Luftschiff nach Liegnitz - Nick Living - E-Book

Luftschiff nach Liegnitz E-Book

Nick Living

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Beschreibung

Ein leises Lied fliegt übers Land: das Lied der Heimat. Jeder mag es kennen, doch es birgt auch Traurigkeit in sich. Oft ist die Heimat nicht mehr so, wie sie einst gewesen. Manchmal gibt es sie auch gar nicht mehr. Doch in unserer Erinnerung lebt sie fort. So sind es nicht nur die Bilder, die Erlebnisse aus alter Zeit, die uns und unsere Seele so sehr berühren. Es sind die Träume, die uns immer wieder erleben lassen, was die Heimat wirklich war. Kommen Sie mit in diese Träume und lassen Sie die Nachdenklichkeit und auch die Hoffnung zu. Vielleicht entdecken Sie dann doch, was Ihnen oftmals so sehr gefehlt hat: die geliebte alte Heimat.

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Frag nach der Vergangenheit

Lebe sie in deinem Sinn

Denke an die Fröhlichkeit

Denke so darüber hin

Schlesien in dir und mir

Spür dein Herz,

es schlägt nach dort

Gehe fort und komm nach hier

Ach, es ist dein Heimatort

Und du willst nie wieder fort

Inhaltsverzeichnis

Meine Heimat

Heimat

Nach Hause

Suche

Am Meer

An Gott

Besuch im Herbst

Dämmern

Kühle

Eine Weihnachtsgeschichte

Mona Lisa

Im Wald

Heimgang

Regenguss

Sturm

Traum

Kalter Winter

Abschied

Morgen

Erinnerungen

Frühlingsweise

Zeit

Das Leben

Alte Frau

Regennacht

Der letzte Sommer

Besuch am Grab

Flieger

An die Eltern

Leuchtturm

Naher Winter

Letzter Sommer

Tod

Der Fremde

Überflieger

Der alte Baum

Erinnerung

Flucht

Träume der Erinnerung

Mondloser Abend

Nordwind

Für meine Mama

Erinnerungen

Aufbruch

Diesiger Ort

Flammen

Woandershin

Menschenleeres Haus

Unterm Baum

Mutter

Herbst

Glauben

Alter Mann

Besuch

Das Tier

Begegnung

Kleiner Junge

Letzter Sommer

Träumerei

Eine Geschichte

Mutter und Sohn

Die Herde

Ohne Titel

Winter

Beim Engel

Irgendwo

Daheim

Eine Frau

See der Tränen

Am See

An Gott

Soldaten – Sang

Für meine Mama

Am Straßenrand

Hafenbar

Am See

In der Bucht

Am Deich

Heimkehr

Ohne Titel

Watt

Zeit der Störche

Letzte Reise

Blizzard

Gewitter am See

Glogaulied

An einen Soldaten

Die Tänzerin

Kraniche

Fjord

Der Stieglitz

Nach Hause

Bahnsteig 2

Roter Ball

Nebel

Späte Heimkehr

Luftschiff nach Liegnitz

Meine Heimat

Ob ich dort am Teich

noch einmal glücklich wär

In der fernen Stadt, wo ich einst als Kind

Ach, die Träume wiegen oft so schwer

Ich musste fort und war so blind

Und im Wald, wo ich so oft gespielt

Bei der fernen Stadt,

wo sich Oma kannte aus

Mir hat´s so oft ins Herz gezielt

Meine Heimat, mein vertrautes Haus

All die Straßen –

ich sehe sie noch vor mir

Meine ferne Stadt, wo ich einmal gelebt

Und die Erinnerung wiegt so schwer

Vergangenheit in mir,

die im Kopfe schwebt

Heimat

Alles sieht vergessen aus

Dreck aus alter dunkler Zeit

Schön hat´s nur manch graue Maus

Alles sieht so traurig aus

Alle Freud erscheint so weit

Keine Hoffnung, wenig Glück

Wege enden nirgendwo

Hier möcht man nur noch zurück,

dorthin, wo das große Glück

Dieser Kiez macht keinen froh

Hausfassenden bröckeln ab

Manch Gesicht scheint ohne Lust

Hier, wo niemand Hoffnung hat,

bröckelt die Fassade ab

Und es blüht nur Hass und Frust

