Der zweite Weltkrieg - Hahmann Ernst-Ulrich - E-Book

Der zweite Weltkrieg E-Book

Hahmann Ernst-Ulrich

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Beschreibung

Nicht unterschiedlicher konnte der Dienst in den bewaffneten Streitkräften von Vater und Sohn sein. Beide waren überzeugt von der Sache der sie dienten. Vater, ein Spieß, ein Hauptfeldwebel bei den Nachrichtentruppen der deutschen Wehrmacht. Nahm am Einsatz im Sudetenland, an den Frankreichfeldzug und Schluss an den Kämpfen der Heeresgruppe Süd teil, deren Haupstoßrichtung Stalingrad und der Kaukasus waren. Im Glauben für eine gerechte Sache zu kämpfen, fiel er im Feuerhagel in der Schlacht um Stalingrad. Zurück ließ er eine Frau und einen Sohn, der erst vier Monate nach dem Tode des Vaters geboren wurde. So war der Vater nur durch die Erzählungen der Mutter in den Erinnerungen des Jungens lebendig. Die herrschenden Umweltbedingungen beeinflussten die weitere Entwicklung des Knaben. Wären die Amerikaner aus Thüringen nicht abgerückt, wäre das Leben sicher anders verlaufen, aber sicherlich nicht die Tatsache, dass der Sohn zur Armee gegangen wäre. Der Wunsch des Vaters war es immer lt. Aussage der Mutter: Mein Sohn soll mal Major werden! Und sein Sohn wurde nicht nur Major, sondern Oberstleutnant in der NVA. Bereits vor der Wende fielen dem Sohn zahlreiche Feldpostbriefe und Bilder seines Vaters in die Hände. Und nach der Wende wurde mit dem Durchlesen der Feldpostbriefe auf Spurensuche für die Überzeugung für eine Sache gegangen. Vater hatte in der falschen Armee gedient und nun sollte auch der Sohn in der falschen Armee gedient haben. Und beide waren von der Richtigkeit der Sache überzeugt gewesen. Parallelen stellten sich heraus, wie mit Mitteln der ideologischen Beeinflussung, einer zielgerichteten Propagandaarbeit und der Erziehung im Elternhaus und in der Schule Überzeugungen herausgearbeitet werden konnten. Der Satz: Das die Umweltbedingungen den Menschen formen! bewahrheitete sich wieder einmal. Mit der Aufarbeitung der Vergangenheit, erfolgte gewissenmaßen die Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit auf der Suche nach den Ursachen und Gründen. Und so entstand das Buch: Der Weg in die Hölle, Stalingrad - Aus dem Leben eines Luftnachrichtenmannes.

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Dieses Buch wurde auf der Grundlage zahlreicher Feldpostbriefe im Stil einer Autobiografie geschrieben. Es soll nicht der Verherrlichung des Nationalsozialismus dienen. Im Gegenteil möchte der Autor mit einem Stück erzählender Geschichte erreichen, dass die Generation von heute die jungen Männer versteht, die damals für die Ideale des Nationalsozialismus kämpften, indem sie ein wenig von ihren Gefühlen und Ängsten erfährt, von den Strapazen und Entbehrungen - immer den Tod vor den Augen. Beeinflusst durch die allgegenwärtige Goebbelsche-Propaganda und die herrschenden gesellschaftlichen Verhältnisse war der überwiegende Teil der deutschen Bevölkerung davon überzeugt, ihr Tun und Handeln in den Dienst einer guten Sache zu stellen.

Dem war aber nicht so, denn das verflossene 20. Jahrhundert mit seinen zwei Weltkriegen wird man in den Büchern der Geschichte zu den blutigsten, seit dem Bestehen der Menschheit, zählen. Kein Zeitalter zuvor hat je ein Abschlachten in solchem Ausmaß, solche Grausamkeit und Unmenschlichkeit, solche Massendeportationen von Völkern in die Sklaverei, solche Ausrottungen von Minderheiten erlebt.

Es gab nur wenige Deutsche, die bereits damals ahnten, dass Hitler das deutsche Volk in einen Abgrund der Not und Verzweiflung führen und der Zweite Weltkrieg viel Leid über die Menschheit bringen würde. Einige Mutige traten offen gegen die faschistische Diktatur auf, aber all ihre Warnungen, Bestrebungen und Bemühungen gingen in der nationalsozialistischen Euphorie, in der Furcht um das eigene Leben und der oft gleichgültigen Haltung der Menschen unter. So bezahlte nicht nur Deutschland, das den Krieg begonnen hatte, einen furchtbaren Preis. Zu den 55 Millionen Toten und 35 Millionen Kriegsversehrten zählte neben den Soldaten und zivilen Opfer des Bombenkrieges politische Gegner der Nationalsozialisten, Flüchtlinge, in den Konzentrationslagern ermordete Juden, Roma und Sinti, Homosexuelle, Andersdenkende ...

Heute muss es für jeden Deutschen ein besonderes Anliegen sein, dass diese düsteren historischen Tatsachen nicht in Vergessenheit geraten. Immer wieder müssen sie aufs Neue in das Gedächtnis der Menschen zurückgerufen werden und zukünftige Generationen an dieses Jahrhundert erinnern. Wenn wir nicht in der Lage sind, die Ursachen dieser barbarischen Geschehnisse zu zerstören und ihre Wiederholung zu verhindern, dann werden wir auch nicht in der Lage sein, die richtigen Schlussfolgerungen für die Gegenwart, für das friedliche Nebeneinander aller, nicht nur in Europa, sondern auf der ganzen Welt ziehen zu können.

Als Grundlage für die Handlungen des Buches dienen zahlreiche Feldpostbriefe eines Luftnachrichtenmannes mit all seinen Hoffnungen und Sehnsüchten.

Überzeug vom Nationalsozialismus, überzeugt von der Bestimmung des deutschen Volkes gab er sein junges Leben für eine sinnlose Sache, in einer noch sinnloseren Schlacht, im Kampf um Stalingrad, wie so viele andere Deutsche an seiner Seite, die Hitler massenhaft in den Tod trieb.

Als im Februar 1943 an der Wolga die Waffen schwiegen, blieben über einhundertfünfundvierzigtausend Stalingrad-Kämpfer auf dem Schlachtfeld zurück. Wer überlebte, vergaß die grauenhaften Bilder des Todes sein Leben lang nicht.

In der vorliegenden 2. überarbeiteten Auflage wurden einzelne Textpassagen ergänzt, geändert und weitere Bilder, Feldpostbriefe und Dokumente eingefügt.

EUH

Inhaltsverzeichnis

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

6. Kapitel

7. Kapitel

8. Kapitel

9. Kapitel

10. Kapitel

11. Kapitel

12. Kapitel

13. Kapitel

14. Kapitel

15. Kapitel

16. Kapitel

17. Kapitel

18. Kapitel

19. Kapitel

20. Kapitel

21. Kapitel

22. Kapitel

23. Kapitel

24. Kapitel

25. Kapitel

26. Kapitel

27. Kapitel

28. Kapitel

29. Kapitel

30. Kapitel

31. Kapitel

Abkürzungen

Quellenverzeichnis Bilder

1.

