Statt der Liebe - Gustav Knudsen - E-Book

Statt der Liebe E-Book

Gustav Knudsen

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Beschreibung

Viel mehr als nur eine Liebesgeschichte. Macht die Geschichte Gustavs auf dich zunächst den Eindruck einer ganz gewöhnlichen Liebesgeschichte zweier junger Menschen, so verzaubert dich doch jede Szene auf magische Weise mit ihrem ganz eigenen Flair. Tauche mit Gustav ein in seine Welt, die sich voller Farben, pulsierendem Leben und tiefgründiger Liebe präsentiert. Wie das Salz in der Suppe Erotik verbirgt sich zwischen den Zeilen, die ein Prickeln auslöst, dem du dich nicht entziehen kannst. Große Emotionen entführen dich in eine Dimension, die von Wärme und einem Glücksgefühl erfüllt ist. Ein bißchen wie im freien Fall Mit Gustavs Geschichte abonnierst du das Allroundpaket des ganz normalen Lebens in Kombination mit der inspirienden Message, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Gleichzeitig erlebst du, wie die Melodie des Lebens eine sehnsuchtsvolle Hymne gegen den Verlust der Träume und Leidenschaft spielt. Die perfekte Lektüre zum Träumen - lass dich von nostalgischen Erinnerungen berauschen.

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Viel mehr als nur eine Liebesgeschichte.Macht die Geschichte Gustavs auf dich zunächst den Eindruck einer ganz gewöhnlichen Liebesgeschichte zweier junger Menschen, so verzaubert dich doch jede Szene auf magische Weise mit ihrem ganz eigenen Flair.

Tauche mit Gustav ein in seine Welt, die sich voller Farben, pulsierendem Leben und tiefgründiger Liebe präsentiert.

Wie das Salz in der SuppeErotik verbirgt sich zwischen den Zeilen, die ein Prickeln auslöst, dem du dich nicht entziehen kannst. Große Emotionen entführen dich in eine Dimension, die von Wärme und einem Glücksgefühl erfüllt ist.

Ein bißchen wie im freien FallMit Gustavs Geschichte abonnierst du das Allroundpaket des ganz normalen Lebens in Kombination mit der inspirienden Message, das Leben in vollen Zügen zu genießen.

Gleichzeitig erlebst du, wie die Melodie des Lebens eine sehnsuchtsvolle Hymne gegen den Verlust der Träume und Leidenschaft spielt.

Die perfekte Lektüre zum Träumen – lass‘ dich von nostalgischen Erinnerungen berauschen.

Inhaltsverzeichnis

„Prolog“

„Später. Vielleicht.“

„WG25GL“

„Keukenhof“

„Kleiner Spritzer“

„Stress statt Tanzen“

„Chronos en Chaos“

„Frau Philips“

„Hans-Rainer“

„Nudeln“

„Die Speichelprobe“

„Hans-Rainer ist ein Arschloch“

„Zurück nach Pernis“

„Ziege – aber nicht blöde“

„Spermasahne“

„Nasses Handtuch“

„Die Landebahn“

„Der Knackarsch“

„Boswachter“

„Lieb ficken“

„Angekommen?“

„Der Flansch“

„Love is a Battlefield“

„Brat. Fett.“

„Bonne route“

„Oui, oui, mademoiselle“

„Kein Antrag. Kein Kind“

„GIVENCHY“

„Zieh’ dich aus“

„Ja, mein Engel“

„Hoffnungsschimmer“

„Nippel“

„Spieglein, Spieglein …“

„Extrem süss und heiss“

„Bateaux Mouches“

„Hoch hinaus“

„Die Schlachtplatte“

„Wimpernschlag“

„Au revoir Paris“

„Epilog“

„Prolog“

Die erste Woche meiner Montage in Deutschland ging dem Ende entgegen, das Wochenende war zum Greifen nahe. In wenigen Stunden konnte ich endlich „nach Hause“ fahren. Also so richtig nach Hause, nicht zurück in mein Zimmerchen in der Pension, das ich als „Bleibe“ zur Verfügung hatte.

Irgendwie fühlte ich mich „zurückversetzt“ in die Zeit als ich nach Holland gekommen war. Ebenfalls ein Zimmer in der Pension bei Henk in Rockanje hatte. Das jetzige war etwas geräumiger, es gab sogar ein TV-Gerät und ein Telefon auf dem Zimmer. Darüber war ich besonders froh, nutzte es jeden Abend um Wilma anzurufen. Weniger um ihr zu erzählen wie mein Tag war, mehr um ihre Stimme zu hören – so ihr nahe zu sein.

Die Aussicht von der Pension jedoch konnte bei weitem nicht mit Rockanje konkurrieren, sie war unweit der SHELL-Raffinerie, die in Godorf war. Eigentlich war Godorf nur diese Raffinerie, ansonsten konnte ich der Ortschaft nichts, aber auch gar nichts abgewinnen.

Godorf war nicht wirklich zuzuordnen – war es noch Köln? Oder bereits Bonn? Das war mir relativ egal, die Raffinerie lag direkt am Rhein. Das machte Sinn, konnte doch so direkt das Rohöl per Schiff angeliefert werden. Mehr wollte, mehr brauchte ich auch nicht wissen.

„Kurfürstenstrasse“ – so laute die Adresse der Pension, unmittelbar in der Nähe war eine kleine Parkanlage - „Freizeitgelände Entenfang“, so nannte sich der Park. Aber da hatte ich bislang nichts von, ausser dass ich den Namen kannte. Nach Feierabend zog es mich maximal auf ein, vielleicht auch mal zwei bis fünf Biere in eine der Kneipen. Danach fiel ich ins Bett, telefonierte mit Wilma, schlief dann kurz darauf ein.

Nur wenige Minuten nach unseren Gesprächen kreisten meine Gedanken um sie, versetzten mich für einen kurzen Moment zurück nach Holland. Zu sehr war ich geschafft von der harten Arbeit.

Tagsüber blieb wenig Zeit gedanklich „abzuschweifen“, die Montage war ein strammes Programm. Sowohl vom Arbeitsaufwand als auch wegen der straff getakteten Zeitvorgabe.

Sehnsüchtig hatte ich auf den Freitag gewartet, Feierabend gegen 14 Uhr. Schnell unter die Dusche, meine Klamotten hatte ich bereits morgens ins Auto verfrachtet. In den Ford Escort.

Es gab keinen wirklichen Grund warum ich nicht den Mercedes genommen hatte, kurz nachdem ich auf die Autobahn gefahren war, wusste ich aber die Antwort. „Kein Tempolimit“ in Deutschland, also mal flugs auf’s Pedal getreten. „Pedal to the metal“. Bis „nach Hause“, meinem richtigen Zuhause, waren es nicht einmal 300 Kilometer.

Ein klein wenig fühlte ich mich wie damals, „zurückversetzt“ in die Zeit - als ich von Deutschland aus, nach meinen Wochenendurlauben, zurück nach Holland fuhr. Als meine Zeit in Holland begann. Jetzt aber führte mich meine Fahrt dorthin zurück, wo mein Herz hingehörte. Nach Rockanje – zu den sattgrünen Polderlandschhaften, die ich sehr liebte, zurück ans Meer, an den Strand – aber nicht zuletzt zu Wilma, der meine ganze Liebe galt.