Doch ich zieh durch jene Welt,

die mir noch so sehr vertraut

Damals hatt ich wenig Geld,

hier in dieser tristen Welt

Hier, wo mancher Traum verbaut

Vor dem Haus am Straßeneck

bleib ich stehn und schau mich um

Zwischen Autolärm und Dreck

wacht dies Haus am Straßeneck

Einsam steht´s und ziemlich krumm

Lehn mich weinend an die Wand,

die so vieles schon gesehn

Ja, sie hat mich gleich erkannt,

diese alte Häuserwand,

ist heut nicht mehr stark und schön

Ach, sie hat mich lang beschützt

vor dem Leben, vor manch Klag

Hab einst etwas eingeritzt

in die Wand, die mich beschützt

Und ich les – es ist noch da!

Bald schon geh ich fort sodann,

durch die Straßen, die so trist

Bin ich heut ein andrer Mann?

Wo kommt man im Leben an?

Dort nur, wo die Heimat ist!

Nach Hause

Es ist Sommer in der Stadt

Denk an Euch die ganze Zeit

Ob ihrs schön und ruhig habt

Heut, an diesem Sommertag

Ach, ihr seid so weit, so weit

Träume mich ins Elternhaus

Hier, in dieser großen Stadt

Manchmal halt ich´s kaum noch aus

Möchte fliehen, will nach Haus

Weil ich so viel Heimweh hab

Denk an all die Feste dort,

an manch gut- und schlechtes Jahr

An so manches böse Wort

Denk an all das Leben dort

So, wie es zu Hause war

Manchmal war ich voller Frust

Wollte weg, nur einfach raus

Hatt auf Heimat keine Lust

Lachte kaum, verdammter Frust!

Dabei war´s doch mein Zuhaus

Jetzt begreif ich immer mehr

Liebe fand ich nur daheim

Sehn mir meine Liebsten her

Ja, ich spür es mehr und mehr

Will im Geist bei Euch nur sein

Es ist Sommer in der Stadt

Denk an Euch die ganze Zeit

Dort, wo´s Heimweh Flügel hat

Träum ich mich aus dieser Stadt

Träum nach Haus mich, das so weit

Suche

Suche nach dem „Irgendwas“

In manch neuer, alter Zeit

War es Liebe, war es Hass?

War´s am End ein kleiner Spaß?

Waren wir für uns bereit?

Suche nach dem fernen Ort

Regen- oder Sommertag

Wo nur ist Dein liebes Wort?

Fern liegt jener ferne Ort,

wo mit Dir am Strand ich lag

Suche nach dem guten Traum

Jenseits dieser schönsten Zeit

Hoffnungen im leeren Raum

Du bist hier in meinem Traum

Hab mich längst noch nicht befreit

Am Meer

Der Abend kommt, mich zieht´s ans Meer

Ich sehn mir alles Schöne her

Hier kann ich vieles klarer sehn

Und weiß, das Meer wird mich verstehn

So viele Dinge tun sich auf

an diesem Strand, ich nehms in Kauf

Hier wo die Sonne untergeht,

Hier, wo ein raues Lüftchen weht

Dann träum ich mir die Sorgen fort

An diesem magisch, guten Ort

Ich fühl mich nicht mehr so allein

Am Meer möcht ich wohl immer sein

Ganz sicher war´s nicht immer leicht,

Oft hat es nicht ganz ausgereicht

Dann stand ich trotzdem wieder auf

und sah nach vorn und pfiff darauf

Mit meinem Stolz und festem Blick

stemm ich mich gegen Ungeschick

Und lass das Böse hinter mir

Ich hab noch meinen Traum in mir

Ganz tief im Herz ein Feuer brennt

Es ist so stark und mir nicht fremd

Es ist ein Lied und ein Gedicht

Es spendet Leben mir und Licht

Und meine Tränen, die so heiß

Ja selbst mein Lachen, laut und leis

Die Liebe auch zum Heimathaus

All das bin ICH, das macht mich aus

Ich weiß, in mir steckt so viel Kraft

Im Leben hab ich viel geschafft

Dies Auf- und Ab hat mich geprägt,

Und neue Zuversicht gesät

Ja, viele Jahre sind vorbei

Bin nicht mehr jung, doch einerlei!

