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"Diese Frau ist nicht die Prinzessin von Morgenthal. Ihr Leben ist eine Lüge! Ich bin die wahre Prinzessin!"
Wie vom Donner gerührt, verfolgen Angelique Prinzessin von Morgenthal und ihr Verlobter, Erik Prinz von Burgstetten, die ungeheuerliche Anklage der Frau, die vor ihnen im Publikum steht. Die Stimmung des eben noch so fröhlichen Firmenjubiläums kippt abrupt. Ein erstauntes Raunen geht plötzlich durch die Menge. Angelique aber starrt nur ungläubig die junge Frau am Bühnenrand an. Was ist nur in sie gefahren? Warum behauptet sie solch einen Unsinn? Da bricht auch schon das Blitzlichtgewitter der Reporter auf die Prinzessin ein. Fragen der Journalisten werden laut.
Angelique ahnt, dieser eine schicksalhafte Moment wird alles verändern. Denn nur wenig später kann die Fremde tatsächlich mit einem Gen-Test beweisen, dass sie die wahre Prinzessin ist, die Tochter von Angeliques Eltern - als Säugling in der Klinik vertauscht ...
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Seitenzahl: 132
Cover
Impressum
Wer ist die wahre Prinzessin?
Vorschau
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
© 2018 by Bastei Lübbe AG, Köln
Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller
Verantwortlich für den Inhalt
Titelbild: CoffeeAndMilk / iStockphoto
Datenkonvertierung eBook: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam
ISBN 978-3-7325-6182-7
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
Wer ist die wahre Prinzessin?
Als eine Fremde Angeliques Platz im Schloss einnahm
Von Katja von Seeberg
Diese Frau ist nicht die Prinzessin von Morgenthal. Ihr Leben ist eine Lüge! Ich bin die wahre Prinzessin!«
Wie vom Donner gerührt, verfolgen Angelique Prinzessin von Morgenthal und ihr Verlobter, Erik Prinz von Burgstetten, die ungeheuerliche Anklage der Frau, die vor ihnen im Publikum steht. Die Stimmung des eben noch so fröhlichen Firmenjubiläums kippt abrupt. Ein erstauntes Raunen geht plötzlich durch die Menge. Angelique aber starrt nur ungläubig die junge Frau am Bühnenrand an. Was ist nur in sie gefahren? Warum behauptet sie solch einen Unsinn? Da bricht auch schon das Blitzlichtgewitter der Reporter auf die Prinzessin ein. Fragen der Journalisten werden laut.
Angelique ahnt, dieser eine schicksalhafte Moment wird alles verändern. Denn nur wenig später kann die Fremde tatsächlich mit einem Gen-Test beweisen, dass sie die wahre Prinzessin ist, die Tochter von Angeliques Eltern – als Säugling in der Klinik vertauscht …
»Ich kann es nicht glauben, wir sind in Paris!«
Prinzessin Angelique trat auf den Balkon ihres Hotelzimmers, streckte die Arme in die Höhe und atmete die gute Morgenluft ein. Der Eiffelturm ragte über dem Dächermeer der romantischsten Stadt der Welt empor. Fast schien es, als würde er die Wolken berühren.
Angeliques beste Freundin Emma legte ihr eine Hand auf die Schulter und lächelte.
»Du tust ja gerade so, als wärst du das erste Mal in Paris.«
»Nein, das nicht.« Die Prinzessin lachte. »Aber das erste Mal mit ihm.«
Sie spürte, wie ihr Lächeln größer wurde. Sie brauchte nur an Erik Prinz von Burgstetten zu denken, schon schlug ihr Herz schneller. Emma wusste wohl, wie verliebt Angelique war. Und wie sehr sie sich auf diesen Wochenendtrip nach Paris gefreut hatte. Zugegeben, sie waren nicht zu zweit hier, sondern zu viert. Und eigentlich war Eriks jüngerer Bruder Phillip auf die Idee gekommen, gemeinsam nach Paris zu jetten. Hier hatte er nämlich beruflich zu tun, genauso wie Emma, mit der sich Angelique das Doppelzimmer teilte.
Emma und Phillip arbeiteten für dieselbe Firma und würden heute Mittag bis zum späten Abend an einer wichtigen Konferenz über Digitalisierung teilnehmen. Genug Zeit, die die Prinzessin mit Erik verbringen würde. Ganz allein.
