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Sachsen in den Jahren des napoleonischen Krieges in Europa. Diese Geschichte handelt von der Freundschaft zweier Männer in den Jahren 1800 bis 1815. Peter, ein Sachse, und Pjotr, ein Russe, treffen sich in der Kindheit und begegnen sich im großen Krieg Napoleons gegen Russland 1812 wieder. In diesem Krieg, den Napoleon gegen ein ganzes Volk führte, stehen sie auf unterschiedlichen Seiten der Kämpfe. Ein Sommer und ein Winter, mit einem Krieg, der sich tief in die Erinnerung der europäischen Völker eingebrannt hat. Durch Not, Krankheiten, Hunger, Gewalt und Krieg wurden ganze Landstriche in Russland entvölkert sowie niedergebrannt. Millionen Menschen auf beiden Seiten starben. Dies ist die Geschichte von einer ungewöhnlichen Freundschaft, die durch den Krieg auf eine harte Probe gestellt wird. Traumatisiert durch die Ereignisse des Sterbens und Tötens versuchen sie beide dennoch Menschen zu bleiben, in einer Zeit, in der ein Menschenleben nicht viel wert war. Die Bücher in dieser Reihe, erschienen im Verlag BoD, sind: "Der Gefolgsmann des Königs " ISBN 978-3-7357-2281-2 (05.08.2014) "In den finsteren Wäldern Sachsens" ISBN 978-3-7357-7982-3 (29.09.2014) "Schicha und der Clan der Bären" ISBN: 978-3-7386-0262-3 (24.11.2014) "Im Zeichen des Löwen" ISBN: 978-3-7347-5911-6 (27.02.2015) "Im Schein der Hexenfeuer" ISBN: 978-3-7347-7925-1 (22.06.2015) "Kaperfahrt gegen die Hanse" ISBN: 978-3-7386-2392-5 (24.08.2015) "Die Bruderschaft des Regenbogens" ISBN: 978-3-7386-5136-2 (23.11.2015) "Die römische Münze" ISBN: 978-3-7392-1843-4 (19.02.2016) "Die Räubermühle" ISBN: 978-3-8482-0893-7 (30.05.2016) Weitere Informationen finden Sie unter www.buch.goeritz-netz.de
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Seitenzahl: 134
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Der russische Dolch
Das erste Treffen
Schwein gehabt
Freunde für immer
Ein Geschenk
Ein Abschied?
Die Braut des Soldaten
Befördert oder Bestraft?
Ein weites Land
Gewitter, Schlamm und Mücken
Vorwärts!
Verbitterte Kämpfer
Auf der Flucht
Kalter Wind
Alleine im Schnee?
Ljubas Hilfe
Nach Hause!
Ein Aufruf
Im Pulverdampf
Neue Kämpfe
Entscheidungen und Zweifel
Seite an Seite
Ein neuer Dolch
Ein Versprechen
Hoher Besuch
Zeitliche Einordnung der Handlung:
achsen in den Jahren des napoleonischen Krieges in Europa. Diese Geschichte handelt von der Freundschaft zweier Männer in den Jahren 1800 bis 1815. Peter, ein Sachse, und Pjotr, ein Russe, treffen sich in der Kindheit und begegnen sich im großen Krieg Napoleons gegen Russland 1812 wieder.
In diesem Krieg, den Napoleon gegen ein ganzes Volk führte, stehen sie auf unterschiedlichen Seiten der Kämpfe. Ein Sommer und ein Winter, mit einem Krieg, der sich tief in die Erinnerung der europäischen Völker eingebrannt hat. Durch Not, Krankheiten, Hunger, Gewalt und Krieg wurden ganze Landstriche in Russland entvölkert sowie niedergebrannt. Millionen Menschen auf beiden Seiten starben.
Dies ist die Geschichte von einer ungewöhnlichen Freundschaft, die durch den Krieg auf eine harte Probe gestellt wird. Traumatisiert durch die Ereignisse des Sterbens und Tötens versuchen sie Beide dennoch Menschen zu bleiben, in einer Zeit, in der ein Menschenleben nicht viel wert war.
