Dark Demons - Nick Living - E-Book

Dark Demons E-Book

Nick Living

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Beschreibung

Düstere Dämonen und schwarze Frauen verfolgen die Protagonisten in diesem Werk. Teuflische Begebenheiten müssen bestanden werden und Orte wie Friedhöfe und Geisterhäuser tauchen immer wieder auf. Kommt einfach mit in die Welt des Mystischen, des Unerklärlichen und seid dabei, wenn es von Geistern nur so wimmelt. Und wen ihr plötzlich Stimmen hört, Pestbeulen euer Gesicht verunstalten und ihr euch in einer merkwürdigen Geisterbahn wiederfindet, dann seid ihr richtig. Denn hier ist alles unglaublich, einfach unfassbar!

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Inhaltsverzeichnis

Totenschiff

Das Gruselhaus

Das Geisterschiff

Der Geist

Schwarzer Rauch

Die böse Schwester

Der mystische…

Geisterbahn

Besessen

Tod unterm…

Dämonen

Stimmen

Todesdiamant

Der Tote

Blitzschlag

Bestattung

Fleischvergiftung

Friedhof

Gestorben?

Der Mord

Gewitter

Todesflug

Alpträume

Giftmord

Das alte Haus

Unfall

Verflucht

Pestbeulen

Teuflisch

Die schwarze Frau

Eine Radiodurchsage

Gegen 13.46 Uhr raste ein Asteroid an der Erde vorbei. Es hat keine Gefahr für die Erde bestanden. Woher der Asteroid kam und welche Beschaffenheit er genau hatte, ist unbekannt. Man vermutete, dass es sich um Überreste einer ausgedienten Raketenstufe gehandelt haben könnte …

Beverly Hills

Ich hatte die Meldung im Autoradio gehört. Doch Gedanken konnte ich mir darüber keine machen. Der Ärger mit einer Telefongesellschaft machte mir doch sehr zu schaffen.

Trotzdem ließ mir die Meldung keine Ruhe.

Als ich an einer Ampel mit einigen anderen Fahrzeugen auf die Grün-Phase wartete, fiel plötzlich mein Radio aus. Ich schaltete daran herum, doch es passierte nichts. Es wurde Grün und ich schaute immer wieder auf das Display des Radios. Es leuchtete hell auf, und eigentlich müsste es in Ordnung sein, doch es gab keinerlei Töne von sich. Plötzlich geschah das Unfassbare: eine laute Stimme meldete sich aus den Lautsprechern. Zunächst dachte ich, dass das Radio wieder funktionierte. Doch als der vermeintliche Sprecher meinen Namen aussprach und genau wusste, wo ich mich gerade befand, wurde ich stutzig. Die Stimme hörte sich so seltsam monoton an und ich glaubte schon, irgendjemand hätte sich einen Jux mit mir gemacht. Doch wenn dem so wäre, müsste mich dieser Jemand ja auch beobachten. Nur, wer hatte schon Interesse daran? Um zu mir nach Hause zu gelangen, musste ich an diesem Tag einen Umweg fahren. Die Umleitung führte mich ein paar Kilometers übers Land. Ich hatte die Stadt bereits verlassen und die Stimme meldete sich seit zehn Minuten nicht mehr. Da fielen plötzlich die Scheinwerfer aus. Auch der Motor stockte und der Wagen blieb stehen. Ich versuchte immer wieder, ihn zu starten. Doch vergeblich, nichts funktionierte mehr. Ratlos stieg ich aus und schob mit ganzer Kraft das Auto ein wenig an die Straßenseite. Doch das hätte ich mir auch sparen können, nicht ein Fahrzeug war zu sehen, welches ich behindert hätte. Ich schien ganz allein auf dieser Straße zu sein. Es war ziemlich kühl und ich holte mir eine Wolldecke, die ich für solcherlei Notfälle stets mitführte, aus dem Kofferraum. Leichter Wind kam auf, doch mir schien, als seien es Stimmen, die leise nach mir riefen. Mittlerweile zweifelte ich an meinem Verstand. In der Ferne waberte etwas Helles, es sah aus wie Nebel, der langsam näher zu kommen schien. Ich spürte, wie meine Knie zu zittern begannen. Auch mein Atem wurde schneller. Mir gingen die schlimmsten Gedanken durch den Kopf.

