5,49 €
Noch bevor er in den Kindergarten kommt, lernt der kleine Felix seine Nachbarin kennen, eine ganz normale ältere Dame. Ganz normal? Nein, denn sie hat ein Geheimnis, das Felix bald lüften wird. Von da an erlebt er mit ihr die tollsten, traumhaftesten Abenteuer.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 49
unserer netten Nachbarin Uschi
Traumhafte Abenteuer eines kleinen Jungen
In der Ich-Version erzählt.
Aufgeschrieben und gezeichnet von Heinrich Stüter
Düsenuschis Geheimnis
Das Geheimnis um den verlorenen Schlüssel
Das gestohlene Buch
Der geheimnisvolle Ring
Auf dem Mars
Der Mäusevater
Für Papa und Mama ist sie die nette Nachbarin, die gerne Blümchen pflanzt, immer zu einem Spaß aufgelegt ist und mir hilft, wenn ich im Garten zu tun habe. -Ich weiß das aber besser.
Solange ich denken kann, schenkte sie mir einen von ihren Superkeksen, sobald sie mich im Garten sah.
Zu Anfang dachte ich mir nichts dabei. Wenn man noch so klein ist, nimmt man gerne jedes Leckerchen, ohne zu fragen. Aber man wird mit dem Alter auch klüger . Und so ging ich ihr eines Tages nach, als sie wieder von ihren Superkeksen holte.
„Setze dich dort so lange hin“, sagte sie und zeigte im Wohnzimmer auf das Sofa. Doch wohin sollte ich mich setzen? Überall machten sich Gestalten breit, die aussahen wie kleine
Menschen, mit denen man aber weder reden, noch spielen konnte.
Nach dem ersten Versuch eines vernünftigen Gespräches ließ die erste Gestalt bereits ihren Kopf hängen und eine andere verlor ein Bein. Also ging ich und suchte nach Uschi. Doch nirgendwo war sie zu finden. Sollte ich nun wieder zu Mami und Papi gehen? Aber dann würde ich keine Kekse bekommen. Also blieb ich noch eine Weile und vertrieb mir die Zeit mit der Umgestaltung von Uschis Wohnzimmer.
Ich war gerade dabei, die Blumenhocker umzusetzen, als sie plötzlich wie aus dem Boden gewachsen vor mir stand, und mir ein ganzes Paket von ihren Superkeksen entgegen hielt. „Hier iss, aber nicht soviel auf einmal!“
Natürlich musste ich sie zur Mami begleiten, denn so eine alte Dame ist manchmal schon etwas wackelig auf den Beinen.
Wo mag sie nur gewesen sein? Überlegte ich die ganze Zeit, als ich mein Mittagsschläfchen machen sollte. Und ich beschloss ganz fest, beim nächsten Mal nicht auf dem Sofa sitzen zu bleiben, sondern ihr heimlich zu folgen. Und genau so tat ich es dann auch.
An welchem Tag das war, weiß ich nicht mehr so genau, aber die Sonne schien warm, und ich war gerade dabei, mein Dreirad zu reparieren.
„Bei so einer anstrengenden Arbeit kann man gut eine Stärkung gebrauchen“, dachte ich. Und als wenn sie das gehört hätte, stand plötzlich Uschi auf ihrem Balkon: „Möchtest du einen Keks haben?“, fragte sie. „Dann komm einmal mit.“
Natürlich ließ ich mir das nicht zweimal sagen. Aber diesmal blieb ich nicht im Wohnzimmer, sondern schlich ihr heimlich nach.
Doch wo war sie plötzlich? Weder in der Küche, noch im Schlafzimmer konnte ich sie finden. Aber die Wandschranktür in ihrem Flur stand einen Spalt weit auf. Ganz langsam öffnete ich sie so weit, dass ich einen vorsichtigen Blick hinein werfen konnte.
Die Eimer und Besen, welche in einem ordentlichen Wandschrank auf dem Boden herum stehen, waren in eine Ecke geschoben, und genau an der Stelle, wo sie hätten stehen sollen, gähnte ein großes Loch im Boden.
Mama sagt zwar immer, ich soll nicht so neugierig sein, aber dieser Sache musste ich doch auf den Grund gehen.
Vorsichtig öffnete ich die Tür weiter und schob zuerst meinen Kopf, und dann mich ganz hindurch. So konnte ich genau in das Loch hinein sehen. Es war etwa so groß wie die Klappe, die auf unseren Dachboden führt. Manchmal hat mich der Papi mit nach oben genommen.
Wahrscheinlich ahnt er, dass ich sehr gerne dort oben bin, denn da stehen so viel interessante Dinge herum, dass ich ja eigentlich dort gar nicht wieder herunter möchte, und Papi tief in die Trickkiste seiner Überredungskunst greifen muss, um mich von dort wieder weg zu bringen.
Ja, genau, es hatte auch eine Klappe, die seitlich gegen die Wand gelehnt war. Und bei näherem Hinsehen konnte ich eine steile Treppe erkennen, die in die Tiefe führte. Wie tief, das kann ich nicht genau sagen, denn ich kann nur : 2,3,7,8 und 9 zählen, was für mein Alter schon ganz beachtlich ist, sagt Mami, aber das reicht bei Weitem nicht aus, um auch nur annähernd dieses unendlich tiefe Loch zu beschreiben. Und würde nicht ganz unten ein kleines Licht gebrannt haben, hätte ich überhaupt den Boden nicht sehen können.
Ob ich dann dort hinunter gegangen wäre, weiß ich nicht, denn es gibt drei Sachen, vor denen ich Angst habe. Das ist: wenn Papi und Mami nicht mehr da sind, das sind Krabbelkäfer und das ist, wenn es dunkel ist.
Aber die Treppe war gut zu sehen, und auch sonst war es hell genug, so dass ich keine Angst haben musste, als ich dort vorsichtig hinunter ging. Und überhaupt hatte ich ja Schmusela, meinen Kuschelhasen dabei.
Jetzt kam mir zugute, dass ich an unserer Treppe zu Hause immer fleißig geübt habe. Treppe hinauf, Treppe herunter. Vom Esszimmer ins Wohnzimmer und wieder zurück. So kam ich zügig voran, ohne auch nur einmal zu stolpern. Dennoch musste ich hin und wieder ein Päuschen machen um zu verschnaufen. Dann schaute ich nach oben, wo die Luke, durch die ich in dieses Loch eingestiegen war, immer kleiner wurde. Das Licht unter mir schien immer heller.
Zunehmend drangen auch Geräusche zu mir hoch, die sich anhörten, wie das Müllauto, wenn es die Mülltonnen leer macht.
„Was mochte dort unten los sein? Wo bin ich hier überhaupt?“, fragte ich mich. Und dann erinnerte ich mich an die Geschichte, die mir Papi erzählte: Und zwar hat früher, als ich, Mami und selbst Papi noch nicht auf der Welt waren, sein Opa genau an der Stelle, wo jetzt das Haus von Uschi steht, ein tiefes Loch gebuddelt, und dort Kohlen aus der Erde geholt.
Ja, das ist die Erklärung! Ich musste genau in dem Loch sein, welches Papis Opa vor langer Zeit gebuddelt hat.
Aber was ging da unten vor? Woher kam das Rattern, Quietschen und Schmatzen?