Aurelia - Im Kampf auf Liebe und Tod - Uwe Goeritz - E-Book

Aurelia - Im Kampf auf Liebe und Tod E-Book

Uwe Goeritz

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Beschreibung

"Aurelia - Im Kampf auf Liebe und Tod" Altersempfehlung: ab 18 Jahre Aurelia, der Engel der Liebe, ist fassungslos, denn um sie herum sucht sich ein Gewalttäter Opfer unter ihren Freunden. Allerdings schleicht sich bei ihren Überlegungen ein leiser Zweifel in ihren Kopf, denn es ist Vollmond! Wäre es möglich, dass ihre dunkle Seite, der dämonische Teil ihrer Seele, unbewusst in der Nacht die Kontrolle übernommen hat? Und auch ihre Mutter, die Dämonin Lilith, ist auf einmal so abweisend! Die Polizei ermittelt und ist ihr auf der Spur, doch damit wird es nicht viel einfacher für den Engel, die Wahrheit herauszufinden. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt und Aurelia muss sich einem Kampf stellen, in dem es um Liebe oder Tod geht. Weitere Informationen finden Sie unter http://romantik.goeritz-netz.de/

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Seitenzahl: 214

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Inhaltsverzeichnis

Anmerkungen

Kaffee mit einer Leiche

Die Furcht im Genick

Im Dunkel der Nacht

Alles unter Kontrolle?

Spiel mit der Angst?

Ein kleiner Schönheitsfehler

Spurensuche

Zum Tanz in die Dunkelheit

Zweifel und Fragen

Immer der Nase nach!

Versteckspiel

Kleine Taschenlampe brenn

Licht im Dunkeln!

(

Un)Freiwilliger Personenschutz

Sommermäusels Reich

Gefangen und doch frei

Die Leiden des Kommissars S.

Katzen bei Nacht

Suchende Augen

Kummer und Freude

Fragen über Fragen

Cousin und Cousine?

Mann oder Frau?

Die leidige Verwandtschaft

Auf den Schwingen der Liebe

Ein traumatisierter Engel?

Gefährliche Nähe!

Rote Linien in der Nacht

Flackernde Kerzen

Tiefe Wunden

Auf Leben und Tod!

Wo findet man einen Engel?

Kampf der Engel

Kleine Schummeleien

Am Ende wird alles gut

Die Liebe ist stärker, als der Tod!

Anmerkungen

Diese Erzählung sollte Jugendlichen nicht zugänglich gemacht werden.

Ausnahmslos alle Beteiligten dieser Geschichte sind erwachsen und über 21 Jahre alt.

Sämtliche Orte, Figuren, Firmen und Ereignisse dieser Erzählung sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit echten Personen, ob lebend oder tot, ist rein zufällig und vom Autor nicht beabsichtigt.

1. Kapitel Kaffee mit einer Leiche

Gelassen rührte der Kommissar in seiner Tasse. Noch ein paar Minuten der Stille gönnte er sich, bevor die Schicht begann. Er liebte diese morgendlichen Stunden auf der Wache, denn noch war Ruhe und er konnte den Kaffee genießen. Später am Tag reichte die Zeit oft nicht aus, um eine Tasse wirklich auszutrinken.

Die Sahne zog wie weiße Wolken durch die schwarze Oberfläche, die sich langsam in ein schönes Goldbraun verfärbte. Das Aroma des Getränkes stieg ihm in die Nase und er saugte diesen Duft förmlich ein.

Es war echter brasilianischer Kaffee!

Von Hand gelesen und sanft geröstet! Ein kleines Vermögen kostete ein Beutel davon und von seinem Gehalt konnte er sich nicht jeden Monat ein Kilo bestellen. Erst am Tage zuvor war das Päckchen endlich durch den Zoll gegangen und bei ihm eingetroffen.

Gerade als er die Tasse anhob, klingelte das Telefon. Er warf einen verzweifelten Blick zur Uhr. Es fehlten noch ein paar Minuten an acht Uhr! Sollte er den Anruf ignorieren?