Diese Einsamkeit und die immer schlimmer werdende Kälte ließen mich regelrecht panisch werden. Ich suchte nach meinem Handy. Doch obwohl ich mir sicher war, es auf den Beifahrersitz gelegt zu haben, fand ich es nicht. Der Nebel war jetzt so nah heran gekommen, dass ich Einzelheiten erkennen konnte. Von dichten Nebelschleiern eingehüllt schwebten da zahlreiche Gestalten. Einen Mann, eine Frau, ja sogar ein Kind konnte ich erkennen. Doch seltsamerweise hielten sie ihre Augen geschlossen. Sie drehten sich in den Nebelschwaden hin und her. Ich war derart erschrocken, dass ich beinahe unter den Sitz gerutscht wäre. Mir fiel auf, dass die Personen in dem mysteriösen Nebel verhärmte, weiße Gesichter hatten. Plötzlich meldete sich auch die rätselhafte Stimme im Radio wieder. „Wir müssen die Erde verlassen. Das Schiff ist gekommen, um uns zu holen. Das Schiff wird wieder kommen.“

Dann wurde es still und das Radio spielte endlich wieder Musik. Auch der Nebel verschwand und es schien, als wäre er in den Himmel aufgestiegen. Die Autoscheinwerfer schalteten sich ein und funktionierten wieder einwandfrei. Sprachlos starrte ich in den dunklen Nachthimmel. Ein kleiner Lichtpunkt zog schnell über den Horizont bis er schließlich endgültig verschwand. Glücklicherweise sprang mein Wagen sofort an und ich konnte in die Stadt zurück düsen.

Nachtrag

Zu Hause musste ich erst einmal zur Ruhe kommen. Ich bereitete mir einen Kamillentee zu und schaltete den Fernseher ein. In einem Journal zeigte man einen Beitrag über eine Familie, die bei einem Brand ums Leben gekommen war. Man zeigte ihre Bilder und ich erschrak: es waren die Gestalten aus der Nebelwolke …

Irgendetwas ist in diesem Haus! An diese Worte erinnere ich mich noch heute mit Schaudern. Eigentlich wollte ich nie wieder darüber sprechen. Trotzdem kommt die Erinnerung immer wieder hoch.

Ich kam gerade von einer Geburtstagsfeier und wollte nach Hause. Die Fahrt bis zur Autobahn hatte ich mir etwas leichter vorgestellt. Doch es stürmte und schneite wie seit Langem nicht mehr. Die Scheinwerferkegel meines Wagens suchten vergeblich nach der Straße in dem immer dichter werdenden Schneetreiben. Schließlich wurde klar, dass ein Weiterfahren einem Selbstmord gleichen würde. Irgendwo hielt ich den Wagen an. Ich musste schleunigst eine Pension finden, um nicht vom Schnee lebendig begraben zu werden. So fuhr ich weiter bis es wirklich nicht mehr ging. Ich wusste nicht einmal mehr, ob ich mich überhaupt noch auf einer Straße befand. Der Blizzard tobte wie ein bösartiges Ungeheuer. Glücklicherweise stand nicht weit entfernt ein Haus. Es lag einsam mitten im Schnee und sah schon recht verfallen aus. Doch aus den Fenstern fiel ein schwacher Lichtschein. Also wohnte hier auch jemand, dachte ich mir. Ich stieg aus und stemmte mich mühevoll gegen die eisigen Schneeböen. Eine Klingel fand ich nicht, so pochte ich mehrmals gegen die alte Holztür. Doch es öffnete niemand. Der Sturm heulte um die Ecken und blies mir immer wieder neuen Schnee in die Augen.

