Gicht Kochbuch: Die 123 besten Rezepte für eine genussvolle Ernährung bei Gicht. Mit purinarmen Rezepten Harnsäure senken und Gesundheit verbessern (inkl. Nährwertangaben und 4 Wochen Ernährungsplan) - Kitchen King - E-Book

Gicht Kochbuch: Die 123 besten Rezepte für eine genussvolle Ernährung bei Gicht. Mit purinarmen Rezepten Harnsäure senken und Gesundheit verbessern (inkl. Nährwertangaben und 4 Wochen Ernährungsplan) E-Book

Kitchen King

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  • Herausgeber: EoB
  • Kategorie: Lebensstil
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2024
Beschreibung

Unbeschwert leben mit Gicht: Wie Sie sich mit dem 4-Wochen-Ernährungsplan genussvoll und abwechslungsreich zu gesteigertem Wohlbefinden schlemmen – Inklusive Nährwertangaben, 4 Wochen Ernährungsplan und nützlichem "Spickzettel" Haben Sie die Diagnose "Gicht" erhalten und nun steht Ihr Leben auf dem Kopf? Möchten Sie nun wissen, wie Sie mit der richtigen Ernährungs- und Lebensumstellung ganz unkompliziert gegen Ihre Beschwerden vorgehen können? Dabei sollen aber vor allem Genuss, Geschmack und Vielfalt auf dem Teller keinesfalls zu kurz kommen? Dann lassen Sie sich von diesem Ratgeber zeigen, welch beeindruckende Verbesserung Ihrer Lebensqualität mit ganz einfachen Maßnahmen möglich ist! Denn neben ausreichender Bewegung und Gewichtsreduktion spielt vor allem die passend Ernährung eine Schlüsselrolle. Und hier punktet dieses Rezeptbuch mit perfekt kombinierten Gerichten, die vor allem eines sind: Nämlich unverschämt lecker! Entdecken Sie, wie Sie ganz ohne Verzichtsgefühle den Anteil kritischer purinreicher Lebensmittel reduzieren und mit überraschend köstlichen Alternativen satt und glücklich werden. Ob Frühstück, Mittag- oder Abendessen – die leckere Rezeptvielfalt des sorgfältig erstellen 4-Wochen-Plans sorgt mit Highlights wie griechischem Flammkuchen, exotischem Früchtequark oder vegetarischem Bauernfrühstück dafür, dass Sie Schweineschwarte & Co. kein bisschen vermissen werden! - Top informiert: Erfahren Sie alles über Entstehung und Formen der Gicht und entdecken Sie, wie Sie selbst effizient und langfristig beeindruckende Verbesserungen herbeiführen können. - Gesunder Power-Start: Beginnen Sie den Tag mit Leckereien wie Skyr-Grieß mit Erdbeeren, Hirsebrei mit Trauben oder herzhaftem Karotten-Rührei mit Brot. - Sättigende Hauptmahlzeit: Bei Pizzatoast, Spaghetti mit Pesto, Kürbis-Nudeln mit Mangold-Sahne oder italienischem Reis-Brokkoli-Gratin ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei! - Geschmacks-Highlights fürs Abendbrot: Genießen Sie leichte Köstlichkeiten wie gratinierte Ziegenkäsetaler auf Feldsalat, Süßkartoffeltoast mit Hüttenkäseaufstrich oder Salat mit Aal, Sprossen und Radieschen. Die leicht verständlichen Zubereitungsanleitungen machen das Kochen zum Kinderspiel und sorgen auch bei Küchen-Neulingen für leckere Ergebnisse von Anfang an. Zudem gelingt dank der Kombination aus beliebten Klassikern und raffinierten Neuheiten die Umstellung mit Spaß und Abwechslung. Und nach erfolgreichen vier Wochen können Sie sich auf zusätzliche Schlemmereien wie sündige Dinkelwaffeln mit Kirschsauce oder Dickmilch-Shake mit Honig, Heidelbeeren und Mandeln freuen! Sichern Sie sich jetzt Ihren persönlichen Fahrplan und vermeiden Sie Gichtanfälle in der Zukunft. Starten Sie noch heute in ein unbeschwertes Leben voll Genuss, Freude und Leichtigkeit!

