Ghost-Factor Serie - Nick Living - E-Book

Ghost-Factor Serie E-Book

Nick Living

0,0

Beschreibung

Es spukt überall: in einem Gasthaus, in Parkers-Beach, an einem Würstchenstand … Und immer wieder glauben die Helden der Geschichten, es ginge nicht mit rechten Dingen zu. Doch auch diese Geschichten zeigen es wieder recht deutlich: es passiert einfach überall! In ganz normalen Situationen tauchen plötzlich die sonderbarsten Dinge auf, sind plötzlich merkwürdige Wechselspiele zu beobachten. Allesamt Dinge, die sich schwerlich erklären lassen. Aber brauchen wir eigentlich immer eine stichhaltige Erklärung? Sind nicht manchmal die offenen Fragen schon Antworten genug? Antworten, die uns doch Antwort genügend sein könnten?

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 117

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Spuk im Gasthaus

Die verschwundene Leiche

Schwarzer Vogel

Wechselspiel

Böse Frau

Das Licht

Der schwarze Schleier

Parkers – Beach

Der Würstchenverkäufer

Drei Frauen

Kurts Entscheidung

Fahrrad ohne Fahrer

Stadt der Engel

Der schwarze Tod

Tinis PLAYBACK

Eiszapfen

Spuk im Gasthaus

Miles Miller besaß ein kleines altes Gasthaus am Rande von Denver. Zunächst lief es wunderbar, doch dann gingen die Besucherzahlen dramatisch zurück. Immer weniger Gäste verirrten sich in sein Etablissement und Miles musste sich etwas einfallen lassen, um sein Gasthaus wieder attraktiver zu machen. Weil ihm regelrecht der Strick um den Hals lag, hatte er eines Tages eine perfide Idee. Er nannte sein Gasthaus einfach um in: Das Gasthaus des Todes.

Dazu musste er allerdings einiges umgestalten. Zunächst strich er die Wände mit schwarzer Farbe an und stellte drei Schaufensterpuppen auf, die er billig in einem Textilsupermarkt erhalten konnte. Er zog ihnen schwarze Lumpen an und ließ sie so richtig schaurig aussehen. Dann holte er seine teure Videoanlage, die er eigentlich in seinen Privaträumen aufgestellt hatte und demnächst zum Pfandleiher bringen wollte. Er baute den Bildschirm in die Wand ein und stellte die Kamera im Keller auf. Dann beauftragte er seinen Kellner Jim, sich einen schwarzen Umhang anzuziehen und alle halbe Stunde eine Mordszene zu spielen. Dazu sollte er eine schwarz gekleidete Puppe auf einen herumliegenden Baumstumpf legen und ihr mit einer Axt den Kopf abschlagen. Diese grausige Szene wurde dann als Showeinlage auf dem Bildschirm im Gastraum gezeigt. Als alle Vorbereitungen beendet waren, konnte das neu gestaltete Grusel-Gasthaus eröffnen. Und es war überwältigend, denn die Leute standen Schlange und wollten das Gruseln hautnah erleben. Miles Umsatz stieg wieder und schon bald hatte er genug Geld, um alle Schulden zu bezahlen. Eines Nachts jedoch, als der Gaststättenbetrieb langsam abebbte, betrat ein seltsamer Mann in einem zerlumpten schwarzen Mantel die Einrichtung. Er sprach kein Wort und trank nur ein Bier. Als er das Glas geleert hatte, schaute er auf den Bildschirm in der Wand. Dort wurde gerade der Mord im Keller gezeigt. Der Fremde stand auf und trat etwas näher an den Bildschirm heran. Dann flüsterte er irgendetwas Unverständliches und legte das Geld für das Bier auf den Tresen. Miles wunderte sich über den rätselhaften Fremden, denn selbst während er ging, sprach er kein einziges Wort. Als er verschwunden war, bemerkte Miles, dass er zu viel Geld auf den Tresen gelegt hatte. Er rannte hinter dem Fremden her, um ihm das Restgeld zurück zu geben. Doch als er auf die Straße hinaus kam, war niemand zu sehen. Nur die Laterne über dem Eingang wurde vom Wind hin und her bewegt. Miles fand das recht seltsam, dachte aber schließlich nicht mehr an den rätselhaften Vorfall. Nach und nach zahlten die restlichen Gäste und gingen. Gegen Zwei Uhr war Miles allein in der Gaststube. Nur sein Kellner Jim war noch im Keller und sollte die Videokamera ausschalten. Als der nach einer halben Stunde noch immer nicht nach oben kam, wollte Miles nach ihm sehen. Dazu musste er an dem Bildschirm vorbei gehen, welcher den Keller zeigte. Was er da sah, ließ ihm einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen. Jim lag neben dem Stein und rührte sich nicht mehr. Dafür stand der Fremde vor dem Stein und sah irgendwie anders aus als eben noch. Sein Gesicht war eingefallen und entstellt. Aus seinem Mund tropfte Blut und Miles konnte nicht glauben, was er da sah. Das konnte doch nur ein Alptraum sein. Er nahm das Telefon, um die Polizei zu rufen. Doch es funktionierte aus irgendeinem Grund nicht. Panisch lief er zur Kellertür und schloss sie ab. Doch plötzlich vernahm er laute Schritte. Offenbar stieg jemand die Kellertreppe nach oben. Das konnte nur dieser Fremde sein. Plötzlich fiel der Bildschirm aus. Außerdem wurde es stockdunkel. „Mist!“, zischte Miles, denn er wusste, dass sich der Sicherungskasten im Keller befand. Der Fremde musste die Sicherungen herausgedreht haben. Was hatte er nur vor? Miles kamen die furchtbarsten Gedanken und als er jemanden gegen die Kellertür treten hörte, wusste er genau, dass er jetzt an der Reihe war. Ängstlich versteckte er sich unter seinem Tresen. Dann hörte er nur noch das Splittern der Kellertür. Jetzt musste der Fremde die Tür eingetreten haben. Ein eiskalter Windhauch fegte durch die Gaststube. „Das muss der kalte Hauch des Todes sein“, flüsterte Miles in sich hinein. Und er sah sich bereits blutüberströmt am Boden liegen. Plötzlich wurde es wieder hell und eine laute Stimme rief: „Gott sei Dank!

