Cecilia im Bann der Liebe - Uwe Goeritz - E-Book

Cecilia im Bann der Liebe E-Book

Uwe Goeritz

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Beschreibung

Was ist Liebe und warum kann sie uns in ihren Bann ziehen? Kann Mann oder Frau das mit dem Kopf entscheiden? Oder ist da eine rationale Entscheidung völlig unnütz? Cecilia, die Heldin dieser Geschichte, beginnt ihrem Kopf zu folgen, wo sie ihrem Herz hätte folgen sollen. Gibt es für sie die Chance, diese Entscheidung zu revidieren? Oder bleibt sie allein und unglücklich zurück?

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Inhaltsverzeichnis

Cecilia im Bann der Liebe

Der Strand

Was wäre wenn?

Ein Wiedersehen

Eine Seefahrt

Weiße Möwe

Tanz durch die Nacht

Nachts auf dem Meer

Eine unerwartete Begegnung

Die zweite Chance

Entscheidung aus Liebe?

Das ewige Hin und Her

Gefühle die brodeln

Blicke übers Meer

Zweifel

Noch eine zweite Chance?

Liebe und andere Katastrophen

Der Rat einer Freundin

Noch eine Entscheidung

Cecilia im Bann der Liebe

Was ist Liebe und warum kann sie uns in ihren Bann ziehen? Kann Mann oder Frau das mit dem Kopf entscheiden? Oder ist da eine rationale Entscheidung völlig unnütz? Cecilia, die Heldin dieser Geschichte, beginnt ihrem Kopf zu folgen, wo sie ihrem Herz hätte folgen sollen.

Gibt es für sie die Chance, diese Entscheidung zu revidieren? Oder bleibt sie allein und unglücklich zurück?

Sämtliche Figuren, Firmen und Ereignisse dieser Erzählung sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit echten Personen, ob lebend oder tot, ist rein zufällig und vom Autor nicht beabsichtigt.

1. Kapitel

Der Strand

Die Dämmerung brach gerade herein. Bis eben hatte Cecilia noch am Strand gesessen und der Sonne zugesehen, wie sie glutrot im Meer versunken war. Fast hätte man das Zischen hören können, als die glühende Scheibe das kühle Meer berührt hatte. Es war ihr zweiter Urlaubsabend hier in Kreta und eigentlich hätte sie ja nun zu ihrer Freundin Barbara zurück in das Hotel gehen sollen, doch irgendetwas hielt sie hier am Wasser zurück. Sie stand von dem Liegestuhl auf und ging zum Wasser vor, wo noch vor ein paar Stunden die Kinder ihrer Zimmernachbarn eine Sandburg gebaut hatten.

Im Bikini setzte sie sich so weit nach vorn, dass das Wasser ihre Füße bei jeder ans Ufer kommenden Welle umspülen konnte. Sie zog die Knie an und umfasste ihre Beine mit den Armen. Den Kopf stützte sie auf die Knie und schaute auf die ruhige See. Irgendwo weit hinter ihr spielte ein Radio leise Schlager. Vielleicht aus der Hütte des Mannes, der hier die Liegestühle vermietete. Oder ein Gast hatte ein Kofferradio dabei. Es war nicht zu laut und man konnte sich darin gut hineinträumen. „Warmes Meer und leise Musik. Ein schöner Urlaub.“ dachte sich die Frau. Sie ließ die Finger durch ihr langes braunes Haar gleiten und schaute weiter aus Meer.

Cecilia war Mitte zwanzig und hatte gerade ihren Freund verlassen. Eigentlich hatte sie diesen Urlaub mit ihm zusammen machen wollen, doch zwei Wochen vor Urlaubsbeginn hatte sie ihn zuhause bei sich mit seiner Arbeitskollegin Karola erwischt. Diese war im Bad und er war in Unterwäsche in der Schlafstube. Cecilia hatte seinen Beteuerungen, dass da nichts war, nicht geglaubt. Zu sehr hatte sie dieser Anblick verletzt. Sie hatte schnell ihre Sachen gepackt, war sofort aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen und wohnte nun bei ihrer ältesten Freundin Barbara. Die Beiden kannten sich noch vom Kindergarten und hatten seit dem ihre Freundschaft bewahrt. Durch alle Beziehungen hindurch. Seit zwei Jahren arbeiteten sie nun auch noch in derselben Firma.

