Bolan und das Killer-Kommando von Colorado: Ein Mack Bolan Thriller #25 - Don Pendleton - E-Book
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Bolan und das Killer-Kommando von Colorado: Ein Mack Bolan Thriller #25 E-Book

Don Pendleton

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Beschreibung

von Don Pendleton Der Umfang dieses Buchs entspricht 181 Taschenbuchseiten. Mack Bolan, ehemaliger Soldat und selbsternannter Mafia-Jäger, ist auf der Spur von etwas ganz Großem. Seine Informationen führen ihn nach Colorado, wo er vom Verfolger zum Verfolgten wird: Der Mob hat ein Killerkommando auf ihn angesetzt, und es besteht aus Elite-Kämpfern, wie er selbst einer ist. Und diesmal haben sie es auf mehr abgesehen als nur den Kopf des Vollstreckers.

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Seitenzahl: 185

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Don Pendleton

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Inhaltsverzeichnis

Bolan und das Killer-Kommando von Colorado: Ein Mack Bolan Thriller #25

Copyright

Prolog

Kapitel 1: Waffenschau

Kapitel 2: Todesstoß

Kapitel 3: Kalt

Kapitel 4: Geknickt

Kapitel 5: Heikle Mission

Kapitel 6: Perspektiven

Kapitel 7: Klarheit

Kapitel 8: Chancen

Kapitel 9: Verdacht

Kapitel 10: Es geht los

Kapitel 11: Heißer Winter

Kapitel 12: Der Andere

Kapitel 13: Eine Frage der Zeit

Kapitel 14: Am Leben bleiben

Kapitel 15: Optionen

Kapitel 16: Die Guten und die Bösen

Kapitel 17: Totenklage

Kapitel 18: Engagement

Kapitel 19: Der Tanz

Kapitel 20: Todeszone überall

Epilog

Bolan und das Killer-Kommando von Colorado: Ein Mack Bolan Thriller #25

von Don Pendleton

Der Umfang dieses Buchs entspricht 181 Taschenbuchseiten.

Mack Bolan, ehemaliger Soldat und selbsternannter Mafia-Jäger, ist auf der Spur von etwas ganz Großem. Seine Informationen führen ihn nach Colorado, wo er vom Verfolger zum Verfolgten wird: Der Mob hat ein Killerkommando auf ihn angesetzt, und es besteht aus Elite-Kämpfern, wie er selbst einer ist. Und diesmal haben sie es auf mehr abgesehen als nur den Kopf des Vollstreckers.

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

© Roman by Author

© Cover: Tony Masero, 2020

Übersetzung Frank Schmitt

Bearbeitung Frank T. Zumbach

© dieser Ausgabe 2020 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten.

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Martin-Männern – und all den angenehmen Erinnerungen.

dp

Wir kämpfen eher darum, etwas am Leben zu erhalten, als in der Erwartung, dass irgendetwas triumphieren wird.

T. S. Eliot, Ausgewählte Essays

Gewinnen, zum Teufel! Niemand gewinnt dieses Spiel. Überleben, das ist alles. Aber das ist auch genug.

Mack Bolan, der Vollstrecker

Prolog

Kriegsmaschine. Ein-Mann-Armee. Experte im Töten. Vollstrecker: Das waren einige der Bezeichnungen, die Mack Bolan während zweier Kampfeinsätze in Südostasien verliehen wurden. Es war eine außergewöhnliche Zeit, und sie brachte außergewöhnliche Männer hervor, von denen die meisten nach Hause kamen, als ihr Dienst zu Ende war, und für sich die verschiedensten normalen Nischen fanden, in einer manchmal weniger als normalen Existenz.

An der Heimkehr von Mack Bolan war überhaupt nichts Normales. Er kehrte nicht in die Wärme und Behaglichkeit des Familienheims in Pittsfield zurück, sondern in das kalte Hinterzimmer eines Beerdigungsinstituts und zu drei frischen Gräbern auf einem regennassen Friedhof. Sergeant Bolan kam nach Hause, um seine Mutter, seinen Vater und seine Teenie-Schwester zu beerdigen, und sich um den einzigen Überlebenden dieser Tragödie zu kümmern, seinen kleinen Bruder Johnny,.

Mack Bolan ist nie wirklich "nach Hause gekommen".

