Ruf der Inseln - Walter Kaufmann - E-Book

Ruf der Inseln E-Book

Walter Kaufmann

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Beschreibung

„Ja, ich habe die Bewohner der Fidschi-Inseln mit tiefen, vollen Stimmen die Lieder ihrer Heimat singen hören, ich habe ihr gemeinsames Leben in den Grashüttendörfern an den Küsten geteilt, ich bin in der Abendkühle, wenn die rote Sonne mit der tiefblauen See verschmolz, unter Palmen gegangen … Ein Gefühl für das Schöne drängte mich, diesen Erinnerungen Gestalt zu geben. Doch mein Gewissen drängte mich, bis ich diese Geschichten und diese Skizzen schrieb. Und wenn in dieser Nacht ein junges Hindumädchen in einem Hafen der Fidschi-Inseln einem Weißen ihren schlanken Körper anbietet, dann tut sie es, weil die Sehkraft ihres Vaters für immer geschwächt ist, seit die Polizei mit Tränengas und Knüppeln den ersten Streik der indischen und polynesischen Zuckerarbeiter vor zwei Jahren in Lautoka zu brechen versucht hat; dann tut sie es, weil der Lohn ihrer beiden Brüder, die auf den Zuckerrohrpflanzungen fronen, nicht ausreicht, sie mit dem Lebensnotwendigsten zu versorgen. Und wenn morgen ein Fidschi in seinem verzweifelten Drang nach Freiheit über die Reling des Frachters „Delfino“ springt, dessen Eingeborenenbesatzung einen Bruchteil der Heuer bekommt, die vorher der australischen gezahlt wurde, dann tut er es, weil er sein Los nicht länger erträgt.“ In diesem Buch voller Stories, voller Shortstories erzählt Walter Kaufmann wenn auch häufig in exotischem Gewand von Menschenschicksalen, von Menschen, die um ihre Liebe und um ihre Existenz kämpfen müssen. Kaufmann erzählt abenteuerlich und ernst, bitter und sozial genau. Da ist zum Beispiel die Geschichte von dem Seemann Keith Forrest, der in Sydney Frau und zwei Kinder hat. Alle auf der „Rosa“ kannten Caroline aus Suva und wussten, dass sie Keith Forrest gehörte: „Sie war nicht wie die anderen Töchter der Fidschi-Inseln, nicht so redselig, ruhiger, zierlicher aber auch nicht so schön. Im Vergleich zu ihnen war sie mager, hatte eine viel dunklere, fast schwarze Haut, und ihr Gesicht war auf Stirn und Wangen von Blatternarben entstellt. Doch ihre Augen, die Augen ihrer Mutter, waren groß und leuchtend wie zwei stille Weiher in einer rauen Landschaft, und ihre Stimme, die Stimme ihres Vaters, war leise und sanft wie das Raunen des Windes in den Blättern der Palmen.“ Forrest bittet den Ersten Offizier um Ausgang und geht noch einmal zu ihr, weil er noch etwas zu erledigen hat …

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Impressum

Walter Kaufmann

Ruf der Inseln

ISBN 978-3-96521-286-2 (E-Book)

Gestaltung des Titelbildes: Ernst Franta

Foto des Autors: Barbara Meffert

Das Buch erschien erstmals 1960 im Verlag Volk und Welt Berlin

2020 EDITION digital

Pekrul & Sohn GbR

Godern

Alte Dorfstraße 2 b

19065 Pinnow

Tel.: 03860 505788

E-Mail: [email protected]

www.edition-digital.de

Vorwort

Für australische Maßstäbe ließ sich ein harter Winter an im Juni 1954. Regengüsse, niedrige Temperaturen und Stürme von der See her machten die Tage kalt und grau. Zyklonwarnungen erreichten das Festland. Die Schiffe konnten nicht planmäßig auslaufen, und „SS Rona“ kehrte mit Verspätung von den Fidschi-Inseln in den Hafen von Sydney zurück, ihre Besatzung war erschöpft von der gefährlichen Fahrt und den Anstrengungen bei einer dramatischen Rettung schiffbrüchiger Seeleute draußen auf dem Pazifik.