Es war das Jahr, in dem sich das rollende Rad der Kriegsmaschinerie nicht mehr aufhalten ließ. Deutschland erklärte am Abend des 1. August 1914 Russland und kurz darauf am 3. desgleichen Monats Frankreich den Krieg. Deutsche Truppen marschierten in Belgien ein. England wurde in den bewaffneten Konflikt gegen Deutschland einbezogen.

Der Erste Weltkrieg war grausame Wirklichkeit geworden.

Das deutsche Volk, das in den Augen der Welt als Angreifer galt, war überzeugt, einen Kampf um die Verteidigung seines Lebens und seiner Rechte zu führen. Der Gegner wurde moralisch ins Unrecht gerückt und dem eigenen Kampf die Weihe eines höheren Auftrages im Namen Menschlichkeit gegeben. Das Deutsche Volkstum stand im Mittelpunkt der Ideologie.

Groß waren die Anfangserfolge der Armeen Deutschlands. Lüttich wurde im Handstreich unter der Führung Ludendorffs eingenommen und Belgien durchstoßen. Anfang September stand der deutsche Angriffsflügel mit der Front nach Süden auf der Höhe von Paris. Jetzt erst gelang es den Franzosen, die deutsche Offensive 50 Kilometer vor Paris zum Stehen zu bringen. An der Marne gingen die französischen Truppen zum Gegenangriff über und zwangen den rechten Flügel des deutschen Westheeres zum Rückzug.

Generaloberst Alexander von Kluck war am 5. September dazu genötigt, die schon über die Marne vorgedrungenen Männer seiner Truppen auf das Nordufer zurückzuziehen, um sich mit Front nach Westen am Qurcq erfolgreichen im Kampf behaupten zu können.

In dieser Schlacht brach die Blitzkriegsstrategie der deutschen Heeresführung zusammen. Der geplante rasche Bewegungskrieg, auf den sie alle gesetzt hatten, scheiterte. Von nun an kamen das reale personelle und materielle Kräfteverhältnis zwischen den beiden Krieg führenden Blöcken und die eigentümliche Anlage des deutschen Operationsplanes immer mehr zur Geltung.

An jenem 5. September 1914 erblickte die Hauptperson dieses Buches, wir nennen ihn Rudolf, im sächsischen Grimma, einer Stadt, die in einem Tal am linken Ufer der Mulde liegt, das Licht der Welt.

Die militärische Niederlage Deutschlands und der Sturz des Kaisers beeinflussten die Entwicklung seiner Kindheit unerheblich. Der Vater, von Beruf Schlosser, verdiente als Lagerverwalter so viel, dass die Familie ohne Sorgen in den durch politische und wirtschaftliche Wirren geschüttelten Jahren leben konnte.

In den Jahren seiner Schulzeit trat Rudi aufgrund seiner Erziehung im Elternhaus in die Jugendorganisation des Bundes christlich junger Männer ein. Er besuchte nun eifrig den sonntäglichen Gottesdienst und nahm regelmäßig an der Sonntagsandacht teil.

Als Ältestem fiel ihm im Elternhaus die Aufgabe zu, sich um seine jüngeren Geschwister, es waren zwei Brüder und eine Schwester, zu kümmern.

Am Palmsonntag des Jahres 1929 saß Rudi in seinem ersten guten Anzug auf der harten Holzbank in der Klosterkirche zu Grimma. Es war der Tag seiner Konfirmation, der von der versammelten Gemeinde feierlich begangen wurde.

Mit Erfolg schloss Rudi im gleichen Jahr den Realschulzug der deutschen Oberschule ab.

Am 2. April begann für den jungen Mann der Ernst des Lebens, die Zeit der Unbekümmertheit der Kindheit war vorbei. Rudi nahm bei der Energie Aktiengesellschaft Leipzig, Geschäftsstelle Grimma, die kaufmännische Lehre zur Ausbildung als Handelsgehilfe auf.

Die Wirtschaftsverhältnisse verschlechterten sich in Deutschland rapide, dies brachte einen raschen Stimmenzuwachs für die Nationalsozialisten mit sich.

Diese sich in Deutschland entwickelnden gesellschaftlichen Verhältnisse bildeten bei Rudi die ersten nationalsozialistischen Ideale heraus. Die gemeinsamen Zeltlager, der Aufenthalt im Freien, Sport und Spiel sowie die eindrucksvollen Sonnenwendfeiern der Nationalsozialisten ließen ihn alles andere, als zu einem Stubenhocker werden. So führte der Weg Rudis im Alter von 16 Jahren über den Bund der Kaufmannsjugend zur Hitlerjugend.

Geformt durch die Umwelt, beeinflusst durch die nationalsozialistischen Parolen und Versprechungen verschrieb er sich den Idealen, welche die Hitlerjugend auf ihre Fahnen geschrieben hatte. Sie passten mit dem Lebensbild in seinem Inneren überein.

„Es ging nicht um eine geistig hochgezüchtete Jugend, sondern um Jungen und Mädels, so wie es das Wort selbst sagte.“

Über diesen Weg fand Rudi die Verbindung zu seinem Gott. Er fand ihn dort, wo er ihn schon so oft erlebt hatte, in den Zeltlagern der Gaujugend, draußen in der Natur. Allen Schwierigkeiten zum Trotz, seiner inneren Auffassung und Überzeugung, den von ihm gefundenen Ideal treu, entfernte er sich immer mehr von der Kirche und trat schließlich aus.

In der Lehre erlernte Rudi die allgemeine Kontorarbeit, Aktenhaltung, Fernsprech- und Kundenbedienung. Zu seiner Arbeit gehörten das Schreiben von Rechnungen, das Stenografieren von Diktaten und das Bedienen der Schreibmaschine. Im umfangreichen Lager des Werkes eingesetzt, erhielt er einen umfassenden Überblick über den Wareneingang und Warenausgang. Hier bestand seine Aufgabe in der gewissenhaften Verbuchung der Gas-, Wasser- und Installationsmaterialien. Den Abschluss seiner Lehrzeit bildete der Einsatz in der Buchhaltung, wo er das Lohnbuch führte und mit Inventur- und statistischen Arbeiten vertraut gemacht wurde.

In der sogenannten Kampfzeit beteiligte sich der Hitlerjunge Rudi an den Straßenkämpfen der SA und Demonstrationen der NSDAP.

Der Schwerpunkt der Arbeit in der Hitlerjugend lag vor der Machtergreifung Hitlers in der Unterstützung der Parteiarbeit. Die Worte Dr. Goebbels (1929) über die Nationalisten fielen wie bei vielen Jugendlichen auch bei Rudi auf fruchtbaren Boden:

„Wir sind Nationalisten, weil wir in der Nation, das heißt, in der staatlichen Bindung aller volksmäßigen Kräfte an das Volksganze, die einzige Möglichkeit der Wahrung und Mehrung unserer Existenz und ihrer Bedingnisse sehen.“

Nach erfolgreichem Abschluss der Lehrzeit wurde Rudi von seinem Lehrbetrieb im April 1932 als kaufmännischer Angestellter übernommen.

