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Male ich abzählbar unendlich viele Bilder, per Zufall oder nach einem ewigen Gesetz, überabzählbar unendlich oft, dann wird jedes Bild und jede endliche Bildreihenfolge, von Bildern nacheinander gemalt, unendlich oft stattfinden. Jede endliche Reihenfolge von Bildern würde unendlich oft durchlaufen, es wäre die ewige Wiederkunft des Gleichen. Und unendlich oft müsste dasselbe Bild erscheinen, es wäre die ewige Wiederkunft desselben. Es wäre überhaupt, malte man wohl abzählbar unendlich viele Bilder, das Abarbeiten von unendlich vielen Möglichkeiten unendlich oft durchlaufen.
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Inhaltsverzeichnis
Das Apeiron - Ewige Unendlichkeit
Impressum
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von Morbus Sollistimus
Zum Humor der Sache
Am Rande Düsseldorfs, beim Neandertal, stehen die Gelehrten des 21. Jahrhunderts in der Runde, um einen Scheiterhaufen herum. Auf ihm ein unschuldiger Philosoph, der eine Idee gehabt hat. Ein Physik-Professor redet zum ihm, ihm eine letzte Chance gebend: "Schwörst du ab, von deinem Frevel?!"
Der von der Folter erschöpfte Philosoph auf dem Scheiterhaufen bleibt standhaft: "Eine meiner Haupthypothesen ist und bleibt, dass wegen der heisenberg'schen Unschärferelation der Raum des Universums höchstens abzählbar unendlich ist!"
Der Physik-Professor böse und enttäuscht: "Zündet den Ketzer an!"
Ewigkeit und Unendlichkeit:
Male ich abzählbar unendlich viele Bilder, per Zufall oder nach einem ewigen Gesetz, überabzählbar unendlich oft, dann wird jedes Bild und jede endliche Bildreihenfolge von Bildern unendlich oft stattfinden. Jede endliche Reihenfolge von Bildern würde unendlich oft durchlaufen, es wäre die ewige Wiederkunft des Gleichen. Und unendlich oft müsste dasselbe Bild erscheinen, es wäre die ewige Wiederkunft desselben. Es wäre überhaupt, malte man wohl abzählbar unendlich viele, unterschiedliche Bilder, das Abarbeiten von unendlich vielen Möglichkeiten unendlich oft durchlaufen.
1 - Abermals über die Nicht-Existenz des Kreises, Abends in der sogenannten Spelunke, also in der von übler Nachrede umgebenen Kneipe der ewigen Wiederkunft, ein erregtes und betrunkenes Gespräch einfacher Leute: "Wenn ich einen Kreis aus physikalischen Dingen zusammensetzen wollte, dann bräuchte ich davon unendlich viele Dinge. Was auch immer ich nehme, ich kann keinen Kreis aus Stühlen stellen, der nicht doch nur ein N-Eck ist. Der Glaube an den unendlich kleinen Punkt in der Mathematik, dafür sollte man sich einmal hinsetzen, ist ein Aberglauben. In der Natur gibt es keine unendlich kleinen Punkte und es wird sie dort auch niemals geben. Man greift gierig nach der Unendlichkeit und einem unendlich kleinen Ort. Gier der Mengen, der zu großen Zahlen, der Unendlichkeit, darunter leiden sie." Einer stupst ihn an die Schulter: "Aber da, mein Bierglas hat einen Kreis." "Das ist ein N-Eck aus Molekülen. Kein Kreis. Es ist nicht mal symmetrisch eckig, der Rand deines Glases." "Aber, vielleicht sind schon in meinem Bier unendlich viele unendlich kleine Teilchen vorhanden, vielleicht ist der Mikrokosmos unendlich tief?" "Ja, vielleicht. Oder, alles, was extrem kleiner als Heisenbergs Grenzen ist, hat gar keine Wirkung auf die Welt, weil es praktisch nicht wirkt." "Es wirkt nicht?" "Ich meine, es gibt vielleicht die kleinsten Dinge und Etwas, das kleiner ist, das wäre ziemlich einsam und könnte nicht mit anderen größeren Teilchen kommunizieren." "Aber mit ähnlich kleinen Dingen vielleicht?" "Warte, ich hole meine Lupe und wir sehen auf deinem Bierglasrand nach." Halb amüsiert: "Kein Problem und wenn es nicht geht halten wir einfach zwei Lupen übereinander." "Ist das nicht auch ein Widerspruch, wie sollen unendlich viele physikalische Objekte an einem Ort sein und am nächsten Ort noch einmal unendlich viele? Könnten es denn nicht nur unendlich viele Atome in der Welt-Gesamtheit sein, ich meine das wäre das Äußerste, was Sinn macht." "Die Wege des Herrn sind unergründlich."
