Drei Krimis Spezialband 1004 - Don Pendleton - E-Book

Drei Krimis Spezialband 1004 E-Book

Don Pendleton

0,0
3,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Dieser Band enthält folgende Romane (399XE) von Don Pendleton: Bolan und die Panik in Philly Bolan und das wilde Feuer Bolan und die Cleveland-Pipeline In Pittsfield drohte Leo Turrin, der eingeschleuste FBI-Agent unter den Mafiosi, seine Position als Mafiaboss und sein Leben zu verlieren. Ein Grund für Mack Bolan zurückzukehren und seinem Freund zu helfen. Doch würde er eine weitere Intervention in Pittsfield überleben?

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 557

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Don Pendleton

UUID: dbd44963-44af-4d5b-a0c9-f7adbacb9ccf
Dieses eBook wurde mit StreetLib Write (https://writeapp.io) erstellt.

Inhaltsverzeichnis

Drei Krimis Spezialband 1004

Copyright

Bolan und die Panik in Philly: Ein Mack Bolan Thriller #15

Kapitel 1: Die Ankündigung

Kapitel 2: Verstärkung

Kapitel 3: Die Herausforderung

Kapitel 4: Kampfzone

Kapitel 5: Einen nach dem anderen

Kapitel 6: Ohne Reihenfolge

Kapitel 7: Hintergründe

Kapitel 8: Außer Kontrolle

Kapitel 9: Eine unerwartete Vermittlung

Kapitel 10: Die Danksagung

Kapitel 11: Inhalte

Kapitel 12: Trumpfkarte

Kapitel 13: Vor Ort

Kapitel 14: Aufruhr

Kapitel 15: Requiem für ein Imperium

Kapitel 16: Die Markierung

Kapitel 17: Schätzungen der Sterblichkeit

Kapitel 18: Ein neues Spiel

Kapitel 19: Die Zählung

Kapitel 20: Die Botschaft

Kapitel 21: Standhaftigkeit

Kapitel 22: Steigende Chancen

Kapitel 23: Abrechnung

Bolan und das wilde Feuer

Bolan und die Cleveland-Pipeline

Drei Krimis Spezialband 1004

Don Pendleton

Dieser Band enthält folgende Romane

von Don Pendleton:

Bolan und die Panik in Philly

Bolan und das wilde Feuer

Bolan und die Cleveland-Pipeline

In Pittsfield drohte Leo Turrin, der eingeschleuste FBI-Agent unter den Mafiosi, seine Position als Mafiaboss und sein Leben zu verlieren. Ein Grund für Mack Bolan zurückzukehren und seinem Freund zu helfen. Doch würde er eine weitere Intervention in Pittsfield überleben?

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

© Roman by Author

Übersetzung Frank Schmitt

© dieser Ausgabe 2022 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten.

Www.AlfredBekker.de

[email protected]

Folge auf Twitter:

https://twitter.com/BekkerAlfred

Zum Blog des Verlags geht es hier:

https://cassiopeia.press

Alles rund um Belletristik!

Sei informiert über Neuerscheinungen und Hintergründe!

Für Jim Schmidt aus Michigan,

Frank Marrone aus Kalifornien,

Alberta Simmons aus New Jersey,

Eugene und Rosemarie Harney aus Indiana.

und für die unzähligen anderen, die wissen.

dass ihre Namen hierher gehören.

MB sendet seinen Dank.

dp

Die Fähigkeiten des Menschen wurden nie gemessen, und wir können auch nicht beurteilen, was er nach irgendwelchen Präzedenzfällen tun kann, so wenig wurde versucht.

Thoreau

Also kann ich vielleicht diesen lausigen Krieg nicht gewinnen. Aber ich werde es versuchen.

Mack Bolan, der Henker.

POLIZEILICHER DIENST

**EINGESCHRÄNKTE KOMMUNIKATION.

VERSCHLÜSSELTES RUNDSCHREIBEN #SD105

AUS SAN DIEGO PD 120915L

AN H BROGNOLA/USDOJ/WASHDC

**SOFORTIGE TEILNAHME**

BT

M BOLAN KONTAKTBERICHT UND

BEWEGUNGSBERATUNG.

SUBJEKT, VON DEM ANGENOMMEN WIRD, DASS ES

DEN BETRIEB IN DIESER STADT AUFGENOMMEN HAT.

ANFANG 9. EINGERÜCKTER LOKALER ARM

DER ALTEN DIGEORGE-FAMILIE MIT DEM

STANDARDERGEBNIS, GLEICHER TOD ODER

AUFGELÖST UND AUF DER FLUCHT. VOLLE

DETAILS FOLGEN PER POST.

SUBJEKT SCHEINBAR ABGEREIST

BEREINIGUNG DIESES BEREICHS ZU DIESEM DATUM, VERMUTLICH

AUF DEM WEG ZU UNS NACH OSTEN.

BT

TATUM SDPD SENDET

EOM

UNIFORMIERTES KRIMINALITÄTSNETZWERK -

US/DOJ-ADVISORY SPEZIAL

CON/US ALERT***ALLE LEA IM OSTEN

SEEKÜSTENSTAATEN***ALARMIERUNG

121252L

BT

SUBJEKT MACK BOLAN AKA DER

HENKER, ZULETZT AUFGETAUCHT IN

SAN DIEGO, DORT GLAUBT MAN, DASS ER DAS ZIEL ÄNDERT.

ZIEL OSTSEEKÜSTE.

MODUS OPERANDI IN SAN DIEGO NOTIERT

ERSCHEINT SIGNIFIKANT

GEÄNDERT GEGENÜBER FRÜHEREN KAMPAGNEN.

ABER VIELLEICHT AUCH ZURECHENBAR

ZU PERSÖNLICHEN GRÜNDEN FÜR S-DIEGO

BESUCH. OST-LEA DRÄNGT AUF

ERHÖHTE WACHSAMKEIT, INSBESONDERE DC

NY PHILADELPHIA GEBIETE, IN DENEN BETRÄCHTLICHE MENGEN AN

UNTERWELTUNRUHEN VORLIEGEN.

ALS MAGNET FÜR ERNEUERTEN

HENKERSKRIEG DER ÜBERBIETUNG

FEROCITY (Stadt des Eisens).

**BESONDERER HINWEIS**

SEIT WASHINGTON INFORMANTEN GETROFFEN HAT.

BERICHT ÜBER ERHÖHTE AGITATION

OBERSTUFE ORGANISIERTE KRIMINALITÄT

MIT DEM FESTEN ENTSCHLUSS, BOLANS KRIEG EIN FÜR ALLE

MAL ZU BEENDEN.

SOLLTE DAS OBJEKT IRGENDWO NORDÖSTLICH VON UNS SEIN

VON UNS WIRD DER EINDRUCK ERWECKT, DASS

SPEZIELL AKTIVIERTE VOLLSTRECKER-

GRUPPEN AUF IHN WARTEN WERDEN. LEA

DIESE BEREICHE FORDERN AUßERORDENTLICHE LEISTUNGEN.

WACHSAMKEIT FÜR EINE SCHNELLE REAKTION

ERSTES ZEICHEN DER ANWESENHEIT DES HENKERS.

DER NEUE KRIEG KÖNNTE

ALLES BISHER ERLEBTE ÜBERSTEIGEN

**SPEZIELLER RATSCHLAG**

ERFAHRUNGEN AUS DER VERGANGENHEIT MIT DIESEM THEMA

DEUTEN AUF DAS EFFEKTIVSTE VORGEHEN HIN.

REAKTION AUF DIE BOLAN-OPERATIONEN

LIEGEN IN DER ISOLATION VON LOKALEN

ORG-CRIMEWORLD-FIGUREN. VORSCHLAGSFÄHIGSTE

ZUSAMMENFASSUNG UND VERHAFTUNG NACH ERSTEN ZEICHEN

VON BOLAN-AKTIVITÄTEN IN DER REGION.

**SPEZIELLE ANFRAGE**

BITTE BENACHRICHTIGEN SIE DEN ABSENDER SOFORT,

EINEN KONTAKT ODER VERDACHT AUF EINEN KONTAKT

DIESES THEMA ZU BEARBEITEN. VERWENDUNG

EINGESCHRÄNKTER KOMMUNIKATION, VERSCHLÜSSELUNG

KREISBEHÖRDE NR. 105.

BT

BROGNOLA US-DOJ SENDET:

SPEZIELLER, WIEDERHOLTER HINTERGRUND

BERATUNG FOLGT

EOM

WIEDERHOLUNG FÜR INFO-UNIFORM

KRIMINALITÄT NETWORK-US/DOJ-ADVISORY

SPEZIAL

THEMA

MACK BOLAN, AUCH BEKANNT ALS „DER

HENKER.“ VORGEHENSWEISE AUCH

UNTER VERSCHIEDENEN DECKNAMEN,

MEIST ITALIENISCHEN ODER SIZILIANISCHEN

URSPRUNGS. KAUKASISCHER AMERIKANER, ALTER

30/35 GRÖßE 1,90 m GEWICHT CA. 100 KILO. HAARFARBE VARIIERT,

NORMALERWEISE DUNKEL. AUGEN BLAU, NORMALERWEISE

BESCHRIEBEN ALS EISIG, DURCHDRINGEND,

OFFENSICHTLICH HOCH ENTWICKELTE

NACHTSICHT. TRÄGT MANCHMAL

KOSTÜM AUS SCHWARZEM KAMPFGEWAND,

KOMMANDOSTIL, ABER AUCH BEKANNT,

VERSCHIEDENE HARMLOSE MATERIALIEN ZU TRAGEN.

OUTFITS FÜR SUBTILE ANWENDUNGEN

„ROLLEN-TARNUNG“.

EIGENSCHAFTEN:

HAT DIE ENDLOSE KRIEGSFÜHRUNG ERKLÄRT

GEGEN ALLE ELEMENTE VON

ORGANISIERTER KRIMINALITÄT UND KOLLEGEN

REIST ÜBERALL HIN. NACH

KONSERVATIVEN SCHÄTZUNGEN HAT ER MEHR

ALS 1.000 UNTERWELT_MITGLIEDER GETÖTET

KAMPFVETERAN AUS

VIETNAM, HOCH QUALIFIZIERTER SPEZIALIST

IN „ZERSTÖRUNGSMISSIONEN“ GEGEN

FEINDLICHE FESTUNGEN. ERHIELT

SPITZNAME „DER HENKER“ IN DER DATEI AUS

VIETNAM, IN DIESER HINSICHT BEZEICHNET

VON MILITÄRKOMMANDANTEN ALS

SEHR ERFAHREN IN DER PENETRATION/

INTELLIGENZTECHNIKEN. MILITÄRISCHER

TAKTIKER UND STRATEGE VON

HÖCHSTER ORDNUNG, EXPERTE IN

GUERRILA-KRIEGSFÜHRUNG

WAFFENEXPERTE,

PHÄNOMENALER SCHARFSCHÜTZE. WAR SCHON EINMAL

BEKANNT DAFÜR, AUCH SCHWERE KÄMPFE ZU FÜHREN.

WAFFEN WIE MÖRSER,

BAZOOKA, ABBRUCHGERÄTE.

TRÄGT ÜBLICHERWEISE 9MM BERETTA.

BRIGADIER MIT SCHALLDÄMPFER AUSGESTATTET

AUCH 44ER KALIBER AUTOLOADING

MAGNUM, BEEINDRUCKENDE FEUERKRAFT, BEIDE

WAFFEN.

**VORSICHT** SUBJEKT IST EXTREM

SCHNELL IM MILITÄRISCHEN STIL

VERTRAUT MIT TECHNIKEN MIT SPRENGSTOFF

REAKTIONS-KAMPFINSTINKTE ÜBERRAGEND.

NICHT-UNIFORMIERTE POLIZISTEN ANWEISEN:

NICHT! – WIEDERHOLE – NICHT VERSUCHEN SUBJEKT ZU

VERHAFTEN, ERLAUBNIS FÜR SCHUSS AUF SICHT, UM ZU TÖTEN.

