Der satanische Koran - Morbus Sollistimus - E-Book

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Morbus Sollistimus

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Beschreibung

Allmacht ist der Sinn des Lebens, das Ziel der Evolution, das Leben soll allmächtig werden! Die Wahrheit ist allmächtig, also wenn es irgendeine Sache ist, dann sie. Die "Wahrheit der Mathematik" als der Schöpfer und Herr der Welten, sie als der Grund, aus dem alles existiert, sie als der Zusammenhang, wie alles existiert, ihre Mechanik als der Werdegang aller Dinge, und sie als der jüngste Tag. Sie als das, was den Menschen vom Tier zum Gott erheben könnte, könnte der Mensch denn rechnen. Aber, sie haben ja behauptet, der Mensch wäre das Ebenbild Gottes - Die Mathematik als der Schöpfer und Vernichter der Welten, sie als der Erwecker der Toten, und als Richter über sie, am Ende aller Zeiten.

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Inhaltsverzeichnis

Der satanische Koran

Impressum

Der satanische Koran

-

von

Morbus Sollistimus

1 - Über den Willen zum Leben der Mathematik. - Allein die natürlichen Zahlen sind unsterblich, wir aber nicht. Alles, was wir von den Unsterblichen erwarten können, ist uns eine Welt zu zeigen, in der man mehr als einmal lebt. Obwohl manche noch sagen würde, die Unsterblichen machen irgendwann auch uns unsterblich. Sie sind allmächtig und geben uns Macht, Stück für Stück. Alles, was wir dafür zuletzt machen müssen, ist über sie nachzusinnen.

2 - Die Liebe, die Kunst, das Schöne, das sind alles Formen der Macht. Wobei die Liebe ein grausamer Diener der Fortpflanzung sein kann. Ich wundere mich immer noch darüber, wie bloße geometrische Formen unser Gehirn etliche Dinge fühlen lassen, von der sexuellen Erregung bis zum berauschten Staunen, wie schön die Dinge in der Welt sein können. Und, willst du einen neuen Gott haben, du musst seine Schönheit herausarbeiten. Die ist nämlich der Verführer, mit dem alle Götter erst schmecken. Aber, der moderne Mensch ist erst einmal Atheist. Ich glaube, die Masse, ist heute noch nicht reif, für die Abstraktionen der Philosophen und ihrer Götter: Wie kann der Gott der Aufklärung einmal wirklich leben. Oder, die Zahlen, wieso sind die nicht Gott? Oder die Natur, wieso ist die nicht Gott? Die Natur ist nur ein böser Teufel. In Wahrheit kämpfen alle Religionen in der Welt gegen ihre Unglaubwürdigkeit, die durch die Naturwissenschaft plötzlich explodierte. Es ist noch lange hin, bis die Wissenschaft, der Handwerker, wieder selber Gott ist.

3 - Irgendwann ist man den Kernwiderspruch des Nihilismus satt, wenn nichts wahr ist, wieso ist er wahr. Und plötzlich wirst du all deinen Negationszeichen müde. Vielleicht merkst du, wie albern das ist, auch den Frust als Mittel des Balzen und als Welt. Und die Psychologie, die alles zur Seele macht, die ist eh ein Nihilist, ein unbelehrbarer Negationsjunktor vor der Welt. Plötzlich sind alle Ereignisse in komische Wort-Formeln der Diagnostik gesteckt und keine einzige Messung hat damit zu schaffen. Niemand wäre da, nur eine Konstante gefunden. Denn in Wahrheit negieren sie die Menschen nur, damit Macht ausübend. Mit Formeln, wie sie die Astrologen benutzen, schwammige Formeln, die überall suggeriert werden können. Aber, wenigstens sind sie frei? Freigeister?

4 - Die Psychologie ist selber ein psychologisches Ereignis, ein moralisches Ereignis, ein soziologisches Verhalten. Bleibt nur die Frage, was sie als Herr aller Seelen wert ist, wenn man nach dem Wert des Lebens fragt.

5 - Es gibt eine antike, eine mittelalerliche und eine moderne Psychologie, aber eines ist konstant. Sie hängen mit den Juristen in der selben Gegend herum, die Leute belagernd. Sie fühlen sich als das Gesunde selbst und dergleichen. Und, mit ihnen kann man gar nichts anfangen, wenn sie nicht wenigstens Demokraten sind. Der Gedanke im Gehirn, wie entsteht der Gedanke, wo kommt er her. Sie alle, seit der Antike, glaubten, sie wüssten das. Dabei wechselt die Version in jedem Jahrhundert und jedem Jahrzehnt.

6 - Wenn der Psychologismus recht hat, dann wird man auch Maschinen bauen können, die wie Menschen denken. Und, was haben wir davon, wenn ein Ding wie wir denken kann, aber keine Grenze des Speichers dabei hat? Im Grunde wäre das der Punkt, ab dem man lernen muss, wie eine Welt funktioniert, in der Menschen keine Arbeit mehr finden. Aber, das mag alles unmöglich sein. Das Denken an sich zu programmieren. Man sollte es nur versuchen, Geometrie, Zahl, Logik, Sprache und Wort, Gefühl und Mitgefühl, das ist grausam und merkwürdig, alles zu einer Form die Welt zu deuten und auch umbauen zu können. Lauter Programmzeilen werden Dinge abdecken müssen, die wir in der Evolution gelernt haben. Aber der Psychologe kann das Programm, was ihn selber denken lässt, nicht denken. Vielleicht ist der Kern des Bewusstseins, das was es erzeugt, aber auf der anderen Seite, mit ein paar Kilobyte befohlen. Nicht dicker als die Bibel, mag das sein, was eine Seele ausmacht? Wenn man es dem Computer befiehlt. Der Befehl: Denke wie ich. Einen Chatbot zu programmieren, der sich deine Inhalte auch merkt, nicht einmal das bekommen sie in Wahrheit hin.

7 - Eigentlich kann ich kein Atheist sein, ich glaube wohl zu oft, die Wahrheit wäre allmächtig. Aber auch nur die Wahrheit, nicht die Kirchen, Moscheen und Synagogen. Sondern das "Ding", was die Wissenschaft seit Jahrhunderten und noch in den nächsten Jahrtausenden hervorholen wird. Auch das dazu, was sich ihr entzieht. Vielleicht für immer entzieht. Man hat es schwer, welcher Gott ist es denn, wenn er kein gewöhnlicher ist? Darf er dann denn überhaupt leben? Liebe deine Feinde, ist so ein Ding, das schön wirkt. Oder dies und jenes, aber dann, dann ist da eher die Kunst, das Chaos der Kunst, deren Fest. Wir feiern keine Riten mehr, doch, unser Ritus ist das Wochenende. Wie die Dionysischen gehen wir tanzen und lauschen der Musik. Aber nichts daran wäre ein Kult, der einen Zyklus hat, den man für ewig hält. Oh, weh, sogar der eternal return noch dabei. In Wahrheit habe ich nur Ewigkeiten und Unsterblichkeiten gesammelt. Dabei immer den Gott, der anderen beschimpfend.

8 - Und, vielleicht hat das Planck-Volumen nicht einmal eine Milliarde Eigenschaften, die in es hineinpassen. Vielleicht sind sogar die Impulsrichtungen endlich. Und die Logik der Geometrie? Wenn das Planck-Volumen schon mit einer Planck-Masse ein schwarzes Loch ist, dann muss doch die Struktur der Geometrie, in der Quantenwelt, total zerschmettert und verwirrt sein? Aber die sagen, Gravitation spielt keine Rolle.

9 - Die meisten Menschen handeln nicht gerecht gegenüber einer Person deren Ruf durch das Urteil der Medizin vernichtet ist. Und, da genügt alleine eine manische Depression, doch deren Ruf wirkt nicht so übel. Aber ein Unvertrauen gegenüber dem Entehrten in ihnen will den eigenen Verstand etwa um den Grad höher werten, wie man sich höherwertiger fühlt. Und, ungemessene Werteskalen der Gefühle sind an keine Grenze gebunden, lässt man sie frei. Sie fühlen sich dann in der Relation des Übermenschlichen zum Affen. Oder schlimmer, ein Affe ist immerhin noch gesund. Dabei sind alle Menschen wahnsinnig, die ganze Geschichte der Menschheit, ist die Geschichte eines Wahnsinns. Lauter imaginäre Dinge haben Macht. Ohne Wahn ist Religion scheinbar unmöglich, Krieg braucht ihn auch und jede neue Idee, die anders geformt ist, wirkt an den alten Maßstäben bemessen wahnsinnig. Jede Idee, die ein großes Umdenken ist, wirkt relativ schwachsinnig und wahnsinnig, solange man die Welt nicht nach ihr umwertet. Und das wird den Entehrten genommen, eigene Werte haben zu dürfen. Etwas als wahnsinnig zu empfinden, sobald es dem Selbst-Empfinden nicht entspricht. Die Christen haben so eine Entwertung von Gedanken, wenn sie unchristlich sind, fast jede Religion war so und auch die Ideologien sind so, besonders der Kommunismus. Und die Medizin ist eine Reihe von empfindlichen Gemütern, bei Zeiten, sind es biedere, unglaublich falsch penible Menschen, sodass einer, der ihnen ein Opfer wird, schlimmere Gedanken-Grenzen durchmachen muss als ein Mensch im Mittelalter.