Die handelnden Figuren sind zu großen Teilen frei erfunden, aber die historischen Bezüge sind durch archäologische Ausgrabungen, Dokumente, Sagen und Überlieferungen belegt.
lau schimmerte der Stahl in der Hand des Jungen. Behutsam führte er sein Finger über den achteckigen Lauf des Gewehres, dass ihm sein Vater heute zum ersten Mal bei einer Jagd gegeben hatte. Er war an diesem Tag dreizehn Jahre alt geworden und sein Vater war der Meinung, dass er nun alt genug war, um mit ihm in den Wald zur Jagd zu kommen.
Der Name des Jungen war Peter und er war der Älteste von sieben Geschwistern. Sein Vater war Förster und Jäger in seiner Heimatstadt. Peter bewunderte den Vater schon seit langem und zusammen hatten sie oft im Garten schießen geübt. Heute nun durfte er das erste Mal mit. Obwohl der Vater von den Landesherren bezahlt wurde und als Jäger oft Wild mit nach Hause brachte, wusste Peters Mutter oft nicht, wie sie die vielen hungrigen Mäuler am Tisch stopfen sollte. Das „von“ in seinem Namen war nur noch ein schwacher Hauch von Reichtum, Ritter und Burg, auf der seine Vorfahren einst gelebt hatten. Schon oft war der Junge abends hungrig ins Bett gegangen.
Der Vater hatte sich die große Jagdtasche mit Kugeln und Pulver umgehangen und hielt dem Jungen die Tür auf. Leise schloss Peter die Haustür wieder. Draußen begann es gerade zu Dämmern. Die ersten Sonnenstrahlen tauchten das Tal in ein rötliches Licht. Der letzte Schnee des vergangenen Jahres reflektierte ein paar der Strahlen, als sie durch die noch schlafende Stadt gingen. Mit beiden Händen hatte er das noch ungeladene Gewehr umklammert und achtete sorgsam darauf nicht irgendwo anzustoßen.
Hinter dem alten Stadttor bogen sie in den Wald ab. Der Vater folgte einem Wildpfad bergauf und Peter schloss sich ihm an. Nach beiden Seiten schauten sie in den Wald vor sich, doch noch war keine Bewegung auszumachen. Vor ihnen öffnete sich der Pfad zu einer größeren Lichtung. Der Vater blieb stehen und nahm Pulver und Kugeln aus der Tasche und übergab sie an den Jungen. Sorgfältig lud Peter das Gewehr, so wie er es schon so oft mit dem Vater zusammen geübt hatte. Danach knieten sich die Beiden hinter einen Baumstumpf und beobachteten die Lichtung direkt vor sich.
Eine ganze Weile hatten sie so schon gewartet, als ein Knacken aus dem Wald zu hören war. Vorsichtig schob sich ein Rehbock auf die Lichtung hinaus. Immer weiter nach vorn, wo unter den Schneeresten noch etwas Gras vom letzten Jahr zu finden war. Mit den Vorderhufen schob er den Schnee zur Seite und begann zu fressen. Peter schob das Gewehr langsam nach vorn und zog den Hahn zurück. Das Klack, als der Hahn in die Rast sprang, ließ den Bock aufhorchen. Er hob seinen Kopf und schaute in alle Richtungen, aber er sah die beiden Menschen nicht und der Wind stand für ihn auch ungünstig. Peter zielte genau auf die Stelle, die ihm sein Vater immer auf Bildern gezeigt hatte. Hinter dem Vorderbein, genau in der Mitte des Körpers. Ganz ruhig legte er seinen Finger auf den Abzug. Ausatmen, einatmen, Atem anhalten und den Abzug nach hinten durch ziehen, so wie er es immer wieder geübt hatte. Der Hahn schlug in die Pfanne und der Rückstoß des Gewehres traf seine Schulter. Durch den Pulverdampf sah Peter den Rehbock springen. „Verdammt, daneben.“ dachte er sich, doch als sich der Rauch verzogen hatte, sah er den Rehbock dort vor sich liegen, keine fünfzig Schritte waren es bis dorthin und die beiden Menschen rannten los.