Vielmehr verlagerte der Vollstrecker lediglich den Schwerpunkt seiner Kampfes, indem er sich von den sinnlosen und unpersönlichen Brutalitäten jener fernen feindlichen Gebiete zurückzog, um den größeren Krieg an der Heimatfront zu führen. Es war keine Form von Rache, die diese Ein-Mann-Armee in die Reihen der organisierten amerikanischen Unterwelt hinein explodieren ließ; es war nur die schlichte Erkenntnis, dass die Wilden die zivilisierte Welt übernehmen, und dass jemand etwas dagegen unternehmen musste.

Und Mack Bolan war in einzigartiger Weise dafür qualifiziert, etwas zu unternehmen. Wer den Mann kennt, weiß, dass es für ihn keine Alternative zu dem von ihm gewählten Kurs gab. Für Bolan war sein Krieg gegen die Mafia kein Kreuzzug, sondern die minimale Erfüllung einer maximalen Verantwortung. Er hatte die Ausbildung, die Werkzeuge, den Wunsch und die Fähigkeit, "etwas zu unternehmen", wie es vielleicht sonst keiner außer ihm fertigbrächte.

Die Entscheidung war also gar keine Entscheidung.

Es war einfach die konditionierte Reaktion eines gelernten Kriegers in Erfüllung seiner Pflicht.

Bolan "unternahm etwas" in Pittsfield, dann in Kalifornien, Arizona, Florida – sogar in Frankreich und England –, und zu der Zeit, als er anfing, das "Fünf-Familien"-Gebiet von New York zu durchstöbern, wusste die gesamte Mafia-Welt, dass dieser Typ gekommen war, um das Spiel zu spielen, wie es noch nie zuvor gespielt worden war.

Er spielte es weiter, angesichts der verzweifelten Gegenmaßnahmen des "Feindes" und der Polizeibehörden; es wurde zu seinem Schicksal, und er wuchs mit jeder weiteren Herausforderung, die sich ihm auf seinem Kriegspfad in den Weg stellte.

Bolan hatte nicht damit gerechnet, so lange zu leben. Es war ein selbstmörderischer Krieg, und er wusste es – hatte es von Anfang an gewusst. Sicherlich hätte er nicht einmal die ersten Scharmützel mit diesem "allmächtigen" Feind überlebt, wäre er nicht daran gewachsen und hätte er nicht von diesen Erfahrungen profitiert. Zu behaupten, der ernst dreinblickende Mann, der eines kühlen Abends still und leise das bergige Gebiet von Colorado infiltrierte, sei genau derselbe junge Krieger, der ein paar Dutzend Feldzüge zuvor aus den asiatischen Kriegsgebieten zurückgekehrt war, um seine geliebten Toten zu begraben, könnte sich für diejenigen, die das behaupteten, als fataler Fehler erweisen.

Das war schon derselbe Mack Bolan – der Vollstrecker, die Ein-Mann-Armee, die Kriegsmaschine.

Aber er war jetzt mehr als das.

Einiges mehr.

Dieser zielstrebige junge Mann von damals war jetzt eine exzellente Kriegsmaschine.

Es gab Leute in Colorado, die bald sagen würden, er sei eine Art Superman. Vielleicht stimmte das, vielleicht nicht. Bolan selbst würde sich über die Idee lustig machen. Andererseits würde er bald Grunde haben sich zu wünschen, sie wäre wahr.

Er drang in eine sorgfältig vorbereitete Todeszone ein. Ihre, nicht seine. Das Ziel war Bolan. Alle Kräfte und Ressourcen dieser scheinbar zahllosen und übermächtigen Feinde waren jetzt an diesem Ort konzentriert, zusammengezogen, lauernd, getrieben von der alles verzehrende Entschlossenheit, Mack Bolans Krieg endgültig zu beenden.

"Ich bin genauso bereit zu sterben wie zu töten", hatte Bolan einmal erklärt.

Colorado würde der ultimativen Test dafür werden, genau wie für den Mann selbst.

Superman, nein, nicht in der gewöhnlichen Bedeutung des Wortes. Bolan blutete wie jeder Mann, kannte Schmerz und Angst wie jeder Mann – und er würde eines Tages sterben wie jeder Mann.