2 - Scheinbar naiv und nüchtern: "Wenn Gott also das Unendliche ist, aber die Welt das Endliche, dann müsste Gott nur ein Äon warten, wenn er gerade ein Bild der Welt gesehen hat und dann wird es wahrscheinlich, dass das Bild noch einmal auftaucht?" Völlig dicht und auf unbekannten Drogen: "Sehe ich mir eine permutierende Menge von Elementen an. Das Gesamtbild wiederholt sich am unwahrscheinlichsten. Viel eher wiederholt sich eine Kombination der einzelnen Dinge, als Teilmenge der Welt. Dasselbe Objekt existiert entlang der Zeit häufiger als die gleiche Welt." Doch redselig: "Nein, eine endliche Welt, die aber kausal vor sich geht, wiederholt das gleiche Gesamtbild und dasselbe Objekt als Teilmenge der Welt kehrt nur nach sehr vielen Wiederholungen wieder." Eben die dritte Position, den Unnüchternen zu den Festgelage wegziehend: "Nein, nichts kehrt wieder. Es gibt keine Wiederholungen."
3 - In der U-Bahn: "Wenn sie glauben, dass der Geist unendlich ist, wieso sind sie dann Psychologe geworden. Das würde doch bedeuten, dass der Geist unerforschbar ist, jede Erkenntnis über den Geist wäre unendlich klein." "Ja, vielleicht sind in einem Gehirn auch nicht unendlich viele Gedanken möglich." "Sind ja auch nicht unendlich viele Zellen, also auch nicht unendlich viele Verknüpfungen von Zellen." Ein Obdachloser, der beiden zugehört hat: "Mein Geist ist unendlich. Unendlich viele Zellen und Zellverknüpfungen." Beide drehen sich. Er sitzt da und grinst, gelb-braun mit Zahnlücke.
4 - "Es gibt keine aktuale Unendlichkeit, es gibt nur die potenzielle Unendlichkeit der Zeit." "Ja, ne, nö. Also, aktuell bin ich unendlich." "Sind Sie nicht." "Ja, doch. Mein Geist ist unendlich, die Musik ist unendlich, die Schönheit in den Dingen, die ist unendlich." "Das ist doch nur Gefühlsgedudel. Es geht um die Frage der Unendlichkeit im Nüchterneren." "Ja, warum soll es denn keine aktuale Unendlichkeit geben?" Zähneknirschen: "Weil das schöner wäre." "Das ist doch nur Gefühl." "Ja, aber das bessere." "Was soll sich denn jetzt besser daran anfühlen, wenn es nur eine potenzielle, zeitliche Unendlichkeit gibt, aber keine aktuale Unendlichkeit?" "Na ja, wenn es nur eine zeitliche Unendlichkeit gibt, aber keine aktuale, dann ist die Welt vielleicht eine endliche Menge, die sich ewig permutiert." "Ja, ach so. Das ist doch Schnee von Gestern." "Ach?" "Ja, ja! Alles ist aktual unendlich." "Das erfinden Sie doch nur, niemand weiß, ob die Welt aktual unendlich ist." "Ja, aber Sie!"
