Wie viele Pussy- Schippen denn noch? - Tarius Toxditis - E-Book
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Wie viele Pussy- Schippen denn noch? E-Book

Tarius Toxditis

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  • Herausgeber: neobooks
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2022
Beschreibung

Das Büchlein, in dem die Geschichte enthalten ist, wird zunächst entwendet. Zum Frust der Waldgrille Helm Hops. Wird stattdessen dem sogenannten "Anderen Autor" zugeworfen. So dass am Ende ihm das Vortragen vorbehalten bleibt. Ja, haargenau die Geschichte mit den Pussy- Schippen. Was immer dies nun wirklich sein soll. Beginnen tut es dann im Bett einer gewissen Jane Brown, der Geliebten der Neuköllner Kriminalhauptkommissarin Sandy Kellermann- Maserung. Dabei ist die 35jährige verheiratet. Ob glücklich oder nicht, dies wohl auf einem anderen Stern steht. Nur scheint ihr Ehemann in diesen Hinsichten keinen Deut besser zu sein. Doch noch während Sandy offen über Scheidung spricht, wird sie in die Provinz versetzt. Gemeinsam mit ihrer Assistentin Lara, die Sandy kaum nachsteht. Die bevorzugte Dienstkleidung der beiden Polizistinnen unter anderem High Heels, messerscharfe Designer- Strumpfhosen und knappe Miniröcke, in welcher sie mit zumeist doch sehr rüden, unkonventionellen Methoden vorangehen. Doch mit der Zeit gehen vor allem Sandy die immer wieder auftauchenden Pussy- Schippen mächtig auf dem Keks. Dinge, von welchen man in der B- Geschichte fernab ist, obwohl es auch hier ganz schön zur Sache geht. Was sich allein aus dem Titel ableiten lässt: "Achtlinge kommen selten allein". Von welchen Benjamin Anourthosis, der Achtlings- Vater aus der Zeitung erfährt. Denn zum Zeitpunkt der Geburt er noch unterwegs ist. Allein die Rückfahrt zu seiner geliebten Feen- Azubi, die ihm die acht Babys beschert haben, entpuppt sich als Tortur. Denn an den Bahnhöfen, überall scheint man schon über die Geburt der Eineiigen Bescheid zu wissen. Zudem hat ihm seine Feen- Azubi, als er sie endlich wieder in die Arme hält, etwas verschwiegen.

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Seitenzahl: 701

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Aufbau dieses E- Books

Zum Inhalt dieses E- Books

A - Geschichte (Diesmal unter anderem dabei):

A1: Das Büchlein im Abfallbehälter Hinn

A2: An der Fußgängerampel

A3: Auf einer Bank vor dem Rathaus

A4: Was es mit der Pussy- Schippe nun wirklich auf sich hat

A5: Die Frau mit dem schwarzen Minirock

A6: Bei Molly Holly

A7: Petraeus Prora vor dem Aufzug

A8: Die Chefsekretärin Mio Vong

A9: In Mio Vongs Vorzimmer

A10: Meinard Lembel

A11: Die Blumengießerin

A12: Mio und die kaputte Klospülung

A13: Verbindung von Bilderrahmen und Aufzug

A14: Begrüßung durch den Anderen Autor

A15: Die Kriminalhauptkommissarin im fremden Bett

A16: Dönerladen

A17: Die Plakatiererin Ini

A18. Vergewaltigung

A19: Im Weinbistro

A20: Im Weinbrandbistro

A21: Verhaftung

A22: Absacker

A23: Nach Hause

A24: Im Präsidium

A25: Polizeirat Doktor Hölderlin Murmel

A26: Vor der Abfahrt

A27: Prora und der Betriebshandwerker

A28: Die Pussy- Schippe als Besteck

A29: In Tinkel

A30: Vor der pinkfarbenen Pension

A31: Der Kanalarbeiter Gunnar

A32: Imbiss

A33: Im Bad

A34: Der Lutscher, der wie eine Pussy- Schippe aussieht

A35: Begegnung mit einem Lumpenhund

A36: Mit einem Yufka auf High Heels durch den Wald

A37: Im und am Gebüsch

A38: Picknick am Fluss

A39: Bin die Neue von der Polizei

A40: Vor der Kneipe

A41: Der Großgewachsene mitten in der Nacht

A42: Vor dem kaputten Aufzug

A43: Sandy und Radius im Bad

A44: Vorstadt erwacht

A45: Die rosa Zigarettenmarke Bussy

A46: Das Stemmen einer verschrammten Kommode

A47: Sich die Fotzhaare rasieren lassen wollen

A48: Leichenfund im Wald

A49: Zurück zum Posten

A50: Am Imbiss von Kalle

A51: Sich ein Moped ausleihen

A52: Das Elfchen Scheinchen

A53: Wie viel Pussy- Schippen denn noch?

A54: Mit dem Elektrowagen zurück

A55: Ein Fünfer?

A56: Ermittlungen im Dönerladen

A57: Moped auf dem Müllauto

A58: Mit Pussy- Schippen Darts spielen

A59: Windhund

A60: Vor der Pension

A61: Offene Rechnung

A62: Wer bei wem zu suchen ist

A63: Die Friseurin Nelly

A64: Auf der Erddeponie

A65: Der Stiel einer Pussy- Schippe in einer Schublade

A66: Durch die Vorstadt

A67: Kauf dir mal neue Strumpfhosen

A68: Bei Ali

A69: Befreiung

A- Geschichte (Diesmal dabei gewesen):

B- Geschichte (Diesmal unter anderem dabei):

B1: Losgegangen

B2: Das Kissen auf dem Kissen

B3: Die Geschichte von Benjamin Anourthosis

B4: Schummrig zumute

B5: Vor dem Barbarossabrunnen

B6: Die Frau mit dem schwarzen Minirock

B7: Der türkische Taxifahrer Ahmet

B8: Die Rückfahrt nach Metz

B9: Der Blaue Butsch

B10: Das Kästchen von der alten Lena

B11: Sammy, der Bassist

B12: In der Bahnhofshalle

B13: Der Gendarm

B14: Pressekonferenz vor dem Hospital

B15: Der Schwiegervater in Spe

B16: Vor dem Zimmer

B17: Bei der Feen- Azubi

B18: Das Wiedersehen mit dem Vater

B19: In der Babystation

B20: In der Achtlings- Station

B21: Vor laufender Kamera

B22: ‚ne neue Schwiegermutter auch noch

B24: Ihr habt acht neue Schwestern gekriegt

B25: Frühstück

B26: Wenn Sie denn nur Ihre Achtlinge zur Verfügung stellen würden

B27: Taufpate- okay, vielleicht nicht für alle

B28: Ich hab schon zwei

B29: Namen für die ersten vier Achtlinge

B30: Telegramm aus Texas

B31: Nilena Nicole Strumpfband

B32: 9901- wenn Sie bitte nachzählen würden

B34: Verschiedene Jobs

B34: Die Namen für die restlichen vier Achtlinge

B35: Der Gelbe Butsch

B36: Fremder Bote

B37: Cassandre

B38: Das Geschäft mit Prinz von Wasser

B39: Der Rote Butsch

B40: Die Achtlinge endlich aus dem Krankenhaus

B41: Endlich alle zu Hause

B42: Wickeln und Milchflaschen in der Nacht

B43: Polterabend

B44: Selters in der Minibar der Limousine

B45: Gleich vier Butsche

B46: Vor der Kathedrale

B47:Hochzeit in der Kathedrale

B48: Hochzeit in der Kathedrale II

B49: Die Taufe der Achtlinge

B50: Limousine und Transporter

B51: Schloss Nimroth

B52: Im zu engen Hochzeitsbett

B53: Die Überfahrt

B54: Landung in Texas

B56: Noch mehr neue Nachbarn

B57: Charlie und die Bermudas

B58: Erster Zoff zwischen Benjamin und der Feen- Azubi

B59: Der County Judge Frank Miller

B60: Bei einem Sandhändler

B61: Konzert in Ranch County City

B62: Kindererziehung oder Musikerkarriere

B63: Flug nach Houston

B64: Die Feen- Azubi mit den Achtlingen allein

B65:Der Besuch des Kinderarztes Doktor Filius Fidibus

B66: Die Zeichnung in der Flugzeughalle

B67: Zurück nach neun Monaten

B68: Pizza

B69: Sinn oder nicht Sinn

B70: Vorschlag

B71: Auf nach Frankreich

B72: Wenn man sich um Achtlinge zu kümmern hat

B73: Achtlinge kommen selten allein

B74: Piep

B75: Der Brief

B76: Das Comeback

B78: Einschulung

B78: Anne Hoch

B80: Letzter Akt

B- Geschichte (Diesmal dabei gewesen):

Aufbau dieses E- Books

Dieses E- Book beinhaltet gleich zwei, voneinander unabhängige Erzählungen.

A-Geschichte: Wie viele Pussy- Schippen denn noch?

B-Geschichte: Achtlinge kommen selten allein

Zum Inhalt dieses E- Books

Libell Libell Guten Tag, lieber Leser.

Helm Hops Beziehungsweise Leserin, nicht wahr?

Libell Libell Wie? Ach ja!

Äh- und herzlich Willkommen hier bei uns im Wald. Zu unseren näheren Umständen gleich mehr, sobald wir in die A- Geschichte gestartet. Die im Übrigen den gleichen Titel trägt wie das gesamte E- Book: „Wie viele Pussy- Schippen denn noch?“

Doch wer A sagt, bekanntermaßen auch B sagt. Manchmal zumindest. Aber vielleicht kommt Ihnen so etwas ja auch vertraut vor- doch, doch ganz bestimmt. Beziehungsweise wer A- Geschichte sagt, der B- Geschichte- na ja, ich denke, Sie jetzt schon wissen.

Und darum geht es uns nun, bevor wir dann zunächst in die A- Geschichte versinken. Wir und noch ein weiterer Erzähler, den sie ja jetzt auch gleich sehr schnell kennenlernen werden.

Helm Hops Ah- zu meinem Leidwesen!

Libell Libell Jetzt fang doch nicht schon wieder damit an.

Helm Hops Ah!

Libell Libell Kommt am Ende sowieso immer alles so wie es kommen soll.

Mit „wir“ im Übrigen Helm Hops gemeint, und meine Wenigkeit. Helm Hops ist eine Grille, die im Wald lebt. Und ich eine Libelle, wie mein Name vielleicht auch schon verrät. Und auch im Wald. Auf einem Markstein genauer gesagt, wo wir es uns auf einer insektengerechten Liege bequem gemacht haben.

Dazu noch jener Weiterer, doch zudem gleich mehr. Vor allem aber natürlich dann, wenn es mit der A- Geschichte losgeht. Gleich im Anschluss dieses kurzen Vorstellens.

