Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Viel zu lange haben sich Mäuserich Finn und Kobold Nepomuck schon nicht mehr gesehen. Doch es gibt da einen Plan! Begleite die Mäuse und Kater Merlin auf ihrer aufregenden Reise über das Meer nach Norwegen und überrasche Nepomuck in seinem Kobolddorf. Erlebe ein wundervolles Sommerfest und aufregende Abenteuer mit den Freunden. Als besonderes Bonbon gibt es diesmal Rezepte für landestypische Leckereien und zusätzlich ein paar tolle Ausflugstipps für Oslo. Viel Spaß und gute Fahrt! Mit Illustrationen von Andrea Horbach.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 79
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Vorwort
Nepomuck
Eine Reise die ist lustig, eine Reise die ist schön ...
Ein guter Plan muss her
Ein riskantes Unternehmen
Merlins Norwegenlehrstunde
Auf nach Norwegen
Ein fröhliches Wiedersehen
Ein besonderes Naturschauspiel
Rømmegrøt
Eine aufregende Geschichte
Hühhott
Ein Waldspaziergang mit bleibender Erinnerung
Mäuse und Wikinger
Kvæfjordkake
Ein tolles Fest
Quiz
Ausflugsziele in Oslo
Norwegenpullover und Verfassungstag
Nepomuck und Finn im Supermarkt
Kinderbuchreihe Nepomuck und Finn
Autorenprofile
Danke
Viel zu lange hat man sich nicht mehr gesehen. Aber wie sollen zwei komplette Mäusefamilien nach Norwegen reisen? Eigentlich vollkommen unmöglich!
Durch einen glücklichen Zufall und mit Unterstützung von Kater Merlin ergibt sich jedoch die einmalige Möglichkeit, dies in die Tat umzusetzen. Allerdings ist es nicht einfach, 11 Mäuse ungesehen zu schmuggeln. Wie wird es gelingen?
Seid also gespannt, was den Freunden so alles auf ihrer Reise passiert, wie das Wiedersehen mit Nepomuck ist, und was das Land hoch oben im Norden Europas für Abenteuer verspricht. Und nicht zu vergessen, endlich dürfen die Mäuse auch Nepomucks liebenswerte Familie kennenlernen! Dies ist schon lange überfällig.
Also nichts wie los!
Nepomuck sitzt grummelnd vor der Eingangstür und starrt finster vor sich hin.
„Was hat er denn nur?“, fragt die Mutter drinnen besorgt. Norbert zuckt die Schultern.
„Ach, sicher ist er in Gedanken wieder bei seiner Mäusefamilie. Vor allem diesen Finn scheint er ja sehr zu vermissen.“
Norbert ist das älteste der dreizehn Koboldkinder, Nepomuck das mittlere, wie er immer stolz hervorhebt, und Schwesterchen Nellie das kleinste.
Doch selbst sie kann Nepomuck mit ihren drolligen Späßen jetzt nicht aufheitern. Er sieht nicht das hübsche kleine Dorf auf der Lichtung, nicht die pastellfarbenen Koboldhäuser, die wie Eier auf der Wiese liegen, nicht die bunten Blumen und flatternden Schmetterlinge und auch nicht den dunklen Wald, der alles erst so märchenhaft erscheinen lässt.
Ja, was hat der kleine Kobold denn heute?
Stumm schnitzt er an einem Stück Holz, und seine Gedanken schweifen in die Ferne – zu einer Scheune weit weg von hier. Da tanzen Mäuse lustig um Strohballen, die überall verteilt sind. Sie haben sich an den Händen gefasst und singen ein fröhliches Lied. Ach, wie Nepomuck sie doch vermisst, seine kleinen Freunde. Er liebt seine Familie und seine Heimat hoch oben im Norden, im wunderschönen Norwegen. Doch seine Freunde fehlen ihm gerade ganz besonders. Wie gerne würde er ihnen das hier alles zeigen! Aber wie soll das gehen? Sein kleines Herz ist schwer.
„Maus“, jauchzt Nellie plötzlich laut und zeigt auf das Stück Holz in der Faust des großen Bruders.