5 - Noch einmal: "Wenn die Zeit eine überabzählbar unendliche Menge ist, der Raum aber in der Schleifenquantengravitation eine abzählbar unendliche Menge, dann muss die ewige Wiederkunft, wie Nietzsche sie darstellt, doch wahr sein?" Alle im Kino drehen sich um, einer: "Sein Sie endlich still!" Kaum irritiert greift er in den Popcorn-Eimer: "Wie furchtbar das wäre, wenn jedes Ereignis unendlich oft eintreten müsste. Dann wäre ja alles sinnlos." Sein Sitz-Nachbar: "Alles wäre total nihilistisch, kein Anfang, kein Ziel, und jedes Problem, das man einmal gelöst hat, wird wiederkehren. Es wäre völlig sinnlos Probleme zu lösen." "Aber, dafür, würde man unendlich oft stattfinden." Böse, hinter ihnen: "Haltet endlich die Schnauze!" In voller Ignoranz aufsteigender Wut: "Ja, aber, ich muss schon zugeben, eine Welt ohne Anfang und Ende, eine Welt, die unendlich oft entsteht, ein Ding, das keine Metaphysik haben kann, weil es keine ersten und letzten Dinge gibt. Die hat so einen Flair der Postmoderne." "Und?" "Neue Religionen hat die Menschheit nötig." "Genau, die alten sind alle zerfault, krank geworden, zerfallen, im Grunde destrukturierte Kunst, erodierte Moral und wahnsinnige Politik." "Aber echt. Ay."
6 - Betrunken schaukelt eine Gestalt durch die Nacht, er meckert: "Die Kontinuumshypothese ist nicht wahr, in Wahrheit ist der Raum nicht einmal eine unendliche Menge, er ist eine endliche Menge." Dann nimmt er beleidigt einen Schluck Whiskey, hängt dabei schief, man meint er müsste bald hinfallen, doch dann kämpft er sich weiter. Quer durch die Stadt. Die Laternen leuchten, die Straßen sind leer. Es ist spät, bald graut der Tag. Er lallt: "Es gibt endlich viel Energie, Energie ist Raum, die Energie spannt ein Welten-Haus mit begrenzt vielen Zimmern auf." Er macht Halt an einer Laterne und lacht: "Nichts ist unendlich, allein die Zeit. Der Raum ist nicht unendlich, aber die Zeit ist es! Jedem Punkt im Raum müssen unendlich viele Zeitpunkte zugedacht werden. Ha!" Dann fällt er doch beinahe hin, aber er hält sich noch an der Laterne. Er rülpst: "Denen werde ich es noch zeigen. Platon ist tot!" Er hebt die Faust zum Himmel: "Hilberts Hotel gilt nur für die Zeit, es gibt keine räumlichen Unendlichkeiten, der Raum ist endlich tief, er ist endlich ausgedehnt, er ist eine geschlossene Raum-Blase mit endlich vielen Orten." Dann kotzt er doch, unweigerlich auf den Straße. Er ergießt sich richtig, hält sich dabei an der Laterne, hustet, spuckt die Stücke aus und erhebt sich wieder: "Uhi." Dann stapft er weiter und meckert auch sofort weiter: "Ich werde die Kontinuumshypothese vernichten, wie Albert Einstein die Konstanz von Kreis-Umfang und Kreis-Durchmesser vernichtet hat." Doch dann hält er inne und denkt darüber nach, wenn es immer unendlich mal mehr Zeit als Raum gibt, wer weiß, die Unendlichkeit der Zeit mag eine überabzählbar unendliche Menge sein, die deutlich größer ist als die überabzählbar unendliche Menge des Raumes ist, sodass der eternal return möglich wäre. Die Zeit arbeitet unendlich oft unendlich viele materielle Kombinationen ab, die unendlich oft entstehen und wieder vergehen. Wenn die Unendlichkeit der Zeit nun groß genug wäre, sodass die unendlich viele Kombinationen dennoch unendlich oft abgearbeitet werden würden? Ist es im Unendlichen möglich, dass unendlich viele Anordnungen mit einer höheren Mächtigkeit unendlich oft mal eine Permutation abgearbeitet werden können, sodass sogar dieselbe Anordnung von unendlich vielen Elementen unendlich oft vorkommen muss." Still steht er da und hält die Hand ans Kinn, dann geht er grübelnd weiter: "Man lebt unendlich oft dasselbe, das gleiche und jedes mögliche Leben." Kaum hat er das gedacht, da denkt er sich, es wäre der richtige Zeitpunkt noch einmal
7 - Georg Simmels Versuch die ewige Wiederkunft zu widerlegen ist passé, und er tritt der Idee eines Gottes nur ins Kreuz, es gibt keine unendlich langen Zahlen für die Geschwindigkeit, sie könnten sogar das Vielfache eines sehr kleinen elementaren Wertes sein, und er verletzte das Postulat, denn auch nur ein Kreis besteht aus unendlich vielen Atomen, die ihn legen. Gibt es denn unendlich viele Elemente? Usw. Wir nahmen an, eben nicht. Oder? Kann die Zeit eine Unendlichkeit sein, deren Potenzmenge selber unendlich ist, sodass sie auch unendlich viele Kombinationen unendlich oft durchlaufen könnte?