Helm Hops Ah- zu meinem Leidwesen!

Libell Libell Zu schmollen aufhören! Geht irgendwann auch mal auf die Nerven!

Libell Libell Helm Hops Unbehagen- sehen Sie es Ihm bitte ein klein wenig nach. Helm Hops ist nämlich ein passionierter Erzähler, der so manche unserer früheren Geschichten zum Besten gegeben hat. Vielleicht auch ein klein wenig Eitelkeit eine Rolle spielt. Am Ende, doch mein ich. Doch bevor ich noch weiter darauf eingehe, wollen wir uns lieber der B- Geschichte zuwenden.

Die den Titel „Achtlinge kommen selten allein“ trägt und wie die A- Geschichte von gleich mehreren Erzählern wiedergegeben wird.

Erzählerin in einem Falle sogar; denn zu ihr wir nun schalten wollen. Obwohl dies eigentlich wirklich noch Zeit hätte. Doch was „eigentlich“ manchmal wirklich eigentlich heißt?

Der Name der Erzählerin Anne Hoch; zehnjährig und die Tochter eines Wirts- Ehepaars. Bei uns in der Vorstadt, unweit unseres Waldes. Augenblicklich in ihrem Zimmer. Oberhalb der Eckkneipe ihrer Eltern. Mitten auf ihrem Bett. Und nicht ganz alleine, wie mir zugesteckt worden ist, nicht gänzlich alleine.

Doch zu den näheren Umständen gleich mehr von ihr persönlich, ist doch augenblicklich ein Funkkontakt hergestellt worden zwischen ihrem Bett und unserem Markstein! Also, Anne, hallo, bitte kommen! Hier ist Libell Libell! Mitten aus dem Wald!

Anne Hoch Hallo!

Libell Libell Wohl noch nicht ganz wach, hm?

Anne Hoch Um Himmelswillen!

Libell Libell Anne, wir wollen dich auch nicht allzu lange stören. Nur das Wichtigste vorneweg. Nämlich mit wem du zusammen bist? In deinem Zimmer, auf deinem Bett?

Anne Hoch Mit dem ßilberling!

Libell Libell Du meinst aber nicht die kleine, silberne Zaubermünze- oder vielleicht etwa doch?

Anne Hoch Auf einem Kissen. Welches wiederum auf meinem Kopfkissen.

Libell Libell Das Kissen auf dem Kissen.

Anne Hoch Pennt sowieso noch.

Libell Libell Gut, vorerst brauchen wir die Zaubermünze noch nicht. Wo wir doch selber uns in den Startlöchern befinden. Nur ein paar kurze Vorabinformationen. Denn wieso ausgerechnet ihr Beiden für das Präsentieren der B- Geschichte auserkoren?

Anne Hoch Hat einen Grund.

Libell Libell Den du uns doch mit Sicherheit nicht vorenthältst.

Anne Hoch Ja, kann ich machen.

Also, unsere B- Geschichte, also „Achtlinge kommen selten allein“ hat nämlich eine Vorgeschichte. Werden wir nachher natürlich alles noch näher erläutern.

Die Vorgeschichte heißt „Die Geschichte von Benjamin Anourthosis“, und ist zum einen als Einzelveröffentlichung bekannt. Auch ist sie in dem E- Book „Hugo Bauklotz- Ein Zaun“ zu finden, und zwar zu hundert Prozent.

Auf jeden Fall aber ist die Geschichte damals erzählt worden von mir und dem ßilberling. So dass es nun logisch erscheint, warum wir jetzt auch die Fortsetzung angehen.

Und „Achtlinge kommen selten allein“ setzt genau dort an, wo „Die Geschichte von Benjamin Anourthosis“ aufgehört hat. Nämlich in der Küche einer Sozialstation mitten im schönen Kaiserslautern, wo der Bettler Benjamin per Zeitung erfährt, dass seine Geliebte eineiige Achtlinge zur Welt gebracht hat. Mit seiner Geliebten natürlich seine Feen- Azubi gemeint ist. Doch zu alldem nachher mehr. Wie gesagt.

Libell Libell Wenn es denn so weit ist.

Anne Hoch Vor allem wenn ihr soweit seid.

Libell Libell Wie- oh ja! Und zunächst mal Danke, Anne.

Anne Hoch Ja, ja, schon gut.

Libell Libell Und ruh dich jetzt erst einmal aus. Und einfach noch Kräfte sammeln, bis ihr an die Reihe seid. Na, und wer weiß, vielleicht lauscht ihr sogar ein klein wenig unserer Geschichte.

Anne Hoch Ich glaub, wir können uns gerade noch beherrschen.

Libell Libell Wie viele Pussy- Schippen denn noch!

Anne Hoch Um Himmelswillen!

Libell Libell Okay, dauert wohl eh noch, bis der ßilberling wach wird.

So dass wir, liebe Leserin, uns tatsächlich auf unsere Geschichte stürzen können.

Helm Hops Ah- beziehungsweise Leser, nicht wahr?

Libell Libell Beziehungsweise Leser: Wie viele Pussy- Schippen denn noch?

Denn unsere A- Geschichte ebenso einen Vorgriff auf einer unserer früheren Bücher wagt. Und zwar auf „Hugo Bauklotz- Ein Zaun“ ,wo eines Tages jemand versucht, sein Manuskript beim Verleger Meinard Lembel an den Mann zu bringen- und dabei krachend scheitert. Stattdessen wird er in jenem Verlagshaus Betriebshandwerker und Aufzugsführer- von dem Begriff „Liftboy“ wir an dieser Stelle Abstand gewinnen wollen.

Genannt einfach nur „Anderer Autor“, wird gleich am Anfang unserer A- Geschichte geschildert, wie unserer Erzählung überhaupt in seine Hände gerät.

Helm Hops Ah- leider.

Libell Libell Bitte!

Helm Hops Ja, ja, schon gut.

Libell Libell Ach, herrje.

Doch wie dem auch sei, wünschen wir Ihnen nun viel Vergnügen mit all diesen Pussy- Schippen dieser Welt. In der sich vorrangig alles um die sexy, unerschütterliche Kriminalhauptkommissarin Sandy Kellermann- Maserung dreht. Beziehungsweise ihren manchmal doch etwas unkomplizierten Methoden- höflich ausgedrückt wohlgemerkt; oh ja, doch. Und natürlich, was das denn nun eigentlich wirklich ist: ‚ne Pussy- Schippe mein ich. Beziehungsweise was es mit ihr nun auf sich hat.

A - Geschichte (Diesmal unter anderem dabei):

Sandy Kellermann- Maserung Kriminalhauptkommissarin

Lara Happe Polizeioberkommissarin

Anderer Autor Betriebshandwerker, Aufzugsführer, Erzähler

Berry Weckerknecht Straßenkehrer

Olias Frech Streifenpolizist

Blumengießerin Blumengießerin

Helm Hops Grille, Co- Moderator

Elfchen Scheinchen hellblaues Elfchen

Tankwart Tunkel Tankwart

Libell Libell Libelle, Co- Moderatorin

Ini Waibel Plakatiererin

Radius Lehr Tapezierer, Streicher

A1: Das Büchlein im Abfallbehälter Hinn

Helm Hops Nein, Uhrenkuckuck! Doch nicht jetzt!

Uhrenkuckuck Kuckuck, Kuckuck!

Helm Hops Ausgerechnet jetzt! Wo`s aufgeschlagen worden ist!

Uhrenkuckuck Kuckuck. Aber.

Helm Hops Ein Buch, eine Seite. Ein neues Kapitel gar! Möglicherweise! Oder hast du nicht gemerkt, wie hell es inzwischen geworden ist? Um nicht zu sagen, deutlich heller. Hier bei uns im Wald.

Uhrenkuckuck Aber in Hinn was drin sein.

Helm Hops Was dafür spricht, dass er jetzt präsent ist. Ah- unser Leser meine ich. Er. Oder sie.

Uhrenkuckuck Leserin.

Helm Hops Ah ja.

Uhrenkuckuck Kuckuck.

Helm Hops Außerdem wir Libell Libell erwarten. Jeden Moment am Eintreffen.

Uhrenkuckuck Aber in Hinn was drin sein doch.

Helm Hops Sie uns etwas vorbeibringen wollte, glaube ich. Ah- und wie gesagt, unsere Leserschaft auch schon vorhanden, präsent.

Uhrenkuckuck Kuckuck, Kuckuck.

Helm Hops Tatsächlich! Was drin!

Hinn In Hinn nichts drin sein sollen aber.

Helm Hops Schon wieder was drin man beinahe zu sagen geneigt sein könnte.

Uhrenkuckuck Uhrenkuckuck rausholen sollen?

Helm Hops Ah- sieht so aus. Ja, nach was sieht es denn aus? Hm- doch nicht etwa ein kleines Büchlein?

Hinn Hinn aber nicht haben wollen.

Uhrenkuckuck Uhrenkuckuck in Hinn reinfliegen?

Helm Hops Ah—also, wenn darin nicht unsere neue Geschichte enthalten ist. Zumindest ein purer es nicht wäre. Äh-ein purer Dingsbums. Gerade jetzt, wo wir sie benötigen. Auch und gerade zur Befüllung der neuen Seiten- hm.

Uhrenkuckuck Zufall?

Helm Hops Ah, ja.

Uhrenkuckuck Kuckuck.

Helm Hops Eine Geschichte, die ja unter anderem auch bei uns stattgefunden hat. Bei uns im Wald. Hier am Steg gegenüber genauer gesagt. Teilweise zumindest. Welche sich gar als Kriminalfall entpuppt. Am Ende zumindest, ja, ja, in der Tat, um nicht zu sagen, ein waschechter Kriminalfall. Ah- hier bei uns. In einem abgelegenen, idyllischen Provinzwald. Sogar unser Hinn involviert. In diese Geschichte, ein klein wenig zumindest. In jenem Kriminalfall, frei nach dem Motto: „wer je davon gehört hat, dass ein Abfallbehälter Bestandteil eines Kriminalfalls werden würde“. Beziehungsweise werden könnte; frei nach dem Motto: „na ja“!

Und zeugt nicht allein jene dann doch schon sehr anrüchige Pussy- Schippe davon? Unterm Strich betrachtet? Um nicht zu sagen sehr anrüchig, frei nach dem Motto: „nichts zum Verschweigen“. Oder so ähnlich. Und aus Kunststoff gefertigt, soweit mir zugetragen, die Vagina- Schaufel. Ja, ja, natürlich, aus Kunststoff. Ah, und Pussy- Schippe eigentlich. Natürlich, selbstverständlich, frei nach dem Motto: „was sonst auch?“

Hey, Hinn, was du denn selber dazu sagst?