In den Jahren 1931/32 stieg die Zahl der Arbeitslosen auf 6 Millionen. Die herrschende aussichtslose Wirtschaftslage trug dazu bei, dass die Unzufriedenheit in allen gesellschaftlichen Schichten weiter Wuchs und die nationalsozialistische Propaganda sich wirkungsvoll entfalten konnte. Wen konnte es da noch wundern, dass sich viele Deutsche, unter ihnen Arbeiter, bürgerliche Kreise und zahlreiche Beamte dem Nationalsozialismus zuwendeten. Bei ihnen fanden solche Worte wie die von Dr. Goebbels Glauben und erweckten große Hoffnungen in erheblichen Teilen der deutschen Bevölkerung:

„Weihnachten steht vor der Tür. Es wird für uns alle ein schweres, trauriges Fest werden. Die tiefste Finsternis lastet augenblicklich über Deutschland. Soziale, politische und wirtschaftliche Krisen erschüttern das öffentliche Leben. Die Ziffern der Erwerbslosigkeit steigen in schwindelnde Höhen. Die Produktionsstätten sind verödet, und durch die Straßen der Städte ziehen in langen, grauen Zügen die Hungernden und Frierenden. Wären wir nicht Nationalsozialisten und hätten wir als solche nicht den unerschütterlichen Glauben, dass aus der tiefsten Finsternis wieder ein Weg ins lichte Morgen gefunden werden könnte, dann müssten wir an der Gegenwart und Zukunft unseres Volkes verzweifeln. So aber sehen wir, in der furchtbaren Not unseres Vaterlandes, wieder Hoffnung aufblühen. Es wird, wie draußen in der Natur, eine Wintersonnenwende einsetzen. Am Ende muss auf das dunkle Heute ein lichter Morgen folgen ...“

In seinen Idealen bestätigt, zog es Rudi immer aufs Neue hinaus in die Natur und zur sportlichen Betätigung. So fand er dann auch im Laufe der Zeit keine Befriedigung mehr an seinem erlernten Beruf. Es festigte sich in ihm der Gedanke, den Beruf eines Försters zu ergreifen. Das Leben im Walde, der Umgang mit den Tieren, der Einklang mit der freien Natur würde für ihn die Erfüllung all seiner Sehnsüchte bedeuten.

Es kam, was kommen musste. Rudi bat um Aufnahme in die Reihen der NSDAP. Auf einer feierlichen Mitgliederversammlung erfolgte der Beitritt. Hier legte er vor der entfalteten Hakenkreuzfahne den Eid auf den Führer ab:

„Ich gelobe meinem Führer Adolf Hitler Treue. Ich verspreche, ihm und den Führern, die er mir bestimmt, jederzeit Achtung und Gehorsam entgegenzubringen.“

Als Mitglied des Schwimmvereins NEPTUN e. V. erwarb er im gleichen Zeitraum den DLRG - Prüfungsausweis Grundschein.

Obwohl der 30. Januar 1933 ein verschneiter, nebliger Tag war, erfüllt er die Nationalsozialisten und so auch Rudi mit einer gewissen freudigen Erwartung. Die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler stand vor der Tür und für die Anhänger der Bewegung sollte dieser Tag zum Tag der Machtergreifung werden, so schrieb es jedenfalls später die Geschichte. Als Hitlers Berufung endlich überall bekannt wurde, tobten die Massen vor dem Kaiserhof in Berlin. Aus Tausenden wurden Zehntausende. Ein unendlicher Menschenstrom ergoss sich in die Wilhelmstraße. Um sieben Uhr glich Berlin einem aufgescheuchten Ameisenhaufen und dann begann der riesige Fackelzug. Ein Strom jubelnder Menschen zog am Reichspräsidentenpalais und der Reichskanzlei, auf deren Balkon Adolf Hitler die begeisterte Huldigung seiner Anhänger mit ausgestrecktem Arm entgegennahm, vorbei.

Für Rudi war das der Aufbruch der Nation, das Ergebnis eines erfolgreichen vierzehnjährigen nationalsozialistischen Kampfes.

Bild 1: Motorsportschule Rochlitz - Der 20. Lehrgang.

Bild 2: Bei der Fahrschule …

Bild 3: …und bei der Arbeit als Monteur.

Die anderen, die in ihren Stuben blieben und voll Sorge hinter verschlossenen Gardinen fragten, was nun alles kommen werde, sah man nicht.

Im April 1935 legte Rudi als Angehöriger der 9. SS - Motorstandarte Leipzig das Deutsche Reichssportabzeichen für Männer in Bronze ab.

Auf dem 20. Lehrgang der Motorsportschule Rochlitz erhielt er anschließend die Gelegenheit zu einer gründlichen Ausbildung auf kfz. - technischem Gebiet. Militärische und sportliche Ausbildung, Fahrschule und technische Weiterbildung an Last- und Personenkraftwagen lösten hier einander ab.

Für die geleistete Arbeit in der Hitlerjugend bekam Rudi das goldene HJ-Ehrenzeichen verliehen.

Im Oktober 1937 erhielt er vom Wehrkreiskommando die Mitteilung zur Einberufung, und zwar zum Luftnachrichtendienst.

Am 3. November gegen 10.00 Uhr fuhr dampfend und schnaufend der Personenzug mit den neuen Rekruten pünktlich im Nordhäuser Bahnhof ein, den Standort der Luftfernsprech-Ersatzkompanie 6/13. Auf dem überdachten Bahnsteig wurden die neuen Rekruten bereits erwartet und mit militärischem Tamtaram begrüßt.

Das harte und entbehrungsreiche militärische Leben nahm Rudi in Empfang.

Neben der militärischen Ausbildung standen die Fragen der Körperertüchtigung hoch im Kurs. Eine Neuerung, den Soldaten im Trainingsanzug, hatten die Nationalsozialisten eingeführt. Nebst neuartigen Lockerungsübungen, Fuß- und Faustballspielen standen Kampfsportarten auf dem Dienstplan. Zu diesem Zeitpunkt dachte Rudi mit keiner Zelle seines Gehirns daran, dass er einmal in dieser Gegend Deutschlands sein Herz verlieren würde.

Warum auch?

Der 17. November 1938 kam, der Tag der Vereidigung, einem der bewegtesten Tage seiner Dienstzeit. Auf der Wiesenfläche vor der Kommandantur traten die jungen Männer in Reih und Glied an. Vor der Formation, der angetretenen Einheiten stand der Kommandeur der Luftnachrichtenschule Major Schütz. Auf Kommando marschierten vier ausgewählte Rekruten vor die Front und erfassten die gesenkte Truppenfahne an den vier Ecken. Es war ein feierlicher Moment als der Major in Paradeuniform gekleidet, abschnittsweise den Fahneneid vortrug und Rudi gemeinsam mit seinem Kameraden den Schwur auf die Truppenfahne ablegte:

„Ich schwöre bei Gott diesen heiligen Eid, dass ich dem Führer des Deutschen Reiches und Volkes Adolf Hitler, dem Oberbefehlshaber der Wehrmacht, unbedingten Gehorsam leisten und als tapferer Soldat bereit sein will, jederzeit für diesen Eid mein Leben einzusetzen.“

Bild 4: Vereidigung in der Nordhäuser Boelke-Kaserne.

