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Es ist April. Der Frühling hat endlich den kalten Winter verdrängt. Überall im Garten herrscht reges Treiben. Auch die Familie Tauber ist emsig mit dem Nestau beschäftigt. Doch plötzlich verschwindet Traudel, die Frau des Richard Tauber. In seiner Not bittet er Kommissar Fox die Suche nach ihr zu übernehmen. Es gibt viele Spuren. Kann Kommissar Fox dennoch das Verschwinden aufklären?
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Seitenzahl: 21
Ein ganz normaler Frühlingsmorgen
Wo steckt Traudel Taube
Ein fliegendes Schwein
Ein Ehestreit
Eine neue Spur
Endlich eine heiße Spur
Das Verhör
Erst wenige Tage ist es her, dass der Frühling vom Winter das Zepter übernommen hat. Auf den Beeten haben Krokusse und Osterglocken mit ihrer Farbenpracht die kleinen Schneeglöckchen abgelöst und in allen Ecken des Gartens herrscht reges Treiben. Bereits eine Stunde vor Sonnenaufgang begrüßt das Rotkehlchen mit seinem weitschallenden Gesang den neuen Tag und weckt damit all die anderen gefiederten Freunde. Schon bald stimmen Finken, Meisen und Amseln in das Konzert mit ein. Wer wollte da noch schlafen?
Ja, und dann wird geschafft:
In allen Winkeln des Gartens krabbelt und flattert es. Dünne Zweige, Grashalme, trockenes Laub und Moos werden zusammen getragen. Und wenn man Glück hat, dann findet sich noch ein Büschel Haare, die sich der Nachbarshund vor Kurzem aus dem Fell gerissen hat. All das wird jetzt für den Nestbau gebraucht. Am leichtesten haben es da die Meisen, denn sie bevorzugen eine Höhle zum Brüten. Vielleicht hat auch ein braver Mensch ihnen ein Nistkasten gebaut. Da ist das Nest schon vor Unwettern oder einem Räuber geschützt. Aber all die anderen Freunde, die lieber in Sträuchern, Hecken oder Bäumen brüten, haben schon viel Arbeit damit, ihr Nest vor Unwettern und Nesträubern zu schützen. Es ist nicht selten vorgekommen, dass ein starker Sturm so ein Nest gepackt und davon gerissen hat. Ja, und genau so wie die anderen gefiederten Freunde ist auch die Familie Tauber „sehr fleißig“ mit dem Nestbau beschäftigt.
„Traudel, meine Liebe“, wendet sich Richard seiner Frau zu. „Dort drüben auf der Wiese hinter dem Teich, grruu, gruuu, da habe ich gestern ganz weiches Moos entdeckt. Damit könnten wir doch super das Nest auspolstern, grruu, grruu.“
„Flieg doch einmal 'rüber und besorge etwas davon. Ich werde inzwischen noch ein paar Zweige einflechten, das es auch stabil ist, grruu, grruu.“
Missmutig schaut ihn seine Frau an.
„Eigentlich hab ich heute schon genug geschuftet,“ murrt sie. „Erst einmal satt essen und dann ein kleines Schläfchen, das sollte ich machen. Schließlich muss ich ja bald die Eier legen. Und dafür brauch ich all meine Kraft. Aber ihr Kerle versteht ja davon nichts.“
Einen finsteren Blick wirft sie ihm noch zu, macht sich aber dann doch auf den Weg.