Hinn Hinn nicht Krimistar sein wollen. Hinn pfeifen können wollen drauf sein wollen.

Helm Hops Hey!

Uhrenkuckuck Pick, pick!

Helm Hops Hey, Uhrenkuckuck! Was machst du denn da jetzt schon wieder?

Uhrenkuckuck Pick, pick!

Hinn Büchlein aus Hinn picken!

Uhrenkuckuck Hinn nicht wollen sowieso!

Hinn Genau! Weg damit!

Uhrenkuckuck Weg damit!

Helm Hops Hey!

Uhrenkuckuck Flapp, flapp!

Helm Hops Und hinfort! Der Uhrenkuckuck! Mit dem Büchlein im Schnabel!

Hinn Sei Dank Gott! Hinn nicht brauchen können sein!

Helm Hops Aber ich- ich brauche es doch jetzt! Für unsere Leserschaft! Hier bei uns im Wald! Ah, herrje.

Hinn Herrje?

Helm Hops Wie ich das den Lesern jetzt verkaufen soll? Ah- wir praktisch mit leeren Händen dastehen! Ausgerechnet jetzt! Wo es doch über die Bühne geschaufelt werden soll! Oder zeugen die hellerleuchteten Seiten nicht geradezu davon? Ach, du meine Güte!

Also, lieber Leser!

Hinn Leserin beziehungsweise.

Helm Hops Wie? Ah- ach ja!

Und wie Sie mit Sicherheit gerade mitbekommen haben, ist unser Büchlein auf und davon. Dem Uhrenkuckuck, diesem Unhold, sei Dank. Inklusive unserer neuesten Geschichte. Die eigens für Sie. Ein einziges Desaster! Auf und davon! Weiß gar nicht, was ich jetzt eigentlich noch machen soll.

Hinn Oh!

Helm Hops Beziehungsweise machen! Ehrlich gesagt!

Hinn Mal gucken mal!

Helm Hops Ah, ratlos, wie wir aus dieser Situation herauskommen sollen. Ohne Geschichte, ohne Text, ah, ein einziges Schlamassel!

Hinn Du gucken mal sollen! Loren- Bahn kommen.

Helm Hops Ah!

Libell Libell Endstation Markstein an der uralten Holzbank. Gegenüber dem uralten Holzsteg. Alle aussteigen!

Hinn Alle? Du doch alleine bin.

Libell Libell Ach so. Stimmt eigentlich auch wieder.

Helm Hops Ah, du. Doch auf jeden Fall erst einmal herzlich willkommen, liebe Libelle Libell Libell. Auch wenn du jetzt höchstwahrscheinlich zu spät bist.

Libell Libell Nanu?

Helm Hops Der Uhrenkuckuck hat gerade unser Büchlein entwendet. Einschließlich unserer heutigen Geschichte.

Hinn Sei Gott Dank.

Helm Hops Sogar mit einem waschechtem Kriminalfall!

Hinn Ja, mit Fotze- Spaltenspaten!

Helm Hops Hinn!

Libell Libell Na, wenn‘ s nichts weiter ist.

Hinn Na hört mal! Ihr vielleicht alle gut seid!

Libell Libell Na klar. Denn wenn es so ist, wie du sagst.

Helm Hops Es ist so, wie ich sage. Wir stehen im Prinzip vor unseren Kunden mit nichts in den Händen da.

Libell Libell Dann ich ja noch mehr wie goldrichtig bin. Scheinbar, einschließlich meinem Mitbringsel. Oh, Verehrtester, ich glaub sogar, mehr wie das.

Helm Hops Ohne Geschichte. Nein, nicht ein einziges Wort, nicht ein Buchstabe – ah, wie?

Libell Libell Hab doch was mitgebracht.Einen Bilderrahmen genauer gesagt.

Helm Hops A- A- einen Bilderrahmen?

Libell Libell Ach, Helm Hops. Mehr wie das.Kein gewöhnlicher zumindest. Also, auf den Markstein damit.

Helm Hops Auf den Markstein?

Libell Libell Oh, Helm Hops, natürlich auf den Markstein. Zu dir.

Helm Hops Ach so.

Libell Libell Ganz schön schwer.

Hinn Gewöhnlich nicht ist.

Helm Hops Ah- fragt sich jetzt nur noch, wozu der eigentlich.

Libell Libell Puh! Magische Kräfte natürlich! Puh!

Helm Hops Ah- wie?

Libell Libell Magische Kräfte. Nur einen Zauberspruch aufsagen. Und schon wird er erfüllt.

Helm Hops Was denn, was schon wird erfüllt?

Libell Libell Der.

Helm Hops Äh.

Hinn Bilderrahmen.

Helm Hops Und mit was? Mit was er erfüllt wird? Wenn ich mal so ganz zart nachhaken dürfte?

Libell Libell Oh, Helm Hops. Mit was so ein Bilderrahmen schon großartig gefüllt werden kann? Außer mit Bildern?

Helm Hops Ah- ja, schön und gut. Von mir aus, nur was es uns nutzt? Im Hinblick auf unsere Geschichte. Ich meine jetzt, wo sie uns abhanden. Ausgerechnet. Ah, was für ein Jammer doch alles!

Libell Libell Und wenn der Herr zunächst einfach mal nur draufschauen würde?

Helm Hops Draufschauen? Ja, ja, natürlich.

Libell Libell Na klar. Oder spricht irgendwas dagegen?

Helm Hops Draufschauen.Auf einen leeren Bilderrahmen. Ja, ja, natürlich.

Libell Libell Oh, Helm Hops. Natürlich ist er noch leer.

Helm Hops Doch haargenau das, was ich meine.

Libell Libell Kein Wunder. Ohne Zauberspruch da auch nix läuft.

Helm Hops Ah!

Libell Libell Oder hab ich‘ s etwa umsonst erwähnt?

Helm Hops Nee, das vielleicht jetzt auch nicht gerade. Nur welchen man hierzu nimmt?

Libell Libell Ganz einfach.

Helm Hops Wie ganz einfach.

Libell Libell Irgendeinen.

Helm Hops Irgendeinen?

Libell Libell Ja, natürlich. Wie wäre es zum Beispiel mit „Hokuspokus“?

Helm Hops Oder mit „Abracadabra“ , nicht wahr? Ah, oh, als ob sich da tatsächlich was tut.

Libell Libell Natürlich tut sich da was. Ist ja schließlich auch kein gewöhnlicher Bilderrahmen.

Hinn Rahmenbild.

Helm Hops Ah!

Hinn Nix sein!

Helm Hops Ja, ja, schon gut. Nur was das ist?

Hinn Umsonst.

Helm Hops Auf dem Bildschirm.

Libell Libell Oh, Helm Hops. Dies doch nun wirklich ganz einfach ist. Eine Live- Übertragung.

Helm Hops Ungewöhnlich.

Hinn Wahr nicht?

Libell Libell Sag ich doch.

Helm Hops Aber das Bild. Was das jetzt ist?

Libell Libell Solltest du eigentlich kennen.

Helm Hops Ah, also, das Einzige, was ich erkenne, ist eine Fußgängerampel.

Libell Libell Goldrichtig. Hundert Punkte für den Kandidat. Eine Fußgängerampel. Mitten in unserer Stadt.

Helm Hops Am Rathaus würde ich sagen.

Libell Libell Damit schon 200 Punkte! Alle Achtung. Hey, Helm Hops, wer das jemals für möglich gehalten hätte.

Helm Hops Ah, okay, okay. Und auch alles schön und gut. Irgendwie. Nur was das Ganze mit unserer Geschichte zu tun haben soll. Welche uns entwendet?

Libell Libell Einfach mal etwas genauer hinschauen.

Helm Hops Ah!

Libell Libell Am Staunen, nicht wahr?

Helm Hops Den kenn ich doch.

Libell Libell Also, da sieht man es doch mal wieder! Zu was so ein leerer Bilderrahmen doch alles gut ist. Wenn man ihn nur befüllt.

Hinn Pokushokus.

Helm Hops Ah- tauchte der nicht schon in einer unsere früheren Geschichten auf?

Hinn 300! Wahr nicht?

Helm Hops Ach, du.

Libell Libell Stimmt aber. Und inzwischen längst als Betriebshandwerker installiert.

Helm Hops Ja, ja, weiß ich doch.

Libell Libell Als Betriebshandwerker! Und als Aufzugführer.

Helm Hops Ja, ja, und das Ganze auch noch im altehrwürdigen Lembelhaus, nicht wahr? Nachdem er als Autor dort gescheitert. Mehr oder minder, Verlagshaus hin- Verlagshaus her! Um nicht zu sagen kläglich gescheitert. Mehr oder minder, nur was dies zu bedeuten hat? Allein, wie lange dies alles inzwischen zurückliegt.

Libell Libell Deine Frage in allen Ehren? Doch warum schaust du nicht einfach ein klein wenig genauer hin?

Helm Hops Ein groß gewachsener Mann, vielleicht ein klein wenig untersetzt, bekleidet mit modischen Jeans und kariertem Hemd, dessen Ärmel hochgekrempelt.

Libell Libell Ein sehr gepflegtes Erscheinungsbild, wenn du mich fragst.

Helm Hops Worauf ihr Frauen schon wieder achtet.

Libell Libell Selbstverständlich. Man schließlich auch mit den Augen isst.

Helm Hops Ach, herrje.

Libell Libell Doch bevor du weiter meckerst.

Helm Hops Ich meckere doch gar nicht.

Libell Libell Jener gepflegte Mann. Nicht gänzlich allein.

Helm Hops Wie? Nicht allein?

Libell Libell An der Fußgängerampel.

Helm Hops Hä?

Libell Libell Einfach mal nur etwas genauer hinschauen.

Helm Hops Ach, herrje. Das ist ja.

Libell Libell Der Uhrenkuckuck!

Helm Hops Mit unserem Büchlein! Mit unserer Geschichte! Mitten im Schnabel!

Libell Libell Am Staunen, nicht wahr?

Helm Hops Was Gutes dies auf jeden Fall nicht zu bedeuten hat. Nein, nie nicht. Hey, Hinn! Was du denn dazu sagst?

Libell Libell Nichts.

Helm Hops Hä?

Libell Libell Kann nichts mehr sagen. Da eingenickt.

Helm Hops Ah- wie?

Libell Libell Ach, Helm Hops. Ist doch egal jetzt. Wollen wir nicht lieber mal jetzt einfach hineinhören?

Helm Hops Was? Das auch noch?

Libell Libell Na klar!

Helm Hops Ah, weiß nicht. Ob dies wirklich so eine gute Idee.