8 - Die Voraussetzung der ewigen Wiederkunft als Antinihilismus ist ganz einfach, das wird immer das Gleiche sein: Es gibt keine aktuale Unendlichkeit, Unendlichkeit ist immer nur potenziell. Und, wer aufpasst, in Hilberts Hotel, braucht man, wegen der Lichtgeschwindigkeit, immer auch unendlich viel Zeit, um einen Bus von unendlich vielen Leuten einzubuchen und alle jeweils einem Zimmer zuzuweisen. Die Mächtigkeit der Zeit ist auch immer unendlich mal so groß, wie die des Raumes, denn in jedem Zimmer vergehen unendlich viele Momente. Und, es ist fraglich, ob das Hotel nicht am Ende, doch, physikalisch genötigt, nur begrenzt viele Zimmer hat. Da eine winzige Raumkrümmung das Volumen der Welt endlich macht, also wegen den Messgrenzen kann man es nicht wissen. Aber, wäre der Raum, eine endliche Menge von Planck-Volumina, auf der eine begrenzte Anzahl von unbekannten, absoluten Elementen tanzen darf. Die Elemente so klein, jede Wellenlänge selbst, schaute man mit der Lupe hin, wäre eine Kette von Elementen. Sodass das Denken von Wellen, wieder eine Natur der Teilchen wird.
9 - Noch einmal die Apologie der ewigen Wiederkunft des Gleichen: Es ist sehr wohl wahr, wenn ich endlich viele Versuchsergebisse notiere, aber unendlich viele Versuche abhalte, dann ist jede endliche Versuchsreihenfolge unendlich oft in der unendlichen Versuchsreihe enthalten. Jedenfalls, wenn das mögliche Ergebnis der Versuchsreihe, eine endliche Wertemenge ist. Jedenfalls, wenn es nicht unendlich viele Ergebnismöglichkeiten pro Versuch gibt. Obwohl, man einfach noch einmal fragen könnte, wie groß ist die Mächtigkeit der Anzahl von Versuchen gesamt. Man könnte sich doch vorstellen, dass die Zeit eine so brutale Mächtigkeit hat, sie trägt sogar unendlich viele mögliche Ereignisse unendlich oft. Selbst, wenn die Anzahl der Möglichkeiten eines Ergebnisses unendlich groß ist, könnte man sich immer noch fragen: Aber, was ist Zeit, wie mächtig ist die Unendlichkeit der Zeit. Gedichtet: Ich kann zwar ein unendlich langes Lied spielen, aber es gibt nur endlich viele Kombinationen der Töne. Und überhaupt ist es hier Natur der Sache, man wiederholt sich, auch die Melodien, die möglich sind.
10 - Wieder einmal dämlich gestellt: "Vor der Planck-Ära existierte nur eine Formel, E=hf." "Und die anderen Formeln der Physik?" "Alle nicht gültig, vor der Planck-Ära. Na gut, vielleicht noch c=lf oder E=mc², aber sonst sind alle Formeln, da, vor der Planck-Ära falsch.