Ich war zwei Jahre als Mannschaftssteward und Trimmer auf australischen Schiffen gefahren, hatte vor kurzem von einem Küstenfrachter abgemustert und plante, so lange an Land zu bleiben, wie meine gesparte Heuer reichte. Wenn ich genügsam lebte, konnte ich ein beträchtliches Stück mit dem Roman vorankommen, an dem ich schrieb.

Aber der Ruf der See drang selbst durch die abschirmenden Mauern der Öffentlichen Bibliothek von Sydney. Gegen Ende des Monats musterte ich auf „SS Fiona“ an, die nach Suva, Lautoka und Labasa bestimmt war. Die stürmische Reise, meine letzte als australischer Seemann, war ergiebig vom literarischen und lehrreich vom sozialen Standpunkt, so dass heute keine falsche Romantik meine kritische Wertung der Entwicklung einer der hochgeschätzten Kronkolonien Großbritanniens verklären kann.

Dort, wo morgen gestern wird, zwischen sechzehn und neunzehn Grad südlicher Breite, ziehen sich die Fidschi-Inseln über den einhundertachtzigsten Meridian hin. Sie sind mit einem ausgeglichenen Klima und großer Naturschönheit gesegnet. Palmengesäumte Küsten zeichnen sich vor zerklüfteten, dschungelbewachsenen Bergen ab, und vorgelagerte Korallenriffe schimmern unter sanften grünen Hügeln.

Doch dieses scheinbare Paradies hat eine wildbewegte Geschichte: Zweihundert Jahre nach ihrer Entdeckung durch den holländischen Seefahrer Abel Tasman im Jahre 1643 wurden die Inseln noch durch Kriege der Stämme untereinander zerrissen. Dörfer wurden geplündert und vernichtet, Gefangene erschlagen und gefressen. Dieser wilde Kannibalismus machte auch vor den unglücklichen Seeleuten nicht halt, die ein widriges Geschick in Reichweite der Fidschi hatte stranden lassen.

Als aber die Raserei der Eingeborenen sich zu mäßigen schien und die wahre Wesensart dieser heute ungemein liebenswerten Menschen hervorzutreten begann, entfachten weiße Eindringlinge vom anderen Ende der Welt diese Raserei von neuem. Bis an die Zähne bewaffnet, erkämpften sie sich die Landung und errichteten eine Schreckensherrschaft, die Massaker, kannibalische Orgien und moralischen Verfall mit sich brachte. Die weißen Wilden übertrafen die schwarzen an Grausamkeit. Wieder wurden die Fidschi-Inseln als ein beispiellos barbarisches Stück Erde im Pazifik berüchtigt.

Von der Macht der Feuerwaffen bezwungen, ergaben sich die Inselbewohner schließlich, und ihre Häuptlinge boten an, ihr Land drei Großmächten abzutreten, unter ihnen das Deutschland Bismarcks. 1874 übersandte König Ratu Cakobau Königin Victoria seine wertvollste Kriegskeule, die mit silbernen Friedenstauben verziert war, als Zeichen, dass die Fidschi sich unter der Herrschaft Ihrer Majestät der Zivilisation beugten.

Wenn man erkennen will, was für einen Gewinn Großbritannien von dieser Unterwerfung hätte, dann braucht man sich nur zu vergegenwärtigen, dass die Bevölkerung der Fidschi-Inseln sich seit damals verdreifacht hat – verdreifacht, nicht weil die Feindseligkeiten aufhörten und Wohlstand und Überfluss herrschten, sondern weil die Kolonialherren Masseneinwanderungen verelendeter, nicht geeinter Arbeiter aus dem hungerleidenden Indien organisierten. Aufrechterhalten von Hoffnung und Lebenswillen, kamen die Inder zu Tausenden, und zu Tausenden schuften sie heute in den Gold- und Silberminen, auf den Zuckerrohr-, Baumwoll- und Tabakpflanzungen, in den Fabriken, den Ananas- und Bananenplantagen und den ergiebigen Kokospalmenhainen.

