Bolan und der Verrat von Washington Ein Mack Bolan Thriller #13 - Don Pendleton - E-Book

Bolan und der Verrat von Washington Ein Mack Bolan Thriller #13 E-Book

Don Pendleton

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Beschreibung

Bolan und der Verrat von Washington Ein Mack Bolan Thriller #13 von Don Pendleton Der Umfang dieses Buchs entspricht 170 Taschenbuchseiten. Mack Bolan beschattet in Washington eine junge Frau, Claudia Vitale, die offiziell für den Kongressabgeordneten Harmon Keel arbeitet, aber ebenso offensichtlich Botengänge für die dortige Mafia erledigt. Eines Abends bekommt er mit, wie sie von zwei Killern der Mafia in ihre Wohnung mitgenommen wird, die sie dort ermorden wollen. Bolan geht dazwischen, tötet die beiden Killer und erfährt von Claudia, dass sie als Lockvogel für Kongress- und Regierungsmitglieder gedient hatte, die mit ihr ins Bett gingen und dabei gefilmt wurden, um sie später zu erpressen. Für Bolan ist klar, dass hier in Washington eine größere Operation der Mafia geplant ist - soll etwa die Regierungsgewalt übernommen werden?

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Bolan und der Verrat von Washington Ein Mack Bolan Thriller #13

Don Pendleton

Published by BEKKERpublishing, 2019.

Table of Contents

Title Page

Bolan und der Verrat von Washington

Copyright

Prolog

Kapitel 1: Das Spiel

Kapitel 2: Die Crew

Kapitel 3: Anschlag aufs Capitol

Kapitel 4: Das Problem

Kapitel 5: Der Eintrag

Kapitel 6: Markiert

Kapitel 7: Das Verständnis

Kapitel 8: Menschenjagd

Kapitel 9: Der Tag der Tage

Kapitel 10: Gegenoffensive

Kapitel 11: Suchmission

Kapitel 12: Der Mann

Kapitel 13: Beschleunigung

Kapitel 14: Die Frage zur Antwort

Kapitel 15: Absorption

Kapitel 16: Bewegungen

Kapitel 17: Begegnungen

Kapitel 18: Abbilder

Epilog

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Also By Don Pendleton

Bolan und der Verrat von Washington

Ein Mack Bolan Thriller #13

von Don Pendleton

Der Umfang dieses Buchs entspricht 170 Taschenbuchseiten.

Mack Bolan beschattet in Washington eine junge Frau, Claudia Vitale, die offiziell für den Kongressabgeordneten Harmon Keel arbeitet, aber ebenso offensichtlich Botengänge für die dortige Mafia erledigt. Eines Abends bekommt er mit, wie sie von zwei Killern der Mafia in ihre Wohnung mitgenommen wird, die sie dort ermorden wollen. Bolan geht dazwischen, tötet die beiden Killer und erfährt von Claudia, dass sie als Lockvogel für Kongress- und Regierungsmitglieder gedient hatte, die mit ihr ins Bett gingen und dabei gefilmt wurden, um sie später zu erpressen.

Für Bolan ist klar, dass hier in Washington eine größere Operation der Mafia geplant ist – soll etwa die Regierungsgewalt übernommen werden?

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

© Roman by Author

© Cover: Tony Masero, 2019

Übersetzung Frank Schmitt

Bearbeitung Alfons Winkelmann

© dieser Ausgabe 2019 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten.

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Den ehrlichen Menschen,

den ethischen Menschen,

den hingebungsvollen Menschen ...

wo auch immer sie sein mögen, zum Teufel!

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Wer einen andern erniedrigt, erniedrigt mich,

Und alles was getan oder gesagt wird, fällt schließlich auf mich zurück.

Walt Whitman

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Ich bin Soldat, kein Politiker, und ich bin nicht dafür ausgestattet, ethische Probleme zu debattieren. Ich weiß alledings, dass das, was unseren Politikern geschieht, uns allen geschieht, und dass die Kannibalen versuchen, sie zu verschlingen. Das kann ich nicht zulassen. Teufel, das werde ich nicht zulassen.

