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Von der Mündung der Lahn in den Rhein geht es von Lahnstein aus flussaufwärts zunächst durch die wildromantische Ruppertsklamm auf dem Lahnhöhenweg nach Bad Ems, dann weiter nach Dausenau, Nassau und Obernhof mit dem Kloster Arnstein. Immer wieder bieten sich auf der gesamten Tour spektakuläre Ausblicke über das Lahntal. Der Pilger- und Wanderführer gibt neben der Streckenbeschreibung auch kulturhistorische Einblicke wie etwa zur Jakobskapelle in Lahnstein, Goethes Lahnwanderung, der Emser Depesche, St. Kastor in Dausenau und natürlich zur Geschichte des Klosters Arnstein. Mit zahlreichen Farbfotos und informativem Anhang
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Seitenzahl: 47
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Vorwort
Zum Weg
Von Lahnstein nach Bad Ems
Weg
Die Jakobuskapelle in Lahnstein
Goethes Lahnreisen
Tragödie im Turm
Von Bad Ems nach Nassau
Weg
Bad Ems – Glanzzeit im 19. Jh
.
Die ‚Emser Depesche‘ - Wenn Diplomatie
versagt
Novelle eines Nobelpreisträgers
St. Kastor: Ein Juwel in Dausenau
Von Nassau nach Obernhof
Weg
Nassau und „der heimliche Kaiser“
Obernhof und Kloster Arnstein
Anhang
Wegekarte
Verkehrsanbindung
Unterkünfte
Öffnungszeiten
Literatur
„Hier ist er also gegangen“, denke ich. „1772, vor 246 Jahren. Da war er 23 Jahre alt.“ Gemeint ist Goethe, der wohl berühmteste Wanderer die Lahn entlang. In Wetzlar ist er gestartet, an Obernhof und Kloster Arnstein vorbeigekommen. Nach ein paar Tagen hat er Lahnstein erreicht. Von den Umständen dieser Tour wird später noch die Rede sein. Und noch von einigen anderen Berühmtheiten, die von Bad Ems aus Spaziergänge unternommen haben. Damals im 18. und 19. Jahrhundert, als sich Europas Prominenz in Bad Ems traf. Kaiser, Fürsten, Dichter, Maler, Musiker, Bankiers, Fabrikanten, Politiker usw. Die Lahn hat also neben ihrer landschaftlichen Schönheit historisch einiges zu bieten.
Wie sich Goethe Kloster Arnstein dargeboten hat, kann man sehr schön auf einem Stich des Wetzlarer Malers Friedrich Christian Reinermann (1764 – 1835) erkennen. Das Bild ist nach Goethes Wanderung im Jahr 1810 entstanden. Da war das Kloster im Zuge der Säkularisation zwar schon aufgelöst, aber dem Augenschein nach standen alle Gebäude noch. Selbst die Margaretenkirche, lahnwärts am Fuß des Bergsporns gelegen, war äußerlich noch intakt, bevor sie kurz darauf zum Abbruch freigegeben wurde. Reinermann ist für die topografische Genauigkeit seiner Bilder bekannt. Den originalen Stich kann man im Gang zum Arnsteiner Pilgersaal sehen.
In den Jahren nach der Entstehung dieses Bildes verfiel die Klosteranlage mehr und mehr, bis es 1919 mit der Ordensgemeinschaft von den Heiligsten Herzen Jesu und Mariens einen Neubeginn gab. Heute erblickt man das Kloster, von der rechten Lahnseite kommend, mit seiner auf romanische Zeit zurückgehenden Basilika wieder als imposant aufragendes Bauwerk.
Wir starten an der Mündung der Lahn, genauer gesagt an der Jakobskapelle von Lahnstein. Im Mittelalter war die Strecke die Lahn entlang ein bedeutender von Osten herkommender Zubringer im Netz der Jakobswege. Von Lahnstein aus ging es auf dem Rheincamino nach Mainz oder aber, der Mosel folgend, nach Trier. Weiter dann durch Frankreich und Spanien nach Santiago de Compostela.