Peter hatte genau getroffen und der Bock war tot gewesen, bevor er seinen Sprung hatte zu Ende bringen können. Anerkennend klopfte der Vater dem Jungen auf die Schulter. Zusammen luden sie sich das Tier auf die Schultern und gingen zurück in die Stadt, die nun langsam erwachte. Als die Beiden mit dem Bock über den Marktplatz gingen sahen sie einen Wagen vor dem Gasthof halten. Ein Junge, in Peters Alter, stieg herab und brachte ein paar Säcke in den Gasthof, die ihm ein älterer Mann vom Wagen herunter reichte. Plötzlich scheuten die Pferde, vielleicht hatten sie das Blut des Bocks gerochen, jedenfalls ruckte der Wagen nach vorn und der Mann stürzte vom Wagen herab. Eines der Räder rollte über sein Bein und er schrie etwas in einer Sprache, die Peter nicht verstehen konnte.
Peter und sein Vater ließen den Bock fallen und liefen zum Wagen, um dem Mann zu helfen. Peter griff nach den Pferden und zusammen mit dem anderen Jungen brachte er den Wagen zum Halten. Peters Vater zog den Mann unter dem Wagen hervor und betrachtete sich das Bein. „Das ist wohl gebrochen.“ sagte er schließlich, als er es mit dem Ast, auf dem sie gerade noch den Bock getragen hatten, schiente. Zusammen mit Peter und dem anderen Jungen brachten sie den Mann in das Gasthaus hinein und legten ihn dort auf das Bett seines Zimmers. „Hole den Arzt.“ sagte der Vater zu Peter und der sauste los. An dem Bock vorbei, der immer noch vor dem Gasthaus lag, die Straße entlang zum Haus des Arztes.
Der Arzt nahm seine Tasche und nun liefen sie den Weg wieder zurück in den Gasthof. Er beugte sich über den Mann und sagte dann „Du hast Recht Klaus, das Bein ist gebrochen.“. Während Peter an der Zimmertür stehen blieb und den Männern zuschaute, ging der andere Junge zu dem Mann und übersetzte die Worte des Arztes in eine Sprache, die Peter noch nie gehört hatte. Dann kam er wieder zurück. Er bestaunte das Gewehr, das Peter die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte, sagte aber nichts. Peter sah ihn von der Seite aus an und sagte dann „Ich bin Peter.“ Dann hielt er dem anderen seine Hand hin „Pjotr.“ sagte der andere Junge, während er die ausgestreckte Hand ergriff „Das ist russisch für Peter und mein Name.“ „Na da haben wir doch beide denselben Namen.“ sagte Peter und schaute wieder den Männern zu. „Das wird wohl sechs Wochen dauern, bis er wieder laufen kann.“ sagte der Arzt abschließend und verließ den Raum, nachdem er einen Verband angelegt hatte.
„Na, wenn das so lange dauern wird, da werden wir uns sicher noch sehen. Das ist mein Vater.“ sagte Pjotr zu Peter, bevor er zu seinem Vater ging und die Worte des Arztes übersetzte. Der Mann auf dem Bett fluchte. Peter und sein Vater verließen das Zimmer und nahmen den Rehbock mit, der immer noch vor der Tür auf dem Gehweg lag.
eter und Pjotr trieben sich in der ganzen Stadt herum, während Pjotrs Vater langsam wieder gesund wurde. Pjotr hatte erzählt, dass sie mit Waren aus Dresden eigentlich nach Leipzig wollten, aber nun hier eben Pause machen musste. Sie waren Händler aus Russland, die auch seltene Pelze mit auf dem Wagen gehabt hatten. Peter hatte sich die Pelze auch schon angesehen, aber diese Tiere hatte er noch nie gesehen. Bis auf die Pelze kannte aber auch Pjotr diese Tiere nicht. Sie hatten sie von einem Jäger erworben und wollten sie hier in Sachsen verkaufen. Peters Vater hatte gesagt, dass es Zobelfelle seien, die sehr kostbar waren.
