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Von A - Z, von Alderode bis zum Zabre, nicht ganz ernst zu nehmende Gedichte, begleitet von kurzen Geschichten aus dem fast wahren Leben der Autoren, aufgelockert durch bunte Illustrationen.
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Seitenzahl: 106
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Von A – Z, von Alderode – Zabre, nicht ganz ernst zu nehmende Gedichte über Tiere und Menschen, begleitet von kurzen Geschichten aus dem fast wahren Leben der Autoren, aufgelockert durch bunte Illustrationen.
Für Bexi
Seltsame Tiere
Zwei Lopen
Kungärä
Der Poril
Das Chemoläan
Der Olbotras
Der Pamu
Verkehrte Welt
VHS-Kurs
Walgesänge (eine Trilogie)
Wie der Blauwal entstand
Der Opernsänger
Abgesang
Klima
Klimawandel
Erderwärmung
Klimagipfel
Südpol
Jahreslauf
Die Schwalbe
Frankfurter Bienchen
Das Vogelfutterhäuschen
Ist Weihnacht?
Kunterbuntes
Cowboy
Tomaten
Der Stierkampf
Noch mehr Seltsame Tiere
Wie das Mammut verschwand
Der Kilobro
Das Zabre und die Modetrends in der Savanne.
Kemal und Dramoder
Eine Gariffe
Die Wächter von Alderode
Zi 1
Zi 2
Das Ungchen
Die Ungs
Liebesdrama in der Serengeti.
Heimat
Mimi
Karacho
Paule und Lui
Hannover 1954
Unser Pflaumenbäumchen
Geburtstag in Hinterzarten ( 1963 ).
Paris
Du, ich muss dir wos sooch …
Badisch?
Der Kniestrumpf
Gesundheit
… es fängt mit „U“ an.
Arztgespräch
Krankheit
Menschliches
morgens …
Liebe Tochter,
Bexi und Lisa
Mein alter Teddybär
Unerwarteter Besuch
Glücksspiel
Zahnloser Tiger
Rente
Liebe
Das Osterlämmchen
Zum allerersten Mal
Und wenn …
Belauschtes poetisches Gespräch eines älteren Ehepaares anlässlich des Geburtstages eines Nachbarn.
… und zu guter Letzt
Im Wald
Zwei Lopen wohnten nebenan,
ein Männchen und ein Weibchen.
Frau Lope hatte Röckchen an,
Herr Lope trug ein Leibchen.
Die beiden hatten ständig Streit.
Das war ein Auf und Nieder.
Heulten allein, dann auch zu zweit,
dann zofften sie sich wieder.
„Du bist dagegen“, schalt er sie.
„Du bist ´ne Anti aus Prinzip.“
Dann schüttelt mit Gewalt er sie
und schreit: „Ich hab´ dich nicht mehr lieb.“
„Das ist ja typisch für ´nen Pro.
Du musst ja stets dafür sein.
Grundsätzlich pro, und sowieso
will ich nicht mehr bei dir sein.
Ich zieh´ zu meiner Mutter hin,
zurück in die Savanne.
Und folgst du mir aus Eigensinn,
hau´ ich dich mit ´ner Pfanne.“
„Ja, geh´ nur zu, du Anti du,
doch eins will ich dir sagen:
Du wirst in Zukunft, hör´ mir zu,
´nen andern Namen tragen.“
Frau Lope sagt: „Ist grade recht,
bin längst dein Weib gewesen.
Frau Antilope klingt nicht schlecht.
Nun kann ich dich vergessen.“
Lope ist baff. Ein echter Schock.
Heißt er dann wohl Prolope?
Er hängt sein Leibchen, sie den Rock,
nun an die Garderobe.
Die Antilopen sind bekannt,
das kann man auch beweisen.
Prolopen kennt man fürderhand
nur noch in Dichterkreisen.
Als neulich ich auf Reisen war,
im fernen Land Australien,
ernährte ich mich wunderbar
bewusst von Naturalien.
Dass ´s Kungärä dazu gehört,
das hat mich auch gewundert.
Man sie dort einfach überfährt:
So schafft man täglich hundert.
