Die Abenteuer des kleinen Finn - eine spannende Mäusegeschichte für die ganze Familie - Britta Kummer - E-Book

Die Abenteuer des kleinen Finn - eine spannende Mäusegeschichte für die ganze Familie E-Book

Britta Kummer

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Beschreibung

Der kleine Mäuserich Finn führt eigentlich ein recht beschauliches Leben in einem Garten. Er versteht sich sehr gut mit seinen Menschen, und sogar mit dem Kater des Hauses hat er ein freundschaftliches Verhältnis. Eines Tages jedoch ändert sich alles. Die nette Familie zieht fort, und es kommen neue Menschen. Diese mögen Mäuse gar nicht, und zu allem Überfluss haben sie auch noch zwei Kater, die es ebenfalls auf Finn abgesehen haben. Als diese bösen Menschen Finns Wohnung unter Wasser setzen, muss er aus dem Garten fliehen. Entkräftet und zutiefst traurig findet er in einer Scheune Zuflucht. Dort lebt die Maus Felix, die sich um den unglücklichen Finn kümmert und ihm das Leben auf dem Land und im Wald zeigt. Die beiden erleben nun gemeinsam viele Abenteuer und meistern so manche Gefahr, was ihre Freundschaft von Tag zu Tag wachsen lässt. Und am Ende der Geschichte warten noch ein paar tolle Lesetipps!

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Finn

Veränderungen

Bedrohliche Augen

Kein gutes Zeichen

Die Flucht

Ein neuer Freund

Die erste Erkundungstour

Das schlechte Gewissen

Waldexpedition mit Folgen

Die Rettung

Endlich Zuhause

Es juckte wieder in den Füßen

Eine wilde Jagd

Rücksicht

Menschenalarm

Die erste Flugstunde

Damenbesuch

Susi vermisst

Familienzuwachs

Lesetipps

Autorenprofil

Danke

Vorwort

Hast du Lust, Mäuserich Finn auf seinen Abenteuern zu begleiten?

Durchlebe mit ihm spannende und manchmal auch gefährliche Begebenheiten.

Lerne Felix kennen, der Finn in jeder noch so brenzligen Situation beisteht. Gemeinsam gehen sie durch dick und dünn. Dabei steht ihnen oft Finns Übermut im Weg, aber zusammen meistern sie jede Schwierigkeit, so wie das gute Freunde tun.

Und am Ende der Geschichte warten noch ein paar tolle Lesetipps!

Also nichts wie los!

Finn

Guten Tag, ich möchte mich erst einmal bei euch vorstellen.

Mein Name ist Finn. Ich bin eine kleine Maus mit braunem, glänzend weichem Fell und habe schwarze Knopfaugen. Eigentlich finde ich, dass ich niedlich aussehe, aber die meisten Menschen schreien verängstigt auf, wenn sie mich sehen. Was ich nicht verstehen kann, denn sie sind viel größer als ich, und eigentlich sollte ich es sein, der Angst vor ihnen haben müsste.

Ich möchte euch unbedingt erzählen, was ich schon alles erlebt habe.

Glaubt mir, mein Leben war bisher sehr aufregend, allerdings hätte ich gut auf einige dieser Abenteuer verzichten können. Sicher, es ist interessant, wenn das Leben nicht zu langweilig ist, aber manche Erlebnisse waren einfach zu viel des Guten.

Na, seid ihr neugierig auf meine Geschichte geworden? Wenn ja, dann erzähle ich euch jetzt von meinen Abenteuern. Also, es begann alles vor einigen Wochen, aber beginnen wir am Anfang.

Ich lebte in einem großen Garten, in dem ich mich sehr wohl fühlte. Hier gab es viele Blumen, Bäume und Büsche und sogar ein Erdbeerbeet war vorhanden, wo ich mich nach Herzenslust bedienen konnte. Meine Wohnung befand sich direkt unter einem Busch in der Nähe dieser köstlichen Früchte. Im Sommer spendete er mir Schatten. Wenn es regnete, hielt er das kühle Nass von oben ab, also genau der richtige Platz.

Der Eingang meiner Wohnung war ein winziges Loch in der Erde. Darunter befand sich eine Mulde, in der ich lebte. Hier war ich sicher.

Es gab sogar einen Notausgang für den Fall der Fälle, sollte mal Gefahr drohen. Dieser endete an einem Kornfeld, aber testen musste ich den noch nie. Ich habe ihn nur einmal überprüft, um sicherzugehen, wo ich herauskomme.

