Geheimakte Emely Brontë - Enthüllungen Bd 2 - Tomos Forrest - E-Book

Geheimakte Emely Brontë - Enthüllungen Bd 2 E-Book

Tomos Forrest

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Beschreibung

Im zweiten Teil der Vorgeschichte zu Emily Brontes 'Wuthering Heights - Sturmhöhe' geht es weiter mit den Enthüllungen in spannender Form. Hier werden die Geheimnisse gelöst, die von der Autorin in ihrem einzigen Roman nur angedeutet werden konnten. Sie verstarb ein Jahr nach der Veröffentlichung und hinterließ mit 'Sturmhöhe' keineswegs einen Liebesroman, sondern vielmehr einen 'Verschlüsselungsroman' mit zahlreichen düsteren Andeutungen. Da ist die Rede von Vampiren, düsteren Taten aus der Vergangenheit der Hauptpersonen, Selbstmord und vielem mehr. Tomos Forrest, Autor von zahlreichen historischen Romanen und Kriminalfällen, ist der Sache nachgegangen und zeigt hier auf überzeugende Weise, dass nur ein Zeitreisender in der Lage sein könnte, alle Geheimnisse um Emily Bronte zu lüften. Lassen Sie sich mit dieser Trilogie in eine faszinierende Welt entführen...

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Tomos Forrest

Geheimakte Emely Brontë - Enthüllungen

Geheimakte Emily Brontë Bd.2

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tomos Forrest

 

Geheimakte Emily Brontë –

Enthüllungen

Geheimakte Emily Brontë. Bd 2

 

 

 

 

 

 

 

 

 

EDITION CORSAR Braunschweig

Dagmar und Thomas Ostwald

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

© 2022 Copyright dieser Ausgabe by Author

© 2022 Copyright dieser Ausgabe Edition Corsar, D. u. T. Ostwald, Braunschweig

Prolog

Wir schreiben das Jahr 1783. Ripley Heathcliff kehrt nach Wuthering Heights zurück. Er ist zu diesem Zeitpunkt 18 Jahre alt, denn als er von Earnshaw in Liverpool 1771 aufgesammelt wurde, wird er als Sechsjähriger bezeichnet. Das würde bedeuten, dass er 1765 geboren wurde – er stirbt 1802, also im Alter von 37 Jahren – als alter Mann? Was stimmt da nicht? Vier Tage vor seinem Tod isst Heathcliff nichts mehr, benimmt sich sehr seltsam und sieht jemand in seinem Haus, den andere nicht sehen können. Er selbst bezeichnet sich als „Teufel“, andere ihn jedoch als Vampir. Was geschah mit ihm? Wurde er zu einem Maschinenmenschen? Hat er seine geliebte Catherine nachgebildet?

Oder wurde er in den letzten Lebenstagen zu einem Vampir und konnte so die Grenzen des Todes überwinden?

Professor Henry Logan vom Institut für kosmologische Konstante erhält den Auftrag, sich erneut um Heathcliff zu kümmern und sein Schicksal aufzuklären. Mit ihm und dem Bund der Sieben wächst eine Gefahr für die Menschheit heran …

Doch vor seiner erneuten Zeitreise in das 18. Jahrhundert liegt ein Besuch bei der Autorin Emily Jane Brontë im 19. Jahrhundert, genauer. im Jahr 1847, an, der ihn bei seinen Arbeiten weiterbringen soll.

 

1.

Gern räume ich ein, dass ich dem Geheimnis um Riley Heathcliff kein Stück näher gekommen war bis zu dem Tag, an dem ich an die Tür von Emily Jane Brontë in Haworth, Yorkshire, klopfte. Ein älterer Herr im Habitus eines Geistlichen öffnete mir die Tür und musterte mich erstaunt. Offenbar hatte ich den Vater der drei Schwestern angetroffen, Patrick Brontë, seit vielen Jahren Vikar in Haworth, dazu selbst geistlicher Autor. Ich verbeugte mich und überreichte meine handgeschriebene Visitenkarte mit der Bemerkung: „Thomas Cautly Newby, Verleger in London, gab mir diese Adresse, Sir. Mein Name ist Logan, Professor Henry Logan aus Wien, Österreich. Ich würde gern mit Ihrer Tochter Emily sprechen.“

„Oh, aus Österreich? Treten Sie ein, Professor, meine Tochter hat mir von Ihrem per Brief angekündigten Besuch berichtet.“

Der Vikar machte eine einladende Handbewegung, und als ich eintrat, nahm mir das Dienstmädchen sofort Zylinder, Handschuhe und Stock ab und legte alles auf einen kleinen Tisch.

Das Haus wirkte irgendwie gemütlich eingerichtet, nicht sonderlich groß, mit freundlichen, hellen Tapeten, farblich abgestimmten Vorhängen und einem luftigen Salon, in dem auf einem Tisch die Teetassen bereit standen.

Das noch junge Mädchen brachte die Teekanne herbei und wartete auf ein Zeichen.