„Hallo!“, rief ich so laut ich konnte, „Ist jemand zu Hause!“ Endlich öffnete sich die Tür einen winzigen Spalt. Eine alte Frau steckte ihren grauhaarigen Kopf hindurch und fragte dann mit zittriger Stimme: „Was wünschen Sie junger Mann?“ Fröstelnd bat ich um ein Nachtquartier. Die Alte musterte mich misstrauisch von oben bis unten. Dann nickte sie zufrieden und kicherte leise vor sich hin. „Na, komm schon rein, Söhnchen.

Komm nur rein.“ Schnell stapfte ich hinein und klopfte mir die Schuhe ab. Dann schaute ich mich verwundert um. Überall standen alte Kommoden, die wohl schon bessere Zeiten gesehen haben mussten. Der Fußboden war schmutzig und Spinnweben hingen an den Wänden. Im düsteren Licht der Deckenlampe konnte ich die Alte besser erkennensie trug ein langes schwarzes Kleid und ihr faltiges Gesicht schien verhärmt und kränklich. Fahl und leblos schauten ihre Augen zu mir herüber. Dann sagte sie leise: „Ich hol Dir erst mal einen heißen Tee. Und gegessen hast Du sicher auch noch nichts.“ Mit diesen Worten verschwand sie in einem Nebenraum. Sie brachte mir einen Kräutertee und eine heiße Bockwurst. „Nun stärke Dich erst einmal, Söhnchen.“, meinte sie noch. „Ich zieh mich jetzt zurück. Kannst da drüben auf dem Sofa schlafen. Da liegt auch eine warme Decke. Gute Nacht Söhnchen.“ Sie schaute sich noch einmal um, während sie in dem vermeintlichen Nebenraum verschwand. Es war, als wollte sie mir noch etwas sagen. Doch ich war zu müde, um sie danach zu fragen. Ich schlürfte meinen heißen Tee und verschlang die Bockwurst.

Dann legte ich mich auf das gemütliche Sofa und schlief ein. Wie lange ich schlief, weiß ich nicht mehr. Irgendwann riss mich ein lauter Schrei aus dem Schlaf. Ich fuhr hoch und starrte in die Dunkelheit. Was war das? Wer hatte da geschrieben? Ging es der Alten nicht gut? Ich suchte nach einem Lichtschalter. Ich fand ihn, knipste mehrmals, doch das Licht ließ sich nicht einschalten. Glücklicherweise hatte meine Uhr eine Beleuchtung.

So konnte ich wenigstens die Zeit ablesen- es war kurz nach Eins. Mir fiel die eisige Kälte auf, die plötzlich wie ein Windstoß durch die Räume fuhr. Plötzlich vernahm ich eine Stimme, sie flüsterte: „Irgendetwas ist in diesem Haus. Helfe mir, helfe mir!!!“

