Resi's Gedichte und sonst nichts - Walter W. Braun - E-Book

Resi's Gedichte und sonst nichts E-Book

Walter W. Braun

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Beschreibung

Seit Jahren sind Gedichte für meine Frau ein Ventil um Gedanken in Reime und Verse zu formen, Gefühle und Stimmungen in Worte zu fassen und so auszudrücken. Zu vielen Anlässen, Feiern und Festen gab ein Gruß in Gedichtform den richtigen Rahmen, sagte Dank oder brachte das zu feiernde Ereignis prosaisch auf den Punkt. Manche Begebenheit wurde glossiert und damit humorvoll ein Blick in zwischenmenschliche Beziehungen getan, mit Augenzwinkern sich an Ereignisse erinnert und so zeitlos dokumentiert. Die zu temporären Anlässen niedergeschriebenen Zeilen sollen nicht einfach so in den Wind gesprochen sein oder ungehört ins Meer der Ewigkeit fließen. Mögen unsere Kinder und Enkelkinder, Freunde und Bekannte auch noch in Jahren einmal gerne darauf zurückgreifen und sich in einem stillen Augenblick an den Gedanken und Empfindungen erfreuen oder andere daraus mit einem Vers, einem Gedicht, eine Freude bereiten.

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Kapitel 1 - Gedichte im Jahreslauf

Kapitel 2 - Jahreszeiten

Kapitel 3 - Poesie im Rhythmus des Tages

Kapitel 4 - Geburt und Kreislauf des Lebens

Kapitel 5 - Wellengang der Gefühle

Kapitel 6 - Gedichte in Alemannisch

Kapitel 7 - Freude mit gefiederten Gesellen

Kapitel 8 - Schicksalstage

Kapitel 9 - Philosophie des Seins

Kapitel 10 - Gedenken der Mutter

Kapitel 11 - Miteinander - Füreinander

Kapitel 12 - Auf Wegen und Steg

Kapitel 13 - Weisheiten des Lebens

Vorwort

Dieses Buch ist meiner Frau gewidmet, aus deren Feder die Gedichte und Verse stammen.

Seit Jahren sind sie ein Ventil um Gedanken in Reime zu formen, Gefühle und Stimmungen in Worte zu fassen und auszudrücken.

Zu vielen Anlässen, Feiern und Festen gab ein Gruß in Gedichtform den richtigen Rahmen, sagte Dank oder brachte das zu feiernde Ereignis prosaisch auf den Punkt.

Manche Begebenheit wurde glossiert und damit humorvoll ein Blick in zwischenmenschliche Beziehungen getan, mit Augenzwinkern sich an Ereignisse erinnert und so zeitlos dokumentiert.

Die zu temporären Anlässen niedergeschriebenen Zeilen sollen nicht einfach so in den Wind gesprochen sein oder ungehört ins Meer der Ewigkeit fließen. Mögen unsere Kinder und Enkelkinder, Freunde und Bekannte auch noch in Jahren gerne einmal darauf zurückgreifen und sich in einem stillen Augenblick an den Gedanken und Empfindungen erfreuen oder andere daraus mit einem Vers, einem Gedicht, eine Freude bereiten.

Walter W. Braun

März 2015

1

Gedichte im Jahreslauf

Augenblicke

Herz, kannst du den Zauber auch verspüren,

Sind deine Augen noch bereit?

Wo öffnen sich der Wunder Türen

Und siehst du die Welt im bunten Kleid?

Siehst du bunte Blumen am Wegesrand,

Die fein und zart sind anzuseh’n?

Es ist Leben aus des Schöpfers Hand,

Geh’ nicht weiter, bleib einmal stehn!

Zarte Veilchen grüßen deine Augen,

Zwischen Kuckucksklee und Moos.

Auf einem Dach, da gurren Tauben,

Blüten fallen in deinen Schoß.

Frühlingsdüfte künden schon,

Von angenehmer Zeit.

Dort im Wald ein Jubelton,

So fern und doch nicht weit.

Greise sitzen auf der Bank,

Sie sind satt des Lebens Fülle.

Alter ist nur ein Tatbestand,

Genießen mit Hut und Brille!

Farben leuchten kunterbunt,

Oben das blaue Himmelszelt.

Fröhlich lacht ein Kindermund,

Ein Augenblick in dieser Welt!

Im Nebel der Zeit

Nicht Mühsal ist’s, was Gott uns gibt,

Es ist nur selbst gemachte Pein.

Er, der die Menschen über alles liebt,

Will Friede schenken für Groß und Klein.

Der Tod des Menschen ist, in alles sich zu fügen.

Sein Untergang, sich selber zu belügen.

Reue, die den einen schier erdrückt,

Tränen, an denen man fast erstickt.