Der Vikar wies auf einen Sessel und erklärte lächelnd:

„Emily ist sofort bei Ihnen, Herr Professor!“

Dann trat sie ein, und mein erster Eindruck war, dass mir eine feine Ausführung einer englischen Porzellanfigur die Hand reichte. Emily war zartgliedrig und ihre weißen Schultern leuchteten auffallend, denn das dunkelblaue Kleid, das sie trug, unterstrich noch ihre blasse Hautfarbe.

Freundlich lächelnd, ein wenig unsicher, trat sie auf mich zu, reichte mir ihre kleine Hand, auf die ich einen Handkuss hauchte, und sagte dann:

„Sie sind also der Herr aus Österreich, der im Auftrag des Verlags-Comptoirs aus Leipzig extra zu mir angereist ist, um mit mir über eine deutsche Ausgabe meines Romans Wuthering Heights zu sprechen?“

Ich räusperte mich leicht und antwortete:

„So ist es, Miss Brontë, wobei ich gern gestehe …“

„Oh, nur frei heraus, Herr Professor – hatten Sie beim Lesen den Eindruck, dass sich … sagen wir … gewisse Dinge auf eine erschreckende Weise anders entwickelten, als Sie es vermuteten?“ Die Autorin sah mich mit einem schelmischen Blick an, und ich beeilte mich, zu ergänzen: „Das trifft es noch nicht ganz, wenn Sie erlauben. Aber dafür müssten wir ein paar Dinge vielleicht etwas ausführlicher behandeln.“

„Selbstverständlich, Herr Professor. Gestatten Sie mir aber zuvor, Ihnen etwas von diesem köstlichen Tee einzuschenken, er wird uns an diesem herbstlichen Tag ein wenig erwärmen!“

So sprach die junge Autorin, ergriff ohne weitere Umstände die Teekanne von dem kleinen Stövchen und füllte uns die Tassen.

Sie ließ sich Zeit bei dieser Zeremonie, und ich genoss es, ihr dabei zuzusehen.

In diesem Augenblick war ich dem Rat der Elf dankbar für die kürzlich getroffene Entscheidung für diese erneute Zeitreise. Ich hatte nach den Ereignissen aus dem Jahre 1771, die mir Einblick in einige Dinge gaben, die wiederum mit der Geschichte einer gewissen Ellis Bell verknüpft waren, darum gebeten. Zwar war ich seit einigen Jahren der gewählte Direktor des Institutes für kosmologische Konstante, hatte selbst unseren Codex aufgestellt und musste mich selbstverständlich schon aus der Vorbildfunktion eng daran halten, aber mir lag sehr viel daran, diese Reise in das Jahr 1847 im offiziellen Auftrag zu unternehmen. Wir hatten verschiedene, von mir aufgefundene Manuskripte überprüft und waren auf einige alarmierende Details gestoßen, die ich nun aufzuklären hatte. Dabei gehörte der Besuch der jungen Schriftstellerin nur als Auftakt dazu. Dementsprechend war mein Aufenthalt im 19. Jahrhundert auf eine kurze Verweildauer angelegt. Mein eigentliches Ziel lag zeitlich weiter zurück, aber dazu später.

„Ihr Werk hat ja bereits einiges Aufsehen verursacht“, begann ich erneut und lehnte mich zurück, nachdem ich die Tasse geleert und auf den Tisch zurück gestellt hatte.

„Sie meinen den Vorwurf, dass man sich mit keiner der Romanfiguren wirklich identifizieren könne?“, gab Emily Brontë rasch zurück.

Ich blickte sie lächelnd an und antwortete dann:

„Wissen Sie, ich arbeite für die Verlagsanstalt zwar als Übersetzer, aber ich bin davon überzeugt, dass Sie ein Meisterwerk geschaffen haben. Ein Meisterwerk der Verschlüsselung, möchte ich ergänzend hinzufügen.“

Die junge Frau mit dem porzellanweißen Gesicht lächelte flüchtig, über ihre weißen Wangen huschte ein zartes Rot.

„Herr Professor….“

„Nein, bitte, sagen Sie noch nichts. Ich habe durch einen glücklichen Zufall einen Hinweis erhalten, den Sie vermutlich nicht kennen werden. Moment – ich habe ihn dabei.“

Mit diesen Worten zog ich meine Brieftasche hervor, klappte sie auf und entnahm ihr den einfachen, vergilbten und unvollständigen Zettel, den mein Buchbinder im Einband eines zerfledderten Buches entdeckte. Ich hatte diesen Band mit wunderbaren alten Stichen günstig gekauft und ihm zum Restaurieren überlassen (vgl. Geheimakte Emily Brontë Bd 1 , Das Zeichen der Sieben). Emily nahm mit erstauntem Gesichtsausdruck das Fragment in die Hand und starrte auf die in feiner, fast schon filigraner Handschrift, ausgeführten Zeilen.

