Puper Säbelzahn besucht das Meer - Dieter Ebels - E-Book

Puper Säbelzahn besucht das Meer E-Book

Dieter Ebels

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Beschreibung

Dieter Ebels Puper Säbelzahn besucht das Meer Eine Drachengeschichte für Kinder Der Rotbrustdrache Puper Säbelzahn war noch nie in seinem Drachenleben am Meer. Um seinen Traum, einmal das Meer zu besuchen, wahr werden zu lassen, machte er sich auf die Reise. Die Möwe Klothilde erklärt ihm den Weg zum Meer. Doch dieser Weg wird für Puper zu einem gefährlichen Abenteuer. Bisher erschienen: Puper Säbelzahn sucht Abenteuer Puper Säbelzahn sucht einen Schatz

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Langsam und gemütlich stapfte Puper Säbelzahn über eine große Blumenwiese. Diese Wiese lag direkt vor der Höhle, in welcher der Rotbrustdrache wohnte.

Er blieb stehen und schaute sich um. Obwohl es noch früh am Morgen war, flatterten schon viele Schmetterlinge über die Wiese und einer war bunter als der andere. Dieser Anblick erfreute den Drachen.

Auch der Gesang der Vögel, die im angrenzenden Wald ein lautes Pfeifkonzert veranstalteten, gefiel ihm. Puper schloss für einen Moment die großen Drachenaugen und lauschte den wunderschönen Melodien, die aus den Kehlen der Vögel erklangen.

„Guten Morgen Puper“, erklang eine leise Stimme.

Der Drache wandte sich in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Er entdeckte einen Hasen, der offensichtlich noch beim Frühstück war.

„Guten Morgen Hase“, grüßte Puper zurück. „Ist es nicht ein schöner Morgen?“

„Ja“, kam es murmelnd aus dem kleinen Hasenmund, in dem gerade unter kauenden Bewegungen ein Löwenzahnblatt verschwand.

„Guten Appetit“, sagte Puper.

„Danke“, antwortete der Hase und machte sich über ein weiteres Löwenzahnblatt her.

Puper wusste, dass Löwenzahn die Lieblingsspeise des Hasen war.

Wie alle Tiere, die hier im Hochtal lebten, war auch der Hase mit Puper befreundet. Der Rotbrustdrache wurde von den anderen Tieren geliebt, weil er allen anderen gegenüber immer nett und hilfsbereit war.

Noch einmal lauschte er dem lauten Gezwitscher der Vögel.

Was für ein schöner Tag, dachte Puper. Ich werde diesen Tag nutzen und einen Waldspaziergang machen. Im Wald kann ich den herrlichen Gesang meiner gefiederten Freunde noch mehr genießen.

Der riesige Rotbrustdrache betrat den Wald. Und tatsächlich, hier klang das Vogelkonzert noch schöner.

Nachdem er ein paar Schritte gelaufen war, vernahm er ein Geräusch, welches nicht in das Pfeifkonzert passte. Es klang, wie ein lautes „Plumps!“

Puper lauschte. Er ahnte bereits, woher dieser Laut kam. Als erneut ein „Plumps!“ durch den Wald hallte, wusste der Drache genau, was das für ein Geräusch war. Eigentlich war es sogar eines von Pupers Lieblingsgeräuschen. Die großen Plumpskiefern, die hier im Wald wuchsen, warfen ihre reifen Fruchtzapfen ab, die mit einem lauten Plumpsen auf den Boden knallten. Und genau diese Fruchtzapfen waren die Lieblingsspeise des Drachens.

Der Klang dieses Plumpsgeräusches sorgte dafür, dass Puper in diesem Moment großen Appetit auf Plumpskiefernfruchtzapfen bekam.

Ohne zu zögern, marschierte er in die Richtung, aus der die herabfallenden Früchte zu hören waren. Der Gedanke an die leckeren Zapfen ließ ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen. Seine lange Zunge glitt über die großen Säbelzähne, die seitlich aus dem riesigen Drachenmaul herausschauten. Auf jemanden, der den Puper nicht kannte, wirkten diese Säbelzähne sehr gefährlich, doch hier im Hochtal, in dem der Drache zu Hause war, wusste jeder, dass er der liebste und friedlichste Geselle war, den man sich nur vorstellen konnte. Bald schon hatte Puper die Stelle erreicht, an der die Plumpskiefern wuchsen.