Verwundert betrachtet der sein Kunststück. Ja, da hat er doch tatsächlich eine Maus geschnitzt. Und die sieht seinem Freund Finn sehr ähnlich und wirkt so lebendig, als wolle sie ihm gleich aus der Hand hopsen. Plötzlich hellt sich sein Gesicht auf. Sollte das etwa ein Zeichen sein? Vielleicht wird er seine Freunde ja doch bald schon wiedersehen. Auf jeden Fall sind sie ihm in Gedanken immer ganz nahe. Und das ist doch auch etwas sehr Schönes, oder?
Fröhlich springt er auf und nimmt Nellie an die Hand.
„Komm, wir schauen mal nach, ob die Blaubeerpasteten der Nachbarn schon fertig sind!“ Schnuppernd steckt er seine lange Nase in die Luft, und fröhlich lachend springen sie davon. Lächelnd beobachtet die Mutter die beiden durch das kleine runde Fenster. Kobolde können halt nicht lange traurig sein!
„Es ist schon so lange her, dass wir Nepomuck gesehen haben“, sagt Finn traurig zu Felix. „Ob es ihm gut geht?“
„Bestimmt. Zu blöd, dass Norwegen so weit weg ist. Ich vermisse ihn auch.“
„Und wenn wir ihn einfach besuchen?“
„Wie soll das denn gehen? Wie sollen wir alle nach Norwegen kommen? Du bist lustig“, antwortet Finn patzig.
„Du bist doch sonst nicht so pessimistisch. Wer weiß, vielleicht bietet sich irgendwann eine Gelegenheit.“
Finn schüttelt den Kopf und läuft aus der Scheune.
„Was ist denn mit Finn los?“, will Susi wissen.
„Er vermisst Nepomuck.“
„Ja, das tun wir doch alle. Ich geh mal zu ihm raus und tröste ihn.“
Und noch bevor Susi sich auf den Weg machen kann, stürmt Finn in die Scheune und ruft laut: „Das müsst ihr sehen! Schnell alle raus! Das ist sooo toll!“
Und schon kommen alle Mäuse angeflitzt und folgen Finn nach draußen. Hinter einem Busch versteckt staunen sie nicht schlecht.
„Was ist das denn für ein schöner bunter Wagen?“, will Amanda wissen. Und schau dir nur an, wie die Menschen angezogen sind!“
„Das sind Zirkusleute“, erklärt Felix. „So welche habe ich früher schon einmal gesehen.“
„ZIRKUS? Was ist das denn?“, fragt Emma neugierig.
„Das sind Menschen, die mit ihrem Wagen von Ort zu Ort, von Stadt zu Stadt und Land zu Land fahren. Dort treten sie überall auf, führen Kunststücke vor, singen, tanzen und verdienen sich somit, was sie fürs Leben brauchen.“
„Das ist ja klasse! Komm, wir schleichen uns etwas ran. Vielleicht erfahren wir, warum sie hier sind.“
„Kinder, ihr bleibt!. Felix und ich gehen, und dann erzählen wir euch alles.“ Und schon huschen die zwei Freunde näher an das Geschehen heran.
„Wie lange dauert das denn, bis sie zurückkommen“, nörgelt Luis ungeduldig. Auf einmal zeigt er auf zwei kleine Punkte, die sich nähern. „Da sind sie. Schnell in die Scheune! Ich bin ja so gespannt, was sie zu erzählen haben.“ Und schon sausen alle zurück.
Mit großen Augen schauen sie aufs Scheunentor. Da kommen Finn und Felix hineingelaufen. Völlig außer Atem ringen sie nach Luft.
„Nun erzählt schon“, drängelt Susi.
„Also … es ist so …“
„Jetzt macht es nicht so spannend“, ermahnt sie.
„Also, sie sind auf dem Weg zurück in ihre Heimat. Sie legen hier nur kurz eine Pause ein, und dann geht es weiter.“
„Und wo ist das?“
„Norwegen.“
Bei diesen Worten wird es auf einmal mucksmäuschenstill, und alle schauen Finn mit großen Augen an. So, als wenn er ein magisches Wort ausgesprochen hat.
