Das Rätsel Frau - Otto W. Bringer - E-Book

Das Rätsel Frau E-Book

Otto W. Bringer

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Beschreibung

Frau ist das Rätsel - aus der Sicht des Mannes. Weil sie anders ist. Nicht nur anders aussieht, sondern vor allem anders denkt, fühlt, reagiert und entscheidet. Mann reagiert wie ein Mann. Sieht sich als die Nr. Eins in der Geschichte der Menschheit seit Adam und Eva. Der Autor erzählt in seinen Essays das spannende Leben von Frauen in der Geschichte bis heute. Erfolgreichen und tapferen ledigen Müttern. Und ihrem Verhältnis zu Männern. Eva im Paradies der Christen. Die römische Kaiserin Theodora. Die Nonne Hildegard von Bingen. Die Jungfrau von Orleans. Mona Lisa. Nobel-Preisträgerin Madam Curie. Modemacherin Coco Chanel und andere. Die Emanzipation in neuerer Zeit scheint nur gelungen. Trotz Alice Schwarzer. Forschungen belegen, die Rollenbilder des 19. Jahrhunderts sind nach wie vor virulent. "Neue Männer braucht das Land" nur ein Modewort? Lesen Sie, was der Autor dazu meint.

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Otto W. Bringer

Das Rätsel Frau

Nur – weil sie anders ist?

Imprint

Das Rätsel Frau Otto W. Bringer

Published by: epubli GmbH, Berlinwww.epubli.de

Titelgestaltung und Fotos vom Autor

E-Book Konvertierung:

Inhaltsverzeichnis

Geständnis des Autors

Zuerst war der Mann

Die aus der Rippe kam

In biblischen Zeiten

Als Hure verdächtigt, Kaiserin geworden

Visionärin mit praktischem Verstand

Neunzehnjährige befreit das Land

Das rätselhafteste Portrait, eo ipso

„Ich bin die Mode“

Opfer eines Patriarchen

Sie malte sich tot und lebendig

Frau erobert Männer-Domäne

Der Mann im Nebenzimmer

Lobby für ledige Frauen

Bis dass der Tod euch scheidet

Neue Männer braucht das Land

Alice, Alice!

Quintessenz

Geständnis des Autors

Ja, ich bin ein Mann. Riskiere es, über Frauen zu schreiben. Mich in sie hineinzuversetzen. Verzeihen Sie, wenn ich ungenau bin, übertreibe, Unterschiede überbewerte, irre. Da und dort Klischees bediene. Ja, ich weiß, jeder Mensch ist anders. Mann und Frau, jeder ein Individuum. Lateinisch unteilbar. Neuerdings behauptet ein namhafter Psychologe: Mensch ist nicht unteilbar, sondern zweigeteilt. Einer der das Gute will. Der andere das Böse. „Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust“ schrieb auch Goethe. Ob er eine männliche und eine weibliche meinte?

Außerdem sind nicht wenige Mischwesen. Mann mit weiblichen Eigenschaften. Frau mit männlichen. Mannweib nannte Mann es abschätzig. Nicht selten kann man Gesichtern und Gehabe die Andersartigkeit ablesen. Mag auch sein, dass Charakter und Aussehen Grund und Verstärker für lesbische und schwule Neigungen sind. Einer ist der Herr im Haus. Mann oder Frau.

Kompliziert genug. Und doch riskiere ich es, mich aufzumachen, dem Rätsel Frau auf die Spur zu kommen. Eigene Schwächen zuzugeben. Zweimal 30 Jahre mit einer Frau leben könnten reichen, das Rätselhafte, das zur Natur jeder Frau gehört, zu definieren. Und die Reaktionen eines normalen Mannes.

Meine These: Frauen besitzen gesunde Intelligenz. Sind sensibler als Männer. Fühlen mehr als kalkulieren. Reagieren spontan, sind sie ihrer Sache sicher. Ist es das, was Männer rätselhaft finden? Beunruhigt? Weil sie selbst anders sind, die Welt anders erleben und begreifen.