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Kitchen King ist die Plattform für leckere Rezepte aller Art! Hier findet jeder das passende Kochbuch nach seinem Geschmack. Die neusten Foodtrends, altbewährte Methoden, diverse Diäten oder für verschiedene Küchengeräte: Kitchen King hat das richtige Rezeptbuch parat.

Ob Kochanfänger oder Sternekoch, ersparen Sie sich die Mühe Rezepte aufwendig zu sammeln und zu suchen. Die kompakten Kochbücher mit 123 Rezepten sind die Lösung für köstliche Gerichte in jeder Situation, ansprechend aufbereitet und einfach nachzumachen.

Lassen Sie sich inspirieren und verwöhnen Sie sich und Ihre Liebsten mit den besten Rezepten von Kitchen King!

Originale Zweitauflage 2021

Copyright © by Kitchen King

Independently published | ISBN: 9798479619571

Druck/Auslieferung: Amazon oder eine Tochtergesellschaft

Alle Rechte vorbehalten.

Nachdruck, auch auszugsweise verboten.

Kein Teil dieses Werkes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors in irgendeiner Form reproduziert, vervielfältigt oder verbreitet werden.

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Verlagsseite von Kitchen King

www.kitchenkingbooks.de

„Wir freuen uns auf Ihren Besuch“

Vorwort

I

n diesem Buch möchte ich Ihnen einmal das Krankheitsbild „Gicht“ näherbringen. Was genau ist Gicht, wie entsteht Gicht und was genau kann man mit einer angepassten Ernährung erreichen? Somit lässt sich, hoffentlich, der Schrecken dieser Krankheit ein wenig mildern und ich möchte auch einen Ausblick geben, was alles mit moderner Ernährung erreicht werden kann. Dazu möchte ich einen Ausblick in Bezug auf das Frühstück, das Abendbrot und vor allem die Hauptmahlzeiten geben. Und damit es nicht langweilig wird, möchte ich daher einen Ausblick auf 4 Wochen geben und dazu anregen, einen abwechslungsreichen Ernährungsplan selbst zu gestalten.

Viel Spaß & guten Appetit!

Inhalt

Vorwort

Gicht – Das Krankheitsbild

Was genau bedeutet Gicht

Historische Bedeutung

Entstehung von Gicht

Arten von Gicht

Die angeborene Gicht

Die erworbene Gicht – krankheitsbedingt

Die erworbene Gicht – nicht krankheitsbedingt

Merkmale und Symptome der Gicht

Gicht in den Gelenken

Gicht in den Weichteilen

Gicht in den inneren Organen am Beispiel der Nieren

Die Stadien der Gicht

Stadium 1: Die Hyperurikämie

Stadium 2: Akuter Gichtanfall

Stadium 3: Die interkritische Phase

Stadium 4: Die chronische Gicht

Die Behandlung

… in Eigenleistung

… mit medikamentöser Unterstützung

Die Behandlung und mögliche Diagnosen

Prognose, Verlauf und Zusammenfassung

Ernährung

Purinarme Ernährung im Überblick

Purin-Lebensmittelampel der DGE

Grünes Licht (uneingeschränkter Verzehr) für purinarme oder purinfreie Lebensmittel

Gelbes Licht (eingeschränkt verwenden) für Lebensmittel mit mittlerem Puringehalt

