Kirchenmäuse und das Froschphantom - Heinrich Stüter - E-Book

Kirchenmäuse und das Froschphantom E-Book

Heinrich Stüter

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Beschreibung

Seit einiger Zeit verschwinden aus der Sakristei der St. Johannes Kirche immer wieder Dinge, die zwar nicht von großem materiellen Wert, aber doch für den Gottesdienst und manchen Menschen von großer Bedeutung sind. Lassen die riesigen Fußspuren, die unsere Messdiener entdecken auf den Täter schließen? Werden sie den mysteriösen Dieb überführen können?

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Seitenzahl: 45

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Für die fleißigen Messdiener von St. Johannes

Inhaltsverzeichnis

Eine verschwundene Kinderbibel

Wo sind die Ministrantenplaketten

Das Froschphantom schlägt wieder zu

Ahmed und Mohammed

Im Freibad

Eine außerordentliche Gruppenstunde

Das Froschphantom

Kirchenmäuse und das Froschphantom

Eine verschwundene Kinderbibel

„Liebe Brüder und Schwestern, liebe Gemeinde, bevor wir mit dem Gottesdienst beginnen, noch einige Informationen.“

Wie jeden Sonntag vor der Messe steht Gemeindereferentin Frau Munter auf der Altarinsel und verkündigt die neuesten Neuigkeiten aus der Gemeinde.

„In der letzten Woche verstarben Frau Renate Schuster im Alter von dreiundneunzig Jahren und Herr Gottfried Bussmann, im Alter von achtundachtzig Jahren. Die Beisetzung findet jeweils am Dienstag um 8:30 Uhr und am Donnerstag um 10:45 Uhr auf dem Querenburger Friedhof statt. Der Herr gebe den Verstorbenen die ewige Ruhe.“ „Und das ewige Licht leuchte ihnen“, antwortet die Gemeinde.

„Am Mittwoch Nachmittag um 15 Uhr läd die Kfd zum gemeinsamen Kaffeeklatsch ins Gemeindezentrum ein“, fährt Frau Munter fort. „Ja, und dass ich es nicht vergesse: Es sind noch nicht alle Bibeln von ihren Eigentümern nach der Bibelausstellung abgeholt worden. Sie liegen in der Sakristei bereit. Wer seine Bibel noch nicht zurück hat, möge sie doch bitte nach der Messe dort abholen. Nun wünsche ich uns allen noch einen gesegneten Gottesdienst.“ Damit tritt sie von der Altarinsel zurück und lässt sich in der ersten Bank des Mittelschiffs nieder. Das Glöckchen bimmelt, und Pastor Appelbaum schreitet, begleitet von vier Messdienern, zum Altar.

Die Messe ist wie jeden Sonntag, nur geht es heute in der Lesung und im Evangelium ums Essen. Um das Manna, das vom Himmel fiel und die aus Ägypten geflohenen Israeliten sättigte, und um die wunderbare Brotvermehrung.

Als dann noch der Herr Pastor in seiner Predigt nach der Lieblingsspeise Jesu fragt, meldet sich Mats' Magen, der heute noch nichts zu tun bekommen hatt, lauthals zu Wort. Jojo, die direkt neben ihm sitzt, kann sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Aber gottlob ist die Predigt nicht von langer Dauer, so dass es bald für die vier Messdiener schon wieder etwas zu tun gibt.

Nach der Messe melden sich vier Damen und ein Herr aus der Gemeinde in der Sakristei.

„Sie möchten Ihre Bibeln abholen?“, fragt Frau Munter.

„Dann kommen Sie 'mal mit nach hinten.“

Die Gemeindereferentin voran, gehen sie durch den Umkleideraum der Ministranten, in den dahinter liegenden Wirtschaftsraum. Frau Munter weist auf eine Ablage, auf der vier verschieden große Bibeln liegen:

„Hier, wenn Sie sich Ihre Exemplare heraussuchen würden. Und noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön. Die Ausstellung hat einen großen Anklang über die Gemeindegrenzen hinaus gefunden.“

Die fünf treten an die Ablage heran, und nicht lange, dann haben die vier Bibeln ihren Besitzer wieder gefunden. Nur eine Frau schaut sich suchend, mit leeren Händen um.

Frau Munter blickt in ein enttäuschtes Gesicht:

„Frau Schmidt, suchen Sie noch etwas?“

„Ja, meine Bibel. Es war eine alte Kinderbibel. Meine Bibel, die ich zu meiner Kommunion geschenkt bekommen habe. Die war wohl nicht sehr wertvoll, aber sie hatte sehr schöne Bilder. Sie ist nicht dabei.“

Traurig legt Frau Schmidt den Kopf schräg und hebt leicht die linke Schulter.

„Sie wird doch wohl nicht weg gekommen sein? Vielleicht hat sie jemand aus Versehen mitgenommen.“

„Wir haben ja die Namen aller, die sich an der Bibelausstellung beteiligt haben. Ich werde mal nachfragen, ob jemand versehendlich Ihre Bibel mitgenommen hat. Es wird sich alles aufklären“, versucht die Gemeindereferentin sie zu beruhigen.

Im Umkleideraum wechseln die Ministranten nachdenkliche Blicke. Durch die offene Tür haben sie jedes Wort mitbekommen. Aus Versehen eine falsche Bibel mitgenommen, wo doch alles genauestens dokumentiert wurde? Name des Gebers, Anzahl und Art der Bibeln? - Schier unmöglich!

Und sie behalten Recht:

Nach vier Tagen mühevoller Telefoniererei muss Frau Munter resigniert feststellen, dass jeder der Leihgeber nur seine eigene Bibel zurückbekommen hat. Doch wo ist die Kinderbibel, die allein einen ideellen Wert hat, abgeblieben?

Da jetzt Ferien sind, erklären sich Paula und Mats bereit, noch einmal alles in der Sakristei auf den Kopf zu stellen, um nach der Bibel zu suchen. Vielleicht ist sie ja zwischen andere Dekosachen gerutscht, oder aus Versehen in einen Schrank geräumt worden. Dass sie gestohlen sein könnte, kann sich beim besten Willen niemand vorstellen.

Jedoch alles Suchen bleibt ohne Erfolg.

Wo sind die Ministrantenplaketten?

Es ist Samstag. Das mysteriöse Ereignis um die verschwundene Kinderbibel ist nicht einmal eine Woche her, als Hannah mit ihrem Vater und Leon, ihrem jüngeren Bruder, die Vorabendmesse besucht. Sie haben gerade in der ersten Bank Platz genommen, als sich auch schon die Sakristeitür öffnet und Lennart heraus kommt. Er winkt Hannah zu sich und Hannah weiß bescheid: Es ist jemand ausgefallen, und sie soll einspringen. Na ja, begeistert ist sie nicht, aber schließlich geht sie dann doch. In der Sakristei legt sie Talar und Rochet an. Schließlich fehlt ihr noch die Ministrantenplakette. Da sie ja nicht zum Dienst eingeplant ist, hat sie ihre nicht dabei. Für diesen Fall liegen immer einige im Schrank bereit. Lennart öffnet die Tür und langt, ohne genau hinzuschauen, dort hinein. Doch seine Hand greift ins Leere. Erst jetzt sieht er genau hin. Er ist entsetzt: Alle sechs Plaketten sind verschwunden. Fragend schaut er die anderen an. Selbst Pastor Appelbaum und Frau Munter sind fassungslos. Wie kann das sein? Die Plaketten haben doch immer ihren festen Platz. Es würde auch niemand nur im Traum daran denken, sie woanders hinzuräumen.

„Ach komm, es wird auch 'mal ohne Plakette gehen.“