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Rabauke und Biene machen in ihren Träumen eine Entdeckungstour durch die Welt. Dabei lernen die beiden sprechenden Kater freundliche Menschen und Tiere kennen, die ihnen gerne Auskünfte über Land und Leute geben. In kleinen Episoden spielt der Rabauke immer den Fragenden und Biene erklärt, was der Bruder wissen möchte. Dabei wird in jeder Geschichte das Nationalgericht, die Hauptstadt und das Wahrzeichen des jeweiligen Landes vorgestellt. Ein Lern- und Lesevergnügen für kleine Leserinnen und Leser.
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Seitenzahl: 102
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In ihren Träumen gehen David, der Rabauke und Dennis, der liebevoll Biene genannt wird, auf Entdeckungstour. Dabei übernimmt der kleine Rabauke meistens die Rolle des Fragenden und des ständig Hungrigen. Biene spielt in den Geschichten den Erklärenden. Ab und an kommt ein netter Wegbegleiter dazu, der etwas über Land und Leute erzählt. Viel Spaß!
Holland/Niederlande
Belgien
Luxemburg
Österreich
Schweiz
Frankreich
Spanien
Portugal
Italien
Griechenland
Südafrika
Indien
China
Australien
Neuseeland
Samoa
Mexiko
Brasilien
Fidschi-Inseln
Vereinigte Staaten von Amerika
Kanada
Irland
Großbritannien
Schottland
Schweden
Norwegen
Dänemark
Deutschland
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Biografie der Autorin
In Gedanken reisen die beiden Kater Rabauke und Biene ans Meer. Ihr erstes Ziel ist Holland, das an der Nordsee liegt. Das Wahrzeichen des Landes sind die zahlreichen Windmühlen.
»Mensch, guck mal!« Der Rabauke sieht erstaunt seinen Bruder an. »Diese großen Dinger haben mächtig viel Kraft, wenn der Wind bläst.«
»Diese großen Dinger heißen Windmühlen«, erklärt Biene und lächelt den kleinen Rabauken an.
»Toll, das macht Spaß. Am liebsten würde ich mich ja auf diese Flügel setzen. Juchhu! Alles könnte man von oben genauer betrachten.« Der Rabauke ist immer ein süßer Schelm, der ständig überlegt, was er noch so anstellen könnte.
»Nein, mach das bitte nicht. Das ist viel zu gefährlich.« Biene achtet liebevoll auf seinen Bruder, damit er nicht zu viel Unsinn treibt.
»Komm, wir gehen weiter. Da hinten sieht alles so wunderbar bunt aus.« Biene lenkt den Rabauken ein bisschen ab. Wer weiß, was der Rabauke sich sonst noch ausdenkt?
»Hey, da sind ja Blumen.« Rabauke hebt die Nase in den Wind und schnuppert. Sein kleines süßes Näschen geht dabei auf und ab. »Das riecht so gut.«
»Ja, das sind Tulpen. Die findet man hier in Holland reichlich. Das ist ein idyllisches Stück Natur.« Biene legt verzückt sein Köpfchen zur Seite.
»Ach, wir sind in Holland«, lacht der Rabauke verschmitzt. »Der Name klingt irgendwie komisch.«
»Man kann auch die Niederlande sagen. Holland oder Niederlande, das ist das gleiche Land.« Biene hat das einmal irgendwo gehört.
»Wieso kann man einmal Holland und dann wieder Niederlande sagen?«, will der Rabauke gerne wissen.
Biene hat sich das alles gut gemerkt. »Holland sagen die meisten Menschen, aber in den Niederlanden selbst gibt es eigentlich zwei Provinzen. Zum einen Nordholland und zum anderen Südholland.«
»Aha.« Der Rabauke wartet einen kleinen Augenblick und denkt nach. »Ich finde den Namen Holland schöner.«
Biene riecht an der wunderbaren Blumenpracht. Weiße, rote, gelbe Tulpen. In den verschiedensten Farben und Formen gibt es diese Blumen. Typisch sind die Tulpen für Holland. Sie werden hier gezüchtet und dann in viele Länder verschickt.