Endlich hatte Peter einen Freund, mit dem er die Stadt unsicher machen konnte. Seine Brüder waren dafür noch zu klein und seine Schwestern wollte er dazu nicht mitnehmen. Die blieben auch lieber bei der Mutter in der Küche. „Mädchen eben.“ dachte er. Mit Pjotr war das was anderes. Sie stellten den ganzen Tag Unfug an, wenn Peter nicht gerade in der Schule sitzen musste. Ein paar Worte in Russisch hatte er auch schon gelernt, aber noch nicht so viele. Er konnte sagen wie er hieß und wo er wohnte. Zum Glück konnte sein Freund ganz gut deutsch sprechen.
Als den beiden Jungen nach einer Woche die Stadt nicht mehr genug war, begannen sie die umliegende Gegend zu erkunden. Besonders der Wald hatte es Pjotr angetan und da sich Peter dort ganz gut auskannte, fingen sie an, zuerst in Sichtweite der Stadt und nach ein paar Tagen auch weiter weg, durch den Wald zu streifen. Noch war es ja etwas kahl hier und an manchen Stellen lag auch noch etwas Schnee, aber für Jungs in diesem Alter war das ein richtiges Spieleparadies. Mit Stöcken fechten und Ritter spielen, das war es, was sich Peter schon lange gewünscht hatte, aber mit seinen Schwestern konnte er höchstes Blümchen pflücken gehen.
Jeden Abend wenn er nach Hause kam, und die Mutter seine zerrissenen Hosen sah, seufzte die Frau. Über Nacht wurden die Sachen wieder geflickt und nur um am Folgetag wieder den einen oder andere Riss zu erhalten. Manchmal konnte man sehen, wie sehr die Frau die Abreise von Pjotr und dessen Vater herbei sehnte, aber sie war auch froh, dass ihr Junge einen solchen Spaß hatte. „Wenn die Kinder nur mehr auf ihre Sachen achten würden.“ seufzte sie abends oft.
An einem Sonntag, nach dem Gottesdienst, wollten die beiden Jungen wieder in den Wald, Peters Mutter konnte sie gerade noch zurückhalten. „Erst Mittag essen und dann umziehen!“ sagte die Frau, während sie die Hände in die Hüfte stemmte und sich in der Ausgangstür positionierte. Der lange Tisch wurde gedeckt und für Pjotr ein Teller dazu gestellt. Die Mädchen brachten zusammen mit der Mutter die Speisen aus der Küche. Es gab Kartoffeln und Gänsebraten. Die beiden Jungen sicherten sich schnell jeder eine der Keulen und nach dem Tischgebet langten alle kräftig zu.
Kaum waren die Teller leer, sausten die beiden Jungs zur Tür hinaus und durch die Stadt. Heute wollte Peter seinem Freund die Lichtung zeigen, auf der er, vor ihrem ersten Treffen, den Bock geschossen hatte. Leise schlichen sie den Waldweg entlang. Vielleicht konnten sie heute ebenfalls ein Reh beobachten. An der Lichtung angekommen sahen sie aber dort nur zwei Raben sitzen, die beiden Vögel hatten die Jungen schon bemerkt und hüpften in Richtung Waldrand. Peter lief los und versuchte einen der beiden Vögel zu fangen, doch der legte nur seinen Kopf schräg, wartete ab und flog dann los, als der Junge nur noch drei Schritt vor ihm war. Das „Krah“ von oben war wie ein Spotten über den kläglichen Versuch.
Unten standen die beiden Jungs und lachten ebenfalls über den Versuch einen Raben zu fangen, aber ein paar Federn, die der Rabe beim Abflug verloren hatte, waren Peters Lohn. Sie bewegten sich am Waldrand weiter und kamen auf die andere Seite der Lichtung. Von dort aus konnten sie nach Süden auf den Fluss und den Hügel auf der anderen Seite des Tals schauen. Langsam bewegten sie sich den Hügel hinunter auf die Straße zu, die neben dem Fluss in die Stadt führte. Ein leises Quicken, keinen Meter neben sich, ließ Peter zusammenzucken. Er schaute nach links und rief seinen Freund zu „Lauf.“ Dann sauste er den Hang hinab. Pjotr wusste für eine Sekunde nicht, was sein Freund meinte, doch dann hörte er ein Schnaufen hinter sich und ohne sich umzudrehen rannte er, so schnell er konnte, dem Jungen hinterher. Von vorn hörte er ein rufen „Hier.“ und sah Peter einen Baum hinauf klettern. Aus dem vollen Lauf sprang er den Baum an und kletterte ihm hinterher.