Mark Bolan, der Henker

Prolog

In den Kriegsgebieten Südostasiens war er bereits als „Der Henker“ berühmt, als Mack Bolans spektakuläre Art der Kriegsführung plötzlich auf die Straßen seiner Heimat übertragen wurde.

Bolan, der ehemalige Sergeant der US Army, gründete seine ausgezeichnete Kampftechnik auf vielen vorbildlichen Eigenschaften. Seine Vorgesetzten beim Militär sahen in ihm den „geborenen Soldaten“. Er verfügte anscheinend über ein fast intuitives „Gefühl“ für Kampftaktiken und -strategien. Man sah in ihm den erfahrenen Scharfschützen mit praktisch jeder persönlichen Waffe im Arsenal der Armee. Bei Vorstößen in von Feinden gehaltenes Territorium hatte Bolan wiederholt ein kühles Selbstbewusstsein demonstriert, außerdem Nerven aus Stahl und die Fähigkeit, Missionen trotz überwältigender Widerstände erfolgreich abzuschließen.

In einer modernen Armee, die stark auf Spezialisten beruhte, übte Mack Bolan das älteste Spezialgebiet im Buch der Kriegsführung aus. Er war Spezialist im Töten. Während zweier Kampfeinsätze in Vietnam hatte er siebenundneunzig feindliche VIPs „exekutiert“, und zwar bestätigt, und er galt als eine schreckliche Waffe bei der psychologischen Kriegsführung der Armee.

Und dann widerfuhr Sergeant Bolan eine persönliche Tragödie. Er wurde für einen Noteinsatz in die Heimat abberufen, um die Beerdigung seines Vaters, seiner Mutter und seiner halbwüchsigen Schwester zu arrangieren – allesamt Opfer eines gewaltsamen Todes. Als er erfuhr, dass ein örtlicher Zweig der Mafia für die dreifache Tragödie verantwortlich war, nahm Mack Bolan seinen Abschied aus den Kriegen in Asien und richtete seine Aufmerksamkeit auf die „Heimatfront“.

„Wie es aussieht, habe ich gegen den falschen Feind gekämpft“, schrieb der Sergeant in sein Tagebuch. „Warum an einer Frontlinie in zehntausend Kilometern Entfernung kämpfen, wenn der wirkliche Feind alles auffrisst, was dir daheim alles lieb und teuer ist? Ich habe mit der Polizei über die Lage gesprochen, und sie sind anscheinend hilflos und können nichts tun. Das Problem besteht in meinen Augen darin, dass die Regeln der Kriegsführung samt und sonders gegen die Polizei gerichtet sind. Den Feind nur zu kennen, reicht nicht aus. Sie müssen beweisen, dass er der Feind ist, und selbst dann schlüpft er ihnen manchmal durch die Finger. Nötig ist hier ein wenig direkte Aktion, strategisch geplant, und zum Teufel mit den Gesetzen. Drüben in 'nam haben wir das eine Zermürbungstaktik genannt. Suchen und vernichten. Den Feind auslöschen. Ich schätze, es ist an der Zeit, einen Krieg an der Heimatfront zu erklären. Denselben Krieg, den wir in 'nam geführt haben. Ganz genau denselben.“

In der Tat erklärte Mack Bolan der Mafia einen persönlichen Krieg. Es war kein begrenzter Krieg, in keinerlei Hinsicht. Es war ein beständiger Krieg – soll heißen, beständig, so lange Bolan selbst lebte.

Dieser fähige Kriegsveteran hatte keine Illusionen hinsichtlich des endgültigen Ausgangs eines solchen Kriegs. Er wusste, wie groß die Chancen waren. Es war offensichtlich, dass er einen unmöglichen Kampf bestreiten würde. Es konnte nur ein logisches Ende geben: Der Tod von Mack Bolan.

