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Es sind die Stürme der Erinnerung, die mich nicht mehr ruhen lassen. Gedankliche Flüge durch die Nacht, die mich aufwühlen und beinahe vernichten. Kann ich mich verwandeln oder bin ich doch stets der, der ich immer war? In diesem Gedichtband bin ich auf der Suche nach mir selbst. Mit Worten nach dem Sinn des Daseins suchen. Die Kindheit niemals verlieren und immer Sohn und Enkel bleiben. So wollt ich ewig sein. Und in meinem Herzen schwingt die Sehnsucht, diese niemals ausblendbare Kraft und diese Wärme, welche mich für immer rastlos umherirren lässt. Mit Sicht und Tücke auch vermag ich, hinter die Fassaden zu schauen, ohne dass es jemand bemerkt. Vielleicht mit der beruhigenden Gewissheit, dass ich nie erwachsen werden muss.
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Seitenzahl: 68
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Nachtflug
Schmutziger Ort
Irgendwas
Die Angestellte
Der Schauspieler
Die Partisanin
Resignation
Weihnachtsgeschichte
Sehnsucht nach Berlin
Träne
Absturz
Sturm
Abschied
Geister
Alte Frau
Besuch am Grab
Flieger
Leuchtturm
Wiedersehen
Überflieger
Träume der Erinnerung
Verlorene Prinzen
Mondloser Abend
Ein Clown
Phoenix [A
]
Stich im Herz
Wagnis
An den Mond
Wolken
Warten
Einsicht
Herbst
Sonett
Wind
Gedanken am Morgen
Tränen
Alter Mann
Mein Weg
Manchmal
Was ist Zeit
Eine Frau
Verkündung
Ostergedanke
Gotteskind
Irgendwas
Phoenix [B
]
Die Fremde
Am Strand
Hofgang
Besuch bei ihr
Erleichterung
Ein Gerichtsvollzieher
Alptraum
Auf der Treppe
Ende der Welt
Nachhause
Fragen
Letzter Sommer
Begegnung
Späte Heimkehr
Liebe Omi
Der Autist
Schranke
Kleiner Junge
Gedanke
Letzter Flug
[Story]
Nachtflug
Es fliegt sanft ein Flugzeug
durch die finstere Nacht
Still ist´s geworden,
und es schwebt nur ganz sacht
Ein Mondlicht
sich kühl noch im Cockpit verfängt
Wer mag das wohl sein,
der die Maschine jetzt lenkt?
Gleich steigt jenes Flugzeug
vorm Bergmassiv auf
Ganz hinten die Leute,
die nehmens in Kauf
Und doch scheint das Singen
der Triebwerke schwer
Bringt manche Vermutung,
manch Ängste daher
Was wär,
wenn ganz plötzlich der Antrieb versagt?
Was,
wenn die Mannschaft vom Teufel geplagt?
Was,
wär die Hoffnung nicht mit all jedem Flug?
Ist blindes Vertrauen
der Passagiere genug?
Dort hinten, die Menschen,
die nehmens in Kauf
Ganz sacht steigt das Flugzeug
am Bergmassiv auf
Im Cockpit zwei Männer
mit Mut und mit Macht
Ob all die Passagiere
daran mal gedacht?
Es rast die Maschine
durch die düstere Nacht
Vielleicht ist´s Gewissheit,
die ruhig uns macht?
Wer fragt die Piloten
nach Sorgen und Wut?
Ist unser Vertrauen
beim Flug schon genug?
Sanft driftet das Flugzeug
übers Bergmassiv hin
Die Nacht blieb ganz ruhig,
manch Traum war sehr schön
„Wolln Sie etwas trinken?“,
werd leis ich gefragt
Ein Saft vielleicht noch
auf den baldigen Tag…
Irgendwo in dieser Stadt
Dort, wo keiner Namen hat
Fand ich dich am Rand der Zeit
Warst zu schnellem Sex bereit
Dort, am Ende aller Zeit
Irgendwo in dieser Stadt
Warfst dir harte Drogen ein
Bloß nichts fühln! Das muss so sein!
Träume, Liebe gibt’s hier nicht
Niemand schaut dir ins Gesicht
Traum und Hoffnung gibt’s hier nicht
Selbst das Bier ist selten rein
Tränen netzten deinen Blick
Wolltest Freiheit, nur ein Stück
Irgendwo in dieser Stadt
Wo kein Mensch mehr Namen hat,
bliebst du hungrig, warst nicht satt
Sehnsucht netzte deinen Blick
Als ich ging, bliebst du zurück
Bliebst im Schatten, ohne Glück
Irgendwo im Hinterhaus
stirbt so manche graue Maus!
Dort hälts keiner lange aus!
Kann man leben ohne Glück?
