Die Abschaffung des Kapitals - Karl-Heinz Haselmeyer - E-Book

Die Abschaffung des Kapitals E-Book

Karl-Heinz Haselmeyer

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Beschreibung

Das komplizierte Geflecht der Weltwirtschaft baut auf einfachen grundlegenden Bausteinen auf. Das Verständnis dieser Grundlagen hilft dabei, eine Sicht auf die Dynamik, die diesem System zu eigen ist, zu gewinnen. Damit erlangen wir auch Einsichten auf Gefahren, denen wir in heutiger Zeit gegenüberstehen.

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Seitenzahl: 35

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Der Titel ist mir nicht leicht gefallen, denn mit ihm werden zu leicht Vorurteile geweckt. Ein Leser könnte sich fragen, ist das so etwas wie „linke Ideologie“, ein Abklatsch von Marxschen Theorien?

Ich bitte um Geduld, meine Absicht ist, weder eine politische Parteilichkeit noch eine wirtschaftswissenschaftliche

Abhandlung zu schreiben. Für eine wissenschaftliche Analyse fehlt mir das Rüstzeug und politische Parteinahme werde ich sorgsam vermeiden. Ich möchte versuchen, einfache wirtschaftliche Grundlagen rational und ohne Bewertung kritisch zu hinterfragen.

Das ist leichter gesagt als getan, denn was wir als Wirtschaft bezeichnen, ist ein Knäuel von unzähligen Verflechtungen mit irreführenden Bezeichnungen, mit verdeckten Abhängigkeiten und Interessen, ein wahrer „gordischer Knoten“. Gelänge es, diesen Knoten aufzudröseln, könnten die einzelnen Bestandteile eine klare und unverstellte Sicht auf unser gesellschaftliches Handeln ermöglichen und Auswege für eine heute leider sehr unsichere Zukunft aufzeigen.

Es hat sich eingebürgert, bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten nach Wachstum zu rufen. Wenn dieser Ruf von vielen Personen sehr überzeugend vorgetragen wird, auch von Fachleuten, und sich in der Vergangenheit immer bewährt hat, müsste man meinen, es wäre das richtige Mittel, um in der Zukunft wirtschaftliche Schwierigkeiten zu vermeiden.

Ist es das wirklich?

Würden sie einem großen Baum, dem es kaum noch gelingt, genügend Wasser in den höchsten Wipfel zu transportieren, raten, diese Schwierigkeiten durch Wachstum zu beheben? Doch halt, zum Wirtschaftswachstum gibt es einen maßgeblichen Unterschied. Das Wachstum des Baumes ist durch physikalische Gesetze begrenzt. Die Wirtschaft wird durch das Wachstum des Kapitals angetrieben und das Wachstum des Kapitals hat keine Grenze, es muss wachsen, sonst ist es hinfällig. Auf diese Eigenart des Kapitals werde ich später näher eingehen. Alle sonstigen Bedingungen der Wirtschaft sind begrenzt und so stößt das Wachstum des Kapitals an die natürlichen Grenzen des Umfeldes.

Wie schon beschrieben, ist Wirtschaft ein sehr komplexes Geflecht. Ich möchte einige Komponenten, die zu diesem Geflecht führen, sehr vereinfacht darstellen, denn die heutige komplizierte Wirtschaft hat sich in den Anfängen aus einfachen Bausteinen entwickelt.

Deshalb fange ich in der Frühzeit der Menschheit mit den einfachsten Grundlagen an.

Unsere fernsten Vorfahren haben sich alles, was für ein Überleben notwendig war, noch selbst erkämpfen und herstellen müssen. Sie waren auf Gemeinschaft angewiesen. Die Wohnhöhle, die Jagd, die Verarbeitung der Nahrung, der Schutz vor einer feindlichen Umwelt, das alles bedingte gute Gemeinsamkeit. Besitz und Eigennutz waren in dieser ersten Zeit unnötig und wohl auch noch nicht vorhanden. Dann bildeten sich erste Spezialisierungen und Fertigkeiten heraus und damit kam es zu Unterschieden im Besitz und den ersten Tauschhandlungen. Die technischen Fertigkeiten der Menschen nahmen zu und der Tauschhandel blühte auf.

Nun ist es im Tauschhandel nicht einfach, den Gegenwert zu einer Ware festzustellen, und die Menschen suchten sich Äquivalente, die den Wert abbilden und den Tausch erleichtern sollten. In vielen Generationen waren es Muscheln, Steine, Pflanzenkerne und viele andere Dinge, denen ein Wert zugesprochen wurde. Im Grunde war damit schon das Geld erfunden, das in der weiteren Geschichte noch viele Wandlungen erfahren sollte. Geld blieb aber von Anfang an über die Jahrtausende bis heute nur der Stellvertreter für den Wert einer Ware, das ist wichtig.

In heutiger Zeit wird bares Geld nach und nach überflüssig, es reicht der Wert des Geldes, mit dem wir elektronisch handeln können. Unsere Wirtschaft ist mit der Zeit viel komplizierter geworden, es ist nicht mehr der Tauschhandel, der sie prägt. Die sozialen Strukturen und die Produktionsverhältnisse haben sich gewandelt. Neben Geld als Tausch und Warenwert ist mit der Bildung moderner Produktionsmethoden ein anderer Wert entstanden, nämlich Geld, das sich in der Wirtschaft vermehrt, dieses Geld ist das schon erwähnte Kapital. Geld und Kapital haben in der Wirtschaft eine unterschiedliche Bedeutung, können aber gegeneinander ausgetauscht werden.