McNamara Distillery: Gläsernes Herz - Drucie Anne Taylor - E-Book

McNamara Distillery: Gläsernes Herz E-Book

Drucie Anne Taylor

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Beschreibung

Grace Walker hat gerade das Studium abgeschlossen, als sie auf eine Bewerbungsreise quer durch die Staaten geht. Ihr letztes Vorstellungsgespräch führt sie nach Kentucky, wo sie dem charismatischen CEO Arthur McNamara begegnet, der die gleichnamige Destillerie seiner Familie leitet. Stück für Stück verfällt sie dem Milliardär, bis Dinge ans Tageslicht kommen, die die aufkeimende Liebe der beiden bedrohen. Verunsichert von alldem, was passiert, weiß Grace nicht mehr, was sie noch glauben soll. Hat Arthur die Dinge getan, die ihm vorgeworfen werden, oder ist er das Opfer einer Intrige? *** Band 1 der McNamara Distillery Trilogie

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Gläsernes Herz

MCNAMARA DISTILLERY

BUCH EINS

DRUCIE ANNE TAYLOR

Copyright © 2020 Drucie Anne Taylor

Korrektorat: S.B. Zimmer

Satz & Layout © Julia Dahl

Umschlaggestaltung © Modern Fairy Tale Design

Auflage 01 / 2023

Alle Rechte, einschließlich das, des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. Dies ist eine fiktive Geschichte, Ähnlichkeiten mit lebenden, oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt. Alle Markennamen, Firmen sowie Warenzeichen gehören den jeweiligen Copyrightinhabern.

Dieses Buch

Grace Walker hat gerade das Studium abgeschlossen, als sie auf eine Bewerbungsreise quer durch die Staaten geht. Ihr letztes Vorstellungsgespräch führt sie nach Kentucky, wo sie dem charismatischen CEO Arthur McNamara begegnet, der die gleichnamige Destillerie seiner Familie leitet. Stück für Stück verfällt sie dem Milliardär, bis Dinge ans Tageslicht kommen, die die aufkeimende Liebe der beiden bedrohen. Verunsichert von alldem, was passiert, weiß Grace nicht mehr, was sie noch glauben soll.

Hat Arthur die Dinge getan, die ihm vorgeworfen werden, oder ist er das Opfer einer Intrige?

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Über die Autorin

Weitere Werke der Autorin

Rechtliches und Uninteressantes

KapitelEins

Ein Vorstellungsgespräch. Ich befürchte, dass es gründlich schiefgehen wird, denn jede Bewerberin weinte, als sie aus Arthur McNamaras Büro kam.

Was er mit ihnen macht?

Keine Ahnung, aber ich weiß, dass ich keine Tränen vergießen werde. Ich weigere mich strikt dagegen, mich von ihm fertigmachen zu lassen.

»Ms. Walker bitte«, sagt eine Frau mittleren Alters, bestimmt ist sie die Sekretärin oder ein Überbleibsel der alten Führungsebene, denn die McNamara Distillery ist ein Familienunternehmen, das in sechster Generation von derselben Familie geführt wird. Die Söhne erben die Firma, die Töchter heiraten reich. Das alles habe ich nachgelesen – danke Wikipedia für deine zahlreichen Artikel – und ich hoffe, dass ich damit glänzen kann, dass ich mir das Wissen über die ganze Produktpalette angeeignet habe.

Ich erhebe mich, streiche meinen Rock glatt und schultere meine Handtasche. Danach gehe ich auf sie zu. »Guten Tag.«

»Sind Sie Grace Walker?«

Ich nicke. »Die bin ich.« Frisch von der Uni, frischer vom Schlafen und verkatert von der letzten Nacht, in der meine ehemalige Kommilitonin, bei der ich übernachtet habe, auf die Idee kam, sich durch McNamaras gesamte Produktpalette zu saufen – und ich Idiotin habe auch noch mitgemacht! Aber wenigstens musste ich dank ihr nicht ins Hotel, weil sie in der Stadt lebt. Mit zwei Aspirin und einem Katerfrühstück konnte ich mich einigermaßen fit machen, aber mein Schädel brummt immer noch.

»Folgen Sie mir bitte«, sagt sie, statt sich vorzustellen.

Ein weiteres Kopfnicken und ich laufe ihr nach, als sei ich ein Pudel, der ein Leckerli erwartet. Ich lasse meinen Blick schweifen. Die Firmengeschichte hängt in Form von frühen Schwarzweiß- und modernen Farbaufnahmen an den Wänden, aber dafür habe ich gerade weder den Blick noch die Zeit. Vielleicht werde ich sie mir ansehen, wenn das Jobinterview gescheitert ist.

»Mr. McNamara, das ist Grace Walker, sie ist eine weitere Bewerberin auf die Stelle als Ihre persönliche Assistentin beworben«, stellt mich die Dame vor.