Dazu spielte das Luftwaffenmusikkorps des Fliegerhorstes und andächtig verfolgten die vielen Gäste und Abordnungen der Stadt Nordhausen sowie eine Einheit des Kampfgeschwaders die Zeremonie.

Hier in der Nordhäuser Boelcke-Kaserne erfolgte die Ausbildung der jungen Rekruten in Gebäuden, die anfangs zur Unterstellung von Funk - Lkws vorgesehen waren.

Die Reihengaragen in den Untergeschossen, umfunktioniert zu Schulungsräumen, erhielten statt der Garagentore große Fenster mit Stahlrahmen. Die Unterrichtsräume reichten jeweils für 20 bis 25 Mann.

Bild 5: Das Radargerät „Würzburg Riese“ (Funkmessgerät FuG25) war Teil der deutschen Luftverteidigung im Zweiten Weltkrieg (1939 - 1945).

Folgende Einheiten gehörten zum I./Luftnachrichten Regiment 4 Nordhausen:

1. Kompanie unter Führung von Ltn. Karl Neuber,

6. Kompanie unter Führung von Ltn. Eberhard Kober und

11. Kompanie unter Führung von Ltn. Fritz Jäger.

In der folgenden Zeit büffelten die jungen Männer neben der militärischen Ausbildung, die Grundlagen der Elektrotechnik, Funkgerätelehre, Hochfrequenztechnik, Hören und Geben mit der Morsetaste. In der Praxis erfolgte das Training mit jedem im Betrieb befindlichen Funk- und Empfangsgeräten auf allen möglichen Frequenzbereichen.

Dazu kamen die Verschlüsslung und Codierung von Funksprüchen. Sie lernten die Fehlersuche, Reparatur, Bedienung der Geräte bis hin zu den damals modernsten Radargeräten. Genutzt wurden dazu die im Umkreis von etwa 40 km verteilten Peilfunksendeanlagen sowie Mittelwellenfunkfeuer.

In unmittelbarer Nähe der Boelcke - Kaserne, im östlichen Gelände, befand sich der Standort zweier Radargeräte vom Typ Würzburg und Freya.

Und ob dies nicht schon alles reichen würde, lehrte man den zukünftigen Luftnachrichtenmännern auch noch die Technik der gebräuchlichsten Geräte des Gegners und ihre Funktion.

Während der Ausbildungszeit wurde Rudi in kurzen Abständen zum Gefreiten, Obergefreiten und Uffz.-Anwärter befördert.

Am 12. September 1938 verfolgte er mit gespannter Aufmerksamkeit den Parteitag der NSDAP in Nürnberg. Hitler rief hier den Volksgenossen zu:

„Ich werde unter keinen Umständen gewillt sein einer weiteren Unterdrückung der deutschen Volksgenossen in der Tschechoslowakei in endloser Ruhe zuzusehen. Die Deutschen in der Tschechoslowakei sind weder wehrlos, noch sind sie verlassen. Das möge man zur Kenntnis nehmen.“

Kurz nach dieser Rede kam es im Sudetenland zu blutigen Unruhen. Die Sudetendeutschen, die unter der Führung von Konrad Henlein für ihre natürlichen Rechte zu kämpfen glaubten, wurden erbarmungslos in gewaltsame Auseinandersetzungen verwickelt. Was Hitler wirklich erreichen wollte, wozu ihm Unruhen und Zusammenstöße im Sudetenland als Vorwand dienten, lag in den geheimen Panzerschränken Berlins verschlossen.

Bild 6-7: Die Kaserne in Nordhausen.

Bild 8 - 10: Innendienst

Bild 11 - 13: Gefechtsdienst

Bereits am 30. Mai 1938 hat Hitler ein Dokument mit der Bezeichnung Studie Grün unterschrieben. In diesem Geheimbefehl heißt es:

„Es ist mein unabänderlicher Entschluss, die Tschechoslowakei in absehbarer Zeit durch eine militärische Aktion zu zerschlagen. Den politisch und militärisch geeigneten Zeitpunkt abzuwarten oder herbeizuführen ist Sache der politischen Führung. Dementsprechend sind die Vorbereitungen unverzüglich zu treffen. Als Voraussetzung für den beabsichtigten Überfall sind notwendig, a) ein geeigneter äußerer Anlass und damit b) eine genügende politische Rechtfertigung, c) ein für den Gegner unerwartetes Handeln, das ihn in einem möglichst geringen Bereitschaftsgrad trifft. Militärisch und politisch am günstigsten ist blitzschnelles Handeln aufgrund eines Zwischenfalls, durch den Deutschland in unerträglicher Weise provoziert wurde und der wenigstens zu einem Teil der Weltöffentlichkeit gegenüber die moralische Berechtigung zu militärischen Maßnahmen gibt.“

gezeichnet: Adolf Hitler

Dieser Fall trat am 1. Oktober 1938 ein, genau zu dem Zeitpunkt, den Hitler lange zuvor berechnet hatte. Teile der deutschen Wehrmacht marschierten in das Sudetenland ein.

Unter den Einheiten befand sich auch die Luftfernsprech - Ersatzkompanie aus Nordhausen. Sie waren unter den ersten deutschen Soldaten, die in das Sudetenland einrückten. Im Jägerhof war ein Teil von ihnen dabei, als der Führer sprach. Sie erlebten die jubelnde Begrüßung des Befreiers in den Straßen der schönen Stadt.

Begeistert wurden die Nachrichtensoldaten nach der Rückkehr von ihrem erfolgreichen Einsatz empfangen. In langen Kolonnen fuhren die blumengeschmückten Wagen durch die Straßen der Stadt. Am Kühler des Wagens des Kompanieführers leuchtete die Fahne der Sudetendeutschen Partei.

Die Nordhäuser Bevölkerung stand an den Straßenrändern, jubelte und winkte den zurückkehrenden Nachrichtenmännern begeistert zu. Bunte Blumensträuße flogen durch die Luft. Diejenigen, die von den Nachrichtenmännern nicht aufgefangen werden konnten, fielen auf und in die Fahrzeuge.

Und das waren nicht wenige.

Nach der Fahrt durch die Stadt begab sich die Wagenkolonne in die Kaserne an der Kyffhäuserstraße.

Die Soldaten nahmen wieder Besitz von ihren altgedienten Räumen.

In Würdigung der gezeigten Leistungen bei diesem Einsatz erhielt Rudi die Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938.

Quelle: Der Artikel stammt aus einer Nordhäuser Tageszeitung, die im Oktober 1938 erschienen ist (Privatbesitz).

Es war an einem Sonntag. Rudi fuhr mit noch drei Kameraden nach dem 15 km entfernten Ellrich. Hier, im Tanzkaffee auf dem Burgberg, wollten sie sich nach der Härte des militärischen Dienstes etwas amüsieren. Über den Dächern der Stadt waren die Tanzvergnügungen im Burgbergrestaurant für die Ellricher und anderen Gästen eine willkommene Abwechslung vom Alltag.