Die Hoffnung treibt mich durch die Zeit,

vorbei an Tränen, Frust und Leid

Nun ist es Nacht, ich bin noch hier

Ich brauche Dich, Du kluges Meer

Ich sitz am Strand und hör dir zu,

und träum mit dir, genieß die Ruh

An Gott

Sag mir, warum hilfst Du nicht?

Lieber Gott im Himmelzelt

Schau mir doch mal ins Gesicht

Sag, warum hilfst Du mir nicht?

Es ist kalt auf Deiner Welt

Sag mir, warum sprichst Du nicht?

Lieber Gott, dort, irgendwo

Spende doch mal Trost und Licht

Sag, warum nur sprichst Du nicht?

Bin so einsam und nicht froh

Sag mir, warum bleibst Du fort?

Lieber Gott, Du großer Mann

Hörst Du nicht mein fragend´ Wort?

Sag, warum nur bleibst Du fort?

Ich zerbreche irgendwann!

Sag mir, gibt’s Dich überhaupt?

Lieber Gott! Bist Du Prophet?

Bist Du leise oder laut?

Scheinst doch irgendwie vertraut

Kennst Du meinen rechten Weg?

Sag mir, wann kommt meine Zeit?

Lieber Gott, Du bist so fern

Überall scheint Dunkelheit

Sag, wann kommt mal meine Zeit?

Plötzlich strahlt ein heller Stern

Besuch im Herbst

Wenn der Oktober geht,

dann hab ich Sehnsucht

Sehnsucht nach der Heimat

Die viel zu weit entfernt vom Jetzt,

und fern von allem Treiben liegt

Dann geh ich durch die Straßen dieser Stadt,

die ich so lange nicht gesehen hab

Und die Menschen schauen mich an

Wer ist der Mann?

Und ich schau in die zahllosen Gesichter-

wer ist der Mann?

Und jede Straße scheint mir so vertraut

Mir scheint, ich war nie fort

Ich wünscht es manchmal so

Und muss doch wieder gehn

Und der kühle Herbstwind zieht

durch meine Seele

Plötzlich seh ich ein Kind in einer

Seitenstraße - es lacht mich an

Auch ich hab hier gelacht, gespielt, geweint

Damals

In der Dämmerung gehe ich die alten Wege-

ich kenn sie noch

Vor der alten Schule wieder diese

merkwürdige Angst - wie damals

Ein kleines, wackliges Gebäude, jetzt

Ich schau ich um,

suche nach vertrauten Gesichtern

Da sind so viele Jahre zwischen uns

Du jetzt so kleine Welt, die ich so liebte,

hasste, brauchte

Ich war doch glücklich

einst in deinen Armen

Erinnerungen sind ganz nah

Der kindlich schöne Weihnachtsglanz

Und Mutter versteckte die Geschenke

Wir hatten noch echte Kerzen am Baum

Noch heute lieb ich meinen

Weihnachtsbaum

Träum oft von ihm und wünscht,

er wär bei mir

Und wünscht, er sollt mir helfen,

durch all die schwere Zeit

Oh Heimatstadt

Vertraute Kirche

Dort sangen wir die Weihnachtslieder

So unbeschwert

Und jenen längst vergangenen Tag -

ich spür ihn noch, er ist so nah

Alles ist so nah, hier in meiner Stadt

Und ich bin doch so fremd

Ich schließe den Kragen von meinem Hemd

Und auch vom Mantel, der mich wärmt

Trotzdem ist mir kalt

In meiner Stadt, ich bin hier fremd, jetzt

Und muss nun fort

Ade du Zauberwald, du märchenhafter Ort

Geschichtsbuch meiner Seele

Ein heißer Tee für meine rau geweinte Kehle

an jener Bude, dort im Park

Die Dämmerung verklärt den Blick,

verklärt die alte Stadt

Könnt ich hier noch mal sein?