Ein exzellenter Mann, ja, in jedem Sinne des Wortes.

In der Todeszone lauerten sie und warteten auf einen Superman. Und es gab welche, die sicher waren, sie hätten einen gefunden ... während andere vermuteten, dass er stattdessen sie gefunden hatte. Und das hatte er.

Kapitel 1: Waffenschau

Das Blutbad in Colorado brach in der Abenddämmerung aus, am Osthang der Rocky Mountains zwischen Golden und Boulder.

Wenige Minuten zuvor hatte Bolan die Staatsstraße verlassen, um langsam durch Golden zu fahren, vorbei an der School of Mines, und dann auf das zweispurige Asphaltband, das die beiden Universitätsstädte verbindet.

Dieses Manöver war schlicht seine Einladung zum Gefecht.

*

Sie waren ihm den ganzen Weg von Denver aus hinterhergefahren, mit einigem Abstand, nur auf eine Gelegenheit wartend, näher zu kommen und zuzuschlagen. Das acht Meter lange GMC-Wohnmobil war kein schwer zu verfolgendes Ziel, und Bolan machte sich keine Illusionen darüber, die Verfolger abschütteln zu können – und das wollte er auch gar nicht.

Leo Turrins besorgte Warnung tauchte kurz in seinen Gedanken auf, als er die Außenbezirke von Golden hinter sich ließ: "Ist eine super weiche Operation da draußen, Sarge. Alles, was ich krieg, sind Gerüchte, keine harten Informationen, null. Wenn du fährst, dann pass um Himmels willen gut auf deinen Arsch auf."

Aber nein, der Mann mit Blut an seinen Händen wollte die Verfolger gar nicht loswerden. Er hatte sich im Gegenteil sogar besondere Mühe gegeben, seine Anwesenheit inmitten dieser "super weichen" Operation kundzutun. Zehn geduldige Tage ruhigen Sondierens hatten Leos "Gerüchten" nichts von Bedeutung hinzugefügt, also hatte Bolan die einzige verfügbare Option genutzt.

Er hatte ihnen erlaubt, ihn zu sehen.

Eine kein bisschen verdeckte Recherche entlang Denvers "Amüsiermeile", der Colfax Avenue – ein paar indiskrete Fragen hier und da – und bingo, wie erwartet schnüffelten die Höllenhunde behutsam hinter ihm her.

Na also. Das war es, was er wollte. Und er hatte sie absichtlich aus den bebauten Gebieten von Denver heraus gelockt, in eine Gegend, die sich für Kämpfe eignete. Nicht, dass Bolan einfach nur auf ein Gefecht mit diesem kilometerlangen Arm des Mobs aus war; er suchte immer noch nach einer Möglichkeit, das Ganze "super weich" aufzulösen.

*

Gerade jetzt begann er allerdings. die Klugheit dieser Strategie zu bezweifeln. Es war ein diskreter Verfolger-Konvoi gewesen, bis nach Golden. Dann war plötzlich alle Diskretion flöten gegangen. Die Funksuche des Kriegermobils hatte eine Militärfrequenz im VHF-Spektrum gefunden, und die Lautsprecheranlage knatterte ständig mit einer Flut von dringenden Anweisungen, die von irgendeinem zentralen "Kommando" kamen und den Einsatz von "Killern" betrafen.

"Killer Fünf vom Kommando, übernehmen Sie Delta Eins."

"Roger, Kommando, Killer Fünf übernimmt Delta Eins."

"Killer Zwo, gib mir einen kurzen Funk-Check! ”

"Befehl von Scout Eins! Bandit fliegt auf der Neun-Drei nach Norden! ”

"Roger, Scout Eins! Alle Killer, Alarmstufe Rot! Scout Eins nähert sich auf der Neun-Drei von Point Delta nach Norden! ”

Da war es also.

"Neun-Drei" war die zweispurige Asphaltstraße, die nördlich von Golden verlief.

"Point Delta" musste Golden sein.