In dem Moment öffnete sich die Glastür des Nachbarbalkons und zwei junge Männer traten hinaus. Erik und Phillip.
»Guten Morgen!«, rief Angelique entzückt, denn Erik trug nur seine Shorts. Dieser Mann sah einfach umwerfend aus. Er grinste, als er Angelique bemerkte, und lehnte sich über die seitliche Brüstung zu ihr.
»Guten Morgen, Liebling. Hast du gut geschlafen?«
Sie griff mit beiden Händen nach seinem Gesicht.
»Das habe ich.« Sanft berührten sich ihre Münder.
Wie viel schöner wäre es doch, wenn sie allein in Paris wären. Aber nun waren eben Phillip und Emma dabei, die Angelique auch sehr gern hatte. Sie würden trotzdem das Beste aus diesem Trip machen.
»Mmmh, so beginnt der Morgen wirklich gut«, sagte Erik. »Sehen wir uns gleich beim Frühstück im Hotelrestaurant?«
»Aber ja. In zwanzig Minuten?«
»Ich freue mich.« Erik verließ den Balkon wieder und Phillip folgte ihm.
Prinzessin Angelique schloss die Arme um ihren Körper und wog sich sanft hin und her, als würde Erik sie halten. Sie spürte noch immer seinen Kuss auf ihren Lippen.
Erst Emmas Räuspern riss sie aus ihren Gedanken.
»Wenn du noch Zeit zum Duschen haben möchtest, solltest du jetzt lieber unter die Brause springen.«
»Ich habe mich vorhin schon geduscht, als du noch geschlafen hast. Du kannst das Bad gern benutzen.«
»Ah, sehr gut.« Emma verschwand, und Angelique beobachtete noch eine Weile die Wolken, die über die Stadt der Liebe hinwegzogen. Seit anderthalb Jahren war sie nun schon mit Erik zusammen. Sie hatten Höhen und Tiefen erlebt. Nie waren sie jedoch gemeinsam hier gewesen. Obwohl das immer ihr Traum gewesen war.
Sie hörte, wie die Dusche anging, und seufzte leise, als ihr Magen knurrte. Zum Glück würden sie gleich zum Buffet gehen. Sie freute sich schon auf Baguette und Camembert.
Als wenige Augenblicke später Emma in frischer Kleidung und mit einem Handtuch ums Haar gewickelt auf den Balkon trat, fiel Angelique ein, warum es doch ganz gut war, dass Emma und Phillip mitgekommen waren.
»Sag mal, was hältst du eigentlich von Phillip?«, fragte die Prinzessin neugierig.
»Von Phillip? Wieso willst du das wissen?« Emma runzelte die Stirn.
Dabei war es doch offensichtlich. Die beiden passten ausgezeichnet zueinander. Emma, die kleine Niedliche mit den roten Locken und Phillip, der Schüchterne mit dem sanften Blick. Und wie schön es außerdem wäre, wenn ihre beste Freundin mit dem Bruder ihres Liebsten zusammenkäme. Vor Angeliques geistigem Auge fand schon eine Doppelhochzeit statt.
»Weil er vielleicht ein Auge auf dich geworfen hat?«, gab Angelique ihr den entscheidenden Tipp und zwinkerte.
Aber Emma lachte nur und schüttelte den Kopf.
»Meine liebe Angelique, du scheinst vor Liebe wirklich blind zu sein. Aber Phillip hat ganz sicher kein Auge auf mich geworfen.«
Jetzt war es Angelique, die verblüfft die Stirn runzelte.
»Er mag dich«, sagte Emma nüchtern.
»Mich?« Wie kam Emma denn auf solch unsinnige Gedanken?
Sie kannte Erik und Phillip seit ihrer Jugend. Nie hatte der jüngere Bruder irgendetwas gesagt, getan oder angedeutet, dass auch nur im Entferntesten in diese Richtung gegangen wäre. Stattdessen war er ihr immer aus dem Weg gegangen, während sie die meiste Zeit mit Erik verbracht hatte.
»Woran machst du das denn fest?«, wollte Angelique wissen.