Ich hatte schon gedacht, ich muss da unten übernachten!“ Miles erkannte die Stimme sofort und war erleichtert, denn es war sein Kellner Jim. Aber wie konnte das sein? Lag er nicht eben noch regungslos im Keller? Vorsichtig kroch Miles aus seinem Versteck und sah Jim, wie der seine Sachen unterm Arm hielt und schimpfte. Er meinte, dass plötzlich der Strom ausgefallen sei, während er im Keller war. Miles erkundigte sich bei Jim, ob er den Fremden gesehen hatte. Doch Jim zuckte nur mit den Schultern. Er hatte niemanden gesehen und Miles konnte sich das Ganze nicht erklären. Als er am Bildschirm herumschaltete, funktionierte dieser wieder einwandfrei. Das konnte doch kein Zufall sein - was ging hier nur vor? Miles nahm sich vor, das Gasthaus wieder umzubauen, um es danach zu verkaufen. Er fand, dass jenes Gebäude einfach zu weit draußen lag und dass es viel zu gefährlich war, mit solchen Spukgeschichten sein Geld zu verdienen. Mit solch einem Grauen wollte er keine Geschäfte mehr machen. Geld hatte er ja ohnehin genug eingenommen, sodass er es nicht nötig hatte, diese furchtbare Maskerade weiter zu führen. Schon am nächsten Tag räumten die beiden die grausamen und furchterregenden Kulissen und die schwarz gekleideten Schaufensterpuppen weg. Doch was war das? Eine Puppe fehlte! Wo war sie nur? Im Keller fand sich die Lösung. Die Puppe stand am Baumstumpf und hatte die Axt in der Hand, mit der sonst Jim seine Show abzog. In der Ecke lag eine tote Ratte und aus dem Mund der schwarz gekleideten Puppe tropfte Blut, frisches Blut …