»Danke, Betty«, erwidert Mr. McNamara freundlich und schenkt mir ein Lächeln.

O Mann, ich wusste, mein Hirn würde aussetzen, wenn ich ihm wirklich gegenübertrete, aber das muss ich überspielen.

»Guten Tag, Ms. Walker«, grüßt er mich, als sie mir den Weg ins Büro freimacht.

»Guten Tag, Mr. McNamara«, entgegne ich respektvoll, als ich es betrete und schließlich auf ihn zugehe.

Er erhebt sich von seinem Schreibtisch, kommt um diesen herum und auf mich zu. »Danke, dass Sie gekommen sind.«

»Danke für die Chance, mich Ihnen vorzustellen«, erwidere ich und ergreife die Hand, die er mir anbietet.

»Sehr gern.« Er deutet auf einen Stuhl vor dem monströsen Möbelstück. »Bitte nehmen Sie Platz.«

Abermals bedanke ich mich und setze mich in einen der Ledersessel.

Arthur McNamara geht um den Schreibtisch herum und setzt sich in den großen Bürostuhl dahinter, der ebenfalls aus Leder ist. »Erzählen Sie mir ein wenig von sich, Ms. Walker.«

Ich hole tief Luft.

Daraufhin hebt er die Hand. »Aber überzeugen Sie mich.«

Ich nicke. »Mein Name ist Grace Walker, ich bin sechsundzwanzig Jahre alt und habe dieses Jahr mein Wirtschaftsstudium mit Bestnote abgeschlossen. Ich wollte immer in einem Familienunternehmen arbeiten, da ich der Meinung bin, dass man dort noch wie ein Mensch und nicht wie eine Maschine behandelt wird.«

Er hebt eine Augenbraue. »Nicht wie eine Maschine? Wie meinen Sie das?«

Ich räuspere mich. »Während des Studiums habe ich für eine große Einzelhandelskette gearbeitet, das ist natürlich kein Vergleich, aber man wurde dort wie Wegwerfware behandelt. Erfüllte man nicht die Erwartungen, wurde man ersetzt. Alles musste schneller, besser und effektiver gemacht werden, um den Umsatz zu steigern.«

Noch immer betrachtet er mich skeptisch. »Sie wollen mir also sagen, dass Sie sich hier einen faulen Lenz machen können, weil die McNamara Distillery ein Familienunternehmen ist?«

»Natürlich nicht«, antworte ich mit großen Augen. »Aber ich denke, dass ich hier nicht wie eine effiziente Maschine behandelt werde, sondern wie ein Mensch.«

»Wie schnell können Sie tippen, Ms. Walker?«

»Ich schaffe 453 Anschläge in der Minute.«

»Dann schreiben Sie mit zehn Fingern, richtig?«

Ich nicke ihm zu. »Ich habe auf dem College einen Schreibmaschinenkurs gemacht.«

»Schreiben Sie fehlerfrei?«

»Ich denke schon.«

»Sehr gut.« Er räuspert sich, anschließend steht er auf. »Kommen Sie bitte her.«

Irritiert erhebe ich mich. »Soll ich mich an Ihren Schreibtisch setzen?«

»Ja, Ms. Walker, ich bitte darum«, antwortet Mr. McNamara freundlich aber bestimmt.

Ich atme tief durch, anschließend gehe ich hinter seinen Schreibtisch und nehme Platz.

»Öffnen Sie das Officeprogramm.«

Mein Blick fällt auf den großen Mac, meine Hand landet auf der Maus und ich rufe das Launchpad auf, um Office zu öffnen. »Sie legen einfach los, ja?«

Er nickt mir zu, dann fängt er an, mir den Text zu diktieren.

Ich tippe mit, so schnell ich kann, jedoch frage ich mich, warum ich ein Diktat schreiben muss. Dies ist das erste Vorstellungsgespräch, bei dem ich darum gebeten werde.

Fünf Minuten später beendet er es.

»Nehmen Sie bitte wieder auf Ihrem Stuhl Platz, Ms. Walker.«

Ich erhebe mich, laufe noch einmal um den Schreibtisch herum und setze mich.

Mr. McNamara nimmt Platz und wirft einen Blick auf den Bildschirm. »Geben Sie mir bitte einen Moment, um es Korrektur zu lesen.«

»Ja, Sir.«

Sir?

Der Kerl ist gerade mal sieben Jahre älter als ich und ich nenne ihn Sir?

Ich bin kurz davor, mir an den Kopf zu fassen, weil ich so dämlich reagiert habe. Na ja, andererseits könnte er es mir als respektvolles Verhalten zu gute halten.