Libell Libell Oh, Helm Hops! Wo wir doch eigentlich nichts zu verlieren haben.

Helm Hops Hörst du, Hinn? Jetzt können wir auch noch beobachten, was der Uhrenkuckuck noch so alles anrichtet.

Libell Libell Ist doch eingepennt.

Helm Hops Ach so. Stimmt ja.

A2: An der Fußgängerampel

Anderer Autor Ach, wie lange ich jetzt hier schon warte. An dieser Ampel! Wenn es denn nur endlich grün werden würde. Bin doch sowieso schon wieder reichlich spät. Ach, was ich hierfür geben würde.

Oh, und wie mir dünkt, in meinem morgendlichen Dunst, ich nicht gänzlich allein bin. Ja, wie mir scheint. Nicht, dass auf der anderen Seite jemand stünde. Nein, dies nicht gerade, ganz im Gegenteil. Doch haargenau dies mich anficht. Irgendwie, ein gleißendes Licht, ein helles Licht, beinahe schon wieder unsichtbar.

Ach, und wenn dies doch schon alles gewesen wäre. Aber nein, natürlich nicht. Oder war mir nicht eben so, als ob eine Stimme gar? Bis zu mir?

Stimme Weilchen! Höchstens nur ein Weilchen!

Anderer Autor Hallend und weiblich, sanft und zärtlich, weich und einfach nur wunderschön- gleichsam wie die eines lieblichen Engels! Oder vielleicht alles nur eine Folge? Dass ich noch nicht hundertprozentig hellwach?

Stimme Weilchen! Höchstens noch ein Weilchen.

Anderer Autor Nein, denn da doch wirklich niemand ist. Weit und breit nicht, niemand auf der anderen Seite. Hm- nicht, dass ich am Ende zu viel getrunken. Gestern Abend, gleichsam wie in einem Dunst. Ach, Quatsch. Kann ja eigentlich gar nicht sein. Schließlich trink ich ja überhaupt nicht.

Offenbar eine andere weibliche Stimme Ach, was würde ich geben, könnt ich dich noch einmal wiedersehen.

Anderer Autor Würde ich geben? Nanu? Wer da noch redet? Dich noch einmal? Seltsam, merkwürdig.

Andere weibliche Stimme So, und was bitte schön? Was daran merkwürdig sein soll?

Anderer Autor Na, äh, also. Und wer da denn jetzt überhaupt wirklich redet?

Andere weibliche Stimme Na, wer denn schon?

Anderer Autor Keine Ahnung. Ist doch niemand zu sehen.

Andere weibliche Stimme Auf der anderen Seite. Von dir ausgesehen.

Anderer Autor Ich befürchte, ich heute Morgen dann doch noch zu sehr durch den Wind bin.

Andere weibliche Stimme Oh je, dir wohl auf die Sprünge geholfen werden muss!

Anderer Autor Aber ich seh doch wirklich nichts und niemand. Außer eine Ampel.

Andere weibliche Stimme Na also, da haben wir‘ s doch schon.

Anderer Autor Hä?

Andere weibliche Stimme Die Ampel!

Anderer Autor Gibt‘ s doch auch nichts zu sehen. Nichts. Außer- äh, außer das rote Ampelweibchen vielleicht.

Rotes Ampelweibchen Na also! Geht doch!

Anderer Autor Hä? Eines, das sprechen kann?

Rotes Ampelweibchen Als ob dies direkt gemeint werden könnte. Und um nochmal auf den Punkt zu kommen: alles andere wie merkwürdig! Das mit dem Wiedersehen. Schließlich muss ja alles seine Ordnung haben.

Unsichtbare männliche Stimme Also, ich kann den Mann dort gegenüber sehr gut verstehen.

Rotes Ampelweibchen Du bist jetzt einfach noch still! Abgesehen davon, dass du wirklich noch nicht dran bist!

Anderer Autor Nanu? Wer denn das nun wieder?

Rotes Ampelweibchen Mein Mann! Unterhalb von mir. Noch tief im Verborgenen. Einfach noch nicht an die Reihe.

Anderer Autor Kann ich wiederum gut verstehen. Schließlich ich es auch eilig habe.

Uhrenkuckuck Kuckuck, kuckuck!

Anderer Autor Bin nämlich auch zu spät! Oh je, viel zu spät!

Rotes Ampelweibchen Nanu?

Anderer Autor Nanu? Wer du denn bist? Auf einmal!

Uhrenkuckuck Kuckuck!

Rotes Ampelweibchen Von oben hereingeschneit. Von ganz weit her.

Anderer Autor Und was du im Schnabel hast?

Uhrenkuckuck Kuckuck!

Anderer Autor Nanu?

Uhrenkuckuck Kuckuck!

Anderer Autor Ein Büchlein?

Uhrenkuckuck Ja. Für dich, für dich!

Anderer Autor Wie für mich?

Uhrenkuckuck Kuckuck!

Anderer Autor Hey! Jetzt warte doch mal!

Rotes Ampelweibchen Scheinbar.

Uhrenkuckuck Kuckuck, kuckuck.

Rotes Ampelweibchen Vom Himmel gekommen.

Anderer Autor Schöner Salat!

Rotes Ampelweibchen Zum Himmel nun wieder zurück.

Anderer Autor Allein und zurückgelassen. Mit dem Büchlein in der Hand.

Rotes Ampelweibchen Knabbert da jemand?

Anderer Autor Mit dem Büchlein in der Hand.

Rotes Ampelweibchen Auf der anderen Seite?

Anderer Autor Nicht die Spur.

Rotes Ampelweibchen Vielleicht ein kleines Mentalitätsproblem?

Anderer Autor Was?

Rotes Ampelweibchen Unter Umständen?

Anderer Autor Nein, also dies nun wirklich gerade nicht. Nur was ich jetzt machen soll? Mit dem Büchlein?

Rotes Ampelweibchen Hey, was man mit einem Büchlein halt so macht. Würd ich sagen.

Anderer Autor Eigentlich nur lesen! Gewöhnlicherweise!

Grünes Ampelmännchen Gleichsam wie ein gefallener Groschen.

Anderer Autor Hey! Wo du bist?

Grünes Ampelmännchen Verschwunden! Nun an die Reihe! Endlich! Wurde ja auch allerhöchste Eisenbahn.

Anderer Autor Aber!

Grünes Ampelmännchen An deiner Stelle würde ich mich beeilen. Bevor meine Alte wieder erscheint.

Anderer Autor Äh! Ah ja!

Grünes Ampelmännchen Die kann sehr ungemütlich werden. Zuweilen zumindest.

Verschwundenes Rotes Ampelweibchen Ich gib dir gleich Alte.

Grünes Ampelmännchen Ungemütlich! Wie gesagt! Immer mein sein Kreuz mit ihr hat!

Verschwundenes Rotes Ampelweibchen Sagt ja haargenau der Richtige!

A3: Auf einer Bank vor dem Rathaus

Helm Hops Na, Hinn, was sagst du denn hierzu? Was der Uhrenkuckuck nun schon wieder angerichtet?

Libell Libell Erstens Hinn schläft doch.

Helm Hops Und zweitens?

Libell Libell Und zweitens: was denn? Was soll er denn schon großartig angerichtet hat?

Helm Hops Ah- unsere Geschichte verschleudert. Einfach einem anderen zugesteckt. Für nichts und wieder nichts!

Libell Libell Mach mal halblang. So schlimm es vielleicht am Ende dann doch nicht sein wird.

Helm Hops Ah- du bist vielleicht gut. Wir aber nach wie vor ohne Geschichte dastehen. Schlichtweg.

Libell Libell Jetzt sieh doch einfach mal nur.

Helm Hops Nicht ein Wort, nicht ein Buchstabe! Zum Nulltarif!

Libell Libell Einfach noch mal hinsehen! Der Bilderrahmen. Scheint sich nämlich weiterhin was zu tun.

Helm Hops Ah, liebe Libelle Libell Libell. Ob ich dies jetzt überhaupt noch sehen will?

Libell Libell Aber nicht doch. Wo es unser Autor sich jetzt so schön gemütlich macht.

Helm Hops Haargenau, was ich ganz bestimmt nicht sehen will. Und dann noch auf einer Bank.

Libell Libell Vorm Rathaus. Na klar.

Helm Hops Ausgerechnet wäre man beinahe geneigt zu meinen. Und ich dachte, der hat es eilig.

Libell Libell Hat er ja wohl auch.

Helm Hops Ah, herrje.

Libell Libell Leise!

Helm Hops Was? Auch noch leise sein?

Libell Libell Oh, Helm Hops. Sonst können wir uns den doch gar nicht erneut reinziehen?

Helm Hops Ah, etwas worauf ich wirklich verzichten kann.

Libell Libell Pst!

Helm Hops Nee, einfach keinen Bock mehr!

Libell Libell Aber wo er doch jetzt schon so schön am Blättern ist. Am Blättern in unserem Büchlein.

Helm Hops Ha- in unserer Geschichte meintest du wohl!

Libell Libell Leise jetzt!

Helm Hops Dem Uhrenkuckuck sei Dank.

Libell Libell Pst!

Helm Hops Einfach nur frech.

Libell Libell Na!

Helm Hops Wo es aber doch wahr ist.

Anderer Autor Was: „Wie viele?“ Ich meine, das kleine Büchlein, was für einen Titel es trägt: „Wie viele Pussy- Schippe denn noch?“ Nein, also wirklich, kaum zu fassen, um Himmelswillen, was das denn sein soll? Da können meine früheren Vergewaltigungsromane ja kaum noch mithalten. So sehr das Blut der Opfer auch noch zwischen den Seiten heraustriefen mochte. Aber wie war es damals noch, damals, als ich noch aktiv dabei war: „Hauptsache, was sich verkauft“.

Helm Hops Ah!

Libell Libell Oh, Helm Hops!

Helm Hops Aber wo der jetzt auch noch zu philosophieren anfängt.

Libell Libell Trotzdem jetzt nicht hineinfunken.

Helm Hops Lediglich dies der Wahrheit entspricht.

Libell Libell Später.

Anderer Autor Ja, ja, Hauptsache. Hm, das kleine Büchlein. Nicht, dass es am Ende mehr hergibt. Mehr, wie es verspricht. Unter Umständen, doch die Worte gar nicht mal so schlecht. Sobald ich es ein klein wenig überfliege. Dies kleine Büchlein- hm.

Ja, hm, denn mir so eine kleine Idee mir kommt. Insofern es sich tatsächlich nicht schlecht angehen lässt. Zumindest, das, was ich bisher überflogen. Aus dem Schnabel von dem kleinen Vogel an der Ampel- denn.