Eine schlappe Stunde war ich jetzt unterwegs, das Zollhäuschen am Grenzübergang Venlo kam näher, ich verlangsamte meine Geschwindigkeit. Zuvor hatte ich es allerdings genossen die Kilometer „runter zu fressen“. Das war schon eine feine Sache - Deutsche Autobahn. Grösstenteils kein Tempolimit, hier galt dann doch der Slogan „Freie Fahrt für freie Bürger“.

Der Grenzbeamte gab mir per Handzeichen zu verstehen, dass ich komplett anhalten solle, drehte eine gemächliche Runde um den Escort, um dann zum Seitenfenster herein zu fragen wohin meine Reise denn gehen soll. „Nach Hause, nach Rockanje“ liess ich ihn wissen.

Ich fühlte mich als Niederländer, eben nicht nur weil mein Auto ein holländisches Kennzeichen hatte, sondern „insgesamt“.

Ohne dass er nachgefragt hatte erzählte ich ihm von meinem Job in Deutschland – „Montage auf der SHELL Raffinerie in Godorf“. „Wat is Godorf?“ Er sah mich an, aber bevor ich mit Worten ausholen konnte gab er bereits ein Handzeichen zur Weiterfahrt.

Nach nur wenigen Metern dann am Strassenrand das Schild, das genau ausdrückte was ich empfand: „Welkom in Nederland“ – und kurz dahinter das Ortschild Venlo. Erst wollte ich nur kurz rechts ranfahren, eine kleine Pause einlegen, ein paar Meter gehen, eine Zigarette rauchen. Dann aber - sehr schnell – manifestierte sich der Gedanke „Du fährst zu einem Coffee-Shop“.

Den Weg kannte ich immer noch, obwohl ich ewig nicht in Venlo gewesen war. Unweit parkte ich, betrat schnurstracks die „Drogenhöhle“, bestellte mir am Tresen ein kleines Sortiment an Dope und einen Kaffee, setzte mich an einen Tisch, drehte einen Joint und rauchte.

Genüsslich bliess ich Rauchschwaden aus meiner Lunge. Tagelang hatte ich nicht gekifft – entsprechend schnell war ich „stoned als een garnaal“.

An eine rasche Weiterfahrt war jetzt nicht zu denken. Okay, zu denken schon, das war aber auch schon alles. Ich war einfach „lekker“ bekifft, also setzte ich mich an den Tresen und begann mich mit Holländern zu unterhalten. Das tat gut, wieder in einer „nichtdeutschen“ Sprache zu kommunizieren. Einfach so daher zu labern. Um des Laberns willen.

Ich musste allerdings darauf achten, dass ich mich nicht „festredete“ am Tresen, viel grösser war aber die „Gefahr“, dass ich zuviel kiffte, immer wieder wurde ein Joint rumgereicht, also entschied ich den Coffee-Shop zu verlassen, vertrat mir noch ein wenig die Beine in den Strassen von Venlo – bevor es dann weiter ging.

In weiser Voraussicht öffnete ich das Seitenfenster des Ford Escort um mir erfrischenden Wind ins Gesicht blasen zu lassen, schob eine Musik-Cassette ein und fuhr weiter, leicht beschwingt – bekifft.

Vorbei an Tilburg, dann weiter Richtung Breda war es nur ein „runterfressen“ von Kilometern. Erst nach der „Moerdijkbrug“, die das „Hollands Diep“ überspannt, stelllte sich das „Zuhausegefühl“, das Zurückkehren in vertraute Gegend so richtig bei mir ein. Kurz vor Dordrecht verliess ich die Autobahn, um jetzt weiter „über Land“ zu fahren. Durch die Polderlandschaften. Vorbei an Maasdam und Nieuw- Beijerland, dann Zuidland – um dann letztendlich in Hellevoetsluis einen letzten Stop, eine Zigarettenpause einzulegen.

Wie an einem Faden gezogen steuerte ich geradewegs das historische Zentrum an. Hier kannte ich mich aus, hier wollte ich in einem Café ein Bier trinken. Die letzten, wenigen Kilometer würde ich „auf jeden Fall“ ohne grosse Mühen schaffen, selbst nach einem Bierchen.

Den Escort hatte ich direkt am Hafen geparkt, betrat das Bistro „Aan de Kade“, bestellte Bier und blickte auf den Hafen. Nach dem ersten „Dommelsch“, das ich in zwei zügigen Schlücken „eingeatmet“ hatte, holte ich mir auf dem Weg zum Tresen – um ein weiteres Bier zu ordern – die Tageszeitung, die in einem gitterähnlichem Metallregal an der Wand steckte.

Mehr flüchtig blätterte ich mich durch’s „Tagesgeschehen“, überflog die Seiten eher. Das war kein richtiges Lesen, eher so dass ich das Gefühl haben wollte einem vertrauten Ritual zu fröhnen. Erst gegen Ende der Seiten blieb meine Aufmerksamkeit eine längere Zeit bei einer ganzseitigen „Werbeanzeige“ von Albert Heijn kleben.

„Komm’, fahr nach Hause“ sprach ich zu mir selbst, faltete das „Algemeen Dagblad“ zusammen, legte beim Hinausgehen einen „Fünf Gulden Schein“ auf den Tresen. Das war mehr als ausreichend für die zwei Biere – „stimmt so“ zwinkerte ich der Bedienung zu.

Nach wenigen Minuten Fahrtzeit war ich in Rockanje, sehr wenigen Minuten. Hinter dem „Haringvlietdam“ ging es quer durch die Polder, es schien mir so als ob der Ford Escort die Strecke kannte. Aber es war natürlich nicht das Auto, sondern ich selbst. „Rasant“ nahm ich die kurvige Strecke in Angriff, musste zum Rallye-Fahrer werden.

Vielleicht lag es daran, dass ich erst vor wenigen Minuten die Anzeige von Albert Heijn in der Zeitung gelesen hatte – aber wohl eher weniger – ich stoppte am Marktplatz in Rockanje und betrat den Supermarkt. Kaufte allerlei Zeug ein, fast so als wäre ich nach einer langen Weltreise „ausgehungert“ zurückgekehrt.

Aber das war es nicht, in keinster Weise - ich wollte einfach nur einkaufen – Dinge die ich seit Tagen nicht gegessen hatte. „Heinz Sandwich Spread“ und „Calvé Pindakaas“, anderen süssen Schweinkram, nicht zu vergessen eine Kiste Bier – „Grolsch“. Lud alles in den Kofferraum, dann noch einen Abstecher zum Bäcker und dann bei der Metzgerei vorbei – das Wochenende war gesichert, zumindest was Essen und Trinken anbelangte.

Wilma’s Renault R5 stand nicht in der Hofeinfahrt, sicherlich würde sie bald kommen, Feierabend haben.

Nachdem ich zuerst die Einkäufe in der Küche verstaut hatte holte ich meine Tasche mit Wäsche, belud die Waschmaschine.