Dennoch infiltrierte er das Lager des Feindes in seiner Heimatstadt Pittsfield und begann seine kaltblütige Kampagne der Identifikation und Vernichtung. Sehr zu seiner eigenen Überraschung kehrte Bolan siegreich aus jenem ersten Scharmützel zurück, und als er Pittsfield verließ, war dieser Zweig der Mafia ein Trümmerhaufen.

Der Henker war sich jedoch sehr bewusst, dass sämtliche Wege, die von Pittsfield wegführten, im Endeffekt seine „letzte Meile“ des Lebens waren. Er schwor sich, sie zu einer blutigen Meile zu machen und jeden Schritt dieses Abgangs seinem Feind so teuer wie möglich zu verkaufen. Er würde nicht einfach so aufgeben.

Daraufhin erklärte er die gesamte Unterwelt zu einem Dschungel – einer Arena, in welcher als Gesetz nur das Überleben des Fittesten galt -, und sein Krieg wurde zu einer Reihe von Guerillakämpfen. Wo immer er auftauchte, brach die Hölle los. Wo immer er verweilte, senkte sich Tod und Zerstörung auf die Feinde herab. Nicht lange dauerte es, da sprachen die hohen Herrschaften des organisierten Verbrechens im ganzen Land untereinander mit dem höchsten Respekt vom „Problem Bolan“.

Ein „offener Vertrag“ hinsichtlich des Lebens dieser blitzartig angreifenden Ein-Mann-Armee wurde geschlossen, wobei die ursprüngliche Summe von 100.000 Dollars auf seinen Kopf sich allmählich in astronomische Höhen schraubte, denn die örtlichen Mafiabosse fügten „Gebietsboni“ hinzu, um den Henker zu entmutigen, auf ihren Territorien zuzuschlagen.

Unterdessen betrachteten die Institutionen zur Verbrechensbekämpfung auf jeder Ebene der Regierung in der ganzen Nation Mac Bolans Ein-Mann-Kreuzzug gegen das Verbrechen mit zunehmender Sorge, und eine enge „Bolan-Überwachung“ wurde in sämtlichen Bundesstaaten koordiniert, um diesen „höchst gefährlichen“ Flüchtigen festzunehmen. Selbst international war Bolan ein gesuchter Mann. Interpol sowie nationale Polizeistellen in mehreren europäischen Ländern hatten Grund für ein Interesse an den Aktivitäten des Henkers.

Also musste es so ausgesehen haben, als ob alles gegen ihn gestanden hätte. Bolan hingegen hatte keinerlei Auszeichnungen für seine Aktionen in dieser neuen Anwendung der Kriegsführung erwartet. Er hatte von Anfang an gewusst, dass seine Kampagne offiziell als sowohl unmoralisch als auch illegal erachtet werden würde. Er war darauf vorbereitet, die Verdammung durch seine Gesellschaft hinzunehmen. Er hatte sogar stoisch das Wissen akzeptiert, dass die Polizeibehörden bei ihren Versuchen, ihn festzunehmen, inoffiziell eine Politik des „Sofort Erschießen“ verfolgten.

In Bolans Augen war jedoch nicht die Polizei sein Feind. Er mied  bewusst jegliche Konfrontation mit den Polizeibehörden, und es wurde nie bekannt, dass er einen Schusswechsel oder sonstige Feindseligkeiten mit den Gesetzeshütern gehabt hätte.

Eigentlich sympathisierten insgeheim viele Polizeibeamte mit Bolans Krieg, und man hatte das Gefühl, dass einzelne Polizisten ihn regelmäßig geflissentlich übersahen und bewusst eine Konfrontation mit dem Blitzkrieg-Soldaten mieden. Es ist bekannt, dass Bolans engster Freund und Kontakt innerhalb des Establishments ein verdeckter Agent war, der zugleich hoch in der Hierarchie der Verbrechersyndikate stand. Ein weiterer Kontakt Bolans beim Geheimdienst war ein hochrangiger Angestellter im amerikanischen Justizministerium. Keiner dieser Kontakt bestand jedoch auf offizieller Basis, und Gerüchte, dass Bolan finanziell und auf sonstige Weise von verschiedenen Regierungsstellen unterstützt wurde, sind offenkundig falsch.