10 - Ein Arzt, der jemanden nicht heilen kann, wird in der Regel darüber verlogen. Besonders vor den Bürokraten. Er verdrängt oft die Tatsache und fängt an mit der Welt der Ausflüchte, die selber ein Bundesland im Land der Psychologie ist. Und die Psychoanalyse ist so ein Zustand von Masse, der über die Würde der Opfer herfällt, das ist wie Dreck, der der echten Medizin herunterfällt, das fressen sie dann. Also, die Psychoanalyse kann in der Nähe von biologischen Krankheiten der Psyche zu einer Fresssucht der Würde verkommen. Man frisst und frisst, mit Diagnosen, man zwingt Diagnosen auch auf, man steckt damit Familien und Umfelder an, alle immer auf den einen, der eben eine unvollkommene Stelle hat. Und, am Ende ist die Person davon ganz krank, und diese Krankheit verbuchen die Ärzte nie. Außerdem verliert die Person gar dadurch Freunde, Umfelder, und jede Chance auf Fortpflanzung, wenn man diese Masse der "Psychologie" nicht loswird.

11 - Doch, das könnte sein, das Leben ist der Wille zur Allmacht, es wird nie satt werden, es wird solange jede Grenze um der eigenen Wünsche wegen zerbrechen, und, wenn dafür die Logik sterben muss, die das Leben überhaupt erzeugt hat, und wenn dafür, Raum, Zeit, Naturgesetz und jegliches Gesetz der Natur drauf gehen muss. Eine alberne Romantik, aber manchmal kommt sie einem hoch und man bricht sie dann aus. Romantik, die Wissenschaft glaubt ja, Romantik sei ihr Gegensatz. Dabei ist sie doch die pure Gier nach Macht.

12 - In der Kunst gibt es eine Wahrheit, die weiter als die Wissenschaft ist, die Wissenschaft kann diese Wahrheit des Herzens noch nicht verstehen, ausdrücken, sie ist dafür noch zu unterentwickelt. Und die Kunst ist ein Trunkenbold, sie ist ständig betrunken von dieser Wahrheit, und kümmert sich um keinen Formalismus, sodass es der Wissenschaft einfacher werden würde.

13 - Vielleicht ist der Determinismus nur eine Krankheit der Mathematiker, uralt, die Idee, die Starre alles Seins, von allem, was ist war und sein wird. Man muss diese Krankheit der Gedanken überwinden, oder man wird ein ziemlich übler Atheist oder gar eine Marionette der Physik, anstatt die "Physik zu beherrschen", beherrscht sie einen, sie wird Gott. Aber der Determinismus ist auch schön, man nimmt plötzlich die Mathematik ernst wie die Bibel. Aber man muss auch denken dürfen, die Unsterblichen, die natürlichen Zahlen, sind die Treppe zur Freiheit des Geistes. Die Mathematik ist ein Schlüssel, kein Gefängnis. Aber alle Mathematiker leiden noch daran, am Determinismus. Die Abstraktion, die man da denkt, macht sie zuerst nur mürbe, sie gehen auf die Knie. Und Albert Einstein, sogar Sigmund Freud, war ein Determinist. Einfach, vielleicht, wegen der erzieherischen Urfeindlichkeit der Religion gegen die Wissenschaft, der Betreiber von Wissenschaft sollte nicht Gott selbst sein. Gott darf nur einer sein, die Abstraktion die an der Tafel hängt. Sie glaubten zwar irgendwie an Gott, aber auf welche Weise? Das scheint so doch alles sinnlos? Da die Natur, außerhalb von ihr das Mitgefühl über die Welt? Oder? Wieso darf niemals das Leben selbst Gott sein, werden usw.? Wieso darf die Wissenschaft, ihre Abstraktion nie das Symbol der Welt selbst sein, sie stößt es von sich: "Ich kenne die totale Wahrheit nicht und ich werde sie auch nie kennen." Obwohl, sie niemals etwas anderes tut, als auf das Gegenteil zuzuarbeiten. Aber, was redet man da: Klar ist nur, Wissen macht frei, nicht unfrei. Und die Wahrheit ist nicht die Schau seiner totalen Gefangenschaft in Raum und Zeit, sondern der Ausbruch aus Raum und Zeit. Indirekt, indirekt, der Erkennende wird sich bestimmt nicht auflösen und verschwinden, sondern die Idee, die dann in ihm reift, die wird in der Welt ein Samen sein, der die Welt überwuchern wird. Und überhaupt, die Religionen, wir haben zu viele Dinge geglaubt, die eher für Sklaven zurechtgelegt wurden? Das ist ungesund zu sagen: "Freiheit existiert nicht." Nein, die Menschheit wird nicht sterben, an der Naturwissenschaft, sie wird durch sie erst frei. Sie wird durch sie auch nicht ihre Grenzen erkennen, sie werden sich durch sie verschieben. Freiheit existiert, sie entfaltet sich durch das Wissen, die Erkenntnis. Und je näher man der Wahrheit kommt, desto freier, mächtiger wird man ...

14 - Die Mathematik als Gott: "Die Mathematik ist nicht bloß diese Welt, die Mathematik ist zunächst eher ein Ereignis im Leben, ein psychologisches Ereignis, eine Form des Willens zur Macht. Der Verstand nummeriert alles durch, wodurch er irgendwann weiß, wann, wo, was ist. Und, wie man die Dinge, wohin legen muss, damit sie werden, was man will. Die Mathematik ist unendlich, die Welt ist es aber nicht, sie ist endlich. Die Mathematik ist unendlich, also wird sie diese Welt, dieses Universum und alles, was dazu noch denkbar wäre, abbilden können. Die Mathematik ist größer als diese Welt. Sie wird sie überwinden." Der Taxifahrer: "Nein, ich glaube nicht an die Mathematik, ich glaube an Gott."

15 - Eine Krankheit, die keine organischen Ursachen hat, kann ebenso ein sozialer Druck sein, der geht dann vom Menschen, als Baustein der Kultur aus, nicht von der Leere. Und, man kann es nicht glauben, manchmal muss der Arzt über den Patienten hinwegsehen, in die Welt außerdem, da ist der Ursprung des Syndroms. Die Welt existiert übrigens, auch, wenn viele Patienten anbieten, sie wäre nicht da. Die Welt wäre keine existente Stelle, in der wirklichen Welt, also der Moral einer Kultur. Der Patient redet vermutlich von Macht, weil diese Vokabel das Hauptproblem markiert. Die anderen Kühe und Ochsen der Herde brauchen Gold und Titel, sonst sind sie irgendwie moralisch taub. Die sind nämlich Narzissten, Sadisten und, was für ein Wunder, Redner der Seele, im Geiste der Psychoanalyse. Aber wie sind diese Redner, sie dürfen das Wort Macht gebrauchen, aber es darf sonst niemand in den Mund nehmen. Die gehört nämlich nur ihnen, nicht anderen. Also, so denken sie, solche Herden, um solche Opfer herum. Und solche Herden lassen sich nur sprengen, vom Juristen, wenn sie dafür blöd genug sind. Obwohl solche Umfelder eine durchgängige Form von "Theorie" über das Opfer sind. Sind sie denn Ärzte?

16 - Die Einsamen sind ein Niemandsland zwischen Medizin und Jura, ich glaube, bisher begnügten sich beide Welten damit, dass keiner wirklich die Grenze ins Niemandsland verschob und sagte: Mea culpa. Doch, der Arzt macht es ständig, aber der Arzt genügt manchmal nicht, um eine Sache zur Gerechtigkeit zu führen, er ist nur ein Baustein dieser ungebauten, neuen Häuser. Keine Kultur der Welt würde sich dabei so dumm anstellen? Ich denke, das Ding ist Sittenproblem auf der ganzen Welt, überall wo die Familie ein Scheinwert ist. Überall, wo die Welt ein grauer Häuserblock, ohne "Grenzen der Moral" ist, existiert dieses Problem. Und, es wird irgendwann eine Farce, was der in Isolation Vernichtete da noch zu arbeiten haben soll. Der Arzt kann den Isolierten dabei helfen, das gehen wieder zu lernen? Soll er ihm das Sprechen wieder beibringen? Das Fühlen, soll er ihm das beibringen? Wie geht das denn? Oder, woran liegt es. Der Wert der Familie, ist kein Ding, das wirklich da ist und da ist keine Rechtsverpflichtung, die existierte. Da ist kein Boden, es gibt nicht einmal die Worte dieses Niemandsland zu erobern. Wahr ist noch nichts, allein die stählernde Einsamkeit. Ich glaube, der größte Segen für solche Menschen ist, wenn man anfängt darüber zu lächeln, dass man wahrscheinlich erst Monate nach seinem zufälligen Tod gefunden werden wird. Meine Güte, was kann Menschen so einsam machen, dass es unglaublich wirkt, dass es als eine Art Störung der Kultur erscheint. Aber wer repariert die Störungen der Kultur? Der Arzt oder der Jurist. Immer das Opfer, immer das Opfer. Solange es noch gehen kann.