Kaffeedurst kämpfte mit Pflichtgefühl und das Verantwortungsbewusstsein siegte. Er hob den Hörer ab und sagte: „Ja?“

„Kommissar! Wir haben eine Leiche im Park und eine Zeugin!“

„Ist die KTU schon informiert?“, fragte er.

„Ja! Die sind bereits auf dem Weg!“, entgegnete der aufgeregte Anrufer.

„Ich bin unterwegs!“, antwortete der Kommissar.

Der Hörer landete auf dem Telefon. War noch Zeit für einen Schluck? Ein paar Minuten zuvor hätte sich noch die Nachtschicht damit herumschlagen müssen, doch jetzt war es die Aufgabe der Mordkommission! Und darum auch seine!

Ein schneller Schluck Kaffee, der zugegebenermaßen wirklich hervorragend schmeckte, dann befand sich der Kommissar auf der Spur.

Mit Blaulicht bahnte er sich im morgendlichen Berufsverkehr seinen Weg durch die Stadt.

Seine Gedanken sausten ihm dabei voraus. Der Park lag direkt im Zentrum des Ortes! Wer war der Tote? Einer, der beim Joggen umgefallen war? Oder ein Mordopfer? Im ersten Falle hätte man ihn wohl kaum informiert!

Der schwere Wagen schlängelte sich die Hauptstraße entlang und der Kommissar bremste am Parkeingang.

Noch war hier nicht viel los. Zu dieser frühen Stunde waren hier höchstens ein paar Läufer unterwegs. Später am Tag würden viele Menschen den warmen Sommertag auf den Wiesen an dem kleinen Teich zum Erholen nutzen.

Vom Eingang aus überblickte der Kommissar den Park. Der war zwar etwas größer und durch kleinere Buschgruppen unübersichtlich, aber das Blaulicht der KTU war nicht zu übersehen.

Eiligen Schrittes lief er über die Wege zur anderen Teichseite, wo die Kollegen gerade den vermeintlichen Tatort absperrten.

„Was ist passiert und wo sind die Zeugen?“, fragte er einen der uniformierten Kollegen, nachdem er sich ausgewiesen hatte.

„Eine Joggerin ist überfallen worden! Die Frau dort hat es gesehen!“, sagte der Mann und dabei zeigte er auf eine ältere Frau, die auf einer Parkbank nur etwa zwanzig Schritte entfernt saß.

Der Kommissar wandte sich der Zeugin zu, denn das Opfer konnte er sich auch später noch anschauen. So früh am Morgen wollte er keine tote Frau sehen!

Mit dem Notizbuch in der Hand ging er zu der Bank, stellte sich vor und setzte sich.

„Was haben sie gesehen?“, fragte er.

„Ich füttere jeden Morgen hier die Enten. Eine junge Frau ist hier an mir vorbeigelaufen und wurde dann von einem Mann in das Gebüsch dort gezogen! Ich habe ihre Schreie gehört und sofort die Polizei gerufen. Mein Sohn hat mir das Handy geschenkt! Zu meiner Sicherheit!“, erklärte die grauhaarige Frau ziemlich aufgeregt.

„Ich danke ihnen dafür, dass sie uns informiert haben! Wie sah der Mann aus?“, wollte er nun wissen.

„Groß, stämmig, schwarz gekleidet, mit so einer Bommelmütze, die ein Loch hatte! Aber ich hatte meine Brille nicht mit. Die lass ich beim Entenfüttern immer zu Hause. Die ist mir nämlich schon mal in den Teich gefallen und mein Sohn...“, begann sie ausschweifend zu erzählen.

„Sie konnten den Mann also nicht genau erkennen! Wohin ist er geflüchtet?“, unterbrach er sie schnell.

„Das habe ich nicht gesehen, aber die junge Frau ist dann da rübergerannt!“, sagte sie.

Der Blick des Mannes folgte dem Fingerzeig der alten Frau. Wenn die Joggerin entkommen war, wer war dann das Opfer?

Die Kollegen hatten die falsche Zeugin gefunden. Oder ihn zum falschen Fall gerufen! Er war in der Mordkommission und nicht für so etwas zuständig.

Und dafür hatte er auf den leckeren Kaffee verzichtet!