Bolan finanzierte seinen eigenen Krieg durch Raubzüge in den Verstecken seiner Feinde. Von Anfang an hatte er offensichtlich großes Gefallen daran gefunden, sie „dort zu schlagen, wo es schmerzte“ - bei ihren Geldflüssen, ihren finanziellen „Einflussrouten“ (Bestechungsnetzwerke für politischen Einfluss) und ihren halb-legalen Deckgeschäften. In den Kriegen hatte er früh gelernt, dass die scheinbare Allmacht der Feinde hauptsächlich auf der Macht ihres großen Reichtums beruhte – von ihren „gekauften“ Politikern, Justizbeamten, Anwälten und skrupellosen Geschäftsleuten.

Die eigentliche Quelle ihrer Macht war jedoch rasch zu erkennen, wenn man die allgemeine Schwäche der Massen Amerikas berücksichtigte. Die Milliarden der Mafia stammen von den Cents und Dollars, die täglich durch das organisierte Glücksspiel, die Prostitution, die Wuchergeschäfte, den Schmuggel, Drogen und andere Quellen illegalen Einkommens hereinströmen.

Aber Bolan war kein Moralapostel, und sein Krieg galt nicht der allgemeinen Schwäche der Menschheit. Sein Krieg ging gegen die Mafia selbst, in der er mörderische Blutsauger an der Kehle seiner Nation sah, ein mächtiges Ungeheuer, das durch einen unersättlichen Appetit auf Reichtum und Macht aufgebläht wurde, ein albtraumhaftes Verbrecherkartell mit Tentakeln, die sich in alle Richtungen drehten und wanden und entschlossen waren, die ganze Welt zu umklammern.

Seine erste Begegnung mit den politischen Ambitionen des Verbrechens fand in New York statt, wo er erfuhr, dass die Cosa Nostra (wörtlich übersetzt: „Unsere Sache, die Sache aller Sachen) einer noch schrecklicheren Cosa di tutti Cosi zur Welt verhalf, dem Ding aller Dinge, einer Bewegung, die von besorgten Regierungsbeamten als „die unsichtbare zweite Regierung der Nation“ beschrieben wurde.

Das neue Ding breitete sich wie ein Krebsgeschwür in die Institution der Finanzen und Politik des Landes aus – tatsächlich der ganzen Welt -, und es war in Chicago, als Bolan erkannte, dass der eitrige Sumpf der Politik die natürlichste Umgebung für das Wachstum und das Überleben des Ungeheuers bot. Es war in Chicago, dass er persönlich Einsichten in die Machtstrukturen einer Gesellschaft gewann, in welcher der Geschäftsmann ein Politiker ist, der Politiker ein Verbrecher und der Verbrecher ein Geschäftsmann.

Diese „unheilige Dreieinigkeit“ kam besonders scharf in den Fokus in Las Vegas, wo unzählige Millionen von „abgeschöpften“ Dollars sich stetig von den filzig-grünen Goldminen zu den von Bestechung gesäumten Hallen von Regierung und Finanzen allerorten bewegten. Es war ein endloser Strom – und Bolan selbst trieb entlang eines solchen Untergrundflusses zu den sonnigen karibischen Spielwiesen, wo er seine persönliche Erfahrung mit den internationalen Absichten des Syndikats machte.

Es war während des karibischen Schlags, dass Bolan ein rudimentäres Verständnis dieses brütenden Konglomerats entwickelte, das er „die Vierte Macht“ nannte – eine internationale unpolitische Macht, die auf die Weltherrschaft aus war -, und es war dieses Verständnis, das ihn dazu brachte, in die westlichen amerikanischen Handelsrouten des Verbrechens einzudringen.

