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Unbeschwert leben mit Gicht: Wie Sie sich mit dem 4-Wochen-Ernährungsplan genussvoll und abwechslungsreich zu gesteigertem Wohlbefinden schlemmen – Inklusive Nährwertangaben, 4 Wochen Ernährungsplan und nützlichem "Spickzettel" Haben Sie die Diagnose "Gicht" erhalten und nun steht Ihr Leben auf dem Kopf? Möchten Sie nun wissen, wie Sie mit der richtigen Ernährungs- und Lebensumstellung ganz unkompliziert gegen Ihre Beschwerden vorgehen können? Dabei sollen aber vor allem Genuss, Geschmack und Vielfalt auf dem Teller keinesfalls zu kurz kommen? Dann lassen Sie sich von diesem Ratgeber zeigen, welch beeindruckende Verbesserung Ihrer Lebensqualität mit ganz einfachen Maßnahmen möglich ist! Denn neben ausreichender Bewegung und Gewichtsreduktion spielt vor allem die passend Ernährung eine Schlüsselrolle. Und hier punktet dieses Rezeptbuch mit perfekt kombinierten Gerichten, die vor allem eines sind: Nämlich unverschämt lecker! Entdecken Sie, wie Sie ganz ohne Verzichtsgefühle den Anteil kritischer purinreicher Lebensmittel reduzieren und mit überraschend köstlichen Alternativen satt und glücklich werden. Ob Frühstück, Mittag- oder Abendessen – die leckere Rezeptvielfalt des sorgfältig erstellen 4-Wochen-Plans sorgt mit Highlights wie griechischem Flammkuchen, exotischem Früchtequark oder vegetarischem Bauernfrühstück dafür, dass Sie Schweineschwarte & Co. kein bisschen vermissen werden! - Top informiert: Erfahren Sie alles über Entstehung und Formen der Gicht und entdecken Sie, wie Sie selbst effizient und langfristig beeindruckende Verbesserungen herbeiführen können. - Gesunder Power-Start: Beginnen Sie den Tag mit Leckereien wie Skyr-Grieß mit Erdbeeren, Hirsebrei mit Trauben oder herzhaftem Karotten-Rührei mit Brot. - Sättigende Hauptmahlzeit: Bei Pizzatoast, Spaghetti mit Pesto, Kürbis-Nudeln mit Mangold-Sahne oder italienischem Reis-Brokkoli-Gratin ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei! - Geschmacks-Highlights fürs Abendbrot: Genießen Sie leichte Köstlichkeiten wie gratinierte Ziegenkäsetaler auf Feldsalat, Süßkartoffeltoast mit Hüttenkäseaufstrich oder Salat mit Aal, Sprossen und Radieschen. Die leicht verständlichen Zubereitungsanleitungen machen das Kochen zum Kinderspiel und sorgen auch bei Küchen-Neulingen für leckere Ergebnisse von Anfang an. Zudem gelingt dank der Kombination aus beliebten Klassikern und raffinierten Neuheiten die Umstellung mit Spaß und Abwechslung. Und nach erfolgreichen vier Wochen können Sie sich auf zusätzliche Schlemmereien wie sündige Dinkelwaffeln mit Kirschsauce oder Dickmilch-Shake mit Honig, Heidelbeeren und Mandeln freuen! Sichern Sie sich jetzt Ihren persönlichen Fahrplan und vermeiden Sie Gichtanfälle in der Zukunft. Starten Sie noch heute in ein unbeschwertes Leben voll Genuss, Freude und Leichtigkeit!
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Seitenzahl: 117
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Gicht Kochbuch
Die 123 besten Rezepte für eine genussvolle Ernährung bei Gicht. Mit purinarmen Rezepten Harnsäure senken und Gesundheit verbessern
Inkl. Nährwertangaben und 4 Wochen Ernährungsplan
Kitchen King ist die Plattform für leckere Rezepte aller Art! Hier findet jeder das passende Kochbuch nach seinem Geschmack. Die neusten Foodtrends, altbewährte Methoden, diverse Diäten oder für verschiedene Küchengeräte: Kitchen King hat das richtige Rezeptbuch parat.