Ein Schauer lief mir über den Rücken. Eilig zog ich mich an und rief noch einmal nach der Alten. Doch es kam keine Antwort. Mir wurde klar, dass hier irgendetwas nicht stimmte. Was ging hier nur vor? Ich schaute zum Fenster. Es war zerschlagen und der eisige Wind fuhr herein. Vor dem Fenster sah ich eine Gestalt. Ich erschrak, war das die Alte? Hatte sie vielleicht Spaß daran, mir einen Schrecken einzujagen? „Wer sind Sie!“, rief ich laut und zog mir dabei die Jacke über. Die Gestalt rührte sich nicht, flehte nur: „Hilf mir, bitte hilf mir! Irgendetwas ist in diesem Haus! Bitte hilf mir.“ Nachdem ich meine Mütze aufgesetzt hatte, schaute ich nochmals zum Fenster. Doch die Gestalt schien verschwunden zu sein. Ich wollte noch einmal zum Fenster, um mich zu überzeugen, dass dort niemand war. Doch dazu kam ich nicht mehr. Das Haus begann plötzlich hin und her zu schwanken. Krachend fielen die Möbel um und in den Mauern bildeten sich lange Risse. Splitternd zerbrachen die Scheiben, und ich hatte nur noch einen Gedanken: nichts wie raus! Panisch rannte ich los, durch die halbwegs noch intakte Tür hinaus ins Freie. Mein Fahrzeug stand unter einem hohen Baum. So war es nicht total eingeschneit. Mit zittrigen Händen schob ich den Schnee von der Scheibe, stieg ein und fuhr los. Noch einmal schaute ich in den Rückspiegel. Doch was war das? Entsetzt stellte ich fest, dass das Haus eingestürzt war. Außerdem flog eine beängstigende, rot schimmernde Gestalt auf mein Fahrzeug zu.

Wie von Sinnen gab ich Gas und raste davon! Irgendwann erreichte ich eine Kreuzung und bog auf eine befahrene Straße ab.

Ich bebte am ganzen Leibe. Hatte ich jetzt schon Halluzinationen? Noch einmal schaute ich in den Rückspiegel, doch da war nichts mehr. Ich fuhr bis zur Autobahn. An einer großen Raststätte hielt ich schließlich an.

Noch immer völlig durcheinander brauchte ich erst einmal einen Cognac. Ich setzte mich an einen Tisch, an welchem bereits zwei Trucker genüsslich ihr Steak verzehrten. Schnell kam ich mit ihnen ins Gespräch, denn ich musste jetzt dringend mit jemandem reden.

Als ich den Cognac intus hatte, kehrten auch die Lebensgeister zurück. Wohlige Wärme stieg in den Kopf und in die Beine. Und meine Zunge wurde locker wie selten. In allen Einzelheiten berichtete ich den beiden von meinem schier unglaublichen Erlebnis.

Schweigend schauten sie mich an. Ihre Gesichter wurden plötzlich sehr ernst. Einer der beiden fasste sich und meinte nur: „Das war das Haus der alten Agathe. Sie ist bei einem Brand vor vielen Jahren ums Leben gekommen. Die Überreste ihres Hauses liegen noch heute an der Stelle herum. Man sagt, ihre Seele komme seitdem nicht mehr zur Ruhe.

In mancher Winternacht erscheine sie Vorbeifahrenden und gewährt ihnen Unterkunft.

Sie suche wohl noch immer den Brandstifter.

Der soll angeblich rot ausgesehen haben und konnte fliegen. Manche sagen, es sei der Teufel gewesen… “

Wo kommt dieses Quietschen her? Noch immer höre ich diese Worte, als wäre es erst gestern gewesen. Dabei fand alles schon vor etlichen Jahren statt. Es war inmitten des sogenannten Bermudadreiecks, als ich mich auf einer Kreuzfahrt befand. Die Reise war traumhaft schön. Wir hatten wunderbares Wetter. Ich war mit Igor, einem ehemaligen Arbeitskollegen unterwegs. Doch trotz des wunderbaren Wetters hatte ich ständig das Gefühl, etwas Seltsames würde sich ereignen. Irgendwann geriet unser Schiff in dichten Nebel. Eigentlich kannte der Kapitän die Route und er fand sich in jedem Gewässer zurecht. Dennoch verwunderte auch ihn dieser plötzliche Nebel. Und auch er fand, dass der Nebel außergewöhnlich dick und undurchdringlich war. So einen merkwürdigen Nebel hatte er wohl noch nie gesehen. Doch auch wir Reinsenden fanden das Ganze gar nicht mehr so lustig. Ich stand mit Igor an der Reling und gemeinsam mit einigen anderen Reisenden starrten wir in dieses gespenstische Nichts hinein. Plötzlich hatte ich den Eindruck, dass das Schiff stehenblieb. Es fuhr einfach nicht mehr weiter und es gab weder den frischen Wind im Gesicht noch das übliche Rauschen der Gischt. Es herrschte Totenstille. Immer mehr Leute kamen an Deck und schauten sich um. Doch in dem dichten grauen Nebel konnte man einfach nichts erkennen. Da vernahmen wir ein merkwürdiges Quietschen. Es hörte sich an, als würde sich eine alte Metalltür im Wind bewegen. Und plötzlich tauchte aus dem Nebel wie ein Geist ein riesiges Schiff auf. Es schien neben uns zu treiben. Die Leute starrten zu dem unbekannten Schiff und versuchten irgendetwas auf den Decks zu erkennen.