Die beiden weißen Kater ziehen weiter.
Plötzlich knurrt dem kleinen Schelm der Magen. »Oh, ich habe Hunger.«
»Man hört es«, lächelt Biene.
»Wo gibt es denn hier etwas zu essen?«, fragt der Rabauke und ein neues Knurren in seinem Bauch kündigt sich an.
»In Holland gibt es Käse. Viel Käse. Gouda, Edamer. Das sind die meisten Produkte hier im Land.« Biene schaut sich um. »Da hinten ist eine Käserei. Komm, wir gehen dorthin.«
»Käse?« Der Rabauke ist ein wenig skeptisch. »Wie schmeckt denn das?«
»Gut. Wir können den Käse ja probieren.« Biene marschiert weiter in Richtung Käserei.
»Puh, das stinkt!« Der Rabauke verzieht das Gesicht, als er in die Nähe der vielen Käsesorten kommt. Eigentlich ist er sonst nicht gerade pingelig, aber jetzt rümpft er die Nase. »Nee, das mag ich nicht.«
Doch Biene bittet ihn: »Komm, das schmeckt wirklich gut.«
»Na ja, probieren kann ich das wirklich mal«, zögernd folgt der Rabauke seinem Bruder.
»Der Käse hat Löcher!« Rabauke sieht verschmitzt durch die vielen Öffnungen im Käse, der vor ihm steht. »Kuckuck!« Der Rabauke blinzelt seinen Bruder an.
»Das ist Leerdammer oder Maasdamer, so wird dieser Käse genannt«, erklärt es ihm Biene.
Der Rabauke kommt hinter dem Käse hervor. »Komisch, der stinkt gar nicht so wie der andere da vorne.«
Biene geht interessiert weiter. »Komm, da steht Milch. Möchtest du davon etwas trinken?« Er schaut fragend den Rabauken an.
Doch der Rabauke möchte das nicht. »Nee, danke«, winkt er ab und geht weiter. Rabauke überlegt: »Aber ich denke, wir sind hier in einer Käserei. Wieso gibt es denn hier Milch?«
Biene kann auch das erklären: »Milch braucht man zur Produktion von Käse. Das ist wichtig. Alles wird damit cremiger gemacht.«
»Eigentlich klar«, denkt sich der Rabauke. Da entdeckt er schon etwas Neues. In der Ecke liegt ein Stück Brot. »Wieso gibt es hier auch noch Brot?«, fragt er neugierig.
Biene überlegt kurz. »Vielleicht um den Geschmack des Käses auf dem Brot zu testen. Das kann sein.«
Draußen wieder angekommen, schnuppern beide die frische Luft.
»Ach, das ist viel besser. Hier stinkt es nicht so. Was isst man in Holland denn sonst noch so?« Der kleine Schelm speist eben für sein Leben gerne.
»Das Nationalgericht heißt Stamppot und besteht aus gestampften Kartoffeln, Gemüse, geräucherter Schinkenwurst und gebratenen Zwiebeln«, erzählt Biene aufmerksam seinem Bruder.
»Wahrscheinlich schmeckt das gut, aber hier gibt es das wohl nicht.« Der Rabauke ist schon ein wenig enttäuscht.
»Dann fahren wir in die Hauptstadt Amsterdam, da gibt es dieses Essen ganz bestimmt«, schlägt Biene vor.
»Gute Idee, aber wie kommen wir jetzt nach Amsterdam?« Gerne würde der Rabauke alles ausprobieren.
»Mit dem Fahrrad. Die Holländer fahren gerne mit einem solchen Fortbewegungsmittel. Da schau mal! Die Dame da vorne hat das auch.«
Aus der Ferne hat Biene eine nette Dame gesehen, die auf ihrem Fahrrad zum Markt fährt.
Rabauke wundert sich. Diese Frau hat ein Häubchen auf dem Kopf und trägt ganz merkwürdige Schuhe.
»Was ist das?« Er zeigt fassungslos auf die Holzschuhe, die diese Dame an den Füßen trägt.
»Das sind sogenannte Klompen«, schmunzelt Biene.