»Ich habe Augen im Kopf.«
»Und ich nicht, oder wie?«
»Du hast eine rosarote Brille auf und siehst das, was du sehen willst. Ich aber bin objektiv.«
»Soso.«
»Ernsthaft. Als Erik dich vorhin auf dem Balkon geküsst hat, hättest du Phillips Blick sehen sollen. Er war eifersüchtig. Der Kuss hat ihn gestört. Da bin ich mir ganz sicher. Außerdem kenne ich Phillip, er ist mein Kollege, wie du sicherlich schon mitbekommen hast.«
»Ja, das weiß ich. Natürlich. Gerade deshalb dachte ich doch, dass ihr einen Draht zueinander habt.«
»Tja, als Kollegen verstehen wir uns gut. Aber das war es auch schon. Ich muss zugeben, dass ich ihn durchaus attraktiv fand, als ich neu in die Firma kam. Doch er zeigte nie Interesse an mir.«
Angelique schüttelte den Kopf. »Ich habe wirklich nichts gemerkt. Bist du dir sicher? Vielleicht war es ja nur ein Zufall, dass er sich so merkwürdig verhielt?«
Emma zuckte mit den Schultern. »Frag ihn einfach.«
»Um Himmels willen, das werde ich nicht tun!«
»Dann musst du mit der Ungewissheit leben. Ich jedenfalls habe jetzt einen Bärenhunger. Zieh dir was Schönes an und lass uns zum Buffet gehen.«
Angelique nickte, immer noch gänzlich durcheinander.
***
Nach einem ausführlichen Frühstück mit wunderbarem Buffet, das keine Wünsche offen gelassen hatte, schlenderten Erik und Angelique Händchen haltend durch die Stadt. Die Architektur war beeindruckend. Ganz typisch für Paris. Es gab zwar kein einheitliches Stadtbild, aber genau das machte den Charme der Metropole aus. Prinzessin Angelique liebte besonders die breiten Avenuen aus dem 19. Jahrhundert, die malerisch aussahen und romantisches Flair versprühten.
Ein wenig taten ihr Emma und Phillip leid, die sich nun auf eine langweilige Konferenz in einem stickigen Hotelraum vorbereiteten, während Erik und sie die gemeinsame Zeit genießen konnten. Aber war hier wirklich von Genuss die Rede? Emma hatte Angelique diesen Floh ins Ohr gesetzt, den sie jetzt nicht mehr loswurde. War Phillip von Burgstetten in sie verliebt?
Beim Frühstück hatte Angelique den jüngeren der beiden Prinzen immer wieder heimlich beobachtet, um zu überprüfen, ob an Emmas Aussagen etwas dran war. Aus Sicht der Prinzessin hatte sich Eriks jüngerer Bruder jedoch wie immer verhalten. Sie hatte kein Anzeichen für heimliche Verliebtheit entdeckt. Ein Umstand, der sie hätte aufatmen lassen sollen.
Aber war das nicht genau der Punkt an heimlicher Liebe? Sie war heimlich. Somit nicht sogleich zu entdecken. Dennoch, wahrscheinlich war, dass Emma Gespenster gesehen hatte. Oder sie war einfach enttäuscht, dass ihr Kollege sie offenbar vor einiger Zeit hatte abblitzen lassen. Jedenfalls war Angelique zusehends entspannter, was diese Sache anging.
Sie bogen in den Buttes-Chaumont ein, den romantischsten Park von Paris. Erik drückte ihre Hand fest, als sie sich einem See näherten, und lächelte sie dabei auf zauberhafte Weise an. Schließlich setzten sie sich auf eine Bank direkt am Wasser. Die Sonne spiegelte sich in der silbrigen Oberfläche des Sees. Angelique schloss für einen Moment die Augen. Sie war wirklich glücklich. So glücklich wie nie zuvor in ihrem Leben.
»Schau doch mal«, flüsterte er sanft, und sie öffnete ihre Augen wieder. Erik hielt ihr ein geöffnetes Kästchen hin, in dem ein Diamantring funkelte.
Angelique blieb vor Schreck fast das Herz stehen.
»Der … ist ja wunderschön!«, sagte sie voller Erstaunen und gleichzeitiger Unsicherheit.
War dies etwa der Moment, den sie sich schon immer herbeigesehnt hatte? Ihr Herzschlag setzte wieder ein und überschlug sich fast vor Aufregung.