Und wenn in dieser Nacht ein junges Hindumädchen in einem Hafen der Fidschi-Inseln einem Weißen ihren schlanken Körper anbietet, dann tut sie es, weil die Sehkraft ihres Vaters für immer geschwächt ist, seit die Polizei mit Tränengas und Knüppeln den ersten Streik der indischen und polynesischen Zuckerarbeiter vor zwei Jahren in Lautoka zu brechen versucht hat; dann tut sie es, weil der Lohn ihrer beiden Brüder, die auf den Zuckerrohrpflanzungen fronen, nicht ausreicht, sie mit dem Lebensnotwendigsten zu versorgen.

Und wenn morgen ein Fidschi in seinem verzweifelten Drang nach Freiheit über die Reling des Frachters „Delfino“ springt, dessen Eingeborenenbesatzung einen Bruchteil der Heuer bekommt, die vorher der australischen gezahlt wurde, dann tut er es, weil er sein Los nicht länger erträgt.

Ja, ich habe die Bewohner der Fidschi-Inseln mit tiefen, vollen Stimmen die Lieder ihrer Heimat singen hören, ich habe ihr gemeinsames Leben in den Grashüttendörferv an den Küsten geteilt, ich bin in der Abendkühle, wenn die rote Sonne mit der tiefblauen See verschmolz, unter Palmen gegangen … Ein Gefühl für das Schöne drängte mich, diesen Erinnerungen Gestalt zu geben. Doch mein Gewissen drängte mich, bis ich diese Geschichten und diese Skizzen schrieb.

Die Heimkehr des Eingeborenen

Der Heizer Hal Smith stieg müde aus dem heißen Kesselraum des alten Südseefrachters „Rosa“ herauf. Er rieb sich das hagere Gesicht und den Nacken mit einem Lappen ab, wischte den Ruß zwischen seinen Fingern weg und steckte den Lappen wieder unter den Gürtel, der eng seinen mageren Leib umschloss. Flammende Spätnachmittagssonne überflutete das Deck. Ihr Widerschein in der ruhigen, spiegelglatten See, die der Frachter längs einer fernen, kaum erkennbaren Küste gleichmäßig durchpflügte, blendete heftiger als das Feuer in den Kesseln. Die von Kohlenstaub entzündeten Augen des Heizers schmerzten in der plötzlichen strahlenden Helle. Alle Umrisse verwischten sich und flossen ineinander. Das hörte erst auf, als er den Schirm seiner rußigen Mütze in die Stirn zog. Jetzt kamen ihm die Konturen der Küste bekannt vor – anscheinend hielt das Schiff den Zeitplan ein. Noch zwei Wachen, und dann würden sie den Hafen von Labasa anlaufen – Gott sei Dank! Er war es satt, diesen Schrotthaufen von Tramp durch hohe Kesseltüren mit schlechter Kohle zu füttern, bei jeder Wache einen Berg Asche zu ziehen – ohne dass seit Suva auch nur ein frischer Hauch durch den Luftschacht gekommen wäre.

Als Smith sich über das unordentliche Stahldeck zum Logis schleppte, beneidete er beinahe die zwölf Fidschi, die auf der Persenning über der Mittschiffsluke herumhockten. Für die gibt’s keinen verdammten Kesselraum, dachte er, immer nur frische Luft, Sonnenschein und eine Menge Kokosnüsse. Munter wie Fohlen sind die alle und sorglos wie ein Haufen Halbwüchsiger.