„Die Frau, wie sah die den aus?“, erkundigte er sich fast beiläufig.

„Sie hatte bunte Laufsachen an. Eine rote Hose, grüne Schuhe und ein blaues Oberteil. Rot, grün, blau geht dem Kasper seine Frau, hat die Frieda früher immer gesagt, Gott sei ihrer Seele gnädig“, erzählte die alte Dame.

„Und sonst? Haarfarbe? Augen? Größe?“, befragte er sie.

„Ich hab ja meine Brille auf dem Küchentisch liegen lassen, aber in etwa so, wie die Frau dort mit dem Hund!“, erklärte sie weiter.

Er folgte abermals ihrem Fingerzeig. „Blonde lange Haare. Zirka 1,65 Meter groß und schlank!“, sagte er und schrieb es in sein Buch.

„Geben sie meinem Kollegen noch ihre Adresse, damit wir sie erreichen können, falls wir noch Fragen haben!“, unterwies er seine Zeugin und steckte das Notizheft wieder ein.

Die Frau wandte sich ihren Enten zu und er erhob sich von der Bank.

Noch war der Kaffee sicher nicht kalt!

Aber jetzt war er ja schon mal hier und konnte auch den Rest noch für die Kollegen der Sitte aufnehmen.

Egon, der Chef der KTU, kam auf ihn zu, gab ihm die Hand.

Sie hatten beide das gleiche Alter und waren auch am selben Tag bei der Polizei in ihren Dienst eingetreten. Freunde waren sie über die Jahre geworden.

Egon sagte: „Wir haben die Spuren gesichert, jetzt kannst du rüberkommen!“

„So schnell?“, entgegnete er. Das war bei einer versuchten Vergewaltigung eigentlich unüblich. Normalerweise sicherten die Kollegen da ein oder zwei Stunden lang jede Faser, aber wenn Egon der Meinung war.

Der Kommissar nickte und ging zu dem Gebüsch.

Als er es an einem schmalen Durchlass betrat, stutzte er. Vor ihm lag der Mann, den die Zeugin gerade als Täter beschrieben hatte. Maskiert, mit heruntergelassener Hose lag er auf der Seite.

Der Kommissar hockte sich neben ihn und ließ seinen Blick über die Umgebung schweifen.

Was war passiert? Das Gras im inneren dieser Buschgruppe war zerwühlt. Es war der ideale Ort für solch ein Verbrechen. Ein kreisrunder Platz von etwa fünf Metern Durchmesser war ringsum von etwas mehr als hüfthohen Büschen umstanden und daher nur schwer von außen einsehbar.

Perfekt, um darin jemanden aufzulauern, aber am Morgen, wenn schon Leute im Park waren?

Der Mann musste es wohl ziemlich nötig gehabt haben, oder er war völlig skrupellos gewesen!

Eine Packung eines Potenzmittels lag am Rande des Gebüschs im Gras. Sicherlich hat der Täter einen Herzanfall bekommen.

„Die Frau hat noch mal Glück gehabt!“, sagte der Kommissar und erhob sich.

Sein Blick suchte jetzt die Frau mit dem Hund. Für ein Phantombild würde das vielleicht reichen. Schnell machte er ein Foto mit dem Handy.

„Räumt alles zusammen und bringt ihn ins Leichenschauhaus! Aber packt ihn in eine Folienhülle, um die Spuren an ihm zu sichern. Vielleicht meldet sich das Opfer nach dem ersten Schock ja noch bei uns!“, wies er die Kollegen an.

Eilig verließ er den Tatort, denn der Kaffee wartete!

2. Kapitel Die Furcht im Genick

Aurelia stand am Fenster des Wohnzimmers und schaute geschockt auf den Park hinunter. Gerade erst war sie mit Paulchen wieder in die Wohnung zurückgekehrt. Der kleine weiße Hund lag in ihrem Arm und sie streichelte nachdenklich sein weiches Fell.

Keine fünfhundert Meter waren es bis zum Tatort gewesen und es war genau auf der Strecke passiert, die Daria jeden Morgen zum Laufen benutzte.

