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Hier wird der Lebens- und Leidensweg einer Autistin nachgezeichnet. Von Carolinas Geburt über die Schulzeit bis zur Autismus Diagnose im Alter von 57 Jahren. Ein Weg der durch den Alkoholismus des Vaters und die Co-Abhängigkeit der Mutter geprägt ist. Caros eigene Suchterkrankung, ihre Therapien, ihre spirituellen Umwege bis zur eigenen Lebensform, ihre vielfachen Umzüge weil sie das Wohnumfeld nicht aushalten kann, ihre Hilfsmittel, ihr Mann, ihre Tiere. Die vielen Fehleinschätzungen von Ärzt*innen spielen im Leid der Carolina eine große Rolle. Vielleicht hilft es Therapeut*innen, Neurolog*innen, Psycholog*innen oder den Patient*innen selbst, anders auf Krankheitsbilder zu schauen.
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Rolf Horst
ASS Autismus-Spektrums-Segnung
Inklusion ist keine Einbahnstraße
Carolina ist jetzt 58 und glücklich verheiratet. Sie hat eine Katze und einen Hund und beide kommen aus dem Tierschutz, so konnte sie geschundenen Seelen ein liebevolles Zuhause geben. Und die Tiere, vor allem die Hündin, geben ihrem Tag eine Struktur. Das war ihr besonders wichtig, sie hatte nie verstanden warum, aber jetzt hatte sie Klarheit. Sie war auf dem AutismusSpektrum! Bis vor kurzem hatte man ihren Grad noch als Asperger-Syndrom bezeichnet, aber aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Ausprägungen spricht man nur noch von Austismus-Spektrums-Störung. Und in diesem Zusammenhang merke man sich ein Zitat von einem/einer, mir unbekannten, Autor*in: „Kennst du einen Autisten, dann kennst du einen Autisten!“
Rolf Horst
ASS Autismus Spektrums Segnung
Inklusion ist keine Einbahnstraße
Roman
Über den Autor: Rolf Horst ist Jahrgang 1960 und wurde in Bremen geboren. Sein erster Roman „Klima, Krankheiten und andere Katastrophen oder Der Sommer als Jule kam“ ist im März 2023 bei tredition erschienen. Er ist verheiratet und lebt mit seiner Frau, einer Hündin und einer Katze in einer norddeutschen Kleinstadt.
© 2023 Rolf Horst
ISBN Softcover:
978-3-347-87916-4
ISBN Hardcover:
978-3-347-87917-1
ISBN E-Book:
978-3-347-87918-8
ISBN Großschrift:
978-3-347-87919-5
Druck und Distribution im Auftrag des Autors:
tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Germany
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Deutschland.
für Nicole
Cover
Halbe Titelseite
Titelblatt
Urheberrechte
Widmung
Vorwort
Neuanfang
Wege: Therapie 1 und Rückblick
Wege: Rinzai-Zen
Wege: Therapie 2 - Sucht ist nicht heilbar
Wege: Therapie 3 – Weigerung und Flucht
Spirituelle Irrwege
Wohnraum-Schutzraum-Albtraum
Diagnosen und andere Irrtümer
Klarheit und Ruhe
Nachwort
Anhang
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Vorwort
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Vorwort
Meine Frau sagt immer: „Inklusion ist keine Einbahnstraße“! Und sie weiß wovon sie spricht, hat sie doch jeden Tag mit dem Unverständnis der neurotypischen Gesellschaft zu kämpfen, die immer wieder verlangt, das alle Menschen so zu sein haben, wie es der „Gesellschaftsmechanismus“ vorschreibt. Aber Autist*innen müssen schon ein sehr anstrengendes Masking betreiben und damit an ihre Grenzen gehen, um nur annähernd so zu erscheinen, wie es neurotypisch üblich ist. Meine Frau wundert es immer wieder und sie sagt dazu: „Von Rollstuhlfahrer*innen verlangt ihr doch auch nicht, das sie aufstehen und gehen sollen, nur weil ihr das so macht. Warum muss ich mich als Autistin verhalten als sei ich neurotypisch? Ich brauche meine Stille, meine Struktur, meine Schlichtheit, dann fühle ich mich wohl. Ich brauche keinen Small-Talk, keine Leuchtreklamen, keine lauten Geräusche oder hektische Menschen um mich herum. Das macht mich krank! Ich brauche Projekte n denen ich mit meinem Wissen und meinen Fähigkeiten gefordert werde, dann kann ich auch mit anderen Menschen zusammenarbeiten. Egal ob auf dem Acker, im Chor, in der Gastronomie-Küche oder beim Essen austeilen in einer sozialen Einrichtung, solange man mich in Ruhe lässt, mir keine Gespräche aufzwingt und damit klarkommt, dass ich nach getaner Arbeit einfach nach Hause gehe, ist alles in Ordnung. Ich mag diese gezwungene gesellschaftliche Nähe nicht, wo die Menschen dann nach getaner Arbeit oder gemeinsamen Hobby, unbedingt anschließend noch in die Kneipe müssen um etwas zusammen zu trinken.