Und schon bald fuhr ich nach Haus
Hier sieht alles anders aus
Trank den Sekt, so gegen Vier
War doch noch so nah bei dir
Schloss die dicke Eingangstür
Weit entfernt vom Hinterhaus
Du kamst nach Hause, irgendwann
Ich fragte nicht nach dem „Woher“
Du warst ein sehr gestresster Mann
Und kamst nach Hause, irgendwann
Nach Liebe fragtest du nicht mehr
Du legtest dich allein aufs Bett
Und schliefst ganz ohne Worte ein
Du lächeltest nicht einmal nett
Du legtest dich nur auf dein Bett
Mir blieb nur eine Flasche Wein
Ich schaute dich sehr lange an
Du lagst nur da und schienst so fern
Du warst ein sehr gestresster Mann
So lange schaute ich dich an
Wo blieb nur unser Liebesstern
Ich zog mich an und schlich mich fort
Mit meinen Koffern, dick und schwer
Ich wollt nur weg von diesem Ort
Und zog mich an und schlich mich fort
Du kamst mir niemals hinterher
Die S- Bahn fuhr irgendwohin
Zum Eck- Hotel am Schluss der Zeit
Für ein paar Euro durch Berlin
Ein fremder Mann – kein neuer Sinn
Ein Drink allein, das Glück so weit
Erinnerungen sind so schwer
Und nachts ist´s kühl in dieser Stadt
Du kamst mir niemals hinterher
Und ich und du- das wog so schwer
Die Straßen leuchten fremd und matt
Es war ein Morgen, irgendwann
Der Kaffee schmeckte schlecht, so schlecht
Noch schnell ein Küsschen für den Mann
An diesem Morgen, irgendwann
Sie macht´ es allen immer recht
An jenem Tag, als Regen fiel,
war´s trübe noch und seltsam lau
Ihr Job war hart, kein leichtes Spiel
Der Tag war grau und Regen fiel
Sie war ´ne starke schwache Frau
Sie sah das Elend vis-à-vis
Und mancher Fall wog tonnenschwer
Sie hielt es durch, wohl irgendwie
Sie sah manch Trauer vis-à-vis
Doch auch sie selbst schien müd und leer
Vorm Spiegel in der Pause dann,
da sah sie sich und weinte leis
Ein Handyklingeln, wohl der Mann
Vorm Spiegel jetzt, minutenlang
Und plötzlich, da zerschmolz das Eis
Was, wenn sie einfach wortlos ging?
Dorthin, wo alles Glück vielleicht?
Dorthin, wo aller Segen hing?
Wer fragt, wenn sie jetzt einfach ging?
Ob´s für das Leben dann noch reicht?
Sie schloss die Augen, hielt sich fest
Und wankte hin und wieder her
Was, wenn man sich mal treiben lässt?
Sie hielt am Waschbecken sich fest!
Im Leben geht so manches quer!
Was für ein schöner ferner Traum
Sie wischte sich die Tränen fort
Mit Seife und mit reichlich Schaum
wusch sie sich ab, den großen Traum
Man rief nach ihr, mit lautem Wort
Und lächelnd lief sie schnell zurück
Ein neuer Kunde wollte Rat
Wo liegt des Lebens größtes Glück?
Sie lief nur ins Büro zurück!
Und tat, was sie sonst immer tat!
Sie sagte JA, sie sagte NEIN
Der Arbeitstag ging schnell vorbei
So musste es wohl immer sein
Ein Leben zwischen JA und NEIN
Ihr Mann kam heim, so gegen 3
Er hatte einfach nur gelacht
Der Schauspieler im letzten Akt
Er sah uns an und hat gelacht
Woran nur hatte er gedacht?
Der Schauspieler im letzten Akt
Er spielte so unsagbar gut
Der Schauspieler gab alles hin
Er weinte auch und zeigte Wut
Ging es ihm wirklich immer gut?
Der Schauspieler gab sich nur hin
Am Ende ging der Vorhang zu
Der Schauspieler schminkte sich ab
Er wollte jetzt nur seine Ruh
Der Vorhang ging für heute zu
Es war ein wirklich guter Tag
Dann ging er heim, tief in der Nacht
Die Frau, die Kinder schliefen schon
Ein Kuss für alle, nur ganz sacht
Denn es war still und es war Nacht,
fernab vom Bühnenmikrofon
Und als er träumte, selbst sich sah,
da spürte er auch Einsamkeit
Wer er im Spiel auch immer war,
er blieb allein dort, unnahbar
Und Frau und Leben schienen weit
Er brauchte den Theaterschein
Die Kinder hatten ihn vermisst
Er wollte jemand anders sein
Ein Leben zwischen Schein und Sein
Er hat die Frau nur sacht´ geküsst
Am nächsten Morgen gegen Acht
ging er zur Probe für sein Stück
Er hat „Adieu“ nur leis gesagt
Ging ins Theater gegen Acht
Denn dort, nur dort fand er sein Glück
Er hatte wieder gut gespielt
Der Schauspieler im letzten Akt
Ob er sich wirklich wohl gefühlt?
Wer weiß das schon – er hat gespielt!
Ein Schauspieler im letzten Akt…
Ein Grabmal, irgendwo, weit fort
Es ist kein sehr bekannter Ort
Die junge Frau starb hier im Krieg
Ihr Grabstein nur als Mahnung blieb
Sie war noch jung und sie war schön
Doch musste sie so früh schon gehn
Im Kugelhagel , dort am Feld,
hat sie gekämpft für unsre Welt
In einem Himmelsbataillon,
da rächte sie manch toten Sohn
Sie setzte Mut und Leben ein
Und wollt doch nie Soldatin sein
Die Schüsse sind längst schon verhallt
Und damals war´s in Russland kalt
So viele blieben irgendwo!
Im Vaterland, im Nirgendwo!
Ich schau den Grabstein lange an
Hat einst getrauert hier ein Mann?
Hat irgendwo im Taiga-Wind
geweint die Mutter um ihr Kind?
Erfahren wird das keiner mehr
Nur die Geschichte wiegt so schwer
Und schweigend leg ich Blumen ab
An diesem einsam, fernen Grab
All jene Frauen in der Erd,