In San Francisco erfolgte Bolans Konfrontation mit der Plänen der Vierten Macht, die sein Verständnis von den vollen Auswirkungen der unheiligen Allianz verfestigte – ein Kombinat, dessen einziges Ziel der Dollar war, dessen einzige Politik die Macht war, dessen einzige Ethik auf Korruption, Habsucht und Gier beruhte.

Der Besuch des Henkers in Boston war eine rein persönliche Angelegenheit, aber selbst diese Notfall-Mission entwickelte sich zu einem weiteren direkten Zusammenstoß mit dem Masterplan des Syndikats zur Übernahme der Weltherrschaft – und dies war der Zusammenstoß, der Bolan direkt nach Washington zu einer Durchsuchung der nationalen Machtrouten schickte.

Bolan entdeckte, dass der Geruch nach Mafia schwer in der Atmosphäre Washingtons hing. Eine Reihe ominöser Ereignisse hatte in und um die nationale Hauptstadt stattgefunden, aber es waren keine politischen Ereignisse im gewöhnlichen Sinn.

Obskure, jedoch bedeutende Offizielle in Schlüsselpositionen bei der Regierung waren Opfer tödlicher „Unfälle“ geworden – mehr als ein halbes Dutzend in den letzten paar Monaten. Anderen waren still und heimlich von der Bildfläche verschwunden - „vermisst“, ohne jede Spur. Ein paar hatte sich einfach abrupt in den Ruhestand verabschiedet – waren „normal“ aus dem Dienst ausgeschieden.

Über einen Zeitraum von mehreren Monaten hinweg hatten die Vorfälle scheinbar keinerlei Beziehung zueinander und waren ohne jegliche einzigartige Bedeutung, außer für ein paar besorgte Beobachter der Washingtoner Szene – und sogar diese paar Wenigen zögerten, das Wort „Verschwörung“ in den Mund zu nehmen, um die rapide Veränderung des Bilds des offiziellen Washingtons zu erklären.

Von Bolans Seite aus gab es jedoch kein Zögern. Kein anderer Mann außerhalb des obersten Kreises der Verbrecher war der Wirklichkeit der Cosa Nostra und dem neu entwickelten Konzept der Cosa di tutte le Cose so nahe gewesen. Der Henker verfügte über Insider-Informationen, die eindeutig auf eine verbrecherische Verschwörung im Zentrum der nationalen Regierung hinwies – und das Ding aller Dinge war anscheinend niemals mehr wahrscheinlicher als existente Kraft des amerikanischen Lebens gewesen.

Bolan hatte von Anfang an gehofft, dass sein Krieg ein einfacher bliebe. Seine erklärte Absicht war es gewesen, „zuzuschlagen und weiterhin zuzuschlagen, bis ich ihr Haus bis auf die Grundmauern niedergerissen habe“. Die Komplikationen hatten jedoch früh begonnen, und der verwegene Krieger war sich einer beständigen Erweiterung der Kampffronten bewusst geworden.

In Washington war es ihm bestimmt zu entdecken, dass der Fokus seines ganzen Lebens sich auf dieses Nervenzentrum Amerikas richten musste.

„Es ist mein Land“, schrieb er am Abend seiner Ankunft in Washington in sein Tagebuch. „Es ist nicht perfekt, aber es ist das beste, was ich jemals gesehen habe ... und ich habe so einige Länder gesehen. Ich habe viele Kumpels in 'nam zurückgelassen, Männer, die niemals ihre Heimat wiedersehen werden. Also ja, diese Sache wird die reine Hölle werden. Aber ich bin es ihnen schuldig. Ich bin es den Burschen schuldig, die nicht nach Hause kommen werden. Ich kann die Verbrecher nicht mit der Regierung dieser Nation in ihren Hüfttaschen davonkommen lassen.

Viel Blut ist bei der Verteidigung dieses Landes vergossen worden. Selbst wenn das Land als solches nicht heilig ist, so ist es jedoch dieses vergossene Blut, zum Teufel. Welche Wahl bleibt mir also außer der, noch etwas mehr zu vergießen? Also ist das hier für die geliebten Verstorbenen. Nennen wir es den Washingtoner Schuldschein. Und daher sollen die Verbrecher die Zeche bezahlen ... mit ihrem Blut.“

Der Schlachtplan des Henkers stand fest, und der Schlag gegen Washington stand bevor.