**SPEZIELLE INFORMATIONEN**

SUBJEKT IST IN STÄNDIGEM „KRIEGSZUSTAND“.

DAS SOLLTE BERÜCKSICHTIGT WERDEN.

SEHR GEFÄHRLICH. ALLE LEAS SIND ANGEWIESEN

ÄUßERSTE VORSICHT WALTEN LASSEN.

NICHT VERSUCHEN, VON MANN ZU MANN ZU VERHAFTEN.

SUBJEKT SCHEINT DER POLIZEI AUSZUWEICHEN

KONFRONTATION IST NICHT BEKANNT. SUBJEKT

IST VERZWEIFELT DEFENSIV, JEDOCH

IN STÄNDIGER GEFAHR DURCH

VERSCHIEDENE BESTIMMTE UNTERWELT

ELEMENTE. LAUT GERÜCHT EXISTIERT „TODESAUFTRAG“,

DIE FOLGENDEN WERTE ÜBERSTEIGEN

100-THOUSDOLS STETIG STEIGEND

KONTRAKT ZIEHT KONSTANT AUFMERKSAMKEIT

FREIBERUFLICHER BEWAFFNETER MÄNNER AN. SUBJEKT IST

DAHER UNTER KONTINUIERLICHEM

DRUCK UND DAHER EXTREM GEFÄHRLICH

BEI ANNÄHERUNG. VERSCHIEDENE REGIONALE

LEA HABEN INOFFIZIELL

EXTREME VORSORGLICHE BEDENKEN

GEÄUSSERT.

„SCHIEßT AUF SICHT, UM ZU TÖTEN!“

**HINTERGRUNDINFORMATIONEN**

FREUNDE AUS DER HEIMATSTADT, LEHRER, GI

BEGLEITER, ETC. BESCHREIBEN DAS SUBJEKT

ALS FREUNDLICH UND HÖFLICH,

SYMPATHISCH, GUT ANGEPASST. HÄLT IN JEDEM

FALL EIN GEGEBENES WORT, ÄLTESTER VON DREI

KINDERN. MUTTER VATER SCHWESTER

OPFER DES GEWALTSAMEN TODES WÄHREND DAS

SUBJEKT IM DIENSTE DES VIETNAM-KRIEGES.

T NOTFALLURLAUB WURDE SUBJEKT GEWÄHRT, UM

FAMILIE ZU BEGRABEN UND BETREUUNG VERWAISTER

JÜNGERER BRÜDER ZU ARRANGIEREN.

„HOEIMATFRONTKRIEG“ BEGANN

WÄHREND DIESER ZEIT, OFFENSICHTLICH IN DER

REAKTION AUF DIE FAMILIENTRAGÖDIE.

NACH DEM SIEG ÜBER KRIMINALITÄTSELEMENTE

IN DER HEIMATSTADT

PRIVATKRIEG SUKZESSIVE FORTGESETZT

KAMPAGNEN IN LOSANGS, PALMENSPRINGS,

PHOENIX, MIAMI, FRANKREICH, ENGLAND,

NYC, CHI, LASVEG, PUERTO RICO,

SANFRAN, BOSTON, DC. INOFFIZIELL

POLIZEISYMPATHIE VERMUTET IN VERSCHIEDENEN

VIERTELN.

EMPFEHLENSWERT

INDOKTRINATIONSPROGRAMME

HERVORHEBUNG VON ASPEKTEN DER ÖFFENTLICHEN BEDROHUNG

VON SUBJEKTEN DES ILLEGALEN KREUZZUGS.

GERÜCHTE VÖLLIG UNBEGRÜNDET – WIEDERHOLE –

UNBEGRÜNDET UND UNWAHR

DASS VERSCHIEDENE BUNDESBEHÖRDEN

DES SUBJEKTS PRIVATKRIEG UNTERSTÜTZEN.

**VORAUSBLICK**

BIS AUF DIE UNGEWÖHNLICHE TÄUSCHUNG DES FEINDES

IN SAN DIEGO HAT BOLAN EXTREM NIEDRIGES

PROFIL DARGESTELLT.

WASHDC KAMPAGNE GLAUBT

PLANUNG MASSIVER STREIKS NORD-OST

US-REGION. UNGEWÖHNLICHE BEWEGUNGEN

AUCH VERMERKT BEI ORG-CRIMEWORLD

IN DIESER REGION, DIE AUF EINE MASSIVE ZUNAHME DER

GEGENSCHLAG-VORBEREITUNGEN FÜR

ERWARTETER BOLAN-TREFFER HINDEUTEN.

ALLE LEA

VORSICHTSMAßNAHMEN UND NACHDRUCK STARK GEFORDERT.

BT

BROGNOLA-US/DOJ SENDET

EOM

Bolan und die Panik in Philly: Ein Mack Bolan Thriller #15

von Don Pendleton

Der Umfang dieses Buchs entspricht 167 Taschenbuchseiten.

Eigentlich wollte Mack Bolan nur einen einzigen Schlag in Philadelphia führen, doch die Tatsache, dass unter den Mafioso Panik herrscht und die Angeletti-Familie Verstärkung aus New York erwartet, ändert seine Meinung. Ein höllischer Tag steht an, und Bolan pokert hoch.

Kapitel 1: Die Ankündigung

Panik kam an einem kühlen Frühlingsmorgen nach Philadelphia und sein Name war Tod – in voller Absicht. Schwarz gekleidet als Symbol völliger Endgültigkeit, und sie bewegte sich schnell in ihrer Unvermeidlichkeit.

Sie trat leise in das Hinterzimmer von Cappys Liberty Garage und zeigte den fünf Männern dort für einen schmerzhaften Moment, was für sie gekommen war.

Al, „das Maul“ DiLucci war der erste, der sich von dieser gefrorenen Konfrontation befreite. Er schrie: „Jesus, es ist …“ und drehte sich von den Geldstapeln weg, die auf dem ramponierten Holzschreibtisch gezählt wurden.

Das wütende Geplapper einer leichten Automatikpistole verkürzte die Schlusserklärung von Al dem Maul, die heißen kleinen Raketen aus ihrer lodernden Schnauze bildeten einen zerfetzten Kranz auf seinem Hals und seinen Schultern, als er sich in die Ewigkeit drehte.

Die anderen vier Ziele stürzten sich in verstreuten Flugmustern herum, zwei von ihnen machten unvollendete Bewegungen zu ihren eigenen Waffen.

Die spuckende Waffe zielte auf Iron Mike Cappolini und zerfetzte den Ellenbogen seines Waffenarms, während sein Revolver nur Leder reinigte. Die .38 bewegte sich weiter und flog aus dem Griff plötzlich gefühlloser Finger, um die bemalte Glaswand des Büros zu zerstören. Unterdessen fegte die Feuerspur des Todes weiter, suchte und fand lebenswichtige Materie. Iron Mikes Kehle explodierte in zwei purpurrote Geysire; der große Kerl drehte sich auf die Knie und fiel mit dem Gesicht nach unten in sein eigenes Blut.

Jack, der Barkeeper, Avanti, schaffte es, zwei panische Schüsse auf die wütend lodernde Schnauze des Todes abzugeben, als er Richtung Hintertür sprintete. Dann überholte ihn der Tod und verwandelte ihn in einen sich drehenden, rutschenden Haufen an der Rückwand.

Die Sammler John Brunelli und Ham Magliocci, die in ganz Süd-Philadelphia für ihr ungehemmtes „energisches“ Streben nach Rückzahlung der Darlehen bekannt und gefürchtet waren, erhielten ihre letzten Sammlungen, als sie hinter dem Holzschreibtisch, der mit den Früchten ihrer Mühe gestapelt war, nach Deckung suchten. Brunellis ausgestreckter Arm machte den Schreibtisch dreckig, als er darüber fiel; die Sammler und die Gesammelten teilten sich einen gemeinsamen Haufen im Blutbad, der schnell das Ende der Vitalität markierte.

Der Tod war „beängstigend schnell gekommen“ in Cappys Liberty Garage – so schnell, dass ein Mechaniker und ein Kunde, die direkt hinter dieser zerbrochenen Glaswand standen, immer noch in schockierten Statuen eingefroren waren, als die plappernde Bell aufhörte und Ruhe eintrat.

Beide Männer starrten durch die zerbrochene Wand auf das Blutbad und reagierten schnell mit erhobenen Händen, als die große Gestalt in Henkerschwarz die Aufmerksamkeit auf sich lenkte.

Diese beiden würden später feststellen, dass der Anblick von Beim-Töten-zusehen noch beunruhigender war als die plötzliche Anwesenheit der tödlichen Stille. Der Killer war mit schwarzen, eng anliegenden Kampf-Gürteln bekleidet, die die Brust kreuz und quer überzogen, ein weiterer die Taille umschließend, „Waffen und Zeug, das an ihnen hing“, die Maschinenpistole, die an einer Schnur um die Schultern hing, Augen aus blauem Eis, die sie betrachteten, aus einem ausdruckslosen Gesicht aus gemeißeltem Stahl.

Die Mündung der Waffe fiel ab. Die Hand des großen Mannes bewegte sich in einem fast unmerklichen Bewegungsablauf. Ein kleines metallisches Objekt flog durch die zerbrochene Wand und klapperte auf den Zementboden zu den Füßen der Männer.

„Das ist für Don Stefano“, informierte eine coole Stimme. „Sagt es ihm. Es ist vorbei. Sagt es ihm.“

Und dann war die große Erscheinung in Schwarz verschwunden und verblasste schnell in den Schatten an der Rückwand.

Vielleicht zehn Sekunden waren seit dem ersten Ausbruch von Maschinenwaffenfeuer vergangen.

Die beiden Zuschauer des großartigen Events bewegten sich erst, als sie hörten, wie sich die Tür öffnete und schloss; dann machte der Kunde einen atemberaubenden Schritt zurück und rief in einem ehrfürchtigen Flüstern aus: „Guter Gott, hast du den Kerl gesehen?“

Der Mechaniker kniete nieder, um eine zögernde Hand in Richtung des metallischen Objekts auf dem Boden zu bewegen. Er hob es auf, untersuchte es und ließ einen zischenden Seufzer los.

„Ja. Das ist es“, erklärte er mit einem ruhigen Atemzug.

„Was? Was ist das?“

„Die Medaille eines Schützen. Das Brotherly Love Outfit ist jetzt dabei.“

„Du sagst, das war Mack Bolan, der Typ, den sie den Henker nennen?“, sagte der andere Mann, beeindruckt. Er beugte sich nach vorne, um sich die Medaille genauer anzusehen. „Du meinst, dieser Ort ist eine Mafia-Front?“

„Das war es“, antwortete der Mechaniker leise und blickte im Nebenraum auf den Tod. „Aber … wie der Typ sagte … es ist jetzt vorbei.“

Nicht ganz.

Mack Bolan wusste es besser.

Die Panik in Philly hatte gerade erst begonnen.

POLIZEIARBEIT

**EINGESCHRÄNKTE KOMMUNIKATION.

VERSCHLÜSSELTES RUNDSCHREIBEN #PH105

VON PHILA PD 141025L

AN H BROGNOLA/USDOJ/WASHDC

**WICHTIG**

BT

BOLAN HAT DIE STADT HEUTE UM 0900 GETROFFEN.

MASCHINENGEWEHRFEUER GEGEN

GANGSTER MICHAEL J CAPPOLINI

UND VIER UNTERGEBENE. LOKALE

INFORMANTEN BERICHTEN VON MASSIVEN

BEWEGUNGEN DES ORGANISIERTEN VERBRECHENS.

FALLS MÖGLICH BUNDESHILFE ANFORDERN

BT

DOUGHERTY PHILA SENDET

EOM

Kapitel 2: Verstärkung

In einer Stadt im Westen Massachusetts, die mehrere hundert Meilen von den Entwicklungen in Philadelphia entfernt war, schritt der zweitgrößte Mann des lokalen Mafiaarms dieser Stadt rastlos um sein bescheidenes Hauptquartier in einem Bürogebäude in der Innenstadt.

Er war ein gutaussehender Mann in den frühen dreißiger Jahren, mittelgroß und gebaut, mit dunkel glänzenden Augen, die im Handumdrehen von leutseliger Wärme zu frostiger Spekulation wechseln konnten.