Kann sein, denn sie sind anders gestrickt. Vertrauen ihrem Verstand mehr als ihren Gefühlen. Neuerdings soll es Männer geben, die Gefühle zulassen. Die Mehrheit aber verlässt sich auf Gesehenes, Berechnetes, Erfahrenes. Alles, was anders ist überrascht sie. Berechnen es erneut, wenn es um Sachen geht. Bis sie es wieder im Griff haben. Gehen auf Distanz, wenn ihre Frau das Rätsel ist. Von dem sie annehmen, es doch nicht lösen zu können. Kapitulieren und suchen sich eine andere. Treiben es hinter verschlossenen Türen. Oder lassen sich scheiden. Dasselbe Dilemma kommt totsicher mit jeder neuen Frau. Warum ist es anders bei Frauen? Ich sehe es so:

Frauen sind lebendiger. Lebendig im wahrsten Sinne des Wortes. Sie wissen, alles was lebt bleibt nie, was es ist. Verändert sich fortwährend. Ob es uns gefällt oder nicht. Frauen fühlen sich eins mit der Veränderung. Reagieren infolgedessen intuitiv und oft spontan. Passen sich an oder gehen ihren Weg. Sich selbst und die Zukunft im Blick.

Männer brauchen ein Korsett, das ihnen Halt gibt. Es ist das Prinzip, das ihr Verhalten bestimmt. In Gesetzen und Konventionen festgeschrieben. Fühlen sich abgesichert. Halten sich daher für verlässliche Zeitgenossen. Frauen dagegen für unzuverlässig, launenhaft. Nur weil sie nicht mitvollziehen können, was Frauen fühlen. Was sie antreibt und so sicher macht, danach zu handeln. Konsequent und stets offen für Neues.

Männerwelt ist fest gebaut und fest umrissen. Bildet sie sich ein. Obwohl sie sich in ihrem Beruf ständig Neuem anpassen müssen. Privat jedoch fürchten sie, Mann verliert seine Führungsrolle. Wenn Frau mitreden will. Reagiert entsprechend. Mit Ausflüchten oder Gleichgültigkeit. Zornesausbrüchen oder Gewalt in extremen Fällen.

Frauen sind in den Augen von Männern Unruhestifter. Überraschen mit Einfällen, Widersprüchen, aus gefallener Mode oder Weihnachten zuhause statt auf Ibiza. Weil Männer Ursachen solcher Überraschungen und Zusammenhänge nicht erkennen, sich auch nicht in sie hineinfühlen können, sind Frauen in den Augen von Männern das Rätsel an sich. Scheuen die Diskussion. Weichen Auseinandersetzungen aus. Beschäftigen sich mit anderen Themen, Dingen, die sie gut kennen. Die sie beherrschen. Frau hat das Nachsehen.

Mag sein, es gibt auch Männer, die ein feineres Sensorium besitzen. Dem der Frauen ähnlich. Und doch anders. Die meisten verstecken ihre Gefühle. Als schadeten sie ihrer Reputation als Mann. Beschäftigen wir uns jetzt mit dem Thema Mann und Frau. Mit einem Mann hat alles angefangen, wie es in der Bibel steht. Es könnte die Ursache sein für die Verschiedenheit von Mann und Frau. Und könnte noch viele andere Ursachen haben. Mit so vielen Konsequenzen, dass die Übersicht verloren geht.

Philosophen haben darüber nachgedacht, gerätselt, über das Rätsel erneut nachgedacht. Dicke Bücher geschrieben. Der Weisheit letzten Schluss formuliert, jedoch nicht beweisen können. So, dass sie jeder versteht. Große Namen, Sokrates, Seneca, Thomas von Aquin, Immanuel Kant, Schleiermacher, Sartre. Die Liste ließe sich fortsetzen und kein Mensch würde schlauer. Weil normale Menschen sie nicht verstehen. Jedenfalls nicht so, wie sie gemeint sind. Da passt Martin Heideggers Bonmot: „Die Begriffshuberei der Philosophen verstellt den Blick auf das Leben“. Machen Sie sich selbst ihre Gedanken

Handschrift des 10. Jahrhunderts. Im Archiv der Kathedrale von Gerona, Katalonien.