»Sie sind die erste Bewerberin, die keinen einzigen Rechtschreib- oder Interpunktionsfehler gemacht hat«, sagt er anerkennend. »Sie haben bisher keinerlei Berufserfahrung, richtig?«

Daraufhin schüttle ich den Kopf. »Nein, aber ich denke, ich könnte in Ihrem Unternehmen eine Menge Erfahrungen sammeln.«

»Sie wissen, welche Aufgaben auf Sie zukommen würden, sollten Sie den Job bekommen?«, hakt er geduldig nach.

»Ja, jedenfalls die Aufgaben, die in der Jobbeschreibung standen.«

»Was stand dort?«

Ich beantworte seine Frage und hoffe, dass ich es zu seiner Zufriedenheit tue. Ich kann Mr. McNamara überhaupt nicht einschätzen, was mir die Sache ziemlich schwermacht.

»Richtig, Sie werden sich um alles kümmern, wofür mir die Zeit fehlt.«

»Das ist mir bewusst, Mr. McNamara.«

»Sie kennen sich mit allen gängigen Officeprogrammen aus?«

Ich nicke ihm zu. »Ja, das tue ich.«

»Großartig.« Er räuspert sich. »Ms. Walker, ist Ihnen auch bewusst, dass Sie mich gelegentlich auf Geschäftsreisen begleiten müssen, wenn Sie den Job bekommen?«

»Ja, auch das ist mir bewusst.«

»Haben Sie Familie, die sich daran stören könnte?«

Daraufhin schüttle ich den Kopf. »Nein, Sir, habe ich nicht«, antworte ich aufrichtig.

Seine Augenbraue gleitet in die Höhe, doch fängt er sich schnell wieder.

»Ich denke aber auch, dass es nicht von Belang ist, ob meine Familie sich daran stören könnte oder nicht, immerhin geht es hier um einen sehr guten Job.«

»Dann haben Sie also doch Familie?«

»Bloß meinen Vater«, erwidere ich. »Er hätte sicher nichts dagegen.«

Er nickt knapp. »Das ist gut. Ich lege viel Wert darauf, dass meine Assistentin nicht ständig von ihrer Familie telefonisch kontaktiert wird, damit sie die Arbeit nicht aus den Augen verliert.«

»Das wird nicht passieren.«

Mr. McNamara wirft einen Blick in meine Bewerbung. »Nun gut, Ms. Walker, ich denke, ich weiß alles, was ich wissen muss. Mrs. Holloway wird Sie kontaktieren und Ihnen meine Entscheidung mitteilen.«

»Danke, dass Sie mir die Chance gegeben haben, mich Ihnen vorzustellen, Mr. McNamara«, sage ich freundlich und erhebe mich, als er bereits aufgestanden ist.

Er bringt mich zur Tür, dabei legt er seine Hand auf meinen unteren Rücken. »Auf Wiedersehen, Ms. Walker.« Arthur McNamara streckt seine Hand aus.

Ich ergreife und schüttle sie anschließend. »Auf Wiedersehen, Mr. McNamara.«

Als er mir die Tür seines Büros geöffnet hat, verlasse ich es und gehe durch den breiten Flur zu den Aufzügen. Mein Blick fällt auf ein Porträt seines Vaters, der sein Vorgänger war, die Ähnlichkeit ist verblüffend. Man könnte behaupten, dass der jetzige CEO eine jüngere Ausgabe von ihm ist. Ich weiß, dass er einen Bruder hat. Er ist der Ältere der beiden und hat somit die Firmenleitung übernommen.

Mrs. Holloway räuspert sich. »Sie sind ja noch da.«

Ich schaue zu ihr. »Tut mir leid, ich habe den Artikel gelesen.« Danach schenke ich ihr ein Lächeln. »Auf Wiedersehen, Mrs. Holloway.«

»Auf Wiedersehen, Mrs. Walker.«

Erst jetzt sehe ich, dass sie die nächste Bewerberin im Schlepptau hat. Ich nicke ihr zu, anschließend verschwinde ich zu den Aufzügen. Als ich auf diesen warte, kommt ein Mann aus der Tür, die als Zugang zum Treppenhaus ausgewiesen ist.

»Guten Tag.«

Ich schaue zu ihm. »Guten Tag.«

»Hatten Sie ein Vorstellungsgespräch bei meinem Bruder?«

»Bei Mr. McNamara, ja«, erwidere ich freundlich und sehe hoch auf die Anzeige. Das blöde Ding muss doch bald da sein.

»Wie ist es gelaufen?«

»Ich bin mir nicht ganz sicher«, antworte ich aufrichtig. »Das weiß man ja leider immer erst hinterher.«

Er lächelt mich an. »Mein Name ist Clint McNamara.« Dann kommt er auf mich zu und streckt seine Hand aus.