Fünf Minuten eher und es hätte vielleicht die Freundin erwischt. Eine Gänsehaut zog sich über Aurelias Rücken und vor ihren Augen spielten sich gerade schreckliche Szenen ab.

Seit zehn Jahren war der Engel jetzt schon hier auf der Erde, aber gerade eben erst realisierte sie, welche Gefahren dieses Leben so mit sich bringen konnte. Bisher war das alles fern gewesen, doch momentan war es ganz nah.

Nur einen halben Kilometer entfernt!

Zwischen Blumenrabatten, Liegewiesen, Parkbänken und Rosenbeeten lauerte der Tod!

Wäre Daria nur fünf Minuten später losgelaufen, dann wäre sie jetzt vielleicht tot oder im Krankenhaus!

„Mein Gott Paulchen!“, stöhnte Aurelia.

Nur die Tatsache, dass Daria an diesem Morgen ihre beiden jüngsten Töchter in den Kindergarten bringen wollte, der hatte die Partnerin gerettet.

War es Zufall? Glück? Gottes Wege! Was würde der nächste Tag bringen? Oder die nächste Nacht?

Bisher hatte Aurelia die Gefahren wohl erfolgreich verdrängt, doch gerade eben hatte ihr Chef ihr ein großes Ausrufezeichen vor das Fenster gehängt. Noch deutlicher hätte Gott es wohl kaum ausdrücken können!

Jetzt musste sie darüber mit jemanden reden!

„Lilith!“, rief sie laut in den leeren Raum.

Einen Wimpernschlag später löste sich die Dämonin aus dem einsetzenden Wirbelsturm in der Stube.

„Du hast mich gerufen?“, fragte sie gähnend.

Das Outfit der Dämonin sprach für eine heiße Partynacht. Die langen schwarzen Haare waren zerzaust und das kurze Kleid saß nicht richtig. Selbst für Liliths Geschmack ließ der verrutschte Stoff zu viel von der sonnengebräunten Haut der Dämonin erkennen.

„Ja! Danke Mutter!“, antwortete Aurelia, zeigte auf den Sessel und legte Paulchen in seinem Korb ab.

Sich an den Tisch setzend begann der Liebesengel im Ruhestand von den Erlebnissen des Morgens zu berichten.

Aufmerksam hörte die Dämonin zu.

„Das Leben kann auch gefährlich sein! Du kannst Daria und eure vier Kinder nicht ständig vor allem und jedem beschützen! Das kann nur jeder für sich selbst!“, sagte die Dämonin nachdenklich und sah zum Fenster hinüber.

„Aber warum nicht? Kann ich nicht eine Kompanie Schutzengel bei Michael anfordern?“, fragte Aurelia.

„Das kannst du schon, aber sie können euch nicht vor allem schützen. Solange es das Böse gibt, wird es böse Dinge tun!“, entgegnete die Dämonin.

„Also muss ich mit Luzifer reden?“, erkundigte sich Aurelia.

„Nein! Er ist nicht für alles Böse verantwortlich und ich auch nicht!“, antwortete Lilith.

„Kannst du nicht trotzdem mal fragen?“, bat Aurelia.

„Ich werde sehen, was ich tun kann!“

„Ich danke dir!“, sagte der Engel.

Die Dämonin löste sich einfach so auf und nun bestand der Hund auf seinem Frühstück. Es war allerdings nur eine kurze Ablenkung von den Sorgen.

Aurelia öffnete die Dose, füllte das Hundefutter in den Napf und trotzdem sausten ihre Gedanken zu der Freundin und in den Park hinüber.

Daria war Fotomodell und würde am Abend sicherlich erneut auf eine dieser Partys gehen. Das gehörte einfach dazu! Wer sich dort nicht blicken ließ, der bekam keinen Job in der Modebranche.

Gerade war der Manager einer großen Modefirma aus Paris in der Stadt und so eine Gelegenheit konnte sich kein Modell entgehen lassen!

Aurelia war das nur zu gut bekannt und sie wusste auch, dass Daria dann sicher spät in der Nacht zu ihrer Wohnung zurückkommen würde. Erst zu einem Zeitpunkt, an dem es draußen dunkel war und das Böse im Schutze der Finsternis wirken konnte!