Sein Name war Turrin; manchmal wurde er erwähnt, aber nie direkt als „Leo, die Pussy“ (das Kätzchen) angesprochen.

Leo Turrin war ein Blutneffe des verstorbenen Sergio Frenchi, dem Chef des westlichen Massachusetts, bis seine Organisation den Fehler des Jahrhunderts beging – es war die „Frenchi-Familie“, die bei Beginn von Mack Bolans Heimfrontkrieg gegen den Mob mitgewirkt hatte.

Onkel Sergio war während dieses ersten Gefechts gestorben und seine Familie war in fast völlige Verwirrung geraten. Leo, die Pussy hatte sich als starker Sammelpunkt für die Wiederherstellung dieses lebenswichtigen Mafia-Arms erwiesen und hatte in der neuen Organisation deutlich an Statur gewonnen.

Wie Bolan war auch Turrin ein Vietnam-Veteran. Vor seinem Militärdienst hatte er sich dem verlockenden Sog von Onkel Sergio und seinen Versicherungen von einfachem Geld und praktisch unbegrenzter Macht widersetzt. Obwohl in seinem Schatten aufgewachsen war, hatte Leo die Mafia und alles, wofür sie stand, immer verachtet. Mit Vietnam hinter sich, aber – und einer daraus resultierenden neuen Reife – kam Turrin in die Frenchi-Familie, aber er brachte die gesamte Bundesregierung mit.

Diese „Infiltration“ hatte sich zu einem der erfolgreichsten Undercover-Polizeieinsätze entwickelt, die je gegen den Mob durchgeführt wurden. Mit seiner bevorzugten Position als Blutsverwandter zum alternden Capo war Turrins Aufstieg zur bedeutenden Persönlichkeit im Pittsfield-Arm fast vorprogrammiert. Er hatte mehr als fünf Jahre lang auf der Kante dieses Messers balanciert, war unter Frenchi zum Caporegime geworden und begann, nationale Bedeutung zu erlangen, als Bolan der Kühne auftauchte.

Der Blitzkünstler hatte Onkel Sergios kleines Königreich mit Donner und Blitz getroffen und dabei Turrin selbst fast vertrieben. Nur die Offenbarung in letzter Minute über Turins wahre Rolle hatte ihn vor Bolans Rache bewahrt. Aus den Trümmern hatte sich der Undercover-Cop jedoch eine noch stärkere Position und ein beträchtliches Ansehen im nationalen Umfeld des Syndikats aufgebaut.

Er hatte auch den Beginn einer großen, wenn auch sehr gefährlichen Freundschaft mit Mack Bolan aus diesen Ruinen gerettet.

Turrin persönlich betrachtete sich selbst als weder Fisch noch Geflügel. Seine aktive Freundschaft mit Bolan stellte für ihn keinen Aufgabenkonflikt dar. Er war ein Polizist … aber nicht wirklich. Er war ein Mafioso … aber nicht wirklich. Das Einzige, was er in den fünf Jahren der sorgfältig hergestellten Täuschung gefunden hatte, war die fortdauernde Beziehung zu dem Mann, den sowohl das Gesetz als auch der Mob als Staatsfeind Nummer eins betrachteten. Für Turrin war Mack Bolan der größte lebende Mensch. Er war nicht perfekt, nicht einmal unfehlbar – aber trotzdem war der von Gott größte Mensch, den Turrin je getroffen hatte.

Ein Mann wie Bolan passierte der Welt nicht jeden Tag, nicht einmal in jeder Generation oder jeder Epoche. Die Bolans der Welt kamen selten vor. Man konnte sie an den zehn Fingern der Menschheit zählen, alle, die es je gab.

Und Leo Turrin machte sich große Sorgen um Mack Bolan.

Vielleicht verstand niemand, nicht einmal Bolan selbst, besser als Leo Turrin die atemberaubende Vielfalt der Kräfte, die gegen das Überleben des Kerls eingesetzt wurden. Turrin war in der Lage, beide Seiten des persönlichen Handschuhs des Kerls, die Bullen sowie den Mob zu sehen … und ja, er hatte guten Grund zur Sorge. Er hatte in den letzten Tagen viel Tempo gemacht, gewartet und sich gefragt, wann sich die Krallen der Zange um die beste Antwort der Welt auf La Cosa Nostra schließen würden.

Und so war es an jenem grüblerischen Frühlingsnachmittag, als der Ruf endlich kam.

Turrins persönlicher Schatten, ein Schläger namens Hot Stuff Ribiello, nahm das Telefon auf und murmelte hinein. „Ja. Ich weiß nicht, nur eine Minute.“ Er fiel Turrins ausdruckslosem Blick auf und verkündete: „Ferngespräch, auf unsere Kosten. Für dich, Boss. Ein Typ namens LaMancha. Willst du annehmen?“

Der Unterboss von Pittsfield antwortete kühl: „Ich kenne keinen LaMancha.“

„Er kennt keinen LaMancha“, meldete Ribiello dem Operator. „Sag dem Kerl, er soll sich verziehen.“

„Sag ihm, er soll seine eigenen verdammten Nickels ausgeben“, wies Turrin gelangweilt an.

„Er sollte seine eigenen Nickels ausgeben“, sagte der Schläger pflichtbewusst. Er lachte und legte auf. „Einige dieser Jungs haben wirklich die Nerven verloren. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie ein R-Gespräch geführt.“

„Schön für dich“, knurrte Turrin. Er rieb sich den Nacken und bewegte dann die Hand, um die Kehle zu massieren. „Zur Hölle“, sagte er zum Leibwächter, „Ich muss etwas Luft schnappen. Ich gehe raus, um etwas Sonnenschein zu schnuppern.“

Turrin ging zur Tür. Rubiello schleppte sich hinterher.

„Nicht du“, knurrte Turrin. „Bleib an Ort und Stelle. Ich erwarte, dass Jake anruft. Besorg dir die Nummer, unter der er ist, und ich rufe ihn zurück.“

„Stell dich nicht an Straßenecken“, schlug der Leibwächter vor, da er gerne in den Komfort seines Stuhls zurückkehrte.

Turrin grunzte und schlenderte in den Flur. Er zündete sich eine Zigarette an und zeigte Geduld nach außen, als er auf den Aufzug wartete. In der Lobby plauderte er einen Moment lang mit dem Mädchen am Kiosk, dann lief er aus dem Hinterhof und über den Parkplatz, hielt ab und zu inne, um an der Luft zu schnuppern und seine Schultern unter der Sonne zu beugen.

Genau fünf Minuten nach Ablehnung des R-Gesprächs von LaMancha betrat Turrin eine öffentliche Telefonzelle anderthalb Blocks von seinem Bürogebäude entfernt, gerade noch rechtzeitig, um das erste Klingeln zu beantworten.

„Ja, verdammt, was hat dich aufgehalten?“, fragte er ohne Übergang.

Ein kühles Kichern trieb durch den Hörer, und eine angenehm modulierte Stimme informierte ihn: „Ich habe gerade erst vor zwanzig Minuten deine Sendung empfangen. Wieso solche Panik?“

„Die Panik, Kumpel, ist dein blutiger Arsch“, knurrte Turrin. „Jeder will ihn, und zwar in diesem Zustand. Ich hatte gehofft, du würdest vorher anrufen …“

„Zu spät“, berichtete der lebende Mann aus LaMancha, Mack Bolan.

„Ja, ich weiß, ich habe es gehört“, sagte Turrin düster. “ Sarge, warum ausgerechnet Philly? Warum nicht Kansas City oder Hot Springs, warum nicht Dallas oder Phoenix oder zur Hölle, sogar St. Louis oder Detroit? Philly ist der Ort, wo die großen Kanonen sitzen, Philly ist der Ort …“

„Du weißt, warum ich hier bin, Leo.“

„Ja, ja, ja. Ich schätze, das passt.“

„Hattest du etwas Bestimmtes im Sinn, Mutter, oder wolltest du dich nur verabschieden?“

„Konkretes, ja“, knurrte Turrin. „Das würde ich sagen. Nachricht von deinem Kumpel in Washington. Er schlägt vor, eine Auszeit zu nehmen, mach einen unbegrenzten Urlaub.“

„Brognola, was?“

„Ja. Er geht auf Hochtouren, weißt du. Offiziell leitet er die gesamte nationale Schnappt-Bolan-Show. Inoffiziell drehen sich seine Eingeweide jedes Mal um, wenn er darüber nachdenkt. Aber du kennst Hal. Der Job ist der Job.“

„Ich wollte es nicht anders haben“, murmelte Bolan. Er seufzte. Turrin hörte das Klicken eines Zigarettenanzünders und ein langsames, zischendes Ausatmen. „Klingt, als wäre ich wieder im Visier.“

„Noch schlimmer. Die Hitze ist sehr stark. Irgendein Kongress-Unterkomitee schürt den Kessel. Hal denkt, es wäre ein guter Zeitpunkt für dich, um etwas andere Luft zu schnappen. Er sagt, Argentinien ist um diese Jahreszeit schön.“

Das Lächeln vom anderen Ende der Verbindung war geradezu eisig. „Lausige Jagd da unten, Leo.“

„Ja.“ Der Mann Nummer zwei von Pittsfield schüttelte Gänsehaut weg. „Nun, hör zu …“

Einen Moment später antwortete Bolan: „Ich höre zu.“

„Ich würde Philly jetzt nicht ausprobieren. Don Stefano hat dich erwartet. Was ich höre, ist, dass er eine Privatarmee importiert hat, nur um darauf zu warten, dass dein Kopf sich zeigt. Ich denke, ich …“

„Von wo importiert?“

„Das alte Land. Sizilien. Sehr gemein …“

„Die Gradigghia“, murmelte Bolan.

„Das ist das Wort. Und ich gebe dir noch ein Wort, Kumpel. Malacarni. Das bedeutet, ein sehr mutiger Kerl, der zu allem fähig ist. Diese alten Gradigghia, die sizilianischen Mafiabanden, bestehen ausschließlich aus solchen Menschen. Sie sind sehr gemeine Jungs.“

„Das weiß ich“, kommentierte Bolan. „Wie bekommen sie sie rein?“

„Kanada ist die übliche Route. Die New Yorker Bosse haben damit angefangen. Ich höre jetzt, dass Augie Marinello eine normale Werkstatt für importierte Waffen betreibt. Und der alte Stefano Angeletti lässt kein Gras unter seinen Füßen wachsen. Er hat eine …“

„Gehen ihnen die einheimischen Talente aus?“

„Du solltest es wissen“, antwortete Turrin nüchtern. „Wie auch immer, Don Stefano hat diese stehende Armee von importierten Torpedos. Und die stehen nicht nur da, um seinen müden alten Kopf vor der Sonne zu schützen.“

„Danke, Leo. Ich werde das im Hinterkopf behalten. Nun …“

„Warte, noch nicht die Hand hoch. Hör zu. Das hier ist nicht von Brognola. Das ist von mir. Don Stefanos Armee ist nicht die einzige, um die man sich Sorgen machen muss. Sie holen Polizisten von überall her. Stadtpolizisten, Kreispolizisten, Staatspolizisten, Bundespolizisten. Ich habe die Bewegungen beobachtet. Sie wollen dich diesmal am Arsch kriegen, Kumpel.“

Bolans Stimme war völlig nüchtern und nur noch ein wenig schwächer geworden. „Niemand lebt ewig, Leo. Ich muss kämpfen, wie es sich ergibt.“

„Nun, diesmal hast du den richtigen Schläger gewählt.“

„So sieht es aus, nicht wahr?“

„Ja“, stimmte Turrin zu und seufzte. „Ich schätze, darum geht es dir, Windmühlenjäger. Okay. Es ist dein Krieg. Ich wollte nur, dass du weißt, worauf du diesmal stößt.“

„Danke. Wenn du schon mal hier bist, gib mir noch etwas anderes.“

„Was zum Beispiel?“

„Eine Schwäche.“

„Nun …“ Turrin dachte darüber nach. „Das Kind, schätze ich. Stefanos Sohn, Frank Angeletti. Der alte Mann hat Frankie um die Schlüssel zum Königreich gegeben. Aber niemand mag die Wahl wirklich. “

„Das Kind ist nicht mies genug, oder?“, sagte Bolan.

