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Es ist der zweite Fall in dem das Team um Kriminalhauptkommissarin Carmen Siebert ermitteln muss. Carmen ist erst seit kurzem diagnostizierte hochfunktionale Autistin und leidet zusätzlich an einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Ein aktuelles Tötungsdelikt rückt einen drei Jahre zurückliegenden Fall wieder in den Fokus der Ermittler*innen. Damals wurden zwei Morde mit der selben Waffe ausgeführt, außerdem kam ein Polizist durch diese Waffe ums Leben und eine junge Polizistin sitzt seitdem im Rollstuhl. Ein kniffliger Fall unter Leitung der neuen Abteilungschefin Bernadette Pohlmann. Auch in der höchsten Führungsriege finden Veränderungen statt.
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Seitenzahl: 64
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Rolf Horst
Stirb, denn Du hast mich getötet Carmen Siebert ist Kriminalhauptkommissarin bei der Mordkommission und hochfunktionale Autistin. Nach einem brutalen Überfall, der beinahe tödlich ausgegangen wäre, leidet sie an einer Posttraumatischen Belastungsstörung und soll eigentlich nur Innendienst machen.
Da aber gleich zwei Kolleg*innen das Team verlassen haben, musste Carmen erneut ihren einzigartigen Spürsinn einbringen, auch weil die neue Abteilungschefin und der neue Kollege mit der Stadt, dem Team und den Gepflogenheiten noch nicht vertraut waren.
Aber die Bewährungsprobe ist gelungen und es wächst ein neues Team zusammen, das jetzt, unter der Leitung von Bernadette Pohlmann, nicht nur einen aktuellen Mordfall lösen, sondern auch zwei ältere Fälle, die drei Jahre zurückliegen, neu aufrollen muss.
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Rolf Horst
Stirb, denn Du hast
mich getötet
Kriminalroman
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Der Autor: Rolf Horst wurde 1960 in Bremen geboren. Er lebt mit seiner Ehefrau einer Hündin und der Katze, die beide aus dem Tierschutz kommen, in einer norddeutschen Kleinstadt. Nieke Horst ist hochfunktionale Autistin und war viele Jahre ordinierte Nonne im Rinzai-Zen. Sie schreibt Essays, ist sehr oft Ideenlieferantin, manchmal auch Co-Autorin für die Bücher ihres Mannes. Ihr Buch
„Böse Essays“ ist im Januar 2024 bei tredition erschienen.
© 2024 Rolf Horst
ISBN Softcover:
978-3-384-28583-6
ISBN Hardcover:
978-3-384-28584-3
ISBN E-Book:
978-3-384-28585-0
Druck und Distribution im Auftrag des Autors: tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Germany.
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt.
Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926
Ahrensburg, Deutschland.
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Bernadette Pohlmann kam schnellen Schrittes aus ihrem Büro und schaute in die Runde ihres Teams. „Carmen, du begleitest mich! Wir haben einen Toten am Flussufer im Viertel.“.
Carmen nickte und holte ihre Jacke von der Garderobe. „Die Rechtsmedizinerin und die Spurensicherung sind schon vor Ort. Wir nehmen deinen Wagen, du kennst dich hier besser aus.“. Den Rest des Weges in die Garage und während der Fahrt schwieg Bernadette, denn sie wusste, das Carmen als hochfunktionale Autistin Smalltalk nicht leiden konnte. Zum Einen verstand sie nicht, warum Menschen ständig über das Wetter oder ihre Krankheiten reden mussten, zum Anderen war sie nur an ihren Spezialthemen interessiert. Wenn also jemand tiefgreifende Erkenntnisse aus seiner/ihrer Lebenssituation hatte, sich mit Permakultur oder Postwachstumsökonomie auskannte und darüber reden wollte, dann war Carmen ganz bei der Sache. Bei dem Toten handelte es sich um einen älteren Mann, der laut seinem Ausweis fünfundsechzig Jahre alt war.
Brieftasche und Wohnungsschlüssel befanden sich in den Jacken- und Hosentaschen, selbst sein Handy war noch da. „Scheint kein Raubmord gewesen zu sein.“, stellte 5
Bernadette fest. „Aber er hat eine merkwürdige Position oder habt ihr ihn so hingelegt, Gesine?“. Carmen sah die Gerichtsmedizinerin fragend an, die beiden kannten sich schon über zehn Jahren. „Nein!
Und du hast recht, eine komische Lage, er scheint nicht im Stehen getötet worden zu sein.
Darauf deutet auch der Schusskanal hin. Er sieht so aus als wenn der Täter oder die Täterin vor dem knienden Opfer gestanden hätte und die Waffe von oben auf den Mann gerichtet hatte. Das kannst du auch hier sehen.“, Gesine zeigte auf den vom Regen aufgeweichten Boden. „Die Abdruckspuren legen nahe, dass der Mann kniend getötet wurde.“. „Eine Art Hinrichtung“?, Carmen biss sich auf die Unterlippe, so etwas hatte gerade noch gefehlt.