17 - Ein Obdachloser am Straßenrand, predigt den Fremden, wie sie dort so hingehen: "Alle Götter hat der Mensch nur erfunden, weil er sich nach Macht über die Natur und Gerechtigkeit im Leben sehnte, doch wer ist der Mensch, wenn er sich nicht einmal seine eigenen Träume verwirklichen kann!" Die Leute gehen vorbei, auf Abstand. Er nimmt einen großen Schluck aus seiner Flasche, die Tropfen laufen über seinen schmutzigen, grauen Bart, er sieht ihnen nach und schreit sofort weiter: "Wer ist der Mensch, wenn er nicht einmal die Träume, die er hatte, zur Wahrheit tragen kann. Ist er ein Tier? Das mehr Sehnsüchte in der Brust hat, als es tragen kann? Ist er ein Wesen, völlig von Sinnen, ist der Mensch das wahnsinnige Tier unter allen Tieren?" Danach macht er eine Pause und seufzt. Vielleicht hat er schon genug Geld erbettelt, um sich eine Currywurst zu kaufen, also schaut er in die Schale.

18 - Viele Leute sind eigentlich unfreiwillige Nihilisten, Neinisten, sie finden kein Ja zum Leben. Sie bekommen auch keine Antinihilismen hin, irgendwie scheint alles, was man auch setzt, keinen unendlich genauen und wahren Boden zu haben. Obwohl, vielleicht sind die natürlichen Zahlen unendlich wahr, vielleicht mögen die unsterbliche Wahrheiten sein. Wäre dem nicht so, was wäre das Menschsein für ein Fluch, noch tausendmal übler eine Illusion als man glaubt. Vielleicht sind lauter Dinge wahr, sogar die verrücktesten, aber wir haben vergessen, wie wir überhaupt darauf kamen oder haben damit schon zuviel Unsinn getrieben. Wie etwa eine Zeit, eine Kultur in allem einigermaßen saß, aber dann hatte sie diese und jene Fehler, also musste man sie irgendwann verneinen. Verneinen, immer nur verneinen, Gedanken, Ideen und alte Moralen, Politikformen vernichtend. Und, wenn so viele Kulturen sich treffen, da macht keiner so schnell eine Synthese von allem, was der Tisch bietet. Und, dann soll alles noch zu der Wissenschaft passen, auch an ihr geehrt und wirklich werden. Da passiert es schnell, plötzlich steht da ein psychologisches Spukhaus, ein Seelen-Lehren-Moral-Spinnennetz in allen Winkeln, lauter Illusionen, die wahr scheinen, aber ein Gebäude in dem nichts wahr ist, was der Mensch auch sagt, nichts ist wahr, außer das Geschmacksurteil einer jeweilig herrschenden Klasse, die sich ihre "Wahrheiten" aussuchen kann, wie eben aus einer willkürlichen Wahl. Gleichwohl wie zurechtgemacht, ausgespuckt, giftig für das Leben und grausam. Und, das passierte in allen Jahrhunderten, sodass man sie verneinen musste ...

19 - Über die Halluzinationen des Propheten Mohammed und andere: Wäre Mohammed als er selbst aufgetreten, anstatt indirekt durch seine Halluzinationen, und diese indirekt als Boten von Allah, dann hätte er keine Kultur erschaffen. Vermutlich. Aber, er war im Grunde selbst Allah, oder, anders gesagt, sein Gehirn produzierte diesen Engel, der Bote sein sollte. Mohammed erschuf eine Sache, in ihm, die außerhalb von ihm zustehen schien, um sein Selbst überhaupt bemächtigen zu können. Jesus trat im Grunde als Gott selbst auf, zumindest abgeschwächt als der Sohn, aber alle sollten Söhne Gottes sein. Und man sieht, wie das scheitern kann. Also, eine Kreuzigung ist einfach keine Absicht, kein perfektes Gelingen. Da lügen sich die Urchristen einfach an, Gott hätte das mit Absicht getan. Einfach, weil sonst das Absolute und Unfehlbare fehlt. Überhaupt scheint die Geschichte des Monotheismus eine verdrängte Geschichte von Halluzinationen zu sein. In der Wüste kann Dehydrierung alleine Halluzinationen hervorrufen. Und auch ein Buddha, der eindrucksvoll Mara erlebt, der lügt gar nicht, sondern er war ausgehungert und dehydriert und da halluzinierte er Mara. Also, Mara als eine Sache, die das Gehirn Buddhas erschuf. Die Geschichte der Religionen ist eine Art dauerhafte Verschiebung des Selbst, der Mensch begreift nicht, der Gott, die Wesen, die man wahrnimmt, auch nur denkt, sind in Wahrheit die Geschöpfe des Menschen, nicht umgekehrt. Aber, sie mögen dafür, immer noch, zur Apologie der Religion überhaupt, Ausdruck der Natur sein, die sich manifestiert, egal auf welche Weise. Man könnte beinahe der Psychoanalyse zuviel Bedeutung geben und sagen: Alle Götter und göttlichen oder dämonischen Wesen sind Produkte des Unterbewusstseins, der menschlichen Fantasie, aber dadurch spricht die Natur, oder eine innere Sache der Natur usw. oder und auch nicht. Gar das, was Halluzinierende im ersten Eindruck immer denken, Halluzinationen können wie Lebewesen sein, ihr Leben freilich vom Gehirn des Halluzinierenden geborgt.

20 - Was ist Bewusstsein? Wenn man ein K.I. programmieren wollte, das denken könnte, wie ein Mensch, dann steht der Psychologismus schnell vor der Tatsache, das Bewusstsein kann seine eigene, totale Ursache nicht denken. Es geht darum, was ist Sprache, was ist geometrisches Denken, mathematisch-analytisches Denken, in seinen uns nicht völlig bewussten Grundformen. Und dann die Synthese mit den Messgeräten, also den Sinnesorganen, wie wird alles von allem zu allem sinnvoll gespeichert und verarbeitet. Die Gesetze der Emotionen sind vermutlich ein Meer an in der Evolution erlernten Gesetzen, die sich auch noch an eine Kultur und ein Umfeld anpassen. Und das alles, und dazu alle Formen der Logik, die Zahl, die Vorstellung von Raum und Zeit überhaupt, muss eine sinnvolle Einheit bilden, die sich selber aber wieder falsifizieren und verifizieren und selbstständig modifizieren können muss, durch Informationsfluss über die Messgeräte.

21 - Die Psychoanalyse weiß nicht, was das Bewusstsein ist, und alle Wissenschaften zusammen, von der Mathematik, über die Physik, bis zur Biologie genügen nicht, um zu verstehen, was Bewusstsein ist. Die Fülle der Wissenschaften setzt einen nur vor, wie groß das ist, was Bewusstsein ist.

22 - Vielleicht nur zynisch: "Ein Mensch, der kein funktionierendes Bewusstsein programmieren kann, der weiß auch nicht, was ein Bewusstsein ist. Und, ein Arzt, der ein paar Details in der Hand hat, soll sich mir mal vor den Rechner setzen, um mir ein funktionierendes Bewusstsein zu programmieren, das jede Art von Logik selbstständig erlernen, denken, anwenden, umdenken, synthetisieren und falsifizieren kann. Ich denke, er wird es nicht schaffen. Er weiß nicht, was ein Bewusstsein ist. Aber in der Kultur spielen sich ständig Ärzte, Philosophen oder Religionen auf, sie wüssten es. Es geht beinahe um das Prinzip: Wie erobere Ich eine Epoche, eine Kultur, mit einem Irrtum, einer Illusion. Oder, wie betrüge ich das Bewusstsein psychologisch, um ihn vorzugaukeln, man wüsste, was es ist. Jede Ideologie und Epoche hat eine einigermaßen gelungene Illusion davon, was das Ich, das Bewusstsein, der Geist wäre. Durch die der Geist sich in seiner Vorstellung darüber, wer er wäre, fangen ließ. Jede Gruppe, jeder Lehrstuhl, jede Schule, Religion, Familie und jeder Mensch besitzt, mehr oder weniger, eine Illusion davon, was das Ich, das Bewusstsein, der Geist, die Seele wäre. Aber, zuletzt, niemand zählt auf die Totalität hin, also könnten sich alle irren." Zynisch, also kynisch.

23 - Wahre, tiefe, tiefe Einsamkeit ist eine Sache: Du willst nach einer Weile nicht einmal mehr einen Menschen haben, denn Menschen haben dir das angetan, man ist sich sicher, dass Menschen Psychopathen sind.

24 - Das Verfluchte spricht: "Die Religionen sind in Wahrheit alle wahr und alle falsch, sie sind sogar die Konservierung von Falschheit, je nachdem. Aber ihre jeweilige Idee, da wäre mehr, am Tod, als nur das ewige Nichts, das ist bei allen vielleicht wahr. Würde der wissenschaftliche Materialist natürlich nie glauben? Man kann es nur glauben, wenn man denkt, das Universum wäre ein endliches Ding von endlicher Energie, das aber unendlich oft aus einem Urknall hervorgeht. Oder zumindest unendlich lange Zeit erlebt. Aber, vielleicht, nur vielleicht, ist das die höhere Zukunft." Die Erlösung zuckt die Schultern: "Dann zeige es endlich, dass diese Idee die Welt ist. Erfinde eine Physik, die das Chaos der Naturwissenschaft endlich beendet. Und hoffe, dass es so in ihr aussehen wird."

25 - Der wunderliche Mensch: "Man lebt in Wahrheit nicht nur einmal. Auch nicht nur zwei bis dreimal, wie es der Monotheist glaubt. Aber es ist wahr, dass die Wissenschaft Ahura Mazda ist. Und sie wird die Toten erwecken. Aber, weil das nicht alles ist. Darüber hinaus, wird man von der Natur, eh unendlich oft wieder zurückgerufen in das Leben." Freilich lachen da die Leute am Tisch. Einer: "Bitte, was?"