Doch der wabernde Nebel umgab das rätselhafte Schiff wie ein furchtbares Geheimnis.

Ich hatte eine verwegene Idee: vielleicht sollten einige Leute übersetzen, um nachzusehen, was dort los war? Igor fand diese Idee vollkommen daneben aber ich hielt daran fest. Der Kapitän, der plötzlich neben uns stand, starrte ebenfalls hinüber zu dem Geisterschiff. Dann sagte er mit düsterer Stimme: „Also entweder ist das eine Fata Morgana oder es ist ein Geisterschiff. Laut den Instrumenten dürfte dort kein Schiff sein. Wir empfangen keine Zeichen, keine Signale, nichts. Das Schiff taucht nicht einmal auf dem Radarschirm auf.“ Und als ich dem Kapitän von meiner albernen Idee berichtete, schien der gar nicht so abgeneigt zu sein. Er bestand jedoch darauf, dass zwei Besatzungsmitglieder dabei sein müssten. Außerdem sollten wir unbedingt den Funkkontakt aufrechterhalten. Ich konnte nicht glauben, dass ausgerechnet der Kapitän mit solch einer Idee, einer Wahnidee einverstanden war.

Auf der anderen Seite wiederum verstand ich ihn. Er war selbst neugierig und wollte der Sache auf den Grund gehen. Und da er als Kapitän sein Schiff nicht verlassen konnte, beauftragte er zwei Besatzungsmitglieder, mich und Igor zu begleiten. Tom und Clark waren Matrosen und machten ein Rettungsboot zum Übersetzen fertig. Wir stiegen ein und ruderten hinüber zu dem Schiff, welches es eigentlich gar nicht gab. Igor suchte vergeblich nach dem Namen des Schiffes. Doch dort, wo früher vermutlich einmal der Name stand, gähnte ein Loch. Der Kahn war schon arg verrostet und es schien ein Wunder, dass er nicht längst untergegangen war. Das Quietschen, welches uns allen schon einmal aufgefallen war, wurde immer lauter, je näher wir diesem fremden Schiff kamen. Da das Schiff verlassen schien, konnte uns natürlich keiner an Bord helfen. So musste einer der Matrosen ein Seil mit einem Anker nach oben werfen. Mit einer Strickleiter hangelte er sich schließlich an dem Seil nach oben. Als sich die Leiter ausgerollt hatte, kletterten auch wir an Deck. Ich muss zugeben, dass mir nicht wohl war bei dem Gedanken, vielleicht nicht mehr zurückkehren zu können. Denn ich wusste genau wie die anderen, dass an Bord eines solch sonderbaren Schiffes alles passieren konnte. Als wir alle an Deck waren, vertäuten die Matrosen unseren Kahn und wir schauten noch einmal zu unserem Kreuzfahrtschiff herüber. Im Nebel sahen wir, dass uns der Kapitän und einige der Passagiere Zeichen gaben. Und das gab uns ein wenig Sicherheit, wenngleich allen dieses unaufhörliche Quietschen durch Mark und Bein ging. Auf dem Schiff sah es ziemlich wüst aus. Überall lagen Metallstangen und andere verrostete Gegenstände umher.