Mit einem lauten „Ausatemgeräusch“ liess ich mich auf die Chesterfieldcouch fallen, drehte mir einen fetten Joint, füllte mit dem zuvor in Venlo gekauften Dope die Mahagonidose, in der wir unsere Rauchwaren aufbewahrten auf, blickte in die Runde. „Ja, zuhause“.

Dichte Rauchschwaden, die ich ausatmete, füllten das Wohnzimmer, waberten schwer zu Boden. Ich sah ihnen dabei zu wie sie sich, langsam in Richtung Fussboden schwebend, nach und nach auflösten. „Zeit für ein Bier, Zeit für ein Grolsch“ animierte ich mich selbst, holte eine Bügelflasche aus der Bierkiste, öffnete sie mit einem lauten „Plopp“ - musste grinsen - und konnte nur den Satz wiederholen – „Ja, zuhause“.

Nachdem ich eine ganze Weile vor mich hin sinniert, meditiert hatte – es war aber weder das eine noch das andere – ich glotzte einfach bekifft vor mich hin – wurde ich vom leisen „Piepsen“ der Waschmaschine, die damit ankündigte, dass der Waschgang abgeschlossen ist, wieder in das „Hier und Jetzt“ zurückgeholt. Ich ging ins Badezimmer, entlud die Waschmaschine in einen herbeigezogenen Wäschekorb, um dann alles im Garten auf die Wäscheleine zum Trocknen zu hängen.

Ein Klopfgeräusch riss mich aus meiner Hausfrauentätigkeit heraus. Suchend schaute ich umher, mein Blick blieb am Küchenfenster hängen. Nur ganz kurz erfasste ich Wilma, nicht lange genug um wirklich zu realisieren was ich gesehen hatte, schon stand sie im Garten neben mir.

Wilma fiel mir um den Hals. „Hallo, mein Liebling“. Gab mir einen Kuss. Wie angewurzelt stand ich da, in der einen Hand irgendein nasses Kleidungsstück, in der anderen ein paar Wäscheklammern. Wusste gar nicht so recht wie ich reagieren sollte. Hatten wir uns doch vor meiner Abreise nach Deutschland – naja, nicht gestritten – aber zumindest eine grössere Diskussion gehabt, die auch darin endete, dass ich mich „ungeklärterweise“ auf die Reise gemacht hatte.

„Was ist? Freust du dich nicht wieder zuhause zu sein? Mich wiederzusehen?“ Wilma hatte meine Hand gegriffen, die noch immer das nasse Wäschestück umschloss. „Ich – ich weiss nicht ...“ Meine Augen suchten ihren Blick.

„Ach, Papperlapapp. Du weißt nicht. Gib mir einen Kuss. Du warst jetzt eine ganze Woche weg. Oder bist du immer noch eingeschnappt?“ Bevor ich ihr antworten konnte nahm sie mir das Wäschestück aus der Hand, warf es einfach über die Wäscheleine. „Stell’ dich nicht so doof an, küss’ mich, nimm mich in den Arm“.

Ihr Gesicht kam ganz dicht an meines heran, leicht öffnete Wilma ihre Lippen. „Kom op, Lul“. Schon hatte sie ihre Zunge in meine Mundhöhle gesteckt. „Bist doch sonst nicht so …“

Weich drückten sich ihre Brüste gegen meinen Oberkörper. „Lass’ uns rein gehen, erzähl’ mir wie deine Woche war, lass’ die Wäsche Wäsche sein“. Sanft zog sie mich an der Hand hinter sich her. Das Eis, mein Eis, meine Unsicherheit war gebrochen.

Erst jetzt betrachtete ich sie ganz. Musterte Wilma von oben bis unten. Sie trug ihre „Pflegeuniform“, weisse Hose und weisse Kitteljacke. Ich gab ihr einen Klapps auf ihren Hintern während sie voraus ging. „Trägst du keinen BH mehr bei der Arbeit?“ Die Frage kam unvermittelt aus mir heraus, musste gestellt werden, so weich wie sich ihre Brüste an mich geschmiegt hatten. Wilma drehte sich um und schmunzelte. „Das hast du direkt mitbekommen?“ „Ja“.

Weil sie so „genervt“ von dem Büstenhalter sei „habe ich den direkt, nachdem ich bei Victoria das Haus verlassen habe, ausgezogen. Der liegt im Auto“.

Wilma liess meine Hand erst los als wir im Wohnzimmer waren. „Setzt dich zu mir“. Sie hatte sich bereits auf der Couchgarnitur niedergelassen. „Wir kiffen uns einen, dann erzählst du, ja?“

Wilma beugte sich leicht über den niedrigen Couchtisch, zog die Mahagonidose zu sich heran. „Oh, hast du das aufgefüllt?“ Lächelnd sah sie zu mir. Nickend bejahte ich ihre Frage. „Ich war noch in Venlo einkaufen, aber auch Lebensmittel habe ich gekauft. Wollen wir nicht etwas essen? Bist du nicht hungrig?“

Wilma drehte ihre Oberkörper zu mir, während sie schon damit begonnen hatte einen Joint zu produzieren. „Ja schon, aber kochen will ich nicht. Du?“

Mit meiner rechten Hand griff ich in den Ausschnitt ihrer Kitteljacke, striff über ihre Brust. „Lieber würde ich …“. Wilma lachte. „Ist schon klar, du bist unterfickt. Aber du weißt schon noch was das Thema war? Vor deiner Abreise?“

„Natürlich. Jedes Wort“. Wilma gab mir einen Kuss. „Dann sag’ mal. Jedes Wort“. Es brauchte einen Moment bis aus meiner wortlosen Anglotzerei ein verlegenes Stammeln wurde. „Ähm, also ...“

Wilma unterbrach mich. „Nix, gar nichts weißt du“. Sie entzündete den Joint, nahm einen tiefen Zug, bliess die Rauchwolke Richtung Zimmerdecke. „Ich hatte dir gesagt, dass es auf keinen Fall so sein wird, dass du an deinem Montagewochende einfach hier ankommst, mal eben ein bisschen mit mir schläfst und dann wieder abhaust. Das weißt du noch, oder?“

Stimmt, so war das. „Natürlich mein Liebling, das hast du gesagt“. Wilma sah mich an. „Dann nimm mal die Hand von meinen Titten“. Meine Hand verliess das warme, weiche Innenleben ihrer Kitteljacke, nahm den mir hingehaltenen Joint entgegen.

Während ich inhalierte musste ich mir eingestehen, dass ich nichts mehr wusste von diesen Worten, oder einfach alles vergessen – verdrängt – hatte.

„Später. Vielleicht.“

Wilma war aufgestanden, zupfte dabei ihre Berufskleidung wieder akurat zurecht. „Ich gehe mich mal umziehen, ab jetzt ist Wochenende“.

Aus dem kleinen Flur vor dem Badezimmer vernahm ich das leise Klirren von Bierflaschen, die aneinanderschlugen, dann – aus der Küche – ihre Stimme. „Du solltest das Bier schon kaltstellen. In den Kühlschrank“. Das war mehr eine Information als eine Aufforderung – schliesslich war sie schon damit beschäftigt, wie mir die Geräuschkulisse verriet.