Rotes Licht (nicht verwenden) für Lebensmittel mit hohem Puringehalt

Keine Radikaldiäten oder strenges Fasten

Tag 1

Frühstück: Hirse-Grütze mit Haselnuss-Mus und Honig-Birnen

Hauptmahlzeit: Gemüse-Frikadellen

Abendbrot: Vollkornbrot mit einem fluffigem Avocado-Mus

Tag 2

Frühstück: Skyr und dazu eine Maracuja-Soße

Hauptmahlzeit: Gnocchi-Auflauf

Abendbrot: Suppe mit Ingwer, Karotten und Limetten-Sahne-Topping

Tag 3

Frühstück: Quark mit Zitronen und Kardamom und dazu frische Feigen

Hauptmahlzeit: Kartoffeln aus dem Ofen mit Fenchel

Abendbrot: Kaltschale aus Tomaten mit Mozzarella

Tag 4

Frühstück: Hirsebrei mit Trauben

Hauptmahlzeit: Pancakes mit Ricotta und dazu Aprikosen

Abendbrot: Curry mit Kürbis und Blumenkohl

Tag 5

Frühstück: Skyr-Grieß mit Erdbeeren

Hauptmahlzeit: Toast nach Pizza-Art mit Oliven, Mozzarella und Tomaten

Abendbrot: Tomatenbrot mit Zwiebeln

Tag 6

Frühstück: Gepuffter Amarant mit Obst

Hauptmahlzeit: Bauernfrühstück vegetarisch

Abendbrot: Salat „Nizza“ mit Ei

Tag 7

Frühstück: Pudding mit Joghurt, Beeren und Chia

Hauptmahlzeit: Bruschetta original

Abendbrot: Salat mit Aal, Sprossen und Radieschen

Tag 8

Frühstück: Hellgrüner Power-Smoothie

Hauptmahlzeit: Pesto mit Spaghetti

Abendbrot: Quiche mit Tomaten und Zwiebeln

Tag 9

Frühstück: Pancakes aus Quark mit Obstsalat

Hauptmahlzeit: Ratatouille nach französischer Art

Abendbrot: Risotto aus Weizen mit Tomaten

Tag 10

Frühstück: Vollkornbrötchen mit Frischkäse und Kräutern

Hauptmahlzeit: Flammkuchen „Greek Style“

Abendbrot: Überbackener Ziegenkäse

Tag 11

Frühstück: Quark mit Zitronen und Kardamom

Hauptmahlzeit: Frühjahrsquiche

Abendbrot: Grilltomaten mit einer Füllung aus Fetakäse

Tag 12

Frühstück: Fruchtiger Protein-Smoothie

Hauptmahlzeit: Kürbis auf Endivien-Avocado-Bett

Abendbrot: Überbackene Auberginentaler

Tag 13

Frühstück: Joghurt mit Blaubeeren und Kokos

Hauptmahlzeit: Klassische Kartoffelsuppe

Abendbrot: Vollkornbrot mit einem herzhaften Aufstrich aus Hüttenkäse

Tag 14

Frühstück: Skyr mit Grapefruit, Kiwi und Nüssen

Hauptmahlzeit: Pudding aus Nudeln mit einer Orangensoße

Abendbrot: Mozzarella mit Feigen

Tag 15

Frühstück: Haferbrot mit einem Aufstrich aus Schoko und Banane

Hauptmahlzeit: Klassische Zwiebelsuppe

Abendbrot: Tomate-Feta-Salat

Tag 16

Frühstück: Tropischer Früchtequark

Hauptmahlzeit: Gemüsenudeln mit Sugo aus Tomaten

Abendbrot: Taler aus Ziegenkäse, gratiniert auf Feldsalat

Tag 17

Frühstück: Quark einmal fruchtig

Hauptmahlzeit: Der etwas andere Kartoffelpuffer

Abendbrot: Pumpernickel Allerlei

Tag 18

Frühstück: Kräuter-Quark mit Zucchini auf Vollkornbrot

Hauptmahlzeit: Paprikaschoten gefüllt mit Linsen

Abendbrot: Vollkornbrot mit Frischkäse und Avocado

Tag 19

Frühstück: Chiapudding mit Papaya

Hauptmahlzeit: Creme-Suppe mit Kerbel und Kohlrabi

Abendbrot: Camembert auf Schwarzbrot

Tag 20

Frühstück: Quark mit Öl und Rohkost

Hauptmahlzeit: Nudeln vom Kürbis mit Mangold-Sahne

Abendbrot: Ziegenkäse auf Birnensalat

Tag 21

Frühstück: Joghurt, Chiasamen und Beeren

Hauptmahlzeit: Rührei mit Frühlingszwiebeln

Abendbrot: Dinkelbrot mit Oliven-Dip

Tag 22

Frühstück: Skyr mit Himbeeren, Sauerkirschen und Kiwi

Hauptmahlzeit: Karotten-Curry

Abendbrot: Überbackener Fenchel

Tag 23

Frühstück: Hirse mit Apfel und Walnüssen

