Chiseled Wood: Eine Latte am Zaun - Shea Balik - E-Book

Chiseled Wood: Eine Latte am Zaun E-Book

Shea Balik

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Beschreibung

Willkommen in Cedar Falls, einer kleinen Stadt in North Carolina inmitten der Smokey Mountains, wo die Leute freundlich und die Männer heiß sind. Kyler Prince ist entschlossen, seinen Platz in dieser Welt zu finden. Da er jedoch nur Erfahrungen in der behüteten Kommune gemacht hat, in der er aufgewachsen ist, scheint es kaum Hoffnung für ihn zu geben, sich irgendwo zugehörig zu fühlen. Bis er schließlich in Cedar Falls landet. Aaron Garnett hat spezielle Wünsche. Nachdem er Kyler kennengelernt hat, befürchtet er, dass der unerfahrene Mann davonlaufen wird, wenn Aaron ihm jemals zeigt, was er wirklich von einem Liebhaber will. Doch Aaron weiß nicht, ob er wirklich die Kraft hat, sich von Kyler fernzuhalten. Kann Kyler Aaron davon überzeugen, dass seine Wünsche genauso speziell sind, oder wird Aaron glauben, dass das Risiko zu hoch ist, um ihm eine Chance zu geben? Warnung: Die Einmischung wohlmeinender Freunde kann zu unkontrollierbarem Gelächter führen, insbesondere wenn ein Mini-Jesse ins Spiel kommt. Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Länge: rund 45.000 Wörter

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Epilog

ÜBER SHEA BALIK

LESEPROBE:

Chiseled Wood: Eine Latte am Zaun

Willkommen in Cedar Falls, einer kleinen Stadt in North Carolina inmitten der Smokey Mountains, wo die Leute freundlich und die Männer heiß sind.

Kyler Prince ist entschlossen, seinen Platz in dieser Welt zu finden. Da er jedoch nur Erfahrungen in der behüteten Kommune gemacht hat, in der er aufgewachsen ist, scheint es kaum Hoffnung für ihn zu geben, sich irgendwo zugehörig zu fühlen. Bis er schließlich in Cedar Falls landet.

Aaron Garnett hat spezielle Wünsche. Nachdem er Kyler kennengelernt hat, befürchtet er, dass der unerfahrene Mann davonlaufen wird, wenn Aaron ihm jemals zeigt, was er wirklich von einem Liebhaber will. Doch Aaron weiß nicht, ob er wirklich die Kraft hat, sich von Kyler fernzuhalten.

Kann Kyler Aaron davon überzeugen, dass seine Wünsche genauso speziell sind, oder wird Aaron glauben, dass das Risiko zu hoch ist, um ihm eine Chance zu geben?

Warnung: Die Einmischung wohlmeinender Freunde kann zu unkontrollierbarem Gelächter führen, insbesondere wenn ein Mini-Jesse ins Spiel kommt.

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein.

Länge: rund 45.000 Wörter

SHEA BALIK

Chiseled Wood: Eine Latte am Zaun

Cedar Falls 19

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „Chiseled Wood“:

Shea Balik

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2024

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

Übersetzt von: Sage Marlowe

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Widmung

Alles in meinem Leben hat mich zu dir geführt. Meine Entscheidungen, mein Kummer und sogar mein Bedauern. Alles. Mit dir hat sich meine Vergangenheit gelohnt. Denn wenn ich etwas anders gemacht hätte, hätte ich dich nie kennengelernt.

Kapitel 1

Fetzen von weißen Papierservietten lagen wie Schnee auf dem Tisch, während Kyler Prince angespannt auf ein Vorstellungsgespräch wartete, von dem er wusste, dass es genauso katastrophal enden würde wie alle anderen bisher. Er verstand einfach nicht, was so falsch an ihm war, dass er es nicht schaffte, einen gewöhnlichen Job zu finden.