Während Pohlmann in der Dienststelle anrief, um Wessels und Peter Weigand zur Wohnung des Opfers zu beordern, versuchte Carmen noch mehr Informationen von Gesine zu erhalten. Der Tod war etwa gegen zweiundzwanzig Uhr eingetreten. Es gab nur einen Einschuss ohne Austritt der Kugel. Alles weitere, eigentlich wie immer, konnte und wollte die Gerichtsmedizinerin erst nach der Obduktion sagen. Bernadette Pohlmann hatte sich die Wohnungsschlüssel des Opfers 6
aushändigen lassen und fuhr mit Carmen zu dessen Wohnung. Die beiden Kollegen warteten dort bereits. Es war eines dieser Häuser aus den fünfziger Jahren, schmucklos schlicht, sechs Wohnungen, davon zwei im Dachgeschoss und alles nicht besonders gut isoliert. Ein neues Dach wäre auch längst fällig gewesen. Pohlmann klingelte bei Burmester, so hieß der Tote, aber niemand öffnete. Also schlossen sie sich die Haustür auf und sahen sich die Türschilder an. In der ersten Etage wurden sie fündig, sie klingelten und klopften an der Wohnungstür und gingen schließlich hinein. Eine aufgeräumte, saubere Wohnung, zwei kleine Zimmer, eine Küche und ein Bad, vielleicht so fünfzig Quadratmeter groß. Es hingen zwei, drei Bilder an der Wand im Wohnzimmer und auf dem alten aber sehr gepflegten Sideboard standen ein paar Fotos.
„Seht mal nach, ob Ihr irgendwelche Hinweise auf Angehörige findet und Lars, Du befragst bitte die Nachbarn.“. Pohlmann war schon in ihrem Element. Sie selbst, Carmen und Weigand durchsuchten ein paar Schränke und schauten in einigen Ordnern nach, ob sie irgendetwas wichtiges, für die Tat relevantes finden würden. Aber außer dem Mietvertrag und ein paar Versicherungsunterlagen gab es 7
nichts. Bernadette ordnete an, dass sich die Spurensicherung trotzdem die Wohnung noch einmal ansehen sollte. Auch die Befragung der Nachbarschaft hatte nichts ergeben. Allem Anschein nach gab es keine lebenden Verwandten mehr. Im Haus wusste niemand ob der alte Herr jemals verheiratet war oder Kinder hatte. Alle vier fuhren zurück in die Dienststelle. Dietmar Bernd, der IT Spezialist und Mädchen für alles, hatte bereits einige Erkundigungen über das Opfer eingeholt.
Hermann Burmester war mit sechzig Jahren in Frührente gegangen, bis dahin hatte er seit seiner Ausbildung bei der selben Bank gearbeitet. Zuletzt im Archiv.
Klaus Meinert erschien im Büro der Mordkommission, er war vom Team der Spurensicherung, aber aufgrund seiner Ausbildung war er auch für die Computer und Naturwissenschaftliche Forensik zuständig.
Zudem war eines seiner Spezialgebiete die ballistische Spurenauswertung. Er untersuchte in diesem Fall das aus dem Schädel des Toten entfernte Projektil und glich es mit bundesweit gespeicherten Daten des Bundeskriminalamtes und der Landeskriminalämter ab. Hier gab es einen, eigentlich gleich mehrere Treffer.
„Die Tatwaffe wurde bereits früher benutzt 8
und zwar vor drei Jahren. Es gab zwei Mordopfer, eine fünfundfünfzigjährige Frau und einen vierzigjährigen Mann. Beide hatten nach den damaligen Ermittlungen nichts miteinander zu tun. Außerdem wurde ein Polizeibeamter während eines Einsatzes mit dieser Waffe erschossen. Eine junge Kollegin wurde so unglücklich von einem Querschläger erwischt, dass sie seitdem im Rollstuhl sitzt.
Sie heißt Brigitte Berger und arbeitet heute im Innendienst bei den internen Ermittlern.
Kriminalhauptkommissar Rolf Meyer, der leitende Ermittler in diesem Fall, erlitt bei diesem Schusswechsel einen Streifschuss am Kopf und wurde ziemlich übel verletzt. Meyer wurde nach seiner Genesung in das Archiv vom Landeskriminalamt versetzt um sich dort mit der Digitalisierung von alten Akten zu beschäftigen. Er ist aber schon seit längerem dienstuntauglich.“. Meinert warf den Aktendeckel mit dem Bericht auf den Tisch, drehte sich um und verließ den Raum.
Pohlmann rief noch ein »Dankeschön«
hinterher.
„Also gut! Wer besucht wen?“, Pohlmann sah in die Runde. „Dietmar, du besorgst die alten Akten von den Fällen. Weigand, Sie fahren rüber zum Landeskriminalamt und besuchen 9
den Archivar, wie hieß der doch gleich?“,
„Rolf Meyer!“, Lars Wessels sah nicht einmal von seinem Bildschirm auf, „Aber Peter denke daran, der ist dienstuntauglich.“. „Also, Weigand, sie suchen Rolf Meyer auf und die Rollifahrerin, dass ist etwas für dich Carmen.“
Die nickte, griff ihre Jacke und die Autoschlüssel und war mit dem kleinen Notizzettel, auf dem Dietmar alles wichtige zur Kollegin notiert hatte, schon auf dem Weg.
„Moment noch.“, Dietmar machte sich lautstark bemerkbar, „denkt alle daran, heute Nachmittag um 16 Uhr kommt der Innensenator mit dem neuen Polizeichef. Und er besteht darauf, dass ALLE anwesend sind.“.
Er schaute seine Kolleg*innen an und alle nickten ihm zu. Bernadette Pohlmann ging auf Dietmar zu und fragte ihn: „Wann findet denn die
offizielle Verabschiedung
und