*

Bolan erkannte die Spielaufstellung wieder. Jemand mit militärischem Erfahrung leitete diese "Verfolgen und Töten"-Mission. Für einen langen, scheußlichen Moment musste Bolan das Unvorstellbare in Betracht ziehen: Könnte das hier tatsächlich eine militärische Operation sein? Könnte die US-Armee hier draußen Jagd auf Mack Bolan machen, um ihn zu töten? Die Antwort kam schnell und positiv: Natürlich könnte es sein! Bolan war immerhin einer von ihnen, der offiziell als Deserteur geführt wurde. Aber es war einfach nicht logisch. Nein, diese "Spähfahrzeuge" waren Mannschaftswagen der Mafia – und ihre Besatzung bestand aus Straßensoldaten, im Mob-Jargon: Torpedos – und nicht aus Soldaten der US-Armee.

Es war jedoch von entscheidender Bedeutung, dass Bolan wusste, wer der Feind war. Er ließ sich nicht auf militärische Auseinandersetzungen mit Soldaten der selben Seite ein – ganz gleich, wie ihr Auftrag lauten mochte. Wieder einmal war et dankbar für die ins Kriegermobil eingebauten "Spezialsysteme". Er aktivierte die optischen Scanner und legte die Anzeige auf die vordere Konsole, wobei er sofort eine verschwommene Ansicht des Fahrzeugs hinter ihm erhielt. Eine schnelle Eingabe auf der Tastatur brachte ein schärferes und etwas gleichmäßigeres Bild. Die Anzeige des Entfernungsmessers zeigte 400 Meter – etwa eine Viertelmeile – an, und ja, es war das Fahrzeug, das er in West Colfax fotografiert hatte, ein großes, glänzend schwarzes Auto aus Detroit, voll besetzt, gepanzert – ganz klar ein Mannschaftswagen.

Seine eigene Geschwindigkeit hatte sich auf etwa 50 Stundenkilometer verlangsamt, während er seine Aufmerksamkeit aufteilte, um allen Anforderungen des Augenblicks gerecht zu werden – Navigation, Überwachung der Verfolger, taktische Einschätzung der Situation. Das nachfolgende Fahrzeug hatte entsprechend abgebremst und den Abstand beibehalten. Er zoomte es mit Hilfe der optischen Instrumente, die das Weltraumzeitalter inzwischen zu bieten hatte, näher heran, bis die Windschutzscheibe der schweren Limousine den ganzen Bildschirm seiner Konsole ausfüllte. Dann tippte er den Befehl für das Zuschalten von Infrarot ein. Der Screen nahm einen seltsam rötlichen Schimmer an, während der Innenraum des Fahrzeugs 400 Meter hinter ihm mit der für das Auge nicht wahrnehmbaren Lichtfrequenz ausgeleuchtet wurde und so bisher Verborgenes enthüllten.

Sie ermöglichte ihm eine positive Identifikation, die seine unterschwelligen Zweifel beruhigen konnten: In der Großraum-Limousine befanden sich sechs finster dreinschauende Kerle, zwei in jeder Sitzreihe. Schwere Waffen, offen getragen. Und der Typ neben dem Fahrer war ein gewisser Jingo Morelli, ein Mafia-Gangster aus Cleveland.

Bolan schaltete die Überwachungssysteme ab, wandte sich dem Navigationsgerät zu und rief die Anzeige für das Gebiet auf, das er gerade durchquerte.

Der Karte nach befand sich der Vollstrecker in einer verdammt einsamen Gegend. Spärlich besiedeltes, zerklüftetes Gelände, verdammt wenige Ausfahrten. Was den gegenwärtigen Verkehr auf der Route 93 betraf – es gab keinen. Die Route 72 kreuzte sie etwa auf halbem Weg nach Boulder und führte in Richtung der höher gelegenen Landesteile. Aber Bolan wettete darauf, dass mindestens zwei der "Killer" an eben dieser Kreuzung standen und nur auf eine Chance zum Blattschuss warteten.

Jetzt war es offensichtlich. Sie hatten ihn ausgetrickst. Das war keine übereilte Reaktion auf einen Bolan-Kontakt. Diese Jungs hatten mit den Kontakt gerechnet – sie hatten ihn erwartet, gewollt, vorbereitet. Bolan wusste natürlich schon lange, dass er eines Tages einen dieser Stolperdrähte auslösen würde. Mit dem Fortschreiten der Zeit und dem zunehmenden Kriegsdruck war die Unvermeidbarkeit dieses Moments immer wahrscheinlicher geworden. Er hatte bereits vor einiger Zeit begonnen, bei jeder Feindberührung eine mögliche Falle zu wittern – einen Strudel, der ihn beim ersten beiläufigen Kontakt ergreifen und in die Tiefen der Hölle hinabziehen würde.