Steigerte sie sich da gerade in irgendetwas hinein? Sicherlich war dem so und ihr Herz raste jetzt schon bei dem Gedanken an den Abend.

Sie würde die vier Kinder betreuen und Daria hatte Spaß. So war es am Morgen noch abgesprochen gewesen und nur deshalb war Daria fünf Minuten früher losgelaufen, als sie es sonst tat!

War das schon die Antwort? Wenn sie auf Gott vertraute, dann würde alles gut werden!

Wirklich?

Aurelia hob ihren Blick zur Zimmerdecke.

„Vater da oben! Beschütze meine Daria und unsere vier Kinder!“, betete sie leise.

Lilith erschien nochmals vor ihr im Raum und ließ sich in den Sessel fallen.

„Luzifer hat damit nichts zu tun und der Täter ist schon tot! Er war gerade unten angekommen, als ich gefragt habe!“, erklärte die Dämonin, gähnte und ließ dabei ihre spitzen Eckzähne aufblitzen.

„Danke Mutter! Das beruhigt mich ein wenig! Aber warum müssen sich die Menschen so etwas gegenseitig antun?“, erwiderte Aurelia.

„Gott gab ihnen den freien Willen! Das ist manchmal auch gefährlich! Mitunter denke ich, es war ein Fehler von ihm. So viele Gewalttaten und Kriege kommen von dort her!“, seufzte Lilith.

„Aber er gab ihnen auch die Liebe!“, entgegnete Aurelia.

Die Dämonin nickte lächelnd.

„Hast du mal einen Kaffee für mich?“, bat Lilith.

„Lange Nacht gehabt?“, erwiderte Aurelia, erhob sich von ihrem Platz und ging in die Küche.

Ein Gedanke sauste durch Aurelias Kopf. Mit den zwei Tassen kam sie zurück und fragte: „Du und Petra, ihr seid doch heute Abend auch auf der Party mit diesem Luc, von der mir Daria erzählt hat?“

„Ja!“

„Könntest du da ein Auge auf Daria haben?“, setzte der Engel fort.

„Das mache ich doch gern!“, antwortete die Dämonin und hob die Tasse an ihre Lippen.

„Ich danke dir! Das nimmt mir ein wenig die Angst!“

„Und wird mir ein bisschen den Spaß verderben!“, entgegnete die Dämonin, aber dabei blitzen ihre Augen schelmisch auf.

„Ich glaube, du kommst auch so auf deine Kosten!“, deutete Aurelia an.

„Sicherlich! Aber du musst dich deiner Angst stellen! Irgendwann wird Daria sterben und was dann?“

„Dann begleite ich sie nach oben und warte dort mit ihr auf unsere Kinder!“, entgegnete Aurelia.

„Ich sehe, du hast dir da schon viele Gedanken darum gemacht, aber wozu dann die Angst?“

„Ich möchte nicht, dass Daria etwas zustößt, oder dass sie leiden muss!“, seufzte Aurelia nachdenklich.

„Du bist ein Engel der Liebe! Deine Liebe wird sie beschützen. Alles Leid kann damit irgendwie von dir genommen werden. Und von ihr! Von jedem Menschen!“, erklärte die Dämonin.

„Auch von einer Dämonin?“

„Hättest du mich dies vor ein paar tausend Jahren gefragt, so hätte ich nein gesagt. Jetzt sage ich dazu ein vielleicht!“, entgegnete Lilith lächelnd.

„Ich danke dir! Ich muss dann mal los!“, bemerkte Aurelia bei einem Blick zur Uhr und erhob sich aus dem Sessel. Die Arbeit in dem kleinen Zeitungsverlag würde sie sicherlich für den Rest des Tages ablenken.

Lilith erhob sich ebenfalls, umarmte die Tochter und verschwand mitten in dieser Umarmung einfach so.

Jetzt musste sich Aurelia beeilen, denn an diesem Abend konnte sie keine Überstunden machen!

Es würde ein Kinderabend!

3. Kapitel Im Dunkel der Nacht

Die Party war echt der Hammer! Stundenlang hatte Hannah zuvor im Bad gestanden und sich dafür, Schicht für Schicht, vorbereitet.