Ganz kurz lugte sie mit ihrem Gesicht um die Ecke. „Ich mach’ mich fein, dann gehen wir aus. Essen. Oder willst du doch kochen? Und dann können wir uns unterhalten“. Dann trat sie ganz aus der Küche, blieb am Esstisch stehen, knöpfte ihre Kitteljacke langsam auf. „Später vielleicht kannst du das haben“. Ihre Brüste waren komplett entblösst. „Später. Vielleicht“. Wilma grinste.

Nicht nur um die Wartezeit, Wilma’s Styling, zu überbrücken – auch um mich selbst umzuziehen ging ich in mein Zimmer. Die Umgebung hatte ich auch vermisst, mein kleines Reich. Hier war es so ganz anders als in der Pension in Godorf, alles bezeugte, dass dies „meins“ ist. Ich legte mich für einen Moment auf mein Bett, kramte einen meiner Comics hervor und schmökerte darin.

Nach einer gefühlten Ewigkeit – in Wirklichkeit waren es vielleicht mal 30 Minuten – erschien Wilma in meinem Zimmer. Ein atemberaubender Anblick, den ich jetzt schon viel zu lange nicht geniessen konnte. Selbst nach einer schlappen Woche war es „zu lange her“, dass ich sie so gesehen hatte. Klar, ich hatte sie ja „gar nicht“ gesehen, weder so aufgebrezelt – noch überhaupt. Von meinem Bett sah ich auf, legte den Comic beiseite. „Du siehst hinreissend aus, du bist wunderschön“.

Wilma lächtelte. „So eine kleine Auszeit wirkt anscheinend Wunder. Worauf hast du denn Lust?“ Schnell richtete ich mich komplett auf, war im Begriff in die Senkrechte zu kommen. „Das ist jetzt aber eine Fangfrage, oder? Ich will dich ausziehen und …“ Wilma machte eine Handbewegung, die ein wenig an ein Stopschild erinnerte. „Essen meine ich, worauf hast du Lust?“

Und obwohl ich auf diese Frage nicht vorbereitet war kam die Antwort prompt. „Holländisch, also frittiertes, oder Indonees eten“. Eigentlich aber kreisten meine Gedanken um ein anderes Thema. So wie sie vor mir stand. In einem knappen Minirock, darunter Strickleggings, die ihre Beine in halbhohen Stiefeletten enden liessen. Durch die leicht transparente Bluse schimmerten ihre Brustwarzen.

„Oki, das ist eine gute Idee, Indonees. Dann fahren wir nach Hellevoetsluis. Du ziehst dich aber auch noch um, oder?“

Das war der eigentliche Grund warum ich nach oben gegangen war. „Klar, so nimmst du mich bestimmt nicht mit. Ich weiss schon was das heissen soll“.

Immer noch ruhten meinen Augen auf Wilma. „Verdomme, du bist eine solche Schönheit“. Wilma lachte. „Und du bist geil, stimmt’s?“ Ich konnte nur nicken. „Später. Vielleicht“, wiederholte Wilma ihre Worte, die sie schon im Wohnzimmer gesagt hatte. „Ich geh’ runter, drehe uns noch eine kleine Tüte. Du kommst dann“. Drehte sich auf dem Absatz, das Klackern ihrer Stiefeletten hallte im Treppenhaus.

Aus dem Kleiderschrank suchte ich meine Garderobe zusammen, verschwand damit im Badezimmer, sprang schnell unter die Dusche. Wirklich nur schnell, einseifen, abbrausen, Haare kämmen, Rasierwasser „auflegen“ – dann war ich parat.

Wilma nahm den Joint, sah auf zu mir. „Bist du fertig, sollen wir los?“ Sie hielt in einer Hand den Joint. „Rauchen wir unterwegs, komm’ lass’ uns los“. Ein wenig verwundert sah ich sie an. „Wie unterwegs? Ich rauche nicht einmal eine Zigarette im Auto, das weißt du doch“. Wilma hakte sich unter meinem Arm ein. „Wir fahren mit meinem Auto, ich fahre“.

Das war mir recht, nicht wegen des Rauchens, sondern weil ich schon einige hundert Kilometer hinter dem Steuer gesessen hatte. Nach wenigen Metern entzündete Wilma den Joint, zog zweimal kräftig daran, reichte ihn mir herüber.

Die Strecke führte über den „Nieuwe Achterweg“, quer durch die Polder. „Ich dachte wir fahren nach Hellevoetsluis? Das ist aber eine ganz andere Strecke“ bemerkte ich erstaunt. „Ja, das Restaurant in das ich möchte ist in Nieuw-Helvoet, etwas ausserhalb. Das kenne ich, lass’ mich mal machen“ gab Wilma lächelnd zurück.

Das Restaurant lag quasi zwischen Hellevoetsluis und Nieuwenhoorn, eher abgelegen. Kein Vergleich mit dem belebten Stadtzentrum von Hellevoetsluis. Dennoch war es extrem gut besucht, anscheinend ein „Geheimtipp“, mir jedenfalls gänzlich unbekannt.

Beim Betreten kam uns Stimmengewirr und eine emsig umherwuselnde Servicekraft entgegen. „Eten? Met zijn tween?“

Eigentlich eine blöde Frage, auch wenn sie nett und zuvorkommend gestellt war. Wilmas Blick verriet mir sofort was zu tun sei, nämlich Maul halten und freundlich bleiben. Wusste sie doch sehr gut, dass ich gelegentlich auf solchen Schwachsinn in Frageform rigide reagierte. „Ja“ antwortete sie für uns beide.

Die Servicekraft geleitete uns an einen kleinen Tisch, zog einen weiteren, noch kleineren, etwas niedrigen Tisch heran, legte zwei Speisenkarten aus. „Getränke?“

Fragend wanderte ihr Blick zwischen Wilma und mir hin und her. „Rosewein, bitte. Eine Flasche“ gab Wilma die Order auf. Erst dann blickte sie mich an. „Oder?“

Auf einem Tablett brachte die Bedienung den Wein, Gläser und einen geflochtenen Bastkorb mit Kroepoek - gebackenen Krabbenchips und Schälchen mit Dip. Tahin, eine würzige Sesampaste, Sambal Oelek und Sojasauce, goss jedem von uns beiden ein Glas Wein ein. Ihr „Dauerlächeln“ erinnerte mich stark an die Bedienung in unserem China-Restaurant in Rockanje.

Wieso waren die Asiaten eigentlich immer so gut gelaunt? Ist das so eine angeborene Freundlichkeit?

Kurz darauf hatten wir unsere Wünsche aufgegeben, das Essen war geordert. Um eine möglichst grosse Vielfalt an Speisen „verputzen“ zu können hatten wir zwei verschiedene „gemischte“ Platten bestellt. Die Bilder auf der Speisenkarte, die die namentlich gelisteten Gerichte ergänzten, waren mehr als hilfreich. So hatte ich zumindest eine annähernde Vorstellung von dem was serviert würde. Denn unter „Mie Jawa kuah“, „Oseng Oseng Pare“, „Fu Yong Hai“ oder „Sayur oblok-oblok“ konnte ich mir alles und nichts vorstellen.