Eriks Augen funkelten wunderschön. »Angelique … ich habe nach dem richtigen Moment gesucht, um dir diese Frage zu stellen … und ich glaube, dass dieser Moment jetzt gekommen ist.«
Sie presste ihre Hand auf die Brust, um ihr Herz zu beruhigen. Ihre Augen wurden feucht. Aber sie wollte auf keinen Fall weinen.
»Angelique … du bist die Liebe meines Lebens. Dessen bin ich mir sicher. Und ich möchte gern bis an mein Lebensende an deiner Seite sein. Möchtest du meine Frau werden?«
Jetzt rannen ihr doch Tränen über die Wangen. Tränen der Freude und Rührung. Sie nickte, weil ihr die Stimme versagte. Schließlich presste sie ein heiseres »Ja« hervor und fiel ihm in die Arme.
Erik atmete auf und drückte sie fest an sich.
»Ich liebe dich«, flüsterte er in ihr Ohr, dann küsste er sie.
***
Als Erik und Angelique viel später als erwartet am Abend ins Hotel zurückkehrten, hatte Phillip von Burgstetten bereits einen anstrengenden Tag hinter sich. Das Thema Digitalisierung war derzeit in aller Munde. Und seine Firma, die Software und Apps entwickelte, hatte Emma und ihn als Vertreter zur Pariser Konferenz gesandt, damit sie auf dem neuesten Stand der Dinge blieben. Phillip hatte sich jedoch kaum auf die Inhalte konzentrieren können. Seine Gedanken waren immer wieder zu Angelique abgeschweift.
Ob Erik ihr schon den Antrag gemacht hatte? Sein älterer Bruder hatte ihm mehrfach von diesem Vorhaben erzählt, ihn um Rat gefragt, wo er ihr die wichtigste aller Fragen stellen sollte.
Phillip war es wie immer schwergefallen, seine wahren Gefühle vor Erik zu verbergen. Er liebte Angelique seit seiner Jugend. Sie war die bezauberndste und natürlichste Frau, die er kannte. Intelligent, humorvoll, wunderschön. Doch sie hatte ihn nie gesehen, sich stattdessen für Erik entschieden. Vielleicht hätte Phillip das verhindern können, wenn er ihr rechtzeitig gesagt hätte, was er für sie empfand. Doch seine Schüchternheit hatte ihm, wie so oft, im Weg gestanden.
Nun waren die Dinge, wie sie waren. Angelique liebte Erik und Erik liebte Angelique. Er hatte kein Recht dazu, ihre Liebe zu zerstören. Also behielt er seine Gefühle für sich. Das war alles andere als leicht. Als er ihren Kuss heute Morgen auf dem Balkon gesehen hatte, hatte ihn blanke Wut gepackt. Eifersucht. Ein Gefühl, das er in diesem Ausmaß nicht kannte. Und als Angelique und Erik das Hotelrestaurant endlich betraten, Phillip dabei ihr strahlendes Lächeln sah, wusste er, dass Erik sie gefragt und Angelique »Ja« gesagt hatte. Phillip ballte unter dem Tisch die Hände zu Fäusten, während sich das Pärchen zu ihnen setzte.
»Du strahlst ja förmlich«, stellte Emma beim Anblick ihrer Freundin fest.
Angeliques Lächeln war noch schöner als sonst. Ihre Augen leuchteten förmlich. Phillips Herz schlug ihm bis zum Hals. Jeden Moment würde sie ihren Verlobungsring zeigen und damit sein Herz zerreißen.
»Tu ich das?«, fragte sie und rückte ihren Stuhl zurecht. Ein Kellner reichte Erik und ihr die Karte.
»Ja. Der Kurztrip scheint dir gut zu bekommen. Auch deine Wangen sind gerötet«, sagte Emma.
»Ich habe, ehrlich gesagt, auch allen Grund zum Strahlen.«
Jetzt kam der Moment. Sie hob bereits den Arm, streckte ihn aus. Und dann hielt sie ihm und Emma ihre Hand hin. Am Ringfinger funkelte der Diamant.
Emma verstand sofort und schlug die Hände an die Brust.
»Oh mein Gott! Ist das etwa …?«
»Ja, wir sind verlobt.« Angelique lehnte sich an Erik, der den Arm um ihre Schulter legte.
»Herzlichen Glückwunsch!« Emma schien sich ehrlich zu freuen.