Erst seit etwas mehr wie einem Jahr war sie in der Modebranche und schlug sich seitdem mit kleinen Aufträge eher schlecht durch ihr Leben. Hier mal ein paar Fotos, da ein Tag auf dem Laufsteg, aber der große Durchbruch war ihr bisher versagt geblieben.

Mit dem Sektglas in der Hand schlenderte sie an der Wand entlang und ihre Augen fixierten dabei unentwegt den Mann am anderen Ende des Raumes.

Er war derjenige, der ihr die Möglichkeit für ihren Erfolg bringen konnte.

Luc! Gutaussehend, schicker Anzug und steinreich!

Jede Frau in diesem Raume war gerade damit beschäftigt, ihm den besten Anblick von sich zu geben.

Luc hatte gerade eine Fotokampagne in der Vorbereitung, die der glücklichen Frau fast eine halbe Million Euro einbringen konnte. Und dazu kam dann natürlich noch der Bekanntheitsgrad des Models durch die Cover der Modezeitschriften!

Wie Bienen umschwirrten die anderen Frauen den Mann und da war für sie kein Durchkommen!

Hannah spielte mit ihren dunkelbraunen langen Locken, drehte sie sich lauernd um den Finger, nippte gelegentlich am Sekt und wartete auf die passende Gelegenheit, um zuzuschlagen.

Ihr Gehirn arbeitete dabei auf Hochtouren und suchte nach einer Gunst des Augenblicks!

Auf irgendeine Art und Weise musste sie die Aufmerksamkeit des Mannes auf sich ziehen.

Nur wie?

Seit Jahren wollte sie schon ein erfolgreiches Mannequin werden und hier war die Chance dazu!

Verzweifelt kramte sie in ihrem Hirn danach, wie sie den Blick des Mannes fangen konnte.

Ohne die anderen Frauen wäre das sicher kein Problem gewesen! Die kleine Operation vor drei Jahren hatte ihre Oberweite entsprechend ansehnlich wachsen lassen.

Schon lange hatte sie das machen lassen wollen, aber erst mit achtzehn hatte sie es dann durchführen können. Mit dem Geld aus einem Kredit, den sie auch noch ein paar Jahre zurückzahlen musste.

Mit dem Kleid am Leibe würde er ihre beiden schlagkräftigsten Argumente aber nicht sehen können!

Und dabei waren Männer doch ziemlich einfach gestrickt!

Sollte sie vielleicht einen kleinen Unfall vortäuschen, der dann das Kleid von ihrem Körper zog?

Im richtigen Moment und direkt vor Luc!

Nur wie?

Das durfte nicht zu plump aussehen, denn dann wäre sie bei ihm vielleicht unten durch! Es musste so wirken, dass er sie beschützend in den Arm nehmen konnte! Oder besitzergreifend an sich zog!

Suchend ging ihr Blick umher und blieb an einer Statue hängen. Die Hand der Figur war genau auf der richtigen Höhe und wenn sie es geschickt anstellen würde, dann konnte diese Engelsfigur ihr im Vorbeigehen beim Entkleiden helfen.

Langsam schob sie sich an die Marmorstatue heran. Ein letztes Mal nahm Hannah Maß und wartete anschließend, bis Luc in ihre Richtung sah.

Dann war der richtige Moment gekommen. Sie machte eine schnelle Drehung und der Engel hielt ihr Kleid am Arm.

Hannah stand im Spitzenslip nur vier Schritte vor Luc. Lange und wie erschrocken, bevor sie die Arme nach oben riss und ihre Brüste bedeckte. Sie erkannte in seinen Augen, dass ihm der Anblick gefallen hatte.

Luc kam auf sie zu, nahm das Kleidungsstück von der Figur und hielt es ihr hin.

Langsam zog sie sich das Kleid über und ließ ihm dabei einen Blick auf ihre Oberweite aus der nächsten Nähe zu. Jetzt hatte sie seine Aufmerksamkeit und spürte gleichzeitig den Neid der anderen Frauen.

Von da an blieb sie auf Tuchfühlung mit dem Mann.