Für ein paar Stunden war ich wieder klein!

Ein leiser Regen fällt und Schnee

Ob ich dich wohl nochmal wiederseh?

Du, meine kleine Heimatstadt?

Mein Auto braust davon- in eine andre Welt!

Die Kindheit, sie entschwindet!

Und alle Freuden, Ängste, von damals,

zerfließen in der schwarzen Nacht

Und schnell verschwinden die wenigen

Lichtpunkte im Nirgendwo

Bald bin ich weit entfernt von jener Stadt,

die niemand kennt und niemand findet

Wo keiner etwas von mir weiß

Mir bleibt nur eine kleine Ausfahrt

an der Autobahn…

Dämmern

Es dämmert schon

Ein Duft zieht um mein Häuschen

An diesem Ort

zieht Müdigkeit nun ein

Ich schau mich um

Da piepst ein winzig Mäuschen

Und irgendwie

fühl ich mich sehr allein

Ein greller Blitz

Es wird mir immer schwüler

Und Regen wäscht

die Fenster wieder klar

Da wünscht ich mir,

es wäre etwas kühler

Doch nichts bleibt so,

wies vorher einmal war

Der Sommer naht

Ich spür schon jetzt die Hitze,

die mir so mache Stund

den Atem mir fast nahm

Da ist auch Angst

Sie kriecht durch manche Ritze

und reibt sich voller Lust

an meiner Seele wund

So will ich ziehn

in kühlere Gefilde

Wo manches nicht

so heiß gegessen wird

Ich mag sie nicht

die Angst, die immer wilde

Such nach der Ruh,

und such auch mein Gesicht

Es dämmert lang

Die Nacht wird gleich beginnen

Kein Regen mehr

Und auch kein greller Blitz

Ich weiß genau,

die Angst wird bald verrinnen

Der Sommer kommt,

und auch so mancher Witz

Kühle

Es war im Frühling,

als ich dich hier gefunden

Am weißen Strand,

da hab ich dich geküsst

Vorbei die Einsamkeit

und alle trüben Stunden

Vorbei die Trauer,

die tränenreich und trist

Es zog der Sommer ein

in unsre wilden Herzen

Am weißen Strand,

da träumten wir vom Glück

Auf unsrer Sandburg

erstrahlten hell die Kerzen

Du brachtest mir

die allerbeste Zeit zurück

Es kam der Herbst mit Stürmen,

Streit und Regen

Er hat die Sandburg

und die Kerzen fortgeweht

Da starb die Hoffnung

auf ein schönes neues Leben

Denn Du gingst fort –

für uns war´s längst zu spät

Es lag der Winter

auf der traurig müden Seele

Der weiße Strand

schien weißer als jemals zuvor

Und als vom Frühling

ich der Möwe was erzählte,

vergaß ich bald,

dass ich dich hier verlor

Eine Weihnachtsgeschichte

Ein Weihnachtsabend gegen Drei

Das junge Paar sitzt unterm Baum

Ein kleines Kind ist auch dabei

Es ist an Weihnacht gegen Drei

Was für ein schöner Weihnachtstraum

Gleich gibt’s Geschenke reichlich, satt

Das Kind, gespannt, ist voll von Glück

Der Weihnachtsmann kommt in die Stadt

Und bringt Geschenke, reichlich, satt

Und Papa kennt den Weihnachtstrick

Er geht hinaus und lächelt leis

Und sagt noch schnell: Gleich ist´s soweit

Die Spannung steigt, dem Kind wird´s heiß

Der Papa lächelt nur ganz leis

Und so vergeht die Stund, die Zeit

Die Mutter nimmt das Kind zu sich

Und streichelt sacht ihm übers Haar

„Wo bleibt der Papa?“, fragt sie sich

Und nimmt das Kind ganz sacht zu sich

Der Weihnachtsmann ist noch nicht da

Der Abend geht, längst schläft das Kind

Es hat nach Papa kurz gefragt

Vorm Hause streicht ein eisig Wind

Die Mutter bracht ins Bett das Kind

Und hofft am Fenster voller Klag