Dieses Mal war sich Kyler ehrlich gesagt nicht sicher, was er tun sollte, wenn er nicht eingestellt würde. Er hatte seinen letzten Cent dafür ausgegeben, von Südkalifornien nach Cedar Falls, North Carolina zu reisen. Er begann zu glauben, dass seine Mutter Recht hatte. Er war nicht dazu bestimmt, in der Welt dort draußen zu leben.

Andererseits schien die kleine Kommune, in der er aufgewachsen war, auch nicht zu passen. Das schien das zentrale Thema in Kylers Leben zu sein – er passte einfach nicht dazu.

Die Kommune befürwortete, bei der Wahl eines Berufs an die Gemeinschaft als Ganzes zu denken. Das hatte Kyler noch nie gepasst. Er wollte sein eigenes Leben. Auf eigenen Beinen stehend leben, seine eigenen Entscheidungen treffen, einen Job annehmen, der nicht bedeutete, der Gemeinschaft etwas zurückzugeben und, was am wichtigsten war, die eine Person zu finden, die ihn immer an die erste Stelle setzen würde.

Die Glocke über der Tür ertönte und Kylers Angst steigerte sich noch mehr. Er wusste nicht, wie Jesse Grant aussah, also könnte er jeder sein, der die Bäckerei betrat, in der sie sich treffen sollten.

„Gott sei Dank gibt es keine Schlange“, sagte ein Mann, der hereinstolperte und die höchsten Plateaustiefel trug, die Kyler je gesehen hatte. Er trug einen leuchtend kobaltblauen Mantel, der ihm bis zur Mitte seines Oberschenkels reichte und perfekt zu den Stiefeln passte. Kyler war an bunte, auffällige Kleidung gewöhnt, da die meisten Bewohner der Kommune sich gerne durch ihre Kleidung ausdrückten.

Was Kyler überraschte, war die Art und Weise, wie der Mann mit so viel Dramatik über die Theke hereinstürzte, dass er die Aufmerksamkeit aller in der Bäckerei auf sich zog. Manchmal wünschte Kyler sich, er könnte genauso ausdrucksstark sein, aber er war schon immer zu introvertiert gewesen, um das durchzuziehen.

„Wenn ich nicht in den nächsten sechzig Sekunden meinen Karamell-Macchiato bekomme, sterbe ich vielleicht“, stöhnte der Mann.

Kyler war sich nicht sicher, ob er es ernst meinte oder nicht, denn er schien wirklich kurz vor dem Zusammenbruch zu stehen. Allerdings schien es unwahrscheinlich, dass jemand tatsächlich sterben würde, wenn er keinen Kaffee bekam. Oder doch?

Die Frau hinter der Theke lachte. „Du wirst nicht sterben.“ Aber Kyler bemerkte, dass sie sich an die Arbeit machte, um dem dramatischen Mann ein Getränk zuzubereiten.

„Doch, werde ich. Lily hat eine Ohrenentzündung und war die ganze Nacht wach und hat laut geschrien.“ Der Typ fing an, mit den Armen zu gestikulieren, aber weil sein Oberkörper immer noch ausgestreckt auf der Theke lag, stießen seine Hände immer wieder gegen die Glasplatte. „Ich schwöre, dieses Mädchen hat eine Lunge, mit der sie Fenster zersplittern lassen könnte.“

Brenda, wenn Kyler sich richtig an das Namensschild der Frau erinnerte, schüttelte den Kopf. „Apropos Glas: Wenn du das Glas zerbrichst, auf dem du grade liegst, wird Zane dir nie verzeihen, dass du all das Gebäck ruiniert hast, das er den ganzen Morgen über gemacht hat.“ Brenda deutete auf die Theke mit nahezu jeder erdenklichen Auswahl an Gebäck darin, auf der der Mann ruhte.

Hätte Kyler mehr als fünf Dollar in seinem Besitz gehabt, hätte er etwas davon genommen, da der verlockende Duft ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ.

„Weniger reden, mehr meinen Macchiato machen“, sagte der Mann.