Na schön. Jetzt war's wohl so weit.

Ganz Colorado war eine Todeszone. Das war die einzig logische Antwort auf die "super weichen" Hochlandmanöver. Hier hatten sie ihr Spinnennetz gewoben, wahrscheinlich mit Fäden, die praktisch überall hinreichten. Dann waren per Buschtelegraf Gerüchte gestreut worden, Gerüchte, die die Zuträger des Vollstreckers erreichen sollten – ein leises Flüstern, das nur dazu diente, die Neugierde eines Mafia-Bekämpfers zu wecken – und dann hatten sie sich zurückgelehnt und auf ihn gewartet.

Okay.

Diese Erkenntnis erleichterte ihn beinahe.

Wie das Ende einer langen Dschungelnacht, vor dem Einsatz im Morgengrauen, wenn der Kampf selbst zu einer willkommenen Befreiung vom Erwartungsdruck wurde.

Diese Jungs wollten also einen Kampf, hm?

Konnten sie kriegen.

*

Bolan aktivierte alle Kampfsysteme des Kriegermobils und richtete seine Aufmerksamkeit auf den Navi. Er näherte sich einer Reihe von sanften Hügeln, den Ausläufern der Rocky Mountains, die am Rande der Hochebenen lagen, ein ebenso guter Platz zum Sterben wie jeder andere.

Er wartete auf den Augenblick, in dem die Kuppe eines Hügels ihn kurzzeitig vor dem Verfolgerauto verbarg, holte alle Pferdestärken aus dem starken Toronado-Motor heraus, die er hatte, und ließ das Kriegermobil auf der bergab führenden Strecke vorwärts sprinten. Die Scheinwerfer des schwarzen Wagens blinzelten auf der Spitze dieses Hügels, gerade als Bolan hinter dem nächsten verschwand, und er konnte die Bestürzung da hinten förmlich spüren. Der Funk bestätigte dieses Gefühl sofort.

"Kommando, hier Chase Eins! Er hat uns entdeckt, glaube ich. Er flieht Richtung Norden, etwa vier Meilen vor der Kreuzung!"

"Bleiben Sie bei ihm, Chase Eins", kam die kühle Antwort. "Alle Killer, es geht los! Sekundäre Einheiten bleiben auf Position, um bei Bedarf zu reagieren. Die primären Einheiten schließen auf, sofort! Alle Einheiten bestätigen!"

Bolan zählte die "Killer", als jeder einzelne den Befehl bestätigte. Gute Radiodisziplin, durchaus. Militärische Präzision, auf jeden Fall. Es war eine ganze Armee, die sich hier draußen am Osthang der Rocky Mountains formierte. Nach einer einfachen Extrapolation waren es mindestens hundert Mann – bei genauerer Überlegung möglicherweise sogar mehr.

Doch Mack Bolan hatte aufgehört zu zählen.

Die lange Dschungelnacht war zu Ende, und der Krieger war bereit, die Morgendämmerung zu begrüßen – am Ende der Welt, oder zumindest wirkte es so. Er hatte sich seinen Platz im Spinnennetz ausgesucht, und nun verließ er die Straße und bretterte durch offenes Gelände, entlang eines hügeligen Ausläufers in Richtung der Anhöhe, die ihm einen Überblick über alles hinter ihm verschaffen würde.

Das Ende der Welt, schon irgendwie – aber es war kein Dschungel, und es war genau das Gegenteil der Morgendämmerung. Hier war das "Land des weiten Himmels", mit den schneebedeckten Gipfeln im Hintergrund am westlichen Rand, die sich in einem krassen Relief gegen den roten Himmel des Sonnenuntergangs abhoben. Im Osten lag grünes Flachland, so weit das Auge reichte, und von hier aus konnte man die Mitte zwischen Tag und Nacht sehen – die Schattenzone weit jenseits von Denver, wo die direkten Sonnenstrahlen im Rückzug verweilten.

Hier gäbe es keinen Rückzug.

Hier gäbe es Konfrontation und Tod.

Und Mack Bolan war bereit ... für beides.