Es gibt Autismus-Therapie-Zentren, in denen Kindern und Jugendlichen geholfen wird mit der Umwelt klarzukommen. Warum gibt es eigentlich keine Neurotypischen-Therapie-Zentren? Hier könnte man der Gesellschaft beibringen, wie sie mit anders begabten Menschen umgehen muss. Dazu gehört natürlich als erstes einmal, dass man diese Menschen fragt, was sie brauchen und wie man ihnen begegnen soll und muss, damit sie sich wohlfühlen.
Ich bin Autistin und ich bin es gerne! Also nehmt mich so, wie ich bin, ich will gar nicht anders sein. Für mich ist die Diagnose Autismus keine Krankheit, sondern die Erlösung. Ich habe keine Austismus-Spektrums-Störung, sondern eine Autismus-Spektrums-Segnung.
Mittlerweile ist Autismus in aller Munde, aber er ist so vielfältig wie die Natur und wir Menschen es sind. Es gibt nicht „den Autisten“ oder „die Autistin“, zu unterschiedlich sind die, wie wir neurotypischen Menschen es nennen, „Krankheitsbilder“ oder „Entwicklungsstörungen“. Es wird viel darüber geschrieben, gebloggt, geredet und Unmengen an Videos von Menschen mit einer ASS oder von deren Angehörigen, sind im Netz zu finden. Ja, obwohl Wissenschaftler*innen und Ärzt*innen sich einig sind, dass Autismus nicht heilbar ist, finden sich im Netz auch Videos von Leuten die behaupten sie gehören zu den „Geheilten“. Eine Diagnose zu bekommen ist sehr chwer und zeitaufwendig, vor allem wartezeitaufwendig. Psychiater*innen und Kliniken mit einer Autismus-Ambulanz haben lange Listen mit Patient*innen, die auf einen Diagnosetermin warten und diese Wartezeit beträgt mittlerweile 2 Jahre und mehr.
Dieses Buch soll kein weiterer Ratgeber sein, sondern beschäftigt sich mit der Autistin Carolina als Romanfigur. Der Weg vom Kleinkind bis hin zur diagnostizierten Asperger-Autistin – diese Bezeichnung ist alt – ist von Umwegen und Irrwegen gekennzeichnet. Es ist eine lange Strecke bis zu der Erkenntnis: ich bin nicht falsch – ich bin, so wie ich bin, genau richtig!
All die Jahre wurde von Caro immer wieder verlangt sich neurotypisch zu verhalten. Niemand hat sich die Mühe gemacht, einmal genau hinzuschauen und zu hinterfragen, was sie braucht. Immer wird gesagt: „Du übertreibst“, „Stell Dich nicht so an“. Egal wo, egal wer, Carolina soll sich anpassen und so verhalten, wie es der „normalen“ Gesellschaft angemessen ist. Aber warum ässt man die Autisten nicht so, wie sie sind und bestärkt sie in ihren Fähigkeiten?
Ähnlichkeiten oder Übereinstimmungen mit lebenden oder bereits verstorbenen Personen wären rein zufällig und nicht beabsichtigt.