Brenda stellte die Tasse dicht neben dem Kopf des Mannes auf die Arbeitsplatte. Der Typ atmete tief ein und ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. „Ahh“, sagte er. „Der Himmel.“

Nach einem Schluck sagte der Mann: „Ich soll mich hier mit jemandem zu einem Vorstellungsgespräch treffen. Ist jemand von außerhalb hier?“

Oh Gott. Das ist Jesse Grant.

Es gab keine Möglichkeit, dass jemand, der so unbekümmert und theatralisch war, Kyler mögen würde. Er war zu korrekt und verklemmt. Er versuchte, das bestürzte Stöhnen zu unterdrücken, aber das Gefühl war zu stark, um schweigen zu können.

Jesse drehte sich bei dem Geräusch um und starrte ihn an. Schwarze, mit Wimperntusche überzogene und mit blauem Lidschatten betonte Augen blickten ihn an. Jesse trank noch einen Schluck Kaffee und machte dabei schlürfende Geräusche, die ein wenig übertrieben schienen. Als er fertig war, stieß Jesse einen tiefen Seufzer aus, der die ganze Bäckerei zu erfüllen schien.

Als wäre er ein Schauspieler in einem Theaterstück, setzte Jesse ein Lächeln auf sein Gesicht und schlenderte zu Kyler hinüber. „Sind Sie Kyle Price?“

Kyler begann zu nicken, merkte dann aber, dass Jesse seinen Namen falsch verstanden hatte. „Kyler Prince“, korrigierte er automatisch, als er aufstand, um Jesse zu begrüßen.

Jesse wedelte mit der Hand, als würde er Kylers Einwand abtun. „Nah genug dran.“ Dann streckte Jesse die Hand aus, mit der er nicht seinen Kaffee hielt, die Handfläche nach unten gewandt.

Kyler hatte keine Ahnung, was er tun sollte. Er hatte noch nie jemanden auf diese Weise Hände schütteln sehen. Am Ende schob er seine Hand in die von Jesse und drückte sie unbeholfen. Sofort huschte ein Ausdruck der Enttäuschung über Jesses Gesicht.

Großartig.

Es hatte weniger als ein paar Sekunden gedauert und er hatte es bereits vermasselt. Darüber hinaus hatte Kyler wieder einmal keine Ahnung, was er falsch gemacht hatte. Wann würde es einfach mal gut für ihn laufen?

Wenn er nur den Mut hätte zu fragen. Aber Kyler war einfach zu schüchtern. Ein weiterer Grund, warum er nicht in die Kommune gepasst hatte. Jeder dort hatte ein Ziel und würde alles tun, um erfolgreich zu sein, während Kyler keines hatte. Das Einzige, womit er gut zurechtkam, waren Pflanzen. Es gab nichts, was er nicht anbauen konnte.

Er hatte auch ein Händchen für das Arrangieren von Blumen. Deshalb wäre es genau das Richtige für ihn, einen Blumenladen zu betreiben. Er kannte sich mit Blumen aus, da er mit der Pflege der Gärten der Kommune aufgewachsen war, und Kyler hatte ein Gespür dafür, sie zu kunstvollen Gestecken zu arrangieren, die sich auf den verschiedenen Handwerksmessen, auf denen die Kommune ihre handgefertigten Waren anbot, gut verkauft hatten.

„Wollen Sie einen Kaffee?“, fragte Jesse, als er bemerkte, dass Kyler nur ein Glas Wasser vor sich hatte. „Ich versichere Ihnen, bei Süße Schnecken gibt es den besten Kaffee, den Sie je getrunken haben.“

„Eigentlich mag ich keinen Kaffee“, gab Kyler zu.

Jesse setzte gerade an, seinen Mantel auszuziehen und hielt inne, um Kyler entsetzt anzustarren. „Entschuldigung. Haben Sie gerade gesagt, dass Sie keinen Kaffee mögen?“

„Ja“, sagte er zu dem fassungslosen Mann.