Hauptmahlzeit: Tagliatelle mit Zucchini, Karotten und Pinienkernen

Abendbrot: Salat mit Hüttenkäse und Ananas

Tag 24

Frühstück: Quark mit Kefir, Kokos und Honigmelone

Hauptmahlzeit: Penne mit Mozzarella und Auberginen

Abendbrot: Brotsuppe

Tag 25

Frühstück: Müsli mit Quark und Sanddorn sowie Physalis und Trauben

Hauptmahlzeit: Mango-Nudeln

Abendbrot: Bulgur-Salat

Tag 26

Frühstück: Rührei mit Karotten und dazu Brot

Hauptmahlzeit: Steaks aus Blumenkohl

Abendbrot: Pancakes mit Magerquark

Tag 27

Frühstück: Chia-Kokos-Porridge mit Beeren

Hauptmahlzeit: Frühlingsgemüse

Abendbrot: Süßkartoffeltoast mit einem Aufstrich aus Hüttenkäse

Tag 28

Frühstück: Pancakes mit Kiwi und Joghurt

Hauptmahlzeit: Gratin mit Reis-Brokkoli nach italienischer Art

Abendbrot: Avocado gefüllt mit Hüttenkäse, dazu Roggenbrot

Nach dem 4-Wochen-Plan

Desserts und Drinks

Joghurt-Shake mit Heidelbeeren

Dinkelwaffeln mit Kirschsauce

Vanillejoghurt mit Aprikosen

Joghurt mit Mandeln, Kirschen und Orangen

Dickmilch-Shake mit Honig, Heidelbeeren und Mandeln

Quark-Shake mit Bananen

Zu guter Letzt

„Spickzettel“

Glossar

Quellenangaben

Gicht – Das Krankheitsbild

Was genau bedeutet Gicht

Zunächst einmal die kurze Erklärung, was genau man unter dem Begriff Gicht versteht: Gicht ist eine Stoffwechselstörung. Genauer gesagt, ruft diese Stoffwechselstörung schmerzhafte Entzündungen hervor, die sich vor allem in Gelenken bemerkbar machen. Warum gerade in den Gelenken? Entzündungen kommen doch im gesamten Körper vor? Nun, diese Entzündungen werden durch zu viel Harnsäure im Blut verursacht. Diese Harnsäure kristallisiert aus und lagert sich ab, vornehmlich in den Gelenkhäuten. Durch dieses Auskristallisieren kommt es dann zu den schmerzhaften Abläufen. Das Gute ist, das sich diese schmerzhaften Abläufe beeinflussen lassen. Sie lassen sich derart beeinflussen, in dem versucht wird, die Konzentration der Harnsäure im Blut zu kontrollieren. Dies kann man zu einem guten Teil durch eine bewusste Ernährung erreichen.

Zuerst möchte ich jedoch noch etwas auf die Krankheit und ihr gesamtes Bild eingehen, um dann zu der bewussten Ernährung zu kommen.

Historische Bedeutung

Früher war die Gicht auch noch unter dem Namen Zipperlein bekannt. Diese Bezeichnung stammt noch aus dem Mittelalter. Dieses Wort ist vom Mittelhochdeutschen „zipfen“ abgeleitet, welches ursprünglich von trippeln kommt. Dies bezieht sich auf die eigentümliche Gangart von Arthritis-Kranken, die halt nicht mehr der normalen Gangart folgen, sondern aufgrund ihres Krankheitsbildes nur noch gekrümmt und in kurzen Schritten laufen konnten.

Diese Bild wurde schon von Hippokrates beschrieben, aber nicht näher belegt bzw. ergründet. Somit beschreibt das „Zipperlein“ im weitesten Sinne nur die kurzen, möglichen Bewegungen der Extremitäten. Dies liegt in den Entzündungsprozessen der Gelenke begründet. Jedoch ist diese Benennung nicht mehr geläufig und wird auch immer seltener verwendet. Sie sollte hier nur der Vollständigkeit halber aufgeführt werden.

Diese krankhaften Veränderungen wurden in der heutigen Zeit auch bei Mumien gefunden, die bereits einige tausend Jahre alt sind. So ist auch eine Beschreibung im Talmud zu finden, die darauf schließen lässt, dass König Ass von Juda an Gicht litt. Zeitlich wäre dies im 9. Jahrhundert vor Christi einzuordnen.

