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Kreative Strategien für profitable Geschäfte
Preisverhandlungen – für immer mehr Verkäufer sind sie ein fixer, meist ungeliebter Bestandteil ihrer Tätigkeit. Oft fühlen sie sich hilflos den Rabattforderungen der Kunden ausgesetzt. Meist wird dann – wohl oder übel – ein Nachlass gewährt.
Doch das muss nicht so sein. Der Preisnachlass ist die schlechteste von vielen Möglichkeiten und Strategien, die Sie haben, mit Preisforderungen Ihrer Kunden umzugehen. Eine gelungene Preisverhandlung hat weniger mit Feilschen, sondern sehr viel mehr mit Planung und Kreativität zu tun. Mit der Fülle an einfach umsetzbaren Ideen aus der Praxis, die dieses Buch für Sie bereithält, werden Sie deutlich besser abschneiden. Bei Ihrer nächsten Preisverhandlung bereits.
In diesem Buch erfahren Sie
Höhere Preise, höhere Deckungsbeiträge und mehr Ertrag. Ein Buch das sich rechnet.
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Impressum
© 2020 Roman Kmenta, Forstnergasse 1, A-2540 Bad Vöslau – www.romankmenta.com
1. Auflage 12/2020
Umschlaggestaltung: Monika Stern / sternloscreative
Layout: VoV media
Illustration: VoV media
Lektorat/Korrektorat: VoV media
Bildrecht: Freepik hole-from-ball 73
Verlag: VoV media – www.voice-of-value.com
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Bei der Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und eingetragenen Marken wurde – im Sinne der leichteren Lesbarkeit – auf die Markenzeichen verzichtet.
Im Buch wird auf verschiedene Produkte verwiesen, die zum Teil auf Amazon zu kaufen sind. Als Amazon-Partner verdient der Autor an qualifizierten Verkäufen.
Vorwort
Bevor wir beginnen
1. Was Preisverhandlungen können und was nicht
Die Macht des Verkäufers
Ziel von Preisverhandlungen
Mythos Win-win-Situation
2. Die Vorbereitung auf Preisverhandlungen
Mentale Einstimmung
Ziele vorbereiten
Die beste Alternative
Gesprächsteilnehmer
Verhandlungen zu mehrt
Grundlegende Strategien
Potenzielle Argumente
Forderungen an den Kunden
Übung
3. Grundregeln vor Preisverhandlungen
Solider Beziehungsaufbau
Anders sein
4. Grundregeln während der Preisverhandlung
Gesprächskontrolle behalten
Zug um Zug
Hart, aber herzlich
Tempo kontrollieren
Preis erkämpfen lassen
5. Die verbreitetsten Irrglauben
Irrglaube #1 – Es gibt etwas, das zu teuer ist
Irrglaube #2 – Kunden können sich etwas nicht leisten
Irrglaube #3 – Der Kunden will immer über den Preis verhandeln
Irrglaube #4 – Der (niedrige) Preis ist das einzige, was den Kunden interessiert
Irrglaube #5 – Preiseinwände müssen entkräftet werden
Irrglaube #6 – Wenn der Kunde eine Preisforderung stellt, muss ich billiger werden
Irrglaube #7 – Ich muss den Preis des Mitbewerbs einstellen bzw. unterbieten
Irrglaube #8 – Der Kunde meint den Preiseinwand ernst
6. Preispsychologische Taktiken in Preisverhandlungen
Ankern
Einwandvorwegnahme
Preise herunterbrechen
Fuß-in-der-Tür-Technik
Unrunde Zahlen verwenden
Mitteln, dritteln, vierteln
Schweigen
7. Die Basistechnik für Preiseinwände
8. Der letzte Einwand
9. Das System der 6 Eskalationsstufen in der Preisverhandlung
Stufe 1 – Ablehnen
Stufe 2 – Verändern und verkleinern
Stufe 3 – Aufwerten
Stufe 4 – Vergrößern
Stufe 5 – Verschieben
Stufe 6 – Reduzieren
Abschluss
Über den Autor
Es gibt kaum eine Phase des Verkaufsgespräches, die so sehr im Fokus vieler Verkäufer und Kunden steht wie Preisgespräche oder Preisverhandlungen. Kein Wunder! Da geht es um etwas, um viel sogar. Die Nerven liegen bisweilen blank. Scheinbar wird in dieser Phase über die Erträge und damit über den Erfolg eines Geschäftes entschieden. Das ist richtig, aber gleichzeitig auch falsch. Es kommt – wie so oft im Leben – ganz darauf an.