Rudis suchender Blick fiel auf ein 16-jähriges, nettes Mädel, das ihm sofort gefiel. Ohne lange zu zögern sprach er es an, um mit ihr ein paar nette Stunden zu erleben.

Aber das Schicksal wollte es anders.

Im Laufe der Zeit ergab es sich, dass er diesen wunderbaren Backfisch etwas näher kennenlernen durfte. Und siehe da, er fand ein fröhliches, offenes und lustiges Geschöpf, voll innerer Ideale.

Dieses wunderbare Mädchen schilderte ihm offen ihre Nöte in der Laufbahn als Kindergärtnerin und gab sich dabei natürlich. So pflanzte ihm das kleine blonde Mädel, mit den blauen Äuglein die Liebe ins Herz. Gemeinsam durchstreiften sie die blühenden Wiesen und die grünen Wälder des Südharzes. Überall, ob bei ihren Fahrten mit der Harzquerbahn oder bei den Wanderungen in der näheren Umgebung von Ellrich, erlebten sie die Wunder und Reize der Natur. Der Harz mit seinen schroffen Bergen, waldbedeckten Höhen und grünen Auen faszinierte sie immer wieder aufs Neue.

Rudi hätte hier in dieser herrlichen Gegend des Harzes sein ganzes Leben verbringen können.

In der Euphorie der Gefühle küsste die Muse Rudi und er verfasste folgendes Gedicht:

Hoch steht auf lichter Höhn

ein Kreuz, im roten Rostschutzkleid.

Und vor ihm zwei kleine Menschen stehen

in stiller, stummer Einsamkeit.

Fürs Leben sie sich hier gefunden

nach langem, langem traurig sein.

Und jetzt in diesen schönen Stunden

vergessen ist allen Lebens Pein.

Am 15. August 1938 holte die raue Wirklichkeit Rudi ein, die Versetzung zur Luft - Nachrichten Abteilung (H) (mot.) flatterte auf seinem Tisch.

Bild 14: Josephskreuz, ein Aussichtsturm auf der Josephshöhe des Großen Auerberges bei Stolberg/Südharz.

2.

Einen Tag vor dem 1. Septembers 1939 traf um 17.00 Uhr ein von Hitler 12.40 Uhr gegebener Befehl zur gewaltsamen Lösung der polnischen Frage bei den Truppen ein. In seiner Weisung Nr.1 vom 31. August begründete er lakonisch sein barbarisches Vorgehen:

„1. Nachdem alle politischen Möglichkeiten erschöpft sind, um auf friedlichem Wege eine für Deutschland unerträgliche Lage an seiner Ostgrenze zu beseitigen, habe ich mich zur gewaltsamen Lösung entschlossen.

2. ...........................“

Noch in der gleichen Nacht, bevor die deutschen Regimenter zum Angriff übergingen, überfielen polnische Soldaten in der oberschlesischen Grenzstadt Gleiwitz den dortigen Rundfunksender.

Es war der Anlass zum Krieg, über den Hitler bereits am 22. August 1939 zu seinen Oberbefehlshabern gesagt hatte:

„Ich werde propagandistischen Anlass zur Auslösung des Krieges geben, gleichgültig, ob glaubhaft.“

Aber was waren das für polnische Soldaten, die durch ihr Handeln einen Vernichtungskrieg auslösten?

Nur ein enger Kreis Eingeweihter wusste, dass dies keine Polen waren, sondern deutsche Berufsverbrecher aus Konzentrationslagern, die Heydrich auf Befehl Hitlers in polnische Uniformen hatte stecken lassen. Die polnischen Uniformen und Ausrüstungsgegenstände wie Feldbücher und ähnliche Dinge waren zuvor vom Amt Ausland-Abwehr für ein Unternehmen Himmler bereitgestellt bzw. beschafft worden.

In der Reichstagsrede, die Hitler am 1. September um zehn Uhr vormittags hielt, sprach er mit einer vor Entrüstung bebenden Stimme:

„Polen hat heute Nacht zum ersten Mal auf unserem eigenen Territorium auch mit bereits regulären Soldaten geschossen. Seit 5 Uhr 45 - und hier irrte er sich im ekstatischen Rederausch um eine Stunde - wird jetzt zurückgeschossen, und von jetzt ab wird Bombe um Bombe vergolten!“

Der erste Wehrmachtsbericht setzte diese Lüge fort, indem er mitteilte, die Wehrmacht habe den aktiven Schutz des Reiches übernommen, deutsche Truppen seien über alle deutsch-polnische Grenzen zum Gegenangriff angetreten.

Die Presse erhielt die Anweisung, nicht das Wort „Krieg“ zu gebrauchen; sie durfte nur sagen, Deutschland „schlage zurück“.

Bereits im Morgengrauen hallte der erste Geschützdonner eines verheerenden Krieges in Europa wider. Die gewaltigen Geschütze des Linienschiffes Schleswig-Holstein deckten Salve für Salve im direkten Richten die Wester Platte ein. Panzer und Sturzbomber eröffneten auf das polnische Grenzgebiet ihr Feuer.

Deutsche Truppen überschritten die polnische Grenze.

Ohne vorherige Kriegserklärung überfielen in den frühen Morgenstunden Hitlers Armeen das friedfertige Polen. Hitlers Krieg, der Not und Elend über die Menschheit brachte, wurde Wirklichkeit.

Wie nicht anders zu erwarten, hielten sich Großbritannien und Frankreich an ihre Beistandsverpflichtungen, wenn diese zunächst nur auf dem Papier zum Ausdruck kam.

Am 3. September, Punkt neun Uhr, stellte der britische Botschafter in Berlin Hitler und Ribbentrop das Ultimatum:

... wenn Deutschland nicht bis elf Uhr die Feindseligkeiten gegen Polen einstelle und sich bereit erkläre, die Truppen zurückzuziehen, so befinde sich Großbritannien von diesem Zeitpunkt an mit Deutschland im Kriegszustand.

Zwei Stunden später überbrachte der französische Botschafter ein Schreiben seiner Regierung, in dem sie mitteilte, sie sähe sich verpflichtet, vom 3. September 17.00 Uhr an,

die vertraglichen Verpflichtungen, Polen gegenüber zu erfüllen.

Bild 15 - 20: Meldung der Marschbereitschaft / Vorwärts auf schmalen Waldwegen des Harzes / Mit Karacho durch die Wasserlöcher / langersehnte Mittagspause / Überwinden von Wasserhindernissen / Im Unterbringungsraum.

Aus dem Überfall auf Polen war ein europäischer Krieg geworden, bei dem im Westen zunächst nicht ein einziger Schuss fiel. Großbritannien und Frankreich sahen Gewehr bei Fuß zu, wie Polen abgeschlachtet wurde. Hätten sie sofort militärisch eingegriffen, so wäre das eingetreten, was der Chef des Wehrmachtsführungsstabes, Alfred Jodl, im Zeugenstand von Nürnberg zum Ausdruck brachte:

„Wir waren zwar in der Lage, Polen allein zu zerschlagen, aber wir waren niemals in der Lage, einem konzentrischen Angriff dieser Staaten gemeinsam standzuhalten. Und wenn wir nicht schon im Jahre 1939 zusammenbrachen, so kommt das nur daher, dass die rund 110 französischen und englischen Divisionen im Westen sich während des Polenfeldzuges gegenüber den 23 deutschen Divisionen völlig untätig verhielten.“

So konnten die Deutschen in aller Ruhe den Fall Gelb vorbereiten, den deutschen Angriff gegen die Niederlande, Belgien, Luxemburg und später auch gegen Frankreich.