Ob Kochanfänger oder Sternekoch, ersparen Sie sich die Mühe Rezepte aufwendig zu sammeln und zu suchen. Die kompakten Kochbücher mit 123 Rezepten sind die Lösung für köstliche Gerichte in jeder Situation, ansprechend aufbereitet und einfach nachzumachen.
Lassen Sie sich inspirieren und verwöhnen Sie sich und Ihre Liebsten mit den besten Rezepten von Kitchen King!
Originale Zweitauflage 2021
Copyright © by Kitchen King
Independently published | ISBN: 9798479619571
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„Wir freuen uns auf Ihren Besuch“
I
n diesem Buch möchte ich Ihnen einmal das Krankheitsbild „Gicht“ näherbringen. Was genau ist Gicht, wie entsteht Gicht und was genau kann man mit einer angepassten Ernährung erreichen? Somit lässt sich, hoffentlich, der Schrecken dieser Krankheit ein wenig mildern und ich möchte auch einen Ausblick geben, was alles mit moderner Ernährung erreicht werden kann. Dazu möchte ich einen Ausblick in Bezug auf das Frühstück, das Abendbrot und vor allem die Hauptmahlzeiten geben. Und damit es nicht langweilig wird, möchte ich daher einen Ausblick auf 4 Wochen geben und dazu anregen, einen abwechslungsreichen Ernährungsplan selbst zu gestalten.
Viel Spaß & guten Appetit!
Inhalt
Vorwort
Gicht – Das Krankheitsbild
Was genau bedeutet Gicht
Historische Bedeutung
Entstehung von Gicht
Arten von Gicht
Die angeborene Gicht
Die erworbene Gicht – krankheitsbedingt
Die erworbene Gicht – nicht krankheitsbedingt
Merkmale und Symptome der Gicht
Gicht in den Gelenken
Gicht in den Weichteilen
Gicht in den inneren Organen am Beispiel der Nieren
Die Stadien der Gicht
Stadium 1: Die Hyperurikämie
Stadium 2: Akuter Gichtanfall
Stadium 3: Die interkritische Phase
Stadium 4: Die chronische Gicht
Die Behandlung
… in Eigenleistung
… mit medikamentöser Unterstützung
Die Behandlung und mögliche Diagnosen
Prognose, Verlauf und Zusammenfassung
Ernährung
Purinarme Ernährung im Überblick
Purin-Lebensmittelampel der DGE
Grünes Licht (uneingeschränkter Verzehr) für purinarme oder purinfreie Lebensmittel
Gelbes Licht (eingeschränkt verwenden) für Lebensmittel mit mittlerem Puringehalt
Rotes Licht (nicht verwenden) für Lebensmittel mit hohem Puringehalt
Keine Radikaldiäten oder strenges Fasten
Tag 1
Frühstück: Hirse-Grütze mit Haselnuss-Mus und Honig-Birnen
Hauptmahlzeit: Gemüse-Frikadellen
Abendbrot: Vollkornbrot mit einem fluffigem Avocado-Mus
Tag 2
Frühstück: Skyr und dazu eine Maracuja-Soße
Hauptmahlzeit: Gnocchi-Auflauf
Abendbrot: Suppe mit Ingwer, Karotten und Limetten-Sahne-Topping
Tag 3
Frühstück: Quark mit Zitronen und Kardamom und dazu frische Feigen
Hauptmahlzeit: Kartoffeln aus dem Ofen mit Fenchel
Abendbrot: Kaltschale aus Tomaten mit Mozzarella
Tag 4
Frühstück: Hirsebrei mit Trauben
Hauptmahlzeit: Pancakes mit Ricotta und dazu Aprikosen
Abendbrot: Curry mit Kürbis und Blumenkohl
Tag 5
