Fürsten-Roman 2576 - Nina Gregor - E-Book

Fürsten-Roman 2576 E-Book

Nina Gregor

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Beschreibung

Weil sie keinen Erben hatten - Ergreifender Roman um das Ende einer Ehe

Mit einer Märchenhochzeit besiegeln sie ihre große Liebe: Henrik Prinz von Treysse und die bezaubernde Alexandra. Doch das Glück erhält schon nach wenigen Wochen einen tiefen Riss.
Prinzessin Alexandra erleidet nach einem Reitunfall eine Fehlgeburt und muss erfahren, dass sie nie wieder ein eigenes Kind gebären kann. Das Entsetzen derer von Treysse ist groß, schließlich braucht die Dynastie einen Erben. Für den alten Fürsten Karl-Oskar ist es daher selbstverständlich, dass Prinz Henrik seine große Liebe opfert und sich scheiden lässt ...

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Inhalt

Cover

Impressum

Weil sie keinen Erben hatten

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2019 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Squaredpixels / iStockphoto

eBook-Produktion:3w+p GmbH, Rimpar

ISBN 9-783-7325-8037-8

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Weil sie keinen Erben hatten

Ergreifender Roman um das Ende einer Ehe

Von Nina Gregor

Mit einer Märchenhochzeit besiegeln sie ihre große Liebe: Henrik Prinz von Treysse und die bezaubernde Alexandra. Doch das Glück erhält schon nach wenigen Wochen einen tiefen Riss.

Prinzessin Alexandra erleidet nach einem Reitunfall eine Fehlgeburt und muss erfahren, dass sie nie wieder ein eigenes Kind gebären kann. Das Entsetzen derer von Treysse ist groß, schließlich braucht die Dynastie einen Erben. Für den alten Fürsten Karl-Oskar ist es daher selbstverständlich, dass Prinz Henrik seine große Liebe opfert und sich scheiden lässt …

Seit Tagen hatte es in Strömen geregnet.

Das Feuerwerk am Polterabend, auf das sich alle ganz besonders gefreut hatten, fiel buchstäblich ins Wasser.

„Hoffentlich regnet es morgen nicht!“ Enttäuscht wandte sich Alexandra Komtess von Steinbeck zu ihrem Verlobten, Henrik Prinz von Treysse um, nachdem feststand, dass das farbenprächtige Spektakel um Mitternacht nicht stattfinden würde. „Es wäre eine Katastrophe, Liebster!“

Henrik zog die zierliche Alexandra in seine Arme und küsste sie zärtlich auf die Nasenspitze.

„Eine Katastrophe wäre, wenn unsere Hochzeit ganz ausfallen würde, aus welchen Gründen auch immer“, gab er leicht amüsiert zur Antwort. „Aber das bisschen Regen kann unsere Stimmung doch nicht trüben.“

„Ich würde das nicht auf die leichte Schulter nehmen wie du, mein Junge!“, mischte sich Alexandras Großmutter in das Gespräch der jungen Leute. „Regen am Hochzeitstag ist ein schlechtes Omen! Und wenn die Braut dann noch Perlen als Schmuck trägt, ist die Katastrophe komplett!“

Die Gräfin zwitscherte mit heller Stimme und wirkte in ihrem zartblauen Kleid mit dem weit schwingenden Rock und den duftigen Ärmeln wie ein fröhliches kleines Vögelchen, das von Baum zu Baum schwirrt. Dieser Eindruck wurde noch von den weißgrauen Löckchen verstärkt, die bei jeder Bewegung Gräfin Adelheids fröhlich mitwippten.

„Großmama, du siehst aber schwarz!“, wehrte Henrik lachend ab und gab der alten Dame einen schallenden Kuss auf die rosige Wange. „Oder ist es nicht so, dass es an deinem eigenen Hochzeitstag schrecklich geregnet hat? Trotzdem hast du mit deinem Traummann eine Traumehe geführt, wie du immer gern betonst!“

Die hellblauen Augen der Gräfin funkelten, und das Lächeln auf ihrem noch immer fast faltenlosen Gesicht vertiefte sich, strahlte eine Zärtlichkeit aus, die Henrik gerührt bemerkte.

„Ausnahmen bestätigen die Regel, mein Junge!“, räumte Gräfin Adelheid jetzt ein. „Und wenn ich dich so ansehe, Henrik, bist du meinem lieben Edgar, Gott habe ihn selig, sehr ähnlich! Manchmal, wenn du lachst, habe ich das Gefühl, er ist noch einmal in verjüngter Form zu uns zurückgekehrt.“

Gräfin Adelheid strich ihrer Enkelin Alexandra liebevoll über die Wange.