In diesen Tagen bestand Rudi mit guten Ergebnissen die Unteroffiziersprüfung. Die anschließende Beförderung zum Unteroffizier wurde im Kreis der Kameraden feucht-fröhlich gefeiert.

Endlich kam der lang erwartete Verlegungsbefehl für die Nachrichten-Abteilung zur Teilnahme an der Schlacht um Frankreich, die mit dem Durchbrechen der französischen Weygand-Linie an der Somme und der unteren Aisne durch deutsche Truppen begonnen wurde.

Der folgende Kfz. - Marsch führte die Nachrichtentruppe an die Westgrenze Deutschlands. Erfolgreich war ihr Einsatz bei den darauffolgenden Gefechtshandlungen und den Kämpfen beim Durchbruch zum Ärmelkanal, den Schlachten in Flandern, Artios und Frankreich.

In all den siegreichen Kampfhandlungen an der Westfront hatte Rudi stets seine und Deutschlands Zukunft vor den Augen, um in der Gegenwart richtig danach handeln zu können. Dies drückte sich oft in seinem starren, verträumten, man kann sagen traurigen Blick aus, den er stets in die Ferne richtete. Dieser Blick täuschte alle diejenigen, die ihn nicht kannten, denn er war kein Kind von Traurigkeit. Deswegen bestand nie die Gefahr, dass er den Sinn für die Gegenwart oder ihren augenblicklichen Wert verlieren würde. Sein bisheriges Leben hat ihm für diese Einstellung bislang immer wieder recht gegeben. Nach dem von ihm in der Kampfzeit gesammelten Erfahrungen handelte er auch bei der Truppe. Er sagte sich immer wieder: „Ich weiß, mein Platz in dieser schweren Zeit Deutschlands ist beim Militär und erst nach der Erringung des Sieges über unsere Feinde werde ich in der Lage sein, mir den lang gehegten Wunsch erfüllen zu können, den Beruf eines Försters zu ergreifen.“

Für einen Zwölfender lag dies aber in weiter Ferne.

Der Einsatz der Nachrichteneinheit zur Unterstützung der kämpfenden Truppen in Frankreich waren von Erfolg gekrönt und Rudi erhielt als Auszeichnung das Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse mit Schwertern.

Die Seine und untere Marne wurden am 9. Juni erreicht und es begann der Angriff auf die obere Aisne.

Paris fiel am 14. Juni kampflos, und Hitler erhielt am gleichen Tag ein Telegramm, in dem ihm der vormalige deutsche Kaiser dazu gratulierte, dass er erreicht hatte, was den Hohenzollern versagt geblieben war.

Zum gleichen Zeitpunkt Durchbruch der Maginot-Linie.

Am 21. Juni 1940 hielt die Welt den Atem an. Es schwiegen zwar die Geschütze nicht und es wurde an fast allen Fronten in Frankreich gekämpft, aber eins stand fest: Die französische Waffenstillstandsdelegation würde sich mit der Deutschen zu Verhandlungen im Wald von Compiègne treffen.

Für die Waffenstillstandsverhandlungen hat der Führer den historischen Salonwagen Marschall Fochs ausersehen.

Bild 21: Compiegné (Frankreich) 12.06.1940

Bild 22: Denkmal das anlässlich der militärischen Niederlage Deutschlands im 1. Weltkrieg errichtet wurde.

Bild 23: Denkmal des französischen Marschall Foch.

Hier hatte nach dem Ersten Weltkrieg im Jahre 1918 die deutsche Abordnung das schändliche Diktat des Siegers annehmen müssen.

Am 22. Juni, abends gegen sieben Uhr, saß der Führer im Speisewagen des 2419 D auf dem Platz, den seinerzeit der französische Marschall Foch eingenommen hatte, und der Waffenstillstand zwischen Deutschland und Frankreich wurde unterzeichnet.

In der Nacht vom 24. zum 25. Juni, genau 1.35 Uhr, schwiegen dann an der gesamten Front die Waffen. Der erfolgreiche Kampf der deutschen Wehrmacht gegen Frankreich war beendet, so glaubten alle.

Getarnt stand die Nachrichtentechnik in einem Unterbringungsraum. Überall rotteten sich die Männer in Gruppen zusammen, die sich um die eingeschalteten Radiogeräte scharten. Aufgeregt wurden Diskussionen über die entstandene historische Situation geführt.

An den Empfängern war der Deutschlandsender eingestellt.

Punkt 1.35 Uhr ertönte aus dem Lautsprecher das Signal zur Feuereinstellung. Schlagartig verstummte jedes Gespräch. Die Schmach des Versailler Friedensdiktats war vom deutschen Volk genommen.

Am Dienstag, dem 2. Juli, veröffentlichte das Oberkommando der Wehrmacht seinen Abschlussbericht über den Frankreichfeldzug, der mit den Worten schloss:

„Nach diesem gewaltigen Sieg der deutschen Geschichte über den als stärkste Landmacht der Welt angesehenen Gegner des Großdeutschen Reiches, der ebenso geschickt wie tapfer gekämpft hat, gibt es keine Alliierten mehr. Es bleibt nur noch ein Feind: England!“

Frankreich war besiegt. Die deutschen Truppen hielten es von der Kanalküste bis zur Loire besetzt, dazu einen Küstenstreifen an der Küste des Atlantiks bis zur spanischen Grenze. Auch Belgien und Holland waren in deutscher Hand, ebenso wie Norwegen, Dänemark und Polen.

Nach dem Abschluss des deutsch-französischen Waffenstillstandsvertrages wurde die Nachrichtenabteilung im Rahmen der Luftverteidigung Nordfrankreichs eingesetzt.

Endlich erhielt auch Rudi seinen lang ersehnten Heimaturlaub, und es sollte ein Besonderer werden. Ihn zog es nicht nach Grimma zu seinen Eltern, sondern nach Ellrich zu seiner lieben Lotti. Hier verlobte er sich am 3. Oktober, in aller Heimlichkeit, mit diesem blonden Mädchen.

Viel zu kurz war der Heimaturlaub und ihn führte ein zehnwöchiger Fernsprechlehrgang in das französische Bapaunè. Neues strömte hier auf ihn und seine Kameraden ein, so spürte keiner der Teilnehmer, dass die Zeit wie im Fluge verging. Mit einem zünftigen Abschiedsabend, an dem es hoch herging, schlossen alle Teilnehmer den Lehrgang am 14. Februar 1941 erfolgreich ab und ein jeder kehrte zu seiner Truppe zurück.

Ein besonders glücklicher Tag in Rudis Leben sollte der 22. Mai werden.

Bild 24: Bekanntgabe der Verlobung.