Kyler ließ die Schultern sinken. Schlag zwei. Er hätte einfach sagen sollen, dass er im Moment keinen wollte, oder dass er bereits einen getrunken hätte, etwas anderes, als einem Mann die Wahrheit zu gestehen, der offensichtlich Kaffee liebte.

„Bitte sagen Sie, dass Sie nicht einer dieser britischen Teetrinker sind, oder etwa doch?“, sagte Jesse mit einem Anflug von Verzweiflung in der Stimme.

Kyler war sich nicht sicher, warum es für Jesse so wichtig war, dass er keinen Tee trank, aber zum Glück tat er es nicht. Er schüttelte den Kopf. „Nein. Ich hatte noch nie Lust auf etwas anderes als Wasser oder frisch gepressten Saft.“

Das lag vor allem an seiner Mutter. Sie predigte stundenlang darüber, wie schädlich es sei, wenn er irgendeine Art von Chemikalien, einschließlich Koffein, in seinen Körper aufnehme. Sie durften nur frisches Obst und Gemüse sowie Fleisch von den Tieren essen, die sie in der Kommune aufgezogen hatten. Niemand in der Kommune durfte etwas Verarbeitetes oder auf unmenschliche Weise Geschlachtetes essen. Kyler hatte zwar gesehen, wie einige der Mitglieder Fast Food aßen, wenn sie zu den Kunsthandwerksmärkten gingen, wo sie ihre Waren verkauften, aber das hatte er seiner Mutter nie erzählt.

„Oh.“ Jesse nickte etwas zu enthusiastisch. „Dann ist das okay. Solange Sie nicht einer von diesen überheblichen Teetrinker sind, sollten wir klarkommen.“

Kyler hatte keine Ahnung, was Jesse damit meinte, aber zumindest hatte er es dieses Mal nicht vermasselt.

Als Jesse seinen Mantel auszog, enthüllte er ein kobaltblaues Langarm-T-Shirt, das perfekt zu seinem Mantel passte. Kyler hatte keine Ahnung, wie der Mann es schaffte, seine Stiefel, seinen Mantel und sein Shirt in passenden Blautönen zu bekommen. Dann las er, was in strahlend weißer Schrift auf der Vorderseite von Jesses Shirt stand, und runzelte die Stirn. „Schätzchen, überlass Sarkasmus und Beleidigungen den Profis. Du wirst dir nur weh tun. Geh und spiel auf der Straße.“

Er verstand es nicht. Bevor er sich zurückhalten konnte, fragte Kyler: „Warum würden Sie jemandem vorschlagen, auf der Straße zu spielen?“ Zu spät erkannte er seinen Fehler, indem er sprach, bevor er nachdachte.

Jesses Mund klappte auf, als er Kyler anstarrte, als wäre er eine Art Außerirdischer. Vielleicht war er es. Das würde erklären, warum er nie zu wissen schien, was er in Gegenwart anderer sagen oder tun sollte.

Dann fing Jesse an zu lachen und schlug mit der Hand auf den Tisch vor ihm, sodass sein Kaffee fast über den Rand schwappte. „Oh, das war lustig.“ Eine von Jesses Händen langte über den Tisch und packte seinen Unterarm. „Ich weiß schon, dass ich dich mögen werde.“

Kyler wusste nicht, was er von Jesses Aussage halten sollte. So etwas hatte noch nie jemand zu ihm gesagt. Die meisten verdrehten nur angewidert die Augen und schickten ihn weg. Als Jesse weiterlachte, lächelte Kyler zurück. Er war sich immer noch nicht sicher, was Jesse dazu bringen sollte, ihn zu mögen, aber Kyler war froh, dass es passiert war.