Esse ich Fleisch des Kungärä,
dann krieg´ ich Magengrimmen.
Dass es außer der Zunge zäh
wie Leder ist, mag stimmen.
Als Kurzbratfleisch bleibt es nie zart,
es hat zu viele Sehnen.
Als Steak zum Beispiel wird es hart
wie Blech zwischen den Zähnen.
Am besten geht es als Ragout,
das stundenlang in Soße
geköchelt hat, und reicht dazu
Champignons aus der Dose.
Es gibt sie dort millionenfach.
Sie sind ´ne echte Plage,
und steh´n uns bis zum Halse, ach,
ans Ende aller Tage.
Wohin damit? Wo bleiben sie,
die hunderttausend Pfunde?
Es gibt ´ne Futterindustrie
für Katzen und für Hunde.
Ich esse Hasenfleisch nie mehr!
Ich kann nicht übertünchen,
dass Kungäräs seh´n ähnlich sehr
den heimischen Kaninchen.
Mein Lieblingsvogel, der Poril,
der wohnt gleich um die Ecke.
Hat mich gebeten um Asyl
und dass ich ihn verstecke.
Der arme Kerl, zwei Wochen her,
dass er kam angeflogen,
er seufzte leis´: „Ich kann nicht mehr,
mein Weib hat mich betrogen.
Im Winter war´s, in Afrika,
dort unten in den Tropen.
Zuerst dacht´ ich, Porilika
hätt´ was mit ´nem Prolopen.
Doch dann, verflixt, dann kam heraus,
so hat sie mir geschildert,
es hat ein prächt´ger Vogel Strauß
in mei´m Revier gewildert.
Sie sagte, dass sie glücklich wär´
und er sei es nicht minder,
auch wenn sie wären traurig sehr
zu kriegen keine Kinder.
Ich hab´ gefragt, ob sie wohl spinnt?,
das kann doch niemals gut geh´n.
Ich hab´ dem Strauß gesagt geschwind,
er soll bloß seinen Hut nehm´n.
Der lacht: ,Hau ab, du kleiner Wicht,
sonst werd´ ich nach dir picken,
und pick dir aus das Lebenslicht.
Lass´ dich nie wieder blicken!‘
Da floh ich jenes Jammertal,
mein Herz so voller Trauer.
Ich danke, dass ich vorerst mal
hierbleiben kann auf Dauer.“
Nun wohnt mein Lieblingsvogel hier,
mitten im kalten Winter.
Manchmal, da spielt er Schach mit mir,
und ziemlich oft gewinnt er.
Alternativ:
Aus die Maus. Ich retournierte
entgeistert nach Europa;
bekam ´nen Job: Ich produzierte
nun Dünger für Fleurop da.“
Sitzt irgendwo ´ne Fliege dran
und denkt: ‚Ach schön, hier bleib ich‘,
dann kommt das Tier Chemoläan
und sagt: „Die einverleib´ ich.“
Mit langer Zunge geht´s ruckzuck,
das dauert ´ne Sekunde.
Da staunt die Fliege; mit ´nem Schluck
verschwindet sie im Schlunde.
´s Chemoläan heißt Chemoläan,
weil chem´sche Reaktionen
die Haut der Tiere passen an
der Gegend, wo sie wohnen.
Zum Beispiel: Ein Chemoläan
sitzt vor ´ner blauen Wand.
Dann wird es blau und wird fortan
vom Feinde nicht erkannt.
Und wenn es hockt auf grünem Tuch
wird´s grün, und bitte sehr,
wir sind perplex und denken ‚huch,
wir sehen es nicht mehr‘.
Ich hab dann einen Trick versucht!
Mit Schottenstoff kariert!
Erst wurd´ es bleich, dann hat´s geflucht -
dann ist es explodiert.
Auf hoher See war ich in Not,
die Winde bliesen heftig.
Die Wellen schlugen in mein Boot
und schüttelten es kräftig.
Die Böen wuchsen an zum Sturm,
der aus Nordosten wehte.
Die Wogen liefen auf zum Turm.
Das Segelboot hieß „Käthe“.