Kapitel 1: Das Spiel

Die Frau sprang aus ihrem Fahrzeug, bevor es richtig stand, und rannte direkt in die wartenden Arme von Horse - „Pferd“ - Lucchese und Tommy Sandmann Roberts, zwei der miesesten Auftragsmörder in Washington. Ohne auch nur einen Gruß oder eine Frage, ob es ihr recht wäre, schnappten sich die Beiden die aufgeregte Schönheit und zerrten sie grob in die Schatten an der Seite des Wohngebäudes.

Bolan ließ sein Auto an der Bordsteinkante stehen und machte sich auf eine lautlose Verfolgungsjagd, wobei er die natürliche Deckung durch die Dunkelheit voll ausnutzte und gerade dicht genug dran blieb, um Sichtkontakt zu halten.

Offensichtlich war etwas schief gelaufen, und der Henker wollte genau wissen, worum es sich bei diesem Etwas handelte.

Er hatte sich bereits seiner fast einer Woche an Claudia Vitales Fersen geheftet, war ihr während einer achtzehnstündigen Überwachung durch Washington gefolgt – und sie war ein sehr geschäftiger kleiner weiblicher Geldbote für die Finanzmafia gewesen.

Bolan widmete einem Geldboten gewöhnlich nicht so viel Zeit und Aufmerksamkeit – er erledigte oder vergaß sie. Aber das hier war etwas anderes. Geldsäcke im korrupten Washington herumzubringen war lediglich eine Nebenbeschäftigung für Mrs. Vitale gewesen. Schlag acht Uhr jeden Morgen verwandelte sie sich wieder in die behäbige und fähige Chefsekretärin des ehrwürdigen alten Patriarchen von Capitol Hill, Kongressabgeordneter Harmon Keel.

Und, ja, das machte Claudia Vitale zu einer sehr speziellen Angelegenheit in Mack Bolans Buch der Kriegsführung.

Natürlich verteilte sie eigentlich keine Geldrollen im Machtbereich der Stadt. Was sie mit sich herumtrug, waren saubere kleine Umschläge, die unverdächtig bei dienstlichen Besprechungen und gesellschaftlichen Ereignissen verteilt werden konnten.

Bolans Hauptinteresse hatte bei den Empfängern dieser Umschläge gelegen.

Nicht, dass der weibliche Kurier selbst eines männlichen Interesses unwürdig gewesen wäre. Sie war von der Art, die niemals unverdächtig war, in welcher Menschenmenge sie sich auch befinden mochte. Ausladende Hüften, verlockende Kurven in den oberen Bereichen und feste, runde Brüste. Lange, wohlgeformte Beine – alles war vorhanden. Eine schmale Taille, die sich aufwärts zu einer sanften, üppigen Weiblichkeit erweiterte, darüber zierlich geformte Schultern. Ein Schwanenhals, glatt wie Samt, der anmutig einen Kopf von klassischer römischer Schönheit trug.

Auf diesen abendlichen Runden wirkte sie mehr wie ein erstklassiges Callgirl für die VIPs von Washington. Bolan musste sich einfach fragen, ob sie auch in dieser Hinsicht tätig war.

Sie ließ sich leicht beobachten. Bolan erkannte ihren Gang aus einem Häuserblock Entfernung. Er kannte sämtliche kleinen Gesten, wenn sie sich unterhielt, speiste oder an einem Cocktail nippte. Sie war höchst lebhaft, eine sehr lebendige und interessante Frau. Er war ihr oft genug nahe gekommen, um das Blitzen und Funkeln dieser dunklen Augen zu kennen, und er konnte anhand der Neigung ihres Kopfs sagen, ob sie gelangweilt, interessiert, traurig oder wütend war.

Genau im Augenblick, zum ermüdenden Ende dieses Abends, las Bolan Claudia Vitale ab, dass sie „wahnsinnig Schiss“ hatte.