Völlig außer Atem schauten die beiden Jungs nach unten und sahen das Wildschwein unter dem Baum sitzen. Vor Wut schnaubte es nach oben. „Da haben wir aber noch mal Glück gehabt.“ sagte Peter und Pjotr stimmte ihm zu. „Bis auf meine Hose.“ sagte er und zeigte auf einen langen Riss im Hosenbein. Als Peter ein Stück nach unten kletterte sah er, dass der Riss sich gerade mit Blut vollsaugte. „Klettere ein Stück höher.“ sagte er zu seinem Freund und schob das Hosenbein nach oben. Der Hauer des Wildschweins hatte Pjotrs Bein aufgerissen und er hatte in der Aufregung gar nichts davon gemerkt. Die Wunde war so lang wie Peters Zeigefingen und vermutlich auch sehr tief.
Noch immer spürte Pjotr nichts, obwohl das Blut ihm nun schon übers Bein lief. „Was tun?“ fragte sich Peter in Gedanken. „Was würde mein Vater machen?“ er überlegte kurz und riss sich dann einen langen Streifen Stoff von der Jacke ab. Zuerst band er das Bein oberhalb der Blutung ab und dann verband er es mit seinem Taschentuch. Die Mutter würde bestimmt schimpfen, aber was soll es, das hier war viel wichtiger. Nun war die Blutung erst mal gestoppt, aber von unten schaute immer noch das Schwein, mit kleinen, funkelnden Augen, wütend zu den beiden Störenfrieden herauf. Auf einem dicken Ast sitzend, sahen die Jungs nach unten und mussten einfach warten. Lange konnte es ja nicht dauern, bis die Bache wieder zu ihren Frischlingen zurück musste.
och immer saßen sie auf dem Ast. Das wilde Schwein keine zwei Meter unter ihnen. Langsam kamen die Schmerzen in Pjotrs Bein. Peter stützte seinen Freund, der nun vor Schmerzen angefangen hatte zu weinen. „Wir müssen hier runter.“ sagte Peter und begann das Schwein mit Stöcken zu bewerfen, was dieses unter ihm nur noch wütender machte. Schließlich warf er einen der Stöcke in die Richtung, aus der sie gekommen waren und das Schwein schaute dem Stock hinterher. Plötzlich wusste es vermutlich wieder, dass dort die Frischlinge auf die Mutter warteten und sauste los. Peter wartete noch einen Augenblick, bevor er sich am Baum herab lies und danach den Freund auffing, der sich nicht mehr halten konnte.
Vorsichtig legte er Pjotr ins Gras. Er schaute noch einmal, ob das Schwein auch wirklich weg war und dann zog er den Freund auf seine Schultern. Mit der schweren Last stolperte er nun den Hang hinab, auf die Straße zu. Mehr als einmal musste er sich an einem Baum abfangen, um nicht zu stürzen. Pjotr hatte aufgehört zu weinen und sagte gar nichts mehr. Sie mussten schnell raus aus dem Wald und Peter machte sich große Sorgen um seinen verletzten Gefährten. Wenn der noch weinen würde, dann wüsste er, das alles in Ordnung war, aber so? Er konnte ihn aber auch nicht ablegen. Peter hätte ihn jetzt nicht mehr auf die Schultern bekommen, er war schon zu sehr geschwächt.
Endlich war die Straße erreicht. Nur noch ein kurzes Stück bis zu den ersten Häusern. Immer größer kam ihm die Entfernung vor, obwohl er doch darauf zu lief. Im Garten neben dem ersten Haus stand ein alter Mann mit fast weißen Haaren. Er bemerkte den torkelnden Jungen mit seiner schweren Last. Als der Junge auf der Straße zusammenbrach lief er schnell aus seinem Garten heraus und zog zuerst den einen und dann den anderen Jungen zu seinem Haus.