Da hört´ ich eine Stimme schnarr´n:
„Du musst die Segel brassen!
Sonst holst, das ist kein Seemannsgarn,
dir noch den Tod, den nassen.“
Ein Olbotras, hoch in der Luft,
winkte zu mir herunter.
„Ob das der Kerl ist, der da ruft?“,
dacht´ ich, „das wär´ ein Wunder.“
In dem Moment das Ruder brach.
Das Boot begann zu sinken.
Der Olbotras, der meinte: „Ach,
das würd´ mir aber stinken.“
Doch weil auch er betroffen war,
fiel ihm der Abschied schwer.
Ich flog, als ich ersoffen war,
als Engel hinterher.
Der Lewö wohnt in Afrika,
der Pungiun am Pol.
Der Pamu in Amerika,
am Fluss das Krikidol.
Der Pamu wohnt in Feuerland,
nicht weit von Patagonien.
Doch oft sieht man ihn in den Anden,
schnuppernd an Begonien.
Der Pamu ist im „Wilden Westen“
gefragt als Filmstatist.
Die Szenen sind am allerbesten,
wenn er den Cowboy frisst.
Vom Sportschuh bis zum Unterhemd,
es ist wie ein Tsinamu.
Die ganze Welt wird überschwemmt
von Idadis und Pamu.
Der Lapeord liegt auf ´nem Baum,
der Tegir fern in Indien.
Den Äsbier, ach, den gibt es kaum
noch. Bald wird er verschwindien.
Wenn der Löwe in der Wüste
das Gnu mit „Hallo Gnu“ begrüßte,
und wenn der Hai im Ozean
sagt´ zum Delfin: „Ach, sieh mal an.“
Auch lädt der Grizzly allgemein
den Lachs mal so zum Essen ein.
Der Tiger geht in Abendrobe
ins Kino mit der Antilope.
Es leiht der Wolf, ganz ohne Spleen,
dem Schaf sein´´ Pelz zu Halloween.
Selbst der Hund denkt von der Katz´,
sie sei sein Augenstern und Schatz.
So wär´ die Welt ein Stück im Reinen
und friedevoll, könnte man meinen.
Doch ´s ist nicht so. Der eine frisst
den andern auf, und man vergisst,
dass alles Viehzeug auf der Welt
sich nicht an solchen Unsinn hält.
Ein VHS-Kurs-Thema war:
Wie sag´ ich´s meiner Beute?
Wir sind doch wohl, das ist ja klar,
zivilisierte Leute.
Es fand hernach ein Wandel statt,
bei Menschen und bei Tieren.
Man endlich unterrichtet hat,
wie sanft man kann krepieren.
Die alte Praxis, donnerkeil,
die müssen wir vergessen.
Wir können nicht, wie alleweil,
erst hauen und dann fressen.
Der König aller Tiere, Leu,
sagt freundlich zur Gazelle:
„Bevor ich dich zum Spaß verbläu´,
betäube ich dich, gelle?“
Und auch der Adler ist ein König;
der Luft. Er sagt: „Du Hase,
mit der Narkose spürst du wenig,
wenn du kriegst auf die Nase.“
Der Killerwal, genannt Arco,
der fragt die kleine Robbe:
„Willst du vielleicht eine Narko,
bevor ich dich verkloppe?“
Und selbst der Fuchs spricht zu der Gans:
„Am besten ist Vertrauen.
Leg´ ohne Furcht, entspann´ dich ganz,
den Hals in meine Klauen.“
Kurzum, es herrscht ein and´rer Ton,
getragen von Respekt,
und einvernehmlich sagt man schon:
Es frisst sich, was sich neckt.
Die Futtertiere sind gerührt,
von Hase bis Gazelle.
Wenn Höflichkeit zur Regel wird,
dann stirbt sich´s leicht und schnelle.
Ein Grünwal schwamm im Meere
vor Schottland so entlang.
Er wollte, dass man höre
von seinem Walgesang.
Er träumte, dass Karriere
als Sänger und Tenor
in Bayreuth möglich wäre,
doch hörte ihn kein Ohr.