„Komm“, sagte Jesse, als er aufstand und seinen Mantel wieder anzog. „Lass uns rüber zu Hübsch rosig gehen und sehen, was du so an Blumenarrangements herstellen kannst.“ Jesse zwinkerte ihm zu. „Vorausgesetzt, die Bilder, die du geschickt hast, waren wirklich von deinen Werken, mache ich dich zu meinem neuen Manager.“

Kyler runzelte die Stirn. „Von wem sollten sie sonst sein?“

Jesses Lachen begann von neuem. „Oh, Kyler, du bist zu lustig“, sagte Jesse, als sie Süße Schnecken verließen.

So froh er auch war, dass Jesse ihn zu mögen schien, so sehr wünschte Kyler, er wüsste, was an den Dingen, die er sagte, so lustig war. Aber als Jesse ihn am Arm packte und begann, ihn über die Straße zu ziehen, hatte Kyler keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, was er gesagt oder nicht gesagt hatte. Er hatte einfach nur Angst um sein Leben, als Hupen zu ertönen begannen und Reifen quietschten, da wütende Fahrer auf die Bremse treten mussten, um einen Zusammenstoß zu vermeiden.

Plötzlich begann er sich über Jesses geistige Gesundheit zu wundern. Angesichts des Shirts und dem Laufen über die Main Street, ohne sich darum zu kümmern, dass Autos kamen, war es offensichtlich, dass Jesse die Gefahren, die Autos mit sich bringen konnten, nicht zu verstehen schien. Wie um diesen Punkt zu beweisen, winkte Jesse mit einem breiten Lächeln im Gesicht den Autos zu, als würden die Hupen ihn begrüßen, anstatt ihn zu warnen, sich aus dem Weg zu machen.

„Hey, Jesse.“ Ein Mann mit langen Haaren, die ihm über den Rücken fielen und den süßesten Grübchen, wenn er lächelte, kam aus einem Laden direkt neben dem, vor dem Jesse angehalten hatte. „Ich dachte mir, das Hupkonzert muss wegen dir sein. Ich nehme an, du hast nicht bemerkt, ob Zane noch Zimtschnecken übrig hatte?“

„Du weißt, wie gerne die Leute mich begrüßen, Kit“, sagte Jesse, als glaubte er wirklich, dass dieses Gehupe tatsächlich eine Begrüßung gewesen war.

Der Typ musste wahnhaft sein. Das war die einzige Erklärung. Kyler war sich nicht sicher, ob er so weit wie möglich davonlaufen oder bleiben sollte. Wenn er andere Möglichkeiten gehabt hätte, hätte er sich höchstwahrscheinlich für Ersteres entschieden, aber ohne Geld oder sonstige Aussichten blieb ihm nicht viel anderes übrig, als durchzuhalten. Außerdem hatte er den zusätzlichen Vorteil, dass Jesse ihn anscheinend mochte. Wie oft war das in seinem erbärmlichen Leben schon passiert?

„Aber bei den Zimtschnecken bin ich mir nicht sicher. Ich war praktisch tot, bis ich meinen ersten Schluck Kaffee getrunken habe.“ Jesse nahm mit einem erleichterten Seufzer einen weiteren Schluck aus seinem Becher.

Plötzlich schien sich Jesse daran zu erinnern, dass Kyler da war. „Oh, das hätte ich fast vergessen. Kit, das ist Kyler. Er wird Hübsch rosig leiten. Kyler, das ist Kit. Er ist der beste Friseur weit und breit.“

Jesse beäugte Kyler kritisch. „Er könnte das Chaos auf deinem Kopf wahrscheinlich sogar in etwas Präsentableres verwandeln.“ Dann wandte er sich wieder Kit zu. „Du solltest Kyler so schnell wie möglich einen Termin geben. Vielleicht sogar heute Abend länger bleiben, damit er sich nicht schämt, wenn er den Rest der Gruppe trifft.“

Vielleicht hätte Kyler wegen Jesses Aussage über seine Haare verärgert sein sollen, aber er hatte schon vor langer Zeit gelernt, dass er so schlicht war, wie nur möglich. Er war nicht hässlich, aber er war auch nicht hübsch. Sein dichtes dunkles Haar hatte einige rote Strähnen, die eigentlich nett hätten aussehen sollen, aber stattdessen sah er damit … na ja, öde aus. Es half auch nicht, dass sein Haar sich weigerte, mitzumachen, wenn jemand versuchte, es zu stylen.