Der Drache war so groß, dass sein Kopf bis in die Baumkronen hinauf reichte und normalerweise knabberte er die Fruchtzapfen direkt von den Bäumen ab. Doch heute hatte er nur Appetit auf die herabgefallenen Früchte.

Puper wusste ganz genau, dass die Plumpskiefern ihre Zapfen nur abwarfen, wenn sie überreif sind. Und er wusste auch ganz genau, dass diese reifen Früchte viel süßer waren, als die Zapfen, die noch an den Bäumen hingen.

So sammelte der Drache die Früchte vom Waldboden auf und schob sie sich genussvoll in den Mund.

„Hmmm“, murmelte Puper. „Sind die lecker.“

Dabei schmatzte er so laut, dass sein Schmatzen sogar den Gesang der Vögel übertönte.

„Dir scheint es aber gut zu schmecken“, vernahm er plötzlich eine piepsende Stimme.

Überrascht schaute er sich um. Sofort entdeckte er eine kleine Blaumeise, die in einem Busch direkt neben ihm saß.

„Hallo Blaumeise“, grüßte Puper den Vogel. „Du hast recht. Mir schmeckt es wirklich sehr gut“

„Das ist nicht zu überhören“, piepste die kleine Meise. „Es klingt, als ob du den ganzen Wald verspeist.“

„Wie kommst du denn darauf?“, wollte Puper von dem Vogel wissen.

„Wie ich darauf kommen? Du schmatzt so laut, dass ich mein eigenes Piepsen nicht mehr hören kann.“

Puper blickte die Blaumeise verwundert an.

„Habe ich wirklich so laut geschmatzt?“, fragte er.

„Ja. Das hast du.“

Jetzt erst bemerkte der Drache, dass es um ihn herum ziemlich still geworden war. Der Gesang der Vögel, den er vorhin noch überall im Wald gehört hatte, war fast verstummt.

Als er nach oben in die Bäume schaute, erkannte er die vielen Vögel, die dort auf den Ästen saßen. Vorhin hatten sie noch so schön gesungen und nun saßen sie da und schwiegen. Ihre Blicke waren auf den Drachen gerichtet.

„Es ist doch immer das gleiche mir dir, Puper“, piepste ein Buchfink, der direkt über dem Drachen im Baum saß. „Jedes Mal, wenn du isst, störst du mit deinem lauten Schmatzen unser Konzert“

„Ja“, sagte nun ein kleines Rotkehlchen und hüpfte zwei Äste tiefer, um näher bei dem Drachen zu sein. „Du bist ein lieber und netter Kerl, Puper, aber du hast kein Benehmen.“

„Du solltest dich schämen“, gurrte nun eine dicke, fette Taube. „Dein Schmatzen zerstört unseren schönen Gesang. Du solltest dich schämen. Kein Benehmen hat dieser Kerl. Pfui, pfui, pfui!“

Die Taube streckte ihr Hinterteil aus und kackte. Die Vogelkacke klatsche direkt neben Puper auf den Waldboden.

„Schade“, gurrte die dicke Taube. „Eigentlich sollte die Kacke deinen Kopf treffen. Wer unseren schönen Gesang stört, der gehört bestraft.“

Ein winzig kleiner Zaunkönig, der auf einem Ast der Plumpskiefer saß, flatterte kurz mit den Flügeln. „Das sagt gerade die richtige“, sagte der kleine Vogel zur Taube. „Du störst mit deinem Gegurre unser schönes Konzert öfter, als Puper mit seinem Schmatzen. Und jetzt versuchst du auch noch, dem Puper auf den Kopf zu kacken. Wenn hier jemand kein Benehmen hat, dann du.“

Die Taube schaute den Zaunkönig böse an. Dann sagte sie: „Du mickriger, kleiner Winzling hast hier überhaupt nicht mitzureden.“

Jetzt mischte sich die Blaumeise ein. „Also ehrlich, Taube, der Zaunkönig hat Recht. Du bist diejenige, die kein Benehmen hat. Der Zaunkönig ist zwar der kleinste im Wald, aber er kann schöner und lauter singen, als so mancher von uns. Aber du, Taube, du bist dick und fett, und singen kannst du überhaupt nicht.“

Nun schimpften auch das Rotkehlchen und der Buchfink über die Taube.