26 - Der Europäer glaubt, er wäre die Moral in der es um den Sex am würdigsten stände, aber er ist der letzte in der Reihe der Moralen, wo es da würdig stand. Besonders die Deutschen sind glaube ich eine Moral, die den Kranken, Schwachen, Armen, aus lauter asozialen Gründen, keinen Sex gibt. Sie nennen das Psychologie.

27 - Der scheinbar überflüssige Mathematiker: "Was ist Ewigkeit. Ewigkeit ist eine Menge, deren Mächtigkeit so groß ist, alle Mengen der Welt, alles Ontische, passt unendlich oft in sie hinein." Alle drehen sich um: "Wie? Was? Das müsse man doch zeigen! Dergleichen darf man nicht einfach nur behaupten."

28 - Eine Hypothese über Nietzsche: "Nietzsche glaubte ständig wieder an die ewige Wiederkunft und dann wieder schämte er sich so dafür, vor seiner deutschen Erziehung, dass er lieber wieder glaubte, es wäre bloß ein Nihilismus. Ein psychologisches Spukgespenst der Ideen, das endlos Sinnlose, eine Sache, die nicht die Wahrheit ist. Also wurde aber alles ein Nihilismus, weil das seine Ansicht von Materie war." Eine Hypothese über die Deutschen und Nachbarn: "Den Deutschen und Nachbarn war die Idee der ewigen Wiederkunft so suspekt, sie erklärten ihn deswegen zu einem Irren, anstatt zu einem Genie. Oder wenigstens zu einem Künstler, der eine wunderbare Idee hatte, was Religion noch sein könnte, außer ein Gott." Hypothese über die Reaktion: "Aber in Nietzsche brodelte es, sein Indien wurde ein Menschenzüchter-Palast. Seine Ansicht von Moral war krank, wurde immer kranker, weil ihn kranke Moralen quälten. Sein Leben wurde nie dionysisch, anstatt war es leer und trostlos. Und als er geplagt von Einsamkeit und Ignoranz durch die Deutschen endgültig zusammenbrach, beinahe so schnell wie ein Vergifteter, da nutze man sogleich die Gunst der Stunde, der Atheismus und die Universitäten, die Ärzte und allerlei Gefolge des Zufalls bezeugten: Alles, was Nietzsche war, ist ein Wahnsinn gewesen, besonders die ewige Wiederkunft." Nietzsche wurde dennoch groß gefeiert und man schob immer feiner, und edler die Idee der ewigen Wiederkunft fort. Sie ist daher gänzlich klein geblieben und hat nirgends irgendwas befruchtet. Aber der Rest, der wahnsinnig war, den haben sie getätigt. Weil das eh die Krankheit aller Ärzte in Europa war.

29 - Der Deutsche glaubt, auch der Schweizer und der Österreicher, der Arzt wäre die Lösung aller Probleme, auch des Leidens an der Moral, an der Gesellschaft. Ich weiß, es gibt noch Deutsche, die das nicht glauben, sondern ihre Moral anschauen und begreifen, was man tun muss, nämlich das Verhalten eines Umfeldes gegenüber eines Menschen zu "heilen", aber niemand wird die Moral des Kapitals heilen. Niemand! Und niemand wird den Ruf, die Würde eines Menschen heilen, den Leute produzieren, die alle Welt ins Ärztezimmer rechnen und alles für eine psychologische Illusion halten. Sie sagen nur: "Geh zum Arzt." Egal, was der Mensch da weinen wird. Und das Interessante an dem Glauben der Deutschen da ist, dies siegt überall, so gut, wie eine Krankheit, die die Welt durchläuft. Das wird eine Krankheit werden, so edel und fein. Die Erde wird sie noch umschließen. Ich stelle mir eine Hölle vor, da die Glücklichen und da die Kranken, alle Kranken gänzlich abgesondert. Doch niemand sieht es, denn sie sind nicht weggebracht in Lagern, sie sitzen in kleinen Wohnungen, die Lager so eingeteilt, und sogar bezahlt. Und die Ärzte? Sie begreifen das nicht, sie erzeugen aber den Druck, der das zu einer Welt machen wird.

30 - Buddha ja, auch schon. Aber in unserer Welt stellt uns keiner eine Schale Reis hin, wenn wir nicht arbeiten. Und, der Psycho-Buddha des Westens ist doch ein Pseudo-Buddha. Und sogar die echten Buddhisten, das ist wie mit den Christen, die haben keine Ahnung, wer Jesus wirklich ist, aber an der Wand ein Kreuz. Also, nein.

31 - Blick auf die Vergangenheit: "Ich glaubte zu sehr an den Wert der Wissenschaft? Alle Menschen, die schon keine Gymnasiasten waren, waren für mich niedere Menschen." Doch nun ich sehe, sogar Akademiker können niedere Lebewesen sein.

32 - Nörgelnd, freilich wütend: "Die moderne Frau ist oft schon wieder unnützlich, aber nicht, weil sie dümmer als der Mann ist, die Psychologie hat sie schon wieder schlecht erzogen. Also, sie wäre der Sinn des Lebens, wie ein Mann oft der Sinn des Lebens für eine Frau wird. Aber, man sieht da dann hin und merkt allmählich: Diese Welt produziert nur solche Gören. Dieses Leben hat keinen Sinn, diese Gesellschaft hat keinen Sinn. Nein, besser ausgedrückt, sie stellt ihren Wert des Gesunden auf diese Art zum höchsten Punkt der Kultur. Das Ich, das Bewusstsein ist hier eine Sache, die der Arzt definiert. So lächerlich krank ist unsere Kultur. Der Doktor steht da und hält das Heiligtum des Lebens in der Hand. Ja, das sieht schon gut aus, aber gebt es mal dem Juristen. Oder, nein, wie wäre es mit den Mathematikern? Nein, nein, das passt immer noch nicht. Wo gehört es denn nur hin?"

33 - Die Christen haben den Juden Gott gestohlen, warum? Um durch Jesus von Nazareth die wahre, jüdische Moral zur Macht zu führen? Also, das Christentum begreift nicht, dass es ein Jude ist. Das ist am Christentum nämlich ein Widerspruch. Das ist seine komischste Stelle. Der Wahn kommt hoch, wenn sie Antisemiten werden. Und noch besser, der ganze Monotheismus versteht nicht, dass er eigentlich ein Jude ist. Oder, ist er doch bloß Perser? Oder, war wegen Platon, der wahre Gott doch Grieche? Ja, das ist schon gut, endlich eine Not den Italienern zu sagen, die Römer waren die Barbaren. Aber, die Kette endet nie, die Barbaren der Römer waren nämlich die Germanen und dann schießen die plötzlich um den ganzes Kreislauf zurück, bis zum Ursprung Gottes, um Römer zu werden? Also bei der ersten erfolgreichen Befreiung aus einer Sklaverei, bis zu einer neuen Kultur? Worum ging es noch. Oh, zu spät, Jesus ist tot. Alle mögen sich dann drehen? Wie es ist schon vorbei. Ja, das Wunder ist vorbei.

34 - Sigmund Freud begreift schon richtig, alles, was unser Geist ist, steht zu einer kleinen Spitze im Bewusstsein und ein riesiges Gebirge ist unter Wasser, wie ein Eisberg. Lauter Dinge sind automatisierte Prozesse, die uns nicht bewusst sind. Wir machen Logik, aber wir wissen nicht, was sie ist, sodass wir sie einem Rechner durch eine Reihe von Befehlen beibringen könnten, damit er kann, was wir können. Überhaupt, eine Seele, vielleicht ist das nicht länger als die Bibel, das Programm? Ein paar Kilobyte für das Ding, was die Daten verarbeitet, abruft, vergleicht, und beliebig große Datenbanken, wodran es hängt. Obwohl, das mit der Bibel mag so eine Ironie sein, ein Mensch hält für möglich, dass eine künstliche Seele nicht länger als eine Bibel ist.

35 - Ein anderer Umgang mit dem Turingtest. Der Turingtest ist nicht dazu da, um zu zeigen, ob ein Informatiker kein Dummkopf ist. Er ist dazu da, um zu zeigen, ob die Psychologie wirklich weiß, was das Ich, der Geist, das Bewusstsein ist, das alles, also nachprogrammieren kann. Denn kann sie es nicht, dann weiß sie auch nicht, was der Geist, das Ich, das Bewusstsein ist. Eine psychologische Fakultät, die den Test nicht besteht, weiß auch nicht, vollständig, was die Psyche des Menschen ist. Es geht beinahe darum, wie bringt man die Wirtschaft dazu sich zu solchen Aufgaben zu bewegen? Gar nicht? Aber vielleicht, man muss den Wissenschaften, die sich mit dem Geist beschäftigen, einmal einen Grund geben am Leben zu bleiben, sich zu synthetisieren zu einer Antwort, die auch gründlich ist und erst gründlich genug ist, wenn man diesen Test besteht.