Die verschwundene Leiche

Pat Brown war seit vielen Jahren Gerichtsmediziner in Boston. Ab und zu dachte über seinen Ruhestand nach, denn er wollte sich mehr um seine Familie kümmern. Aber trotzdem er sich immer wieder vornahm, seinen Chef um ein Gespräch zu bitten, tat er es nicht. Doch dann hatte er ein Erlebnis, welches ihn schließlich doch dazu brachte, nicht mehr ganz so viel zu tun. In einem der Kühlfächer seiner gerichtsmedizinischen Abteilung lag ein jüngerer Mann, von dem es hieß, er sei bei einem Raub erschossen worden zu sein. Pat hatte ihn schon begutachtet, wollte allerdings erst am darauf folgenden Tag spezifische Untersuchungen durchführen. So erledigte er an jenem Abend noch den erforderlichen Schriftkram, bevor er sich seine Jacke überzog, um nach Hause zu fahren. Als er schließlich seltsame Geräusche vernahm, wurde er stutzig. Er hatte allerdings schon so einige merkwürdige Dinge erlebt, sodass er sich nicht sonderlich wunderte und auch keinen Schreck mehr bekam. Dennoch hörten sich die Geräusche an diesem Abend irgendwie seltsam an. Sie versetzten Pat in eine sonderbare Unruhe und er schaute sich genauer in seinen Räumen um. Doch er konnte nichts Verdächtiges entdecken. So ging er schließlich hinaus und schloss hinter sich ab. Allerdings sagte er unterwegs dem Sicherheitsdienst Bescheid, er möge ihn sofort informieren, sobald sich etwas Merkwürdiges zeigte. Unterwegs dachte er darüber nach, wie er seinem Chef klar machen könnte, dass er vielleicht doch ein wenig kürzer treten wollte. Da klingelte sein Mobiltelefon. Es war der Mann vom Sicherheitsdienst. Aufgeregt meinte er, dass er merkwürdige Geräusche aus der gerichtsmedizinischen Abteilung gehört hätte. Pat wiegelte ab. Er fühlte sich gestört, weil er bereits an seine Familie dachte, die er gleich sehen würde. Er hatte sich bereits bei seiner Frau angekündigt und er freute sich, endlich heim zu kommen. Doch offensichtlich wurde nichts draus. Denn erneut meldete sich das Telefon. Und wieder war es der Sicherheitsbeamte, der von mysteriösen Geräuschen sprach. Diesmal allerdings reichte es Pat. Wutentbrannt wendete er seinen Wagen und fuhr zurück zum Institut. Dort empfing ihn bereits der aufgeregte Sicherheitsbeamte. Gemeinsam gingen sie in Pats Abteilung. Doch obwohl sich Pat genauestens umschaute, konnte er wirklich nichts Verdächtiges entdecken. Gerade wollten die beiden wieder hinausgehen, da klapperte aus laut. Pat ging wieder zurück und hatte plötzlich eine verwegene Idee. Sollte das Geräusch aus dem Kühlraum kommen? Leise schlich er sich dorthin, wollte unter keinen Umständen, dass er von einem möglichen Einbrecher entdeckt würde. Zunächst sah er nichts. Doch dann bemerkte er, dass das Kühlfach, in welchem der am Vormittag eingelieferte junge Mann lag, nicht so ganz verschlossen war. Pat öffnete es. Doch das, was er dann sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren – der Tote war verschwunden! Also hatte er sich nicht geirrt- diese Geräusche hatten ihn und später auch den Sicherheitsbeamten nicht getäuscht. Doch wer sollte den Leichnam geraubt haben? Er hatte doch niemanden bemerkt. Das konnte doch nicht sein. Er untersuchte alles, was sich in dem langgezogenen Raum befand. Aber nicht einmal an den Fenstern konnte er etwas feststellen. Vollkommen irritiert setzte er sich an seinen Schreibtisch und überlegte. Was sollte er jetzt tun? Die Polizei informieren? Das wäre eigentlich nötig und er rief an! Doch als sich jemand meldete, legte er sofort wieder auf. Vielleicht sollte er doch noch einmal auf eigene Gefahr nach dem Toten suchen. Aber wo könnte er nur suchen, wenn es doch keinerlei Spuren gab. Er fühlte sich schlecht und ein wenig schuldig. Was würde sein Chef tun, wenn er davon Wind bekäme? Denn immerhin konnte er den Verlust der Leiche nicht ewig geheim halten. Würde sein Chef ihn dann entlassen? Immerhin hatte er ja schon öfter davon gesprochen, endlich einmal kürzer zu treten. Aber es half nichts- er wollte noch einmal los, um nach dem Toten zu suchen. Irgendwo musste er ja sein. Er bat den Sicherheitsbeamten, dicht zu halten und niemandem davon zu erzählen. Und weil sich die beiden schon viele Jahre kannten und sich gut verstanden, versprach dieser, dass er erst einmal schweigen würde. Pat schloss die Tür zu seiner Abteilung ab und lief los.