Grinsend sieht sich der Rabauke diese holzigen Dinger genauer an. »Auf solchen Schuhen kann man laufen? Die sehen aber schon komisch aus.«
Nachdem die beiden Kater sich beim Fahrradverleih ein kleines Fahrrad ausgeliehen haben, kommen sie schnaufend in Amsterdam an. Der Rabauke findet, dass so eine Fahrradtour ganz schön anstrengend sein kann. Eine kleine Ruhepause wäre jetzt wundervoll. Die beiden finden ein gemütliches kleines Restaurant, das am Wasser liegt.
»Oh, hier gibt es aber viele Brücken und Boote.« Staunend schaut der Rabauke sich das bunte Treiben auf dem Fluss an.
»Das sind die Grachten von Amsterdam. Viele Touristen fahren mit Ausflugsschiffen, die ein gläsernes Dach haben, durch diese Grachten.« Auch Biene kann sich an diesem schönen Anblick erfreuen.
Gedankenverloren schaut der Rabauke auf das Wasser. Die kreisenden Flügel der Windmühlen gehen ihm nicht aus dem Kopf. »Schön haben die es hier in Holland.«
»Was gibt es denn sonst so in Holland zu sehen?« Rabauke findet das alles aufregend.
»Den Haag zum Beispiel. Das ist eine Stadt in Küstennähe. Hier hat die königliche Familie den Regierungssitz, den Paleis Noordeinde. Und wenn man die Küste liebt, so gibt es den schönen Ferienort Scheveningen an der Nordsee. Dort kann man super Drachen am Strand steigen lassen.« Biene hat einmal gehört, wie das ein Kind in der Schule erzählt hat.
Da fällt Biene noch etwas ein: »Wer ein Mitbringsel für zu Hause sucht, der ist eventuell in Delft richtig. Seit dem 17. Jahrhundert wird in Delft das berühmte blaue Porzellan hergestellt.«
»Fahren wir da jetzt auch noch hin?« Der Rabauke wünscht sich insgeheim, dass er nicht noch einmal auf ein Fahrrad steigen muss.
»Nein, dafür haben wir heute keine Zeit. Wir wollen doch weiter die Welt bereisen. Vielleicht beim nächsten Mal.«
»Puh, Glück gehabt«, denkt der Rabauke. »Wie schön, dass mein Wunsch so schnell erfüllt wird.«
So ziehen die beiden weiter ins nächste Land.
Rabauke und Biene verabschieden sich mit einem höflichen »Dag« (wird Daach ausgesprochen). Das heißt Tschüss auf Holländisch.
»Mensch, was macht denn dieser kleine Mann da vorne?« Der Rabauke zeigt entsetzt auf eine Gestalt, die in der Ecke einer Straßenbiegung steht.
Biene lacht. »Das ist Manneken Pis, ein Knabe, der Wasser lässt.«
Normalerweise ist der Rabauke nicht prüde, aber was dieses Männchen da macht, das kann er gar nicht fassen.
»Ist ja komisch, der steht einfach da in einer Ecke und macht sein kleines Geschäft. Das sollte ich mal machen!«
Biene kann ihm das alles erklären: »Diese 61 Zentimeter hohe Bronzestatur ist ein Wahrzeichen von Brüssel.«
Mit leicht gekräuselter Stirn betrachtet der Rabauke noch einmal diese kleine Figur. »Ist doch egal, so etwas macht man nicht. Basta.«
Biene muss leicht schmunzeln. »Ja, ja, aber weißt du, dieser kleine Mann wird sehr groß verehrt. Manchmal verkleidet man diese Statue, zum Beispiel bei Fußball-Länderspielen im Trikot der Nationalmannschaft der Belgier oder auch an Geburtstagen von Elvis Presley.«
Kopfschüttelnd dreht sich der Rabauke um. »Ach, Mode macht dieses Männchen auch noch. Nun ja, wenn es Kunst ist!«
Biene weiß noch mehr darüber zu berichten: »Hier in Belgien lieben die Menschen diese kleine Statue und es kommen Jahr für Jahr viele Menschen hierher, um dieses Manneken Pis zu sehen.«
Nochmal dreht der Rabauke sich um und schaut auf diese kleine Figur. »Wir sind also in Belgien, so so.«
»Ja«, antwortet Biene und zeigt mit der rechten Pfote auf einen Platz, den sie als Nächstes erreichen. »Schau, das ist der Grote Markt (Großer Markt in Deutsch), der ist eine große Touristenattraktion in Brüssel.«
Auf diesem Marktplatz befindet sich das Rathaus der Stadt. Abends werden die Fassaden beleuchtet. Wochentags findet auf diesem riesigen Platz ein Blumenmarkt statt.