Zwischen zwei Bissen von ihrem Krabbenbrot hatte Wilma über den Tisch herüber meine Hand gegriffen, hielt sie in ihrer warmen und weichen Handinnenfläche. Wie mochten sich meine, von der Arbeit rauen und spröden Griffel wohl für sie anfühlen?

Sie wischte mit einer Serviette ein paar Krümel aus den Mundwinkeln. „Viel erzählt hast du ja noch nicht. Soll ich mal anfangen? Von meiner Woche erzählen?“

Nicht nur weil ich ziemlich auf Essen konzentriert war fand ich das einen guten Vorschlag. „Ja, lass’ mal hören“.

Kurz liess Wilma meine Hand los, rückte ihren Stuhl etwas an den Tisch heran, nahm dann aber direkt wieder meine Hand.

Sie erzählte von ihren Tagen bei Victoria, was sie alles unternommen hatten. Naja, unternommen war übertrieben, was konnte man mit einer älteren Dame, die auf den Rollstuhl und permanente Betreuung angewiesen ist, schon grossartig unternehmen? Dass sie sich viel unterhielten, Gesellschaftspiele spielten, gemeinsam Fernseh schauten, Kaffee oder Tee tranken - so was halt. „Aber weißt du was echt blöd ist? Victoria vergisst zunehmends mehr, ich glaub’ die ist auf dem Weg dement zu werden. Ist das nicht furchtbar?“

Das war es in der Tat, ich kannte Victoria ja auch. Natürlich bei Weitem nicht so wie Wilma, aber zu hören, dass eine gebildete und kosmopolite Frau, wie Victoria es nun einmal war, all ihr Wissen und ihr Erlebtes verlor fand ich wirklich tragisch. „Gut, dass du für sie da bist, dich um sie sorgst. Sie könnte keine Bessere haben als dich“.

„Ja, ich bin auch froh, dass ich sie habe. Es ist ja nicht nur mein Job, sie ist eine echte Freundin für mich geworden. Und wenn sie den Durchblick hat, gibt sie so viel, sie ist so schlau, richtig gebildet und weise. Und überhaupt nicht altmodisch. Die ist irgendwie Hippie geblieben. Das liebe ich an ihr. Du hast sie ja selbst erlebt“.

Das hatte ich, glücklicherweise – mehr als einmal. Sie hatte mich auch ziemlich schnell fasziniert – vereinnahmt. Victoria hatte wahrlich ein einnehmendes Wesen, mit enormer Strahlkraft. Mehr als einmal hatte sie mir nahegebracht „Es ist nie zu spät zum Nachdenken“ – womit sie absolut richtig lag. Weil ich auch viel jünger und auch viel dümmer war als sie. Nicht nur aus spiritueller Sicht. Gerne wäre ich im Alter auch so, nur eben ohne diese Vergesslichkeit, diese Demenz. Wenn ich etwas „vergass“ – verdrängte - war es eher aus Selbstschutz, aus der Angst heraus „ertappt“ zu werden – bei Unehrlichkeit zum Beispiel. Oder aus Verantwortungslosigkeit. Das konnte ich natürlich nicht laut sagen - vor allem nicht Wilma gegenüber – ohne mir selbst ein Bein zu stellen, ein Eigentor zu schiessen. Aber auch dieses Bedenken war ein klassisches Beispiel dafür wie jung und dumm ich doch war.

Ich stand auf, gab vor zur Toilette zu gehen, wollte aber eigentlich Wilma nur in den Arm nehmen, sie drücken. Ihr für ihre Kraft und Aufopferung danken. „Du bist ein verdammt guter Mensch“ brabbelte ich. Was für ein blöder Spruch, fiel mir echt nichts Passenderes ein?

Und wo ich jetzt auch schon stand wollte ich wirklich zur Toilette gehen. Nicht nur pinkeln, sondern auch einen Moment in mich gehen – über meine Art nachdenken. Während also mein Urinstrahl in das Pissoir plätscherte formulierte ich es – für mich – leise. „Versuch’ immer so ehrlich als möglich zu sein“. Für einen Ausstenstehenden wäre das sicherlich ein kurioses Bild, wenn er denn meine Worte hören könnte während ich „die letzten Tropfen“ abschüttelte.

Schon fast wieder an der Türe fiel es mir ein – „Händewaschen“ nicht vergessen. Während ich meine Hände unter den Wasserstrahl der Waschbeckenarmatur hielt stellte ich mir die Frage warum man sich die Hände nach dem Toilettengang reinigte. Das war irgendwie einleuchtend - aber warum machte man das dann nicht auch vor dem Toilettengang? War es egal welchen Siff man an den Pranken hatte – und dann den Pimmel zum Strullern rausholte? Waren meine Hände eigentlich vor oder nach dem Pinkeln schmutziger? Unhygienischer?

„So, und jetzt du“. Ich hatte mich noch nicht ganz wieder hingesetzt. „Erzähl’ von deiner Woche“ forderte Wilma mich auf. Ich schaute in ihr Gesicht, in die erwartungsvoll geweiteten Augen. „Was willst du denn hören?“ „Ach Mann, alles. Wie ist deine Unterkunft? Wie ist die Arbeit? Wie ist es in Deutschland? Einfach alles“.

Der erste Tag auf der SHELL-Raffinerie verlief ja eher ruhig, vertraut machen mit der neuen Arbeitsumgebung, Einweisung in die anstehenden Arbeiten – „ruhige Kugel schieben sozusagen“ erklärte ich Wilma. „Und deine Unterkunft?“ schob sie ein.

Unterkunft war ja eher geprahlt. „Ein kleines Zimmer, Bett, Tisch, Kommode, Fernseher, Telefon. Mehr nicht. Und bescheidene Aussicht. Kein Meer, kein Strand, nur gepflasterte Strassen“. Ich sah zwischen zwei Bissen der Hauptspeisen auf zu Wilma, die ebenfalls „mümmelnd“ zuhörte. „Aber vor allem keine Frau“. Wilma lachte. „Keine Frau? Was meinst du damit? Keine Nutten?“

„Wilma, bitte. Ich meine dich, du bist doch meine Frau. Ich geh’ nicht zu Nutten. Oder bestell’ die mir gar in die Pension. Das sollte dir doch hinlänglich bekannt sein“. Wilma wischte sich mit der Serviette über den Mund. „Das weiss ich, war ein Spass“.

Ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem breiten Grinsen. „Du wichst lieber vor deinen Kollegen“. Jetzt prustete sie vor Lachen laut hervor. „Du bist blöd, echt blöd“. Mehr konnte ich dazu nicht sagen.

„Nimm nicht alles so ernst, ist nur Spass“.

Leicht beleidigt fiel mir das aber ein wenig schwer das „spassig“ zu nehmen. „Und weiter?“ Wilma legte ihr Besteck beiseite, nahm wieder meine Hand, „erzähl’ weiter“.

Den Rest der Woche konnte ich zusammenfassen, da sich meine Arbeit jetzt nur wiederholte. Mit zweien meiner Kollegen waren wir damit beauftragt neue Wärmetauscher zu produzieren. Besser gesagt deren Innenleben. Ein Haufen Rohre, die im „Cracking-Prozess“ dazu dienten irgendwas zu kühlen.