Im 17. Jahrhundert wurde dieses Krankheitsbild näher beschrieben. In einigen Notizen befinden sich Hinweise, dass die Gicht vornehmlich wohlhabendere Leute heimgesucht hat, meist diejenigen, die in früheren, also jüngeren Jahren sehr üppig gelebt haben. Üppig ist in diesem Fall als reichlich zu verstehen und mit vielen alkoholischen Getränken. Zu dieser Zeit wurde vor allem Wein zu den Speisen gereicht, manchmal zudem auch noch härtere Spirituosen. Da diese Art zu speisen eher wohlhabenden vorbehalten war, hatte die Gicht auch den Beinamen „Krankheit der Könige“.

Könige waren hier aber eher im Sinne der Reichen zu interpretieren, denn die normale Bevölkerung ernährte sich anders und somit im Allgemeinen auch purinärmer. Purinärmer bedeutet eine geringere Aufnahme von Fleisch und Innereien. Das normale Volk ernährte sich eher von Kartoffeln, von Getreideprodukten, wie z. B. Brot oder aber auch von Milchprodukten. Ausnahmen gab es, sofern möglich und man es sich leisten konnte, an Sonntagen und Feiertagen. An diesen Tagen gab es dann auch mal anderen Alkohol, Fleisch oder aber auch mal Fisch. Somit galt Gicht als Wohlstandskrankheit. Hierzu zählten dann berühmte Persönlichkeiten wie Heinrich VIII., Karl V., Peter Paul Rubens, Wallenstein usw.

Seit den 1950er-Jahren setzte aber eine Art Umdenken in Bezug auf Ernährung ein. Wohlstandsernährung basierte jetzt nicht mehr nur auf Fleisch. Wer dem Wohlstand zugewandt war, wählte sein Essen bewusster und auch vielseitiger aus, aber eher weniger fleischlastig. Somit wich die Gicht aus dem Fokus der Wohlstandskrankheiten, allerdings war sie mit dem vermehrten Vorkommen an Fleisch, auch bedingt dadurch, dass es allen Bevölkerungsschichten zugänglich war, nicht mehr nur einer elitären Schicht vorbehalten, sondern nun konnte sie jeder bekommen, der sich übermäßig falsch ernährte. Kommen wir also nun zur Entstehung von Gicht.

Entstehung von Gicht

Wie bereits aus der Geschichte gelernt, ist der zu hohe Harnsäuregehalt dafür verantwortlich. Diese entsteht als Abbauprodukt von Purinen, also durch den Abbau kranker Zellen. Dies lässt sich nicht vermeiden, da der Körper immer kranke Zellen mit der Nahrung aufnimmt. Warum ist zu viel Harnsäure vorhanden? Es gibt hier 2 Möglichkeiten: Entweder hat der Körper davon zu viel produziert, also im Endeffekt zu wenig abgebaut, weil zu viel vorhanden war (dies würde einen Überschuss an Ausgangsprodukten voraussetzen), oder aber die Nieren konnten die Harnsäure nicht oder nicht schnell genug ausscheiden. Bei beiden Möglichkeiten ist also ein Übermaß an Harnsäure vorhanden. Hierbei bilden sich dann mit der Zeit Kristalle. Man spricht dann vom Auskristallisieren. Und irgendwo müssen sich diese Kristalle ablagern und das tun sie leider nur zu gern in der Gelenkhaut. Dort kommt es dann zu Reizungen und schlussendlich zu schmerzhaften Entzündungsprozessen. Dies spiegelt sich dann in einem sogenannten „akuten Gichtanfall“ wider. In diesem Fall wird dann das betroffene Gelenk rot, es schmerzt und es wird dick, es schwillt an.

Arten von Gicht

Diese Symptome zeigen sich je nach Form der Gichterkrankung in unterschiedlich ausgeprägten Symptomen und Laborwerten. Gichterkrankungen werden wie folgt kategorisiert:

Erstmalige ErkrankungWiederholte ErkrankungHyperurikämie, symptomlosHyperurikämie, symptomlos mit KristallbildungKristallbildung, symptomlos ohne HyperurikämieGicht, symptomatisch mit KristallablagerungenGicht, tophös: Ein Tophus ist ein unter der Haut von außen sichtbarer, weißer Fleck, der eine Harnsäureablagerung ist.Gicht, erosiv: Es liegt wenigstens eine Verknöcherung vor.

Diese Formen der Gicht treten nicht zwangsweise einzelne auf, in den meisten Fällen haben Patienten an einigen Gelenken Schmerzen, an anderen Ablagerungen ohne Symptome und zahllose andere Kombination sind denkbar. Weiterhin unterscheidet man zwischen der angeborenen und der erworbenen Gicht, wobei letztere noch weiteren Unterscheidungen unterliegt.