Dann war da noch seine Brille. Er hatte vor ein paar Jahren versucht, Kontaktlinsen zu tragen, aber er konnte seinen Finger nicht in sein Auge stecken, egal wie sehr er sich bemühte, es hinzukriegen. Tatsache war, dass Kyler sein durchschnittliches, langweiliges Aussehen schon vor langer Zeit akzeptiert hatte, sodass Jesses Worte nicht weh taten – jedenfalls nicht sehr.

Kit warf Jesse einen finsteren Blick zu. „Kyler hat tolle Haare. Er braucht nur einen Schnitt und zu seinem Glück hatte ich heute Nachmittag eine Absage für vier Uhr“, sagte Kit zu Kyler. „Warum kommst du nicht dann rein?“

Wenn er das nur könnte. „Ich habe mein ganzes Geld ausgegeben, nur um hierher zu diesem Vorstellungsgespräch zu kommen. Ich habe nicht genug, um dafür zu bezahlen.“ Er hasste es, das zugeben zu müssen, aber Kyler hielt auch nichts von Lügen.

Kit winkte ab. „Betrachte es als ein Willkommensgeschenk in Cedar Falls.“

Kyler wollte gerade ablehnen, aber Jesse wechselte das Thema. „Du kannst immer noch bei Süße Schnecken wegen der Zimtschnecken anrufen, wenn du nicht dorthin laufen willst“, sagte er zu Kit.

Aber Kit schüttelte den Kopf. „Wahrscheinlich ist es besser, wenn ich es sein lasse. Es hat lange gedauert, die sieben Kilo loszuwerden. Ich möchte sie nicht wieder zunehmen.“ Kit drehte sich um, um durch die Tür zurückzugehen, aus der er gekommen war, rief aber über die Schulter: „Wir sehen uns um vier, Kyler.“ Dann war er weg, bevor Kyler ihn aufhalten konnte.

„Komm“, sagte Jesse, als er die Tür zu seinem Laden aufschloss. „Mal sehen, was für Ärger wir stiften können.“

Kyler war verwirrt. „Aber ich dachte, ich soll Blumen arrangieren?“ Dies war immerhin ein Vorstellungsgespräch.

Er war nur noch verwirrter, als Jesse noch einmal lachte, als hätte er gerade den lustigsten Witz gehört. „Du und ich, wir werden bestimmt gut miteinander auskommen.“

Kyler war sich nicht sicher, ob das stimmte, aber wenn es bedeutete, einen Job zu haben, konnte er nur beten, dass Jesse recht hatte. Er wünschte nur, er wüsste, was er immer so Lustiges sagte.

Kapitel 2

„Hey, Aaron“, rief Parker, als Aaron die Kettensäge anhielt, mit der er gerade an einem großen Baumstamm arbeitete. „Bist du bereit zum Mittagessen?“

Aaron lächelte seinen Freund und Handwerkerkollegen an. „Ist es schon eins?“, fragte er mit einem Blick auf seine Sportuhr. Tatsächlich war es zehn nach. „Ich hoffe, du hast nicht zu lange da gestanden“, sagte er und fühlte sich ein wenig schuldig, weil er Parker hatte warten lassen.

Aber sie waren zu gute Freunde und Parker winkte ab. „Du weißt, dass ich es liebe, dir dabei zuzusehen, wie du diese Figuren herstellst.“ Sein Freund deutete auf den riesigen Bären, den er gerade aus dem Baumstamm vor ihm schnitzte. Es war eine Spezialanfertigung, die Freunde von ihm in Auftrag gegeben hatten.