Kapitel 2: Todesstoß

Bolans berechnender Initiative war es gelungen, den Feind in offenes Gelände zu manövrieren, wo die Kampfsysteme seiner mobilen Gefechtsstation maximale Wirkung erreichen würden. Hier gab es keine Bäume, keine Bauten – keine Hindernisse und keine Deckung irgendwelcher Art. Sie mussten in einem stetigen Aufstieg entlang des kahlen Rückgrats der Anhöhe auf ihn zukommen. Und da die Nacht schon fast hereinbrach, bliebe keine Zeit für pfiffige Taktiken. Die Dunkelheit wäre eher auf der Seite den Gejagten als der Jäger. In seiner Reichweite lag eine Zone stark bewaldeter Hänge, wildes Land mit dramatischer Topographie und einer unendlichen Anzahl von Auswegen für einen Mann auf der Flucht.

Bolan war nicht auf der Flucht, aber das konnte der Feind nicht wissen. Wenn sie ihn haben wollten, dann mussten sie sofort angreifen. Und er wusste, das würden sie tun.

Er war vorbereitet. Sein terrestrisches Schlachtschiff war mit dem Bug auf die einzig mögliche Angriffsrichtung ausgerichtet. Alle Überwachungssysteme waren in Betrieb. Der sonst verborgen unter dem Dach des Wohnmobils montierte Raketenwerfer war ausgefahren, verriegelt und einsatzbereit. Persönliche Waffen und Magazingurte hatte er in der Nähe der Tür platziert, um für Aktivitäten außerhalb des Fahrzeugs gerüstet zu sein.

Auch der Feind schien bereit. Sie kamen auf dem unebenen Gelände nicht ganz so schnell voran, und offenbar hatte es in den ersten Momenten von Bolans Querfeldein-Ausreißer eine gewisse Unentschlossenheit hinsichtlich der Taktik gegeben. Aber jetzt stand der Angriffsplan, und ihre Bewegungen waren methodisch.

Der schwere Mannschaftswagen hatte sich als ungeeignet für diesen Teil der Fahrt erwiesen, was die jammernde Beschwerde belegte, die Bolan über Funk mithören konnte: "Kommando, hier Scout Eins. Wir sind außer Gefecht. Der Kerl muss eine Art spezielle Federung in diesem Wohnwagen haben."

"Roger, Scout Eins", lautete die knappe Antwort des Kommandos. "Nehmen Sie die hintere Position ein und halten Sie sich für weitere Einsätze bereit. Killer Eins – Bericht!"

"Killer Eins hier. Wir sind dran. Ziel bewegt sich auf die Baumgrenze zu. Er muss das Fahrzeug da loswerden. Nähern uns mit voller Geschwindigkeit."

Die Kommandostimme antwortete umgehend: "Negativ! Nur mit äußerster Vorsicht vorrücken!" Dann folgte eine Flut von Befehlen zur Positionierung der Einheiten und zur Koordination des Angriffsplans. Bolan zählte fünf mobile "Killer"-Einheiten, die sich dort unten versammelten, während er seine eigenen Vorbereitungen für die Schlacht abschloss – und wie sie kamen, hätte es direkt aus dem Infanterie-Handbuch stammen könne.

Ein unangenehmer Schauer jagte über seinen Rücken, und wieder drängten sich Zweifel in sein strategischen Denken, während der Krieger die feindliche Macht durch den hochauflösenden Fokus des optischen Überwachungs-Systems scannte. Fünf Fahrzeuge, ja, verdammt, Army-Fahrzeuge in der traditionellen Farbgebung, schlichen vorsichtig diese sanfte Steigung hinauf, in enger Formation mit wohlberechneten Abständen, und hinter ihnen rückten Infanterietrupps langsam vor, in sehr authentisch wirkender Kampfmontur und mit sehr vertrauten Waffen.

Zur Hölle – das kann überhaupt nicht sein!

Bolan kämpfte sich durch einen quälenden Moment innerer Zerrissenheit, dann klinkte er sich über seinen eigenen leistungsstarken Funksender auf dem militärischen VHF-Kanal ein. Mit kalter und militärisch präziser Stimme bellte er in das Mikrofon. "Funkkontrolle, Authentifizierungs-Prüfung. Identifizieren Sie Ihre Einheit und den Autorisierungs-Code für die Nutzung dieses Funkkanals."