Er hustete, dass es ihn fast zerriss, und spie kohledurchsetzten Schleim über die Reling. Er fluchte. Der Ton seiner Stimme schien die Eingeborenen aufzuschrecken. Sie blickten ihn fragend an, dann lächelten sie schüchtern, ein breites, offenes Lächeln, das weiße, gleichmäßige Zähne in ihren dunklen Gesichtern aufblitzen ließ. Einer, ein großer, breitschultriger Mann, löste sich von der Gruppe und kam dem Heizer bloßfüßig entgegen, unaufhörlich lächelnd, wie ein großes Kind. Smith erwiderte das Lächeln nicht. Er blieb stehen.

„Arbeit für mich, Boss?", fragte der Fidschi; er sprach leise und melodisch und hob die Vokale hervor wie in seiner Muttersprache.

„Ich bin nicht dein Boss", sagte Smith schroff. „Merk dir das!“

Aber noch immer spielte das vertrauensvolle Lächeln um den Mund des Farbigen. Demütig stand er da, er überragte den Seemann, sein nackter Oberkörper glänzte in der Sonne, sein farbenfrohes Lendentuch umschloss eng seine Hüften und Schenkel. Er machte Gebärden des Essens, schlug sich mit der flachen Hand auf den Magen. „Ich wasche Sachen für dich“, bot er sich an.

„Nix, Bob“, antwortete Smith (er nannte ihn bei dem Namen, der ihm zu jedem Fidschi zu passen schien: Bob. Die mächtigen krausen Haarschöpfe der Inselbewohner und ihr schwingender Gang auf den Fersen forderten diesen Namen heraus), und er setzte seinen Weg zum Logis im Vorschiff fort. Ihm sollte kein schanghaiter Eingeborener das Arbeitszeug schrubben, sagte er sich, er würde es, verflucht noch mal, allein waschen, wie immer! Nie war er für jemand der Boss gewesen, und jetzt würde er damit auch nicht anfangen, schon gar nicht gegenüber einem Farbigen, der weniger Lohn an einem Tag herausholte, als er, Smith, in einer Stunde beim Kesselheizen verdiente. Arme Hunde, dachte er, als er den Waschraum der Heizer betrat, arme ausgebeutete Hunde!

Er schleuderte die Stiefel von den Füßen, unter der Dusche streifte er Hemd und Hose ab, ließ sie fallen und begann, sie auf dem gekachelten Fußboden mit einer harten Bürste zu bearbeiten, während das laue Wasser den Kohlendreck von seinem mageren Körper wusch. Als er fertig war, wickelte er sich ein Handtuch um die Lenden, ging an Deck, um die Sachen aufzuhängen, und kehrte ins Logis zurück. Bald kam er mit einer Flasche Bier für sich und einer großen Blechschüssel voll Essen für die Eingeborenen wieder. Einige von ihnen standen jetzt an der Steuerbordreling und wiesen beunruhigt aufs Meer. Er warf einen gleichgültigen Blick über die Reling und erstarrte, als er die Rückenflosse eines Haies wahrnahm, die wie eine Klinge die glatte Fläche der See durchschnitt.

„Zum Teufel mit diesen Menschenfressern!“, sagte er zu dem Eingeborenen, der ihn um Essen gebeten hatte, „Hier, Bob, schlag dir den Bauch voll.“

Er gab dem Farbigen die Schüssel. Er wartete nicht auf Dank, er verlangte keinen. Eilig wandte er sich ab und suchte sich einen schattigen Fleck, ließ sich auf eine Planke nieder und begann sein Bier zu trinken. Er genoss jeden Schluck, wie ihn nur ein Heizer nach heißer, staubiger Wache genießen kann. Das Schiff rollte sacht, und das Stampfen der Maschinen klang hier dumpf und fern, es lullte seine Sinne ein, das Gespräch der Eingeborenen schwand in seinen Ohren wie ein Echo, und er schlief ein.