36 - Er will der Ethik Jesu gar nichts, sie gefällt ihm sogar, aber er motzt: "Eher ist Gott ein Würfelbecher, der unendlich oft gefüllt und entleert wird, als ein Kreuz, an dem wir kurz hängen, bloß um zu sterben und niemals sehen wir das Tageslicht wieder. Die Welt ist ein Experiment, das unendlich oft stattfindet. Und du, ich und jede Form, werden so unendlich oft stattfinden." Sie schauen ihn an und fragen bloß: "Aber, was ist die Welt, in dieser Weise, sodass wir darin alle Naturwissenschaft verstehen und denken können?" Er: "Die wahre universelle Wissenschaft ist die Kombinatorik." Und wieder: "Aber, wo ist da die Welt enthalten!" Er zuckt die Schultern: "Ich weiß es nicht, wisst ihr es?" Sie nicken dem Henker zu, der fragend zu ihnen schaute, und der zieht den Hebel.

37 - Ein gelassener Mann: "Kurt Gödel entdeckte etwa die nicht Widerlegbarkeit der Kontinuumshypothese, wodurch Nietzsches eternal return eigentlich für immer ins Aus von einer Beweisbarkeit, die Nietzsche annahm, gestellt sein mag. Außerdem, ist die Anzahl der Leute in der Philosophie von der Natur, für die unsere Welt eine aktual unendliche Menge ist, eh sehr groß, das reicht von der Antike, über das Mittelalter bis in die Neuzeit. Der eternal return rückt damit bloß unter eine, der am schönsten ausschmückbaren Religionen, die man unter dem Lichte der Naturwissenschaft jemals gedacht hat." "Und, wenn der Raum eine endliche Menge wäre, weil nicht flach? Sondern in sich so gekrümmt, dass er ein endliches Volumen bildet? Raum könnte ein endliches Geflecht von Orten und Verknüpfungen sein, keine Verknüpfung aus den Raum hinausführend, er ein geschlossenes, aber endliches System." "Nein, der Raum selbst ist das Unendliche. Er ist flach." "So, also, der Raum darf niemals endlich gedacht werden." "Nein, das habe ich nicht gesagt, es bleibt nur immer dabei, die Mengenlehre kann den eternal return nicht widerlegen oder beweisen." "Aber, darum ging es doch, die natürliche Zahlen, aus denen das Ding resultiert, sind keine Naturwissenschaft, sondern ein sehr altes Mittel von den Dingen zu denken, aber in Wahrheit wäre die Mathematik keine Naturwissenschaft, sie wäre er ein Werkzeug, ein Mittel zur Macht in der Naturwissenschaft." "Nein, nein, also, das wäre aber ..." "Doch, das denken viele Physiker, die Mathematik ist ein psychologisches Werkzeug, nicht die Welt selbst."

38 - "Wenn es den eternal return nicht gibt, dann kann uns nur noch ein Gott, der über seinen Naturgesetzen steht, helfen. Vielleicht sollt man sich noch einmal Platons Himmel ansehen." "Oder, man könnte versuchen selber Raum, Zeit und Materie zu überwinden, das verweist wohl mit Absicht auf den Willen zur Macht als Metaphysik des Willens." "Es ist Unsinn die Naturgesetze besiegen zu wollen." "Doch, in zehn hoch zwanzig Jahren wird das Leben, die Gesetze der Natur, die es erschufen, selber bezwungen haben können. Die Evolution als das Streben zur Kontrolle des Lebens über die Welt." "Immer wieder und wieder, vermutlich laufen wir vor der einzigen Tatsache fort, die es gibt: Der Tod ist allmächtig, ewig und endgültig." "Was schade ist, wenn nämlich der eternal return wahr wäre, dann würden irgendwie alle religiösen Systeme zusammen, auf eine ungedachte Art, wahr sein können."

39 - Sprachkonventionen: "Nennen wir einfach jede Idee, die keine Moral hat oder den Tod als das ewige Nicht-Sein ansieht, oder die Nicht-Existenz einer Wahrheit postuliert, einen Nihilismus, während wir jede Idee von einer wahren Moral, einer Wahrheit als Macht über allen Dingen, eine Wiedergeburt, einen Überwindung des Kreislaufes der Wiedergeburten zu einen Himmel, überhaupt einen Himmel oder eine Rekombinierbarkeit der Materie beinhaltet, oder annimmt, man könnte den Tod, Raum und Zeit selbst besiegen, einen Antinihilismus." Der Neinist: "Nein, also das geht doch nicht." "Wieso, sogar die Buddhisten wollen offensichtlich nicht als Nihilisten bezeichnet werden." "Ja, also." "Außerdem war das vielleicht Schopenhauers Schuld, denn dessen Buddhismus war ein glatter Nihilismus." "Bis auf die Ethik des Mitleidens." "Ja, bis auf die Moral von Herrn Schopenhauer."

40 - Nietzsche als Gescheiterter: "Nietzsche ist sein Kunstwerk zu einer Religion, die Gott überwindet, und eine neue Religion, Zukunft und Welt setzt, eh misslungen. Wobei die Nihilisten immer an seinen Wahnsinnigkeiten leiden, der Übermensch, der Immoralismus, der Wille zur Macht als Psychologie, aber sie sehen nie einen Materialisten, der unglaublich religiöse Ideen hatte. Mitten im Materialismus, dessen kühlen Gesetze doch recht gut nachgeahmt. Aber, wie gesagt, alles gescheitert. Alles bloß ein Nichts." "Ein Tropfen Kunst, auf das Gestein der Sonne." "Eine Träne im Wind der Unendlichkeit." "Eine Unze im Meer des Seins." "Ich glaube ihm auch nicht, dass er sich niemals verliebt hat. Ich denke, in Wahrheit hat er ein Leben lang am Entzug der Liebe gelitten, was er mit Menschenzüchter-Ideen kompensierte, abreagierte." "Ja, warum nicht. Das ist doch auch die eigentliche Mode, Nietzsche mit Psychologie zu belagern und anzuschießen."

41 - Amor fati oder die Unfähigkeit Macht zu teilen, ein soziales Defizit, ein moralisches Kranksein. Ein flacher Narzissmus, ein Ideal, das nie gut ist. Wobei, man schon verstehen muss, das Wort Moral-Krankheit, wie der moralische Defekt, sind unheimlich schwere Verurteilungen des Menschen, sodass das Urteil oft selber ein moralischer Fehlgriff ist. Nietzsche hingegen behauptet von Robespierre Moral-Wahnsinn zu sein. So flach und einfach? Für das Ideal der Demokratie und der Menschenrechte irre sein? Nietzsche hingegen ist ein offener Unmoral-Wahnsinn, der nie eine Situation, wie die des Robespierre, erleben musste.

42 - Das beste Gerücht, das ich einmal über Jim Morrison hörte, war, dass er Nietzsches Antinihilist werden wollte. Nun, das wirkt schon so, man könnte es rufmorden, wenn man dazu sagt, der Antinihillist wäre auch ein Antichrist und Antibuddhist. Was aber nur heißt, gelöst von der Kirche und zurück nach Indien. Dazu das Fatum Dionysos. Er verstand wohl genau, Religion ist Kunst und Kunst ist Religion. Dabei belächelt, wie ein Bob Marley, wenn er von der Musik als Macht die Gesellschaften zu verändern redet. Kann man sich gut vorstellen. Die Mitmenschen verstehen das wohl nicht, wenn das vor sich geht, einer will eine Sache werden, die man für göttlich, unumrückbar, unmodifizierbar, unendlich festgelegt hält. Dafür muss man nämlich erst einmal lange Zeit gedacht haben, Religion ist in Wahrheit eine sehr dumme, naive Sache und sie wäre ebenso leicht einnehmbar. Wenn jemand wirklich schon berühmt ist, dann kann man durchaus wirklich am Kollektivbewusstsein werkeln. Jim Morrison wollte wohl auch Filme machen, Filme, die absolute Chance auf Wirkung, man hat ein paar Minuten nötig, einem Menschen eine Religion zu vermitteln, die bietet ein Film, dazu das schieben von Gefühlen, eine Katharsis. Musik hat erst noch die Synthese mit Bildern nötig, um die Macht der Wirkung vollkommen zu entfalten. Kunst kann wohl durchaus den Geist verändern, aber jede Religion ist instabil, wenn ihr kein Staat den Segen gibt. Mehr noch, ein Staat muss eine Religion vermitteln, sonst geht sie ein unter den Gemenge an Kräften, Bildern von allen Religionen. Aber Jim Morrison glaubte vielleicht wohl an einen Wahnsinn, der in der Kunst mächtig werden kann, die Leute einfach auf eine Sache zuströmen lässt. Ein Jesus, ein Buddha, auch ein Mohammed, das sind zunächst bloß Gestalten, die Kunst formten. Damals wäre das durchaus nicht so unmöglich gewesen, die Medien waren noch eine überschaubare Menge. Und, die waren eh alle irre, bereit eine neue Welt in sich aufzunehmen. Genau danach waren sie alle hungrig. Und, das kann doch sein, der saß da, Herr Morrison und war bereit für das scheinbar Unmögliche, etwas wunderlich rauschhaftes, dionysisches. Nun, weniger unumrückbar und mächtiger als die Staaten ist die Naturwissenschaft, ihre Ansichten bilden unsterbliche Formen des Denkens, aber es gibt keine Form eine Religion mathematisch zu beweisen, zu formulieren bestimmt, man müsste der Materie nur darstellen, dass sie ihre Kombinationen wiederholen muss. Und das führt einen dann direkt zurück zu Systemen, die unendlich oft entstehen und vergehen, also auch die Materie unendlich oft wieder auf den Tisch werfen, wie ein Kartenspiel, dessen Karten unendlich oft ausgeteilt werden. Aber, wie schon oft gesagt, an der Mengenlehre kommt man schon nicht vorbei, obwohl sie gar nichts mit Empirie zu schaffen hat. Wenn, dann müsste es ein Model sein, das irgendeinen Wert empirisch erhält. Aber dieses Universum scheint so gestaltet zu sein, alles, was solche Dinge berührt, entzieht sich jeder Messbarkeit. Der Mensch ist scheinbar einfach dazu verflucht, es nicht zu wissen und niemals wissen zu können.