Am Ende des Gartens stand ein Haus, in dem eine Familie mit ihrem Kater lebte - und ihr werdet es kaum glauben, der Kater war mein Freund.

Er hieß Carlo und war zu faul und alt, um zu jagen. Deshalb ließ er mich in Ruhe.

Normalerweise ist das ja anders. Kater haben Mäuse zum Fressen gern, aber bei ihm war es nicht so, und darüber war ich sehr froh.

Da ich mir sicher sein konnte, dass Carlo mir nichts tat, führte ich mit ihm in der Nähe ein sehr entspanntes Leben. Wir unterhielten uns sogar miteinander, wenn wir uns zufällig im Garten begegneten. Eine befreundete Maus aus der Nachbarschaft ist einmal von einem Kater so schwer verletzt worden, dass sie daran gestorben war. Zum Glück blieb mir dies bisher erspart.

Die Menschen hatten mit mir auch kein Problem, solange ich ihrem Haus fern blieb.

Wenn sie mich im Garten sahen, ignorierten sie mich. Also arrangierten wir uns, und das Zusammenleben klappte sehr gut.

Das Kind legte mir sogar manchmal, wenn die Eltern es nicht merkten, etwas Brot an meinen Eingang, was ich nicht ablehnte. Dann hörte ich immer, wie es sagte: »Du hast doch bestimmt Hunger?«, und wenn es mich verstanden hätte, hätte ich ihm gesagt, dass ich immer hungrig war.

Erst hatte ich Angst, als es zufällig meinen Wohnungseingang entdeckt hatte. Ich dachte sofort, jetzt verrät es mich an die Eltern und die vertreiben mich dann, aber es ist nichts weiter passiert, als dass es mir weiterhin regelmäßig einen Snack lieferte. Also wie ihr seht, war es hier ein sehr entspanntes Miteinander.

Veränderungen

Aber eines Tages änderte sich alles. Die Menschen mit ihrem Kater verschwanden, und es war eine gewisse Zeit sehr ruhig um das Haus. Doch eines Morgens wurde ich durch laute Geräusche geweckt. Langsam und vorsichtig krabbelte ich nach draußen und schaute durch den Busch geschützt zum Haus hinüber.

Dort war ein reges Treiben. Viele Leute liefen hin und her, und es waren mir unbekannte Stimmen zu hören.

So wie es aussah, zogen neue Menschen ein, und ich hoffte sehr, dass sie genauso nett wie die bisherigen Bewohner waren.

Vielleicht gab es da auch ein freundliches Kind, das mir Nahrung brachte - und in meinen Gedanken konnte ich schon sehen, wie dieses Kind vor meinem Loch saß und Leckereien für mich verteilte. Das war ein schöner Gedanke!

Ich beobachtete noch etwas das Geschehen und zog mich dann wieder zurück. Sie sollten mich nicht direkt an ihrem ersten Tag sehen, obwohl die Neugierde auf die neuen Bewohner sehr groß war.

Es war tatsächlich eine neue Familie eingezogen, zu der ein Vater, eine Mutter, ein Kind und zwei Katzen gehörten, die allerdings nicht so nett wie der alte Kater Carlo waren.

Die Familie war ganz anders und hatte anscheinend ein Problem mit mir. Als die Mutter mich das erste Mal zufällig im Garten sah, schrie sie panisch nach ihrem Mann. »Liebling, eine Maus! Hol sofort etwas, damit wir sie vertreiben können.« Und sie steigerte sich so in ihr Geschrei rein, dass mir davon die Ohren wehtaten. Könnt ihr verstehen, warum sie so in Panik geriet? Ich nicht.

Als der Vater zu seiner Frau gelaufen kam, waren die Katzen auch dabei. Als sie mich sahen, nahmen sie sofort meine Verfolgung auf.

Ich sah ihre gelben, funkelnden Augen, und diese waren schon sehr beängstigend. An ihrer Haltung erkannte ich sofort, dass sie sich nicht mit mir unterhalten wollten, sondern in mir eine kleine Zwischenmahlzeit sahen.

So schnell es meine kurzen Beine zuließen, lief ich zu meinem Wohnungseingang und konnte ihn nur knapp erreichen, bevor sie mich packen konnten.

Es fehlten nur wenige Zentimeter. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie froh ich darüber war, als ich wieder in Sicherheit war.

In meiner Wohnung angekommen, setzte ich mich ruhig in eine Ecke und musste erst einmal verschnaufen. War das aufregend!