Frühstück: Skyr-Grieß mit Erdbeeren
Hauptmahlzeit: Toast nach Pizza-Art mit Oliven, Mozzarella und Tomaten
Abendbrot: Tomatenbrot mit Zwiebeln
Tag 6
Frühstück: Gepuffter Amarant mit Obst
Hauptmahlzeit: Bauernfrühstück vegetarisch
Abendbrot: Salat „Nizza“ mit Ei
Tag 7
Frühstück: Pudding mit Joghurt, Beeren und Chia
Hauptmahlzeit: Bruschetta original
Abendbrot: Salat mit Aal, Sprossen und Radieschen
Tag 8
Frühstück: Hellgrüner Power-Smoothie
Hauptmahlzeit: Pesto mit Spaghetti
Abendbrot: Quiche mit Tomaten und Zwiebeln
Tag 9
Frühstück: Pancakes aus Quark mit Obstsalat
Hauptmahlzeit: Ratatouille nach französischer Art
Abendbrot: Risotto aus Weizen mit Tomaten
Tag 10
Frühstück: Vollkornbrötchen mit Frischkäse und Kräutern
Hauptmahlzeit: Flammkuchen „Greek Style“
Abendbrot: Überbackener Ziegenkäse
Tag 11
Frühstück: Quark mit Zitronen und Kardamom
Hauptmahlzeit: Frühjahrsquiche
Abendbrot: Grilltomaten mit einer Füllung aus Fetakäse
Tag 12
Frühstück: Fruchtiger Protein-Smoothie
Hauptmahlzeit: Kürbis auf Endivien-Avocado-Bett
Abendbrot: Überbackene Auberginentaler
Tag 13
Frühstück: Joghurt mit Blaubeeren und Kokos
Hauptmahlzeit: Klassische Kartoffelsuppe
Abendbrot: Vollkornbrot mit einem herzhaften Aufstrich aus Hüttenkäse
Tag 14
Frühstück: Skyr mit Grapefruit, Kiwi und Nüssen
Hauptmahlzeit: Pudding aus Nudeln mit einer Orangensoße
Abendbrot: Mozzarella mit Feigen
Tag 15
Frühstück: Haferbrot mit einem Aufstrich aus Schoko und Banane
Hauptmahlzeit: Klassische Zwiebelsuppe
Abendbrot: Tomate-Feta-Salat
Tag 16
Frühstück: Tropischer Früchtequark
Hauptmahlzeit: Gemüsenudeln mit Sugo aus Tomaten
Abendbrot: Taler aus Ziegenkäse, gratiniert auf Feldsalat
Tag 17
Frühstück: Quark einmal fruchtig
Hauptmahlzeit: Der etwas andere Kartoffelpuffer
Abendbrot: Pumpernickel Allerlei
Tag 18
Frühstück: Kräuter-Quark mit Zucchini auf Vollkornbrot
Hauptmahlzeit: Paprikaschoten gefüllt mit Linsen
Abendbrot: Vollkornbrot mit Frischkäse und Avocado
Tag 19
Frühstück: Chiapudding mit Papaya
Hauptmahlzeit: Creme-Suppe mit Kerbel und Kohlrabi
Abendbrot: Camembert auf Schwarzbrot
Tag 20
Frühstück: Quark mit Öl und Rohkost
Hauptmahlzeit: Nudeln vom Kürbis mit Mangold-Sahne
Abendbrot: Ziegenkäse auf Birnensalat
Tag 21
Frühstück: Joghurt, Chiasamen und Beeren
Hauptmahlzeit: Rührei mit Frühlingszwiebeln
Abendbrot: Dinkelbrot mit Oliven-Dip
Tag 22
Frühstück: Skyr mit Himbeeren, Sauerkirschen und Kiwi
Hauptmahlzeit: Karotten-Curry
Abendbrot: Überbackener Fenchel
Tag 23
Frühstück: Hirse mit Apfel und Walnüssen
Hauptmahlzeit: Tagliatelle mit Zucchini, Karotten und Pinienkernen
Abendbrot: Salat mit Hüttenkäse und Ananas
Tag 24
Frühstück: Quark mit Kefir, Kokos und Honigmelone
Hauptmahlzeit: Penne mit Mozzarella und Auberginen
Abendbrot: Brotsuppe
Tag 25
Frühstück: Müsli mit Quark und Sanddorn sowie Physalis und Trauben
Hauptmahlzeit: Mango-Nudeln
Abendbrot: Bulgur-Salat
Tag 26