Halblaut murmelte sie beim Lesen vor sich hin: „Mein Name ist Ellis Bell, ich wurde in Marokko geboren und als Sklavin nach Liverpool verkauft. Glückliche Umstände fügten sich, so dass ich bald meine Freiheit erhielt. Mein Retter war der Steuermann Allan Heatcliff, wir wollten heiraten, aber seine Reederei verbot diese Ehe. Obwohl ich schwanger war, wollte uns kein Geistlicher trauen. Erst nach fast sechs Jahren fand Allan einen anderen Arbeitgeber, der sich nicht an meiner Person störte. Nach seiner Rückkehr aus Nordamerika wollten wir endlich heiraten.“

An dieser Stelle sah sie erschrocken auf und schwieg einen Moment lang. Dann stieg ein harter, trockener Husten in ihr auf und schüttelte die ganze schmale Mädchengestalt kräftig durch. Sie benötigte einige Zeit, bis sie wieder zu Atem gekommen war. Plötzlich sprang sie von ihrem Sessel auf und trat ein paar Schritte auf das Fenster zu, durch das die untergehende Herbstsonne fiel und den kleinen Salon in ein seltsames Licht tauchte. Brauchte sie die frische Luft? Aber der Anfall war vorüber, sie atmete wieder ruhiger.

Ich wartete ab, bis sie sich endlich zu mir umdrehte.

Ihr Gesicht war nicht mehr weiß, sondern glutrot.

„Woher … woher haben Sie das?“

Ich lächelte gewinnend, um sie ein wenig zu beruhigen.

„Nun, Miss Emily, ich habe inzwischen einige Recherchen zusammengetragen und dabei festgestellt, dass Sie und Ihre Schwestern sich die Pseudonyme Ellis, Acton und Currer Bell teilen, wobei die jeweils verwendeten Namen von den Anfangsbuchstaben leicht zuzuordnen sind. Sie sind Ellis, Ihre Schwestern Anne und Charlotte sind Acton und Currer. Das ist nicht weiter verwerflich, aber doch erstaunlich, dass ich bei meinen Recherchen auf eine Ellis Bell stieß, die mit dem Steuermann Allan Heathcliffe verlobt war und ihn nach seiner Rückkehr von der zweiten Amerika-Reise heiraten wollte.“

Die junge Schriftstellerin hatte erneut die Gesichtsfarbe gewechselt und wirkte nun eher aschfahl.

„Mein Gott – das ist doch gar nicht möglich – woher haben Sie das alles, Professor?“ Emily schien sichtlich um Fassung zu ringen. Ich hatte Mitleid mit ihr und kürzte meine Erklärung ab.

„Wenn Sie gestatten, komme ich gleich zur Sache. Mir sind bei meiner Übersetzungsarbeit einige Dinge aufgefallen, die ich auf einem eigenen Dokument festgehalten habe. Insbesondere waren es natürlich die Namen, über die ich immer wieder stolperte. Darf ich Ihnen meinen Bericht vortragen?“

„Ich bitte Sie darum!“, hauchte Emily und sank in ihrem Sessel zusammen.

„Durch einen Zufall fand ich dieses Fragment, wie schon erklärt, und wurde aufmerksam, denn ich erinnerte mich, erst kürzlich über die Namen Ellis Bell und Heathcliff anlässlich einer Rezension Ihres Romans gestolpert zu sein. Immer auf der Suche nach interessanten Stoffen, bemühte ich mich, mehr über die Autorin von Wuthering Heights zu erfahren. Ich stellte mir vor, dass dieser Stoff die deutschen Leser und insbesondere die Damenwelt interessieren könnte – fand aber leider nichts über die Autorin Ellis Currer Bell heraus, bis mir Ihr Verleger in London diese Adresse gab.“

„Ich hätte es wissen müssen, aber damals dachte ich mir nichts dabei, war glücklich, dass Mr Newby den Roman veröffentlichen wollte.“

Emily ballte ein Taschentuch zusammen, das sie aus einer Falte ihres Kleides gezogen hatte und sich damit einmal unauffällig über die Augen gefahren war.

„Kein Grund zur Beunruhigung. Niemand wird von mir Details erfahren, wenn Sie nicht darüber sprechen wollen, Miss Brontë. Ich bin verschwiegen, möchte auch nichts weiter von Ihnen erfahren als noch ein paar Einzelheiten über Ihr Werk. Insbesondere möchte ich mehr über Riley Heathcliff und sein Verschwinden sowie die noch seltsamere Rückkehr nach gut drei Jahren erfahren. Was war geschehen, dass er in der kurzen Zeit einen so großen Reichtum zusammengetragen hatte?“

Bei diesen Worten war die junge Frau rasch aufgestanden, machte ein paar Schritte in dem Salon auf und ab und ergriff schließlich das Papier erneut, das sie nach dem ersten Lesen wieder auf den Tisch gelegt hatte.

„Dann jedoch kam alles vollkommen anders. Ebenezer Franklin, ein schrecklicher Verbrecher mit unglaublichen Maschinen, die menschenähnlich sind und dabei sehr stark, alles vernichten konnten, was sich ihnen in den Weg stellte, kreuzte unseren Weg. Obwohl wir so gut wie nichts über seine Machenschaften wussten, verfolgte er uns und tötete meinen Allan, noch bevor wir heiraten konnten“, las sie weiter mit halblauter Stimme.