Ein unüberschaubarer Stapel „zölliger Rohre“ musste zu einem grossen Bündel zusammengefügt werden. Durch etwa 3 Meter Durchmesser, knapp 3 Zentimeter starke Stahlscheiben geführt und dort verschweisst werden.

Wilma unterbrach mich kurz. „Was sind zöllige Rohre?“

Für mich die Gelegenheit mit einem meiner Scherze zu antworten. „Das ist das was ich habe, wenn ich daran denke in dich einzudringen“. Daumen und Zeigefinger fügte ich zusammen um so die Abmessungen von knapp 2,5 Zentimeter zu zeigen. Wilma grinste wieder breit. „Das werde ich beim nächsten Mal abmessen, ob dein Pimmel echt so dick ist. Glaubst du das?“

Mit einem vernehmbaren Geräusch legte ich mein Besteck auf dem Tisch ab, sah sie an. „Lass’ uns gehen, ich zeig’ dir das. Sofort“. Wilma umschloss mit ihrer Handfläche meine Hand, die noch immer den zölligen Durchmesser anzeigte. „Später. Vielleicht“. Sie zwinkerte mir zu. „Du bist und bleibst ein kleiner Spinner“. Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu. „Ich liebe dich, du kleiner Spinner“, beugte sich für einen Kuss zu mir herüber.

Sie nahm mein Gesicht in beide Hände. „Wollen wir uns betrinken? So richtig?“ „Warum?“ „Und dann schlafen wir miteinander, Dummkopf. Ich will dein zölliges Rohr. In mir drin“.

Ich kannte ihre Art anzüglich zu reden - nur zu gut. Mit meinen Händen löste ich mich aus der Umklammerung, sah sie an. „Später. Vielleicht“. Wir lachten beide.

Wilma signaliserte der Servicekraft ihren Bestellwunsch. „Noch eine Flasche Wein bitte. Und zwei Vieux“. Zustimmend nickte ich der Bedienung zu. „Für mich auch. Also zwei Vieux“. Sie schaute zu Wilma, dann zu mir. „Also vier dann, richtig?“ Wilma griff an ihren Unterarm. „Richtig. Und den Wein nicht vergessen“.

Nachdem dieser Beschluss verabschiedet war assen wir genüsslich weiter, tranken, erzählten, machten Witze, lachten viel. Bis tief in die Nacht. Stundenlang sassen wir schon im Restaurant. Zwischendurch musste ich kurz verschwinden, mir Getränke und Essen erneut „durch den Kopf gehen lassen“.

Als ich sichtlich „abgekämpft“ und sehr blass von der Toilette zurück an unseren Tisch kam musste Wilma, zu meiner Verwunderung, laut lachen. „Warst du kotzen?“

Darauf reagierte ich nicht, die Frage hatte sich doch von selbst beantwortet. Schnell bestellte ich mir Kaffee, mein Alkoholbedarf war für’s Erste gedeckt. Wilma blieb belustigt. „Ich kann aber weitersaufen, oder?“

„WG25GL“

Der erste Kaffee war schnell getrunken, ich orderte eine weitere Tasse. „Ja klar, aber ich fahre“.

Jetzt wollte ich dann doch gerne wieder etwas essen, das meiste hatte ich unverdaut ausgespieen – und auf unserem Tisch stand noch reichlich. Eine angenehme Temperatur hatten die Speisen auch noch, wurde doch alles auf kleinen, silbernen Öfchen serviert, die mit Teelichtern befeuert wurden. Das was nicht mehr ganz so warm war, wie zum Beispiel Reis, konnte schnell, mithilfe von Sambal Oelek in „feurig“ verwandelt werden.

Wilma hatte sich bereits – und ausschliesslich – Getränken gewidmet, wurde zusehends besoffener. Ausgelassener, alberner, lustiger. Aber nicht unangenehm. Ich mochte sie – sowieso – sehr sogar - auch betrunken.

Erst ganz zum Schluss, nachdem ich wirklich fast alles weggefuttert hatte, orderte ich mir dann doch noch einen Vieux. Nicht dass ich erneut versuchen wollte mich zu betrinken, nein – zum Verdauen. Schönes Alibi. Anderseits musste ich meinem Versprechen, meiner Androhung „ich fahre“ auch Taten folgen lassen.

Wie sehr betrunken Wilma irgendwann war merkte ich daran, dass sie mich bat, sie zur Toilette „zu begleiten“. Sie zu führen, damit sie nicht haltlos durch das Restaurant torkelte.

Zeit zu gehen, Zeit zu zahlen. Das erledigte ich der Zeit, in der sie sich „frisch machte“. So nannte es Wilma gerne, wenn sie für längere Zeit in irgendeiner Toilette oder Badezimmer verschwand. Was genau dieses „Frisch machen“ beinhaltete war mir nie so richtig klar gewesen. Aber - und das musste man ihr dann doch lassen – sie sah immer „frisch“ aus, wenn sie zurückkehrte.

Die Verwandlung die jedes Mal stattfand, liess die Vermutung nahe liegen, dass in ihrer Handtasche, in komprimierter Form, eine komplette Drogerie und Parfümerie verstaut sein musste. Anders war das für mich nicht zu erklären.

Wobei ich auch auf sie stand, wenn sie nicht ganz so frisch aussah, es war ja immer die gleiche Person. Die Person, die ich liebte. Wilma eben.

Die Bedienung brachte uns – zuvorkommend und aufmerksam – unsere Garderobe, half Wilma dabei in den Mantel. „Vielen Dank für Ihren Besuch. Und einen schönen Abend Ihnen noch“. Jepp, das war sehr freundlich. Überhaupt, nicht nur weil sie Asiatin war.

Wilma sah mich an, ich verstand ihren Blick, der darum bat, dass ich sie in den Arm nehmen solle. Nicht nur weil sie einige Probleme mit dem „geradeaus gehen“ hatte, sondern weil sie auch dieses „Anlehnungsbedürfnis“ hatte, das sich immer einstellte, wenn sie gut betrunken war. Sie wurde dann zu einem kleinen Mädchen, das beschützt werden wollte.

Gemächlich verliessen wir das Restaurant, schlenderten zum parkenden Auto. Ich genoss es Wilma im Arm zu halten. Nicht weil sie getrunken hatte – nein – weil ich sie so lange nicht im Arm halten konnte, ihren Körper halten konnte, ihren Geruch ganz dicht an mir einsaugen konnte.

Beim Einsteigen in ihr Auto war ich behilflich, öffnete galant die Beifahrertüre, half ihr sich auf den Sitz zu manövrieren.

Bis nach Haus - bis nach Rockanje - war es glücklicherweise nicht weit. Und im Prinzip brauchte ich nur auf dem Weg bleiben, dem „Nieuwe Achterweg“ folgen. Ein bisschen galt das aber auch für meine Fahrtüchtigkeit.