„Ich glaube, Henrik hat recht, Kindchen, auch wenn es morgen in Strömen regnen sollte, wird eure Ehe sehr glücklich werden.“

„Aber ich habe mir so sehr gewünscht, mit der offenen weißen Kutsche zur Kapelle zu fahren!“, wandte Alexandra bekümmert ein. „Davon träume ich schon, solange ich denken kann! Schließlich feiert man nur einmal Hochzeit, und da sollte wirklich alles so sein, wie man es sich vorstellt.“

„Wir haben viel erreicht in den vergangenen Jahrzehnten“, entgegnete Gräfin Adelheid sanft. „Menschen fliegen auf den Mond, als sei das ein Kinderspiel, und um Kinder zu bekommen, weicht man in manchen Fällen sogar schon auf eine Leihmutter aus. Doch auf das Wetter haben wir nun mal keinen Einfluss. Und da kann ich nur sagen: Gott sei Dank! Aber keine Sorge, Alexa, es wird schon nicht regnen an eurem großen Tag!“

Gräfin Adelheid sollte recht behalten.

Als das junge Paar in einer eleganten dunklen Limousine zum Standesamt fuhr, hellte sich der Himmel auf. Und als sie eine gute Stunde später das Standesamt der Kreisstadt als Frisch getrautes Ehepaar Hand in Hand verließen, lugte die Sonne schon vorsichtig durch die Wolkendecke.

„Jetzt kann eigentlich nichts mehr schiefgehen!“ Alexandra umarmte den Prinzen und küsste ihn ungeniert vor aller Augen auf den Mund.

Die zahlreich versammelten Schaulustigen, die natürlich schon seit Wochen, ja Monaten der Prinzenhochzeit entgegenfieberten, brachen in spontanen Beifall aus und klatschten immer noch, als das Brautpaar längst wieder in seinem Wagen saß, der sich in den fließenden Verkehr einreihte.

Auf dem Weg nach Schloss Annatal wurde die Wagenkolonne immer wieder von anderen Autofahrern mit schrillen Hupkonzerten begrüßt, und Alexandra hatte alle Hände voll damit zu tun, den Verkehrsteilnehmern zuzuwinken.

„Repräsentieren ist ganz schön anstrengend!“, versicherte Alexandra ihrem Mann lachend. „Ich krieg langsam einen steifen Arm.“

„Und das ist erst der Anfang, mein Schatz!“, neckte Prinz Henrik. „Der Tag ist noch lang, und du wirst noch oft winken, viele Hände schütteln müssen. Heute Nacht sinkst du mit Sicherheit todmüde ins Bett!“

„In unserer Hochzeitsnacht?“, protestierte Alexandra empört. „Wie könnte ich die verschlafen, Liebster? Davon träumt eine Frau schließlich schon seit ihrer Jungmädchenzeit.“

„Es wäre auch wirklich schade, mein Schatz!“ Henrik küsste das Ohrläppchen seiner Frau, knabberte verliebt daran herum. „Ich habe mir nämlich was ganz Tolles für uns beide ausgedacht!“

Im Schlosshof von Annatal hatte sich das gesamte Personal des fürstlichen Haushalts versammelt, um das junge Paar willkommen zu heißen. Als die Limousinen mit den Eltern und Geschwistern vorfuhren, die als Trauzeugen fungiert hatten, brandete bereits Beifall auf. Doch als das Brautpaar jetzt der blumengeschmückten Karosse entstieg, kannte die Begeisterung keine Grenzen mehr.

„Was für ein Tag!“, wisperte Alexandra ihrem Mann strahlend zu. „Manchmal fürchte ich zu träumen! Die vergangenen Wochen und Monate kamen mir oft schon vor wie ein unglaublicher Traum. Dein Heiratsantrag, unsere Verlobung, die zauberhaften Frühlingstage in Genf. Aber unsere Hochzeit übertrifft alles.“

„Das gehört sich ja auch so! Schließlich ist das unser großer Tag, der uns für immer als glücklichster unseres Lebens im Gedächtnis bleiben wird!“

Henrik konnte nicht widerstehen, seine Frau einfach in die Arme zu ziehen und zu küssen.

„Zugabe!“, hörte man aus den Reihen der Zuschauer. „Zugabe!“, und dazu erklang rhythmisches Klatschen.

