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Das Buch enthält den Erlebnisbericht einer Rundreise durch den Norden und die Mitte Marokkos, ergänzt durch Sachinformationen zu Land und Leuten. Die Prosa wird unterbrochen durch Haiku, die jeweils einen Moment einfangen, fast immer in drei Zeilen. 64 Fotos zeigen Eindrücke der Reise. Die Reise fand Mitte März bis Anfang April statt, eine Zeit, zu der die Temperaturen angenehm sind. Das gefiel nicht nur uns, sondern auch den vielen Störchen, denen wir überall begegneten und von denen uns der eine oder andere irgendwie bekannt vorkam – vielleicht aus der Heimat. Wer es kurz haben und sich den Rest des Buchs sparen will: Marokko ist schön und überraschend vielfältig, eine Reise dorthin empfehlenswert. Den anderen, die gerne mehr Einzelheiten hätten, wünsche ich viel Freude beim Lesen und Schauen!
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Unterwegs durch Marokko
Texte und Bilder
Edition Blaue Felder, Tübingen
Edition Blaue Felder, Volker Friebel
Denzenbergstraße 29, 72074 Tübingen (Deutschland)
www.Blaue-Felder.de
Text und Gestaltung: Volker Friebel
Fotos: 6 Bilder von Elisabeth Menrad, 58 von Volker Friebel
Lektorat: Elisabeth Menrad
Erste Ausgabe (nur als eBuch): Oktober 2018
Überarbeitete und erweiterte zweite Ausgabe: November 2019
Alle Rechte vorbehalten
Das Titel-Foto zeigt die Oasenstadt Tinghir.
ISBN PapierBuch: 978-3-96039-033-6
ISBN eBuch, epub-Format: 978-3-96039-034-3
Inhalt
Anreise
In das Land hinein
Volubilis und Meknès
Fès
Fahrt durch den Atlas
Wüstensaum – Straße der Kashbas
Todra-Schlucht
Marrakesch
Atlantikküste – Essaouira
Casablanca
Rabat
Jbel Musa
Nachklang in Marbella
Zu Buch und Autor
Tief unter uns ziehen Schneeberge, in weißen, lautlosen Schwärmen, von Wolken oft kaum unterscheidbar. Ich will ihnen zurufen und lausche doch nur dem tiefen Schweigen unter dem Fahrtwind und den Motoren.
Landung in Málaga, Spanien. Wir beginnen unsere Busreise durch Marokko im Süden Spaniens. Das einmal zu Marokko gehörte und heute viel weiter als durch die Straße von Gibraltar von ihm getrennt ist.
Vom Flughafen fahren wir gleich weiter, übernachten in Marbella an der Costa del Sol. Es ist viele Jahre her, dass ich in Nordafrika war, und bisher erst einmal. Tief Atem holen: ein langer Spaziergang am bevölkerten Strand.
Ich lasse im Geiste das Wichtigste passieren, was ich in der Vorbereitung zur Reise über Marokko, das „Maghrebinische Königreich“, erkundet habe.
Marokko grenzt an Mittelmeer und Atlantik. Jenseits der Meerenge von Gibraltar liegt Spanien, westlich liegt Algerien, die Südgrenze Marokkos ist unklar. Das wenig besiedelte Territorium „West-Sahara“, das dort liegt, wird von Marokko beansprucht und ist teilweise von ihm annektiert.
Das Klima im Nordwesten ist mediterran, das im Südosten und Süden dagegen von der Sahara beeinflusst. Die verschiedenen Züge des Atlas-Gebirges entstanden beim Zusammenprall der eurasischen und der afrikanischen Kontinentalplatte.
Die Bevölkerung beträgt etwa 35 Millionen Menschen, das sind 76 Menschen pro Quadratkilometer (in Deutschland sind es 232). Ein Zehntel davon sind Mauren (aus Mauretanien eingewandert), der Rest je zur Hälfte Berber (Ureinwohner) und Araber. Dabei ist Nordmarokko (um Fès) eher arabisch und Südmarokko (um Marrakesch) eher berberisch geprägt.
Fast alle Marokkaner sind Moslems, 90% davon Sunniten. Der Islam ist Staatsreligion.
Fast alle Marokkaner sprechen Darija, ein marokkanisches Arabisch, die Hälfte auch einen Berberdialekt: Neben Arabisch ist Mazirisch Amtssprache.
Die Berber wanderten im 2. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung ein. Um das Jahr 0 geriet das Land unter römischen Einfluss (vorher gab es phönizische Küstenstädte) und wurde schließlich römische Provinz.
Um 700 erreichte mit den Arabern der Islam das Land. Ab dem Jahr 789 löste sich unter Idris I. das Land mit der Hauptstadt Fès vom Kalifat. Von Marokko aus wurde ab dem Jahr 711 das Westgoten-Reich in Spanien besiegt und in der Folge Spanien zu großen Teilen islamisch beherrscht, erst im Jahr 1492 wurde seine Rückeroberung durch christliche Könige abgeschlossen.
Ab dem 16. Jahrhundert gerieten Küstenstädte unter Kontrolle von Portugal und Spanien. Im 19. Jahrhundert kam Marokko unter den Einfluss Frankreichs. Ab 1912 war das Land teils spanisches, teils französisches Protektorat, 1956 wurde es unabhängig.
Die Lebenserwartung der Menschen ist hoch, die wirtschaftliche Lage des Landes liegt in einem Mittelbereich, ist im Vergleich zu seinen afrikanischen Nachbarn gut – nicht aber im Vergleich zu Mitteleuropa.
Es ist Vorfrühling. In Deutschland sahen wir Reif auf den Gleisen während unserer Zugfahrt zum Flughafen Frankfurt am Main. Hier in Spanien, in Marbella, steigt die Temperatur bis 20 Grad Celsius. Morgen in Marokko sollte es noch ein, zwei, drei Grad wärmer sein.