Die wirklich hohen Margen werden nämlich nicht durch exzellente Preisverhandlungen erzielt. Apple z. B. ist bekannt für sehr hohe Margen und Gewinne. Kennen Sie jemanden – egal ob Business- oder Privatkunde – der je beim Kauf eines Apple-Gerätes erfolgreich Preise verhandelt hätte? Nicht nur, dass das von vorneherein zum Scheitern verurteilt ist, weil die Apple-Händler (meines Wissens) so kurzgehalten werden, was die Margen betrifft, dass sie es sich gar nicht leisten könnten, nennenswerte Nachlässe zu geben. Es kommt auch gar niemand auf die Idee, beim Kauf eines Apple-Produktes Preise verhandeln zu wollen.
Jetzt könnte man meinen, das hätte mit der Bekanntheit der Marke zu tun. Hat es nicht bzw. nicht nur. Bei jeder noch so bekannten Automarke – zumindest bei denen, die nennenswerte Stückzahlen verkaufen – wird auf Teufel komm raus der Preis verhandelt.
Möglicherweise gibt es Branchen, in denen traditionell mehr und andere, wo weniger Preisverhandlungen stattfinden. Auch das stimmt nur bedingt. Im Immobilienbereich wird bei gebrauchten Objekten sehr viel preisverhandelt. Kaum eine Altbauwohnung wird zum ursprünglich geforderten Preis verkauft. Bei neuen Wohnungen, die zum Teil vom Plan weg verkauft werden, ist das nicht annähernd so verbreitet. Warum? Wenn ich als Käufer dem Verkäufer unterstelle, dass der noch Spielraum in seiner Kalkulation hat, dann könnte ich das ja auch bei neuen Wohnungen unterstellen.
Sie sehen also: Ob und wann und um wie viel der Preis verhandelt wird, ist eine Frage, die sich so leicht gar nicht beantworten lässt. Fakt ist, dass in manchen Branchen, Unternehmen oder aber auch bei manchen Verkäufern sehr viel über Preise gesprochen wird und Preisverhandlungen an der Tagesordnung sind. Das trifft auch auf Sie zu – unterstelle ich – ansonsten hätten Sie dieses Buch vermutlich nicht gekauft.
Was Sie von dem Buch nicht erwarten können, sind Strategien, wie Sie 20 oder 30 Prozent Preisunterschiede zu einem, in den Augen des Kunden, vergleichbaren Produkt durch geschickte Verhandlungsführung und Gesprächstechnik vom Tisch kriegen – ausgenommen es geht um ein so kleines Geschäft, dass die 20 Prozent keinen nennenswerten Betrag in Euro darstellen (aber dann wird typischerweise auch nicht verhandelt). Wenn Sie das Problem haben, erheblich teurer zu sein als Ihre Mitbewerber (bei vergleichbaren Produkten oder Leistungen wohlgemerkt), dann haben Sie kein Verkaufsproblem. Sie haben in diesem Fall ein Marketing-, Positionierungs- oder Produktentwicklungsproblem. Das ist ein Unterschied, den Sie nur in diesen anderen Bereichen, nicht aber im Verkauf alleine gelöst bekommen.
Wenn Sie mit einem solchen Problem konfrontiert sind, dann sollten Sie unbedingt mein Buch „Nicht um jeden Preis“ lesen oder hören. Dort geht es unter anderem genau darum.
Was Sie von diesem Buch, das sie gerade in den Händen halten, erwarten können, sind Strategien, Vorgehensweisen und Tipps, mit denen Sie ein paar Prozent mehr aus Ihren Geschäften und Abschlüssen herausholen. Falls Sie jetzt ein wenig enttäuscht sind, weil Sie sich deutlich mehr erwartet haben ... das müssen Sie nicht sein.
Ich werde Ihnen zeigen, dass diese paar erzielbaren Prozentpunkte mehr Deckungsbeitrag einen riesigen Unterschied für Ihr Geschäft machen werden und es absolut wert sind, dieses Buch bis zum letzten Wort zu lesen. Es steckt viel, sehr viel Geld für Sie drin. Versprochen.
Wenn ich Sie jetzt neugierig machen konnte, dann freut mich das. Das lag genau in meiner Absicht. Es erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Sie das Buch weiter- bzw. fertiglesen. Bücher machen erfolgreich, aber nicht grundsätzlich, sondern nur, wenn man sie liest und dann das Gelesene umsetzt.