Nichts anderes als der Albtraum, dass ihn ein dunkelhäutiger Sklave bedrohte, schreckte Smith aus dem Schlaf – es mochte eine Stunde vergangen sein, vielleicht waren es auch nur wenige Minuten, er wusste es nicht. Und, merkwürdig, sein beklemmender Traum setzte sich in der Wirklichkeit fort, denn als er aufblickte, sah er in das erregte Gesicht des kräftigen Fidschi, dem er das Essen gegeben hatte.

„Was ist los, Bob?", fragte er mürrisch und wischte mit dem Handrücken Speichel von seinem stoppligen Kinn.

„Sehen! Du sehen!", rief der Eingeborene und zeigte über die Reling auf die inzwischen nähergerückte Inselküste: Entlang einem weißen Strand von Korallensand zeichneten sich schlanke Kokospalmen vor einem glutroten Himmel ab.

„Kommen“, drängte der Fidschi mit seiner tiefen, klangvollen Stimme. „Jetzt du sehen. Du kommen!“

„Riesiger Fisch, was?“, fragte Smith grob.

„Nein, nein! Jetzt sehen!“, beharrte der Eingeborene und fasste den Weißen an der Schulter.

Widerstrebend stand Smith auf und folgte dem Fidschi an die Reling. Von dort konnte er eine Gruppe Grashütten zwischen den Kokospalmen erkennen. Hinter diesen, landeinwärts, erstreckte sich dichter grüner Dschungel bis zum Horizont, den von der untergehenden Sonne violett gefärbte Felsengruppen zerrissen. Es war ein schönes Bild, aber für Smith nicht neu, und es konnte kaum so ungewöhnlich sein, dass es dem Fidschi neben ihm solch einen Redeschwall entlockte; je mehr sich das Schiff der Küste näherte, desto erregter wurde der Mann.

„Na ja, Bob. Aber was soll das alles?“

„Da ich geboren“, verkündete der Fidschi mit wilder Sehnsucht im Blick. „Da ich leben viele Jahre. Da meine Leute.“

„Ich verstehe“, erwiderte der Heizer, „da bist du zu Hause.“

„Ja, Freund, ja!“ Der Fidschi klatschte in die Hände wie ein Kind und fügte noch etwas in seiner Sprache hinzu, das Smith nicht verstand.

„Gut, Bob“, sagte der Heizer und kehrte zurück auf seinen Platz im Schatten einer Winde. Aber es war ihm nicht möglich, wieder einzuschlafen. Er stellte sich die Eingeborenendörfer vor, die er auf seinen Reisen gesehen hatte, und er fühlte so etwas wie Mitleid für den dunkelhäutigen Mann an der Reling, der voll Heimweh über das Wasser starrte. Was für Hoffnungen hatten diesen Mann von seiner Insel in den Hafen von Suva getrieben, seine Arbeitskraft den weißen Bossen zu verkaufen? Wie lange war es her, dass er in einer der Grashütten dort am Strand gesessen hatte und mit seinen Brüdern aus Kokosnussschalen Kawa getrunken, ihren Erzählungen und ihrer Musik gelauscht, mit ihnen gesungen und getanzt hatte, ein natürliches Leben geführt hatte, das groß und frei war – nicht wie das Leben im Hafen von Suva, wo die Aufseher, meist Mischlinge, den Schauerleuten Befehle zuschrien: „He, du, boy! Hierher, boy! Schneller, boy!“ Zwölf Stunden dauert eine Schicht auf den Kais – den ganzen Tag oder die ganze Nacht schuften, und wofür? Für einen heimlichen Grog auf einem stinkenden Hinterhof, für die käufliche Liebe armer Huren auf schmutzigen Betten in überfüllten Behausungen, wo die Lieder der Eingeborenen wie schmerzliche Klagen klingen. Armer Sklave, dachte er, weshalb, zum Teufel, hat er sein Dorf verlassen?