Die angeborene Gicht

Sie tritt am häufigsten auf. Diese ist also eine angeborene Stoffwechselstörung und basiert auf einem Gendefekt. Die Literatur nennt es „Lesch-Nyhan-Syndrom“ oder auch „primäre Hyperurikämie“, vereinfacht „primäre Gicht“. Vornehmlich tritt diese Störung bei der männlichen Bevölkerung auf. Hier produziert der Körper zu viel Harnsäure, die die Nieren nicht abbauen bzw. nicht schnell genug ausscheiden können.

Die erworbene Gicht – krankheitsbedingt

Bei der erworbenen Gicht, der sogenannten „sekundären Gicht“, basiert der Überschuss an Harnsäure nicht auf einen angeborenen Gendefekt, sondern hier liegt die Ursache in anderen Erkrankungen begründet. Diese anderen Erkrankungen verursachen z. B. zu viele kranke Zellen, wie es z. B. bei Tumorerkrankungen der Fall ist. Hier produziert der eigene Körper diese kranken Zellen, die er dann auch wieder abbauen muss. Auch eine Blutarmut kann dieses Verhalten hervorrufen, genauso wie manche Medikamente oder aber auch eine Strahlentherapie. Nicht zu vergessen sind auch Erkrankungen der Niere, die dann eine verminderte Leistung der Ausscheidung zur Folge haben, auch hier steigt dann der Harnsäurespiegel im Körper.

Die erworbene Gicht – nicht krankheitsbedingt

Und es gibt noch die „Wohlstands-Variante“, bei welcher der Mensch freiwillig zu viele „kranke“ Zellen zu sich nimmt, in Form von Haut, Fleisch und Innereien von Tieren oder auch manchem Gemüse. Wohlstands-Variante deshalb, weil hier das Essen im Übermaß vorhanden ist. Begünstigende Faktoren sind zusätzlich noch Übergewicht und eine Alkohol- und Fruktose-reiche Ernährung. Hinzu kommt in den meisten Fällen noch ein Bewegungsmangel. Aber wie genau äußert sich die Gicht?

Merkmale und Symptome der Gicht

Wie schon weiter vorn erwähnt, kommt es zu entzündlichen Prozessen, meist in den Gelenken, aber nicht immer. Dies äußert sich in starken Schmerzen, anfänglich nur bei Bewegung, später, wenn nicht behandelt, auch in Ruhestellung. Hierbei spricht man dann von einer chronischen Gicht. Ich erwähnte bereits, dass es die Gelenke betrifft, aber nicht nur. Daher hier einmal kurz Unterscheidungen:

Gicht in den Gelenken

Hier lagern sich die Harnsäurekristalle in den Gelenken ab. Entzündliche Prozesse entstehen, das Gelenk ist dann gerötet, schwillt an und zum Schluss schmerzt es auch in Ruhestellung. Ab dem Zeitpunkt treten auch physische Veränderungen ein, d. h. das Gelenk beginnt sich zu deformieren, es verändert seine Gestalt. Diese wird auch äußerlich sichtbar. Einhergehend ist damit auch eine eingeschränkte Beweglichkeit, was den Alltag zusätzlich zu den Schmerzen erschwert. Hierbei sei gesagt, dass zwar mit Medikamenten den Schmerzen und dem Entzündungsprozess entgegengewirkt werden kann, jedoch die Deformation nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.

Gicht in den Weichteilen

Jetzt haben wir leider auch das Problem, das sich diese Harnsäurekristalle nicht nur in den Gelenken ablagern, sondern sie können dies auch in den sogenannten Weichteilen. Mit Weichteilen ist hierbei nicht knöchernes Körpergewebe gemeint. So kann so eine Gicht auch oberhalb betroffener Gelenke vorkommen und im Fleisch können sich harte, kleine Gewebeknötchen bilden. Diese haben meist noch weißliche, sichtbare Flecken. Man nennt sie Gelenktophi. Oftmals befinden sich diese Knötchen im Bereich der Füße und Finger. Weichteilgicht kann aber auch die inneren Organe betreffen.

Gicht in den inneren Organen am Beispiel der Nieren