Mein Herz schlug sehr schnell, und ich versuchte, mich erst einmal zu beruhigen. Das war gar nicht so leicht. Meine Angst wollte einfach nicht verfliegen. So beschloss ich, heute nicht mehr ins Freie zu gehen.

Ich hörte die Katzen noch eine ganze Zeit um den Busch herumlaufen. Sie unterhielten sich miteinander. Dabei konnte ich auch heraushören, dass ihre Namen Brutus und Lucifer waren.

Sie machten sich gegenseitig Vorwürfe, weil sie nicht in der Lage waren, eine kleine Maus zu fangen - und mit Katern, die in ihrer Ehre gekränkt sind, war bestimmt nicht gut Kirschen essen. Das wusste ich sofort.

Wie sehr wünschte ich mir in diesem Moment meinen alten Carlo zurück.

Mir wurde sofort klar, dass wenn ich nicht gut aufpasste und wachsam war, die zwei mich irgendwann einmal zu fassen kriegten.

Bedrohliche Augen

Am nächsten Tag schlich ich wieder vorsichtig in den Garten. Es war noch nicht richtig hell, und so gab mir die Morgendämmerung etwas Schutz. Ich schaute zum Haus hinüber und konnte sehen, dass dort Licht brannte. Also waren die Menschen schon wach.

Die Kater waren noch im Haus. Ich erkannte, dass sie hinter einer Fensterscheibe saßen. Sie schauten in meine Richtung, und ich hoffte, dass sie mich nicht bemerken.

Trotz der Entfernung konnte ich das Bedrohliche in ihren Augen sehen. Seit der Jagd auf mich hatte ich diese furchteinflößenden Augen nicht mehr vergessen.

Aber da in diesem Moment keine Gefahr durch Brutus und Lucifer drohte, machte ich mich so schnell es ging zu dem Erdbeerbeet auf. Ich hatte noch nicht gefrühstückt, und mein Magen gab bereits laute Geräusche von sich. Und da ich am Tag zuvor auch nicht viel gefressen hatte, wollte ich mich stärken.

Dort angekommen sah alles wie immer aus. Hier und da lagen Äste und etwas Holz herum, was aber nicht beängstigend auf mich wirkte. Im Gegenteil, es roch verführerisch, da in der Mitte eines kleinen Holzbrettes mit Draht Futter befestigt war.

Der Duft der Erdbeeren war sofort vergessen. Dieser neue Geruch überwältigte mich, sodass ich nur noch wissen wollte, woher er kam.

Alle Gefahr, die vielleicht doch irgendwo lauern könnte, war vergessen.

Mein Gehirn setzte aus, und mein Bauch sagte mir, dass ich unbedingt dieses Futter bekommen muss. Ich wurde magisch davon angezogen.

Sollte ich mich geirrt haben? Waren diese Menschen doch nett zu mir?

Irgendetwas ließ mich vermuten, dass hier etwas nicht stimmte. Mein Magen knurrte immer lauter, und auch mein Hunger wurde größer, trotzdem kann ich euch nicht erklären, warum ich mich nicht sofort über das Futter hergemacht habe.

Sonst hätte ich so ein Angebot nie ausgeschlagen, aber irgendwie muss mein Gehirn doch wieder aufgewacht sein und mich gewarnt haben: »Friss das lieber nicht!« Anders kann ich mir mein zögerliches Verhalten nicht erklären. Gerade als ich versuchen wollte, das Futter aus der Mitte zu klauen, schaute ich noch einmal zum Haus. Da sah ich sie auch schon. Gelbe, leuchtende und bedrohliche Augen, die immer schneller auf mich zukamen. Ich wusste sofort, was das zu bedeuten hatte, und trat die Flucht an.

Ohne lange zu überlegen rannte ich zu meinem Zuhause und verschwand darin, noch bevor Brutus und Lucifer in meiner Nähe waren. Auf so eine knappe Begegnung wie am Vortag konnte ich gut verzichten.

Ich stellte die Lauscher auf und hörte, dass die beiden noch draußen herumschlichen. Sie unterhielten sich. Mir kam zu Ohren, dass sie warten würden, ob ich nicht vielleicht doch noch einmal herausschaute, und wollten dann sofort zuschlagen.

Den Gefallen tat ich ihnen natürlich nicht. Also wartete ich weiter ab und lauschte nur auf das, was draußen los war. Dann vernahm ich die Stimme der Frau, die die beiden rief.