Etwa eine Stunde später nickte er ihr zu und zeigte mit dem Kopf zur Tür. War das eine Aufforderung?

Hannah schob sich möglichst unauffällig nach draußen und wartete im Flur mit vor Aufregung heftig klopfendem Herzen darauf, dass er ihr folgen würde.

Damit stand sie draußen, hörte die Musik und das Gelächter von drinnen und zweifelte.

Mit jeder Minute wurde das Warten länger und unerträglicher.

Hatte sie ihn richtig verstanden? Wollte er ihr folgen oder hielt ihn jemand zurück?

Der Zweifel tobte durch ihren Kopf! Gerade als sie zurückgehen wollte, erschien Luc im Flur.

„Hast du etwas Zeit für mich? Ich wollte einen neuen Schauplatz für ein spektakuläres Shooting erkunden! Kommst du mit?“, fragte der Mann.

„Gern!“, entgegnete sie und lief neben ihm die Treppe hinab.

In der Tiefgarage stand ein schwarzer Sportwagen und wenig später brausten sie mit offenem Verdeck durch die laue Sommernacht.

Der nächste Job war zum Greifen nah und wenn sie das hier nicht verpatzte, dann war sie das Gesicht der nächsten Werbekampagne!

Der Wagen bog in eine Gasse ein, an deren Ende eine alte Fabrik dunkel und unheimlich vor ihnen lag.

Was wollten sie hier mitten in der Nacht? Wollte er sie testen? Ein bisschen gruselig war ihr das Ganze schon, aber da musste sie jetzt durch.

Der silberne Vollmond schob sich hinter den Wolken hervor und beleuchtete die Ruine mit den leeren Fensterhöhlen.

„Hast du Angst?“, fragte Luc lauernd.

„Nein! Mir ist nur etwas kühl!“, log sie, weil sie das Zittern nicht unterdrücken konnte.

„Komm schon!“, entgegnete er.

Mit den High Heels stolperte sie über den Platz vor einem der Gebäude. Falls sie hier nicht vorsichtig war, dann würde sie sich ein Bein brechen und die Kampagne wäre damit in unendlich weiter Ferne!

Dann doch lieber barfuß gehen! Schnell streifte sie die Schuhe von den Füßen und behielt sie in einer Hand.

Luc zog sie an der anderen in das Bauwerk hinein.

Der Mond schien auch hier herein und beleuchtete einen ziemlich kahlen Raum. Nur ein Tisch befand sich darin.

„Wie passend!“, bemerkte Luc.

Hannah legte ihre Handtasche auf die Tischplatte, stellte die Schuhe ab und schaute den Mann an. Die Gier war in seinem Blick und im Silberlicht funkelten seine Augen, wie die eines hungrigen Wolfes.

Luc trat an sie heran, schob einen der Träger von ihrer Schulter und betastete sogleich ihre dadurch entblößte Brust. Es schien ihm zu gefallen, denn er schnalzte mit der Zunge und befreite sie einen Moment danach von ihrem Slip, den er ihr einfach vom Körper riss.

Er drückte sie zurück und nach nur einem Wimpernschlag lag sie mit dem Rücken auf dem Tisch.

Der Mond verschwand und mit ihm das Licht. In der Dunkelheit des Raumes spürte sie seine Hände durch den Kleiderstoff auf ihrem Körper. Es schien ihr so, als ob er ihre Qualitäten als Modell testete.

Hannah wusste genau, was er wollte: Sex gegen den Job!

Aber warum nicht?

„Warte!“, hauchte sie, rutschte vom Tisch und kniete sich vor ihm auf den Betonboden.

Der Silberschein flutete den Raum kurzfristig und zeigte ihr, dass Luc die Hose schon offen hatte.

Eigentlich war das nicht ihre Art, in solch einem dreckigen Raum zu sein, aber sie war schon zu lange in der Branche, um zu wissen, dass die besten Jobs nur über die Besetzungscouch zu bekommen waren. Oder in diesem Falle eben über einen dreckigen Tisch!

Mit Hand, Mund und Zunge brachte sie ihn geschickt auf die benötigte Härte.

Leise stöhnend sah ihr Luc zu und genoss das Bild, das sich ihm bot.