Zwar war ich bei weiten nicht so „dicht“ wie Wilma, aber mein Alkoholpegel, selbst nach dem Kotzen und „Auffrischen“ mit Kaffee und Essen, war immer noch hoch genug um das ganze ein wenig riskant zu machen. Dementsprechend konzentriert – und gleichzeitig unsicher – steuerte ich durch die Polderlandschaft. Und der Umstand, dass ich so ganz und gar nicht mit Wilma’s Renault vertraut war kam erschwerend hinzu. Gut nur dass hier sowieso keine Menschenseele unterwegs war – ausser uns.

Stützend – eigentlich mehr tragend – half ich Wilma das Treppenhaus hoch um ihr ihr Zimmer zu kommen, setzte sie auf die Bettkante. „Du kannst dich alleine ausziehen?“ Gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Ihr Blick traf meinen. „Äh … ja. Du kannst das aber auch machen … wenn du möchtest“.

„Und jetzt? Wie reagiere ich auf dieses Angebot?“ schoss es mir durch den Kopf. Mein Körper, insbesondere mein Pimmel verzehrte sich nach ihr – das war klar. Aber das war nicht die Situation dem Verlangen nachzugeben.

„Ich drehe uns noch einen Joint, dann komm’ ich wieder zu dir“. Gab ihr erneut einen Kuss, versuchte mich aus der Affäre zu ziehen und war im Begriff Wilma’s Zimmer zu verlassen. „Bringst du mir ein zölliges Rohr mit?“ Erst grinste Wilma nur breit, brach dann in schallendes Gelächter aus.

Ich verschwand nach unten, holte mir in der Küche ein Bier aus dem Kühlschrank, setzte mich an den Couchtisch um eine Tüte zu fabrizieren. Liess mir aber ausreichend Zeit um die Bierflasche komplett zu leeren, erst dann ging ich wieder zu Wilma.

Sie hatte es tatsächlich geschaffft, lag bereits entkleidet unter der Bettdecke. Den entzündeten Joint reichte ich ihr an, platzierte den Ascher auf der Nachtkommode, die neben ihrem Bett stand, zog mich auch aus, lediglich meine Boxershort behielt ich an, kuschelte mich neben sie.

Ein wohliges - vermisstes - und gleichzeitig bekanntes Gefühl durchfuhr mich. Eine Wohltat ihren warmen und weichen Körper an meinem zu spüren. Wilma schaute mich von der Seite an, reichte mir den Joint, bliess eine dichte Rauchwolke aus ihren Lungen aus. „Erzählst du mir noch was? Eine Gute-Nacht-Geschichte?“

Ein wenig hatte ich das Gefühl eines fürsorglichen Vaters, der seiner „kleinen Prinzessin“ aus einem Märchenbuch vorliest, zog die Bettdecke über Wilma’s Oberkörper.

Das mit dem Vater war natürlich Quatsch, zum einen konnte ich in meinem Alter nicht so eine erwachsene Tochter haben – andererseits war es ja Wilma, die um ein paar Jahre älter war als ich. Und ausserdem hatte ich weder ein Märchenbuch, geschweige denn vorlesebereit zur Hand.

Bevor ich mit meiner Erzählung begann zog ich nochmals kräftig am Joint, atmete aus, und legte ihn in den bereitstehenden Ascher. Es war auch kein Märchen, ich kam einfach nochmals auf meine Arbeit auf der Raffinerie in Godorf, in Deutschland zurück.

„Zuerst müssen die einzelnen Rohrsegmente gut gereinigt, entfettet werden. Dann muss eine Phase angeschliffen werden, um darin eine anständige Schweissnaht zu legen“ erzählte ich Wilma. Mehr und mehr schmückte ich meine Erzählung aus, liess meiner Faszination für die Arbeit als Schweisser Raum sich zu entfalten.

Mit einer Hand strich ich sanft über Wilma’s Gesicht, sie war bereits eingeschlafen. Dennoch erzählte ich einfach weiter. Vielleicht würde ihr Unterbewusstsein meine Worte - meine Begeisterung – transportieren, zu ihr überspringen lassen.

War es doch im „Normalfall“ nicht so, dass ich über meine Arbeit erzählte – zumindest nicht so ausschweifend.

Wollte Wilma damit nicht langweilen. Und im Vergleich zu ihrer Arbeit - ihrer Tätigkeit – zum Wohle von Menschen – trug mein Job doch eigentlich nur zur Ausbeutung von Mutter Erde bei. Zwar ein gutbezahlter Job, aber eigentlich unsinnig.

Meine Hand griff zur Nachtkommode, schaltete die Tischleuchte aus. Ein wunderschöner Klassiker aus der Bauhaus-Ära, ein „Designer-Stück“, in den 1920er Jahren von Wagenfeld entworfen. Eine „WG25GL“, mit einem edlen, kreisrunden und dickem Glasfuß, der der Leuchte eine besondere Standsicherheit verlieh - vernickeltem Leuchtenschaft und weißem, halbkugelförmigen Glasschirm, die das Zimmer in ein warmes Licht tauchte.

„Keukenhof“

Behutsam, leise und vorsichtig schlug ich die Bettdecke zurück. Der Tag begann zu dämmern, so langsam wurde es bereits hell, ich wollte – musste – aufstehen. Kurz blickte ich in Wilma’s Gesicht. Uff, wie aus einem Zombiefilm sah sie aus. Nicht nur die Spuren der gestrigen Sauferei waren ihr anzusehen, auch ihre Schminke, insbesondere Mascaro, war über Nacht zerlaufen. Schwarze Ränder umhüllten ihre Augen. Aber die Wärme ihres Körpers machte den etwas trostlosen Anblick ihres leicht lädierten Gesichts wett. Ihr Kopfhaar stand in alle Himmelrichtungen ab.

Kurz hielt auf der Bettkante inne, trotz allem war meine Freude riesengross neben Wilma aufgewacht zu sein, egal wie „zerknautscht“ sie aussah.

Meine Morgenlatte presste sich fest gegen meine Boxershorts, jetzt hiess es schnell meine Blase zu entleeren. Leise schlich ich aus dem Zimmer. Im Treppenhaus versuchte ich mich „leicht zu machen“, damit das Knarzen der hölzernen Treppenstufen Wilma nicht aufwecken sollte.

Die Türen zu Wohnzimmer und Küche schloss ich, so konnten keine – oder weniger Geräusche nach oben dringen. Insbesondere das Röcheln der Kaffeemaschine war ein lästiger „Störfaktor“ – aber ohne Kaffee ging nun mal gar nichts.

Frühstück vorzubereiten war müssig, zumindest für Wilma. Sie würde garantiert nichts essen wollen, das kannte ich bereits. Wie sie reagierte nach einem „Saufabend“, wenn sie „derangiert“ durch die Wohnung schlurfte. „Du siehst aus wie das Leiden Christi“ hatte ich einmal angemerkt, Wilma war aber nicht begeistert über die Beschreibung.

Nachdem ich mein „französisches Frühstück“ beendet hatte – Kaffee und eine Zigarette – holte ich mir, immer noch sehr leise, Kleidung aus meinem Zimmer, wusch mich schnell im Badezimmer, ging in den Garten, wollte mein Fahrrad aus dem Schuppen holen, wollte zum Friedhof fahren.