Vicar und Lucian waren erst vor ein paar Monaten zusammengezogen und wollten etwas, das nur für sie angefertigt wurde. Da Vicar ein Ranger und Lucian ein Schuhmacher war, hatten sie um etwas gebeten, das Smokey the Bear in einem Ranger-Outfit und Stiefeln ähnelte. Jeder andere hätte bei dieser Bitte die Augen verdreht, aber da es perfekt zu dem Paar passen würde, war Aaron mehr als gerne bereit, das Stück anzufertigen.

Aaron freut sich immer, wenn die Leute seine Arbeit mochten, und grinste Parker an. „Du willst mir nur Honig ums Maul schmieren, damit ich das Mittagessen bezahle.“

Parker stieß ein lautes, dröhnendes Lachen aus. „Das hast du gemerkt, was?“ Er breitete die Hände aus und zuckte mit den Schultern. „Du kannst es einem Kerl nicht verübeln, dass er es versucht.“

„Hat Jesse ein neues Paar Stiefel bestellt?“, vermutete Aaron, weil Parker nicht zahlen wolle.

Das ganze Gesicht seines Freundes verwandelte sich bei der Erwähnung seines Mannes in einen Ausdruck rührseliger Freude. „Wenn es nur ein Paar wäre, könnte ich mir vielleicht ein Mittagessen leisten“, scherzte Parker. „Aber dazu kommen die passenden Outfits, das Make-up und nicht zu vergessen die Karamell-Macchiatos.“

Aaron wusste nicht, wie Parker es schaffte. An einem guten Tag konnte Jesse einem mit seinen übertriebenen Mätzchen ganz schön das Leben schwer machen. Er war anstrengend. Doch Parker schien jeden Irrsinn zu lieben, den Jesse sagte und machte. Niemand in der Stadt verstand es, aber gleichzeitig waren alle froh, dass sie einander gefunden hatten. Vor allem, weil sich die Leute in der Stadt, wenn Parker da war, um seinen Mann im Zaum zu halten, keine allzu großen Sorgen machen musste, dass Hurrikan Jesse die Stadt mit einem seiner „genialen Pläne“ vernichten könnte.

„Ich gehe mich nur schnell saubermachen.“ Aaron ging in das kleine Badezimmer. „Kannst du das Schild ‚Bin in einer Stunde zurück’ an die Eingangstür hängen und sie abschließen?“, rief er über die Schulter.

Er hasste es, schließen zu müssen, nur um zum Mittagessen zu gehen, aber Aaron konnte es sich nicht leisten, jemanden dafür zu bezahlen, dass er im Laden blieb, wenn er nicht da war. Es wäre sogar hilfreich, wenn eine andere Person da wäre, wenn er arbeitete, da er die Kunden oft nicht hörte, wenn er die Kettensäge laufen ließ. Aber da er für das Haus, das er bauen wollte, sparte, musste Aaron jeden Penny sparen, den er einbehalten konnte.

Nachdem er sich gewaschen hatte, gingen er und Parker durch den hinteren Teil seines Ladens zu seinem Truck. „Also, wohin willst du zum Mittagessen gehen?“ Aarons Mittagessen bestand meistens aus ein paar Sandwiches, die er von zu Hause mitbrachte. Wenn er sich also bereit erklärte, sich zum Mittagessen etwas zu gönnen, bevorzugte er einen Ort, an dem er sich setzen und sich von jemandem bedienen lassen konnte. Nur aus diesem Grund stimmte er dem gemeinsamen Mittagessen mit Parker und einigen anderen Kunsthandwerkern einmal im Monat zu.

Heute konnte es nur Parker einrichten, aber manchmal waren es bis zu zehn von ihnen aus der Artisan Row, die in die Stadt fuhren. „Ich dachte an Whitney’s“, sagte Parker. „Ich habe Lust auf Chili.“

Aarons Magen knurrte. „Das hört sich gut an.“ In North Carolina begann zwar der Frühling Einzug zu halten, aber in den Bergen war es immer noch recht kühl. Scharfes Chili würde auf jeden Fall genau das Richtige sein.

