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Dieses Buch aus dem Jahr 1837 wurde in Fraktur geschrieben und in heute lesbare Schrift buchstabengetreu übertragen. Es beschreibt die freie Stadt Speyer und dessen Umgebung, sowie den Dom. Wer mehr über den Dom wissen möchte sei auf das Buch "Der Dom zu Speyer", erschienen in der gleichen Reihe, verwiesen.
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Seitenzahl: 34
Herausgeber
Erik Schreiber
Historisches Deutschland
Wegweiser
durch
Speyer
für
Fremde und Einheimische
e-book 118
Wegweiser durch Speyer für Fremde und Einheimische
© Saphir im Stahl 01.05.2022
Verlag Erik Schreiber
An der Laut 14
64404 Bickenbach
www.saphir-im-stahl.de
Titelbild: Simon Faulhaber
Vertrieb: neobook
Herausgeber
Erik Schreiber
Historisches Deutschland
Wegweiser
durch
Speyer
für
Fremde und Einheimische
Kurzgedrängte
Uebersicht der Hauptmomente
aus der
Geschichte der Stadt Speyer
mit kurzer Andeutung
ihrer historischen Denkmäler
Sr. Durchlaucht
dem Herrn Herrn
Fürsten Carl b. Wrede
Regierungs-Präsidenten des königl. bayerischen
Kreises Pfalz. Ritter des königl. Civil-Verdienst-
Ordens der bayerischen Krone
in tiefer Ehrfurcht gewidmet
von
F. E. Neidhard
Inhalt
Vorwort
I. Kurzgedrängte Uebersicht der Hauptmomente aus der Geschichte der Stadt Speyer
II. Die Reichstage in Speyer
III. Wegweiser durch Speyer mit Andeutung der Sehenswürdigkeiten aus alter und neuer Zeit.
1. Der Altpörtel
2. Der Oehlberg
3. Das Heidenthürmchen
4. Die Antikenhalle
5. Der Domnapf
6. Die Münze
7. Der Retscher
8. Die Dreifaltigkeitskirche
9. Der botanische Garten
IV. Der Kaiserdom und die Kaisergräber
V. Verzeichnis der ehemals bestandenen Stifte und Klöster
VI. Anhang
Vorwort.
Große bänderreiche Geschichtswerke, Chroniken in Folio, u. dgl., besitzen wir, aber eine kurze Zusammenstellung der wichtigsten Momente aus der Geschichte von Speyer mangelt uns bis jetzt noch.
Ich habe dieses Bedürfniß erkannt und um demselben zu begegnen, gegenwärtiges Büchlein veranstaltet.
Dasselbe will keinen Theil an Schriftstellerruhm haben, sondern nur dem Fremden, so wie dem Einheimischen, der mit den frühern Schicksalen seiner Vaterstadt nicht vertraut ist, ein bescheidener Wegweiser sein.
Möchte es als solcher seinen Zweck nicht verfehlen.
Speyer im Dezember 1837.
Der Verfasser.
I.
Kurzgedrängte Uebersicht
der Hauptmomente aus der Geschichte
von Speyer.
Das Alterthümliche der Stadt Speyer, die häufig aufgefundenen Spuren der grauen Vorzeit, und manches Andere, deutet auf ein hohes Alter der in der Geschichte so wichtigen Nemeterstadt.
Eine genaue Nachweisung, in welchem Jahre Speyer eigentlich entstanden sei, findet sich nicht vor; - die Geschichtschreiber sind vielmehr keineswegs über diesen Punkt einig, indem der Eine das Entstehen der Stadt vor - der Andere es nach Christi Zeit andeutet. Ein alter Schriftsteller behauptet sogar, Speyer und Trier seien schon 1500 Jahre vor Christi Geburt vorhanden gewesen.
Wahrscheinlich aber ist es, daß Speyer (welches ursprünglich nur eine Burg gewesen zu sein scheint, welche von Einzelnen die Römerburg genannt wird,) 50 Jahre vor Christi Geburt durch die Römer zu einer Stadt erhoben wurde, denn diese faßten bereits zu jener Zeit festen Fuß am Rhein, und blieben in Speyer, bis sie im V. Jahrhundert durch die einfallenden Franken besiegt und vertrieben wurden.
Die Zeit der Römerherrschaft in Speyer datirt sich sonach vom 50ten Jahr vor Christus bis zum Jahre 406 nach Christi Geburt. Die Besatzungen, welche die Römer in Speyer unterhielten, standen unter den römischen Herzogen in Mainz, und da die römischen Städte am Rheine bisweilen als Vertheidgungspunkte der Gränze dienten, so ist mit Recht zu erwarten, daß Speyer schon damals mit einer festen Mauer umgeben war. (Nach Andern wäre Speyer erst im XI. Jahrhundeert befestigt worden.)
Speyer mußte schon in seiner Kindheit die Stürme des Schicksales kennen lernen, denn schon ums Jahr 217 soll es durch die Allemannen, welche mit den Römern häufig im Kampfe waren geplündert und verheert worden sein. - Constantinus Chlorus stellte die Stadt im Jahr 306 wieder her, erweiterte sie, und Julianus ließ sie ums J. 358 durch Gräben befestigen.
Kaum war jedoch die unglückliche stadt wieder aus ihren Trümmern erstanden, als sie durch den Städteverwüster Kroch aufs neue stark mitgenommen und im Jahr 451 durch den Hunnenkönig Attila der Erde gleich gemacht wurde.
Dieser vorfall wurde noch von einer Gräuelthat begleite, die zu begehen nur ein ganz entmenschtes Gemüth fähig ist. Es hatten sich nämlich die christlichen Bewohner vor ihren Verfolgern in das Gotteshaus geflüchtet, wo sie überfallen und sammt den Priestern am Hochaltar ermordet wurden.
Attila wurde jedoch in demselben Jahre für diesen Frevel heimgesucht, und zwar durch seine Niederlage bei Chalons, was ihn zur Flucht über den Rhein nöthigte.
Im Jahr 496 hörte die Herrschaft der Römer durch den von Chlodwig bei Zülpich erfochtenen Sieg fast gänzlich auf, und zu Anfange des VI. Jahrhunderts waren die Franken Herr eines Theiles von Frankreich und Deutschland.