Frühstück: Rührei mit Karotten und dazu Brot
Hauptmahlzeit: Steaks aus Blumenkohl
Abendbrot: Pancakes mit Magerquark
Tag 27
Frühstück: Chia-Kokos-Porridge mit Beeren
Hauptmahlzeit: Frühlingsgemüse
Abendbrot: Süßkartoffeltoast mit einem Aufstrich aus Hüttenkäse
Tag 28
Frühstück: Pancakes mit Kiwi und Joghurt
Hauptmahlzeit: Gratin mit Reis-Brokkoli nach italienischer Art
Abendbrot: Avocado gefüllt mit Hüttenkäse, dazu Roggenbrot
Nach dem 4-Wochen-Plan
Desserts und Drinks
Joghurt-Shake mit Heidelbeeren
Dinkelwaffeln mit Kirschsauce
Vanillejoghurt mit Aprikosen
Joghurt mit Mandeln, Kirschen und Orangen
Dickmilch-Shake mit Honig, Heidelbeeren und Mandeln
Quark-Shake mit Bananen
Zu guter Letzt
„Spickzettel“
Glossar
Quellenangaben
Zunächst einmal die kurze Erklärung, was genau man unter dem Begriff Gicht versteht: Gicht ist eine Stoffwechselstörung. Genauer gesagt, ruft diese Stoffwechselstörung schmerzhafte Entzündungen hervor, die sich vor allem in Gelenken bemerkbar machen. Warum gerade in den Gelenken? Entzündungen kommen doch im gesamten Körper vor? Nun, diese Entzündungen werden durch zu viel Harnsäure im Blut verursacht. Diese Harnsäure kristallisiert aus und lagert sich ab, vornehmlich in den Gelenkhäuten. Durch dieses Auskristallisieren kommt es dann zu den schmerzhaften Abläufen. Das Gute ist, das sich diese schmerzhaften Abläufe beeinflussen lassen. Sie lassen sich derart beeinflussen, in dem versucht wird, die Konzentration der Harnsäure im Blut zu kontrollieren. Dies kann man zu einem guten Teil durch eine bewusste Ernährung erreichen.
Zuerst möchte ich jedoch noch etwas auf die Krankheit und ihr gesamtes Bild eingehen, um dann zu der bewussten Ernährung zu kommen.
Früher war die Gicht auch noch unter dem Namen Zipperlein bekannt. Diese Bezeichnung stammt noch aus dem Mittelalter. Dieses Wort ist vom Mittelhochdeutschen „zipfen“ abgeleitet, welches ursprünglich von trippeln kommt. Dies bezieht sich auf die eigentümliche Gangart von Arthritis-Kranken, die halt nicht mehr der normalen Gangart folgen, sondern aufgrund ihres Krankheitsbildes nur noch gekrümmt und in kurzen Schritten laufen konnten.
Diese Bild wurde schon von Hippokrates beschrieben, aber nicht näher belegt bzw. ergründet. Somit beschreibt das „Zipperlein“ im weitesten Sinne nur die kurzen, möglichen Bewegungen der Extremitäten. Dies liegt in den Entzündungsprozessen der Gelenke begründet. Jedoch ist diese Benennung nicht mehr geläufig und wird auch immer seltener verwendet. Sie sollte hier nur der Vollständigkeit halber aufgeführt werden.
Diese krankhaften Veränderungen wurden in der heutigen Zeit auch bei Mumien gefunden, die bereits einige tausend Jahre alt sind. So ist auch eine Beschreibung im Talmud zu finden, die darauf schließen lässt, dass König Ass von Juda an Gicht litt. Zeitlich wäre dies im 9. Jahrhundert vor Christi einzuordnen.