Zuerst war der Mann

Adam mit Namen. Logisch, dass Frauen aus der Sicht des Mannes zweitrangig sind. Und rätselhaft, wie er erfahren muss. Ich bin der erste, sagte er sich. Und bleibe es. Eine solche Erfahrung als Erster einer ganzen Schöpfung prägt. Bestimmt Einstellungen zu allem, was nachher kommt. Als Eva da war, freute er sich. Bis sie ihn zur Sünde verführte. Machte Eva verantwortlich für das und alles, was danach kam. Alle Gedanken kreisten um sein Ego. Erkannte nicht ihre wahre Natur hinter dem Gesicht. Frauen sind anders, häufig missbrauchte Ausrede. Hier in diesem Buch jetzt Beispiele von Frauen aus der Sicht des Mannes. Und Erklärung für ihr Anderssein. Unlösbare Rätsel? Ein Thema, alt wie die Menschheit, so lange es sie gibt.

Fangen wir von vorne an. Wirklich ganz von vorne. Zuerst also der Mann. Wie gesagt, der erste Mensch auf dieser Erde. Von Gott geschaffen und Adam genannt. Da er niemanden sonst um sich sah, fühlte er sich wie der Herrscher der Welt. Logischerweise sich wichtiger nimmt als die Frau, die nach ihm kam. Glaubt man an die Erschaffung der Welt, wie die Bibel es lang und breit erläutert. Die Konsequenz aus dieser - sagen wir Tatsache - ist, dass Frau sich anstrengt. Gleichberechtigt zu sein in für sie wichtigen Bereichen. Heute klingt das so:

Bei der Frage z. B. wollen wir Kinder oder nicht? Soll er Jörg heißen oder Achim, wenn der Filius denn schon da ist? Anleihe, Aktien oder Auto kaufen? Wohin im Urlaub? Italien oder Bermudas? Den Sohn eine Weltreise machen lassen oder auf die Uni schicken? Arbeiten gehen, statt zuhause versauern? Haushaltskasse aufbessern oder lang gehegte persönliche Wünsche erfüllen? Einem Talent folgen, das endlich die Anerkennung verspricht, die Frau sucht? Das Baby ihrem Mann anvertrauen, während sie das Geld verdient?

Starke und diplomatisch begabte Frauen setzen sich durch. Das bringt ihren Mann in Opposition. Oder Verlegenheit. Frauen wiederum finden eine Lösung für beide. Wenn ihre Liebe groß genug ist. Und Hoffnung besteht. Oder lässt sich scheiden. Mann rätselt, warum wohl?

Sagt sich, weiß einer wie Frauen denken? Eine Frage, die Männer lebenslang verfolgt. Von Männern, die auf tausend andere Fragen eine Antwort parat haben. Ob sie richtig ist oder nicht, sei dahin gestellt. Bei Frauen raten sie, wissen es nicht. Sagen vorsichtshalber ja du hast Recht. Wollen keinen Streit. Tun was sie möchte. Oder verschwinden bei Nacht und Nebel. Sobald ihre Zukunft ausgehandelt ist. Damals fing alles an. Anno Dazumal im Jahre Null.

Eva reicht Adam die verbotene Frucht. Gemälde eines unbekannten Meisters um 1300, Uffizien, Florenz, Italien

Die aus der Rippe kam

Nicht überraschend, dass in patriarchalischen Zeiten zuerst ein Mann geschaffen wurde. Vorausgesetzt Mann glaubte, dass Gott seinesgleichen, also ein Mann ist und Welt und Menschen geschaffen hat. Die Evolutionstheorie Darwins noch lange nicht erfunden. Die Bibel lässt sich so schön erzählen. Theorien sind abstrakt und nur im Kopf nachvollziehbar. Herz und Gemüt sind nicht angesprochen. Bleiben wir dabei: Bibel sagt wie es war.