Auf dem Weg von Lahnstein nach Obernhof bzw. zum Kloster Arnstein ist zunächst ein kleines Abenteuer zu bestehen. Der Weg durch die wildromantische Ruppertsklamm, wo einige Passagen durch Drahtseile gesichert sind, damit man ohne Sturz felsige Pfadabschnitte gehen kann.
Das vorliegende Büchlein will zweierlei sein. Einmal Wander- und Pilgerführer, was den Wegverlauf betrifft, dann aber auch einen besonderen Akzent setzen auf historische Begebenheiten bei manchen Stationen.
Statt in drei Tagesetappen zu gehen, könnte man den dreißig Kilometer langen Weg in zwei Etappen oder sogar nur einer zurücklegen. Aber hier ist bewusst an ein eher gemütliches Wandern oder besinnliches Pilgern gedacht, das Zeit lässt für die Rast und die Sehenswürdigkeiten unterwegs. Beim Pilgern geht es eben auch um Entschleunigung und weniger um die sportliche Leistung. Es ist einfach nur wohltuend, für ein Wochenende der üblichen Hektik zu entfliehen und auf den Lahnhöhen in der Schönheit der Natur reales Fernsehen zu erleben. Und das eben über das reine Wandervergnügen hinaus mit einem religiösen Hintergrund.
Eine Landschaft ist nicht nur eine Landschaft. Sie hat auch eine historische, sie immer noch prägende Vergangenheit. Das gilt für die Lahn in besonderem Maße. So mag man sich während der Wanderung überlegen: „Was ist hier alles passiert? Welche Geschichten, welche Menschen, welche Ereignisse hat es gegeben?“ Das alles auch nur im Ansatz zu erzählen würde den Rahmen dieses Büchleins völlig sprengen. So musste eine kleine, bescheidene Auswahl getroffen werden wie z.B. Goethes Lahnwanderung, die Jakobskapelle in Lahnstein, die ‚Emser Depesche‘, literarische Begebenheiten, die romanische Kirche in Dausenau, für Nassau ein Streiflicht auf das Wirken des Freiherrn vom Stein und natürlich die Geschichte des Klosters Arnstein. Die Wegbeschreibung bei den einzelnen Etappen ist zur besseren Übersicht kursiv gedruckt. Im Anhang finden sich folgende Informationen: Verkehrsanbindung, Wanderkarte, Unterkünfte, Öffnungszeiten, Literatur.
Bad Breisig, Oktober 2018
Es gibt zwei verschiedene Lahnhöhenwege. Der eine verläuft rechts der Lahn (Westerwaldseite), der andere links der Lahn (Taunusseite). Wir haben uns hier für die rechte Seite entschieden (‚rechts‘ flussabwärts gesehen) wegen Bad Ems, Dausenau und der Ruppertsschlucht. Der Weg links der Lahn würde daran vorbeiführen. Was die Landschaft betrifft, sind beide Wege gleich schön. Die Schwierigkeit der Strecke ist als ‚mittel‘ zu bezeichnen, abgesehen von der etwas schwierigeren Durchquerung der Ruppertsschlucht. Die Anstiege sind moderat, gehen an den höchsten Punkten nicht über 300 Meter. Der höchste Punkt der Strecke ist mit 297 Metern die ‚Hohe Lay‘ zwischen Nassau und Obernhof.
Einkehrmöglichkeiten sind in Lahnstein, Fachbach, Bad Ems, Dausenau, Nassau und Obernhof gegeben. Angenehm ist, dass jeder Ort über eine Zuganbindung verfügt. Ebenso auch über genügend Unterkünfte. Auch haben die genannten Orte einen Campingplatz.
Wegeskizze (nicht maßstabsgerecht)
Zeichen für den Lahnwanderweg
Der Weg