Im 17. Jahrhundert wurde dieses Krankheitsbild näher beschrieben. In einigen Notizen befinden sich Hinweise, dass die Gicht vornehmlich wohlhabendere Leute heimgesucht hat, meist diejenigen, die in früheren, also jüngeren Jahren sehr üppig gelebt haben. Üppig ist in diesem Fall als reichlich zu verstehen und mit vielen alkoholischen Getränken. Zu dieser Zeit wurde vor allem Wein zu den Speisen gereicht, manchmal zudem auch noch härtere Spirituosen. Da diese Art zu speisen eher wohlhabenden vorbehalten war, hatte die Gicht auch den Beinamen „Krankheit der Könige“.
Könige waren hier aber eher im Sinne der Reichen zu interpretieren, denn die normale Bevölkerung ernährte sich anders und somit im Allgemeinen auch purinärmer. Purinärmer bedeutet eine geringere Aufnahme von Fleisch und Innereien. Das normale Volk ernährte sich eher von Kartoffeln, von Getreideprodukten, wie z. B. Brot oder aber auch von Milchprodukten. Ausnahmen gab es, sofern möglich und man es sich leisten konnte, an Sonntagen und Feiertagen. An diesen Tagen gab es dann auch mal anderen Alkohol, Fleisch oder aber auch mal Fisch. Somit galt Gicht als Wohlstandskrankheit. Hierzu zählten dann berühmte Persönlichkeiten wie Heinrich VIII., Karl V., Peter Paul Rubens, Wallenstein usw.
Seit den 1950er-Jahren setzte aber eine Art Umdenken in Bezug auf Ernährung ein. Wohlstandsernährung basierte jetzt nicht mehr nur auf Fleisch. Wer dem Wohlstand zugewandt war, wählte sein Essen bewusster und auch vielseitiger aus, aber eher weniger fleischlastig. Somit wich die Gicht aus dem Fokus der Wohlstandskrankheiten, allerdings war sie mit dem vermehrten Vorkommen an Fleisch, auch bedingt dadurch, dass es allen Bevölkerungsschichten zugänglich war, nicht mehr nur einer elitären Schicht vorbehalten, sondern nun konnte sie jeder bekommen, der sich übermäßig falsch ernährte. Kommen wir also nun zur Entstehung von Gicht.
Wie bereits aus der Geschichte gelernt, ist der zu hohe Harnsäuregehalt dafür verantwortlich. Diese entsteht als Abbauprodukt von Purinen, also durch den Abbau kranker Zellen. Dies lässt sich nicht vermeiden, da der Körper immer kranke Zellen mit der Nahrung aufnimmt. Warum ist zu viel Harnsäure vorhanden? Es gibt hier 2 Möglichkeiten: Entweder hat der Körper davon zu viel produziert, also im Endeffekt zu wenig abgebaut, weil zu viel vorhanden war (dies würde einen Überschuss an Ausgangsprodukten voraussetzen), oder aber die Nieren konnten die Harnsäure nicht oder nicht schnell genug ausscheiden. Bei beiden Möglichkeiten ist also ein Übermaß an Harnsäure vorhanden. Hierbei bilden sich dann mit der Zeit Kristalle. Man spricht dann vom Auskristallisieren. Und irgendwo müssen sich diese Kristalle ablagern und das tun sie leider nur zu gern in der Gelenkhaut. Dort kommt es dann zu Reizungen und schlussendlich zu schmerzhaften Entzündungsprozessen. Dies spiegelt sich dann in einem sogenannten „akuten Gichtanfall“ wider. In diesem Fall wird dann das betroffene Gelenk rot, es schmerzt und es wird dick, es schwillt an.
Diese Symptome zeigen sich je nach Form der Gichterkrankung in unterschiedlich ausgeprägten Symptomen und Laborwerten. Gichterkrankungen werden wie folgt kategorisiert:
Diese Formen der Gicht treten nicht zwangsweise einzelne auf, in den meisten Fällen haben Patienten an einigen Gelenken Schmerzen, an anderen Ablagerungen ohne Symptome und zahllose andere Kombination sind denkbar. Weiterhin unterscheidet man zwischen der angeborenen und der erworbenen Gicht, wobei letztere noch weiteren Unterscheidungen unterliegt.