Da wurd´ der Grünwal sauer,
und hielt die Luft an prompt.
Er wurde immer blauer.
So kam, wie´s muss gekommt.
Ein Blauwal schwamm im Meere
vor Grönland so entlang …
(Alternativvorschlag zu Strophe drei)
Da wurd´ der Grünwal sauer,
hielt trotzig an die Puste.
Er wurde immer blauer.
So kam, wie´s kommen musste.
An unsrer Oper in der Stadt,
dort sang ein Wal Othello.
Den, der die schwarze Farbe hat.
Begleitet von ´nem Cello.
Und der Erfolg war riesengroß,
doch nur von kurzer Dauer.
Die Ursache, die war famos:
Der Wal, er war ein blauer.
Die Oper nämlich pleiteging.
Finanzloch ungeheuer.
Es mit dem Wal zusammenhing:
Die Schminke war zu teuer.
Nun singt der Wal im Ozean
und jodelt seine Lieder.
Steht „Blauer Engel“ im Spielplan,
seh´n wir ihn vielleicht wieder.
Wenn ein Blauwal ans Fressen denkt,
denkt er sofort an Kraken.
Die findet er wie ferngelenkt,
weil sie wie Enten quaken.
Hört er einmal, dass es wo quakt,
ein Krake es wohl sein muss.
Dann schwimmt er hin, ganz unverzagt.
Das ist der Gene Einfluss.
Doch leider kommt es manchmal vor,
dass er schwimmt an den Strande,
weil er getäuscht von seinem Ohr
und Enten auf dem Lande.
Dann liegt er da, das ist fatal,
weit weg vom Meer, dem nassen.
Er ahnt, dass er sich auch als Wal
auf nichts mehr kann verlassen.
Der Klimawandel bringt, man ahne,
es fertig, dass nun die Banane
auf Grönland in Plantagen wächst.
Und in Norwegens kalten Fjorden
es wirklich allerorten dorten
Südseekorallen gibt demnächst.
Statt an Spitzbergens kalten Stränden
Eisbären ihre Nahrung fänden,
Schildkröten dort nun Junge kriegen.
Und dass in den Polarregionen
Touristen in Solar-Legionen
zum Baden unter Palmen liegen.
Vor unserm Haus, wo früher Rasen,
in Zukunft Antilopen grasen,
weil die Savanne Einzug hält.
Statt Blumen blühen jetzt Kakteen.
Staubige Gruben, wo einst Seen.
Im Sommer kaum noch Regen fällt.
Wo heute noch die Wiesen grünen
gibt´s morgen nur noch Wüstendünen –
in Schuhen ständig Sand.
Beim Essen knirscht´s zwischen den Zähnen;
aus roten Augen fließen Tränen;
Kehrschaufel in der Hand.
Am Nordpol war das Eis ganz dick.
´s war früher so. Jahre zurück.
Es war der ew´ge Frost.
Dagegen ist es heut´ sehr dünn
und morgen ist es ganz dahin
geschmolzen. Na denn Prost.
Die Meeresspiegel steigen an,
dass nicht zu Fuß, doch nur mit Kahn
das Haus man kann verlassen.
Die Fische, die einst fern von hier
im Meer geschwommen, finden wir
als Nachbarn in den Gassen.
Die Menschheit drängt als große Herde
sich auf den letzten Fleckchen Erde
und tritt sich auf die Füße.
Gefror´nes kennt man nur, per se,
beim Italiener im Café
als Softeis aus der Düse.
Die Vertreter der Nationen
und aller Menschen, die hier wohnen,
haben zum Gespräch gebeten
wegen ´s Klimas des Planeten.
Sie treffen sich im großen Saale,
genauso, wie beim letzten Male.
Die Themen werden vorgestellt,
wie´s denn so aussieht auf der Welt.
Wir wollen, sagen unisono
alle, dass die Ökono-
mie endlich sich an Grenzen hält,
die leider noch nicht aufgestellt.
Wir haben, und das ist das Ziel,
die Absicht, dass wir reden viel,
und reden und beraten dann,
was man am End´ vertagen kann.
„Das Wetter ist ´ne Katastrophe!“