Und das aus einem verdammt guten Grund. Das „Pferd“ und der „Sandmann“ waren nicht gerade für höfliche Konversation und gesellschaftlichen Schliff bekannt.

Sie hatten die Frau zum Hintereingang des Gebäudes gesteuert ... Boland wusste, wohin sie wollten. Er kehrte um, trat durch den Vordereingang ein – nur kurz durch die effizienten Sicherheitsschlösser aufgehalten – und fuhr direkt weiter zum obersten Stockwerk. Er trat gerade rechtzeitig aus dem Fahrstuhl, um die anderen in Vitales Wohnung verschwinden zu sehen.

Etwas am Ausdruck auf dem Gesicht der Frau, als der Sandmann sie durch diese Tür schob, brachte eine mitfühlende Saite in Bolan zum Schwingen. Er entschloss sich, hineinzugehen und direkt nachzusehen, was los war ... nicht jedoch ohne eine rasche Einschätzung des Kampfgebiets.

Der Henker lief rasch wieder ins Erdgeschoss hinab, ging dann zum Hintereingang und trat hinaus. Einen Moment lang stand er auf der kleinen Veranda und zündete sich locker eine Zigarette an, während er mit dem Blick den schwach erleuchteten Parkplatz durchsuchte.

Sogleich entdeckte er das, was er zu finden erwartet hatte.

Den Mann, der Schmiere stand.

Er saß angespannt am Steuer eines Pontiac LeMans, ein fleischiger, nervöser Mann mit einer Zigarre. Das Standlicht war eingeschaltet, und der Motor lief. Das Fahrzeug parkte rückwärts zum Gebäude und war zu einem raschen Abflug bereit.

Teufel, das roch verdammt nach einem Überfall.

Bolan ging die Stufen hinab und direkt zu dem Pontiac weiter. Die Augen des Typen folgte ihm neugierig und unentschlossen.

Bolan trat zum Wagen und klopfte an das Fenster. Es fuhr sofort herab, und Musik aus einem Lautsprecher tönte durch den Spalt.

Die unheilvoll gehobene Beretta Belle des Henkers kam hoch und heftete sich sofort auf eine Stelle direkt zwischen ein Paar plötzlich blitzender Augen. Sie hustete einmal, leise und fast entschuldigend, und der Tod trat flüsternd zwischen diese Augen und schloss sie für immer.

Bolan öffnete die Tür und ließ die schmutzigen Überreste auf den Wagenboden hinab, dann schaltete er den Motor und die Scheinwerfer aus, rollte das Fenster hoch, schloss die Tür, verriegelte sie und kehrte dorthin zurück, wo gerade etwas los war.

Die Wohnungstür gab beim ersten zaghaften Versuch nach. Bolan stürmte hinein.

Sämtliche Lampen brannten. Die Handtasche der Frau lag auf dem Boden gleich hinter der Tür. Die Wohnung war hübsch, mit schlichter Dekoration, roch aber nach Reichtum – Glasschiebetüren am Ende des Wohnzimmers, ein kleiner Balkon draußen, das Washington Monument im Hintergrund zu sehen.

Eine große Stereoanlage mit Fernseher diente als Bar, aber hier war nichts los.

Eine offene Tür führte ins Schlafzimmer, ebenfalls hell erleuchtet. Das glitzernde Cocktailkleid, das die Frau getragen hatte, lag jetzt zusammengeknüllt gleich hinter der Tür. Andere, intimere Artikel bildeten eine unregelmäßige Spur zum Bad. Die Tür war teilweise geschlossen. Die unmissverständlichen Geräusche einer Wanne, die mit Wasser gefüllt wurde, waren die einzigen, die hier zu vernehmen waren.

Bolan wusste genau, dass sie nicht für ein rasches, gemeinschaftliches Bad hier heraufgekommen waren.

Er trat die Tür mit einem Fuß auf, so dass sie in die Männer hineinknallte, die Belle gleich dahinter und zum Schuss bereit.