Ich schüttle sie. Sein Händedruck ist fest, aber ich verziehe keine Miene, sondern erwidere ihn mit gleicher Intensität. »Grace Walker.«

»Freut mich sehr, Sie kennenzulernen, Ms. Walker.«

»Die Freude ist ganz meinerseits, Mr. McNamara.«

Er schaut an mir vorbei. »Oh, ich glaube, die Dame, die nach Ihnen dran war, ist schon durch das Raster gefallen.«

Daraufhin schaue ich nach links und sehe die nächste Bewerberin auf mich zukommen. »Das tut mir leid für sie.«

»Nun, mein Bruder ist sehr wählerisch. Das ist das dritte Mal, dass er eine Anzeige geschaltet hat«, sagt er.

Mit einem Ping verkündet der Aufzug, dass er da ist. »Ich hoffe, ich werde nicht durchs Raster fallen.« Ich verziehe meine Lippen zu einem Lächeln. »Auf Wiedersehen, Mr. McNamara.«

»Auf Wiedersehen, Ms. Walker, hoffentlich bis bald.« Er zwinkert mir zu, bevor ich in die Kabine verschwinde.

Die andere Bewerberin betritt sie ebenfalls. »War er bei Ihnen auch so ein Arschloch?«, möchte sie wissen.

Ich sehe sie irritiert an. »Wen meinen Sie?«

»Arthur McNamara.«

»Nein, er war sehr freundlich«, entgegne ich schließlich.

»Er hat mich wegen eines Rechtschreibfehlers sofort zum Teufel gejagt«, erzählt sie.

»Tut mir leid.« Ich atme tief durch.

Warum erzählt sie mir das?

Ich will mich gar nicht mit ihr unterhalten, aber sie plappert immer weiter. Glücklicherweise ist der Aufzug schon fast im Erdgeschoss angekommen. Ich trete in die Eingangshalle des Verwaltungsgebäudes, als er sich Parterre öffnet. Eilig verlasse ich das Gebäude und mache mich von dort aus auf den Weg zu meinem Auto. Ich zweifle leider daran, den Job zu bekommen, wobei ich länger als die Bewerberinnen vor mir in Mr. McNamaras Büro und er mit dem Diktat sehr zufrieden war. Gott, ich hoffe wirklich, dass es klappt, sonst kann ich mit gepackten Koffern weiterziehen, denn meine Kommilitonin wird mich sicher nicht auf Dauer bei sich wohnen lassen. Ich habe mein Sparbuch leergeräumt und bin quasi auf einer Bewerbungs- und Jobreise durch die Staaten. Mit dem Geld, das ich bei McNamara verdienen würde, könnte ich problemlos eine Wohnung bezahlen, aber ich sollte noch keine mieten, weil ich nicht weiß, ob ich den Job bekomme oder nicht. Natürlich hoffe ich darauf, denn drei Monate des Umherreisens reichen mir. Ich habe mich bei abartig vielen Firmen beworben, die McNamara Distillery wäre meine erste Wahl, weil es ein Familienunternehmen mit einer langen Erfolgsgeschichte ist – wenn man die Prohibition außer Acht lässt.

Seufzend steige ich in meinen Wagen, fahre los und hoffe, dass sich Mrs. Holloway mit guten Nachrichten bei mir meldet.

* * *

Als ich am nächsten Tag in Connys Gästezimmer sitze, klingelt das Handy.

»Walker?«, melde ich mich freundlich.

»Guten Tag, Ms. Walker, hier spricht Elisabeth Holloway von der McNamara Distillery.«

»Guten Tag, Mrs. Holloway«, grüße ich sie hoffnungsvoll.

»Es tut mir leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass sich Mr. McNamara für eine andere Bewerberin entschieden hat.«

Ich hole tief Luft. »Alles klar, vielen Dank, Mrs. Holloway.« Natürlich bemühe ich mich darum, nicht niedergeschlagen zu klingen, aber ich bezweifle, dass es mir gelingt.

»Ich soll Ihnen im Namen von Mr. McNamara seinen Dank aussprechen, dass Sie zum Vorstellungsgespräch gekommen sind, und wir wünschen Ihnen viel Erfolg auf Ihrem weiteren Weg.«

»Danke, Mrs. Holloway. Auf Wiederhören«, sage ich ruhig, weiß aber, dass ich zerknirscht bin und auch so klinge.

»Auf Wiederhören, Ms. Walker.«

Ich beende das Telefonat und lasse mich auf den Rücken fallen.

»Fuck!«, fluche ich laut und atme durch.

Warum hat er mich abgelehnt?

Vielleicht bin ich ihm nicht hübsch genug, denn meine Qualifikationen decken sich mit dem, was er gesucht hat.

Scheiße!

Seufzend richte ich mich auf und erhebe mich.

Es ist das Beste, wenn ich packe, und mich auf den Weg zurück nach Cape Coral mache. Dad wird sicher wieder versuchen, mich aufzumuntern, aber ich habe langsam keine Idee mehr, wo ich mich noch bewerben soll.