Im Bösen kann nichts an Wert gedeih'n.

Gutes will sich dem Schönen weih'n.

Im Nebel der Zeit sich alles verliert,

Der Mensch nur nach Unwichtigem giert.

Das Abendrot vergoldet das Land in Stille,

Vereint die Erde mit des Himmels Fülle.

Sehende vermögen oft nicht verstehen,

Doch sage es Blinden, die mit dem Herzen sehen.

Was wäre eine Glocke ohne Klang?

Eine Lerche ohne jubelnden Lobgesang?

Ein unschuldiges Kind, das niemals lacht,

Liebe, die nie in einem Mensch erwacht?

Was Gegenwart ohne Vergangenheit,

Erinnerung ohne gelebte Zeit?

Sucht man dazu nach einem Schlüssel,

Heißt, sich oftmals beugen müssen.

Wirken wollen ohne Zank und Streit,

Zum von Herzen schenken gern bereit!

Aus vollem Herzen Freude bringen,

Jeden neuen Tag mit Liebe beginnen.

Nur der, der selbstlos sich hin verschenkt,

Den Nächsten achtet und an andere denkt,

Ist im Leben reich, ist kein armer Tor,

Ihm öffnen sich zum Glück Türen und Tor.

Zeit

Zeit ist in der Unendlichkeit nur ein Wort,

Dem einen zur Last, dem anderen ein Sport.

Zeit ist Mühe, Arbeit, Geld

Und für so manchen Tand der Welt.

Zeit ist für jeden ein anderes Ziel.

Der eine hat wenig, der andere davon viel.

Zeit, was ist sie für dich und für mich?

Bereit zu sein, sie sinnvoll einzusetzen

Oder nur von Tag zu Tag mich hetzen?

Denkst jetzt und heute, warum ich?

Morgen ist morgen, heut’ kann ich nicht!

Bedenke, Zeit nur ein Wort der Ewigkeit,

Wenn verborgen ist dir Freud und Leid.

Kennst du nicht auf Erden deine Frist,

Die dir von Gott gegeben ist?

Nutze sie täglich mit frohem Sinn,

Zeit zu haben ist ein Gewinn!

Zeit zu haben für des Nächstens Not,

Zeit zu nehmen für eine Handvoll Brot.

Einfache Tage

Einfach nur kurios sind manche Tage,

Die schnell kommen wie der Wind.

Lassen zurück gar manche bange Frage

Und mich werden wie ein unschuldig Kind.

Antwort zu geben ist mein Begehr,

Doch wie tut sich dabei die Zunge schwer.

Des Herzens Antwort lässt sich selten formen,

Nein, sprechen hören kann man Herzen nicht.

Man müsste einen Sender einjustieren,

Der laut signalisiert: “Ich liebe dich“!

So bleiben mir nur der Gedanken Worte,

Dir in inniger Liebe zugedacht.

Trotz Tränenflut in Pianissimo oder forte,

Liebe daraus das Beste macht.

Pflege sie, denn ist das höchste Gut,

Das in eines Menschen Geiste ruht.

Die Uhr, Sinnbild der Zeit am Ortenauer Weinpfad bei Oberachern

2

Jahreszeiten

Januar

Neu beginnt der Jahreskreis,

Und jeder weiß Bescheid,

Ab Dato ist uns allen klar,

Den Anfang nimmt ein neues Jahr.

Was es uns bringt, das ist verborgen,

Seien es Freuden, sei es Sorgen,

Die Zeit wird zeigen Stück für Stück,

Was heute noch im Nebel liegt.

Die Tage eilen rasch vorbei,

Und vieles wird zum Einerlei.

Doch in jeder Stunde liegt eine Frist,

Wie es auch in diesem Jahr wieder ist.

Eis und Schnee

Es ist glatt geworden und das seit Wochen

Noch zeigt sich der Winter ungebrochen.

Vor jeder Tür, vor dem Tor, dem Haus,

Liegen Berge von Schnee, oh Jammer und Kraus.

Des Bürgers Weg und Steg ist pflichtgeräumt,

Nur der Kommune Lust heftig säumt.

Unsere Straßen laden zum Schlittern ein,

Sturzgefahr besteht für Groß und Klein.

Sie werden für Bürger zum Eierlauf,

Das Räumkommando nimmt das in Kauf.

Allbekannt, das Stadtsäckel hat diverse Löcher,

Und birgt nur noch wenig Pfeile im Köcher.

Doch wären auch noch mehrere vorhanden,

Würden sie trotzdem im Nirwana landen.

So können alte Menschen auf glatten Flächen fallen,

Und ihren Unmut mit Schmerzen lallen.

Doch wer ist da, nun zu tadeln und zu belangen?

Hat die Stadt vielleicht Fehler begangen?