Turrin lachte kraftlos. „Er ist nicht das, was man einen starken Mann nennen würde. Er ist kein Capo-Material, Sarge.“

Bolan antwortete: „Okay, ich werde mir das ansehen. Was ist mit dem Mädchen?“

„Manchmal“, sagte Turrin, „frage ich mich, wer wen in diesem verrückten Austausch von uns füttert. Ich wette, du kennst Stefano Angelettis ganze Familie besser als er.“

Das kalte Lächeln ertönte wieder. „Was ist mit ihr, Leo?“

„Ich sage es nur so, Sarge. Wenn die Mafia-Truppen nicht voller männlicher chauvinistischer Schweine wären, würde der alte Stefano viel besser daran tun, die Schlüssel an seine Tochter und nicht an seinen Sohn zu übergeben. Sie ist alles, was der alte Mann sich von Frankie wünscht, was er definitiv nicht ist.“

„Okay. Das stimmt mit meinen Ansichten überein. Danke, Leo. Äh, nur noch ein Punkt.“

Turrin wusste, was der „eine weitere Punkt“ war. Bolan klang immer ein wenig verlegen, sich nach seinem kleinen Bruder Johnny und dem Mädchen zu erkundigen, das er unter Leos Schutz zurückgelassen hatte, der treuen Val.

„Es geht ihnen gut“, antwortete er. „Sie …“

„Okay, großartig, sag mir nichts anderes. Unsere Zeit ist sowieso abgelaufen. Danke, Leo. Ohne dich könnte ich es nicht schaffen.“

„Unsinn“, antwortete Turrin milde.

Und dann gab es nichts anderes als das Summen der unterbrochenen Verbindung.

Turrin seufzte, legte auf, ging hinaus in die wärmende Sonne und ließ die Schauer sein Rückgrat herunterlaufen.

Der Typ konnte es nicht ewig durchhalten, Gott weiß.

Sehr wahrscheinlich würde er es nicht einmal nach Philly weitermachen. Nicht mit diesen Chancen – die Polizisten, all diese Polizisten – die Gradigghia …

Scheiße!

Leo the Pussy reckte die Schultern in einer Bewegung der Selbstberuhigung und ging schnell auf sein Büro zu.

Eine Sache, die diese Angeletti-Gradigghia besser verstehen sollten, verdammt sicher.

Mack Bolan war selbst ein verdammt guter Malacarni.

Kapitel 3: Die Herausforderung

Sicher, Bolan hatte von der Einfuhr von altmodischen Gradigghia gewusst, um die nachlassenden Schützen der US-Mafia zu unterstützen.

Es war eine unvermeidliche Entwicklung gewesen.

Kerle wie Capone, Luciano und Anastasia waren Produkte ihrer Zeit gewesen – die harten alten Tage der amerikanischen Boom-and-Bust Ära, als die Italienisch-Amerikaner als ethnische Gruppe im Keller der amerikanischen Gesellschaft waren – als ein hungriger, wütender junger Mann einfach greifen musste, was er wollte, und zur Hölle mit den Folgen.

Die Zeiten hatten sich geändert.

Großstadt-Ghettos wurden jetzt von Schwarzen, Puerto-Ricanern und einem allgemeinen Sammelsurium von Menschen ohne Rasse und nationaler Herkunft bevölkert.

Die irischen Banden waren weg.

Die italienischen Banden waren so gut wie weg.

Die Judenjungen waren weg.

Die Schwarzen und die anderen, die übrig geblieben waren, konnten sich nicht zusammensetzen – nicht wie die Lucianos und die Lansky und die Schulzes, die Legs Diamonds und die Mad Dog Colls. Ein Grund, warum sie sich nicht zusammensetzen konnten, war, dass die amerikanische Kriminalitätsszene so institutionalisiert, integriert und fast fein organisiert war. Die Kerle an der Spitze der Pyramide waren die Überlebenden und die Erben jener harten, frühen Tage, in denen „Wohlfahrt“ Hacke und Schaufel bedeutete, und die Italiener waren die gemeinsten, die schnellsten und die völlig entschlossensten, diesen selbstgewählten Hacken und Schaufeln und Pushbrooms zu entkommen.

Dieselben Kerle dominierten weiterhin die Gebiete des organisierten Verbrechens in Amerika.

Aber sie wurden alt.

Und diejenigen, die hinter ihnen her waren, waren Produkte aus sehr unterschiedlichen Zeiten. Sie hatten nicht den Hunger, die Verzweiflung, die schiere treibende Entschlossenheit zu überleben und sich in einer Welt des Jeder-gegen-jeden zu behaupten.

Die amerikanische Mafia war jedenfalls im Vergleich zu den alten Tagen „weich“ geworden.

Der Erfolg hatte Johnny Matthew verdorben.

Er wollte es sicher haben, jetzt. Er wollte es bequem haben. Er wollte es ohne Risiko haben, ohne zu kämpfen, Nachfolge ohne Kampf.

Also heuerte er Schwarze und Puertoricaner und andere hungrige junge Männer an, um seine Drecksarbeit zu erledigen.

Und es hat einfach nicht geklappt. Der Mob verlor sein Gefühl der Solidarität in der Bruderschaft – und mit diesem Verlust gingen die Zähne, der Muskel und das Herz der Organisation verloren. Nickle-and-Dime-Typen scherten sich einfach einen Dreck um Omertà, Familienfehde, Disziplin.

Das, was Johnny Matthew zum Herrn seines Dschungels gemacht hatte, war seine Wildheit des Geistes, seine unverwässerte Verwegenheit, sein instinktiver Sprung zur Gewalt.

Und diese „Attribute“ verschwanden aus dem modernen amerikanischen Mafioso.

Ein Mann wurde kein Capo, weil er von denjenigen geliebt wurde, die er regierte. Er war Capo, weil er der gemeinste und am meisten gefürchtete war. Es war so einfach.

Natürlich gab es immer noch viele der gemeinen Typen. Bolan konnte das durchaus bestätigen. Aber er selbst hatte etliche davon aus dem Verkehr gezogen. Die Bundesstreitkräfte hatten noch ein paar mehr weggefegt. Diese Aktionen, gepaart mit der normalen Fluktuation durch Alterung und Gewalt in der Familie, verbanden sich, um die Schrift für alle, die Augen hatten, an die Wand zu hängen. So war es für Bolan keine Überraschung zu erfahren, dass „die Organisation“ in das alte Land wanderte, um dort heißes neues Blut in ihr untergegangenes Reich zu pumpen.

Es waren noch „die harten alten Zeiten“ in Sizilien.

Die zerklüfteten Dörfer auf dem Land und die rauen Ghettostraßen der städtischen Zentren, in denen die Onorata Società, die Mafia (ehrenwerte Gesellschaft), geboren wurde, konnten praktisch bodenlose Pools von Malacarni-Männern bieten; neues Blut, das noch auf die alte Art und Weise eingetaucht war, unterworfen von Disziplin der Omertà-Ehre des Schweigens und der bedingungslosen Loyalität gegenüber dem Chef.

Es hatte eine Zeit gegeben, und zwar vor nicht allzu langer Zeit, als die im Ausland geborenen Mafiosi der unteren Ebene von den Ureinwohnern der USA verächtlich behandelt worden waren. Sie wurden als „Greaser“ und „Schnurrbart Petes“ und mit anderen unfreundlichen Schlagwörtern bezeichnet.

Nicht jetzt.

Den neuen Einwanderern wurde großer Respekt entgegengebracht, auch von denen, die sie ersetzen sollten. Augie Marinello, der New Yorker Superboss, hatte den Trend zu importierten Ganoven begonnen, indem er gelegentlich ein oder zwei für bestimmte Aufgaben mitbrachte, diese dann festhielt und in die etablierten Reihen aufnahm.

Sie hatten sich als nervenlose Attentäter und treue Diener der Bruderschaft erwiesen.

Also hatte der alte Angeletti Marinello noch einen Schritt besser gemacht. Er brachte ganze Gradigghia oder Banden in ein gewaltiges Reservoir, wie es seit den alten Castellammarese Kriegen nicht mehr versucht worden war.

Nach Bolans Informationen beabsichtigte Don Stefano, den neuen Kader nicht nur für seine eigene Sicherheit, sondern auch als eine mögliche Machtbasis für seinen Sohn Frank Angeletti zu nutzen, der bald dem alten Mann als Chef von Philadelphia folgen würde.

Es war, für Bolan, eine unheilvolle Entwicklung in seinem Krieg. Bis vor Kurzem hatte es am Ende des Tunnels einen Lichtschimmer gegeben; er hatte begonnen, die Möglichkeit eines Sieges in diesem unmöglichen verdammten Krieg zu sehen. Aber wenn die Capi auf eine unbegrenzte Reserve an Arbeitskräften zurückgreifen konnten, dann, ja, begann die ganze Sache wieder hoffnungslos zu wirken.

So war Bolan nach Philadelphia gekommen, um sich diesem neuen Feind zu stellen, ihn zu testen und – wenn möglich – ihn zurückzuweisen.

Er musste die ganze Idee der importierten Schützen entmutigen. Wenn er die amerikanischen Capi nicht davon überzeugen konnte, dass sie ihre Chips auf die falschen Zahlen gesetzt hatten, dann musste er zumindest die Angst vor etwas anderem in die Sizilianer bringen.

Diese Kerle waren von verwelkten Weiden zu etwas gekommen, das wie saftige neue Felder aussah. Sie hatten alles zu gewinnen und nur sehr wenig zu verlieren, indem sie sich in die USA wagten.

Bolan musste ihnen etwas zu verlieren geben.

Genau deshalb war er nach Philadelphia gekommen, um Krieg, Tod, Angst und Panik zu bringen. Besonders den Tod.

Der Henker war nach Philly gekommen, um die ausländischen Armeen zu zerstören.

Also, vielleicht könnte er es, aber vielleicht auch nicht.

Vielleicht hatte Leo Recht und er hatte keine Chance gegen die Verteidigung von Philadelphia. Aber er musste es versuchen. Er musste es tun.

Nach dem kurzen telefonischen Kontakt mit Leo Turrin kehrte Bolan direkt zu seiner neuesten Version des Einsatzwagens zurück.

Es war ein moderner Chevy-Panelwagen, der einem Servicefahrzeug der Telefongesellschaft sehr ähnlich war. Eigentlich war der Chevy ein mobiler Gefechtsstand und ein Arsenal. Da war alles drin, was er brauchte, um Krieg gegen das Brotherly Love-Truppe und seine Vorreiter zu führen.

Über seinen schwarzen Kampfanzug hatte er einen locker sitzenden Overall angezogen, ähnlich denen, die von Telefonisten getragen wurden.

Er hatte die gegnerische Hauptstreitmacht lokalisiert. Er hatte seine Anwesenheit angekündigt und seine Kriegserklärung abgegeben.

Zwei Tage mühsamer Aufklärung und Kampfplanung hatten ihm die wahrscheinlichste Annäherung an diesen neuen Feind gezeigt.

Jetzt blieb nichts mehr übrig, als es zu tun.

Es war Zeit. Es war an der Zeit, den Gradigghien zu sagen, dass sie sich auf die Weiden der Hölle gewagt hatten.

Es war Zeit für den ersten großen Philly-Hit.

Kapitel 4: Kampfzone

Er beobachtete sie drei Stunden lang genau, inspizierte jede Bewegung, notierte sich jedes Kommen und Gehen, zählte sie, identifizierte sie nach Größe oder Form oder nach den Besonderheiten von Gang und Haltung.

Unter den vielen, die er markiert hatte, waren Big Swagger und Little Swagger (der große und der kleine Coole), ein paar Straßentypen aus Palermo, die einst von einem amerikanischen Gangsterfilm beeinflusst worden sein müssen. Sie sahen aus wie sehr gefährliche Jungs, ob im Kino oder nicht.