Er zählte zehn Sekunden, bevor die Antwort aus seinem Lautsprecher knisterte: "Roger, Funkkontrolle. Colorado Guard, Arapahoe-Trainingsgelände. Laufende Feldübung."

"Authentifizieren!", brüllte Bolan.

"Roger. Stand-by."

Im VHF-Scanner schwirrte es, und sofort fing er über dieses Spektrum auf einen anderen Kanal den knappen Befehl ab: "Alle Einheiten Killerkommando. Primäre Kommunikation abbrechen – wiederhole – Primäre abbrechen. Jede weitere Kommunikation über diesen Kanal."

Bolan grinste nüchtern, die Zweifel hatten sich zerstreut. Es war doch alles nur Maskerade. Es waren keine echten Truppen da unten. Aber sie würden verdammt bald erfahren, wie sich das anfühlte.

Er aktivierte den Raketenwerfer, ein elektronisches Kommando, das die Überwachungsoptik automatisch mit dem Feuerleitsystem kombinierte und ein elektronisches Gitter mit Entfernungsmarkierungen auf dem Bildschirm legte.

Das Feuerfreigabesignal begann zu pulsieren.

Die Zielerfassung erfolgte ausschließlich über Elektronik, die mit dem Fuß von einem am Boden montierten Schalter gesteuert wurde, den Bolan liebevoll "Tritt drauf und Rumms" nannte. Ein geschmeidiger Knöchel und ein stabiler Fuß waren die Hauptanforderungen an dieses System. Die Abschussvorrichtung selbst war in das Dach des Fahrzeugs eingebaut – eine Vier-Raketen-Installation, die in normalen Zeiten unter einer Schiebedachplatte verborgen war. Auf ein Tastenkommando konnte sie schnell angehoben und im stabilen Abschussmodus verriegelt werden.

*

Der vorderste Truppentransporter befand sich nun in der Mitte der Entfernungsmarkierungen auf Bolans Bildschirm. Er klickte sich in das Ortungssystem, erhielt den roten Schimmer der Zielerfassung auf dem Bildschirm und schlug dann mit der Faust auf sein Knie, um den ersten heißen Vogel vom Dach wegflitzen zu lassen. Die horizontale Feuersäule brauste über die kurze Distanz und verwandelte sich augenblicklich in einen blendenden Ball aus auflodernden Flammen und dichtem Rauch, der das Zielgebiet für einen Moment völlig verdunkelte, während der Donnerschlag die Luft erschütterte und die Erde unter ihm schwanken ließ. Durcheinander geschleuderte Körper und benommene Gesichter erschienen kurz auf dem Bildschirm, dann korrigierte Bolan nach links und schlug sich erneut auf das Knie. Ein weiteres Fahrzeug ging mit einem dramatischen Rumms in die Luft und verteilte seinen Schrott über das Schlachtfeld, und eine ehrfürchtige Stimme keuchte ohne jede militärische Präzision in den UHF-Funk: " Mein Gott! Holt die Leute da raus!"

"Negativ!" schnappte eine andere – die Stimme des Kommandos. "Standard-Infanterie-Aufstellung! Bewegt sie raus und schafft sie runter!"

Bolan schickte ihnen einen dritten Panzerbrecher, der auf die Nase eines großen Truppenfahrzeugs prallte, der sich zwischen den Trümmern der ersten beiden verkeilt hatte. Dann schaltete er den Raketenwerfer ab, um die letzte Runde für alle Eventualitäten übrig zu lassen – und bereitete rasch die Aktivität außerhalb des Fahrzeugs vor. Die Initiative lag vorerst bei ihm, und er wusste, dass seine einzige Hoffnung darin lag, mit dieser Verwirrung dort unten zu arbeiten – sie weiterhin mit Höllenfeuer und Donnerschlägen so zu beschäftigen, dass sie mit ihren betäubten Sinnen weniger Chancen hatten, sich zu sammeln, neu zu gruppieren und den Angriff wieder aufzunehmen.

Er hatte sie ins Wanken gebracht, das wusste er – aber er wusste auch, dass er dafür sorgen musste, dass es so bliebe.