Die Order den Streudienstes ist bekannt,

Alle Autostraßen sind zuerst vakant.

Die Nebenstraßen und schmalen Wege,

Davon ist vorwiegend keine Rede.

Liebe Leute macht euch eure Gedanken,

Baut ab solch ungute Gedankenschranken!

Denn nicht nur über des Bürger Pflicht

Sitzt manch einer gerne ein strenges Gericht.

Denn ohne Hilfen, die den Mangel aufwiegen,

Kommt man im Krankenhaus zu liegen.

Wo Bürger sich dank Bein - und Knochenbruch,

Erfreuen an an einem Bürgermeisterbesuch?

Ja, nicht immer hilft allein die Bürgerpflicht,

Auch Kommunen steht Erfüllung gut zu Gesicht.

„Leider nicht überall“, meint eine enttäuschte Bürgerin

Flöckchens Tanz

Oh was für ein flockiges Gewimmel,

Schneeflöckchen tanzen wild vom Himmel

Im Gewicht so zart und leicht,

von filigraner Gestalt, Blüten gleich.

Lautlos schwebend ist ihre Reise,

Bedecken das Land auf ihre Weise.

Der Februar

Der Februar ist ein wenig reduziert,

Mit 28 an Tagen er nicht brilliert.

Gerechnet an üblicher Monatsbilanz,

Fehlt dem Februar etwas an Substanz.

Wer gar am 29igsten auf die Welt ist gekommen,

Hat das Datums-Dilemma bald vernommen.

Geht diesem Tag nicht ein Schaltjahr einher

Macht es das Geburtstagsfeiern schwer.

Doch wer nur alle 4 Jahre älter kann werden,

Hat mit 60 noch lange keine Beschwerden.

Zählt gerade 15 Jahre und hat noch viel Zeit,

Und ist dabei viermal so gescheit.

Gefeiert wird dennoch, das wäre auch gelacht,

Am 28igsten wird eben die Nacht zum Tag gemacht.

Es wird gefeiert bis in den nächsten Morgen,

Und ist somit ledig der Geburtstagssorgen.

Fastenzeit

Hurra, Hurra, das Fasten hat ein Ende.

Endlich naht mit Ostern der Feiertag.

Und mit ihm die angedachte Wende.

Fleischlos ohne Wenn und Aber,

Auch kein Fischlein, noch so karg,

Dem Mensch in Topf und Pfanne lag.

Vegetarisch gar soll man leben,

Sogar verzichten auf das Frühstücksei.

Dafür sich immer viel bewegen,

So geht auch Tag und Nacht vorbei.

Der Ostertag bringt es jetzt ans Licht,

Ob Weniger Kilo, sprich Körpergewicht.

Nun gilt die Parole, ran an den Braten!

Dennoch seit vernünftig und gescheit,

Gewöhnungsbedürftig ist noch der Magen,

Nach vielen Wochen bitterer Enthaltsamkeit.

Gelingen mag nun ein frohes Osterfest,

Wünschen dazu ein wohl gefülltes Eiernest.

März

Anemonen und Märzenkrügchen,

Schmücken wieder so manches Stübchen.

Schlüsselblumen und zarte Schneeglöckchen,

Wiegen sachte die kleinen Köpfchen.

Weidekätzchen blinzeln in den Morgen,

Sonnenstrahlen sind wärmer geworden.

Der Tag hält es abends viel länger aus,

Ein Ahnen streift durch das ganze Haus.

Der Bauer mit Rösslein hat sich aufgemacht,

Letzter Schnee schmilzt still und sacht.

Zu bestellen sind nun Wald und Flur,

Regen will sich nun einmal die Natur.

Der Winter sagt unwillig so peu á peu,

Im Märzensturm bald sein Adieu.

Nur einem lauen Intermezzo gleich,

Es doch ab und an noch etwas schneit.

Frühling

Nun ist gekommen die schönste Zeit,

Überall zeigt sich bunt ein Blütenkleid.

Sommerstrahlen, golden im Schein,

Alles erwacht zum Werden und Sein!

Neu gesponnen wird der Frühlingstraum,

Durchdringt und durchwebt Orte und Raum.

Frühlingslüfte voller Wärme und Licht,

Tautropfen sich im sanften Morgenrot bricht.

Wo Herz und Auge sich will gütlich tun,

Mag Poesie über dem Lande ruhn.

Über allem das blaue Himmelszelt,

Wie klein wird da alles Treiben der Welt.

Auf’s Neue erblüht der stolze Fliederbusch,

Verliebte tauschen Herz und Kuss.

Vogelpaare sich nun anvertrauen,

Um bald ein Nest miteinander zu bauen.