Hannah blickte ihm von unten in die Augen und er ließ sie einfach machen.

Sie schob den Kopf vorwärts und nahm ihn tiefer in sich auf.

Der Mann begann zu keuchen, als Hannah langsam ihren Kopf vor- und zurückbewegte und es dauerte nicht lange, da legte er ihr sanft beide Hände auf den Hinterkopf, aber er ließ sie einfach weitermachen.

Stöhnend warf er seinen Kopf zurück.

„Du bist gut!“, stieß er gepresst aus.

Sie ließ ihn aus ihrem Mund rutschen und blickte abermals zu ihm nach oben, ihm direkt in die Augen.

„Habe ich den Job?“, fragte sie von unten.

Er sagte ihr das sofort zu.

War die Anstellung ihr damit wirklich sicher? Was würde der nächste Tag bringen? War sie nur ein Abenteuer für Luc?

Vielleicht, aber jede Zurückweisung würde sie jetzt das Engagement ganz sicher kosten!

Hannah erhob sich, schob sich rückwärts an den Tisch, zog sich das Kleid bis zu den Hüften herauf, setzte sich mit dem nackten Hintern auf die sicherlich schmutzige Tischplatte und zog ihn mit den Armen zu sich.

Das Mondlicht erlosch.

Luc griff mit beiden Händen zu ihren Hüften.

Hannah spürte in der Finsternis nur noch intensiver, wie er in sie glitt. Mit ihren Beinen umklammerte sie den Mann, zog ihn noch näher zu sich heran und gleichzeitig in sich hinein.

Luc drückte ihren Oberkörper zurück, bis sie auf dem Tisch lag und stieß kraftvoll zu.

Er befreite sich von der Umklammerung ihrer Beine, zog diese nach vorn und hielt sich an ihren gebeugten Oberschenkeln fest.

Stoß für Stoß traf sie tief und ließ sie vor Lust stöhnen. Knallend traf der Tisch immer wieder die dahinter befindliche Wand der Ruine.

Luc schnaufte vor Anstrengung und es war vollkommen finster, doch das machte die Sache nur noch erregender für sie!

Keuchend lag sie in der Dunkelheit und hielt sich mit beiden Händen an der Tischplatte fest, damit sein Ansturm sie nicht von dem Möbelstück fegen würde.

Sie spürte, wie sich Luc aufbäumte und der erste Schub sie warm füllte, da riss er sein Glied aus ihr heraus. Der zweite Strahl traf ihren Bauch und Luc zog an ihren Beinen, wodurch sie mit dem Oberkörper nach oben kam. Im Aufrichten schlug ihr jemand gegen den Kopf.

Kurz sah sie Sterne und obwohl es schon dunkel war, wurde es ihr daraufhin schwarz vor ihren Augen.

Hannah kippte vom Tisch und verlor das Bewusstsein.

4. Kapitel Alles unter Kontrolle?

Die Bürotür öffnete sich, während der Kommissar genüsslich seinen ersten Kaffee trank. Fritz, sein Assistent, trat in das Zimmer und brachte einen Ordner mit.

„Der Tote gestern im Park war ein alter Bekannter von uns. Maskenfranz!“, sagte Fritz.

„Ja da schau her. Der Franz! Hat ihn sein Trieb jetzt doch das Ende gebracht!“, entgegnete der Kommissar.

„Ja, aber es war nicht das Potenzmittel! Das muss wohl irgendwer anderes dort verloren haben. Jemand hat ihm das Genick gebrochen!“, erklärte Fritz und schlug die Akte auf.

„Da ist er wohl diesmal an die Falsche gekommen! Seit Jahren suchen wir den nun schon! Hat sich die Frau schon irgendwo gemeldet? Bei uns? Im Krankenhaus?“, fragte der Kommissar und blätterte in dem Dokument herum.

„Nein! Noch nicht!“

„Haben wir ihre Spuren an ihm gefunden?“, erkundigte sich der Kommissar und suchte die entsprechende Stelle im Bericht.

„Eventuell! Es war etwas Blut an seinem Penis!“, bestätigte Fritz, bevor der Kommissar die richtige Seite finden konnte.