Da war Joe der Ochse, ein großer Kerl mit Tonnenbrust, massiven Schultern und spindelförmigen Beinen, der ging, als ob der überdimensionale Oberkörper sich ständig gegen eine schwere Last anstrengte – der Kerl musste so manchen Pflug durch den felsigen Boden Siziliens gezogen haben. Bolan machte eine mentale Notiz, um sich außerhalb der Reichweite des großen Tieres aufzuhalten. Er sah aus wie ein Wirbelsäulenbrecher.

Dann war da noch der pfiffig Gekleidete, der viel herumstand und die anderen beobachtete, seine Arme über seine Brust gefaltet, zu keinem sprach, ab und zu den Handrücken gegen eine Wölbung in der Nähe seines Herzens streichelte, als ob er sich vergewissern wollte, dass die Kanone noch da sei. Bolan bezeichnete ihn als Shotgun-Pete und markierte ihn als frühes Ziel.

Mehrmals während der Überwachung tauchte der alte Angeletti im kleinen Innenhof vor dem Hauptgebäude zu einer gestikulierenden emotionalen Unterhaltung mit einem oder mehreren dieser Chefs auf, von denen jeder offensichtlich ein Gruppenführer war, oder wie auch immer sie sich in der Graddigghia nannten.

Sobald Bolan einen Blick auf Frank Angeletti erhaschen konnte, war der schrumpfende Erbe des Don zu sehen, gut flankiert von einem Gefolge wachsamer Leibwächter. Einmal dachte er auch, dass er ein weibliches Gesicht sah, das durch ein Fenster im oberen Stockwerk blickte, aber der Sonnenstand war auf dieser Seite schlecht, und er konnte sich der Identifizierung nicht sicher sein.

Einer Sache konnte er jedoch sicher sein. Sie setzten ihre Verteidigung in die scheinbare Erwartung eines Nachtangriffs. Don Stefano hatte es da draußen fast in dem Moment angeordnet, als er von dem Streik der Liberty Garage erfahren hatte. Die Vorbereitungen für einen Henkersbesuch liefen seither in fieberhaftem Tempo. Sie hatten fast so viele Kabel vergraben, wie Bolan über ihren Köpfen aufgezogen hatte; sie steckten niedliche kleine elektrische Scheinwerferfallen ein, gruben Schützenlöcher und positionierten Schützenteams.

Bolan hatte nicht die Absicht, dieses Blatt zu spielen. Er war an jedem Telefonmast in der Nachbarschaft auf und ab gewesen, zog dabei Blinddraht, studierte das Aussehen innerhalb dieser Wände aus jedem verfügbaren Winkel und plante seinen eigenen Schlag auf seine eigene Weise.

Und das, so hatte er sich entschieden, musste ein Tageslichtschlag werden.

Es war im Nordwesten von Philadelphia – jenseits von Germantown, im oberen Fairmount Park Bereich, wo Bolan beschlossen hatte, seine erste Dosis Blitzkrieg an Papa Angeletti zu verteilen. Es war ein ruhiges Viertel mit Parklandschaft, Krankenhäusern, sozialen Einrichtungen, Schulen und privaten Clubs verschiedener Art.

Die Kampfzone selbst war einst der Standort eines kleinen Colleges gewesen, etwa ein vier Hektar großes Grundstück, das an den Park angrenzte und von einer bröckelnden Wand aus Feldstein aus dem 18. Jahrhundert unterbrochen wurde. Das ursprüngliche Gebäude blieb erhalten, ein mit Weinreben bedeckter Ziegelsteinbau von zwei Stockwerken, eher klein und anspruchslos in diesem Zeitalter der Superarchitektur. Umgeben war es von einer Sammlung von zehn kleineren Gebäuden im Bungalow-Stil. Diese waren offensichtlich in jüngerer Zeit gebaut worden, ohne den Versuch, die Jahrhunderte zwischen den Baustilen anmutig zu überbrücken.

Das College selbst hatte längst aufgehört zu existieren. Irgendwann zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts war die Anlage zur Heimat eines lokalen Millionärs geworden, der die Inneneinrichtung renoviert und modernisiert hatte. Bis Anfang der 1950er Jahre, als das alte Gebäude wieder zu einem Ort des Lernens wurde, war kaum etwas anderes mit ihm geschehen. Damals wurden die ursprünglichen Klassenzimmer restauriert, die Bungalows ergänzt und die „Fairmount School for Special Children“ ins Leben gerufen.

Die neue Schule hatte sich um behinderte Kinder aus wohlhabenden Familien gekümmert und bot den Bewohnern Bildung und medizinische Versorgung „in einer wohnlichen Atmosphäre“ – dieser Anspruch wurde durch die neuen Schlafsäle im Bungalow-Stil bestätigt, die jeweils acht bis zehn Kinder in einer familiären Umgebung unterbringen konnten. Jeder Bungalow verfügte über eine Küche, ein Esszimmer, ein Aufenthaltsraum, ein großes formales Wohnzimmer und fünf Doppelzimmer.

Stefano Angeletti hatte das Anwesen 1965 – „zu einem Preis, den sie nicht ablehnen konnten“ – abgeholt und es Sohn Frank übergeben, um dem Jungen „ein paar Beine unter die Nase zu stecken“.

Die Idee war, das edelste Bordell im Osten zu bauen und ausschließlich sorgfältig ausgewählte VIPs aus Wirtschaft, Arbeit und Politik zu bedienen. Das alte Gebäude wurde aufwendig renoviert, Wände entfernt, Marmorböden und Springbrunnen installiert und ein wahrer „Cäsarenpalast“ geschaffen.

Es wurde gemunkelt, dass das fertige Produkt den Don „mehr als eine Million Dollar“ gekostet haben soll. Tausende weitere gingen in eine Renovierung der zehn Bungaloweinheiten, in denen kleinere „private Partys“ aufwendig veranstaltet werden konnten, um praktisch jeden ausgefallenen sexuellen Appetit zu befriedigen.

Die ursprüngliche Idee war von Frank. Don Stefano hatte das Geld, den Einfluss und die Kontakte aufgebracht, um den neuen Club in Betrieb zu nehmen. Frank hatte die Renovierung erdacht und sich mit den Innenarchitekten herumgetrieben. Er hatte auch jede der schillernd schönen Hostessen persönlich rekrutiert und, wie die Geschichte erzählt, „jede einzelne von ihnen im Bett getestet“.

Auf dem Höhepunkt seiner Popularität buchte der Privatclub „Emperors Key“ Partys und Geschäftskongresse aus dem ganzen Land. Entsprechend einem eingestuften FBI-Bericht versammelte der Club in seiner Mitgliedschaft eine beeindruckende Liste von Staats- und Bundesbürokraten und gewählten Beamten.

Dies waren Frank Angelettis glorreichste Tage, eine kurze Zeit, in der er mit einigen der mächtigsten Männer der Nation die Schultern gerieben hatte. Der jüngere Angeletti hatte jedoch über seine Grenzen hinaus operiert, und die leuchtende neue Blase des Erfolgs blies ihm Anfang des zweiten Jahres der Operation ins Gesicht.

Der „Sturz“ war typisch für Franks viele andere gescheiterte Unternehmungen.

Ohne vorher seinen Vater oder andere zu konsultieren, hatte Frank the Kid es sich zur Aufgabe gemacht, einen lokalen Bundesrichter zu „beeinflussen“, indem er ihn zu den geheimen Mitgliedsrollen des Kaisers hinzufügte und ihm seinen eigenen, persönlich monogrammierten Schlüssel mit der Einladung zur Premiere einer neuen „ganz besonderen Live-Show in unserem Theater-in-the-Round“ schickte.

Die Einladung, wie sich herausstellte, war ein trauriger Fehler im Urteil. Vielleicht war Frank nie in den Sinn gekommen, dass sich nicht jeder Mann durch eine VIP-Mitgliedschaft im edelsten Bordell des Ostens geehrt fühlen könnte, noch die Ehre anerkennen würde, wenn sie auf ihn zukam.

Der ahnungslose Richter stellte sich für das Ereignis ein, in Ordnung, aber mit seiner Frau und seiner Tochter im Schlepptau. Der verwirrte Türsteher wusste nicht genau, wie er mit der Situation umgehen sollte, und er konnte Frank the Kid nicht um Rat fragen.

Der Richter und seine Damen saßen schließlich im Römischen Garten auf einer Wasserbettcouch, die von Weintischen und frischen Früchten umgeben war, als der Vorhang zu „Sindbad der Große und sein Harem vom Bettsprung-Akrobaten“ hochging.

Sindbad war der einzige Mann in der Truppe von zehn Mann, aber es wurde sofort klar, dass er der einzige Mann war, der gebraucht wurde und auch der beste Akrobat in der Gruppe.

Der Richter und seine Damen schlugen einen hektischen Rückzug, als Sindbad der Große seine einzigartige Fähigkeit unter Beweis stellte, neun stöhnende Liebesdamen gleichzeitig zu bedienen.

Dreißig Minuten später wurde der Laden von einer fliegenden Gruppe von Bezirks-Vizeagenten überfallen, und nicht einmal Papa Angeletti konnte etwas von bleibendem Wert aus dieser Katastrophe retten, obwohl er es schaffte, die Sache zu beruhigen und die meisten großen Gäste vom offiziellen Polizeiregister fernzuhalten.

Der Schlüsselclub des Kaisers zerfiel praktisch über Nacht. Frank the Kid, damals gerade mal zweiunddreißig Jahre alt, ereilte größere und bessere Katastrophen. Papa Angeletti seufzte und verleumdete und hoffte, dass „das Kind“ eines Tages eigene Beine unter sich finden würde.

Von da an bis vor Kurzem war das Anwesen im Nordwesten von Philly in Mottenkugeln gehalten.

Jetzt war es ein Lager für Don Stefanos ausländische Rekruten. Sie wurden je fünf in ein Haus gebracht, in dem alle zehn Bungalows belegt waren. Das alte Gebäude wurde wieder einmal als eine Art Schule genutzt. Dort wurden sie geformt. Die meisten Jungs sprachen kein Englisch. Wenn sie Probleme bei der illegalen Einreise vermeiden wollten, mussten sie die Sprache verstehen. Sie brauchten auch sorgfältig konstruierte neue Identitäten. Der Don war der Typ, der sich um solche kleinen Details kümmerte. Sicher. Er hatte diese Kerle zur Schule geschickt. Für einige von ihnen war es das erste Mal in ihrem Leben.

Bolan war nun zufrieden, dass er ihre Anzahl und ihr Verteidigung kannte. Die Sonne fiel in den Westen, und die Schatten wuchsen lange über das Gelände des Gradigghia-Camps.

Er band das letzte seiner Blindkabel ab und stieg die letzte Stufe seines Gitters hinab. Es war kein Zufall, dass es direkt gegenüber dem Haupttor des Joint platziert worden war.

Er ging hinüber und, als er die Kletterspitzen von seinen Knöcheln entfernte, begann er ein einseitiges Gespräch mit einem der Männer, einem helläugigen Kerl von etwa fünfundzwanzig Jahren, der sich direkt am Tor herumtrieb und sein Bestes tat, um nicht wie ein Wachmann auszusehen.

Bolan deutete mit dem Kopf zu der Stange, die er gerade verlassen hatte, und sagte dem Kerl: „Warmer Tag für den Winter, was? Ich schätze, es wird heute Abend schneien.“

Es war Frühling. Der Himmel war klar und unerschüttert. Die Temperatur bewegte sich nahe der 20 Grad-Marke.

Aber der Typ lächelte, ruckte den Kopf in einer Antwort irgendwo zwischen ja und nein und breitete seine Arme aus.

Bolan lächelte zurück und sagte: „Zur Hölle, schätze ich. Du bist ein dummer Scheißkerl, weißt du das? Ich glaube, ich schlage dir die Zähne aus.“

Der Typ lächelte weiter. Er sagte: „Genau das sage ich“, mit schöner Artikulation, zeigte Bolan glänzende Zähne, rieb sich die Brust und schlenderte weg.

