Morgentauland - Eike M. Falk - E-Book

Morgentauland E-Book

Eike M. Falk

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Beschreibung

Oh du meine Seele ich rotierte in deinem Mund du hast mir den Schnee von den Lippen gesogen du hast gesagt spiel und ich spielte den Gletscher der den Himmel mit Eis überzog ich fraß deine Tränen als du sagtest friss und ich fraß dich

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The tygers of wrath are wiser than the horses of instruction.

William Blake

Inhaltsverzeichnis

Abteilung: Die Straße der Sonne

Calvados

Abteilung: Geliebtes

Tortosa (wo die Liebe brennt)

Die Perle von Toledo

Für Anne: Wendepunkt der Petunie

Ahnungen (Wintersprüche)

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Abteilung: Gegebenes und Gebendes

Jessenin

Lorca

Durruti

Ulrike Marie Meinhoff

Die Hemshof-Friedel

Dostojewskij

Rimbaud

Sappho

Für Nicolás Guillén ein Son

Am Strand von Viareggio

Das Symbol

1347. Der Schwarze Tod

Gesualdo

Brüder der See

Abteilung: Das Massaker der Weihnachtsbäume

Jedes Ding verdient einen Namen

Ein Delphin weint

Das geht so nicht

Weit, weit weg

Abteilung: Quebecois

Abteilung: Ein ganzes Leben

1. Abteilung:

Die Straße der Sonne

Wenn ich es wüsste

hier

auf der Straße der Sonne

dann

denke ich

würde der Sinn

strebend nach

den ungewissen Gebilden

Tage des Zorns erfahren

nicht wissend warum

und wohin

doch bin

ich dieser Welt

kein unfolgsames Kind

unwissend

gleich den vielen

die noch mit mir sind

getragen von

gestützt auf Wege

deren Sorgen

blind uns machen

aufgeworfne

Fragen bilden

Meinungen

die wissen nicht wohin

glaubend

dass

wohin auch immer

ewiglich des Lebens

Lebens Trotz

der alten Mauern

grauen Paläste

Wächter sind

Sterne nicken diesen zu

denken nicht

doch handeln trotzdem

besser noch als wir

es sind

immer mehr

unendlich viele

Tode

auf dem Weg dorthin

Ich wurde geboren

mit einem Alptraum auf der Wange

mit einem Brandmal im Geäst

zu einer Zeit, da der Mond

angesichts seiner Schändung, dazu

einer Welt, geformt nach apokrypher Formel

durch ein Gezücht, gewachsen an Zahl

und Verirrung

auf seinem Planeten, verkommenem Machtspiel

einem Schnipsel wie er, herabgewürdigt

mit eisiger Logik, ein

teurer Einsatz

im Spiel ´rien ne va plut`

denn fruchtbar sind die Würmer noch

nach dem Ende des Gottes

im Jahre zehn nach Hiroshima

begann ich mit dem ersten

Atemzug zu kämpfen

und beschloss

für immer Kind zu bleiben

ich wurde zu einem Kind

verschlossen und zweifelnd

anzuzweifeln zurecht, denn

kindlich sein konnten sie nie

es sind besondere Würmer, derer

gefräßigen Art ich anzugehören scheine

so beschloss ich für immer Kind zu bleiben

wenn mir dies einmal aufhören wird, das

wir Leben nennen

sind die Würmer nicht verschwunden

und sollten sie es sein

es geschähe unbemerkt, wie selbstverständlich

doch es wäre schade um die, die

Kinder hätten werden wollen

vielleicht, es wird nicht sein

auch geworden wären

als ich beschloss für immer Kind zu bleiben …

ich teilte mich nicht

und bildete tausend Facetten

Die Augen brechen aus

wohin die Städte flimmern

der Rost schmiert sich

im nassen Spiegel meiner Haut

zwei Tauben sterben

liebeskrank umflochten

die hehren Schattenbäume graun

fahlgelb das Laub im Sonnentau

Und der Regen klimpert eine Melodie

eine von Wolken die nach Osten ziehn

Der mahle Tod umweht

was war, geduldsam hoffend

die alte Poesie

hat sich die Lüge eingesoffen

... und geht

rauhschwarze Spinnen spucken Staub

Madonnen mit dem liebgeweinten Lächeln

sie reiben sich Geschwüre aus dem Bauch

Und der Regen klimpert eine Melodie

eine von Wolken die nach Osten ziehn

Dort im Morgentauland

spannt sich die graue Haut der Dämmerung

Die Spuren der Gewesenen sind zertreten

und auf ihren Knochen

wuchert neuer Tod

Mord

grast auf der jungen Wiese

der Himmel spuckt Blut

die Fäulnis reift mit den Stunden

Und Gott ...? Er ist in der Hölle verreckt

Ja, dieses Leben ist voller Heiterkeit

dieses Leben stürzt sich in den Mond

dieses Leben hat geliebt

dieses Leben hat gelacht

ja, dieses Leben hat sich nicht geschont

Meine schöne grausame Welt

die du die Liebe so bitterlich hältst

wie lieb ich dich

mein Schlückchen Erde

so sehr

Viel mehr

als dich zu lieben

wär nie mehr zu lieben

das ist gewesen, ist vergessen

ist gedacht, nie mehr

Und ein Schuss kracht

und ein Schrei der erwacht

und im Spiegel ein Gesicht

von Blut entstellt

meine schöne grausame Welt

Leere Stille

das Licht

wiegt sich in mir

das Licht und das Feuer

wiegen sich

und sie kippt die Schaukel

her und wieder

jauchzend brechen

Licht und Feuer

in mir auf

wiegen her und wieder

Steine werden zu Stein

und der Wein im Glas

zittert

bringt Licht für Augenblicke

und verlischt im Feuer

bricht auf

das Herz

die Sinne

und alles bricht auf

und vorbei

Oh du meine Seele

ich rotierte in deinem Mund

du hast mir den Schnee

von den Lippen gesogen

du hast gesagt spiel

und ich spielte den Gletscher

der den Himmel mit Eis überzog

ich fraß deine Tränen

als du sagtest friss

und ich fraß dich

Ich reiße mir den Bastard raus

denn morgen sind die Sterne gestorben

und fühle schon den kalten Schweiß

und denke doch ...

und doch ...

das ist der Aufstieg

der ists – der kommt, der kommt

zu niederem herabgestiegen

und alles fällt ab von mir

und schwingt sich auf

ohnmächtig ist mein Zorn

der Gipfelgrad des Wahnsinns ist erreicht

die Teufel tanzen

in den sterbenden Städten

es weht ein Wind ... ein Wind ...

und es drückt sich zum sterben

das Sonnenkind

was bleibt zu wissen

wer weiß es

wer klagt

was hat das Nichts zum Leben gesagt?

oh, es ist schon vergangen

ist einerlei

ist unwiederbringlich

ist aus und vorbei

oh, es ist zu spät

ja, zu spät ist es auch

denn morgen sind die Sterne gestorben

und ich falle hinauf

Menschen

geboren zum nichts

als der Lüge zu willen