43 - Widersinnig, Antipsychologisches: Man mag es oft genug sagen, aber man wacht darüber in keiner Psychologie auf, nicht den Antiken, den Mittelalterlichen und bestimmt erst recht nicht in den Modernen. Die Welt ist keine Psychologie, sondern Psychologie ist eine kleine Welt im Kopf des Menschen, die alles Leben, jede Physik, jedes Detail der Geschichte aussaugt, um ihrer Macht willen! Und das Ich selber ist kein Ding an dem Wissenschaft gemacht wird, im Gegenteil, kommt das Ich ins Spiel ist jede Mechanik, jedes mechanische Denken ausgeschlossen, es wird alles unberechenbar. Aber, keine ordentliche Ethik zu finden. Keine Würde des Menschen über den psychologischen Mediziner-Sekten bzw. Gewerben und ihren "Göttern und Wertevorstellungen". Wem will man schon sagen, die Theorie davon, was das Ich wäre, macht allen einen Strich durch die Rechnung. Es gibt den Universal-Anspruch der Psychologie noch nicht einmal in der wahren Welt. Was ein Ich wäre, das ist erst geklärt, wenn man die Struktur des Unterbewussten als eine Struktur von Logik, Mathematik, Geometrie und angeborenen Verhaltensregeln entschlüsselt und das so deutlich hinter sich bringt, man kann einen Apparat bauen, der ein Ich hat. Nun, zu derbe, um schön zu sein. Es ist sogar zu geil, um nicht tödlich zu sein.

44 - "Sie wollen also, dass dieser Psychologe, gleichwohl welcher speziellen Form, erst ein Ich in ihren Computer reinprogrammiert, sonst glauben sie ihm kein weiteres Wort mehr?" "Der Leib ist ein biologischer Apparat, das ist alles deutlich und erforschbar, aber wenn jemand wirklich weiß, was ein Ich ist, dann kann er es auch in einen Apparat hineinprogrammieren. Und, ich sehe. Kein Psychologe der Welt kann ein künstliches Ich programmieren."

45 - Die höchste Spitze der Kultur, das ist die Frage, was ein Ich ist. Alle Wissenschaften müssen hier zusammenkommen und eine Ordnung stellen. Und ich sehe die Gegenwart, sie ist Jahrtausende von dieser Antwort entfernt. Wir sind eher bisher nur, Biologen oder bloß Moral-Imperative. Man begreift es nicht, wie tief ein Ich eigentlich ist, und woraus es gebaut sein muss, nämlich den Zeichen der Logik. Nicht der Sexualität, nicht der Selbstliebe, nicht der Emotionen, der Ängste, der Oberflächen, die uns im Alltag bewusst entgegenkommen. Und es ist auch nicht die Summe der Krankheiten, die einen biologischen Apparat befallen können. Und, es ist auch nicht die Summe von Ordnen, die sich die Medizin ansteckt. Und es ist auch nicht die Hagiographie der Medizin, wie sie sich immer wieder von selbst alle zehn Jahre neu umschreibt. Das Ich ist ein fremdes Land, ein Wunder unter allen Dingen, die in einem Apparat sitzen können. Ein lernfähiges Programm, fähig jede Logik aufzunehmen, verifizieren oder falsifizieren zu können, das kann keiner schreiben, kein Informatiker der Welt kann dieses Programm schreiben, denn der Kern des Bewusstseins entzieht sich dem Bewusstsein. Doch, könnte man es. Endlich eine Sache, die den Menschen einholt, das war sein Vorteil in der Evolution, jetzt muss man diesen Vorteil nur noch wegprogrammieren, bloß um zu beweisen: "Das ist ein Ich. Und, wie sie sehen, es funktioniert, wenn wir es so nachprogrammieren." Und, glaubt man daran nicht! Dann glaubt man auch nicht an die Psychologie. Psychologie, das ist ein Gerücht über die Seele, den Geist, das Bewusstsein, und das Bewusstsein schichtet sich in Zahlende und Bezahlte.

46 - Wenn ein Gehirn völlig aus der Welt gefallen, alles in einem Strom von Stimmen erlebt, seine eigenen Gedanken hört, Gefühle Sätze werden und das Ich mit anderen scheinbaren Ichs in einer Hülle sitzt, die es nicht sieht und spürt. Wieso glaubt man nicht, dass das Wesen der Seele auf der Sprache basieren muss. Die "Software" geht irgendwie damit einher. Aber, vielleicht nimmt man das zu ernst. Das Ich ist ein Ding, das Sätze produziert und aus Sätzen erstellt wird. Wie ein Programm geht es auf der "Hardware" des Gehirns weiter. Es ist in ihm, die restliche Welt, die man nicht sieht. Und, die ist größer,als die Erde? Die ist nicht da, weil sie da ist? Niemand fragt sich, welche Menge an unbewusster Logik in uns am Werk ist und was hat das Wort damit zu schaffen.

47 - Eine starre Formel: Das Bewusstsein ist der Wille zur Macht, und immer, wenn ein Detail fehlt, ein Schritt sich vertritt, eine Sache instabil wird oder sofort einstürzt, dann hat dieser Wille versagt.

48 - Halluzination und Wille: Eine Halluzination ist wie ein Traum, sieht man dem Schlafenden zu, dann wird man niemals wissen, was er träumt. Die Halluzination, ihre innere Realität macht sie zu einer Nebenwelt, die nur eine subjektive Wirklichkeit besitzt. Man müsste sie messen, beobachten, speichern können, aber das kann nur der Halluzinierende. Und die Gefahr daran kennt nur der Halluzinierende, es ist eine Art wilder Dschungel des zerstörten Unterbewussten, ein Reich von automatischen, defekten, mutierten neurologischen Abläufen, die so nie für das Bewusstsein gedacht waren, auf ihnen ein Wirrwarr der Fantasie, aber Fantasie ist das falsche Wort, es ist eher, wie eine Öffnung, ein Loch in eine Welt, die eben lebendig erscheint, und auf diese subjektive Weise existiert, aber ständig deformiert, sich wandelt, zerfällt und sich neu aufbaut, es ist daran nichts, das kontrolliert, bewusst gewählt wurde. Sondern die ständige zufällige Wechselwirkung von tatsächlicher Welt, ihren Eindrücken und dazu zerschlagene Bilder der Empfindung gehangen. Es ist keine echte Welt, es ist ein unstetiges Reich des Rausches, der Formen, Geräusche, Worte und der Sinnlosigkeit. Die meisten Halluzinationen leben nicht länger als ein paar Sekunden, bis ein paar Minuten. Obwohl sie wiederkehrende Formen sein können. Alles deterministisch, autark am Willen des Halluzinierenden vorbei. Außer, der Halluzinierende wäre zufällig ein Meister-Künstler, der das Design, die Architektur seiner Halluzinationen in Mikrosekunden selbst erschaffen, wählen würde, um das Gewählte dann als Halluzination aufzurufen. Unnützliche Erscheinungen sind es meistens. Skurrile Belästigungen des Bewusstseins, wie von Insekten, Geistern und Kobolden zufällig zusammengewürfelt. Die Halluzination ist ein unnützes Chaos wie der Traum. Und das Denken knickt manchmal ein, wie man nach dem Traum merkt, was für Unsinn man dachte. Wobei das, nur natürlich erscheint, das Bewusstsein, das Denken passte sich eben an die Informationen an. Ein Traum ist eine wirre Geschichte, aber der Träumer ist wie betäubt und kann seinen Kopf im Traum nicht darin rationalisieren. Außer, er wäre Herr der Nüchternheit, ein unbeeinflussbarer, skeptischer Geist, durch und durch für unwirkliche Logik nicht zu haben. Aber, gesetzt, man nimmt ein Stück der wahren Welt und setzt ein paar Stücke einer subjektiven Welt ein, dann zerfällt die Gesamtheit der Wirklichkeit nicht selten. Das Gehirn, das Bewusstsein und seine verselbstständigten Glieder darin sich austobend, braucht theoretisch Jahre, ein Leben, vielleicht ist es unmöglich, eine Halluzination an den Willen zu knüpfen. Der Psychoanalytiker wie eine Anleitung für solche Übungen des Bewusstseins. Das ist vermutlich wie ein Boxtrainer, der den Patienten Angaben und Tipps gibt, während nur der Halluzinierende das Ding im anderen Eck sieht, hört, vielleicht spürt. Während der Patient erlebt, die Halluzination kann dem Willen Untertan werden, aber sie bricht vielleicht wieder aus. Als würde ein Faden, der sie steuern kann, wieder abreißen? Nein, eher, wie ein Vogel, der aus dem Käfig ausbricht. Wie eine Fliege, die ständig ins Gesicht fliegt. Eher, wie ein Geist, der neben dem Bett steht und einen oder zwei Sätze sagt und dann wieder abhaut. Man kann, wenn man ins Reich des Wahnsinns eingehen will, eigentlich sogleich davon ausgehen, man stürzte sich in den Tod, obwohl der Leib noch da ist. Halluzinationen an den Willen zu binden ist eine Sisyphos-Aufgabe, wenn das Bewusstsein an einem Fließband steht, auf dem Halluzinationen produziert werden.