Immer noch hingen meine gewaschenen Kleidungsstücke auf der Wäscheleine, von der morgendlichen Feuchtigkeit leicht „klamm“, wie ich beim anfühlen feststellen musste. „Das darfst du aber heute abend nicht vergessen, sonst wird das nie trocken“ gab ich mir selbst auf meinen imaginären Notizzettel auf.

Hinter der Hofeinfahrt bestieg ich meine „Gazelle“ und radelte los. Ganz kurz sinnierte ich über diese Formulierung – Gazelle - diese Phrase. „Viel lieber würde ich meine andere „Gazelle“ besteigen. Die aus Fleisch und Blut“.

Meine Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln. Wilma wäre nicht erfreut, wenn ich so über sie reden würde. Oder doch? Sollte ich das einfach mal zu ihr sagen – meine Gazelle?

Natürlich konnte ich nicht wissen wie Willeke’s Grabstelle aussah – woher auch? Dass sich Wilma immer um alles kümmerte wusste ich, aber wann zuletzt war sie dort gewesen? Wir hatten nicht, bislang nicht, darüber gesprochen, sprechen können.

Vorsorglich machte ich einen Abstecher zum Floristen um Blumen für das Grab zu kaufen. Die junge Frau wusste genau was ich wollte, es war mittlerweile nicht mehr nötig meinen Wunsch zu äussern. „Hoi, goedemorgen“ begrüsste sie mich freundlich.

„Margeriten? Neun Stück?“ Das war genau was ich immer kaufte. Margeriten - weil sie für „Unschuld und Hoffnung“ stehen. Und neun – weil die Zahl Neun die „Anbetung“ symbolisiert. So einfach war das – für mich.

Dann entschied ich mich für einen weiteren Blumenstrauss – für Wilma. Da so langsam der Frühling Einzug hielt fiel es nicht schwer meine Wahl zu treffen. Tulpen – Tulpen uit Amsterdam – vom Keukenhof, die in ihrer Farbenpracht leuchteten.

Die fröhliche Mischung aus Ton-in-Ton-Blüten, die die Floristin mir zusammenstellte war wie gemacht für eine Liebeserklärung – für eine Liebesbekundung an Wilma.

Die Verkäuferin übergab mir lächelnd beide Sträusse. „Schön, dass Sie immer wieder zu uns kommen, vor allem dass sie immer wieder Blumen für einen lieben Menschen kaufen. Gerade bei Männern ist das eher selten“.

Diese Eigenart hatte ich wohl von meinem Vater „geerbt“. Er pflegte dieses Ritual, jeden Freitag, passend zum Wochenende, brachte er einen Strauss Blumen für meine Mutter mit, bezeugte ihr so seinen Respekt und seine Liebe. Das – unter anderem – hatte sich in meinem Hirn festgebrannt.

Die Blumen auf Willeke’s Grab waren noch „relativ“ frisch, lediglich an einigen hingen die Blätter etwas schlaff herunter, neue konnten aber grundsätzlich nicht schaden.

Auf Wilma war Verlass. Das schätzte ich sehr an ihr. Nicht nur das, sondern noch viel mehr. Wilma war aufmerksam. Und liebevoll. Das zeigte sich ja auch daran, dass sie einen Pflegeberuf ergriffen hatte. Für ihre Mitmenschen da war.

Erst zupfte ich ein wenig „Unkraut“ von der Grabstelle, sprach dabei zu Willeke, selbst wenn sie ja nicht hören konnte was ich sagte. Tauschte die Margeriten, stand noch einen Moment, in Gedanken versunken, vor dem Haufen Erde, der jetzt schon so lange Willeke’s Körper bedeckte. Ihre Aura – ihr Wesen aber niemals am Strahlen hindern konnte.

Wilma hantierte in der Küche herum als ich wieder das Haus betrat. Leicht vornüber gebeugt versuchte sie etwas aus dem Küchenschrank hervor zu holen. Ihr blanker Hintern blitzte unter dem langen, weiten Pullover hervor den sie trug. „Guten Morgen Liebling. Das machst du aber jetzt extra, oder?“ Wilma drehte sich ein wenig um. „Was, was ist jetzt? Was willst du?“ Ein, zwei Schritte trat ich an sie heran, griff ihr an den Hintern. „Na, dass du mir deinen Hintern so entgegen reckst. Verlockendes Angebot“.

Sie richtete sich auf, hielt eine kleine Porzellanschüssel in der rechten Hand, mit der anderen griff sie zu einer Packung „Kellogg’s Smacks“, die auf der Anrichte des Schranks stand. „Das ist so ziemlich das letzte was ich jetzt brauche. Sexuelle Belästigung“. Dennoch erhellte ein leichtes Lächeln ihr Gesicht. „Morgen mein Liebling“.

Wilma stellte beides - Schüssel und Smacks - auf den Esstisch, setzte sich langsam, goss sich Kaffee in ihre Tasse. „Puuh, mein Schädel“. Um das zu unterstreichen griff sie sich an den Kopf.

Schon nach dem ersten Löffel ihrer Smacks, die sich in den Mund gesteckt hatte, hielt sie inne. „Auweia, ist das laut“. Damit meinte sie sicherlich das Geräusch das die knusprigen Smacks in ihrem Mund erzeugten. Sie schaute auf. „Haben … haben wir miteinander geschlafen? Gestern Nacht?“

Ein Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen. „Du hast Sorgen. Wie kommst du zu dieser Frage? Weißt du das nicht? Nicht mehr?“

Und weil ich noch vor kurzem den Gedanken hatte, setzte ich nach. „Meine Gazelle“. Wilma legte den Löffel beiseite, etwas Milch lief über die Tischplatte. „Wie jetzt? Meine Gazelle? Haben wir oder haben wir nicht?“

Es machte mir Spass - ich machte mir einen Spass daraus sie ein wenig zappeln zu lassen, gab erstmal keine Antwort. „Das weißt du nicht mehr? Meine Gazelle“. Wilma wurde energischer. „Verdomme, was jetzt? Ja oder Nein? Warum war ich nackt, komplett nackt als ich aufgewacht bin?“

Jetzt war es an der Zeit das Ganze aufzulösen. Ich ging um den Tisch herum, nahm sie in den Arm. „Du hast dich selber komplett ausgezogen, bist ins Bett gekrochen. Ich war noch unten, dann habe ich dir eine Geschichte erzählt, du bist einfach weggeratzt. Und selbst wenn, was sollte das für ein Fick gewesen sein? An den du nicht erinnern kannst?“ Wilma griff meinen Unteram. „Ich dachte halt nur. Weil ich nackt war. Und du doch bestimmt unterfickt bist“. „Also bitte Wilma. Unterfickt hin oder her. Du bist doch nicht meine Matratze. Was soll das?“

Wilma drückte meinen Arm fester, blickte zu mir auf, in mein Gesicht. „Äh … sorry“.

Dann griff sie wieder zu ihrem Löffel um sich weitere Smacks aus der Porzellanschüssel einzuverleiben. „Aber … soll ich dir was sagen? Ich bin auch unterfickt. Nicht grundsätzlich. Nur von dir“.