2,99 €
Vor rund 36.000 Jahren ließ ein Steinzeit-Mensch am Galgenberg von Stratzing bei Krems das älteste Kunstwerk Österreichs liegen. Dort entdeckte man 1988 die 7,20 Zentimeter hohe, aus grünem Gestein geschaffene Figur bei einer Ausgrabung der Prähistorikerin Christine Neugebauer-Maresch wieder. Der als grazile Tänzerin oder Jäger mit Keule gedeutete Sensationsfund wird in dem E-Book "Das Aurignacien in Österreich" des Wissenschaftsautors Ernst Probst zusammen mit anderen Hinterlassenschaften eiszeitlicher Jäger und Sammler beschrieben. Das nach einem französischen Fundort benannte Aurignacien ist eine Kulturstufe der Altsteinzeit, in der die ersten anatomisch modernen Menschen erschienen und zeitweise neben Neanderthalern existierten. Mit Wurfspeeren und Stoßlanzen brachten sie sogar tonnenschwere Mammute zur Strecke. In Frankreich schufen sie prächtige Malereien von Fellnashörnern, Wildpferden und Höhlenlöwen. Aus Deutschland kennt man Flöten aus Vogelknochen und Mammutelfenbein sowie aus Mammutelfenbein geschnitzte Figuren von Tieren und Menschen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 28
Ernst Probst
Das Aurignacien in Österreich
Eine Kulturstufe der Altsteinzeit
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Das Aurignacien in Österreich
Das Protoacheuléen. Eine Kulturstufe der Altsteinzeit vor etwa 1,2 Millionen bis 600.000 Jahren
Impressum neobooks
Ernst Probst
Das Aurignacien in Österreich
Eine Kulturstufe der Altsteinzeit
Titelfoto:
„Venus vom Galgenberg“ aus Stratzing bei Krems in Österreich.
Foto: Aiwok / CC-BY-SA3.0AT (via Wikimedia Commons),
lizensiert unter Creative-Commons-Lizenz by-sa-3.0-at,
https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/at/legalcode
Impressum:
Das Aurignacien in Österreich
Autor: Ernst Probst
Im See 11, 55246 Mainz-Kostheim
Telefon: 06134/21152
E-Mail: ernst.probst (at) gmx.de
Vorwort
Vor rund 36.000 Jahren ließ ein Steinzeit-Mensch am Galgenberg von Stratzing bei Krems das älteste Kunstwerk Österreichs liegen. Dort entdeckte man 1988 die 7,20 Zentimeter hohe, aus grünem Gestein geschaffene Figur bei einer Ausgrabung der Prähistorikerin Christine Neugebauer-Maresch wieder. Der als grazile Tänzerin oder Jäger mit Keule gedeutete Sensationsfund wird in dem E-Book „Das Aurignacien in Österreich“ des Wissenschaftsautors Ernst Probst zusammen mit anderen Hinterlassenschaften eiszeitlicher Jäger und Sammler
beschrieben. Das nach einem französischen Fundort benannte Aurignacien ist eine Kulturstufe der Altsteinzeit, in der die ersten anatomisch modernen Menschen erschienen und zeitweise neben Neanderthalern existierten. Mit Wurfspeeren und Stoßlanzen brachten sie sogar tonnenschwere Mammute zur Strecke. In Frankreich schufen sie prächtige Malereien von Fellnashörnern, Wildpferden und Höhlenlöwen. Aus Deutschland kennt man Flöten aus Vogelknochen und Mammutelfenbein sowie aus Mammutelfenbein geschnitzte Figuren von Tieren und Menschen.
Das Aurignacien
in Österreich
Im Aurignacien vor etwa 35.000 bis 29.000 Jahren lösten auch im Gebiet des heutigen Österreich die ersten anatomisch modernen Jetztmenschen (Homo sapiens) auf bisher unbekannte Weise die letzten Neanderthaler (Homo neanderthalensis) ab. Nach den Funden zu schließen, lebten Menschen des Aurignacien in Niederösterreich, in der Steiermark und in Tirol.
Wenn man dem Online-Lexikon „Wikipedia“ glaubt, hat das Aurignacien bereits vor etwa 40.000 Jahren begonnen und bis vor rund 31.000 Jahren gedauert. Ein internationales Forscherteam, datierte 2014 Neufunde von Steinwerkzeugen aus Willendorf in Niederösterreich, die sie dem Aurignacien zuordneten, auf etwa 43.000 Jahre. Es hieß, anatomisch moderne Menschen hätten Zentraleuropa früher besiedelt, als man bisher annahm, und diese Region länger, als man vorher glaubte, mit Neanderthalern geteilt.
Der Begriff Aurignacien wurde 1869 durch den französischen Prähistoriker Gabriel de Mortillet (1821–1898) eingeführt. Namengebender Fundort ist die Halbhöhle (Abri) von Aurignac im Département Haute Garonne. Die Höhle von Aurignac wurde 1852 entdeckt, als ein Mann auf ein Kaninchenloch stieß und diese Stelle aufgrub, um Kaninchen zu fangen. Dabei fand er menschliche Knochen, grub weiter und gelangte in eine Höhle, in der mindestens 17 menschliche Skelette lagen. Der Entdecker informierte den Bürgermeister von Aurignac, der anordnete, die Skelette auf dem Friedhof zu begraben. Als der Rechtsanwalt und Prähistoriker Edouard Lartet (1801–1871) aus Paris 1860 nach diesen Funden fragte, wusste niemand mehr, wo sie begraben worden waren. Lartet grub 1860 in der Höhle von Aurignac und barg Steinwerkzeuge und Speerspitzen einer Stufe, die später den Namen Aurignacien erhielt.
Das Aurignacien gilt als älteste Kulturstufe des Jungpaläolithikums (etwa 35.000 bis 10.000 Jahre). Ihm gingen die Kulturstufen Moustérien (etwa 125.000 bis 40.000 Jahre) und Blattspitzen-Gruppen (etwa 50.000 bis 35.000 Jahre), auch Szeletien genannt, voraus. An das Aurignacien schloss sich das Gravettien (etwa 28.000 bis 21.000 Jahre) an. Über die Dauer dieser Kulturstufen kursieren unterschiedliche Angaben.