Brutus sagte nur: »Komm, es gibt Frühstück. Die kriegen wir schon noch, mach dir keine Sorgen. Das ist doch nur eine kleine, doofe Maus. Die hat gegen uns sowieso keine Chance.« Und dann wurden ihre Stimmen immer leiser.

So wie es sich anhörte, hatten sie sich auf den Weg zurück zum Haus gemacht. Das gab mir die Möglichkeit, vielleicht doch noch einmal kurz nach draußen zu gehen, um etwas zu fressen.

Denn ich war mir sicher, dass die zwei, nachdem sie sich gestärkt hatten, wieder zurückkommen würden. So schnell gaben die bestimmt nicht auf. Sie wollten mich unbedingt zur Strecke bringen, das war klar. Also wäre es bestimmt gut, mich zu stärken.

Ich wartete noch eine gewisse Zeit ab und wollte dann noch einmal versuchen, meine Wohnung zu verlassen.

Mein Magen knurrte laut, und der Hunger quälte mich. Also stellte ich noch einmal meine Ohren auf und horchte, ob ich von irgendwo ein ungewohntes Geräusch hören konnte. Als ich nichts mehr vernehmen konnte, nahm ich all meinen Mut zusammen und kroch erneut aus meinem Bau.

Auf den ersten Blick sah alles normal aus. Doch dann erblickte ich sie!

Lucifer lag direkt am Erdbeerbeet und Brutus lief darin herum. Sie sprachen leise miteinander.

Mir wollte es nicht in den Kopf, warum ich sie nicht wahrgenommen hatte.

Eigentlich konnte ich mich bis jetzt immer auf meine Sinne verlassen. Ich redete mir ein, dass es an meinem großen Appetit lag. Also wurde es wieder nichts mit meinen Erdbeeren.

Ich mache zwar manchmal Dinge, die fraglich sind. Besser gesagt, wo ich einfach handle und nicht überlege, aber so verrückt war ich auch nicht, mich mit zwei fresslustigen Katern anzulegen.

Ich beobachtete, dass Brutus auch an der Leckerei auf dem Holzbrett interessiert war. Neugierig berührte er es mit seiner Nase und im gleichen Moment hörte ich ein lautes, schmerzerfülltes »Miau!«

Ich konnte sehen, wie eine Holzklappe, die an dem Holzbrett befestigt war zurückschlug, als er das Futter berührte. Die Klappe landete direkt auf seiner Nase. Das muss wehgetan haben!

»Geschieht ihm ganz recht«, sagte ich zu mir und konnte ein Grinsen nicht verkneifen.

Es tat schon gut zu sehen, wie er einen auf die Nase bekam. Von Mitleid war bei mir keine Spur vorhanden. Immerhin wollte Brutus mich fressen, wieso sollte er mir da leidtun.

Ich konnte sehen, wie er Richtung Haus rannte. Ich hoffte, dass Lucifer ihn begleitete, aber er tat mir leider nicht diesen Gefallen und blieb weiter am Erdbeerbeet liegen. Also hatte ich immer noch keine Möglichkeit, an die köstlichen Früchte zu gelangen.

Ich hatte genug gesehen und wollte erst einmal zurück in meine Wohnung, um weiter abzuwarten.

Sicher gab es für mich bald die Gelegenheit, ohne Gefahr an die Erdbeeren zu kommen. Ich rollte mich in einer Ecke zusammen und dachte über das Gesehene nach.

Was hätte diese Falle wohl mit mir gemacht? Schließlich bin ich viel kleiner als Brutus, und ihm hatte sie schon so große Schmerzen bereitet.

Je mehr ich grübelte, wurde mir klar, dass diese Klappe mich bestimmt erschlagen hätte. Ich bekam es mit der Angst zu tun.

Ich musste einen Schutzengel gehabt haben. Anders kann ich mir mein zögerliches Verhalten nicht erklären.

Mir wurde immer bewusster, dass diese Holzteile bestimmt extra dort verteilt wurden, um mich zu töten. Aber warum? Ich hatte denen nichts getan - und außerdem war ich doch zuerst hier, aber das schien keinen zu interessieren.

Ihr könnt mir bestimmt auch nicht erklären, warum sie mich nicht bei sich haben wollten, oder?

Es gab hier doch so viel Platz. Wir hätten uns aus dem Weg gehen und alle gemeinsam ein friedliches Leben führen können. Ging doch mit der ersten Familie auch.