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1982 soll erstmals in Deutschland der Rest eines Dinosauriers aus der Mitteljurazeit entdeckt worden sein. Der ungefähr 165 Millionen Jahre alte Fund glückte angeblich im Steinbruch Störmer im Wiehengebirge im nordrhein-westfälischen Kreis Minden-Lübbecke. Im Frühjahr 1986 identifizierte ein deutscher Paläontologe das vermeintlich seltene Fossil als Stachel eines Plattendinosauriers. 1996 war in einer von vier deutschen Autoren veröffentlichten Publikation von einem Stegosaurier ähnlich wie Lexovisaurus die Rede. Doch 2010 entlarvte der schottische Paläontologe Jeff Liston diesen Sensationsfund als Rest eines riesigen Fisches namens Leedsichthys. Die abenteuerliche Geschichte der Entdeckung und Identifizierung jenes aufsehenerregenden Fundes wird in dem E-Book "Lexovisaurus: Kein Stegosaurier im Wiehengebirge" des Wissenschaftsautors Ernst Probst und des Paläontologen Raymund Windolf (1953–2010) erzählt.
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Seitenzahl: 28
Ernst Probst
Lexovisaurus
Kein Stegosaurier im Wiehengebirge
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Die Altsteinzeit. Eine Periode der Steinzeit in Europa vor etwa 1.000.000 bis 10.000 Jahren
Das Protoacheuléen. Eine Kulturstufe der Altsteinzeit vor etwa 1,2 Millionen bis 600.000 Jahren
Impressum neobooks
Ernst Probst / Raymund Windolf
Lexovisaurus
Kein Stegosaurier im Wiehengebirge
Titelfoto:
Schädel eines Stegosaurus.
Foto: Hetmann (d) / via Wikimedia Commons,
gemeinfrei (Public domain)
Impressum:
Lexovisaurus
Autoren: Ernst Probst und Raymund Windolf
Anschrift des Autors Ernst Probst:
Im See 11, 55246 Mainz-Kostheim
Telefon: 06134/21152
E-Mail: ernst.probst (at) gmx.de
Vorwort
1982 soll erstmals in Deutschland der Rest eines Dinosauriers aus der Mitteljurazeit entdeckt worden sein. Der ungefähr 165 Millionen Jahre alte Fund glückte angeblich im Steinbruch Störmer im Wiehengebirge im nordrhein-westfälischen Kreis Minden-Lübbecke. Im Frühjahr 1986 identifizierte ein deutscher Paläontologe das vermeintlich seltene Fossil als Stachel eines Plattendinosauriers. 1996 war in einer von vier deutschen Autoren veröffentlichten Publikation von einem Stegosaurier ähnlich wie Lexovisaurus die Rede. Doch 2010 entlarvte der schottische Paläontologe Jeff Liston diesen Sensationsfund als Rest eines riesigen Fisches namens Leedsichthys. Die abenteuerliche Geschichte der Entdeckung und Identifizierung jenes aufsehenerregenden Fundes wird in dem E-Book „Lexovisaurus: Kein Stegosaurier im Wiehengebirge“ des Wissenschaftsautors Ernst Probst und des Paläontologen Raymund Windolf (1953–2010) erzählt.
Lexovisaurus
Kein Stegosaurier im Wiehengebirge
Noch zu Beginn der 1980er Jahre lag in Deutschland zwischen dem Ende der Unterjurazeit vor etwa 174 Millionen Jahren und der Oberjurazeit vor rund 150 Millionen Jahren im Fossiliennachweis der Dinosaurier eine riesige, fast 25 Millionen Jahre lange zeitliche Lücke. Mit anderen Worten: Aus der gesamten Mitteljurazeit kannte man aus Deutschland keinen einzigen Dinosaurier.
Diese unbefriedigende Situation – so glaubt man – änderte sich im Juli 1982, als die Jugendgruppe des „Naturwissenschaftlichen Vereins von Bielefeld und Umgebung“ das zwischen Osnabrück und Minden gelegene Wiehengebirge besuchte. Dort, am Nordhang der bis zu 300 Meter hohen Hügel, wollten die Jugendlichen verschiedene Steinbrüche aufsuchen, in denen sie Fossilien vermuteten. Wie es der Zufall wollte, machte sich noch eine weitere nordrhein-westfälische Jugendgruppe von der „Bündener Geologischen Interessengemeinschaft“ in diesem Terrain kundig. Ein weiterer Zufall führte dazu, dass die Teilnehmer der beiden naturwissenschaftlich-geologischen Wochenendexkursionen im gleichen Steinbruch aktiv und auch fündig wurden. Da dies aber nicht zeitgleich geschah, wussten beide Gruppen nichts voneinander.
Im Steinbruch erwies sich vor allem ein steiler, rutschiger Hang als fundreich: Manche der dort entdeckten, spiralig aufgewundenen Ammonitengehäuse waren in einem sehr guten Erhaltungszustand. In der Ausbeute jenes Wochenendes befanden sich aber auch andere Fossilien, mit denen die jungen Fossiliensammler wenig anfangen konnten: Lange und relativ dünne Stäbe, die an zu Stein gewordene Schilfstängel erinnerten. Trotz ihrer Erfahrung beim Fossiliensammeln war den Hobby-Paläontologen vorher noch nie etwas Vergleichbares zu Augen gekommen, so dass sie beschlossen, den Rat eines erfahrenen Wissenschaftlers einzuholen. Noch am gleichen Abend besuchten sie Dr. Martin Büchner, den Leiter des Bielefelder Naturkundemuseums. Büchner, gerade mitten in Urlaubsvorbereitungen, begutachtete die rätselhaften Fossilien, die ihm die Jugendlichen vorgelegt hatten, und kam zu dem Schluss, dass es sich dabei um Knochen eines fossilen Wirbeltieres handeln müsse, ohne allerdings die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Tier festlegen zu können. Wegen der möglichen Bedeutung der Funde verständigte er das nach dem Gesetz zuständige Amt für Bodendenkmalpflege in Münster. Bereits zwei Tage später traf sich die Bielefelder Jugendgruppe mit einem Mitarbeiter des Amtes, um ihm ihre Funde und den Steinbruch, aus dem sie stammten, zu zeigen.