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Niemand schießt auf den Weihnachtsmann, davon gehen die Ganoven Fritz und Kalle aus. Sie haben reichlich kriminelle Energie und bauen auf diese Annahme ihren Plan für ihr nächstes krummes Ding auf. Doch ob sie ungeschoren davonkommen, wird sich zeigen …
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Tomos Forrest
Niemand schießt
auf den
Weihnachtsmann
Weihnachts-Krimi-Novelle
Copyright © by Authors/Bärenklau Exklusiv
Cover: © by Bärenklau Exklusiv, 2023
Korrektorat: Bärenklau Exklusiv
Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang
Die Handlungen dieser Geschichte ist frei erfunden sowie die Namen der Protagonisten und Firmen. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig und nicht gewollt.
Alle Rechte vorbehalten
Inhaltsverzeichnis
Impressum
Das Buch
Niemand schießt auf den Weihnachtsmann
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
Folgende Weihnahtbände sind ebenfalls erhältlich:
Niemand schießt auf den Weihnachtsmann, davon gehen die Ganoven Fritz und Kalle aus. Sie haben reichlich kriminelle Energie und bauen auf diese Annahme ihren Plan für ihr nächstes krummes Ding auf. Doch ob sie ungeschoren davonkommen, wird sich zeigen …
***
von Tomos Forrest
Fritz Eckhard hatte seine Berufung gefunden.
Als er sich jetzt endlich in das teure und sehr aufwändig gestaltete Kostüm gequält hatte, brach ihm zwar der Schweiß aus und lief ihm über Gesicht und Rücken, aber er war zufrieden. Wie oft hatte er sich schon über seinen gewaltigen Bauch und die Fettmassen an den Armen und Beinen geärgert!
Jetzt wirkte alles geradezu perfekt.
Die Investition hatte sich gelohnt.
Sein Spiegelbild zeigte ihm einen Weihnachtsmann, wie ihn sich wohl jedes Kind vorstellt. Der rote Anzug war aus einem guten, dicken Stoff gefertigt und unterschied sich schon dadurch von den billigen Dingern, die man überall für einen geringen Preis erwerben konnte. Zugegeben, Fritz hatte so ein Billigding, bei dem sich schon am ersten Tag die weißen Wolkenringe um die Ärmel lösten, und die an den Nähten aufplatzten, eine Saison getragen.
Nun war damit Schluss.
Die letzte Saison war überraschend gut gelaufen, was in erster Linie seiner freundlichen Art im Umgang mit Kindern zu verdanken war. Jawohl, Fritz Eckhard, der polizeibekannte Klein-Kriminelle mit einigen Jahren Knasterfahrung, war ein netter, liebevoller Weihnachtsmann geworden! Zusammen mit seinem Partner Karl-Heinz Dietrich, einem alten Knastbruder, waren sie das Erlebnis auf dem Weihnachtsmarkt. Die Presse berichtete über die beiden und lobte seine Märchenstunde, die er an jedem Nachmittag in einem gemütlichen Lehnsessel am Rande des turbulenten Weihnachtsmarktes veranstaltete.
Es war aber der andere Karl, den alle Charly nannten, der die beiden förderte. Charly gehörten allein auf dem Weihnachtsmarkt drei der größten Imbissstände und die beiden Kinderkarusselle. An Karl Winter kam man einfach nicht vorbei, wenn man gut abgeschmeckte Bratwürste, ein ordentliches Nackensteak oder eine leckere Pilzpfanne liebte. Und an seinem Lukullus-Stand gab es in jedem Jahr neue Leckereien, mit denen er die Besucher des Marktes überraschte. In einem Jahr waren es karamellisierte Früchte, im nächsten irgendwelche in Alkohol eingelegten und in Teig versteckten Überraschungen, dann gab es auf dem offenen Grill geröstete Riesengarnelen und Salate, um die ihn mancher Gastronom in der Stadt beneidete. Dazu wurde zu einem überraschend günstigen Preis echter Champagner ausgeschenkt. Charly hatte seine Bezugsquellen, und die Kunden honorierten seine Bemühungen. Dementsprechend lang waren auch die Warteschlangen vor seinen Buden, die zudem in jedem Jahr von der Marketing-Jury mit Preisen ausgezeichnet wurden. Charly sparte an Nichts, wenn es dazu diente, die Optik des jeweiligen Standes besonders herauszuputzen.
Fritz hatte sich nach seinem letzten Urlaub auf Staatskosten geschworen, nun endlich ernsthaft daranzugehen, sein Leben vollkommen umzukrempeln. Noch ein weiteres Jahr Gefängnis würde er nicht durchstehen. Mit ein paar Gelegenheitsjobs fing es an, die ihm sein Sozialbetreuer vermittelte. Dann zu Weihnachten als »Bratwuchsmaxe« an einem der Stände von Karl Winter. Der smarte, hagere und ständig herumwuselnde Charly war gar nicht so sonderlich überzeugt, dass der dicke Fritz überhaupt in der Lage war, den Grill zu bedienen und fix die verlangten Dinge herauszugeben. Aber da hatte er sich gründlich getäuscht.
Die Leute mochten den dicken »Bratwurstmaxe«, der zu jedem Pappteller, den er über den Tresen reichte, eine lustige Bemerkung machte. Und seine Figur schien den Menschen eine Garantie zu sein, dass die verkauften Grillerzeugnisse auch schmeckten. Das war ohnehin keine Frage, und Charly hörte nur Gutes über den dicken Fritz.
»Du hast Talent, mit den Leuten umzugehen!«, sagte er eines Tages zu ihm. »Und das Talent müssen wir besser nutzen. Soll dein Schade nicht sein, Fritz, wenn ich dir einen vollkommen anderen Job anbiete.«
Verwundert hatte ihn der nur angesehen, und Charly fuhr fort:
»Ich könnte mir vorstellen, dass du als Weihnachtsmann eine gute Figur machst, im wahrsten Sinne des Wortes!« Dabei lachte der quirlige Unternehmer fröhlich und deutete auf das schräg gegenüber vom Bratwurststand aufgestellte Karussell. Das befand sich unmittelbar neben dem beliebten Speiselokal, mit dem Charly in der übrigen Zeit des Jahres sein Geld verdiente. Obwohl – seine Anwesenheit war dort gar nicht mehr erforderlich, das Restaurant war inzwischen schon lange zum Selbstläufer geworden. Wer dort einen Platz ergattern wollte, musste sich mindestens zwei bis drei Tage vorher anmelden.
»Meine Idee für den kommenden Weihnachtsmarkt, Fritz: Du sitzt als Weihnachtsmann zwischen Karussell und Lokal. Wir stellen dir einen hübschen Lehnstuhl davor, ein Dach darüber und einen Heizstrahler dazu. Für die lieben Kleinen wird es Sitzbänke geben, und du liest ihnen aus einem Märchenbuch zur Weihnachtszeit vor.