Sie tritt am häufigsten auf. Diese ist also eine angeborene Stoffwechselstörung und basiert auf einem Gendefekt. Die Literatur nennt es „Lesch-Nyhan-Syndrom“ oder auch „primäre Hyperurikämie“, vereinfacht „primäre Gicht“. Vornehmlich tritt diese Störung bei der männlichen Bevölkerung auf. Hier produziert der Körper zu viel Harnsäure, die die Nieren nicht abbauen bzw. nicht schnell genug ausscheiden können.
Bei der erworbenen Gicht, der sogenannten „sekundären Gicht“, basiert der Überschuss an Harnsäure nicht auf einen angeborenen Gendefekt, sondern hier liegt die Ursache in anderen Erkrankungen begründet. Diese anderen Erkrankungen verursachen z. B. zu viele kranke Zellen, wie es z. B. bei Tumorerkrankungen der Fall ist. Hier produziert der eigene Körper diese kranken Zellen, die er dann auch wieder abbauen muss. Auch eine Blutarmut kann dieses Verhalten hervorrufen, genauso wie manche Medikamente oder aber auch eine Strahlentherapie. Nicht zu vergessen sind auch Erkrankungen der Niere, die dann eine verminderte Leistung der Ausscheidung zur Folge haben, auch hier steigt dann der Harnsäurespiegel im Körper.
Und es gibt noch die „Wohlstands-Variante“, bei welcher der Mensch freiwillig zu viele „kranke“ Zellen zu sich nimmt, in Form von Haut, Fleisch und Innereien von Tieren oder auch manchem Gemüse. Wohlstands-Variante deshalb, weil hier das Essen im Übermaß vorhanden ist. Begünstigende Faktoren sind zusätzlich noch Übergewicht und eine Alkohol- und Fruktose-reiche Ernährung. Hinzu kommt in den meisten Fällen noch ein Bewegungsmangel. Aber wie genau äußert sich die Gicht?
Wie schon weiter vorn erwähnt, kommt es zu entzündlichen Prozessen, meist in den Gelenken, aber nicht immer. Dies äußert sich in starken Schmerzen, anfänglich nur bei Bewegung, später, wenn nicht behandelt, auch in Ruhestellung. Hierbei spricht man dann von einer chronischen Gicht. Ich erwähnte bereits, dass es die Gelenke betrifft, aber nicht nur. Daher hier einmal kurz Unterscheidungen:
Hier lagern sich die Harnsäurekristalle in den Gelenken ab. Entzündliche Prozesse entstehen, das Gelenk ist dann gerötet, schwillt an und zum Schluss schmerzt es auch in Ruhestellung. Ab dem Zeitpunkt treten auch physische Veränderungen ein, d. h. das Gelenk beginnt sich zu deformieren, es verändert seine Gestalt. Diese wird auch äußerlich sichtbar. Einhergehend ist damit auch eine eingeschränkte Beweglichkeit, was den Alltag zusätzlich zu den Schmerzen erschwert. Hierbei sei gesagt, dass zwar mit Medikamenten den Schmerzen und dem Entzündungsprozess entgegengewirkt werden kann, jedoch die Deformation nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.
Jetzt haben wir leider auch das Problem, das sich diese Harnsäurekristalle nicht nur in den Gelenken ablagern, sondern sie können dies auch in den sogenannten Weichteilen. Mit Weichteilen ist hierbei nicht knöchernes Körpergewebe gemeint. So kann so eine Gicht auch oberhalb betroffener Gelenke vorkommen und im Fleisch können sich harte, kleine Gewebeknötchen bilden. Diese haben meist noch weißliche, sichtbare Flecken. Man nennt sie Gelenktophi. Oftmals befinden sich diese Knötchen im Bereich der Füße und Finger. Weichteilgicht kann aber auch die inneren Organe betreffen.