Außerdem waren Unmengen an ausgelaufenem Öl an Deck, sodass wir aufpassen mussten, nicht auszurutschen. Die alten Türen ließen sich kaum öffnen. Immer wieder rief einer der Matrosen laut, ob sich vielleicht nicht doch noch jemand an Deck befand.

Doch es war aussichtslos. Es antwortete niemand. Als ich noch einmal in Richtung unseres Schiffes schaute, erschrak ich fürchterlich, denn es war verschwunden. Auch unsere Funkgeräte bekamen keinen Kontakt. Wir sagten es nicht laut, doch jeder wusste es, wir waren abgeschnitten von den anderen.

Es war ein seltsames Gefühl, welches sich da in uns ausbreitete. Ein flaues Gefühl in der Magengegend vielleicht. Ein Gefühl von Verloren sein. Wir durften uns auf gar keinen Fall davon einschüchtern lassen. Durch eine halb geöffnete Tür gelangten wir schließlich ins Innere des Decks. Eisige Kälte schlug uns entgegen. Außerdem roch es modrig und alt.

Igor unkte, dass es sich dabei möglicherweise um Verwesungsgeruch handelte. Doch die Matrosen wollten davon nichts hören.

Langsam schlichen wir uns mit unseren Taschenlampen durch den einsamen Gang.

Und immer wieder vernahmen wir aus der Ferne dieses eigenartige Quietschen. In diesen Gängen klang es fast wie die Schreie eines in höchste Not geratenen Menschen.

Mehrere Kajüten gingen von dem Gang ab.

Doch sie waren schmutzig und leer. Am Ende des Ganges kamen wir nicht mehr weiter.

Die letzte Tür war verschlossen. Es half nichts, wir mussten wieder umkehren, denn nur durch diese letzte Tür war es möglich, noch tiefer ins Innere des Schiffes zu gelangen. Einer der Matrosen schlug vor, in einem der leeren Räume unser vorläufiges Domizil einzurichten. Da wir keinerlei Kontakt mehr zu unserem Schiff hatten, waren alle einverstanden. Wir verbarrikadierten uns im ersten Raum auf dem Gang. Dort konnten wir relativ sicher sein, schnell aufs Deck zu gelangen, falls etwas Unvorhersehbares geschah.

Doch es blieb ruhig. Auch der Nebel draußen waberte wie eben noch. Wir wollten höchstens drei oder vier Stunden in unserem Lager bleiben. Sollte nichts passieren, wollten wir danach zu unserem Kahn zurück.

Vielleicht fanden wir ja doch zurück zu unserem Schiff. Doch es wurde schneller dunkel als uns lieb war. So mussten wir die Nacht an diesem ungastlichen Ort ausharren.

Jeder war mal dran mit Wacheschieben.

Aber außer diesem nicht enden wollenden Quietschen war kein Ton zu hören. Auch am nächsten Morgen drang das Quietschen wie eine Sirene durch den Schiffsrumpf. Als wir zum Fenster hinaus schauten, mussten wir feststellen, dass es noch immer neblig war.

Alles schien unverändert, so, als sie die Zeit stehengeblieben. Plötzlich vernahmen wir Schreie. Sie drangen durch den Gang und verhallten in den unteren unzugänglichen Decks. Und wie aus dem Nichts tropfte plötzlich Blut von der schmutzigen Decke.

Wir waren derart geschockt, dass wir schnellstens zu unserem Kahn zurück wollten. Als wir unsere Jacken übergezogen hatten, bemerkten wir, wie sich das Schiff von hinten begann aufzulösen. Eine rote Linie, die aussah wie ein langer Blitz, zuckte immer näher an unsere Kajüte heran und verschlang alles, was sich ihr in den Weg stellte.