Der Typ war kein Dummkopf. Er hatte es wunderbar gemeistert und Bolans Gesicht statt seiner Worte gelesen, und die Antwort wäre für die meisten Small-Talk perfekt gewesen.

Aber er hatte offensichtlich kein Wort verstanden.

Und es gab fünfzig weitere, genau wie der Typ in diesen Mauern.

Kälte sickerte in Bolans Brust und versuchte ihr Bestes, um den Herzschlag zu stoppen und die Lunge zu lähmen.

Diesmal würde es eine gemeine Tour werden.

Der Henker kehrte zum Einsatzwagen zurück, zog die Overalls aus und begann dann, seine Waffen vor Ort zu überprüfen.

Ein Streich bei Tageslicht.

Fünfzig sehr gemeine Kerle, die alles zu gewinnen und nichts zu verlieren hatten.

Dieses Mal musste er direkt mit der Menge fertig werden..

Es gab keinen Platz für geringstes Zögern oder Fehlkalkulationen. Es gab nur Platz für den Tod – entweder seinen oder seiner Feinde.

Bolan, der Bastard, wollte es mit ihnen aufnehmen. Oder bei dem Versuch sterben.

Kapitel 5: Einen nach dem anderen

Ich gehe rein, um die Graddighia zu treffen. Das ist nicht nur eine ausgefallene Berechnung, um zu beweisen, wer der gemeinste ist. Es ist wahrscheinlich das wichtigste Manöver meines Krieges. Es kann sogar entscheiden, wer dieses Land in den nächsten Jahren leiten wird.

Eine Seite aus Mack Bolans Tagebuch.

Er fiel über die Mauer, kam von der Straßenseite in vollem Kampfornat, landete hinter einem Bungalow und fast direkt über einer der eilig gegrabenen Verteidigungsanlagen.

Ein Kopf sprang aus dem Schützenloch, der Mund des Kerls öffnete sich, um den Alarm auszulösen. Da war nichts in seinen Händen außer einer kleinen Schaufel.

Die leise Beretta spuckte einmal, und der Schrei des Alarms wurde in zusammenbrechende Kiefer geknöpft, erstickt, ertränkt und auf ein rauschendes Wimmern reduziert. Der schwarze Tod bewegte sich schnell weiter.

Er hatte den Angriff zum bestmöglichen Zeitpunkt gestartet, als sich die meisten Truppen im alten Gebäude befanden und sich für eine schnelle Mahlzeit und eine Kampfbesprechung in letzter Minute begeisterten.

Die Außenwache zählte weniger als zehn, von denen fast alle an den letzten Vorbereitungen für die kommende Nacht beteiligt waren.

Er trug den .44 AutoMag-Fleischschredder, der an seiner rechten Hüfte angeschnallt war, die flüsternde Beretta aus dem Schnellziehholster unter seinem linken Arm, die kleine Automatik-Pistole, die in Taillenhöhe an einem Schulterband baumelte.

Splittergranaten und Brandsätze waren an seinen Gürteln befestigt. Streichhölzer besetzten die Schlitztaschen unter seinen Knien. Spulen aus teigartigen Plastiksprengstoffen waren um seinen Hals gewickelt.

Eine Ein-Mann-Sturmtruppe musste auch ein Packesel sein. In einer solchen Show bekam er nur eine Chance, und er musste beim ersten Mal alles zusammen haben.

Bolan hatte alles im Griff.

Nach dreißig Sekunden innerhalb der Mauern hatte er bereits an vier der Bungalows Klebestreifen angebracht, mit neunzigsekündigen Zündern, die aktiviert waren und herunterzählten.

Nach 35 Sekunden bewegte er sich zwischen den beiden zentralen Bungalows. Im selben Moment kam Shotgun-Pete aus dem Hof an der Seite des Hauptgebäudes, ein Sandwich in der linken Hand, die rechte Hand genoss das unbewusste Streicheln der versteckten Knarre.

Der Typ gaffte in die Mitte, warf sich dann das Sandwich über die Schulter und riss Knöpfe ab, um den Mantel zu öffnen, als er sich in die Konfrontation mit dem fortschreitenden Tod drehte.

Die Distanz betrug etwa fünfzig Meter. Bolan wandte sich instinktiv dem schweren Stück zu, die AutoMag zuckte hoch und explodierte, noch bevor er die volle Drehung ausgeführt hatte.

Shotgun-Petes Drehbewegung wurde gebremst, als ob er gegen eine unsichtbare Wand gelaufen wäre, und er starb bei Sekunde neununddreißig, die juckende rechte Hand verstümmelt durch das große 240er-Geschoss, das das Herz direkt aus dem Kerl herausriss.

Der brüllende Bericht der .44 erzeugte von mehreren Seiten sofortige Reaktion.

Dem großen, grimmigen Mann in Schwarz stand jedoch keine freie Sekunde zur Verfügung. Er ignorierte das wütende Knarren der verschiedenen Handfeuerwaffen, die ihn herausforderten, und setzte den Angriff fort.

In dreißig Metern Entfernung schleuderte er eine Splittergranate durch das große Fenster an der Vorderseite des Hauses und folgte sofort mit einer Brandgranate. Der schnelle Doppelschlag erschütterte das alte Gebäude und schickte Flammen und Rauch durch das zerbrochene Fenster.

Bei Sekunde siebenundvierzig verwandte er die Pistole in eine Antwort auf die wachsende Bedrohung durch die Pistolenverteidigung, zwang zwei Kerle auf seiner rechten Flanke, hinter einem Bungalow nach Deckung zu tauchen, und fing einen Malacarni auf seiner linken Seite, der auf ihn zurannte, um die Entfernung zu verkürzen. Der wurde völlig und für immer aus dem Bereich entfernt.

Irgendwo in dieses Geschehen gemischt, tauchte ein Gewehrlauf aus einem Fenster im Obergeschoss des alten Gebäudes auf, und Bolan bewegte sich durch eine Atmosphäre, die plötzlich mit sprühendem Hirschschrot gespickt war.

Glücklicherweise hatte sich die Person hinter der Waffe nicht mit genauen Visiereinstellungen beschäftigt; die wenigen Kugeln, die das Ziel fanden, waren für die anstehende Aufgabe unzureichend.

Bolan steckte die stechenden Schläge achselzuckend weg und leerte sein Magazin in einem lodernden Schwung der vier Fenster, die ihm dort oben gegenüberstanden. Die Flinte klapperte auf den Innenhof, begleitet von einem Regen aus zerbrochenem Glas und nichts anderem – aber es gab keine Gegenwehr mehr von der oberen Ebene aus.

Es war Sekunde siebzig im Angriff. Die AutoMag überzeugte effektiv einen alarmierten harten Kerl, bei dem brennenden Gebäude zu bleiben, als Bolan plötzlich den Angriff abbrach und seinen Rückzug auf dem umgekehrten Weg begann, zurück zwischen den Bungalows und entlang der Wand bis zu dem Punkt, an dem er eingedrungen war.

Eine heiße Verfolgung formierte sich hinter ihm, mit Jungs, die von überall her kamen. Dazu kam, dass eine bekannte Gestalt auf den Knien lag und in ein Schützenloch direkt in Bolans Weg blickte.

Bei fünfundachtzig schickte er einen 240er Magnum-Knochenbrecher, der in der Stirn von Big Swagger explodierte, als dieser erschrockene Augen von einer Inspektion von Bolans erstem Opfer des Angriffs hob; dann war Bolan über die Mauer und hockte dahinter, mit Augen auf die Quartzuhr an seinem Handgelenk.

Lautlos bildeten seine Lippen das Wort „neunzig“, als die vier Bungalows, die er zum Jüngsten Tag geholt hatte, das Ende ihrer neunzigsekündigen Zündungen erreichten und sich in Verwüstung stürzten – mit ihnen eine stattliche Anzahl von Malacarnis, vermutete Bolan, die in einer plötzlichen Abkehr der heißen Verfolgung mitmachten.

Er umhüllte die AutoMag, ging beiläufig zum Einsatzwagen und fuhr in aller Ruhe von dort weg.

An der Kreuzung mit der Germantown Avenue traf er auf eine lärmende Prozession von Feuerwehrautos und Polizeifahrzeugen nach. Als sie alle sicher vorbei waren und in Bolans Rückspiegel zu sehen waren, konsultierte er wieder seine Armbanduhr, löschte einen Fleck Blut von seiner Wange und murmelte: „Bingo, direkt auf den Punkt.“

Aus Bolans Tagebuch:

Ich habe den Feind getroffen und ich schätze, sie gehören mir. Aber lass mich nicht zu großzügig sein. Noch zehn Sekunden da drin, und ich wäre ein toter Kerl gewesen. Und es ist noch nicht zu Ende.

Nein, der Hit in Philadelphia war noch nicht beendet, noch hatte er nicht einmal eine Pause gefunden. Der Henker raste mit den Angeletti Mafiosi bereits in die nächste Runde.

Kapitel 6: Ohne Reihenfolge

Stefano Angeletti hatte mit seinem Sohn Frank und zwei seiner Leutnants, Carmine Drasco aus Südphiladelphia und Jules Sticatta aus der Innenstadt, am kleinen Esstisch gesessen, als das Feuerwerk begann.

An der Wand über dem Tisch hing ein großes, handgemaltes Schild in einer Fremdsprache, das übersetzt jeden in Sichtweite dazu aufforderte:

SPRICH AMERIKANISCH

DENKE AMERIKANISCH

SEI AMERIKANISCH

Die Soldaten, die sich am langen Tisch gegenüber saßen, wurden offensichtlich durch die Anweisungen eingeschüchtert. Sie aßen in absoluter Stille, verschlangen Stapel von Roastbeef-Sandwiches und spülten sie mit billigem Wein hinunter, als die Capi am kleinen Tisch ihre letzte Überprüfung der Strategie für die Nacht durchführten.

Nur einen Moment zuvor hatte Frank Angeletti die Aufmerksamkeit eines der sizilianischen Crew-Bosse auf sich gezogen, gegen seine eigene Herrschaft verstoßen und einen Befehl in der alten Sprache knurrte: „Scrusci-scrusci!“

Wörtlich übersetzt bedeutete der Satz „quietschende Schuhe“, aber im alten Mafiaslang bezeichnete er einen zuverlässigen Späher, auf den man sich verlassen konnte, um eine gefährliche Situation zu erkennen.

Der Mann stand auf und ging hinaus und nahm sein Sandwich mit.

Unmittelbar danach begann die Hölle, mit einem einzigen rollenden Ausleger aus einer leistungsstarken Schusswaffe.

Frank the Kid erstarrte mit seinem Weinglas auf halbem Weg zu seinen Lippen, die Augen flackerten, als sie nach Beruhigung durch die anderen am Tisch suchten.

Papa Angeletti stand von seinem Stuhl auf und starrte spekulativ auf die Vorderseite des Hauses.

Eine Welle stiller Ausrufe wogte am langen Tisch der Soldaten entlang.

Dann zitterte das Gebäude, eine große Explosion schlug die Tür an der Vorderseite des Raumes auf und schickte Rauch und Pulvergips hinein.

Bevor jemand auf diese beunruhigende Entwicklung reagieren konnte, strömten wütend knallende Funken weißglühender Chemikalien durch die Öffnung und schickten die Soldaten vom Esstisch in alle Richtungen.

So schnell wie das geschah, war der Ort ein Katastrophengebiet – der Tisch wurde umgestürzt, Stühle verstreut, und aufgeregte Männer huschten, um den knallenden Brandsätzen zu entkommen.

Don Stefano schrie: „Awright, das ist es! Geht da raus, da raus!“

Einer der Leibwächter von Frank the Kid stolperte in diesem Moment durch die geborstene Tür, verspritzte Blut von mehreren Einstichen und brannte von Kopf bis Fuß. Der Typ schickte einen flehentlichen Blick zu den Männern am kleinen Tisch, dann fiel er nach vorne in ihre Mitte.

Jules Sticatta versuchte, den brennenden Mann in die Tischdecke zu wickeln, aber die Decke selbst entzündete sich, dann begann Sticattas eigene Kleidung zu brennen.