Natürlich entdeckt der Rabauke sofort ein Schokoladengeschäft. Das Fenster dieses Ladens ist mit vielen Pralinen und anderen Leckereien dekoriert.
»Hm, das sieht aber köstlich aus.« Sonst liebt der kleine Rabauke mehr deftige Kost, aber an diesen Naschereien kann er nicht vorbeigehen.
»Komm, wir kaufen uns ein paar Pralinen. Es wäre doch wirklich schade, wenn die so in dem Schaufenster liegen blieben.«
Da sagt Biene nicht nein, denn auch er ist ein ganz besonders Süßer.
Das Mäulchen hat der Rabauke voller Schokolade. Schmatzend schaut er seinen Bruder an und fragt, ob er ihm noch mehr über Land und Leute berichten kann.
Gerne erklärt Biene dem Rabauken alles: »Belgien liegt an der Nordsee und ist ein Staat in Westeuropa. Das Land grenzt an die Niederlande, Deutschland, Luxemburg und Frankreich. In der Hauptstadt Brüssel spricht man verschiedene Sprachen. Im Norden spricht man eher Niederländisch durch die Flamen, im Süden durch die Wallonen eher Französisch und im Osten zum Beispiel spricht man Hochdeutsch.«
Der Rabauke nickt und ist begeistert davon, was sein Bruder so alles weiß. »Kennst du auch noch andere Städte hier in Belgien?«
»Ja, klar. Belgien hat viele schöne Städte, zum Beispiel Knokke-Heist, Bredene, De Panne, Niewpoort, Oostende und Brügge. Die Stadt Brügge wird das Venedig des Nordens genannt. Oder Antwerpen, da ist einer der größten Seehäfen der Welt.«
Während Biene so fleißig erzählt, stehen die beiden plötzlich vor einem gigantischen Bauwerk.
»Puh, was ist das? Da sind ja Kugeln dran.« Der kleine Rabauke ist von dem 102 Meter hohen Bauwerk beeindruckt.
»Das ist das Atomium. Es gibt 9 sogenannte Atome. Diese 9 Kugeln haben jeweils einen Durchmesser von 18 Metern. 6 Kugeln sind begehbar. Mit Rolltreppen, die bis zu 35 Meter lang sind, kann man diese erreichen. Zwischen den Kugeln gibt es 20 Verbindungsgänge.«
Biene hätte Lehrer werden können. Aber er möchte keinesfalls seinen Bruder belehren, nein, im Gegenteil, er möchte einfach nur helfen, alles besser zu verstehen. Das heißt aber auch nicht, dass der Rabauke etwa dumm wäre. Nein, nein. Das ist der kleine Schelm ganz sicher nicht. Aber für diese Geschichten hat er diese Rolle ganz einfach übernommen.
Dieses Atomium versetzt den Rabauken ganz schön ins Staunen. »Wow, das ist aber ein Riesending.«
Aber der kleine Schelm wäre nicht der Rabauke, wenn er nicht auch in diesem Moment an einen kleinen Happen deftiges Essen denken könnte. »Was essen die Leute in Belgien denn so außer Schokolade?«
Biene hat das einmal irgendwo gelesen und kann seinem Bruder berichten:
»Typische Gerichte in Belgien sind Lapin aux Pruneause. Das ist Kaninchen mit getrockneten Pflaumen aus der Gegend von Lüttich. Dann gibt es noch Moulesfrites. Das sind Miesmuscheln in Gemüse und im eigenen Sud gegart. Als Beilage oder auch einfach so gibt es hier leckere Pommes frites.«