Ja, denn wie lange es denn eigentlich doch schon wieder zurückliegt? Dass mir überhaupt mal wieder ein Text zur Verfügung? Wie gerade jetzt augenblicklich? Von dem kleinen Vogel? An der Ampel, aus dem Schnabel? Hm- und wenn ich es einfach weiter überfliege? Dies kleine Büchlein? Ja, warum denn eigentlich nicht?

Und unser Lembel, der alte Zausel, steht der nicht ohnehin auf Dinge wie Vagina- Schippen? Und dergleichen? Was immer dies nun tatsächlich sein soll? Eigentlich? Doch was mir nicht schnuppe sein kann, auf der anderen Seite, solange es auf die passende Wortwahl ankommt? Frei nach dem Motto: „Hauptsache das, was sich am Ende glänzend verkauft“.

Ja, Gedanken, die mir durchaus gefallen. Durchaus, meine Autorenkarriere, was für einen Auftrieb sie auf einmal erfahren würde. Nach dieser langen Zeit, dem kleinen Vogel sei Dank. Völlig unverhofft, an der Ampel, mit dem Büchlein im Schnabel. Hm, gleichsam wie Phönix aus der Asche.

Ja, hm, vielleicht sogar so etwas wie ein Wink mit dem Zaunpfahl. Und das Ganze auch noch so früh am Morgen, denn, auf der anderen Seite meine Betriebshandwerkerkarriere, wie lange sie jetzt schon anhält. Eigentlich viel zu lange schon, auch wenn nicht immer alles nur schlecht. Von dem Job am Aufzug ganz zu schweigen. Ja, natürlich, na klar- hm.

Hm- ja, hm. Doch zunächst sollte ich mich noch ein klein wenig stärker auf das Büchlein einlassen. Auf den Text darin. Auf jedes einzelne Wort. Denn sollte ich nicht, bevor ich Lembel aufsuche, nicht zunächst selber in Erfahrung bringen, was es mit so einer Pussy- Schippe nun wirklich auf sich hat? Beziehungsweise was das eigentlich ist? Wirklich keine Ahnung, doch ich denke, dass haargenau dies in Erfahrung zu bringen ist. Einfach nur noch ein klein wenig tiefer in das Büchlein blicken. Beziehungsweise auf den Text. Beziehungsweise auf jedes einzelne Wort- hm.

Ja, hm diese Pussy- Schippe? Nee, wirklich keine Ahnung, was das sein soll. Doch Hauptsache, das Ding am Ende an den Mann gebaggert. Irgendwie, beziehungsweise an die Frau.

Libell Libell Jetzt beruhige dich doch endlich auch mal wieder!

Helm Hops Na, du bist vielleicht gut.

Libell Libell Ja, natürlich. Denn sich unnötig aufregen bringt doch nun wirklich nichts ein.

Helm Hops Ah, also, wenn das Ganze nicht Diebstahl ist, dann weiß ich überhaupt nicht, was Diebstahl ist.

Libell Libell Kann doch aber der Typ nichts dafür.

Helm Hops Ah, das mir schon bewusst. Durchaus. Sondern unser allzu fürsorglicher Uhrenkuckuck. Der uns einfach mal so aus heiterem Himmel das Büchlein weggeschnappt hat.

Libell Libell Hat doch vielleicht auch sein Gutes. Am Ende.

Helm Hops Eine Frechheit ohnegleichen!

Uhrenkuckuck Nix Frechheit! Typ besser lesen können.

Libell Libell Hoppla, da bist du ja schon wieder!

Helm Hops Ah, Uhrenkuckuck, das glaubst du doch selber nicht.

Libell Libell Haargenau dies ich auch meine. Und warum denn eigentlich nicht?

Helm Hops Hä?

Libell Libell Zumindest etwas, was wir doch gar nicht wissen können.

Helm Hops Soll das etwa heißen, dass ich als Erzähler nicht mehr gut genug bin?

Libell Libell Nein, natürlich nicht. Aber immerhin beschäftigt er sich doch nun intensiv mit dem Text.

Helm Hops Ja, ja, mach mal so. Mir jetzt auch noch in den Rücken fallen.

Libell Libell Also, bei aller Liebe, mein Lieber, aber davon kann doch nun wirklich keine Rede sein.

Helm Hops Kriminell! Alles einfach nur noch Kriminell!

Libell Libell Nicht kriminell. Sondern kriminal, ein Kriminalfall. Höchstwahrscheinlich, nach allen Unkenrufen zuvor. Zudem ein Text, der nicht ganz ohne erscheint. Wenn man allein von dem Titel mit der Vulva- Schaufel ausgeht.

Uhrenkuckuck Pussy- Schippe bitte, Pussy- Schippe!

Helm Hops, Libell Libell Ach ja!

Helm Hops Nur wie ihr euch dies alles vorstellt.

Libell Libell Leise wieder.

Helm Hops Wie das Ganze weitergehen soll.

Libell Libell Geht doch weiter.

Helm Hops Ach ja?

Libell Libell Einfach mal schauen, was wir noch in Erfahrung bringen können.

Uhrenkuckuck Leise jetzt.

Libell Libell Ach ja!

A4: Was es mit der Pussy- Schippe nun wirklich auf sich hat

Anderer Autor Also, das Überfliegen sich auf jeden Fall lohnt. Weiterhin, bis hierher zumindest, stichprobenartig freilich.

Hm- und dass das Ganze ein gutes Manuskript abgeben würde. Ja, immer mehr es in mir dünkt, das Büchlein, Wort um Wort, umso mehr ich es aufsauge, Wort für Wort. Und gerade im Hinblick auf Lembel! Nein, diesmal würde er es nicht auf dem Schreibtisch verrotten lassen. Immerhin er der Letzte wäre, der nicht auf Schweinereien stehen würde. Auf Schweinereien wie eben gerade so eine Pussy- Schippe.

Allerdings: ganz klar mir noch immer nicht ist, was dies Ding nun eigentlich sein soll. Dem Alten ja dann wohl auch kaum. Was allerdings sowas von Wurst ist. Hauptsache es hört sich gut an, und die Verlagskassen klingeln. Beziehungsweise meine Tantiemen- Träume, was wiederum ein Ende meines Betriebshandwerker- Daseins bedeuten würde. Worüber ich nicht sonderlich unglücklich wäre. Nach all den Jahren. Nein, nein, ganz im Gegenteil, vom Aufzugs- Job ganz zu schweigen- hm.

Ja, hm, denn einen Versuch ich vielleicht noch starten sollte. Um vielleicht doch noch dahinter zu kommen, was eine Pussy- Schippe denn nun tatsächlich sein soll.

Ich meine, bevor ich dann endgültig rüber gehe ins Lembelhaus.

Helm Hops So! Jetzt haben wir den Salat. Und zwar den endgültigen!

A5: Die Frau mit dem schwarzen Minirock

Libell Libell Helm Hops, jetzt nimm ’s dir doch einfach nicht zu sehr zu Herzen.

Helm Hops Weiß nicht, was du hast. Ich lediglich von Salat gesprochen habe. Und davon bringt mich auch niemand ab.

Libell Libell Hat ja auch niemand vor.

Uhrenkuckuck Salat, Salat!

Helm Hops Ah, haargenau. Und ich bleibe jetzt dabei. Wie gesagt.

Uhrenkuckuck Mit Essig und Öl.

Helm Hops Als ob dies jetzt nicht wirklich total egal wäre.

Uhrenkuckuck Leise.

Helm Hops, Libell Libell Was?

Uhrenkuckuck Pst!

Helm Hops, Libell Libell Ja, ja, schon gut.

Anderer Autor Nee, nix zu machen, was so eine Pussy- Schippe betrifft. Nein, das sich mir immer noch nicht erschlossen hat.

Dabei es doch wirklich noch wichtig werden könnte. Auf der anderen Seite. Denn was soll ich Lembel antworten, falls er den Titel hinterfragt? Und das wird er dann doch irgendwie! Sobald ihm das Büchlein unter die Nase gerieben. Doch, doch, das ist anzunehmen, davon ist auszugehen. Garantiert, doch, irgendwie.

Mit Sicherheit der Schlüssel in den Tiefen des Büchleins liegt, ganz bestimmt, tief verborgen, doch es in aller Eile jetzt zu finden, mir wie eine Sisyphos- Aufgabe erscheint, der Schlüssel zu diesem Pussy- Dingsbums.

Weibliche Stimme Ja, ja, Pussy- Schippe, mach mal so.

Anderer Autor Hey, wer da?

Helm Hops Zuweilen ein Aufschauen nicht geschadet hat.

Uhrenkuckuck Frau mit schwarzem Minirock, Frau mit schwarzem Minirock.

Libell Libell Pst.

Helm Hops Sogar von einem Büchlein. In welches man vertieft.

Uhrenkuckuck Junge Frau mit Minirock, junge Frau.

Libell Libell Bitte wieder leise.

Uhrenkuckuck Sexy, sexy.

Libell Libell Ach, Uhrenkuckuck.

Helm Hops Wenn es doch aber der Wahrheit entspricht.

Frau mit schwarzem Minirock Zuweilen ein Aufschauen nicht geschadet hat.

Anderer Autor Okay, okay. Nur was mir die Ehre verschafft?

Frau mit schwarzem Minirock Ha! Von Ehre kann ja nun wirklich keine Rede sein. Bei ihrem versauten Buch!

Anderer Autor Na hören Sie mal!

Frau mit schwarzem Minirock Einen Scheißdreck werde ich tun! Bei einem, der sich in eine Vagina- Schaufel vergräbt.

Anderer Autor Pussy- Schippe bitte, immer noch Pussy- Schippe.

Frau mit schwarzem Minirock Ha, wo da der Unterschied ist!

Anderer Autor Zuweilen es aufs Detail ankommt.

Frau mit schwarzem Minirock Von wegen und so! Irgend so ein perverses Sexspielzeug!

Anderer Autor Haargenau das, was es zu erkunden gilt.

Frau mit schwarzem Minirock Sich aufgeilen meinten sie wohl.

Anderer Autor Jetzt kommen Sie doch auch mal wieder runter. Ist doch am Ende doch auch nur der Titel dieses Büchleins.

Frau mit schwarzem Minirock Und mit so einem Schweinskrams auch noch in aller Öffentlichkeit.

Anderer Autor Nun machen Sie mal halblang!

Frau mit schwarzem Minirock Ich denke ja nicht mal im Traum daran! Sie Perverser!

Anderer Autor Also, wenn Sie nicht gerade zu weitgehen. Außerdem ihr Outfit auch nicht gerade von schlechten Eltern kündet. Oder Sie dies etwa leugnen wollen?

Frau mit schwarzem Minirock Wird ja immer heiterer! Was hat das denn damit zu tun!