* * *

KapitelZwei

SECHS WOCHEN SPÄTER

Ich habe einen Job in einem Supermarkt bekommen. Nun verbringe ich die Tage damit, Ware in Regale zu räumen. Ich wohne wieder bei Dad und unterstütze ihn ein wenig mit meinem Gehalt, damit er nicht mehr so viel arbeiten muss.

Ich habe gerade Feierabend, als ich einen Blick auf mein Handy werfe. Es ist zehn Uhr am Abend und ich bin müde, aber als ich sehe, wer versucht hat, mich anzurufen, reiße ich überrascht die Augen auf. »Was wollen die denn noch von mir?« Seufzend rufe ich die Voicemails ab, die McNamara Distillery hat drei hinterlassen.

Ich höre mir die erste Nachricht an. »Guten Morgen, Ms. Walker, hier spricht Elisabeth Holloway von der McNamara Distillery. Mr. McNamara hat mich gebeten, Sie um einen Termin zu bitten, um sich noch einmal mit Ihnen zu unterhalten. Rufen Sie mich doch bitte unter folgender Rufnummer zurück …«

Ich lösche die Nachricht und höre die zweite. »Guten Tag, Ms. Walker, hier spricht Arthur McNamara, Sie haben sich vor sechs Wochen in meinem Unternehmen vorgestellt und ich würde Sie gern zu einem weiteren Gesprächstermin einladen. Bitte kontaktieren Sie meine Sekretärin Mrs. Holloway, um ihr einen Terminvorschlag zu unterbreiten. Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag. Auf Wiederhören.«

Ich verdrehe die Augen.

Warum sollte ich denn noch mal nach Louisville fahren?

Um mir anzuhören, aus welchem Grund ich den Job nicht bekommen habe?

Und die dritte Voicemail: »Guten Abend, Ms. Walker, hier spricht noch einmal Arthur McNamara. Ich schätze, Sie sind gerade unabkömmlich, dennoch bitte ich Sie, mich unter folgender Rufnummer zurückzurufen, damit wir einen weiteren Termin ausmachen können. Sie können mich jederzeit anrufen, ich bin immer lange in der Firma. Vielen Dank und einen schönen Abend.« Anschließend sagt er die Telefonnummer an.

Kaum habe ich die Nachrichten gelöscht, klingelt das Smartphone in meiner Hand. Die Nummer ist aus Kentucky.

»Walker?«, melde ich mich.

»Guten Abend, Ms. Walker, es tut mir leid, dass ich Sie so spät noch störe. Hier spricht Arthur McNamara.«

»Was kann ich für Sie tun, Mr. McNamara?«, erkundige ich mich, dabei unterdrücke ich ein Gähnen.

»Ich möchte Sie um ein weiteres Gespräch bitten, Ms. Walker. Wann hätten Sie Zeit, noch einmal nach Louisville zu kommen?«

Ich räuspere mich. »Mr. McNamara, wie Sie meinen Unterlagen entnehmen konnten, lebe ich in Cape Coral in Florida, ich habe hier einen Job und kann nicht alles stehen und liegen lassen, um nach Kentucky zu kommen, bloß weil Sie sich mit mir unterhalten möchten.«

»In Ordnung, dann komme ich nach Florida. Wann hätten Sie Zeit?«

Irritiert ziehe ich die Augenbrauen zusammen. »Worum geht’s denn überhaupt?«

»Ich möchte Ihnen den Job als meine persönliche Assistentin anbieten«, antwortet er. »Deshalb möchte ich mich noch einmal mit Ihnen unterhalten.«

»Sie haben mich vor sechs Wochen abgelehnt.«

»Und nun weiß ich, dass ich einen Fehler gemacht habe, Ms. Walker. Geben Sie mir vielleicht noch eine Chance?«

»Ich denke darüber nach, Mr. McNamara«, erwidere ich. »Und es tut mir leid, aber ich habe gerade Feierabend und ich würde gern nach Hause fahren, deshalb muss ich unser Telefonat beenden, weil ich keine Freisprechanlage in meinem Auto habe.«

»Werden Sie mich mit Terminvorschlägen kontaktieren?«

»Schicken Sie mir doch Ihre E-Mail-Adresse und ich sehe, was ich tun kann«, entgegne ich freundlich. »Auf Wiederhören, Mr. McNamara.«

Ich beende das Gespräch, ohne seine Antwort abzuwarten, dann verziehe ich meine Lippen zu einem Lächeln. Mit guter Laune gehe ich zu meinem Auto, steige ein und mache mich auf den Heimweg.

* * *

Als ich im Wagen saß, bekam ich eine Nachricht von Mr. McNamara, in der seine E-Mail-Adresse stand. Wenn er mich wirklich einstellen will, kann er ruhig noch bis morgen warten, obwohl er geschrieben hat, dass er hofft, dass ich ihm noch heute Abend antworte. Aber nein, das werde ich nicht. Der Kerl will etwas von mir und ich sehe es nicht ein, nach seiner Pfeife zu tanzen.

