Knuddel-Muddel und der Klabautermann - Heinrich Stüter - E-Book

Knuddel-Muddel und der Klabautermann E-Book

Heinrich Stüter

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Beschreibung

Schon lange hat der kleine Pirat Knuddel-Muddel seinen Freund Steffen nicht mehr gesehen. Als er ihn schließlich besucht, liegt Steffen mit heftigen Schmerzen im Bett. Das nass-kalte Wetter macht ihm schwer zu schaffen. Aber dann erinnert sich Knuddel an seine Insel im Süden. Bei seiner letzten großen Fahrt hatte er sie entdeckt. Und sie beschließen, sich gemeinsam auf den Weg zu machen. Auf den Weg zu der Insel unter der Sonne. Allerdings, ganz ohne Abenteuer wird die Reise nicht vonstatten gehen.

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Seitenzahl: 24

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Inhalt:

Träume und ein kranker Freund

Ein blinder Passagier

Ein Schiffbrüchiger

Ein Freund in Gefahr

Auf der Pirateninsel

Ein Picknick am Strand

Träume und ein kranker Freund

Viele Monate sind ins Land gegangen seit Knuddels ersten großen Reise und der alte Trott hatte ihn wieder voll im Griff:

Des morgens bei Sonnenaufgang fuhr er mit seinem kleinen Schiffchen hinaus zu den Sandbänken, um die großen Handelssegler zu warnen, auch wenn dieses eigentlich nicht nötig gewesen wäre, hatte er doch eine Heringstonne mit einer orangenen Fahne darauf dort fest verankert. Den Seeleuten aber fehlte der Spaß, den er dort verbreitete, wenn er in seinem Piratenkostüm auf seinem kleinen Schiff – seinen Säbel schwingend – wie ein Wilder herumsprang und ihnen drohte, sie mit seiner Kanone zu versenken. Dann freuten sich alle an Bord. Sie lachten und warfen Knuddel etwas von ihrer Ladung herüber.

Ja, so fing es vor vielen Jahre an mit Knuddel-Muddel, dem freundlichen Piraten. Damals sollte er das Fischereihandwerk von seinem Vater erlernen. Aber wenn er dann so die Fische im Netz liegen sah, wie sie zappelnd um ihr Leben bangten, bekam er Mitleid mit ihnen. „Nein, Fischer werden möchte ich nicht“, sagte er dann. „Ich werde lieber Pirat. Das wollte ich immer schon sein.“

Ja, so fing das an mit Knuddel-Muddel, dem freundlichen Piraten. Er fuhr hinaus zu den Sandbänken, um die Handelsschiffe zu kapern. Aber anstatt sie zu überfallen, machte er sie durch seine Anwesenheit auf die Gefahr aufmerksam, die ihnen dort drohte.

Zum Dank dafür, dass er sie vor den gefährlichen Sandbänken warnte, warfen ihm die Seeleute immer etwas von ihrer Ladung herüber. Mit der Zeit hatte er so eine beträchtliche Anzahl der unterschiedlichsten Dinge in seiner Vorratskammer, so dass er es eigentlich nicht mehr nötig hatte, dort hinauszufahren.

Zudem hatte er ja auch jetzt noch den Schatz, den er von seiner letzten Reise mitbrachte. - Nein, für sein Auskommen war gesorgt. Aber dennnoch fuhr er jeden Morgen hinaus.

Es mochte aus Gewohnheit sein, so wie das eben ist, wenn man etwas schon sehr lange getan hat. Man denkt dann schon gar nicht mehr darüber nach – macht es einfach.

Eben so erging es auch Knuddel-Muddel. Und wenn er dann dort draußen bei den Sandbänken in seinem Schiffchen auf die großen Segler wartete, dachte er immer häufiger an seine Insel und vor allen Dingen an Jule, dem Meermädchen.

Langsam vertrieb der sich ankündigende Herbst mit trübem, wolkenverhangenem Himmel und immer wieder aufkommenden kalten Regenschauern die letzten schönen Tage des Sommers.

Da nun die Dunkelheit immer früher einsetzte, die Tage immer kürzer wurden, blieb Knuddel auch nicht mehr so lange auf See draußen bei den Sandbänken. Und auch die Tage, an denen er überhaupt nicht hinausfahren konnte, häuften sich zusehends.