Kaum hatte sich die Schockwelle dieser dritten Rakete gelegt, hatte sich der exzellente Kämpfer einen Magazingurt über jede Schulter geworfen und die zurechtgelegte M-79 mit einer Runde hochexplosiver Splittermunition geladen und drang jetzt in die sich vertiefende Dämmerung dieses Berghangs in Colorado vor.

Kaum dreißig Sekunden Gefecht, und schon bot das Schlachtfeld eine ramponierte Szenerie des Untergangs – Stöhnen, Entsetzen, Erschütterung, das aussichtslose Schreien der Sterbenden und die schockierende Stille der Toten.

Trotz all dem erwartete ihn da draußen eine überlegene Macht. Er hatte im Grunde nicht die geringste Chance, sich gegen sie durchzusetzen – so viel war sofort klar. Sie wurden gut geführt, und blieben überraschend cool – schnell gruppierten sie sich in kleine Teams um, gingen in Deckung, blieben dort und warteten auf ihn.

Mit dem Raketenangriff hatte er zumindest eines erreicht: der Rücken des Abhangs war geräumt. Jetzt war dort oben nichts mehr, außer den brennenden Wracks der drei Fahrzeuge und den verstreut liegenden Toten. Die beiden anderen Truppentransporter waren seitlich den Hügelkamm hinunter gestürzt, und es würde einige ausgeklügelte Manöver erfordern, um sie wieder nach oben zu bringen. Die Fußsoldaten waren auf beiden Seiten des Hangs in Deckung gegangen; nur wenige waren überhaupt in der Lage, das Feuer zu erwidern, und diese wenigen waren offensichtlich nicht daran interessiert, Aufmerksamkeit auf ihre jeweilige Position zu lenken.

Die Nacht brach plötzlich herein – charakteristisch für Osthänge im Gebirge: Auf der dunklen Seite der Berge, erinnerte Bölan sich, geht die graue Dämmerung oft binnen eines Herzschlags in schwärzeste Nacht über – und genau das geschah hier und jetzt.

Das alles gab Bolan die Chance, seine Situation zu überdenken. Die Kampfpause war sehr kurz – auch nur einen Herzschlag lang – und dann setzte seine konditionierte Reaktion auf den Überlebensinstinkt ein, er ging in maximal verfügbare Deckung und feuerte aus seinen Munitionsgurten nacheinander alles ab, was er dabei hatte, wobei er die M-79-Geschosse auf dem Boden neben sich in einer geplanten Schussabfolge anordnete. Der Plan war nicht, den Feind zu dezimieren, bevor der ihn erreichte – der Plan war einfach, am Leben zu bleiben.

Da unten war eine Lücke – etwa fünfzehn Meter breit und sechzig Fuß lang – ein kleines Stück Niemandsland, das zwischen Einkesselung und Freiheit lag, eine Lücke, die Bolan jetzt vollständig freimachen musste.

Als die M-79 zu feuern begann, konzipierte er das Muster so, dass diese Lücke so wenig wie möglich auffiel und gleichzeitig eine höchst unbeliebte Zone blieb. Er variierte die Geschosse in einer methodischen Abfolge – erst die Hochexplosiven, dann Gas, dann Rauch – und wiederholte die Abfolge, um so das Feuer in einen Reißverschluss-Muster über die Zone zu legen.

Das Sperrfeuer dauerte etwa zwei Minuten und fiel genau in die erwartete plötzliche Schwärze der hereinbrechenden Nacht. Darüber hinaus hing über dieser Lücke nun ein beißendes Gas- und Rauchgemisch in einer erstickenden Wolke, die offensichtlich auch auf beide Seiten des Hangs hinunter sickerte, wie die Husten- und Würganfälle anzeigten, die aus dieses Gebieten zu hören waren. In der Mitte der Lücke glühten die brennenden Überreste der Raketensalve schwach durch die Rauchdecke hindurch und diente als Leuchtfeuer in der Düsternis.

Bolan rannte zu seinem Fahrzeug zurück und rangierte es schnell und so gut wie lautlos vorwärts in die Kampfzone, ohne Licht und im Leerlauf, indem er im gedämpften Licht des von ihm selbst gelegten Leuchtfeuers navigierte, wobei er auf dem etwa neunzig Meter langen abfallenden Gelände nach und nach Fahrt aufnahm.