49 - Das war damals so, die Freunde Jesu halfen entweder dabei, diese Wunder, Zaubertricks zu inszenieren, oder der Vorgang selbst, dass es vorgemacht wurde, war schon erfunden. Ein Gerücht. Aber, stellt man sich einen Zauberer vor, der ein Publikum anlügt, um einer solchen Ethik und Art des Denkens wegen, ist es kein Verbrechen, es ist eher ein unheimlich niedliches, menschliches Detail. Möge es uns tausend Jahre wissenschaftlichen Fortschritt vernichtet haben, wer hätte das vermutet, aber man hat in der Antike für weitaus weniger selige Götter das Publikum betrogen. Oder soll man daran glauben, dass solche Kräfte in Menschen existieren? Kann jeder über das Wasser laufen? Er muss es nur fest genug glauben? Die Liebe hat man damit sicherlich betrogen. Vielleicht müsste man alle Monotheisten tausend Jahre in ein Wort einsperren, und sagen, sie sind Juden, also immer nur Abänderungen des Judentums, mehr sind sie nicht und werden sie da zu fremd, dann zerfällt ihr innerer Logos. Es gibt den Akteur, den Gott, der diesen Dingen, diese Logik verleiht, nicht mehr, wenn sie zu sehr behaupten, sie wären keine Juden, denn dann verschwindet auch der jüdische Gott. Und, nach tausend Jahren, werden sie einsehen, wir haben unseren Gott betrogen, nicht eines seiner Gesetze eingehalten, also soll die Erde untergehen. Also, das würden sie eher einsehen, als einzusehen, dass Gott ein Ausdruck des Lebens einer Gegenwart und Epoche selber ist, die ständig neue Gesetze, Regeln und Aufgaben hat. Das würden sie eher einsehen, als einzusehen, dass die Wissenschaft selbst Gott ist, egal, welche Wahrheit da kommt. Und Gott muss Demokrat werden, wenn er überhaupt irgendwas werden will usw. er muss egalitär werden, er muss zu Freiheit und Sitten völlig andere Ansichten entwickeln. Zuerst war er Sklave, daraus befreite er sich, dann hielt er Sklaven, also auch Gott muss verstehen, wann er sich selbst betrogen hat? Oder, man sagt, Gott hält keine Sklaven, das tun nur die Götzen. Und, immer ist der eine Gott da, und jeder sieht ihn ein, aber die tatsächlichen Sitten einer Epoche, einer Welt sehen es nie ein. Man rechnet dünn und dünner, mit den Wenigen. Oder sollte man so dünn werden, der Begriff des Gottes ist zerstört worden, durch die Überreizung der Kultur. Sogar die Frage, ob die Singularität des Ichs und des Urknalls, beide lebendig komplex sind, nicht mit dem Leben beantworten, sondern, anstatt das Scheinleben des Apparats über alles Leben hängen. Lebendige Dinge gibt es gar nicht, es gibt nur eine Mechanik, in der kein echter Geist lebt. Der Geist ist ein Missverständnis des Geistes, alles ist tot.

50 - Es muss mathematische Religionen geben, vermutlich sind die Moral-Kunst-Religionen alle nur so ein Aufblühen vor der eigentlichen Sache gewesen. In hunderttausend Jahren wird Religion nur noch durch mathematische Modelle vermittelt. Der Mensch wird Gedanken haben, die völlig anders dahinter steigen, dass der Tod nicht existiert. Er wird Wege finden diese Definition immer wieder und wieder in die Logik zu drücken. Der Physiker muss nur die Weltform in seinen Modellen ändern, dann wird es möglich, dass es Wiedergeburten oder Naturgesetz-Überwindungen gibt, sodass alles, sogar die Spitze der Frechheit gegen alle Logik, der Tag des jüngsten Gerichts, eine denkbare Sache wird. Es wird da für Quanten Unterwelten und Hinterwelten geben, man kann mit Zahlen alles malen, was man auch will. Man malt Götter auch gleich viel besser mit Formeln auf, daneben möglichst wenige Nomen, denn jedes Nomen ist ein Betrüger, außer es steht für eine Zahl. Und Zahlen betrügen nur solange, bis man ihre Wahrheit misst. Und, wenn man dann die religiösen Weltformeln, von den unendlich vielen Formeln, die die messbare Welt darstellen, isoliert, wird man sogar dem Vergnügen glauben, man könnte tatsächlich irgendwann beweisen, dass alle Dinge unsterblich sind.

51 - Die höchste Reformation ist, wenn die Paradigmen der Wissenschaft sich ändern. Gar aufhören, dem Unmessbaren eine Welt aufzudrängen, die man niemals bewiesen hat. Sie glauben eben nicht an Gott oder sie glauben an einen, ihnen ist das Universum ein Samsara oder ein creatio ex nihilo et ad nihil. Und alle diese Dinge, sind Sachen, die von Singularitäten eingesperrt sind. Und der Atheist, die Theisten, alle spielen ein psychologisches Spiel darum, sie wären die Herren der Wahrheit. Sie kapern die Gehirne ihrer Mitmenschen, damit sie ihre Welt denken und keine andere. Das Unmessbare wird die Menschheit noch irre, krank vor Neugier und Zweifel machen, sie wird noch Jahrtausende da sitzen, jedes Jahrtausend wieder vor den gleichen Messgrenzen auf das Nichts starrend. Nie eine Antwort, nie eine Notwendigkeit.

52 - Der Weltformel-Optimist: "Es gibt unendlich viele Weltformeln, jede der Formeln, den messbaren Bereich hundert Prozent korrekt abbildend, aber jede Formel deutet das Unmessbare anders." Sofort steht einer böse auf und ist gänzlich dagegen: "Nein, es gibt in Wahrheit gar kein vollständiges Abbild der Welt als Mathematik. Mathematik reißt Realität auseinander, um sie fassbar, nachahmbar zu machen, sie idealisiert ihre Gegenstände erst, also tötet sie, bevor sie diese Fressen kann. Man missversteht einfach, was Mathematik ist, wenn man mit ihr die Welt gänzlich abdecken will." Beide Kunden der Meinung leben derzeitig noch. Obwohl beide ein extrem unterschiedliches Gehalt haben. Wütend schreit der Gegner auf, während ihn Türsteher wegbringen: "Es gibt auch keine Bewegungsfunktion, eine Mechanik des Lebens. Niemals wird ein Programm ein Lebewesen im Rechner beschreiben, nicht einmal einen Einzeller. Es gibt keinen Tensor, der dabei hilft, den Flug einer Fliege zu beschreiben. Die Psychologie ist eine neue Illusion!" Der Optimist ihm nachrufend: "Doch, wir werden die Welt besiegen. Wir werden sie gänzlich einfangen, unser Geist wird über sie kommen."

53 - Die Menschheit verdient es, dass man ihre eine Maschine baut, die der Philosophie fähig ist. Sie soll der Rhetorik bis zur Demagogie, jeglicher Logik, aller Wissenschaften, der Ethik und der Politik fähig sein ...

54 - Zuerst stahl Jesus den jüdischen Begriff der Liebe von seiner Heimat, darauf stahl die Kirche ihm diesen Begriff und damit stahl sie zuletzt der halben Welt das Bild der Liebe. Und nun, siehe man sich das an, wer will glauben, dass die Welt, ihr Kern, ihre Logik, ein ethisches, liebendes Ding ist? Die Kirche misshandelte und verwaltete diesen Glauben zu Tode. Die Kirche machte Pessimismus und Atheismus erst groß, sie stellte einen solchen Unwert, ihre Gegensätze wurden dadurch erst ein Wert.

55 - Es gibt vier Grundformen der Religion im Umgang mit dem Tod, die Idee, dass Sein und Materie das Ich produzieren und es noch einmal und wieder produzieren können, die Idee der Wiedergeburt, darauf gibt es die Idee der Seele, als Ding "jenseits" der Materie, eine Sache, die den Ort wechseln kann und angeblich unsterblich ist, und dann gibt es noch den Gott, der die Toten erweckt. Alle drei Formen sind im Grunde die völlige Dichte des Lebens. Man wäre nie nicht. Der Tod würde gar nicht existieren. Mich begeisterte lange Zeit nur ein Atheist, der gegen alle Naturgesetze den Tod besiegen will, ein unglaublich radikaler Willen zum Leben und zur Macht. Man weiß bei Letzterem nicht einmal, ob es satanistisch ist oder doch nur göttlich. Aber, was kümmert es mich, der Teufel muss da auch nur ein Moralist sein. Es ist ein so bittersüßer Wahn, den Tod als Feind zu haben, man mag sagen, es hat tonische Effekte. Und, eigentlich gibt es eine vierte Umgangsform mit dem Tod, die auch Religion ist, aber die pessimistische, der Tod als das ewige Nichts, Nicht-Sein. Alle vier Dinge entziehen sich der Möglichkeit von Falsifizierbarkeit.