Anderer Autor Wenn es doch aber der Wahrheit entspricht.

Frau mit schwarzem Minirock Verklagen müsste man Sie, Sie Perverser, ja, verklagen.

Anderer Autor Aber Sie haben doch mit der ganzen Scheiße angefangen.

Frau mit schwarzem Minirock Also, das muss ich mir nun wirklich nicht gefallen lassen! Von jemandem der seine Nase in eine Mösen- Spalte reinhängt!

Anderer Autor Spaten, bitte, Spaten.

Frau mit schwarzem Minirock Was!

Anderer Autor Äh, Schippe natürlich, Schippe. Und Pussy.

Frau mit schwarzem Minirock Ach, jetzt lassen Sie‘ s doch endlich!

Anderer Autor Pussy- Schippe genauer gesagt.

Frau mit schwarzem Minirock Und verklagen, ja verklagen müsste man sie.

Anderer Autor Sagt haargenau die Richtige.

Frau mit schwarzem Minirock Verklagen.

Helm Hops Und auf und davon.

Libell Libell Die Frau mit dem schwarzen Minirock.

Uhrenkuckuck Minirock, Minirock!

Frau mit schwarzem Minirock Und das Ganze auch noch in aller Öffentlichkeit.

Anderer Autor Nun warten Sie doch mal! Nee, und hinfort.

Puh- und ganz schön aufgewühlt. Aufgewühlt durch, ja aber wodurch eigentlich? Doch eigentlich nur durch den Titel. Eigentlich, oder etwa nicht? Hm- also, wenn dies nachher beim Lembel genauso einschlägt.

Genau, zurück zum Lembel. Denn den ich doch eigentlich überzeugen will. Auch durch den Titel. Gerade durch den Titel. Der sicherlich etwas Reißerisches hat. Etwas Provozierendes. Aber gleich was Perverses? So wie es die Dame eben zu vernehmen glauben musste? Die Dame mit dem kurzen Schwarzen? Denn.

Ja, denn was ist eigentlich an dem Begriff „Pussy- Schippe“ so abwegig? So abwegig, so dass es eine wie die derart in Rage bringt? Doch warte mal, Moment mal.

Von was die Rede war? Beziehungsweise die, von was die geredet hat: von Sexspielzeug – pervers hin, pervers her. Zumindest eine Assoziation ihrerseits im Zusammenhang mit diesem Begriff- hm.

Hm- damit sie vielleicht sogar weiter wäre wie ich. Ich, der mit dem Begriff eigentlich noch immer nichts anfangen kann- Lembel hin, Tantiemen- Träume her. Beziehungsweise bis jetzt noch immer nichts herausgefunden hat.

So gesehen ist das mit dem Sexspielzeug nahezu das Einzige, was ich zur Hand hätte. Der einzige Anhaltspunkt. Bisher wie gesagt. Gerade für einen wie dem Lembel, von den potentiellen Lesern später ganz zu schweigen.

Aber ob es sich bei der Pussy- Schippe tatsächlich um ein Sexspielzeug handeln könnte? Ehrlich gesagt, zumindest meine ersten Gedanken sich auch schon in diese Richtung bewegt haben.

Hm- nur, was dies genau sein soll? Wie so ein Gerät aussehen soll? Und zu was es gut sein soll? Am Ende? Wie gehandhabt, wie angewendet? Keine Ahnung, ehrlich gesagt, mit solchen Dingen ich mich nie befasst habe. Oder gar besessen, nein, wirklich nicht.

Ein längerer Stiel vielleicht? Mit der Schippe dran? Wie die von den Baustellen? Und zu was? Doch nicht zum Einführen? Oder Berühren? Oder, nee, wirklich nicht die Spur von einem Schimmer. Vielleicht auch nicht zu sehr dramatisch. Ach, wenn da nur nicht mein Gang zum Lembel wäre.

Auf der anderen Seite von nichts kommt bekanntermaßen nichts. Zudem sie den Begriff nicht umgewandelt hat? Die Frau in dem kurzen Schwarzen, so dass sie aus meiner „Pussy- Schippe“ eine „Vagina- Schaufel“ gemacht? Ganz zu schweigen von einer Mösen- Spalte. Äh- Mösen- Spaten natürlich. Oh ja, und wie natürlich. Oder warum eigentlich nicht Besen gar? Laubbesen? Schneebesen? Mistharke? Sense? Ach, was es da alles gibt. Oder eben auch nicht.

Ach ja, Synonym hin, Synonym her, aber wie viele denn noch. Von den Vaginen dieser Welt abgesehen: Pussy, Muschi, Möse, Fotze, Spalte, Schlitz, Ritze, Schnecke, Weiblichkeit. Pflaume, Scheide gar oder am Ende einfach nur was Holdes wie Venus. Ach, wie scheinen die verbalen Tische dieser Welt doch manchmal wirklich reichlich gedeckt- hm.

Ja, hm- nicht dass ich mich am Ende auch noch auf eine Reise zu machen hätte. Eine Reise gar durch die Welt des allzu Weiblichen? Sinnliches nicht zu vergessen; von Erotischem ganz zu schweigen. Oder am Ende dann doch nur plumpe Pornografie?

Nur wenn das so ist, nach der Erstanalyse, so oberflächlich sie noch erscheinen mag, das Überfliegen des kleinen Büchleins, sollte es von mir kein Zaudern geben, kein weiteres Zögern, sondern nur eines: auf zum Lembel. Doch, doch, jawohl, die einzige sinnvolle Konsequenz, wie mir erscheint.

Helm Hops Er tut es, er macht es. Jetzt tatsächlich einfach rüber zum Lembel! Unser Salat! Perfekt!

Libell Libell Silentium, Helm Hops, Silentium, mein alter Freund. Nur die Ruhe bewahren.

Helm Hops Was? Der schnappt uns einer einfach unsere Geschichte weg!

Uhrenkuckuck Flapp, flapp!

Libell Libell Von Wegschnappen kann ja nun wirklich keine Rede sein.

Helm Hops Ja, ja, macht mal alle so. Und dann soll man auch noch ruhig bleiben.

Libell Libell Wenn‘ s doch der Wahrheit entspricht. War doch mehr ein Zufliegen.

Helm Hops Und wem wir dies alles nochmal zu verdanken haben.

Uhrenkuckuck Schnapp, schnapp!

Helm Hops Lieber nicht daran denken.

Libell Libell Vielleicht hat das Ganze am Ende ja sogar was Positives für uns.

Helm Hops Was! Ich hör wohl nicht richtig!

Libell Libell Na ja, überleg doch mal. Die Unmenge an Aufwand, die das Vortragen einer Geschichte mit sich bringt. Beziehungsweise brächte.

Helm Hops Ah- das ich einfach nicht glaube.

Libell Libell Ja, und warum nicht, wenn ich mal fragen darf? Wo wir vielleicht jetzt selber nicht mehr so viel machen müssten.

Uhrenkuckuck Pst, pst.

Helm Hops Was?

Libell Libell Höchstens noch das Moderieren.

Uhrenkuckuck Pst. Leise.

Helm Hops Tatsächlich. Dieser Typ. Bereits schon vor dem Lembelhaus.

Libell Libell Ich glaub, mir ist da nämlich eine Idee gekommen.

Helm Hops Was?

Libell Libell Und du, Helm Hops, du hierbei helfen könntest.

Helm Hops Wie?

Uhrenkuckuck Schaut mal, schaut.

Libell Libell Der Andere Autor.

Helm Hops Vor dem Lembelhaus.

Libell Libell Eine Baugrube.

Uhrenkuckuck Bleibt dort stehen, bleibt dort stehen.

Helm Hops Was er dort jetzt will?

Libell Libell Auch dies wir in Erfahrung bringen können.

Helm Hops Ein Typ in der Baugrube.

Uhrenkuckuck Typ, Typ.

Helm Hops Mit einer Schippe in der Hand.

Libell Libell Pst.

Uhrenkuckuck Schippe, Schippe.

Helm Hops Ausgerechnet wäre man beinahe schon wieder zu meinen geneigt.

Libell Libell Leise jetzt.

A6: Bei Molly Holly

Helm Hops Ah- bei dem Typen in der Straßengrube es sich um den stadtbekannten Bauarbeiter Kunert- Waller handelt.

Kunert- Waller Sagen Sie Mal. Was glotzen Sie so blöde!

Anderer Autor Nichts für ungut.

Kunert- Waller Na, dann gehen Sie doch einfach weiter!

Anderer Autor Ihre Schippe!

Kunert- Wallert Wohl auch noch was an den Ohren? Los, verschwinden Sie!

Anderer Autor Ausgerechnet eine Schippe!

Kunert- Waller Jetzt reicht es mir aber!

Anderer Autor Oh, Verzeihung. Aber es ist doch nur wegen der Bedeutung.

Kunert- Waller Mann! Sind Sie vielleicht eine Nervensäge!

Anderer Autor Nicht doch. Ich meine, nicht dass vielleicht sogar ihre Frau im Besitz von so einer Schippe wäre.

Kunert- Waller Was! Meine Frau? Wird ja immer heiterer!

Anderer Autor Nix für ungut.

Kunert- Wallert Was um Gotteswillen hat denn meine Frau mit meiner Schippe am Hut?

Anderer Autor Mehr wie Sie vielleicht jemals vermuten könnten.

Kunert- Waller Jetzt machen Sie, dass Sie endlich Land gewinnen! Sonst hau ich Ihnen meine Schippe noch über den Schädel!

Anderer Autor Ja, ja, ist ja schon gut.

Helm Hops Liebe Leserin.

Uhrenkuckuck Beziehungsweise Leserin.

Helm Hops Wir melden uns live von unserem Markstein mitten im Wald. Mit „wir“ sind natürlich die liebe Libelle Libell Libell gemeint; meine Wenigkeit nicht zu vergessen. Der Uhrenkuckuck in der Zwischenzeit wieder in seiner Baumhöhle hockt, während Hinn, unser ewiger Abfallbehälter vor unserem Markstein, jetzt sowieso schon wieder die ganze Zeit pennt. Dahinter noch eine uralte Holzbank, nochmal dahinter ein dichtes Gebüsch, nur was dies eigentlich zur Sache tut?

Gegenüber unserem Domizil ein uralter Steg, unter welchem ein kleiner Fluss, der rauscht und rauscht, so als ob nie was anderes gewesen.

Mit Sicherheit haben sie bis hierher mitbekommen, dass es, was das Näherbringen unserer Geschichte betrifft, zu Komplikationen gekommen ist. Höflich formuliert. Andererseits meine alte Freundin, die liebe Libelle Libell Libell, eine Idee hat, wie wir das Schlamassel doch noch beseitigen können- einigermaßen zumindest.