Luchhese, das Pferd, traf die volle Gewalt dieser schwingenden Tür, und er kippte Hals über Kopf und mit einem überraschten Aufschrei in die Wanne.

Dort erwischte ihn der flüsternde Tod der Beretta, als zwei seiner grimmigen Boten auf Höhe des Kleinhirns in den Schädels des Killers drangen, woraufhin Blut und eine geleeartige Masse ins Bad von Vitale quollen.

Der andere Bursche hatte die Hände voll mit Claudia Vitale zu tun. Sie war sehr nackt und kämpfte wie der Teufel um ihr Leben. Der Sandmann war zerkratzt und blutete im Gesicht. Beide waren so sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, dass sie sich des Eindringlings ins Bad der Vitali nicht sogleich bewusst wurden.

Robert merkte es als Erster, wegen des beunruhigenden Dings in der Badewanne. Für den Bruchteil einer Sekunden erstarrte er, dann schob er die Frau panikerfüllt gegen die andere Wand und wirbelte, nach seiner Waffe greifend, herum.

Die lautlose Beretta folgte ihm dabei, und Tommy, der Sandmann, ging zu Boden, sammelte Parabellumgeschosse in Kopf und Kehle, knallte auf die Toilette und sackte schlaff in sich zusammen, eingeklemmt zwischen dem Porzellanrohr und der Wand, die toten Augen offen, und sie spiegelten die Verwirrung jenes letzten Moments seines Lebens wieder.

Bolan kam herein und drehte das Wasser ab.

Die Frau lehnte an der anderen Wand und stützte sich mit einem Arm in der Ecke ab. Den anderen hatte sie flach an die Wand neben sich gepresst, als ob sie versuchte, sich aufrecht zu halten. Entsetzte Augen erfassten den Schlamassel in ihrem Bad, und sie stöhnte: „Oh, Gott ...“

„Raus hier“, knurrte Bolan.

„Sie haben mir Tabletten gegeben“, keuchte sie. „Schlaftabletten. Wollten mich ertränken. Wollten es so aussehen lassen wie ... Unfall. Wirken bereits, schätze ich.“

Ein Knie gab nach, und sie wäre fast gestürzt.

Bolan schnappte sich ein großes Badetuch von einem Handtuchhalter und hängte es ihr über die Schultern, während er sie packte und hinauszog. „Wie viele Tabletten haben Sie genommen?“, fragte er sie.

„Zu viele“, erwiderte sie schwach.

Sie richtete den Blick aufs Bett, aber Bolan zog sie in die Küche und kippte sie über den Ausguss. „Stecken Sie sich einen Finger in die Kehle“, befahl er barsch. „Es war noch nicht genügend Zeit, dass das Zeug in Ihren Kreislauf geraten konnte.“

„Sie irren sich“, protestierte sie. „Ich spüre es.“

„Was Sie spüren, ist Tommy, der Sandmann, und Lucchese, das Pferd“, sagte Bolan zu ihr. „Nun, wessen Finger soll's sein, Ihrer oder meiner?“

Sie fuhr mit dem Kopf herum, und diese dunklen Augen bohrten sich kurz in die seinen, ehe sie fragte: „Kenne ich Sie?“

Das Handtuch fiel zu Boden.

Bolan starrte einen Moment lang hin und nahm alles in sich auf, was es aufzunehmen gab. Das war ziemlich viel. Dann hob er das Handtuch auf und verknotete es um ihre Taille, während er sie anwies: „Sie werden mich kennenlernen. Ich bin Mack Bolan.“

Die Augen zogen sich etwas zurück, und ein Vorhang schien sich darüber zu senken. Mit einer sehr müden Stimme sagte sie: „Mehr ist nicht nötig. Jetzt ist es so richtig meine Nacht.“ Dann wandte sie sich wieder dem Ausguss zu und brummelte: „Nun ja, auf jeden Fall Danke für mein Leben. Jetzt verschwinden Sie und überlassen mich meinem Elend.“