Neues Leben kehrt ein in Hecken und Zäune,

Reizvoll der Tanz fragiler Mückenschwärme.

Drüben im Wald, auf des Baumes Ast,

Hält lockend, rufend ein Kuckuck Rast.

Doch schnell vergehen diese Frühlingstage,

Drei Monate nur, so will es die Lage.

Doch Hoffnung hält die Welt in Atem,

Bewahret sie, will der Frühling uns raten!

Frühlingserwachen

Sieh was blüht dort in den grünen Wiesen,

Und in den Gärten, am steilen Hang?

Gelbe Osterglocken, zarte Schlüsselblumen,

Weiße Märzenbecher; versteckt die Anemonen.

Mit bunten Farben sie alle uns begrüßen.

Weidekätzchen schwelgen am Waldesssaum.

Und manch aufgeregt zwitscherndes Spätzchen,

Träumt seinen eigenen Frühlingstraum.

Vögel jubilieren munter in den Morgen,

Ergötzen sich am wärmenden Sonnenschein.

Selbst dem Mensch bleibt nicht verborgen,

Wahrlich es muss wieder Frühling sein.

Ein offenes Fenster

Frühlingsdüfte herein nun dringen,

Unten im Busch versteckt Vögel singen,

Sei es ein bunter Fink oder eine Meise,

Jeder zwitschert und jubiliert auf seine Weise.

Sonnenschein und tausend Vogelstimmen,

Zu mir den Sonntagsfrieden bringen,

Da höre ich ein sorgenfreies Kinderlachen,

Das herüber weht aus Nachbars Garten.

So sitze ich in meinem Kämmerlein

Und lasse die Welt fünfe gerade sein.

Des Alltags Last ist leicht geworden

Rasten müssen große wie kleine Sorgen.

Still geworden und ruhig mein Gemüte,

Betrachtend, was wächst an Blatt und Blüte.

Vernehme den Herzschlag der eilenden Zeit

Und ahne eine Sekunde der Ewigkeit.

Es ist Frühling in den Bühler Reben

April

„April, April weiß nicht was er will“.

So hört man es Land auf, Land ab.

Mal Sonne, mal Wind, Regen und Hagel,

Schlagen dem Menschen auf den Magen.

Oder gar schwer auf sein Gemüte,

Wenn der Himmel nur grau und trübe!

Selbst der Osterhase heimlich stöhnt,

Ostern gibt es bestimmt wieder Föhn.

Und dabei rätselt der eifrige Has‘,

Haben wir trockenes oder nasses Gras?

Egal wie man es drehen will und wendet,

Der Monat April wird dennoch vollendet.

Ja, der launisch-wechselhafte Gesell,

Ist und bleibt halt instabil.

Ein Hasenfest

„Meister Lampe“ wird er gerne genannt,

Reist ab und an durchs weite Land,

Als Osterhase zur stressigen Osterzeit,

Ist sein Weg mühsam, lang und weit.

Seit langem gilt die uralte Mär,

Er kommt mit bunten Eiern daher.

Die versteckt er schnell in Hecken, im Grase,

Bekanntlich als Gabe vom Osterhase.

Dem gibt’s nichts hinzuzufügen.

Überraschungen Kinder an Ostern lieben.

So gesehen hat Huhn und Hase es leicht,

Wohl bekennend, „nicht nur ein Hase weiß Bescheid“.

Mai

Oh schöner Wonnemonat Mai,

Kaum geboren gibt’s lautes Geschrei,

Denn bald wird einem hinterbracht,

Was einst geschah in der Walpurgisnacht.

Hexen reiten auf ihren Reisigbesen,

Kann man hier und da noch lesen

Und wo manch einer Unsinn macht,

Zeigt es sich später auf Nachbars Garagendach.

Doch willst du auch heute noch Hexen sehn,

Musst du zum Harz auf den Blocksberg gehn.

Dort finden sich - und nicht zu knapp,

Hexen ein zum baren Schabernack.

Maifeiertag

Sei willkommen schöner Mai,

Winterzeit ist endlich vorbei.

Der Sonnenschein und Blumenduft

Den Mensch wie Tier ins Freie ruft.

Wandern, per pedes oder gar mit dem Rad,

Stetig steigt er an, der Wonnegrad.

Die Mutter Natur ist wieder unsere Bühne,

Also ab, hinaus ins satte Grüne.

Blütenblätter im lauen Frühlingswind,

Da wird unsereins fast zum Kind,

Steigt auf sein Rad, fährt in die Welt,

Erfreut sich am azurblauen Himmelszelt.

Bergauf, bergab die Fahrt nun geht,

Unterwegs uns hie und da Bratenduft umweht,

Überall pflegt man Grillspaß und Maien-Bock,

Verlockend zum Schmaus beim Radlerhock.