Bild 25 / 26: Amtlicher Vordruck des Ehetauglichkeitszeugnisses des Dritten Reiches aus dem zwei Voraussetzungen hervorgehen sollten. Objektiv der Nachweis deutschen oder artverwandten Blutes zu sein. Subjektiv der Nachweis eines Verhaltens, aus dem sich der Wille und Eignung ergaben in Treue dem deutschen Volk zu dienen.

Bild 27: Kriegstrauung Feldwebel Hahmann am 22. Mai 1941 in Münster (Westf.) - Unterwasser.

Bild 28: Glückwunschkarte der Geschäftsstellenbesatzung zur Hochzeit.

Während eines erneuten Fronturlaubes heiratete er, nach der Vorlage des Ehetauglichkeitszeugnisses des Gesundheitsamtes, sein zauberhaftes Mäuschen, seine geliebte Lotti. Eine kirchliche Trauung kam für ihn nicht infrage, sondern nur eine standesamtliche Eheschließung. Diese wurde unter der Hakenkreuzfahne durch die NSDAP-Ortsgruppe in Münster-Überwasser (Westfalen) vollzogen.

Am 4. Juni wurde Rudis Einheit in aller Heimlichkeit nach Polen verlegt, direkt an die Grenze nach Sowjetrussland. Viele Soldaten schenkten dem Gerücht Glauben, dass diese Übung Teil eines riesigen Ablenkungsmanövers sei, das die Vorbereitung für den Angriff auf England verschleiern sollte.

3.

Am 18. Dezember 1940 war in Hitlers Hauptquartier der Plan Barbarossa bestätigt worden, ein eindeutiges Dokument mit kategorischen Formulierungen, die seit Ende August 1940 vorbereitete Weisung Nr. 21 wurde unter anderem erklärt:

„Die deutsche Wehrmacht muss darauf vorbereitet sein, auch vor Beendigung des Krieges gegen England, Sowjetrussland in einem schnellen Feldzug niederzuwerfen ...

Die im westlichen Russland stehende Masse des russischen Heeres soll in kühnen Operationen unter weitem Vortreiben von Panzerkeilen vernichtet, der Abzug kampfkräftiger Teile in die Weite des russischen Raumes verhindert werden.

In rascher Verfolgung ist dann eine Linie zu erreichen, aus der die russische Luftwaffe reichsdeutsches Gebiet nicht mehr angreifen kann. Das Endziel der Operation ist die Abschirmung gegen das asiatische Russland aus der allgemeinen Linie Wolga Archangelsks. So kann erforderlichenfalls das letzte Russland verbleibende Industriegebiet am Ural durch die Luftwaffe ausgeschaltet werden.“

Entsprechend der Aufmarschweisung Barbarossa verlegte das Oberkommando des Heeres die Hauptkräfte der Truppen aus Deutschland und den besetzten Ländern Europas von Februar bis Juni 1941 an die deutsch-sowjetische Grenze. In aller Heimlichkeit erfolgte die Entfaltung in fünf aufeinanderfolgenden Staffeln. Die ersten vier Staffeln sollten vom ersten Kriegstag an unmittelbar am Angriff teilnehmen. Aus der fünften Staffel wurde die Reserve des Oberkommandos des Heeres mit 24 Divisionen gebildet. Der Plan sah vor, drei Panzerkeile in Richtung Leningrad, Smolensk und Kiew vorstoßen zu lassen. Gleichzeitig sollten die Hauptkräfte der Roten Armee durch Bildung großer Kessel in Grenzschlachten vernichtet werden, während die deutschen Truppen innerhalb von drei bis vier Monaten die Linie Archangelsks - Wolga erreichen.

Am 780 Kilometer breiten südlichen Frontabschnitt, zwischen Lublin und der Donaumündung, hatte sich die Heeresgruppe Süd unter dem Oberbefehl des Generalfeldmarschalls von Rundstedt, entfaltet.

Während Deutschland seine militärische Macht gegen Frankreich richtete, sah Stalin die Möglichkeit, seine Einflusssphäre im Osten Europas auszudehnen. Zunächst wurden Estland, Lettland und Litauen in den sowjetischen Machtbereich eingegliedert, was noch den geheimen Vereinbarungen des Hitler-Stalin-Paktes entsprach. Anschließend versuchte Stalin, auf dem Balkan auch das erdölreiche Rumänien an sich zu binden. Es gelang ihm, sich bedrohlich nah an die rumänischen Ölquellen heranzuschieben, die für Hitlers Panzerkrieg aber eminent wichtig waren.

Die deutschen Zugeständnisse destabilisierten die politischen Verhältnisse auf dem Balkan, da auch andere Staaten wie Bulgarien und Ungarn rumänische Gebiete forderten.

Hitler war in eine Zwangslage geraten. Da er unbedingt Krieg gegen England führen wollte, würde ihn die russische Expansion auf dem Balkan entweder abhängig von Russland machen, oder er müsste das Risiko eines Zweifrontenkrieges auf sich nehmen. Er entschied sich für den Angriff nach Osten.

Im Morgengrauen des 22. Juni 1941 ging es los. Die Wehrmacht rückte ohne Kriegserklärung auf russisches Gebiet vor. Vom Schwarzen Meer bis zur Barentssee erbebte die Grenze zu der Sowjetunion von deutschen Artilleriesalven. Auf die sowjetischen Grenztruppen ging der erste Segen nieder.

152 deutsche Divisionen waren zum Angriff angetreten.

Bereits beim ersten Ansturm der ersten Deutschen wurden die sowjetischen Grenzbefestigungen niedergekämpft. Kam es hier und dort dennoch zu erbittertem Widerstand, griff die deutsche Luftwaffe ein und Bomben heulten zur Erde herab.

Bild 29 -30: Zusatzprotokoll zum Hitler-Stalin-Pakt.

In den ersten Stunden des Überfalls auf die Sowjetunion griffen deutsche Stukas und Bomber 64 sowjetische Flugplätze an und zerstörten dabei zahlreiche Flugzeuge am Boden. Schon Monate vorher waren die deutschen Höhenfernerkunder Ju 86 P und Ju 86 R in über 10.000 Meter Höhe in das Gebiet der Sowjetunion eingeflogen und mit Spezialkameras jeden Flugplatz fotografiert.

So besaßen die deutschen Bomber und Stukas genau Zielunterlagen.

In der Anfangsphase des Krieges waren die Verluste der sowjetischen Luftwaffe unwahrscheinlich hoch. Bereits am ersten Tag wurden etwa 1.200 sowjetische Flugzeuge abgeschossen oder am Boden zerstört. Gleichzeitig wurden fünf ausgewählte Städte aus der Luft bombardiert: Konus, Minsk, Rowno, Odessa und Sewastopol. Weitere Bomberverbände flogen Angriffe auf Libau, einen der wichtigsten Stützpunkte der sowjetischen Ostseeflotte.

Ein großer Teil der sowjetischen Grenzlanddivisionen gerieten in Panik. Für zusätzliche Verwirrung sorgten noch sich schnell verbreitende Gerüchte. So hieß es unter anderem, die sowjetische Westfront wäre total zusammengebrochen. Moskau dächte bereits an Kapitulation.