Don Stefano und der andere Leutnant gingen Sticatta zu Hilfe, während Frank mit Schrecken zusah, verblüfft über den ekelhaften Geruch von verbranntem Fleisch.

Inzwischen war das ganze Lager mit dem wütenden Knistern von Schüssen lebendig geworden, die schnell nach der Bombe, oder was auch immer, mit dem elektrisierenden Geräusch eines Maschinengewehrs verbunden waren.

Frank konnte die Leute da draußen schreien hören, dringende Schreie und Anweisungen in der alten Sprache. Die Innensoldaten stapelten sich an den Terrassentüren und versuchten, einen Blick darauf zu werfen, was ihnen begegnen könnte, bevor sie die vorübergehende Sicherheit des Speisesaals verließen.

Frank schrie sie an: „‘ncarugnuti, (Drückeberger oder Feiglinge) va! va! va! va! (Geht da raus!)“

Der Knall einer Schrotflinte über Kopf ertrank teilweise aus dem emotionalen Befehl, aber die Verandatür öffnete sich, und ein paar der Sizilianer huschten nach draußen, nur um schnell in einem plötzlichen Glasschauer aus den Fenstern zurückzukehren.

Und dann bekam Frank the Kid einen klaren, ungehinderten Blick auf den großen, coolen Bastard draußen, den Bastard in Schwarz, der direkt im Freien stand und es wagte, ihn zu bedrohen. Er sprengte die Menge in der Türöffnung mit einer großen Silberpistole weg, große, schwere Kaliber wie das erste, das fantastisch pfeifende Kugeln durch diese Glastüren schickte und alles, was sie berührten, vernichtete.

Frank lag auf dem Boden, mit dem Rest von ihnen, obwohl er immer noch schrie, dass sie da rausgehen und diesen Bastard holen. „Schnapp ihn dir!“

Etwas zog seine Aufmerksamkeit kurzzeitig auf die Treppe, er erinnerte sich später daran, dass seine Schwester Philippa dort auf der unteren Stufe stand, sich an die Wand lehnte und eine blutende Hand an ihren Busen hielt. Ihre Augen trafen sich, und sie stammelte: „Ich traf ihn, ich weiß, dass ich es tat, aber er ging nicht runter.“

Dringendere Überlegungen erforderten jedoch seine Aufmerksamkeit, und er bemerkte nur am Rande seine Schwester, die sich weigerte, sich wie eine Frau zu verhalten.

Die Malacarni hatten anscheinend ihren Stolz gefunden, oder so, und sie krochen aus Fenstern und Türen und rasten in die offene Kampfzone. Frank lehnte sich auf die Füße und schrie sie an, dann drehte er sich um, um nach seinem Vater zu sehen.

Es war alles so verdammt schnell gekommen.

Der ganze Ort schoss Flammen.

Carmine Drasco stand an einem Fenster mit Blick auf den Carport und schrie nach jemandem, der die Autos vorbeibringen sollte.

Jules Sticatta stolperte in seiner Unterwäsche herum, stöhnte vor Schmerz und wurde von Don Stefano unterstützt. Die arme Jules war in schlechter Verfassung; ein einziger Blick genügte, um das zu wissen.

Sie wären alle an einem ähnlichen Ort, wenn sie nicht schnell etwas tun würden, so viel war auch klar.

„Was machen wir hier?“, schrie Frank seinen Vater an.

„Verschwinde von hier!“, schrie der ältere Angeletti zurück. „Du sagst deinen Jungs, dass sie sich zerstreuen, bevor die Zaffa (Polizei) kommt. Du sagst es ihnen!“

Frank schluckte hart, kam auf die Beine und wagte sich nach draußen. Durch ein Wunder hatte er Glück bei einem der Crew-Bosse direkt vor der Tür und gab die Anweisungen weiter; dann ging er zurück, um Papa zu helfen, Jules Sticatta zum Auto zu bringen.

Die anderen Explosionen kamen, als sie in die Fahrzeuge eilten, vier große Explosionen, die die Luft erschütterten und sofortige Flammen in den Himmel schickten, und Carmine Drasco keuchte: „Oh, Jesus, ich habe gerade einen Haufen Jungs gesehen, die direkt in diese Richtung liefen!“

Aber es blieb keine Zeit, die Sterbenden zu betrauern. Die große Limousine sprang vorwärts und raste über den Rasen zum Fluchttor im Heck, dem kniffligen Geheimgang, den Frank sich selbst für die Schlüsselkunden seines Bordells ausgedacht hatte.

Carmines persönlicher Fahrer saß am Steuer. Drasco selbst und sein langjähriger Leibwächter hockten ebenfalls vorne. Stefano und der schmerzhaft verletzte Jules Sticatta waren hinten. Frank und Philippa saßen angespannt auf den Klappsitzen. Ein Ersatzwagen mit Handlangern war direkt auf ihrer hinteren Stoßstange.

Frank blickte auf den Ort des Kampfes zurück, als sie das Tor verließen und die Nebenstraße hinaufschossen. Seine schöne verfickte Verbindung war in Flammen gehüllt, brannte … brannte bis auf den Boden.

„So schnell“, stöhnte Frank. „Es ging so schnell.“

„Wie hat er das gemacht?“ Drascos Leibwächter murmelte und schaute in den Rückspiegel. „Am helllichten Tag. Wie hat der Typ das gemacht? “

Philippa drückte ein blutgetränktes Taschentuch gegen eine Wunde auf dem Handrücken. Sie war verängstigt – sicher wie der Rest von ihnen … aber mehr als das, sie war fassungslos, wirklich außer sich. „Ich habe ihn getroffen“, flüsterte sie. „Ich weiß, dass ich ihn getroffen habe.“

„Ich habe den Kerl gesehen“, verkündete Frank. „Ganz klar, so groß wie ein Berg, sah ich ihn.“

„Große Sache“, knurrte jemand vorne in einem halb hörbaren Spott. „Er hat ihn gesehen.“

„Halt die Klappe!“, brüllte Papa Angeletti von der Rückbank. „Ihr alle haltet einfach die Klappe! Vielleicht sind wir noch nicht raus!“

Frank zitterte und blickte über seine Schulter, um einen beruhigenden Blick auf den beladenen Mannschaftswagen hinter ihnen zu werfen. Sogar Don Stefano, der Unerschütterliche – sogar er hatte Angst. Als Papa schrie und wie auf der Straße sprach, ja … Frank the Kid wusste es, der alte Mann zitterte und flatterte.

Die zweiteilige Karawane bog kreischend um eine Ecke und schob sich an einen grünen Lieferwagen, der in diese Kreuzung hineinfuhr. Der Truck machte ihnen viel Platz – sie ignorierten die Warnsirenen und trafen auf eine Prozession von Feuerwehrautos in der Kreuzung an der Germantown Avenue. Als sie aneinander vorbei waren und fast den Asphalt fraßen, war der Fahrer einen Blick in den Rückspiegel, um das Verschwinden der letzten Einsatzfahrzeuge zu beobachten.

„Ich wette, ich weiß, wohin sie unterwegs sind“, kommentierte er leise.

„Jetzt schon?“, fragte Frank schwer atmend.

Wie konnte alles so schnell passieren? Wie können diese Feuerwehrautos schon … ?

Er seufzte und erklärte laut: „Ich glaube, wir haben ein Chaos.“

„Du glaubst, du glaubst“, meckerte der Don. „Hör zu, und merke dir, was ich sage! Ich werde seinen Kopf bekommen! Ich werde den Kopf dieses Klugscheißers holen und ihn zu einem Bocciaball machen! Merke dir das!“

Frank the Kid merkte sich das.

Aber er zitterte immer noch in seinen Stiefeln für hundert Dollar … und ohne Beine, ohne Beine, ohne Beine, unter sich.

Frank Angeletti hätte noch stärker gezittert, wenn er von dem grünen Kastenwagen gewusst hätte, der sich nur einen Block entfernt befand, und dem eisäugigen Mann in Schwarz, der mit kalter Zielstrebigkeit den Weg zur nächsten Kampfzone aufnahm.

Kapitel 7: Hintergründe

Die Feuerwehrleute kämpften um die Eindämmung der heftig lodernden Brände und versuchten, eine Ausbreitung auf die anderen Gebäude auf dem Gelände zu verhindern.

Zwei Notfallmedizinische Einheiten waren in den Rand der Feuerzone eingedrungen, und die Sanitäter eilten herum und überprüften die Lebenszeichen der Opfer.

Uniformierte Beamte durchsuchten vorsichtig das Gelände, während Fotografen und andere Polizeispezialisten verschiedene Beweise sammelten.

Captain Wayne Thomkins, Chief of Special Details für das Philadelphia Police Department, stand am Rande der Szene mit einer kleinen Gruppe von Staats- und Bundesbeamten. Das Gesicht des Captains war eine Studie der Wut und Verwirrung – vielleicht auch aus Verlegenheit. Er fragte den FBI-Vertreter der Bolan-Task Force, was gleichzeitig eine rein rhetorische Frage an alle anderen Anwesenden war. „Nun, wie lautet das Urteil? War es ein Bolan-Treffer?“

Agent Joseph Persicone nickte mit dem Kopf und murmelte: „Ich würde sagen, ja. Es ist ziemlich typisch. Normalerweise hinterlässt er so ein Chaos.“

„Ich sehe es, aber ich kann es immer noch nicht glauben“, sagte der Captain. „Ich verstehe nicht, wie ein Mann, der allein handelt, es schaffen kann …“

„Ich auch nicht, aber er tut es“, bestand Persicone darauf.

„Die Mediziner haben bereits fünfzehn Tote gezählt. Gott weiß, wie hoch die Anzahl sein wird, wenn wir durch die Trümmer gehen.“

„Das ist auch typisch“, sagte der Agent seufzend.

Ein anderer Zivilbeamter trat in die Gruppe ein und flüsterte Thomkins etwas ins Ohr. Der Captain nickte und sagte: „Das tue ich wirklich. Schick ihn rüber.“

Der Polizist eilte davon.

Persicone fragte: „Was war das?“

„Wir hatten hier eine Observierung“, antwortete Thomkins, das Rot seines Gesichts schien sich zu vertiefen. „Wir bringen den Kerl jetzt hierher, um seine Geschichte zu erfahren.“

Einer der Männer in der Gruppe kicherte und kommentierte: „Irgendeine Überwachung.“

„Wir sind hier nicht bei der EPA“, knurrte der Captain. Er bezog sich auf die Routine „Vorsorgliche Überwachungsmaßnahmen“ (Extreme Precaution Apprehension). „Lasst uns hören, was der Mann zu sagen hat.“

Es war eine hochkarätige Gruppe, die nach einem massiven Henkersschlag an diesem Tag teilnahm. Persicone war Chef einer speziellen föderalen Kampftruppe, die für die Jagd nach Mack Bolan gebildet war. Auch anwesend waren hochrangige Persönlichkeiten aus der Kriminalabteilung des Staates sowie einer der besten Männer des Philadelphia County. Andere, viele andere, richteten eifrig Kontrollraumoperationen in der Innenstadt ein, um Bolans Philadelphia-Pläne so weit wie möglich einzudämmen. Sie beeilten sich, um ihre schwerfälligen Maschinen vor der bevorstehenden Nacht an ihren Platz zu bringen. Offensichtlich hatten sie das Rennen verloren. Bolan war bereits locker und blitzartig vorgestoßen. In einer Stadt von der Größe Philadelphias mit all ihren normalen Problemen war es nicht einfach, schnell auf eine solche Situation zu reagieren.

Thomkins schien in ähnlichen Gedanken zu verweilen, als die Gruppe der Beamten in verhaltener Stille wartete und die Annäherung eines jungen Zivilbeamten beobachtete.