»Hey, Dad«, grüße ich meinen Vater, der in seinem Fernsehsessel sitzt. »Wie geht’s dir?«

Er sieht mich lächelnd an. »Gut gut. Wie war die Arbeit, Schatz?«

»Nervtötend, wie immer. Ich bin nicht dafür gemacht, Ware in Regale zu räumen, aber Mr. McNamara hat mich angerufen. Er möchte mich noch einmal zum Vorstellungsgespräch einladen.«

»Ist das nicht der Vogel, der dich nach Kentucky kommen ließ und dann nicht eingestellt hat?«, hakt er nach.

»Ja, das ist er.« Ich setze mich aufs Sofa. »Ich will allerdings nicht noch mal dorthin reisen, wenn ich keine Garantie habe, den Job zu bekommen.«

»Verständlich. Hast du ihm das auch gesagt?«

»Nein, ich sagte ihm, dass ich einen Job habe und nicht einfach nach Kentucky kommen kann«, entgegne ich aufrichtig.

Dad lacht leise. »Was sagte er dazu?«

»Dass er dann eben nach Florida kommen würde.« Ich seufze. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich noch für ihn arbeiten will.«

Dad neigt den Kopf ein wenig. »Warum bist du unsicher?«

»Na ja, er hat sich schon einmal für eine andere Bewerberin entschieden und ich habe in die Röhre geguckt. Ich will nicht, dass er mich nach sechs Wochen einfach austauscht, wie seine jetzige Assistentin, weil er unzufrieden ist.«

»Dann solltest du ihm das so sagen, falls er wirklich nach Florida kommt.«

Ich nicke langsam, als mein Handy schon wieder klingelt. »Herrgott«, stöhne ich, dann hole ich es aus meiner Handtasche. »Walker?«

»Ms. Walker, ich warte immer noch auf eine Antwort«, es ist Mr. McNamara.

»Tut mir leid, aber ich bin gerade erst zu Hause reingekommen. Ich werfe sofort einen Blick in meinen Schichtplan und teile Ihnen mit, wann ich Zeit habe.«

»Vielen Dank, Ms. Walker.«

»Augenblick.« Ich schalte das Handy stumm.

»Ist er das?«

»Ja«, ich verdrehe die Augen, »Ich gehe mal auf mein Zimmer und sage ihm, wann ich Zeit für ihn habe.«

»Alles klar, Liebes. In der Küche steht noch etwas vom Abendessen, ich denke, ich bin schon im Bett, wenn du fertig bist.«

Ich beuge mich zu ihm und drücke einen Kuss auf seine Wange. »Gute Nacht, Dad.«

»Schlaf gut, Liebes.«

Ich schenke ihm ein Lächeln, anschließend laufe ich nach oben in mein Schlafzimmer. »Sind Sie noch dran?«, erkundige ich mich, nachdem ich das Mikrofon wieder aktiviert habe.

»Aber sicher, Ms. Walker.« Dennoch klingt er, als hätte ich seine Geduld ein wenig überstrapaziert.

Ich werfe einen Blick auf den Schichtplan. »Wann wäre es Ihnen denn möglich, nach Florida zu kommen?«

»Sagen Sie mir einfach, wann Sie etwas Zeit für mich erübrigen können«, erwidert er freundlich.

»Ich muss am Sonnabend bis sechs Uhr arbeiten. Ich könnte mich also ab acht Uhr mit Ihnen treffen«, biete ich an.

»Wie sieht es am Sonntag aus?«

»Am Sonntag habe ich frei und möchte mich dann nicht um Berufliches kümmern. Ich könnte Ihnen sonst noch kommenden Montag oder Dienstag anbieten, da muss ich auch nur bis sechs arbeiten.«

»Dann sehen wir uns am Sonnabend, Ms. Walker.«

»Wann und wo?«

»Suchen Sie doch ein Lokal aus.«

»Wenn es danach geht, reicht mir ein Hotdog-Stand, aber ich denke, das ist ein bisschen sehr weit unter Ihrem Niveau, Mr. McNamara«, sage ich amüsiert.

Er lacht leise. »Gut, ich gebe meiner Sekretärin Bescheid, dass Sie sich um eine Reservierung kümmern soll und gebe Ihnen dann Bescheid, wo wir uns treffen. Einen schönen Abend, Ms. Walker.«

»Ihnen auch. Bis dann, Mr. McNamara.«

Er legt auf – ich atme tief durch.

»So ein Spinner«, grummle ich und lege das Smartphone auf den Schreibtisch, der seit meiner Schulzeit an seinem Platz steht. Danach verlasse ich das Schlafzimmer und begebe mich in die Küche, um mir das Abendessen aufzuwärmen. Als ich in den Kühlschrank schaue, stelle ich fest, dass Dad Käsemakkaroni gemacht hat. Lächelnd hole ich den Teller heraus, nehme die Folie herunter und stelle ihn in die Mikrowelle.