Um halb sechs, zwei Stunden nach Beginn des Überfalls auf die Sowjetunion überreichte Schulenburg die Kriegserklärung des nationalsozialistischen Deutschlands an Molotow.

Über das riesige Land der Sowjetunion verteilt saßen Millionen von Soldaten und Zivilisten vor teilweise primitiven Radiogeräten und warteten auf der eingeschalteten Frequenz des staatlichen Rundfunks auf eine Erklärung Stalins, des sowjetischen Oberbefehlshabers.

Sie warteten vergebens.

In Moskau herrschte Funkstille.

Schließlich ertönte am Mittag des 22. Juni die Stimme Molotows - und nicht diejenige Stalins - aus dem Radio. Molotows Wortwahl bei seiner Ansprache die kaum Einzelheiten enthielt, war nicht im Geringsten aufmunternd und seine Vortragsweise hölzern:

„Heute um vier Uhr früh haben deutsche Truppen, ohne irgendwelche Forderungen an die Sowjetunion zu stellen und ohne Kriegserklärung, unser Land angegriffen ... Wir vertreten eine gerechte Sache. Der Feind wird geschlagen werden. Wir werden siegen.“

Die Moral der sowjetischen Truppen erreichte einen Tiefstand, wie er schlimmer nicht hätte sein können. Von hohen Menschenund Materialverlusten war die Rede, und dies vor allem bei den Infanterieeinheiten, die den Angriff, der deutschen Panzer- und Artilleriewaffen mehr oder minder schutzlos ausgesetzt waren. Ganze Regimenter lösten sich auf. Tausende von Zivilisten flohen und verstopften die wenigen Rückzugsstraßen.

Die 6. deutsche Armee trat aus dem Konzentrierungsraum am Bug zum Waffengang gegen die Sowjetunion an. Luck, Shitomir, Kiew, Charkow und Kalatsch sollten die Etappen der Rollbahn Süd und Höhepunkte ihrer Siege sein.

Die sowjetischen Truppen konnten den Vormarsch der deutschen Wehrmacht nicht aufhalten. Deutschland hatte unter Bruch des deutsch - sowjetischen Nichtangriffvertrages überraschend und ohne Kriegserklärung einen gewaltigen Schlag gegen die Sowjetunion geführt.

Am selben Tag erklärte Italien und Rumänien, am 23. Juni die Slowakei, am 26. Juni Finnland und einen Tag später Ungarn der Sowjetunion den Krieg.

Die Konzentrierung starker deutscher Kräfte in den Hauptrichtungen, darunter der größte Teil der Panzerverbände, bedeuteten Überlegenheit über die sowjetische Deckungsarmee. Mit Unterstützung der den Luftraum beherrschenden Luftwaffe fügte die Wehrmacht den sowjetischen Verbänden der ersten Staffel eine schwere Niederlage nach der anderen zu. Im Verlauf der Grenzschlachten drangen die deutschen Streitkräfte am Nordabschnitt 450 bis 500 Kilometer, am Mittelabschnitt 450 bis 600 Kilometer und am Südabschnitt 300 bis 350 Kilometer tief in das riesige Territorium der Sowjetunion ein.

Die deutsche Heeresgruppe Süd griff, laut Plan „Barbarossa“, mit verstärktem linken Flügel in der Hauptrichtung Kiew an, wobei motorisierte Truppenteile die Spitze übernahmen. Ihre allgemeine Aufgabe bestand darin, die sowjetischen Truppen in der Westukraine zu vernichten, sich der Dnjepr Übergänge im Raum Kiew und südlich davon zu bemächtigen und den Angriff östlich des Dnjepr fortzusetzen. Der Führer glaubte, wenn die landwirtschaftlichen Reichtümer der Ukraine und die kaukasischen Ölfelder sich erst einmal in deutscher Hand befanden, sei die Unbesiegbarkeit des Reiches gesichert.

Bis Mitte Juli 1941 besetzte die deutsche Wehrmacht Lettland und Litauen, einen beträchtlichen Teil Estlands, Belorusslands und der Ukraine. Deutsche Truppen drangen in die Westgebiete der sowjetischen Föderation ein, erreichten die fernen Zugänge nach Leningrad und bedrohten Smolensk und Kiew.

Die sowjetischen Truppen mussten in dieser Periode des Krieges schwere Verluste hinnehmen. Von den 170 Divisionen, die den Kampf auf sowjetischer Seite aufgenommen hatten, fielen 28 gänzlich aus, und mehr als 70 büßten die Hälfte an Menschen und Material ein. Dadurch veränderte sich das Kräfteverhältnis mehr zugunsten der deutschen Wehrmacht.

Aufgrund des hohen Motorisierungsgrades der deutschen Wehrmacht konnten ihre Stoßgruppierungen die Offensive schnell entwickeln, Wasserhindernisse aus der Bewegung überwinden, die sowjetischen Verbände an den Flanken umgehen und Gegenschläge erfolgreich vereiteln oder abschwächen. Die tiefen Durchbrüche der beweglichen Truppen der deutschen Wehrmacht zwangen das sowjetische Hauptquartier, Reservearmeen von Fall zu Fall in die Schlachten zu schicken, ohne die vollständige Konzentration abwarten zu können. Dazu kam die mangelhafte Kampferfahrung eines beträchtlichen Teiles der sowjetischen Kommandeure und Politoffiziere.

Während am Nord- und Mittelabschnitt der deutsch - sowjetischen Front die deutsche Wehrmacht in kurzer Zeit bedeutenden Raumgewinn erzielen konnte, kam ihr Angriff am Südabschnitt langsam voran. Hier sollte die deutsche Heeresgruppe Süd zwischen den Pripjat - Sümpfen und dem Schwarzen Meer auf Kiew und den Dnjepr vorstoßen.

Die Truppen der sowjetischen Südwestfront verteidigten sich hartnäckig, führten bei Luzk, Brody und Dubno Gegenstöße und hielten damit die Hauptkräfte der Heeresgruppe Süd bis Ende Juni 1941 im westlichen Gebiet. Dadurch wurde der Angriff der Heeresgruppe Süd in Richtung Kiew gebremst. Halder trug dazu am 29. Juni Folgendes in sein Kriegstagebuch ein:

„An der rechten Schulter der Panzergr. 1 hinter der 11. Pz. Div. ist ein tiefer Einbruch des russischen VIII. Pz.-Korps erfolgt, der anscheinend im Bereich zwischen Brody und Dubno erhebliche Verwirrungen angerichtet hat und Dubno vorübergehend von See her gefährdet.“

Der Befehlshaber der deutschen Panzergruppe 3, General Hermann Hoth, schrieb:

„Besonders schwer hatte es, wie erwartet, die Heeresgruppe Süd. Der grenznahe Feind wurde am Nordflügel zwar geworfen, erholte sich aber schnell von der Überraschung und brachte durch Gegenangriffe seiner Reserven und rückwärtigen Panzerverbände das deutsche Vorgehen immer wieder zum Stehen. Zu einem operativen Durchbruch der Pz. Gr. 1, die der 6. Armee unterstellt war, kam es bis zum 28. Juni nicht ...“