Er untersuchte das gesamte Klinikgelände. Aber von dem Toten fand er keine Spur.

So fuhr er wieder in Richtung „Nachhause“. Schon von weitem sah er das wilde Blaulichtflackern. Mitten auf der Straße standen dutzende Polizeiwagen und versperrten die Weiterfahrt. Es musste offenbar einen schweren Unfall gegeben haben, denn auch mehrere Krankenwagen warteten am Straßenrand. Die Polizei kontrollierte die vorbei fahrenden Autos. Auch Pat wurde befragt. Der erkundigte sich neugierig, was eigentlich geschehen sei. Einer der Polizeibeamten sagte, dass ein Motorradfahrer umgebracht wurde. Pat wollte wissen, was da geschehen sei und sagte gleich, dass er Gerichtsmediziner sei. Der Beamte meinte, dass der Motorradfahrer aus einer Kneipe kam und vermutlich gerade losfahren wollte. Da musste sich wohl jemand von hinten heran geschlichen sein. Dieser Fremde habe dann das spätere Opfer mit einer Schere erstochen. Die Schere wurde gerade in eine Plastiktüte gesteckt, da rief Pat laut: „Warten Sie einen Moment, bitte!“ Er sprang aus seinem Wagen und betrachtete sich die vermeintliche Schere. Es war eine Schere, die man nur in seiner gerichtsmedizinischen Klinik verwendete. Er erkannte sie sofort, sie trug exakt die Zeichen seiner Klinik. Wie war so etwas möglich? Wie kam eine Schere aus seiner Abteilung an diesen Ort? Woher kam der Täter? Etwa aus seiner Klinik? Aber das konnte doch unmöglich sein. Nachdenklich fuhr er nochmals in die Klinik. Der Sicherheitsbeamte sagte, dass es keinerlei verdächtige Beobachtungen gegeben habe. Nur irgend so ein junger Mann wollte unbedingt ins Gebäude. Er habe ihn abgewiesen, sonst war nichts. Pat glaubte sich, verhört zu haben, denn längst hatte er einen unglaublichen Verdacht. So schnell er konnte, rannte er in seine Abteilung und wollte nach dem verschwundenen Toten sehen. Und wie er es sich bereits dachte, war der wieder da. Er lag auf seiner Pritsche und es schien, als sei gar nichts passiert. Pat verstand die Welt nicht mehr. Immer wieder schaute er zu dem vollkommen verunsicherten Sicherheitsbeamten, der misstrauisch zurück blickte, dann schob er das Kühlfach laut krachend zu. Er nahm sich vor, seinem Chef nichts von den merkwürdigen Vorfällen zu berichten. Und der Sicherheitsbeamte versprach, ebenfalls nichts auszuplaudern. Dennoch wollte Pat genaueres in Erfahrung bringen. Als der Leichnam des Ermordeten in sein Institut zur Untersuchung eingeliefert wurde, ermittelte er auf eigene Faust. Er fand heraus, dass der tote Motorradfahrer vor Jahren selbst wegen eines mysteriösen Mordfalles unter Verdacht stand. Es hieß, dass er eine junge Frau umgebracht haben sollte. Doch er wurde frei gesprochen, weil man ihm die Tat nicht beweisen konnte. Als Pat die Identität der damals umgebrachten jungen Frau herausfand, traf ihn beinah der Schlag! Es war die Ehefrau des toten jungen Mannes, der für Stunden aus Pats Kühlfach verschwunden war!

Schwarzer Vogel

D