Wobei ich nicht hundertprozentig überzeugt bin. Nein, nicht wirklich. Aber warum sich nicht vom Gegenteil überzeugen lassen? Sich überraschen lassen?

Zumindest werde ich jetzt erst einmal ihr das Wort übergeben. Denn sie Ihnen etwas mitteilen möchte.

Libell Libell Tja, Danke erstmal, lieber Helm Hops. Und bevor wir mithilfe unseres zauberhaften Bilderrahmens unseren Anderen Autoren, der im Übrigen gerade in das Lembelhaus rein ist, gleich weiterverfolgen werden, möchte ich in der Tat noch ein paar Worte über meine Idee verlieren.

Hierfür wir gerade unseren Bilderrahmen nutzen möchten, mit welchem wir versuchen wollen, eine Connection mit dem Typen, der gerade mit unserem Büchlein, beziehungsweise mit unserer Geschichte, in das Verlagshaus vom Lembel hereinzuspazieren gedenkt, herzustellen.

Hierbei wir uns vorstellen könnten, dass er die Geschichte preisgibt. Beziehungsweise vorliest. Sobald wir ihn kontaktiert haben. Während wir, also Helm Hops, der Uhrenkuckuck und meine Wenigkeit dann das Moderieren übernehmen würden. Wenn wir dies nicht ohnehin schon tun. Natürlich auch der Hinn. Zumindest dann, wenn er gegen allen Erwartungen zufolge doch noch erwachen sollte.

Ja, und haargenau dies meine Idee wäre. Im Wesentlichen. Bevor ich noch etwas mehr auf Details eingehe, möchte ich zunächst noch einmal an Helm Hops abgeben.

Helm Hops Danke, liebe Libelle Libell Libell. Ah, das Lembelhaus im Übrigen ein vierstöckiges Gebäude gegenüber dem Rathaus unserer Stadt, welches vor allem durch seine arrogante Glasfassade besticht.

Im Erdgeschoss fungiert an der Empfangstheke die Empfangsdame Molly Holly. Selbst nicht mehr die Allerjüngste; ihr ergrautes, glattes Haar zu einer langweiligen Pagenfrisur geschnitten. Die unterm Strich betrachtet doch noch recht ansehnliche Figur indes in einem langweiligen, grauen Kostüm gesteckt. Ihr strenger Blick durch eine langweilige Nickelbrille verstärkt wird.

Libel Libell Na also, Helm Hops, geht doch.

Helm Hops Ah- ja, ja, schon gut.

Uhrenkuckuck Pst.

Helm Hops Ah- und augenblicklich sie beim Zusammenmontieren eines Kugelschreibers ist.

Libell Libell Welcher zuvor geplatzt. Und zwar auch noch in sämtliche Einzelteile, nicht wahr?

Anderer Autor Ähem!

Molly Holly Oha, Sie?

Anderer Autor Wie man sieht.

Molly Holly Dass sich der werte Herr Betriebshandwerker heute überhaupt mal blicken lässt!

Anderer Autor Na ja, warum denn auch nicht? Spricht doch schließlich nichts dagegen.

Molly Holly Aber wie spät es ist, wissen Sie dann aber schon noch- oder etwa nicht?

Anderer Autor Doch, weiß ich. Und tut mir ja auch leid. Irgendwie zumindest.

Molly Holly So, so, tut Ihnen leid!

Anderer Autor Ja, klar. Obwohl ich eigentlich nichts dafürkann.

Molly Holly Wird ja immer heiterer!

Anderer Autor Von mir aus. Wenn Sie unbedingt meinen müssen.

Molly Holly Na, hören Sie mal! Und von so etwas wie Eigenverantwortung Sie wohl auch noch nie was gehört haben!

Anderer Autor Doch, doch, natürlich. Aber wie gesagt, ich kann nichts dafür. Bin schließlich aufgehalten worden.

Molly Holly Und mehr fällt Ihnen hierzu wohl nicht ein!

Anderer Autor Nee, wozu denn auch? Aufgehalten, und dabei bleibe ich auch. An einer Ampel.

Molly Holly Och, Herr Betriebshandwerker! Wenn Sie wenigstens nur ein einziges Mal eine andere Ausrede parat hätten!

Anderer Autor Nix Ausrede. Die Ampel nichts wie die reine Wahrheit entspricht!

Molly Holly Oh weh!

Anderer Autor Von einem roten Weibchen!

Molly Holly Oh weh!

Anderer Autor Und einem grünen Männchen!

Molly Holly Jetzt schauen Sie doch wenigstens, so dass Sie endlich an Ihre Arbeit kommen.

Anderer Autor Als ob ich nicht schon dabei wäre. Wenn man mich nur nicht ständig aufhalten würde.

Molly Holly Was!

Anderer Autor Nichts wie die reine Wahrheit.

Molly Holly Oh weh! Übrigens, der Aufzug ist kaputt.

Anderer Autor Was! Schon wieder?

Molly Holly Was heißt schon wieder. Wenn der Herr Betriebshandwerker sich nur endlich mal bewegen würde.

Anderer Autor Als ob ich nicht schon längst dabei wäre.

Molly Holly Warum holen Sie dann nicht einfach Ihr Werkzeug? Und fangen an?

Anderer Autor Also.

Molly Holly Oder soll der Aufzug vielleicht den ganzen Tag stehenbleiben?

Anderer Autor Gleichsam wie ihr Kugelschreiber.

Molly Holly Was!

Anderer Autor Ach, nichts. Im Übrigen muss ich zunächst mal zum Lembel. Bevor ich mich zum Reparieren hinbegebe.

Molly Holly Was!

Anderer Autor Ja, ja, Sie schon richtig gehört haben. Habe nämlich einen neuen Text.

Molly Holly Bitte sagen Sie, dass das nicht wahr ist.

Anderer Autor Förmlich zugeflogen.

Molly Holly Nicht schon wieder!

Anderer Autor Wie viele Pussy- Schippen denn noch?

Molly Holly W- w- was!

Anderer Autor Pu- Pu- Pussy- Schippe, Sie haben schon richtig gehört.

Molly Holly Un- unglaublich!

Anderer Autor Drum ich ja auch nach oben muss.

Molly Holly Was Ihnen überhaupt einfällt? Mich mit so einem Schweinskrams zu drapieren.

Anderer Autor Aber nicht doch, vielleicht ist es ja doch nicht so schlimm. Zumindest nachdem, was ich bisher in Augenschein genommen haben.

Molly Holly Das grenzt ja schon an sexueller Nötigung, Sie Ungehobelter, Sie!

Anderer Autor Ach was. Höchstens ein kleines Sexspielzeug, nicht mehr. Und längst kein Tabu mehr.

Molly Holly Was heißt hier kein Tabu? Außerdem glauben Sie ja wohl selber nicht, dass Sie mit solchem Schweinskrams bei Herr Lembel punkten können.

Anderer Autor Doch, haargenau das glaube ich. Gerade mit solchen Themen. Vor allem dann, wenn der Titel schon davon kündet. Drum ich schleunigst in die Chefetage muss. Am besten Sie melden mich gleich an.

Molly Holly Können Sie gleich vergessen. Außerdem ist der Terminkalender von Herr Lembel sowieso rappelvoll. Für Wochen, für Monate. und für einen hundsüblichen Betriebshandwerker gleich dreimal!

Anderer Autor Jetzt reißen Sie sich doch auch einmal zusammen. Nur einfach anrufen, und mich ankündigen. Würde mir schon vollauf genügen.

Molly Holly Vergessen Sie‘ s! Fangen Sie lieber endlich mit dem Aufzug an!

Anderer Autor Ich dachte, der ist kaputt.

Molly Holly Ja, was glauben Sie, worüber ich jetzt die ganze Zeit rede?

Anderer Autor Na, wenn das so ist, muss ich wohl das Treppenhaus benutzen.

Molly Holly Halt, warten Sie! Ohne Termin kommen Sie da oben nicht rein. Oh, weh!

Helm Hops Und weg ist er.

Molly Holly Und wo nur die Spiralfeder jetzt ist?

Uhrenkuckuck Weg, weg!

Helm Hops Was jetzt dauern kann. Bis er in der Chefetage ist. Welche immerhin in der vierten Etage.

Uhrenkuckuck Vier, vier!

Helm Hops Nur was wir machen können? Ah, ich meine, wo es jetzt dauern kann. Mutmaßlich, bis der ganz oben angekommen ist.

Libell Libell Nutzen.

Helm Hops Ah!

Libell Libell Ja, nutzen. Die Zeit nutzen, ausfüllen.

Helm Hops Ah, und mit was, wenn ich einmal so unverblümt fragen darf.

Libell Libell Nicht verzagen.

Helm Hops Was das schon wieder heißen soll? Nicht doch, dass du am Ende schon wieder eine Idee hast.

Libell Libell Ach, lieber Helm Hops. Warum mich nicht einfach machen lassen?

Helm Hops Ah, ja, weil.

A7: Petraeus Prora vor dem Aufzug

Libell Libell Liebe Leserin.

Uhrenkuckuck Leser, Leserin, Leser, Leserin.

Helm Hops, Kuckuck, kuckuck.

Uhrenkuckuck Was!

Helm Hops Ah, ach, nichts.

Libell Libell Liebe Leserin, lieber Leser,

solange nun also die Stufen, welche die Höhen des Lembelhaus bedeuten, erklommen werden, möchte ich Ihnen ein klein wenig denjenigen näherbringen, der gerade unterwegs nach oben ist.

Zum besseren Verständnis freilich, zum Verständnis.

Zurückgreifen müssen wir hierbei auf eines unserer älteren Bücher, genauer gesagt auf „Hugo Bauklotz- Ein Zaun“.

Dies im Übrigen auf den Mist gewachsen des Streichers und Tapezierers Radius Lehr, einem selbsternannten Bücherschreiber. Kaum mehr als eine Zeile verfasst, hatte sich haargenau dieser damals auf dem Weg zu einem Verlag, dem sogenannten Lembelhaus, gemacht.

Dort machte Radius Lehr unter anderem Bekanntschaft mit unserem heutigen Protagonisten. Ja, ja, haargenau mit dem Anderen Autor, welcher gegenwärtig auf dem Weg zum Lembel. Irgendwo im Treppenhaus freilich, da der Aufzug ja bekanntermaßen nicht funktioniert.

Im Übrigen war der Andere Autor auch seinerzeit genauso wie Radius Lehr auf dem Weg zur Manuskriptabgabe. Zudem zu wissen ist, dass Lembel nicht nur Direktor seines Verlagshauses war und ist, sondern auch Cheflektor.