Alexandra und Henrik kamen dieser Aufforderung lachend nach und hatten es dann nicht leicht, sich einen Weg ins Schloss zu bahnen. Jubel und Beifall begleiteten sie in den sonnendurchfluteten weißen Salon, wo schon alles für den Champagnerempfang vorbereitet war.

Nur zu gern und völlig überzeugt stießen die zahlreichen Gäste aus dem In- und Ausland auf das Glück des jungen Paares an. Wer am Hochzeitstag seine Liebe so fröhlich offen zeigte, musste ganz einfach glücklich werden!

„Denkt nur nicht, dass es von heute an ewig so weitergeht mit der Turtelei.“ Gräfin Adelheid stieß mit dem jungen Paar an. „Ehen werden im Himmel geschlossen, aber auf Erden geführt. Manchmal werdet ihr euch fragen, ob es überhaupt richtig war, zu heiraten, oder ob sich nicht vielleicht doch noch etwas Besseres gefunden hätte …“

„Aber Großmama!“, unterbrach Alexandra die Gräfin entschieden. „Du weißt doch, dass ich immer nur Henrik geliebt habe! Ich könnte mir keinen anderen vorstellen als ihn!“

„Das habe ich nicht vergessen!“ Gräfin Adelheid strich mit dem Handrücken sacht über die Wange ihrer Enkelin.

„Großmama möchte uns ja auch nur darauf hinweisen, dass der Ehealltag beileibe kein lebenslanges Hochzeitsfest ist!“, unterstützte Henrik die Gräfin.

„Genau das wollte ich sagen!“ Die silbergrauen Löckchen Fürstin Adelheids wippten heftig, als sie jetzt nickte. „Liebe ist keine Selbstverständlichkeit, die einmal da ist und für immer bleibt. Sie muss gepflegt werden, Kinder, wie eine kostbare, seltene Pflanze. Aber wie ich euch kenne, werdet ihr das schon schaffen.“

Über fröhlichem Geplauder mit Verwandten und Gästen vergaß das junge Paar ganz die Zeit.

Erst als Fürstin Josefine lächelnd daran erinnerte, dass es Zeit zum Umkleiden war, eilten Alexandra und Henrik in den zweiten Stock hinauf, um sich auf die kirchliche Trauung vorzubereiten.

Alexandra sah hinreißend aus, als sie die frei schwebende Treppe in die Halle hinunterschritt, in einem Traum von einem Brautkleid aus Wildseide und zarter Brüsseler Spitze. Der Schleier, den sie über dem Arm trug, stammte noch von Urgroßmama Stella-Sophia, und alle Bräute aus dem Hause Steinbeck hatten ihn an ihrem schönsten Tag getragen.

„Wenn ich nicht längst in dich verliebt wäre, Liebes, wäre es garantiert jetzt um mich geschehen!“, raunte Prinz Henrik seiner Frau verliebt zu. „Schade, dass wir jetzt nicht allein sind.“

Die Glocken der Schlosskapelle läuteten, als das Brautpaar jetzt durch das Portal schritt und die blumengeschmückte Freitreppe hinunterschritt.

Einigen wenigen Schaulustigen war es gelungen, in das Rund des Schlosshofes vorzudringen. Sie riefen begeistert Alexandras Namen, die im Brautschmuck schöner und mädchenhafter war als je zuvor.

Alexandra lächelte, winkte und schenkte ihrem Mann einen langen verliebten Blick, ehe sie sich von ihm in die offene weiße Kutsche helfen ließ.

Sechs Schimmel zogen das auf Hochglanz polierte Gefährt, das noch aus dem vergangenen Jahrhundert stammte.

Der Weg zur eigens für diesen großen Tag renovierten Schlosskapelle betrug nur wenige hundert Meter, doch das junge Paar genoss jeden Schritt, den die Pferde zurücklegten.

Es waren gewiss einige hundert Schaulustige, die den Weg des Paares durch den Schlosspark säumten. Unter ihnen gab es auch eifrig fotografierende Reporter, und als das Paar jetzt vor der Schlosskapelle aus der Kutsche stieg, klickten die Fotoapparate wie wild, surrten die Kameras.

Für einen kurzen Augenblick hatte die zarte Braut Probleme mit dem Schleier und der mehrere Meter langen Schleppe. Doch da waren auch schon hilfreiche Hände zur Stelle, die den duftigen Tüll und die leise raschelnde Spitze richteten.

Orgelmusik durchbrauste das Kirchenschiff, als das Brautpaar das Gotteshaus betrat.