Phillip sah, wie glücklich Angelique war. Und es wärmte sein Herz. War es nicht das, was er sich wünschte? Dass sie glücklich war? Auch wenn sie es nicht mit ihm war, wie er es sich immer heimlich erhofft hatte.
Eine Wandlung ging in ihm vor. Lag es an ihrem strahlenden Lächeln? Ihren leuchtenden Augen? Oder war es schlicht die Einsicht, dass es keine Zukunft für sie und ihn gab? In jedem Fall spürte er die Eifersucht nicht mehr. Stattdessen Traurigkeit und Freude gleichermaßen. Er würde ihnen nicht im Weg stehen. Im Gegenteil. Er würde alles tun, damit Angelique die schönste Hochzeit bekam, die man sich nur vorstellen konnte. Ihre Heirat mit Erik änderte nichts an seinen Gefühlen für sie. Doch er war für sie nur ein guter Freund und bald ihr Schwager. Nicht mehr, nicht weniger. Das musste er akzeptieren.
***
Die Nachricht der Verlobung von Angelique von Morgenthal und Erik von Burgstetten machte wenige Tage später in der Münchener Lokalpresse die Runde. Adelsexperten hatten bereits im Vorfeld mit einer Heirat des prominenten Paares gerechnet. Es verging kaum ein Tag, an dem Angelique und Erik nicht in den Schlagzeilen standen. Im Gegensatz zu vielen anderen Prominenten und Adligen machten sie dabei durchweg eine gute Figur. Sie waren beliebt. Insbesondere Angelique konnte die Menschen für sich begeistern.
Es lag an der natürlichen Art der vierundzwanzigjährigen Prinzessin von Morgenthal. Zumindest hatte das so in den Zeitungen gestanden. Angelique selbst versuchte sich ihre Lokalprominenz nicht zu sehr zu Kopf steigen zu lassen.
Sie liebte das Leben auf dem märchenhaften Schloss Morgenthal, in dem sie ein eigenes Apartment bewohnte. Nach der Heirat würde sie zu Erik in die Innenstadt ziehen. Bis dahin blieb sie auf dem elterlichen Anwesen.
Auch Fürstin Margaret und Fürst Wilhelm hatten die Neuigkeiten mit großer Freude aufgenommen. Mit der Familie von Burgstetten bestand schon seit vielen Generationen eine enge Freundschaft. Dass sich die Stammbäume beider Häuser nun vereinen würden, entsprach ganz den Vorstellungen beider Familien.
Es lief alles perfekt in Angeliques Leben. Sie hatte in Erik einen tollen Mann gefunden, der charmant, zuvorkommend und überaus attraktiv war. Mit ihrem Studium lief es ebenfalls bestens. In zwei Jahren würde sie ihren Master in Psychologie machen.
Aber nun standen erst einmal ganz andere Dinge an. Heute Nachmittag würden Erik und sie zum Jubiläum von Huber Bräu auftreten und natürlich wieder zahlreiche Interviews geben. Denn wo Prinzessin Angelique auftrat, war auch die Presse nicht weit. Manchmal konnte das ganz schön anstrengend sein. Aber sie genoss auch die Aufmerksamkeit und all die freundlichen Menschen um sie herum.
Die Huber-Brauerei hatte das Adelspaar zum Jubiläum eingeladen, damit die Gästeliste einen hochkarätigen Eindruck hinterließ. Dass sich die Presse für dieses Event, das in einem der Huber-Lokale stattfinden sollte, interessierte, war nur natürlich. Dass aber auch Anton Huber ein Interview mit Prinzessin Angelique und Prinz Erik auf der Bühne führen wollte, war ein überraschender Bonus gewesen. Inhaltlich sollte es natürlich um Huber Bräu gehen. Doch ein paar private Fragen zum Thema Verlobung würden sicherlich auch gestellt werden.
Gegen sechzehn Uhr war Angelique mit ihrem Styling fertig. Die blonden Haare hochgesteckt, ein blauer Lidschatten betonte ihre ozeanfarbenen Augen und ein heller Lippenstift die vollen Lippen. Eine legere dunkle Hose und die glitzernde Bluse rundeten das Bild ab. Der Chauffeur stand im Innenhof mitsamt dem Wagen bereit. Ein toller Abend wartete auf sie.