So war es auch fast selbstverständlich gewesen, dass Barbara die Freundin in den Urlaub begleitet hatte. Mittlerweile war es fast dunkel. Nur die Beleuchtung der kleinen Restaurants hinter dem Strand warf ein blasses Licht bis zu ihr nach vorn. Jetzt wo die Sonne weg war, wurde es langsam frisch hier am Wasser. Noch überlegte Cecilia, ob sie nicht doch in das Hotel zurückgehen sollte, als der Vollmond am Horizont aufging und seine leuchtende Scheibe den ganzen Strand in ein geheimnisvolles Licht tauchte.

Sie träumte sich gerade in diesen Mond hinein, als eine Stimme hinter ihr sagte „So alleine schöne Frau?“ und sie hatte auch schon sofort eine passende Antwort auf den Lippen, doch als sie sich umdrehte, vergaß sie ihren kessen Satz, sondern nickte nur. Doch eigentlich gab es da ja nichts zu nicken, oder etwa doch? Ein junger Mann, etwas älter als sie, in Badehose und Strickjacke stand hinter ihr. Schon alleine diese Kleidungskombination hätte bei ihr sonst für einen flotten Spruch gereicht, doch diesmal nicht. Irgendetwas war in seinen braunen Augen, in denen sich das Mondlicht spiegelte. Etwas Geheimnisvolles umgab ihn.

„Kann ich mich zu dir setzen?“ fragte er und sie zeigte nur mit der Hand neben sich, so als ob der Strand nicht breit genug gewesen wäre, als das er sich nun unmittelbar neben sie setzen musste. Für die nächste viertel Stunde saßen sie einfach nur schweigend nebeneinander im nassen Sand und schauten auf das Meer. Aus den Augenwinkeln musterte Cecilia den Mann und biss sich auf die Lippen. Kurze schwarze Haare und ein Blick. Unbeschreiblich! So als ob ein griechischer Gott aus dem Meer gestiegen war. Wenn nur diese Strickjacke nicht gewesen wäre. Sie spielte weiter mit ihren Fingern in einer Strähne ihrer Haaren und war sich dessen gar nicht bewusst.

„Frierst du?“ fragte er schließlich und zeigte auf die Gänsehaut an Cecilias Arm. Sie nickte nur, vielleicht war es ja nicht nur die Kälte, die diese Gänsehaut ausgelöst hatte. Er zog seine Jacke aus und hängte sie um ihre Schultern. Nun sah sie seinen muskulösen Oberkörper und biss die Zähne noch fester zusammen. Ihr viel auf, dass sie die ganze Zeit noch nichts gesagt hatte und drehte ihren Kopf zu ihm „Übrigens ich bin Cecilia.“ „Angenehm, ich bin Paul.“ antwortete er.

In dem blassen Licht konnte er nicht sehen, wie sie rot wurde. Aber diese Röte, die er zum Glück nicht sah und sie nur an der Hitze in ihren Wangen spürte, war auch dem Zorn auf sich selbst geschuldet. So ein blöder Vorstellungssatz. War ihr denn nichts Besseres eingefallen? Oder hatte sie in der Zeit mit ihrem Freund das flirten verlernt? Am liebsten hätte sie sich jetzt vor Scham in den Sand eingegraben. Was war nur mit ihr los. Sonst war sie doch auch nicht so schüchtern. Wenn sie jetzt alleine gewesen wäre, hätte sie sich selbst eine Ohrfeige gegeben. Sie schaute auf ihre Füße, die immer noch von den Wellen sanft umspült wurden. Irgendetwas wühlte sich durch ihr Inneres und es kribbelte in ihrem ganzen Körper. Wie kam sie aus dieser Situation wieder heraus, ohne sich noch weiter zu blamieren? „Es wird mir jetzt zu kalt. Ich gehe zurück ins Hotel.“ sagte sie und gab ihm die Jacke zurück. Ihre Hände berührten sich.

Cecilia zuckte zusammen, als hätte sie in eine Steckdose gefasst. Auf die kurze Entfernung trafen sich ihre Blicke und die gingen tief in ihre Seele hinein. „Bist du morgen wieder hier?“ fragte Paul und sie nickte im Aufstehen. „Ich wünsche dir eine gute Nacht.“ rief er ihr hinterher, nachdem sie schon ein paar Schritte gegangen war. Als sie sich wenig später, kurz vor der Promenade, umdrehte, war er schon nicht mehr da. Sie schaute nach allen Seiten, doch er war schon in der Dunkelheit der Nacht verschwunden.

