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Die ersten Pfahlbauten in der Schweiz sind das Thema des gleichnamigen E-Books. Darin geht es um die Anfänge der Pfahlbauforschung und um die Egolzwiler Kultur (etwa 4.500 bis 4.000 v. Chr.). Von den Egolzwiler Leuten sind die ersten Seeufersiedlungen in den Kantonen Bern, Solothurn, Luzern und Zürich errichtet worden. Ihnen gebührt auch die Ehre, in ihrem Verbreitungsgebiet als erste die für den Beginn der Jungsteinzeit kennzeichnenden Neuerungen Ackerbau, Viehzucht und Töpferei eingeführt zu haben. Der Begriff Egolzwiler Kultur wurde 1951 durch den Zürcher Prähistoriker Emil Vogt geprägt. Er beruht auf der jungsteinzeitlichen Seeufersiedlung Egolzwil 3 am ehemaligen Wauwiler See im Kanton Luzern. Trotz vieler Funde ist über die Egolzwiler Kultur noch lange nicht alles bekannt.
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Seitenzahl: 30
Ernst Probst
Die ersten Pfahlbauern in der Schweiz
Die Anfänge der Pfahlbauforschung und die Egolzwiler Kultur
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Das Protoacheuléen. Eine Kulturstufe der Altsteinzeit vor etwa 1,2 Millionen bis 600.000 Jahren
Die Jungsteinzeit. Eine Periode der Steinzeit vor etwa 5.500 bis 2.300 v. Chr.
Impressum neobooks
Ernst Probst
Die Pfyner Kultur
in der Schweiz
Eine Kultur der Jungsteinzeit vor etwa 4.000 bis 3.500 v. Chr.
Titelbild:
Darstellung eines „Pfahlbauten-Bewohners“am Bodensee.
Foto: Gerhard Giebener / CC-BY 2.0
(via Wikimedia Commons),
lizensiert unter Creative-Commons-Lizenz by-2.0,
https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/legalcode
Widmung
Den Prähistorikern Dr. Albert Hafner in Bern, Dr. Jürg Rageth in Haldenstein, Professor Dr. Elisabeth Schmid (1912–1994) in Basel und Dr. René Wyss in Zürich gewidmet, die mich bei meinen Büchern über die Steinzeit und Bronzezeit unterstützt haben
Impressum
Die Pfyner Kultur in der Schweiz
Autor: Ernst Probst
Im See 11, 55246 Mainz-Kostheim
Telefon: 06134/21152
E-Mail: ernst.probst (at) gmx.de
Vorwort
Mit einer Kultur der Jungsteinzeit, die vor etwa 4.000 bis 3.500 v. Chr. in den Kantonen Basel, Zürich, Schaffhausen und Thurgau heimisch war, befasst sich das E-Book „Die Pfyner Kultur in der Schweiz“. Die Pfyner Ackerbauern und Viehzüchter siedelten an Seeufern und Mooren, säten und ernteten Getreide, kannten vielleicht schon Pflüge und Wagen mit Holzrädern, hielten vor allem Rinder als Haustiere, verlegten Holzbohlenwege in ihren Dörfern, stellten Tongefäße, Steinwerkzeuge und Kupfergeräte her. Ihr Bestattungswesen und ihre Religion sind weitgehend unerforscht. Aus einer Seeufersiedlung am Bodensee sind Wandmalereien mit fast lebensgroßen Frauendarstellungen und aus Lehm geformten Brüsten bekannt.
Die Pfyner Kultur
in der Schweiz
In den nordschweizerischen Kantonen Basel, Zürich, Schaffhausen und Thurgau existierte von etwa 4.000 bis 3.500 v. Chr. die Pfyner Kultur1, die ihren Namen von der Seeufersiedlung Pfyn-Breitenloo, nordöstlich von Frauenfeld im Kanton Thurgau, erhielt und deren Verbreitungsgebiet bis zum baden-württembergischen Anteil des Bodenseeufers reichte. Der Begriff Pfyner Kultur wurde 1960 von dem deutschen Prähistoriker Jürgen Driehaus (1927–1986) geprägt. Die Pfyner Kultur trat etwa zur gleichen Zeit auf wie die in vielen Teilen der Schweiz vertretene Cortaillod-
Kultur (etwa 4.000 bis 3.500 v. Chr.). Erstere gilt als eine der ältesten Kulturen des von manchen Prähistorikern als Kupferzeit (etwa 4.000 bis 2.000 v. Chr.) bezeichneten Abschnittes der Jungsteinzeit (Neolithikum).
Wie die bei Ausgrabungen in Feldmeilen (Flur Vorderfeld) geborgenen Knochenfunde belegen, lebten in der Übergangszeit zwischen Atlantikum (etwa 5.800 bis 3.800 v. Chr.) und Subboreal (etwa 3.800 bis 800 v. Chr.) am Zürichsee Sumpfschildkröten, Weißstörche, Stock- und Tafelenten, Seeadler, Habichte, Ringeltauben, daneben Rothirsche, Rehe, Elche, Steinböcke, Gämsen, Wildschweine, Braunbären, Füchse, Edelmarder, Wildkatzen, Igel und Biber.
Die Angehörigen der Pfyner Kultur errichteten ihre Siedlungen vorzugsweise an Seeufern oder an Mooren. Zu manchen ihrer Dörfer gehörten vielleicht ein Dutzend gleichzeitig bewohnter Häuser mit insgesamt schätzungsweise bis zu 100 Einwohnern. Bei den Häusern handelte es sich um Gebäude mit hölzernem Fußboden, also nicht um im Wasser stehende Pfahlbauten mit abgehobenem Fußboden.
Die namengebende Seeufersiedlung Pfyn-Breitenloo im Kanton Thurgau wurde 1944 bei einer Ausgrabung unter Leitung des Prähistorikers Karl Keller-Tarnuzzer2 (1891–1973) aus Frauenfeld erforscht. Dabei hat man polnische Internierte aus einem Arbeitslager eingesetzt. Das jungsteinzeitliche Dorf Pfyn-Breitenloo umfasste neun Häuser, die meist 6 bis 9 Meter lang und 4,50 Meter breit waren. Die Böden dieser Häuser bestanden aus vierfachen hölzernen Unterlagen, die vor allem im Bereich des Herdes mit einem Lehmestrich versiegelt worden sind.
Zu den schon seit langem bekannten Pfyner Siedlungen im Kanton Thurgau gehört das Dorf Niederwil3