* * *

Eine Viertelstunde später habe ich gegessen und mich wieder in mein Zimmer zurückgezogen. Ich setze mich aufs Bett, nehme das MacBook vom Nachttisch und suche online nach Arthur McNamara. Es ist immer gut, etwas über seinen möglicherweise zukünftigen Chef zu wissen, auch wenn ich mich sonst mehr an die Firmengeschichte halte, denn damit kann man immer punkten.

»Arthur McNamara löst Verlobung zu Topmodel Giana Biancchi«, lese ich leise. Ich rufe den Artikel auf und lese ihn mir durch.

McNamara wollte keine Stellungnahme abgeben und war für etwaige Nachfragen nicht erreichbar. Biancchis Agent teilte mit, dass die Trennung einvernehmlich war.

Ich hebe eine Augenbraue.

Wieso ist dann die Schlagzeile, dass er die Verlobung gelöst hat?

Schwachsinnig, aber Reporter scheinen etwas anders zu ticken. Ich weiß, dass ich mich auch um Pressemitteilungen kümmern muss, sollte ich die Stelle wirklich annehmen.

Ach Quatsch, was rede ich denn?

Ich werde den Job definitiv annehmen, aber ich will es ihm nicht zu leicht machen. Er soll mich ruhig zu einem schicken Essen einladen und mir erklären, warum er mich nun doch einstellen möchte.

* * *

Es ist Samstagabend und ich bin müde, weil sich die Kunden verhalten haben, als würde die Welt untergehen. Ich hatte wirklich Angst um mein Leben, als ich neue Ware in den Verkaufsraum gebracht habe und beinahe umgerannt wurde. Ich musste länger bleiben, weshalb ich keine Ahnung habe, ob Mr. McNamara überhaupt noch ein Treffen wünscht.

Als ich einen Blick auf mein Handy werfe, sehe ich eine unbekannte Handynummer unter den verpassten Anrufen. Kurzerhand rufe ich zurück.

»McNamara?«

»Hi, äh, guten Abend, Mr. McNamara, es tut mir leid, ich musste länger arbeiten und hatte keine Nummer von Ihnen, um Ihnen Bescheid zu sagen. Soll ich noch ins Restaurant kommen oder möchten Sie das Gespräch verschieben?«, erkundige ich mich.

»Das macht doch nichts. Ich warte auf Sie, sofern Sie noch kommen möchten, Ms. Walker.«

»Alles klar, ich ziehe mich um und mache mich danach sofort auf den Weg zu Ihnen«, erwidere ich, als ich auf das Haus meines Vaters zugehe.

»Dann bis gleich, Ms. Walker.«

»Bis gleich«, erwidere ich, bevor er auflegt.

Ich eile hinein. »Hi, Dad, ich hab’s eilig!«, rufe ich ihm zu.

»Du wolltest dich doch um Acht mit diesem Whiskeytypen treffen!«, sagt er laut.

»Ja, und ich musste Überstunden machen, weil eine Kollegin krank wurde und die Hölle los war!«, antworte ich. »Ich muss mich umziehen und sofort weiter.« Ich stürme regelrecht in mein Zimmer, hole eines meiner Businesskostüme aus dem Kleiderschrank und schäle mich aus meiner legeren Kleidung. Eigentlich müsste ich duschen, aber das kostet nun zu viel Zeit. Eine volle Ladung Deo und Parfüm müssen reichen.

* * *

Zehn Minuten später trage ich das Kostüm, schlüpfe in meine High Heels und binde meine Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen. Ich hasse, dass ich mich beeilen muss, denn zu diesem blöden Restaurant fahre ich auch noch mal fast zwanzig Minuten.

Ich schnappe mir meine Handtasche, die überhaupt nicht zu dem Outfit passt, und eile nach unten. »Bis später, Dad!«

»Viel Erfolg, Schatz!«, ruft er mir zu und kommt in den Flur. »Zeig ihm, was eine Walker kann.«

Ich nicke ihm grinsend zu. »Das werde ich.« Schnellen Schrittes verlasse ich das Haus, um mich auf den Weg zu Mr. McNamara zu machen.

* * *

Eine Viertelstunde später – dank Bleifuß – habe ich das Restaurant erreicht, noch im Auto trage ich Parfüm auf, das zumindest die Deowolke ein bisschen überdecken soll. Ich gebe dem jungen Mann vom Parkservice den Schlüssel, nehme mein Ticket an und gehe hinein. »Hi, mein Name ist Walker. Mr. McNamara erwartet mich«, wende ich mich an den Mitarbeiter am Empfang.