„NORWEGEN“, trällert Felix fröhlich. „Ja, aber das ist doch die Gelegenheit oder nicht …?“, schaut er Finn fragend an.
„Du meinst, wir sollten einfach …“
„Ja, genau das meine ich!“
Verwundert schauen alle die zwei an. „Sagt schon! Was habt ihr vor?“
„Ganz einfach. Wir verstecken uns im Wagen und fahren mit nach Norwegen. Was meint ihr, was Nepomuck für Augen macht, wenn wir auf einmal bei ihm auf der Matte stehen?!“
„Juchu, wir besuchen Nepomuck!“, rufen die Mäuse im Chor und hüpfen vor Aufregung von einem Beinchen aufs andere.
Nun ist guter Rat teuer. Ein Plan muss her! Immerhin ist es nicht einfach, eine Schar von Mäusen ungesehen in einen Wagen zu schmuggeln. Vor allem dann nicht, wenn vorwitzige Mäusekinder mit im Boot sitzen.
Gut, dass Kater Merlin am Nachmittag seinen Freunden in der Scheune einen Besuch abstattet.
„Merlin, wir brauchen deine Hilfe“, sagt Finn ernst zu ihm. „Es ist wirklich wichtig.“
„Okay, dann schieß mal los.“
„Also wir haben durch Zufall erfahren, dass der Zirkus, der gerade da hinten kampiert, sich auf den Weg zurück nach Norwegen macht.“
„Ach, durch Zufall“, schmunzelt der Kater.
„Ja, sagen wir mal, wir waren gerade draußen. Frische Luft schnappen und so … Und die Menschen haben laut gesprochen. Da war es unmöglich, wegzuhören. Ist ja auch egal. Du musst uns helfen!“
„Was soll ich für euch tun?“
„Wir möchten mitfahren, um Nepomuck zu besuchen. Das ist die Gelegenheit, ihn endlich wiederzusehen. Das Problem ist nur: Wie kommen wir unentdeckt in den Wagen? Und Proviant muss auch mit. Der Weg nach Norwegen ist weit - und des Hungers sterben wollten wir natürlich kurz vor dem Ziel nicht.“
„Habe ich da Proviant gehört?“, bringt Luis sich ein.
„Du kleines Fressmonster“, schimpft Amanda mit ihm. „Du wirst schon nicht verhungern, wenn ich mir dich so genau anschaue!“
„Jetzt ist aber Schluss“, ermahnt Merlin. „Viel kann ich nicht machen. Gerne kundschafte ich alles aus. Dieses fahrende Volk ist meist tierlieb. Es wird nicht auffallen, wenn ich da etwas herumstreune. Ich mache mich mal gleich auf dem Weg!“ Und schon saust er raus.
Abends findet in der Scheune natürlich keine Maus die Ruhe, ins Bett zu gehen. Ist man doch viel zu neugierig auf das, was Merlin zu berichten hat. Die Äugelein der Mäusekinder werden immer kleiner, aber das Warten wird dann doch noch belohnt.
„So, meine Freunde, da bin ich wieder.“
„Los, erzähl schon!“
„Also …“
„MERLIN!!!“
„Ist ja schon gut. Sie wollen morgen Abend, wenn es dunkel wird, los. Und es ist so, wie ich vermutet habe. Sie sind total lieb. Als ich entdeckt wurde, kamen gleich zwei Kinder auf mich zugeflitzt und haben mir was zugesteckt. Und eine extra Portion Streicheleinheiten habe ich auch bekommen. Uns bleibt nur nicht mehr viel Zeit.“
„Das schaffen wir zusammen.“
„Was heißt zusammen?“
„Na, du kommst natürlich mit. Dann haben wir einen Aufpasser, wenn es mal brenzlig wird. Du kennst dich mit Menschen aus - und du vermisst Nepomuck doch genauso. Und jetzt sag nicht, das stimmt nicht! Auch ein Kater kann zugeben, dass er jemanden gerne hat. Und wer weiß, vielleicht gibt es in Norwegen sogar nette Katzendamen.“
Merlin fehlen die Worte, und das kommt sonst eigentlich nie vor.