Vielleicht war er wirklich einer dieser griechischen Götter, die sie am Vortag im Museum gesehen hatte. Den Körperbau hatte er zumindest davon. Nun schlug sie sich vor die Stirn. „Mist.“ stöhnte sie und „Das habe ich ja ganz Prima hin bekommen.“ sie überquerte die Promenade und betrat das Hotel.

2. Kapitel

Was wäre wenn?

Sie betrat die Vorhalle des Hotels, ging zur Rezeption und holte sich ihren Schlüssel ab. Die junge Frau in der Hoteluniform lächelte sie an und griff an das große Schlüsselbrett. An der Uhr in der Lobby sah Cecilia, wie spät es schon geworden war. Es fehlte nicht mehr viel am neuen Tag. Barbara würde sicher schon schlafen. Allerdings hätte sie doch dann auch nicht den Schlüssel an der Rezeption gelassen? Vielleicht war sie ja noch unterwegs.

Cecilia stieg langsam die Treppe hinauf und schloss das Zimmer auf. Aus dem Nachbarzimmer kamen die beiden Eltern, die vorhin noch mit ihren drei kleinen Kindern am Strand in Cecilias Nähe gesessen hatten. Von den Kindern war auch die Sandburg gewesen, neben der sie gerade Paul getroffen hatte. Erst jetzt, wo ihre Kinder schliefen, konnten sie noch mal ausgehen. Die Drei begrüßten sich kurz mit einen Nicken und sie trat in ihr Zimmer ein. Die Klimaanlage war aus und es war stickig warm in dem Raum. Sie schaltete das Licht im Zimmer ein, drehte den Schalter neben der Tür an der Scala auf max. und stellte sich unter den Strom der kalten Luft, die nun direkt über der Tür von der Decke aus das Zimmer flutete und dabei ihre nackten Schultern traf.

„Barbara?“ fragte Cecilia laut in das Zimmer hinein und erhielt keine Antwort, nur die Luft rauschte. Gerade eben war ihr am Strand noch kalt gewesen und nun stand sie unter der kalten Luft um sich abzukühlen. Irgendetwas stimmte da wohl mit ihr nicht. Sie schloss die Tür hinter sich ab und ließ den Schlüssel von innen stecken, dann drehte sie sich zu der Tür, die zu ihrer Linken war, öffnete diese und ging in das Bad hinein. Barbaras Badeanzug hing demonstrativ direkt vor ihren Augen über der Duschstange, die eigentlich den Vorhang, mit den kleinen blauen Muscheln darauf, halten sollte. Cecilia räumte das Kleidungsstück zur Seite und hängte ihn auf die Heizung, die man hier sicher nicht mal im Winter brauchen würde.

Sie zog den Bikini aus, wusch im Waschbecken den Sand sowie das Meersalz heraus und hängte ihn zu dem Kleidungsstück der Freundin, dann ging sie unter die Dusche. Das lauwarme Wasser lief über ihre Haare sowie die Schultern und sie stand einfach nur da. Die Gedanken begannen sich in ihrem Kopf zu drehen. Was war das da gerade am Strand gewesen? Was hatte sie davon abgehalten Paul sofort ihre Meinung zu sagen? Hatte sie das so gewollt? Aber warum hatte sie sich dann nicht getraut irgendetwas anderes zu sagen als diesen blöden Satz? „Übrigens ich bin Cecilia“ das war so ziemlich das dümmste, was sie hätte sagen können. So in etwa wie „Du auch hier am Meer.“ oder so eine ähnliche Belanglosigkeit.

Immer weiter kreisten die Gedanken in ihrem Kopf. Vermutlich machte er dies mit jeder Frau, die er hier traf. Erst ansprechen, vielleicht in ein kleines Lokal gehen und dann eine schnelle, heiße Nummer am Strand. Am nächsten Tag kannte er dann nicht mal mehr den Namen der Bekanntschaft und nach dem Urlaub warteten Frau und fünf Kinder zuhause auf ihn. So lief das doch im Urlaub ab. Zumindest hatte das Barbara gesagt. Die war im letzten Jahr in Mallorca gewesen und hatte in zwei Wochen zehn verschiedene Kerle kennen gelernt. Da war das bei jedem so gewesen und Barbara hatte vermutlich bei keinem von ihnen nein gesagt. Sie mochte die Freundin sehr, aber ihren Lebensstil konnte sie nicht immer gutheißen.