Er sieht in seine Kladde. »Folgen Sie mir bitte, Ms. Walker.«

»Sehr gern«, gebe ich mich freundlich. Ich gehe ihm hinterher und sehe Mr. McNamara schon von Weitem in einem Separee sitzen. »Guten Abend«, grüße ich ihn, als ich ihn erreicht habe. »Die Verspätung tut mir leid.«

»Guten Abend, Ms. Walker.« Er erhebt sich lächelnd und schüttelt meine Hand. »Das macht nichts, ich freue mich, dass Sie sich Zeit genommen haben, damit wir uns noch einmal unterhalten.« Mr. McNamara deutet auf die Bank. »Nehmen Sie bitte Platz.«

»Danke.« Wir setzen uns und ich sehe ihn erwartungsvoll an. »Warum wollten Sie mich treffen, Mr. McNamara?« Ja, er hat mir den Grund genannt, aber irgendwie muss ich das Gespräch zum Laufen bringen.

Er betrachtet mich, neigt sogar den Kopf ein wenig. »Um Sie für meine Firma zu gewinnen.«

Skeptisch ziehe ich die Augenbrauen zusammen. »Sie haben mir vor sechs Wochen von Ihrer Sekretärin absagen lassen, was ist passiert, dass Sie sich nun anders entschieden haben?«

McNamara schnaubt, dann lächelt er wieder. »Möchten Sie ein Glas Wein?«

»Ich bin mit dem Auto da, deshalb wäre ein Glas Wasser angebrachter«, erwidere ich freundlich.

Daraufhin winkt er einen Kellner heran und bestellt eine Flasche Mineralwasser. »Also, warum ich Sie um ein weiteres Treffen gebeten habe. Ich denke, ich habe mich für die falsche Bewerberin entschieden. Sie sind qualifiziert, sogar bestens qualifiziert, haben Elan und kennen die Firmengeschichte beziehungsweise Sie interessieren sich dafür, wie Mrs. Holloway mir mitgeteilt hat, nachdem Sie bei mir waren.« Er nimmt einen Schluck seines Rotweins. »Deshalb möchte ich Sie bitten, für mich zu arbeiten.«

Ich sehe ihn skeptisch an. »Ich bin bereits angestellt.«

»In einem Supermarkt, wenn ich das richtig in Erfahrung gebracht habe«, sagt er trocken.

»Ich weiß nicht, wie Sie das nennen, aber ich nenne das Stalking.«

Mr. McNamara schüttelt lächelnd den Kopf. »Nein, das gehört dazu, wenn ich wissen möchte, wer vielleicht für mich arbeiten wird.«

»Soso.« Ich lehne mich zurück. »Und was haben Sie noch in Erfahrung gebracht?«

»Sie waren Jahrgangsbeste auf der Highschool, im Debattierclub und Cheerleader, auf dem College haben Sie für die Campuszeitung geschrieben und einen Schreibmaschinenkurs belegt. Sie haben das Masterstudium ebenfalls mit Bestnote abgeschlossen.«

Ich seufze. »Wie Sie wissen, lebe ich hier in Cape Coral.«

»Das ist mir bewusst. Ich biete Ihnen eine Wohnung in Firmennähe sowie Urlaubs- und Weihnachtsgeld, dreißig Tage bezahlten Urlaub und ein gutes Festgehalt an, um Sie für mich zu gewinnen.«

»Das wie hoch ist?«, möchte ich wissen.

»Sie erhalten etwa viertausend Dollar Festgehalt im Monat«, antwortet er aufrichtig. »Zusätzlich ein dreizehntes Gehalt als Weihnachtsgeld, plus einen halben Monatslohn Urlaubsgeld.«

Das klingt wirklich verdammt gut. Mit viertausend Dollar im Monat würde ich problemlos über die Runden kommen und könnte sogar einen Großteil sparen beziehungsweise die Raten meiner Studienkredite abbezahlen.

»Zudem erhalten Sie einen Firmenwagen, sofern Sie nicht Ihr eigenes Auto nach Kentucky fahren möchten.«

»Und zu allem Überfluss erhalte ich eine Wohnung?«

»Mietfrei, ja«, antwortet er. »Ich bin der Eigentümer einiger Immobilien in Firmennähe.«

Wow. Das klingt viel zu gut, um wahr zu sein. »Wo ist der Haken, Mr. McNamara?«, frage ich sicherheitshalber nach, als der Kellner das Mineralwasser bringt und mir ein Glas einschenkt. Ich bedanke mich, bevor er antwortet.

»Es gibt keinen Haken, außer dass Sie Tag und Nacht für mich erreichbar sein müssen«, entgegnet er.

Mühsam behalte ich mein Mienenspiel unter Kontrolle. »Das nennen Sie einen Haken?«

»Es kann gut sein, dass ich Sie auch mal länger arbeiten lasse.

---ENDE DER LESEPROBE---