56 - Der Atheist ist entweder jemand, der im Tod einen gottlosen Garten hat, oder er hat da die ewige Leere. Letzterer ist der Ideale Mensch, um größenwahnsinnig zu werden, denn es gibt gar keine Lösung im System für den Trieb des Lebens, er muss eskalieren, und zwar vor dem letzten Ausweg, selber Gott zu werden. Aber, die meisten sind so abgelenkt von dem Ausmaß der Lächerlichkeit aller Kirchen, und anderer Gebäude, aller Tempel und Hoffnungen, sie haben bis in den Tod gut abgelenkt damit zu kämpfen, wie schön die Hoffnungen der Religion sind, und das, obwohl die wahre Welt so hässlich ist. Und, dann sterben sie, unvorbereitet, wie Cesare Borgia es von sich sagte. Aber, sie haben, in ihrem großen, ebenso stolzen, zerstörerischen, pessimistischen Zweifel viel zu lachen gehabt.

57 - Der komischste Moment, der einem Atheisten kommen mag, wenn man nicht nur einmal, zweimal oder dreimal, sondern unendlich oft lebt. Und, das auch noch im Materialismus. Der Atheist ist so voll an Würde, in der Relation zum monotheistischen Gott, er versteht nicht, dass es Ideen außer Gott gibt, die Ewigkeiten beinhalten. Das ganze Gackern, Hassen, Missachten, Auslachen und Dummheiten Aufdecken, geht ihm aber affektiv immer noch durch den Magen, bloß, weil da schon wieder jemand stirbt, und es ist nicht die Ewigkeit des Todes selbst, die auf den Tisch gelegt wird. "Wie lächerlich!" Denkt er da völlig im Rausch seines bisherigen Vorteils. Seine ganze Nervenwelt: "Es gibt nur eine Sache, die ewig ist, und das ist der Tod!" Er möge sich dann vielleicht irgendwann setzen und sagen: "Ein gottloses Samsara, warum nicht." Obwohl er in der Regel, Scham seiner ganzen psychologischen Überzeugungen beim Alten verharren wird, da sitzt seine "Würde" ...

58 - Ebenso eine Art sich mürbe zu machen: "Die Zahl ist allmächtig, der Tod ist es nicht." Man nimmt eine Sache, aus den Liturgien der Wissenschaft, und setzt den alten Gott auf seinen verhundsten Thron.

59 - Er schaut noch einmal mit der Lupe hin: "Doch, wenn alle physikalischen Einheiten endliche Wertemengen bilden, dann gibt es Nietzsches Samsara der ewigen Wiederkunft des Gleichen, den eternal return, die eternal recurrence vielleicht doch." Da kommt schon der erste, seine Lupe, die viel, viel kleiner ist, schon vor dem Auge: "So ein psychologischer Unsinn!" "Und, wenn sie das unendlich oft tun werden, wie werden sie sich jemals davon erlösen?" "Jedes Kind weiß, dass die physikalischen Einheiten alle sämtlich unendliche Wertemengen sind."

60 - Nietzsche hat so viele Dinge prophezeit, aber wo ist die antichristliche und antibuddhistische Zeit, nach der Welle des Nihilismus, welcher alle Religion, Politik und Sinngabe aus dem Zuvor löscht, die Zeit, die den eternal return in der Wissenschaft beweist? Nun, man möge sich darum sein Taschentuch hervorziehen, das Ungetüm Sokrates ist eben klüger, dieses eiserne Gesetz, dass man es nie weiß! Außerdem, was nutze eine Welt, so gänzlich gottlos, gierend nach Macht und Sinn, wenn man ihr zeigt, dass alle Religionen eine Art Sinn hatten, zu dem der moderne Mensch allerdings zu unselig, verlogen, verirrt und verschmutzt geraten ist ...

61 - Oder dieser verklemmte Schreiberling, er schreibt: "Georg Cantors Unendlichkeit gilt für die Zeit, aber nicht für den Raum. Die Geometrie ist gänzlich ein endliches Zimmer." Draußen zuckt ein Vogel die Schultern. Wütend reißt er das Fenster auf und schreit den Vogel an: "Die Mathematik hat sich der Empirie zu beugen!" Der Vogel fliegt natürlich bloß schnell weg.

62 - Ein Psychologe, der kein Programm schreiben kann, das wie ein Mensch ist, ist eine unvollständig Theorie. Er ist ein Programm, das voller Löcher, Bewusstseinsdefekte und Kollektivgewohnheiten ist. Überhaupt, ist Psychologie, seitdem der Mensch über das Ich nachdenkt, so ein Kollektiv-Krampf, Kollektiv-Trägheit. Jede Schule wieder gegen jede Schule, Dissens. Und, wie das Programm dann daraus eine Moral erhebt, und wie es daraus die Klassen von Menschen, Rechte und Strafgesetze ableitet. Ein Wahnsinniger, das ist das Programm, das unvollständig ist.

63 - Das Unterbewusstsein besteht nicht einfach aus Ängsten, Trieben und einzelnen Programmen, die separiert ablaufen, den Körper steuernd, das, was das Ich erzeugt, ist eine Hölle von Logik und Mathematik. Die ganze Psychoanalyse ist eine Bande von Rufmördern des Unterbewusstseins. Allein die Kunst des Bewusstseins geometrischen Formen und Bewegungen Nomen und Verben zuzuordnen und wie man mit der Aussagenlogik wie im Sturme spielt. Das alles ist ein Meisterwerk von Logos. Die Bewegung im Raum ist Physik, übelster Koordination, das Erzeugen von Sprache ist ein Wunderwerk, sollte man es einer Maschine gänzlich beibringen, was die Zunge kann, man könnte Psychoanalytiker mit solchen Programmen völlig entblößen.

64 - Ich habe es oft vermerkt, die Psychopathologie begreift die Bedeutung der gesellschaftlichen Isolation, Rufschädigungen, ethische Schäden im Kollektiven nicht. Zunächst, in ihr ist kein Geist, keine Moral, keine Bürokratie, keine Organik, keine Aufgabe, um Dinge zu begreifen, die nicht aus einem Individuum, sondern aus einer Personengruppe herauskommen. Sie als "Person der Gewalt", die sich nur an Einzelnen vergeht, sie repariert niemals eine Gruppe. Der Arzt, im Gegensatz zum Juristen, versteht nicht wirklich, was kollektive Zusammenhänge sind, ohne diese Gewaltform "das Ziel ist stets eine Person". Er sitzt selber wie eine Art geistig Behinderter vor solchen Dingen, es geht nicht in ihn hinein, wie schwer die Verletzungen sind, woher sie kommen und was man dagegen tun kann. Das Soziale wird nicht wirklich als Erweiterung des Körpers, als Anhang des Menschen, als Natur des Menschen, als Not verstanden. Verliert ein Mensch seine Hand, der Verlust einer sozialen Struktur muss nicht weniger schmerzhaft sein. Man müsste einen Arzt unter falschen Namen, mit künstlicher Identität in einer fremden Gegend, mit einem künstlichen Stigmata aussetzen, sehen, ob er in einer Isolation landet und festhängt, um ihn dann zehn bis zwanzig Jahre darin der Zerstörung auszusetzen, und er würde nicht anfassen, reparieren können, was das war, wie das passieren konnte. Die Medizin ist ein biederer, "adeliger", Charakter, der nicht versteht, was Würde, Ruf und Moral sind, also das alles mit absoluter, apodiktischer Wahrhaftigkeit.

65 - Ein Psychopathologe sollte bei seiner Ausbildung, zwei Jahre unter einer falschen Identität verbringen müssen, in der er in Armut isoliert lebt. Es sollte eine Art Weihe sein, um einmal zu verstehen, was der wahre Zusammenhang von Sozios, Ethos und Kapital ist.

66 - Der asoziale Charakter der Psychologie kommt vielleicht daher, dass im Christentum die Natur des Priesters zunächst viel mehr Rechte hatte, ein Arzt kann das gar nicht steuern, was der Priester steuerte, aber der Priester war das Vorbild der "Seelen-Lehre", folglich ist der Psychologe eine Rolle, die mehr Würde hat als ihr zusteht.

67 - Der Akademiker begreift nicht, er ist ein Ausdruck des Kapitals, der Formen der Menschenverachtung, die ein Marx und Engels so hilflos versuchten darzustellen. Er ist eine Form der Obrigkeit, in der "Psychologie der Massen" ist er selber unbewusst und deterministisch ein Apparat der Unterdrückung, der Zerstörung, der Entmachtung. Ein Rousseau stellt das ganz richtig da, der Mensch krank durch die Kultur, und ein Voltaire sagt, was man tun kann: Man kann sich auf den Boden werfen, um sich fortan wie ein Tier zu verhalten.

68 - Grausamkeit der deterministischen Perspektive: "Liebe, Freundschaft, Empathie sind Dinge, die in einer Maschinerie des Kollektiven aus völlig anderen Gründen entstehen, als Liebe, Freundschaft und Empathie das glauben. Sage man, wie man im Determinismus von der Freiheit spricht, Liebe, Freundschaft, das sind Dinge, die gar nicht existieren, sie sind Illusionen der Existenz. Die Empathie zu der Sache wird eine kleine Erinnerung sein, eine Identifikation oder eine Affinität vor einem kleinen Stück Macht, dies alles wird gänzlich nichts Liebevolles, Freundschaftliches beinhalten. Der Boden der Sache ist zunächst rein unfreundschaftlich, feindlich, egoistisch." Sofort, wo er dies gehört hat, fällt ihm die Gabel in die Suppe: "Meine Güte, gibt es im Determinismus denn gar keine Form von Leben!"

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