Allerdings kam das Manuskript des Anderen Autors nicht über den Schreibtisch hinaus. Der verheißungsvolle Arbeitstitel des Manuskripts im Übrigen: „Warum Frauen manchmal so zimperlich sind“.

Der Titel allein um das Anheizen der Verkaufszahlen willen. Klar, und was anderes verkauft sich denn nun wirklich besser? Außer Sex? Beziehungsweise Sex und Gewalt?

Doch zu bezweifeln ist, ob Lembel jemals überhaupt nur eine Zeile jenes Werks gelesen hatte. Nee, wohl eher nicht, einfach zu viel Hektik, damals wie heute, einfach zu viel am Hut. Ja, beziehungsweise das Manuskript überhaupt in den Händen gehalten hatte.

Als der Andere Autor zwecks Abgabe im Lembelhaus verweilt hatte, war im Übrigen der Aufzug kaputt, frei nach dem Motto: „damals wie heute“. Vor allem von Lembel selber wurde er diesbezüglich mit dem neuen Betriebshandwerker verwechselt. Aber auch von Petraeus Prora, dem Prokuristen des Hauses; zähneknirschend willigte der Andere Autor schließlich ein, und begann am selben Tag, noch den Aufzug zu reparieren, wohlweislich, dass ein schlechter Job noch immer besser ist, wie gar keiner.

So ungefähr kann man erklären, wie der Andere Autor für das Lembelhaus engagiert worden war. Zwar als Betriebshandwerker nur, doch immerhin; zusätzlich auch noch als Aufzugführer, frei nach dem Motto: „wie gesagt“.

So, und dies es auch schon wieder war. Aus der Vergangenheit des Anderen Autors. Dessen Namen wir nicht kennen. Bis zum heutigen Tage. Ehrlich gesagt. Doch was tut dies zur Sache? Und ich denke, damit können wir wieder abgeben an das Treppenhaus.

Uhrenkuckuck Schon oben, schon oben!

Helm Hops Na, wenn das nicht mal ein Zufall ist.

Libell Libell Passt doch, Helm Hops. Wie der Dingsbums ins Dingsbums.

Uhrenkuckuck Faust, Augapfel, Auge, Faustapfel!

Libell Libell Aber warte, da ist noch einer.

Helm Hops Lass mal, den kenn ich auch.

Libell Libell Am Aufzug im vierten Stock.

Helm Hops Kein Geringerer wie Petraeus Prora.

Libell Libell Gerade frisch erwähnt. Unseren uralten Geschichten sei Dank.

Helm Hops Petraeus Proras großgewachsene Statur steckt stets in edlen, schwarzen Anzügen. Am Revers eine rote Rosenblüte, fällt vor allem das bohnenförmige Gesicht des sehr gepflegten Mannes ins Gewicht; darüber hinaus sein Haupt von einer Kurzhaar- Frisur geziert.

Petraeus Prora Horch, wer kommt von unten rauf?

Anderer Autor Tschuldigung, Prora. Bin leider etwas zu spät.

Petraeus Prora Etwas, was man nicht laut genug herausposaunen kann!

Anderer Autor Bin leider aufgehalten worden.

Petraeus Prora Okay, schon gut. Was vorkommen kann. Nur seien Sie das nächste Mal bitte wieder etwas pünktlicher.

Anderer Autor Danke für Ihr Verständnis. Oh ja, vielen Dank. Was nicht unbedingt selbstverständlich ist.

Petraeus Prora Sie sagen es.

Anderer Autor Ich mach mich auch gleich ans Werk. Ich meine, ans Reparieren.

Petraeus Prora Nicht mehr nötig.

Anderer Autor Muss eben nur schnell mal zum Alten. Äh, Moment, wie nicht mehr nötig?

Petraeus Prora So wie ich‘ s sage.

Anderer Autor Sie wollen doch nicht andeuten.

Petraeus Prora Do it yourself.

Anderer Autor Dass sie am Aufzug selber Hand angelegt haben.

Petraeus Prora Warum überzeugen Sie sich nicht einfach selber.

Anderer Autor Die Knöpfe, die leuchten wieder. Okay.

Petraeus Prora Na, was sagen Sie jetzt. Jetzt sind Sie baff.

Anderer Autor Fragt sich nur, wie lange.

Petraeus Prora Moment Mal! Was soll das denn nun wieder heißen!

Anderer Autor Das was es heißt. Der Aufzug hat doch noch nie lange gehalten, wenn sie ihn repariert haben.

Petraeus Prora Na hören Sie mal! Was erlauben Sie sich!

Anderer Autor Weiß nicht, was Sie auf einmal haben?

Petraeus Prora Eine Unverschämtheit ohnegleichen!

Anderer Autor Wäre ja schließlich auch nicht zum ersten Mal.

Petraues Prora Sie glauben doch nicht im Ernst, dass ich mir von einen wie Ihnen in die Karten kacken lasse!

Libell Libell Ganz schön heftig.

Helm Hops Find ich auch. Nicht, dass der Prora ihm noch eine knallt.

Libell Libell Nee, das glaub ich nicht. Zumindest jetzt noch nicht.

Helm Hops Aber was macht er denn jetzt?

Uhrenkuckuck Drück, drück!

Libell Libell Holt den Aufzug nach oben.

Helm Hops Zumindest scheint das zu stimmen. Mit dem Repariert haben.

Libell Libell Natürlich. Sonst würden ja auch die Knöpfe nicht leuchten.

Uhrenkuckuck Leucht, leucht!

Petraeus Prora Sagen Sie mir lieber mal, was Sie jetzt vorhaben, Sie Zuspätkommer!

Anderer Autor Äh- ich.

Petraeus Prora Also, wenn Sie nichts zu tun haben, kümmern Sie sich doch bitte einfach um unseren Aufzug.

Anderer Autor Doch, ich hätt da noch was!

Petraeus Prora Einfach unsere Besucher rauf- und runterfahren. Und wie Sie ersehen können, wieder möglich. All Ihrer Skepsis zum Trotz.

Anderer Autor Okay, kein Problem, mach ich ja auch gleich. Müsste eben nur kurz mal zum Alten.

Petraeus Prora Was!

Anderer Autor Zum Alten, schon richtig gehört.

Petraeus Prora Ausgerechnet heute? Wo Sie doch sowieso schon viel zu spät?

Anderer Autor Ist ja nicht für lange.

Petraues Prora Na, und ob der heut überhaupt Zeit? Und dann noch für einen wie Sie? Oder haben Sie etwa einen Termin?

Anderer Autor Nein, das nicht gerade.

Petraeus Prora Na, sehen Sie. Dann fangen Sie doch endlich an.

Anderer Autor Hab ich ja auch vor. Nanu?

Petraeus Prora Nichts nanu!

Anderer Autor Was Sie vorhaben?

Petraeus Prora Hinunterfahren. Falls Sie nichts dagegen haben. Und wenn ich unten bin, werde ich den Aufzug wieder nach oben schicken. Und sobald er wieder oben, beginnt ihr Dienst.

Anderer Autor Aber nicht, dass Sie sich wieder an Molly ranmachen!

Petraeus Prora Was!

Anderer Autor Ich denke, Sie haben mich schon verstanden. Sehr gut sogar.

Petraeus Prora Nun passen Sie mal gut auf. Bevor Sie mir noch einmal in die Karten kacken: Personalbetreuung ist ein Ressort, welches selbstverständlich ebenfalls in mein Ressort fällt.

Anderer Autor Wobei sich Ihre Betreuung einzig auf Molly zu beziehen scheint.

Petraeus Prora Selbstverständlich. Schließlich gehört auch Frau Molly zu unserem Personalbestand. Und nun warten Sie gefälligst, bis der Aufzug wieder oben ist.

Anderer Autor Und weg ist er.

Uhrenkuckuck Weg, weg.

Anderer Autor Na, dann mach ich mich auf dem Weg.

Helm Hops Bis der Aufzug wiederkommt, nicht wahr?

Anderer Autor Bis der Aufzug wiederkommt.

A8: Die Chefsekretärin Mio Vong

Libell Libell Die Chefetage des Lembelhauses nichts weiter wie ein langgezogener Korridor. Hinter der vorletzten Tür dann das Vorzimmer, welche durchzuschreiten war, wenn man denn den Chef des Hauses antreffen wollte.

Meistens saß die Chefsekretärin, die Mio Vong hieß, auf ihrem Schreibtisch, klimperte mit ihren Augen oder nagte an den Absätzen ihrer Schuhe.

So, wie auch dieses Mal; doch, doch ganz offenkund dem so gewesen.

Helm Hops Man braucht ja auch nur unseren Bilderrahmen betrachten, um zu sehen, was sich abspielt. Auf dem Schreibtisch dort in der Chefetage.

Libell Libell Ja, und wie es aussieht, wird der Andere Autor in Kürze in Mios Vorzimmer eintreten.

Helm Hops Und die noch immer recht junge Mio Vong tatsächlich wieder mal dort, wo man sie auch nur vermuten kann. In der Tat, in der Tat.

Uhrenkuckuck Schreibtisch, Schreibtisch.

Helm Hops Ah- nicht zu vergessen einen Absatz ihrer High Heels an ihre asiatische Visage.

Uhrenkuckuck Was sonst auch, was sonst auch?

Helm Hops Auf dem anderen, freien Arm sich gestützt, während die Füße unter dem Hintern gezogen. Mio Vongs schlanken, dünne Beine von einer gelblich schimmernden Strumpfhose umhüllt. Dass zitronenfarbene Kleidchen so kurz und knapp, so dass Mios Spalte nicht zuletzt dank dem eng angelegten Slip deutlich.

Uhrenkuckuck Mios Muschi, Mios Muschi!

Libell Libell Schon gut, Uhrenkuckuck! Irgendwann ist‘ s auch mal wieder gut.

Helm Hops Ah- wenn‘ s doch aber der Wahrheit entspricht.

Uhrenkuckuck Zungenbrecher, Mios Muschi, Zungenbrecher!

Libell Libell Oh je!

Helm Hops Ein Träger ihres Kleidchens über die Schulter gerutscht. Fast schon müßig darüber zu befinden, ob Mio überhaupt einen BH trägt.

Libell Libell Vielleicht auch nicht ganz so wichtig.

Helm Hops Ah, bei Mios üppiger Oberweite. Ich weiß nicht.

Uhrenkuckuck Titten, Titten!

Libell Libell Oh, als ob es nicht eher aufs Wesentliche ankommt.

Helm Hops Ah- aber genau ich mich doch daranhalte. Oder findest du etwa nicht?

Libell Libell Und wie wäre es zum Beispiel mit Dingen wie Mios Herkunft?

Uhrenkuckuck Laos, Laos!

Helm Hops