„Also, hast du mit Jesse etwas zu eurem Jahrestag geplant?“ Letztes Jahr hatten neun Paare in einer großen Zeremonie geheiratet. Parker und Jesse waren eines dieser Paare.

Parker schnaubte. „Kennst du meinen Mann? Natürlich haben wir etwas geplant. Tatsächlich veranstalten wir eine große Party und du bist eingeladen.“

Aaron grinste. „Es wäre mir eine Ehre. Ich bin nur ein wenig überrascht, dass Jesse zu diesem Anlass keine Parade geplant hat.“

Parker lachte bellend auf. „Oh, er hat es versucht, aber die anderen Paare haben etwas so Extravagantes abgelehnt.“

Ein paar Minuten später fuhr Aaron auf den Parkplatz hinter dem Restaurant. Er blickte auf die noch immer leere Fläche, wo vor fast zwei Jahren ein Tornado eines der Gebäude an der Peachtree Street zerstört hatte. „Glaubst du, dass Bürgermeister Murphy jemals die Erlaubnis zum Wiederaufbau erteilen wird?“

Aaron hielt sich im Allgemeinen aus der Stadtpolitik heraus. Er hatte schon früh herausgefunden, dass es besser war, die dummen Gesetze des Bürgermeisters bezüglich der Innenstadt einfach zu ignorieren und in Artisan’s Row zu bleiben, wo der Bürgermeister nichts zu sagen hatte, da es sich am Stadtrand befand, und sie sich nicht mit den übertriebenen Gesetzen des Mannes herumschlagen mussten.

„Eigentlich ist es interessant, dass du das erwähnst“, sagte Parker. „Wie du weißt, kandidiert Jesse im Herbst für das Bürgermeisteramt und er plant, dies in sein Programm aufzunehmen.“

Aaron öffnete die Tür zu Whitney’s Diner. Er war sich nicht sicher, wie die Errichtung eines neuen Gebäudes an der Stelle des alten Jesse dabei helfen würde, das Amt des Bürgermeisters für sich zu gewinnen, aber die Frage musste warten, während er Old Man Travers begrüßte. „Hey, Wes. Wie geht es dir?“

Wes blickte vom Grill auf und winkte ihnen zu. „Parker, Aaron, ich wette, ihr seid gekommen, um etwas von meinem Chili zu bekommen.“

Parker lachte. „Du kennst uns gut, Wes.“

„Setzt euch irgendwo hin, wo ihr einen Platz findet, und ich bringe euch ein paar Schüsseln“, sagte Wes zu ihnen.

Parker rutschte in eine Nische und Aaron setzte sich auf die andere Seite. Sie hatten sich kaum niedergelassen, als Wes mit zwei Schüsseln dampfendem Chili und zwei Gläsern süßem Tee da war – ihrem üblichen Getränk, wenn sie im Diner aßen. „Also, was habt ihr zwei heute vor?“, fragte Wes, während er ihnen das Essen und die Getränke hinstellte.

„Ich habe Aaron gerade von Jesses Plan für das neue Kunstgebäude erzählt“, erzählte ihm Parker.

Aarons Hand erstarrte mit einem Löffel Chili auf halbem Weg zu seinem Mund. „Kunstgebäude?“, fragte er, bevor er den Löffel in seinen Mund steckte. Würzige Aromen strömten über seine Zunge und veranlassten Aaron, die Augen zu schließen und zu stöhnen. „Verdammt, Wes. Wie immer perfekt“, brachte er heraus, bevor er einen weiteren Bissen nahm.

Wes lächelte angesichts des Kompliments ein wenig stolz. „Oh, danke, Aaron.“ Dann wandte sich der Mann an Parker. „Glaubst du, dass die Ankündigung, dass Jesse plant, es von einem privaten Investor bauen zu lassen, damit die örtlichen Handwerker in die Innenstadt zurückkehren können, ihm zum Sieg verhelfen wird?

---ENDE DER LESEPROBE---