Kirchenmäuse und das Gespenst von St. Johannes - Heinrich Stüter - E-Book

Kirchenmäuse und das Gespenst von St. Johannes E-Book

Heinrich Stüter

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Beschreibung

Seit dem 1. Advent kommt es in der St.Johannes-Kirche immer wieder zu mysteriösen Vorfällen. - eine Rose, die aus der Vase heraus, plötzlich vor dem Engel Gabriel liegt, - ein umgeworfener Brotkorb, - ein Schaf, das sich hingelegt hat, damit fängt alles an und es endet förmlich in einer Katastrophe. Nur wer ist für das Durcheinander verantwortlich? Wer hat den Josef geschrottet? Wer hat den Engel abstürzen lassen? So viele Fragen! Werden unsere Kirchenmäuse sie lösen können?

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Seitenzahl: 36

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Für die fleißigen Messdiener von St. Johannes

Inhaltsverzeichnis

Advent, eine arbeitsreiche Zeit

Schreck am Heiligabend

Gute Pressearbeit ist alles

Sturz aus den Höhen

Nasse Spuren

Quasimodo

Advent, eine arbeitsreiche Zeit

Es ist Freitag, der 23. November. Einer von den typischen Novembertagen, wie man sie am liebsten zuhause vom Sofa aus erlebt. Schon den ganzen Tag nieselt es aus einem wolkenverhangenen, grauen Himmel. Aber es ist auch Gruppenstunde der Messdiener unserer Gemeinde. Und so stehen bereits gegen viertel vor fünf Greta, Hannah, Louisa, Jojo, die eigentlich Johanna heißt, und ihr Bruder Benedikt eng zusammengedrängt im überdachten Eingangsbereich des Gemeindezentrums und warten auf Arnim, der den Schlüssel zum Gruppenraum hat. So nach und nach finden sich auch Christian und Tim ein. Wie gebannt schauen die sieben die Auffahrt zum Marktplatz hinunter, wo hoffentlich bald Arnim auftauchen wird.

„Na endlich“, atmen die sieben auf, als der, in Begleitung seines Bruders Lennart neben dem Schaukasten der Gemeinde erscheint. Freudestrahlend, aber auch mit einem vielsagenden Blick auf seine Armbanduhr begrüßt Christian die beiden.

„Ne, ne“, schüttelt Lennart den Kopf. „Hier, genau pünktlich! Siebzehn Uhr.“ Und er tippt dabei auf seinen Kronometer „Ach schmeiß doch deine olle Zwiebel weg“; frozelt nun auch Tim. So streiten die drei noch eine geraume Zeit, während Arnim bereits die Tür öffnet.

In diesem Moment kommt Herr Vieting vom Gemeinderat auf die Streithähne zu:

„Na, kann ich helfen?“

Und er braucht auf eine Antwort nicht lange zu warten:

„Wissen Sie, wie spät das ist“, ergreift Lennart das Wort.

„Na klar“.

Herr Vieting schiebt den Ärmel seiner dicken Jacke zurück und schaut auf seine schon recht betagte, mechanische Armbanduhr. „Hmmm ja, es ist jetzt genau.... drei Minuten nach fünf.“

Triumpfierend schaut Lennart seinen Freund an.

„Da siehste, doch keine Zwiebel“, strahlt er.

„Aber können wir Ihnen helfen“, wendet er sich nun wieder Herrn Vieting zu.

„Ja“, nickt dieser. „Ihr wisst doch, dass wir immer vor Weihnachten diese adventliche Darstellung im Seitenschiff der Kirche aufbauen. Na ja, Mariens Verkündigung, dann Marias Besuch bei Elisabeth und so weiter. Bis es dann in der großen Weihnachtskrippe gipfelt. Nun, ihr hattet doch auch bei unserer großen Aufräumaktion versprochen, in Zukunft dabei mitzuhelfen. Die Männer von der KAB sind zwar noch gut drauf, aber es wäre doch schön, wenn so langsam einmal ihr Jüngeren das übernehmen könntet. Das würde euch sicher Spaß machen. Ich denke, dass ihr das gut in eure Gruppenstunde einbinden könntet. Anfangen würde ich dann am nächsten Freitag wie gewohnt um siebzehn Uhr. Wenn dann einer oder zwei kräftige Jungen von euch dabei sein könnten, denen ich das alles zeigen kann, das wär schon super.“

Die drei schauen sich nickend an.

„Na klar, das hört nicht schlecht an. Ich denke, wir kriegen das schon hin“, meint Christian.

„Wir wollen das gleich 'mal mit den anderen besprechen.“

Aber dann ist es Tim, der hervor tritt und sich spontan anbietet:

„Meine Oma ist ja auch dabei. Sie macht ja die Gewänder der Figuren fertig. Dann komm ich mit ihr zusammen zur Kirche. Kein Problem!“

Als eine Woche später, am 30. November kurz vor fünf Uhr nachmittags Herr Vieting auf dem Kirchplatz ankommt, wird er schon freudig von den KAB-Männern am Glühweinstand empfangen.

„Na, einen Glühwein mit Schuss?“, flaxen sie. Doch so gerne er sich auch zu ihnen gesellt hätte, er winkt ab:

„Ne, ne, erst muss ich noch etwas erledigen, aber nachher gerne.“

Er geht weiter, schließt die Kirche auf und schaut sich erstaunt um. Er wundert sich, denn überall auf dem Fußboden ist trocknes Laub verstreut, obwohl die Putzfrau noch nach der letzten Messe durchgefegt hat, da ist er sich sicher. Er geht in die Sakristei, schaltet das Licht an. Und auch hier, vor der Altarinsel ist überall trocknes Laub verstreut. Na ja, denkt er, dann fegen wir eben nachher noch kurz durch, kein Problem.

Wenig später treffen dann schon Tim mit seiner Oma ein. Auch Frau Krumen vom Gemeiderat ist mit von der Partie.

Schnell sind Böcke und Platten für den Unterbau bereitgelegt. Und während Tims Oma mit Frau Krumen die Gewänder für die Figuren herrichtet, bauen die beiden Männer das Haus der Maria auf. Nach nicht einmal zwei Stunden steht dann die ganze Darstellung bis ins kleinste Detail.