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Catrina Albright ist eine alleinerziehende Mutter und lebt mit ihren drei Kindern in einem Armenviertel in Chicago. Ihr Leben läuft trotz der angespannten finanziellen Lage gut. Sie hat seit einiger Zeit wieder einen festen Freund aus der Nachbarschaft. Als Sie ihm aber eröffnet, dass sie von ihm schwanger ist, läuft auch er wie seine Vorgänger einfach davon. Leider gerät auch Thomas, ihr 18-jähriger Sohn, auf die "schiefe Bahn". Der einzige Lichtblick ist ihre Arbeitskollegin und Freundin Maggie, die sie nach Kräften unterstützt.
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Seitenzahl: 35
Udo Fehring
In the Ghetto
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Inhaltsverzeichnis
Titel
In the Ghetto
Impressum neobooks
Catrina Albright wohnte mit ihren drei Kindern Thomas, Cathy und Paul in einem heruntergekommenen Armenviertel von Chicago. Ihr Zuhause war eine kleine Hütte mit dünnen Holzwänden und nur zwei Räumen. Im Winter pfiff hier der Wind durch alle möglichen Ritzen und trotz größter Anstrengungen, mit einem Elektroofen die Hütte auf Temperatur zu bringen, scheiterte jeder Versuch kläglich.
Thomas, Catrinas ältester Sohn, war 18 Jahre alt und machte gerade eine Ausbildung als KFZ-Mechaniker. Er hatte die Schule vorzeitig abgebrochen, aber ein Bekannter von Catrina konnte ihm dennoch die Lehrstelle vermitteln. Thomas war viel mit Freunden unterwegs. Manchmal war er tagelang nicht zuhause. Catrina hatte es aufgegeben, sich deshalb Sorgen zu machen, Thomas war alt genug, sagte sie sich. Catrina betete nur, dass er niemals auf die „schiefe Bahn“ gelangte. Einige seiner Freunde waren in Catrinas Augen zwielichtige Gestalten und hatten einen schlechten Einfluss auf Thomas. Aber immer, wenn Catrina Thomas darauf ansprach, blockte dieser ab und wechselte einfach das Thema.
Cathy, Catrinas Tochter, war 13 Jahre alt und ging in die naheliegende Secondary School. Ihr machte die Schule viel Spaß, auch wenn die Klasse viel zu groß war, denn es herrschte absoluter Lehrermangel an der Schule. So fiel es ihr manchmal schwer, ob der Lautstärke im Klassenraum dem Unterricht zu folgen.
Paul, das jüngste ihrer Kinder, war 2 Jahre alt und die Tage über zuhause. Catrina konnte sich die Kindergartengebühren nicht leisten, denn sie arbeitete nur halbtags. Sie putzte nachmittags in der gleichen Schule, die Cathy besuchte, während Cathy dann auf Paul aufpasste, was eigentlich gut klappte.
Wenn Catrina dann um 19:00 Uhr nach Hause kam, bereitete sie das Abendessen vor und brachte anschließend Paul ins Bett.
Die Väter ihrer Kinder hatten sich alle frühzeitig aus dem Staub gemacht. Keiner von ihnen zahlte den Catrina zustehenden Unterhalt und die Kinder kannten ihre Väter überhaupt nicht.
So liefen ihre Tage, tagein, tagaus.
Bis vor fünf Wochen traf sich Catrina manchmal mit Charlie, einem jungen Mann aus der Nachbarschaft. Das Ganze ging einige Monate und Catrina freute sich immer auf die Wochenenden, an denen sie Charlie wiedersah. Vor fünf Wochen allerdings eröffnete sie Charlie, dass sie von ihm schwanger sei. Sie hatte wirklich das Gefühl, in Charlie jemanden gefunden zu haben, der Kinder mochte und dass er der Verantwortung nicht davonlaufen würde wie all die anderen Männer vor ihm. Doch sie hatte sich in ihm getäuscht. Charlie war nicht besser als anderen auch, auch er wollte anscheinend nur etwas Spaß haben, suchte nach der Nachricht das Weite und ließ Catrina sitzen, ohne sich um sie oder sein zukünftiges Kind zu kümmern. Catrina war sehr enttäuscht und stand ein weiteres Mal alleine vor einer großen Aufgabe.
Catrina war nun im dritten Monat schwanger. Sie machte sich große Sorgen, was werden würde, wenn sie ihr Kind auf die Welt bringen würde.
Sie müsste dann wohl Cathy vorübergehend aus der Schule nehmen, was ihr zwar in der Seele weh tun würde, aber es führte wohl kein Weg daran vorbei, denn sie selber könnte dann für eine gewisse Zeit nicht arbeiten gehen.
Cathy müsste dann irgendwie für den Familienunterhalt sorgen, sei es mit Schuhputzen oder Autowaschen. Ihr ältester Sohn Thomas bekam zwar auch einige Dollar in seiner Ausbildung, aber das verprasste er lieber auf andere Weise. Ihm kam es nicht in den Sinn, Verantwortung für seine Familie zu übernehmen. Cathy war da zum Glück ganz anders „gestrickt“.
Die Familienkasse würde sowieso knapp werden und Catrina fürchtete schon, dass es Tage geben wird, an denen die Familie eventuell sogar Hunger leiden werde. Catrina hatte keine Verwandten, die sie irgendwie unterstützen konnten. Und Freundinnen hatte Sie nur eine: Maggie, ihre Arbeitskollegin, aber ihr wollte sie auch nicht auf der „Tasche liegen“, zumal Maggie auch auf jeden Cent gucken musste.
Als Cathy eines Tages aus der Schule kam, meinte Catrina: „Cathy, ich muss mit Dir mal reden wegen einer wichtigen Sache.“
Cathy, die ein aufgewecktes Kind war, ahnte nichts Gutes dabei.
„Cathy, Du weißt ja, dass Du in einigen Monaten ein neues Geschwisterchen bekommst.“
Cathy nickt nur wortlos.