Während sie alles in sich verschlang, aufsaugte wie ein übergroßer Tintenfisch, rannten wir aus dem Gang aufs Deck hinaus. Irgendwo musste noch unser Kahn vertäut sein. Ich fand ihn und vorsichtig stiegen wir die Strickleiter in den Kahn hinab. Da halbe Schiff war bereits in dem grellroten Blitz verschwunden. Wir schafften es gerade so, abzulegen, als der Blitz die Hälfte der Strickleiter mit sich riss. Wir legten ab und ruderten, was das Zeug hielt. Irgendwann verschwand das Geisterschiff aus unserem Blickfeld.

Doch es war ganz seltsam, das furchterregende Quietschen war noch immer zu hören.

Zwar schien es sich mehr und mehr zu entfernen, doch es war da. Plötzlich schrie einer der Matrosen: „Unser Schiff, es meldet sich, der Kapitän ist dran!“ Und tatsächlich, immer deutlicher war die besorgte Stimme des Kapitäns in einem der Funkgeräte zu hören.

Wir ruderten immer geradeaus und schienen geradewegs auf unser Kreuzfahrtschiff zu zusteuern. Nach endlosen Stunden erreichten wir schließlich das Schiff. Wir wurden an Deck gehievt und lagen uns schließlich unter dem Beifall der anderen Passagiere erleichtert in den Armen. Das mysteriöse Quietschen war verstummt. Und wir waren froh, dass die Reise endlich weitergehen konnte.

Aufgeregt berichteten wir dem Kapitän von unseren Erlebnissen, die eigentlich gar keine waren, weil nichts passierte. Der Kapitän konnte sich das Ganze nicht erklären. Doch plötzlich schien ihm etwas eingefallen zu sein. Er bat uns, ihm in seine Kajüte zu folgen. In der Kajüte suchte er nach irgendetwas. Schließlich zog er ein altes Buch aus dem Regal. Er schlug es auf und stöberte sehr lange darin. Plötzlich rief: „Da, ich hab´s! Da gab es mal eine Sage über ein verschollenes Schiff aus dem Jahre 1919. Man sagte, dass dieses Schiff, die Morano, zu Forschungszwecken gebaut worden sei. Angeblich führte man dort irgendwelche Experimente durch. Welche, das wusste niemand.

Doch ein alter Schiffsbaumeister wollte gehört haben, dass das Schiff ein lebender Organismus war. Er verschlang alles, was auf-und in ihm war. Man wollte das Schiff im Krieg einsetzen, doch es sank angeblich bei einer Probefahrt im Bermudadreieck.“

Bei den letzten Worten des Kapitäns lief uns allen ein eisiger Schauer über den Rücken.

Sollte dieses seltsame Schiff etwa dieser lebendige Organismus gewesen sein? War das die alte Morano? In der folgenden Nacht konnte ich nicht einschlafen. Ich schlich mich ans Fenster und schaute hinaus auf die leicht bewegte See. Der Nebel hatte sich längst verzogen, doch irgendein Schiff schien uns in angemessenem Abstand zu begleiten. Ich erschrak, das musste das Geisterschiff, die Morano sein, auf welchem wir waren. Doch schon nach kurzer Zeit schäumte das Meer auf und das Schiff versank rauschend und schnell in den tosenden Fluten. Nur ein merkwürdiges schrilles Quietschen lag noch minutenlang in der Luft …

Es war ein ruhiger Abend. Aslan saß auf dem Bootssteg seines kleinen alten Hauses am Waldsee und beobachtete den Nebel, der wie ein Gespenst über die spiegelblanke Wasseroberfläche des Sees waberte. Ein leichter Wind fächelte um Aslans Kopf und die Stille war beinahe unerträglich. Bis eben noch konnte er den Vollmond beobachten. Als dieser sich langsam in den aufkommenden Nebelschwaden auflöste, wurde es kühler.

Dennoch lag etwas Ungewöhnliches in der würzigen Luft des beginnenden Herbstes.