Viel Spaß und viel Erfolg dabei.
PS: Wichtig!
Wenn ich in diesem Buch von Preisverhandlungen spreche, dann ist der Begriff Preis recht allgemein zu verstehen. Es muss nicht der Preis selbst sein, über den verhandelt wird. Je nach Verhandlungssituation können es auch andere Konditionen, die in irgendeiner Weise mit Geld zu tun haben, sein: Zusatzkosten (Transport, Verpackung etc.), Skonti, Boni, Zuschüsse, Rabatte und Nachlässe, Zugaben usw. Letztlich geht es um all das, was sich verkaufsseitig unmittelbar auf Ihren Deckungsbeitrag auswirkt.
Bevor wir in das Thema dieses Buches einsteigen, noch ein Hinweis. Es gibt eine eigens für dieses Buch erstellte Ressourcenseite unter https://www.romankmenta.com/bap-preisverhandlungen/.
Dort finden Sie:
eine umfassende Checkliste zur Planung und Umsetzung Ihrer Preisverhandlungen zum kostenlosen Download,
Links zu vertiefenden Blogbeiträgen und Podcasts,
ergänzende Bücher und andere Produkte.
Schauen Sie am besten jetzt gleich vorbei, holen Sie sich Ihre Checkliste und verschaffen Sie sich einen Überblick.
Wie im Vorwort erwähnt, werden die wirklich großen Preisunterschiede für ein vergleichbares Angebot nicht im Zuge eines Verkaufsgespräches oder einer Preisverhandlung durchgesetzt. So gut kann kein Verkäufer argumentieren, dass Kunden bereit sind, für – aus ihrer Sicht – mehr oder weniger dasselbe deutlich mehr zu bezahlen.
Apple erzielt für iPhones nicht deshalb so viel höhere Preise als der technisch vergleichbare Mitbewerb, weil die Verkäufer so viel bessere Verkaufsgespräche führen. Apple bräuchte gar keine Verkäufer. Für die meisten Kunden würde ein iPhone-Ausgabeautomat mit Kreditkartenfunktion absolut genügen. Was Apple – und die Elite anderer Unternehmen auch –geschafft hat, ist es, die Marke mit so viel Wert aufzuladen, dass sie die deutlich höheren Preise trägt.
Je höher der Wert (der nur im Kopf des Kunden entsteht), desto höher der Preis, den der Kunde dafür zu bezahlen bereit ist. Das ist die einfache Grundregel. Und Wertsteigerungen basieren auf Steigerungen des individuellen Kundennutzens. Dieser kann in der Technik eines Produktes liegen, wodurch es leichter handhabbar wird (Kundennutzen/Kaufmotiv „Einfachheit“), oder auch wie bei Apple-Produkten darin, dass es cool ist, ein Produkt der Marke zu besitzen und förderlich für das Ansehen des Besitzers in der Gesellschaft (Kundennutzen/Kaufmotiv „Anerkennung“).
Die Steigerung des Kundennutzens bzw. des Wertes kann an allen Punkten erfolgen, an denen der Kunde mit dem Unternehmen, das das Produkt oder die Dienstleistung anbietet, in Kontakt kommt. Daher spricht man auch von Kundenkontaktpunkten oder Touchpoints. Dort kann übrigens nicht nur Wert gesteigert, sondern auch Wert vernichtet werden (Letzteres sehr viel einfacher als Ersteres).
Die großen Hebel, um den Wert nach oben zu schrauben, sind das Produkt selbst, die emotionale Aufladung der Marke über Werbung und PR oder auch die Einzigartigkeit von Services oder Dienstleistungen aller Art rund um ein Produkt.
Und ja, auch der Verkäufer, sein Aussehen, sein Verhalten, seine Gesprächsführung und seine Argumentation können Wert steigern oder auch Wert vernichten. Nur ist eben – in den meisten Fällen und von Ausnahmen abgesehen – der Hebel des Verkäufers bzw. des Verkaufsgespräches nicht so groß, um bei größeren Beträgen Differenzen von 10, 20 oder mehr Prozent zu kompensieren. Das ist, wie erwähnt, kein Verkaufsproblem, sondern eines, das in anderen Bereichen gelöst werden muss.