Der Neuankömmling wirkte nervös, etwas ängstlich, als er sich als „Detective Strauss“ vorstellte. Er reichte Captain Thomkins ein kleines Ledernotizbuch und sagte: „Das ist die Geschichte, Sir. Sekunde für Sekunde, Schlag für Schlag.“

Der Captain grunzte und überflog die Seiten des Notizbuches, ohne es sich anzusehen. Er ging direkt auf den Punkt und fragte: „Wo waren Sie, Strauss?“

Der Detektiv zeigte auf die südöstliche Ecke des Grundstücks. „Gleich um die Ecke, in der Parklane. Ich sah sogar den Kerl über die Mauer gehen, Captain. Ich kann mir dessen nicht sicher sein, ich meine, ich bin nicht absolut sicher, aber ja, ich glaube, der Typ war den ganzen Nachmittag hier. Ich glaube, ich habe sogar mit ihm gesprochen. Er kam rüber und wir hatten ein kurzes nichtssagendes Gespräch.“

Thomkins schoss einen kurzen Blick auf den FBI-Agenten. Persicone zog eine Grimasse und nickte in einer bestätigten Antwort auf die stumme Frage.

„In Ordnung, erzählen Sie uns davon“, sagte der Captain zu Strauss.

Der junge Offizier verlor seine Nervosität. Er begegnete dem Captain mit einem ruhigen Blick und sagte: „Er fuhr einen LKW der Telefongesellschaft, oder zumindest hielt ich ihn für einen. Und er war wie ein Mitarbeiter ausgestattet. Kletterstangen und Spanndraht überall hier, den ganzen Nachmittag. Ungefähr um fünf Uhr arbeitete er an der Stange, die von mir ausging. Er kam rüber und bat um Feuer. Sagte etwas darüber, dass man nicht genügend Zubehör für Überstunden mit sich führen kann. Fragte mich, wie lange ich noch in der Nachbarschaft herumhängen müsste. Ich fragte ihn, was er meinte – ich wartete nur auf einen Freund. Er lachte, sagte okay, ich könnte bei dieser Geschichte bleiben, wenn ich wollte. Fragte mich, ob der große Laden da hinten noch ein Bordell sei. Ich sagte, woher zum Teufel soll ich das wissen? Er lachte wieder und ging wieder an die Arbeit. Ich habe nicht angefangen, den Kerl zu verdächtigen, bis er …“

„Nur eine Minute“, unterbrach Thomkins. „Sie sagen, dass der Typ erkannt hat, dass Sie Polizist und bei der Überwachung waren? Ist das …?“

„Jawohl, er wusste es. Das kennen wir schon, wissen Sie. Alle scheinen es zu genießen, die Polizei zu veräppeln.“

Einer der Beamten kommentierte: „Sie kennen die Bolan-Details, richtig? Sie waren hier, um speziell den Geruch des Kerls in dieser Nachbarschaft zu erkennen, in der Nähe dieses bekannten Mafia-Treffs. Ich nehme an, Sie wurden über Bolans Tricks und seine Vorgehensweise informiert. Sie haben die Skizzen der Polizeizeichner gesehen, da bin ich mir sicher. Und doch haben Sie …?“

Strauss wurde rot, streckte aber bei der Antwort sein Kinn etwas höher. „Ich habe angerufen und um eine Verifizierung bei der Telefongesellschaft gebeten, als ich zum ersten Mal diesen Techniker bemerkte. Ich bekam eine Bestätigung, dass die Arbeiten für diesen Bereich geplant waren, aber das ist alles, was ich bekommen konnte. Jemand im Hauptquartier sollte es überprüfen, aber ich habe nie mehr davon gehört. In der Zwischenzeit machte der Typ seine Arbeit, als wüsste er, was er tut. Ich hatte keinen Grund, zu vermuten, dass er …“

„In Ordnung, Strauss“, legte Thomkins ein. „Das ist keine Anhörung der Internen Abteilung. Niemand beschuldigt Sie der Vernachlässigung. Was haben Sie uns noch zu sagen? Sie sagten, Sie hätten ihn über die Mauer gehen sehen?“

„Jawohl. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er es war, ich meine den gleichen Kerl, den Techniker. Der Ort, an dem er hinüberging, war jedoch ein schlechter Winkel für mich. Ich meine, es war nur ein flüchtiger Blick, aber ich bin sicher, dass er aus dem Truck der Telefongesellschaft kam – und dann, schwupps, geht er über die Wand und außer Sichtweite. Er hatte diesen Overall getragen, wissen Sie, Overalls, wie sie einige Techniker tragen – den Werkzeugkasten, Spikes, all das. Aber er traf die Wand, die jetzt für den Krieg vorbereitet ist, ich meine, einen schweren Kampf. Aber es war ein schlechter Winkel, und ich schätze, ich saß ein paar Sekunden lang da und fragte mich, ob ich wirklich gesehen hatte, was ich dachte, gesehen zu haben. Sie wissen, wie diese Dinge laufen. Man sitzt stundenlang da und sucht nach etwas – dann fragst du dich, wenn du es siehst, ob deine Augen Gesichter sehen. Nun … dann rief ich den Kontaktbericht an, und die Zentrale befahl mir, beim Auto zu bleiben. Und das tat ich, bis die Schießerei begann. Ich berichtete das auch, dann ging ich hinaus, um zu sehen, was ich sehen konnte. Bis dahin war die Hölle los. Ich meine Explosionen, Feuer, das ganze Zeug.“

Thomkins starrte auf etwas im Notizbuch des Detectives. „Sind Sie sicher, dass diese Zeiten richtig sind?“, fragte er mit gedämpfter Stimme.

„Jawohl. Darauf habe ich besonders geachtet. Sie können es überprüfen. Das sind die genauen Zeiten.“

„Sie sagen, zwei Minuten oder weniger“, sagte Thompkins in dem gleichen gedämpften Ton. „Sie sagen, dass der Kerl diese ganze Hölle in nur zwei Minuten ausgelöst hat?“

„Neunzig Sekunden, Sir“, berichtete Strauss, mit knappen Lippen. „Genau. Er war neunzig Sekunden in diesen Mauern, das ist alles.“

„Das ist alles“, sagte der Captain.

„Jawohl. Ich lief auf der Straße direkt außerhalb der Mauer und versuchte, nah genug heranzukommen, um die Aufschrift auf diesem Lieferwagen zu lesen. Der Typ kam über die Mauer zurück, bevor ich auf halbem Weg dorthin kommen konnte; dann gingen all die kleineren Gebäude hoch. Als der Rauch nachließ, war der Kerl weg. Einige von denen, die drinnen waren, flüchteten auch um diese Zeit. Ich sah zwei große Limousinen, die durch den Hintereingang rasten.“

Persicone murmelte: „Und der Don ist entkommen.“

„Sir?“

Thomkins arbeitete unter einem anderen Blickwinkel. Er schnappte: „Wie haben wir dann …?“ Er stach mit dem Finger auf einen Helfer und bellte: „Zeitpunkt der Reaktion!“

„Fünf Uhr zweiundvierzig“, antwortete der Mann, ohne sich auf Notizen zu beziehen. „Gleichzeitig reagierte auch die Feuerwehr. Laut Bürgermeldung Schüsse und Feuer an der Ecke von …“

Die Augen des Captains rollten fast in ihren Höhlen, als er mit einem Knurren über Persicone den Bericht musterte: „Vier Minuten, bevor Strauss seinen Kontakt aufnahm, noch bevor die Show begann. Also, wer zum Teufel hat angerufen, Joe? Erzähl mir nichts davon … erzähl mir nichts.“

Der FBI-Mann studierte seine Uhr. Mit einem halben Lächeln vor dem Mund murmelte er: „Was haben wir gebraucht, um hier rauszukommen? Etwa fünf Minuten?“

„Etwa, ja!“ Thomkins rastete fast aus.

„Hat es wahrscheinlich von einem Mast aus gemeldet“, entschied Persicone und grinste jetzt offen. „Ich würde sagen, er hat es ziemlich genau geplant, besser als ich es versuchen würde. Er ruft die Bullen und die Feuerwehrleute, tummelt sich, wirft den Laden um, rutscht heraus – und er hat die Hälfte des offiziellen Philadelphia, das seinen Rückzug schützt. Ziemlich reizend, was?“

„Zum Teufel, das kann ich dir nicht abkaufen“, knurrte der Captain.

„Das wirst du“, versicherte ihm der FBI-Mann. „Im Moment glaube ich, dass wir uns besser Sorgen um seinen nächsten Schlag machen sollten. Es wird kommen, und zwar bald. Wir sollten anfangen herauszufinden, wo.“

„Keine Sorge“, knurrte Thomkins. „Alles, was wir tun müssen, ist, uns zurückzulehnen und auf seinen nächsten Anruf zu warten!“

Der FBI-Agent richtete seinen Blick auf den jungen Detektiv Strauss. Er zeigte ihm ein sympathisches Lächeln und fragte ihn: „Könnten Sie uns das Gesicht dieses Technikers genau beschreiben? Könnten Sie es einem Polizeizeichner ziemlich genau beschreiben?“

Der verlegene Beamte senkte seine Augen vor diesem wissenden Blick und antwortete: „Ich schätze nicht, Sir. Um die Wahrheit zu sagen, ich hatte nie einen wirklich klaren Blick auf dieses Gesicht, Sir.“

Persicone nickte verständnisvoll und sagte zu Captain Thomkins: „Du kannst die Größe unseres Problems sehen, Wayne. Wir gehen nicht einfach gegen einen anderen gesuchten Mann oder eine Art Verrückten vor. Wir haben es mit einem Genie zu tun, einem echten Profi, einem Kerl, der jeden Trick im Kampfbuch kennt, einem Infiltrationsspezialisten, einem perfekten Darsteller und …“

„Und ein Blitzkünstler“, unterbrach Thomkins und seufzte. „Ein unverschämter Bastard noch dazu. Er wusste, dass wir den Ort unter Beobachtung hatten. Er schaut bei unserem Polizisten vorbei und lässt ihn wissen, dass er es weiß. Dann läuft er einfach rüber und … Okay. Okay, Joe. Ich kaufe den Kerl. Wo zahle ich meine Anzahlung?“

„Lasst uns Don Stefano danach fragen“, schlug Persicone vor. Er lächelte, ein drolliger Zug um Lippen und Augen, und fügte hinzu: „Wenn noch Zeit ist.“

Kapitel 8: Außer Kontrolle

Bolan strapazierte sein Glück mit dem Einsatzwagen, und er wusste es. Es war an der Zeit, ihn zu entsorgen und zu etwas weniger Auffälligem zu wechseln. Allerdings hatte er die Fahrzeuge des Dons in ein ruhig gelegenes Viertel auf der nahen Nordseite der Stadt verfolgt und sich davon überzeugt, dass der alte Mann tatsächlich nach Hause gehen würde – und er hatte einen letzten Job mit dieser getarnten Kriegsmaschine zu erledigen.

Es gab nie den Gedanken, einen Frontalangriff auf die Angeletti-Residenz durchzuführen. Es gab keine Kampfstrecke in dieser Nachbarschaft. Die Häuser waren zu eng beieinander, zu nahe an der Straße, wo zu viel Verkehr floss; die Chancen standen einfach zu hoch, dass unschuldige Zivilisten in die Action geraten würden.

Dieses Haus spielte jedoch auch in einigen anderen Aspekten des Krieges eine Rolle – und die Zeit war nie besser, diese Initiative zu ergreifen.

Bolan fühlte, dass er es wagen musste.

Er hatte zwei Tage zuvor Angelettis Telefon angezapft und den Spleiß an einem Verteiler, der sich anderthalb Blocks vom Haus entfernt befand, abgeklebt. Mit dem Telefon eines Technikers konnte er sich mit diesem Stromkreis verbinden, wann immer es ihm notwendig erschien.

Diese Zeit war nun gekommen.

Er sah eine von Angelettis Limousinen durch die Nachbarschaft fahren, verifizierte ihr Ziel und kreiste dann in einer schnellen Erkundung der Gegend herum.

Und, ja. Die Bullen hatten diesen Ort auch unter Beobachtung.

Er entdeckte zwei wahrscheinliche, entsprechend unauffällige Autos, die für einen ungehinderten Blick auf die Vorderseite des Angeletti-Hauses abgestellt waren, ein weiteres in einer Seitenstraße, wo man den hinteren Teil des Grundstücks über eine schmale Gasse beobachten konnte.