Die Hochzeitsgäste hatten sich von ihren Plätzen erhoben und blickten Alexandra und Henrik neugierig entgegen. Nur mit Rücksicht auf den geheiligten Grund und Boden, wo man sich befand, wurde das junge Glück nicht mit spontanem Beifall empfangen.

Doch das holten Verwandte und Gäste nach der feierlichen Trauung im Übermaße nach.

Alexandra stand noch ganz unter dem Eindruck der feierlichen Handlung, als sie an Henriks Arm in den strahlenden Sonnenschein hinausschritt, direkt hinein in eine verheißungsvolle Zukunft. Sie ließ sich von ihren Eltern umarmen, sah die Tränen der Rührung in den Augen ihrer Mutter, die voll mütterlichem Stolz flüsterte: „Was für ein Tag, mein Kind! Wir alle können nur hoffen, dass ihr beide so glücklich bleibt, wie ihr es heute seid.“

„Natürlich bleiben sie glücklich!“, mischte sich jetzt Gräfin Adelheid ein und schob ihre Schwiegertochter resolut zur Seite. „Lass dich umarmen, mein Kind! Dein Ja kam zwar etwas zaghaft, trotzdem bin ich sicher, dass du nie in deinem Leben glücklicher warst, nicht wahr? So soll es auch bleiben! Und wenn es einmal Probleme gibt, dann scheu dich nicht, zu deiner alten Großmutter zu kommen! Wir werden schon alles richten, keine Sorge!“

„Ich freue mich, dich in unserer Familie willkommen heißen zu können, mein Kind!“, sagte wenig später Josefine Fürstin von Treysse und wirkte ebenfalls sehr gerührt, als sie Alexandra in ihre Arme schloss. „Du bist eine Bereicherung für unsere Familie, und Henrik konnte keine bessere Wahl treffen.“

Dann kam das Bad in der Menge, und Alexandra fürchtete manchmal, in der fröhlichen Menschenmasse unterzugehen, die sie begeistert als neue Erbprinzessin von Treysse feierte.

Zünftige Blasmusik erfüllte den Schlosshof, und es herrschte Volksfeststimmung. Immer wieder verlor sich das Brautpaar aus den Augen.

Insgeheim atmete Alexandra doch erleichtert auf, als sie die Freitreppe endlich erreicht hatte und sich auf die oberste Stufe retten konnte.

Die begeisterte Menge wollte nachrücken, wurde aber von Sicherheitskräften zurückgehalten.

Dann war auch Henrik wieder an ihrer Seite, ihre Hände trafen sich, hielten sich mit festem Druck, und Alexandra war sicher, dass ihr mit diesem wunderbaren Mann nichts mehr geschehen konnte, ein Leben lang nicht.

„Bist du glücklich?“, wollte der Prinz wissen, während sie sich verliebt in die Augen sahen.

In diesem Augenblick hatte Alexandra alles um sich herum vergessen. Nur noch Henrik zählte und ihre gemeinsame Liebe. Sie befanden sich auf einer einsamen Insel inmitten des Jubels und der Fröhlichkeit, nahmen nichts und niemanden um sich herum wahr in diesem seligen Moment.

„Unsagbar!“, flüsterte Alexandra, und nun schossen ihr doch noch Tränen in die Augen. Dabei war es ihr bisher so tapfer gelungen, sie zu unterdrücken.

Im weitläufigen Speisesaal des Schlosses wurde ein mehrgängiges Festmenü eingenommen.

Und Fürst Karl-Oskar hielt eine launige Rede auf das junge Paar.

„Vor allem“, so schloss er unter dem Beifall der Gäste, während Alexandra errötend den Kopf senkte, „wünschen wir euch und uns reichen Kindersegen. Es soll wieder gelacht werden auf Annatal, Kinderstimmen und Fröhlichkeit sollen die alten Mauern erzittern lassen. Viel zu lange war es hier still, doch das wird nun sicher bald anders werden! Denn du wünschst dir ja eine große Familie, liebe Alexandra, und Henrik wird dir dabei gewiss gern zur Seite stehen!“

Er hatte die Lacher auf seiner Seite.

Und Fürstin Josefine mahnte mit scherzhaft erhobenem Zeigefinger: „Aber Karl-Oskar! Die Familienplanung solltest du doch den Kindern überlassen! Sie werden schon den passenden Zeitpunkt finden.“

„Klar!“, erwiderte der Fürst „Da mache ich mir auch keine Sorgen. Schließlich werden die beiden vier lange Wochen um die halbe Welt flittern!“