Typisch die aus der Frühgeschichte stammende Vormachtstellung des Mannes. Heute noch in vielen Ländern sakrosankt. Auch dort, wo von Gleichberechtigung die Rede ist.

Lautstark verkündet, immer wieder. In der täglichen Praxis sieht vieles anders aus. Wundert man sich noch, dass Frauen reagieren auf ihre Art?

Wie konnte es dazu kommen?

Stellen wir eine Theorie auf, könnten wir der Sache auf den Grund kommen. Also, Adam, dem ersten Mann entnahm der Herr eine Rippe. Machte eine Frau daraus. Wie immer er das bewerkstelligt hat. Männin nannte Adam sie anfangs, bevor Gott ihr den Namen Eva gab. Ging davon aus, sie ist ein Teil von ihm. Wie die Rippe, als sie noch Teil seines Brustkorbes war. Gewebe und Blutkörperchen inklusive. Selbstverständlich für Adam, dass er darüber verfügen konnte. Wie über seinen rechten Arm, seinen linken Fuß. Seine Rippe ist seine Rippe und bleibt es. Frau folglich tut was er befiehlt.

Erträgt seine Schläge. Erledigt den ganzen Haushalt ohne Murren und Rücksicht auf Gesundheit und Stimmung. Gibt sich ihm hin, wenn es ihn juckt. Die Bibel schweigt sich über dieses Thema aus. Adam und Eva erkannten erst nach dem Rausschmiss, dass sie nackt waren. Und sich begehrten. Warfen die Feigenblätter ins Gebüsch und sich hinterher. Noch aber sind sie im Paradies und wussten nicht was Sex ist. Haben folglich keine Kinder. Der Herr hatte es für später vorgesehen.

Als es dann nach dem Rausschmiss soweit war, spürte Adam, dass die nackte Eva seinen Verstand benebelte. Beim Koitus gänzlich aussetzte. Nichts anderes existierte in seinem Hirn als Lust und Lust und endlich raus mit dem Saft. Nach der Abkühlung dann war er wieder der Erste. Und seine Kinder sind Kinder des ersten Menschen Adam.

Ich habe Kain und Abel gezeugt. Eva nur der Lockvogel, der mich dazu bringen sollte, meinen Samen in ihren Leib zu spritzen. Ohne mich wäre sie nur eine taube Nuss.

Eva aber merkte sofort, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Frauen spüren früher als Männer, wenn ihnen Unangenehmes droht oder sogar schaden könnte. Ein Automatismus lässt sie Gegenmaßnahmen ergreifen. Schaden an Leib und Seele zu vermeiden oder zumindest in seinem Ausmaß zu reduzieren.

Scheinbar angeborene Eigenschaften helfen ihnen dabei. Frauen sind generell neugierig, meckern Männer. Überzeugt, sie selbst sind es nicht. Wissbegierig ja. Wer hätte sonst das Auto erfunden, die Rakete zum Mond. Alles Resultate männlicher Wissbegierde.

Bei Frauen ist es nicht anders. Auch wenn Männer es bestreiten. Madam Curie hat nun mal die Radioaktivität entdeckt. Frauen sind begierig, alles zu suchen und zu erkennen, was die Welt im Innersten zusammenhält, ihr Leben reicher macht. Sie selbst nachsichtiger. Männer in der Regel protzen mit neuen Erkenntnissen, wenn sie nachgedacht haben. Denken, ich bin ein kluger Kopf. Frauen denken nicht so, fühlen und ordnen Erkenntnisse ein in ihr Weltbild. Zum Nutzen der Gemeinschaft, in der sie leben. Zur Freude am eigenen Sein.