Dadurch können Sie sich als Verkäufer entspannen (wenn Sie nicht auch Unternehmer oder für einen der anderen Bereiche verantwortlich sind). Damit meine ich nicht, dass Sie nichts tun können, sondern nur, dass nicht die ganze Last der Welt auf Ihren Schultern lastet. Ärgerlich bleibt es trotzdem, wenn der vergleichbare Mitbewerber etwas 20 Prozent billiger anbietet (ob er sich das leisten kann oder nicht).
Wie groß ist also die Macht des Verkäufers, was die Durchsetzung höherer Preise als die der Konkurrenz angeht. Prozentuell oft klein (meist im einstelligen Bereich, in einzelnen Fällen etwas mehr), aber dennoch gewaltig. Wie das?
Ein kurzer Ausflug in die Betriebswirtschaftslehre. Unternehmen erzielen nicht annähernd so viel Gewinn, wie die meisten Menschen meinen. Handelsbetrieben bleibt typischerweise zwischen einem und fünf Prozent vom Umsatz vor Steuern übrig, produzierenden Unternehmen zwischen fünf und zehn Prozent. Wie überall gibt es Ausreißer nach oben und unten.
Lassen Sie uns ein Unternehmen wie ein Autohaus als Beispiel heranziehen. Beim Autokauf wird bekanntlich gerne und viel verhandelt ... gefeilscht sogar. Viele Autohändler wären heutzutage über einen Gewinn von zwei Prozent hocherfreut – so dünn ist die Decke oft. In unserem Autohaus werden Neuwagen mit einem Durchschnittswert von 20.000 Euro verkauft. Interessanterweise ist für viele Autohändler nicht der Mitbewerber der anderen Marke vor Ort der Hauptkonkurrent, sondern der Händlerkollege derselben Marke 20 Kilometer entfernt. Der Nachteil ist, dass er exakt dasselbe Produkt anbietet wie unser Händler. Das ist mit ein Grund, warum beim Autokauf so viel verhandelt wird – die Produkte sind 1:1 vergleichbar.
Das ist natürlich eine denkbar schlechte Situation für den Verkäufer. Umso mehr kommt es auf sein Geschick an, wenn es darum geht, den Interessenten zum Kunden zu machen. Natürlich gibt es da auch noch die Werkstätte und ein paar andere Touchpoints, die wertsteigernd eingesetzt werden können, aber das Produkt selbst als Faktor mit dem größten Hebel ist außen vor.
Wie viel kann ein Verkäufer in so einer Situation nun an Mehrpreis erzielen? Lassen Sie uns einmal annehmen, der Verkäufer schafft es, 100 Euro mehr als sein Mitbewerber zu verlangen und den Verkauf trotzdem abzuschließen. Aus meiner Zeit in der Automobilbranche weiß ich, dass bis zu zwei Prozent möglich sind und 100 Euro sind nur magere 0,5 Prozent. Dafür wage ich aber zu behaupten, dass der Kunde nicht wegen der 100 Euro gehen wird, ohne zu kaufen, wenn der Verkäufer einen guten Job macht.
Doch sind die 0,5 Prozent wirklich so mager? Gerechnet auf den Umsatz ... ja. 100 Euro sind gerade einmal ein bis zwei Tankfüllungen. Doch der Umsatz ist letztlich nicht die ausschlaggebende Kennzahl, sondern der Deckungsbeitrag, der Gewinn oder Ertrag. Wenn wir nun annehmen würden, alle Verkäufer unseres Autohauses wären so geschickt, im Schnitt um 0,5 Prozent mehr herauszuholen, ohne Geschäfte zu verlieren, dann würde der Umsatz zwar nur um 0,5 Prozent steigen, der Gewinn aber – da sich ja ansonsten nichts ändert – um satte 25 Prozent (0,5 Prozentpunkte von zwei Prozent Gewinn). Und 25 Prozent Gewinn ist eine sehr ernst zu nehmende Größe.
Daher reicht es als realistisches Ziel vieler Preisverhandlungen in den meisten Branchen, beim Preis ein paar Prozentpunkte mehr zu erzielen. In Branchen mit dünnen Margen reichen oft schon ein paar Zehntelprozentpunkte, um den Gewinn dramatisch zu steigern. Der Hebel des Preises, den der Verkäufer in den Händen hält, ist also in Wahrheit gewaltig.
Und Sie dabei zu unterstützen, genau dieses Ziel zu erreichen und Ihre vielleicht nur kleinen, aber dennoch gewaltigen Spielräume in Verhandlungen zu nutzen, hat sich dieses Buch zum Ziel gesetzt.