Die Begierde der Geisterjägerin - Jayne C. Marsters - E-Book

Die Begierde der Geisterjägerin E-Book

Jayne C. Marsters

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Beschreibung

Amanda Fordd jagt Geister. Dabei glaubt sie gar nicht an sie! Doch ihr neuester, lukrativer Auftrag lässt sie nicht nur daran zweifeln. Es ergibt sich auch noch die perfekte Gelegenheit, ihre Liebe zu ihrem Assistenten zu gestehen. Eine romantisch-gespenstische Komödie mit einem Schuss Erotik.

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Die Begierde der Geisterjägerin

Kapitel 1Kapitel 2Kapitel 3Kapitel 4Kapitel 5Kapitel 6Kapitel 7Kapitel 8Kapitel 9Kapitel 10Kapitel 11Kapitel 12DanksagungEbenfalls erhältlich (Ab 18)Impressum

Kapitel 1

„Bist du bereit, mein Schatz?”

Die Frau räkelte sich über ihm, die samtene Bettdecke formte Wellen um sie herum. Der Mondschein, der durch das breite Fenster und die durchlässigen Vorhänge schien, ließ ihre Haut blasser wirken. Sie brauchten kein Licht, so hell strahlte hier der Vollmond und selbst die Sterne waren noch zu erkennen, so weit weg von der Zivilisation versteckte sich dieses Hotel. Konnte er dort das Rauschen de Meeres hören? Er schüttelte lächelnd den Kopf, das war nun wirklich nicht der richtige Moment, um über dieses Hotel nachzudenken. Er musste bei der Sache bleiben!

„So bereit, wie man für dich sein kann!”, antwortete er mit tiefer, rauer Stimme. Seine Mundwinkel deuteten ein Lächeln an. Er lag in dem weichen Bett, seinen prächtigen Oberkörper entblößt und Tanishia streichelte über seine Brust und über seine Bauchmuskeln. Sie wischte eine ihrer blonden Locken aus der Stirn um ihn in seiner ganzen Pracht in Augenschein zu nehmen. Tanishia konnte ihr Glück immer noch nicht fassen: Edgar war alles, was sie sich jemals von einem Mann gewünscht hatte! Nicht nur besaß er Humor und verhielt sich rücksichtsvoll und höflich, nein er sah auch noch gut aus! Nicht nur seine Muskeln waren es, die sie von Anfang an für ihn schwärmen ließ, sondern auch seine rabenschwarzen Haare und die dunklen Augen, an denen bereits die ersten Ansätze von Lachfalten zu entdecken waren. Das ließ ihn älter wirken, aber steigerte seinen Charme umso mehr. Dass sie - in ihren Augen eine bloße Durchschnittsblondine - einen solchen Mann für sich gewinnen konnte, war wie im Märchen: zu schön, um wahr zu sein!

Und doch waren sie nun hier, im gemeinsamen Hotel-Bett und feierten ihre Flitterwochen! Sie hatten sich extra mit dem Sex zurück gehalten, um es in den beiden Wochen, die sie nun Zeit hatten, so richtig krachen zu lassen. Sie kicherte, als sie den BH öffnete und zur Seite legte. Das Mondlicht schien auf ihre nackten Brüste und sie drehte sich einmal nach links und rechts, um sie ihrem frischgebackenen Ehemann aus verschiedenen Winkeln zu präsentieren. Er lag dort und genoss das kleine Schauspiel mit einem schmalen Grinsen. Mit beiden Händen umfasste er die Taille seiner Angebeteten. Sie waren so groß und warm, dass sie eine Hitze in sich aufsteigen spürte. Sie keuchte, als sie ihre Hände über seine legte und sie über ihre Taille, über den Bauch höher gleiten ließ. Die Wärme stieg mit den Händen und sie sah ihm tief in die Augen. Sie wusste, dass er in diesem Moment nicht anders fühlte, als sie, denn sein Brustkorb hob sich immer schneller.

„Oh, du bist so perfekt”, flüsterte er. Sie legte eine Hand flach auf seinen Bauch.

„Wirklich?”, antwortete sie kaum hörbar. Wie konnte er sich einfach so mit einer wie ihr abgeben? Sie war nicht gut genug für ihn! Von wegen perfekt, dachte sie. Doch sie hörte nicht auf. Nein, diese Nacht würde sie ihm und sich beweisen, dass sie ein perfektes Paar sein könnten.

Mit Nachdruck schob sie nun die Hände ihres frischgebackenenen Ehemannes immer höher, bis sie endlich ihre Brüste erreichten und ein sanftes Schaudern sie erfasste. Auf ihrem Rücken bildete sich eine Gänsehaut und sie glaubte, dass es im Zimmer plötzlich kühler wurde. Da war sie nicht alleine, auch Edgar konnte sich des Eindrucks nicht erwehren. Doch beide ignorierten es, denn sie waren zu sehr in einem ihrer ersten Liebesspiele vertieft. Ihr Herz klopfte wie wild, als seine Hände ihre Hügel liebkosten, während seine Augen sie gierig verschlangen. Wie sehr Edgar sie begehrte konnte sie sich gar nicht vorstellen, doch alleine, dass er es tat, ließ sie vor Vorfreude zittern. Sie atmete tief ein: Schmeckte die Luft hier im Zimmer schon immer so süßlich? Oder waren es bloß diese neuen Eindrücke, die ihre Sinne verwirrten? Der Mond schien zu schimmern, als sie sich mit beiden Händen durch ihre Haare fuhr. Ein Pochen wanderte durch ihren Körper und plötzlich schleuderte sie, wie von Sinnen, die Decke zu Boden. Sie ließ sich ruckhaft nach vorne fallen, so dass ihr Gesicht sich eine Hand breit vor Edgars verblüfften Augen befand. Ein schelmisches Grinsen huschte über ihre Lippen, als sie über seinen Oberkörper glitt, hinunter zu seiner Hüfte, wo sie bald den Boxershort herunterzog.

Sie empfing ihn in ihrem Mund, seine pulsierende Wärme erfüllte sie. Noch nie hatte sie so etwas getan, sie wusste nicht einmal, woher der Impuls kam, es jetzt hier zu tun, doch sie konnte nicht anders. Mit Feuereifer machte sie sich an ihn heran, doch anstatt sich vor Lust zu winden, sah sie nur, wie vollkommenes Unverständnis im Gesicht ihres Ehemannes zu sehen war.

„Was zum Teufel tust du da?”, fragte er laut.

Sie schreckte hoch, blickte zunächst ihn, dann sein Glied, das sie immer noch in der Hand hielt an. Es wirkte wie ein Fremdkörper, der nicht in ihre Hand gehörte. Ihre Stirn legte sich in Falten, als die Kälte aus ihr wich.

„Ich… weiß nicht?”, brachte sie hervor. Vor ihr wuchs eine blaue, unförmige Gestalt aus dem Unterleib Edgars. Sie sprang hoch als sie erkannte, dass es der Haaransatz eines Kopfes war, der dort emporstieg. Beinahe wäre sie vom Bett gefallen als sie schrie und mit dem Finger auf seinen Unterleib zeigte.

„Was ist das?”, schrie Edgar, stützte sich blitzschnell auf und versuchte, so weit wie nur möglich von diesem Ding wegzukommen. Indes wuchs die Gestalt und das blau schimmernde Gesicht einer jungen Frau ragte aus der Matratze des Bettes hervor.

„Ihr beide habt es echt nicht drauf, was?”, sagte der schwebende Kopf mit skeptischer Miene.

Noch nie hatten die beiden so laut gleichzeitig geschrien, wie jetzt.

***

Der Hotelmanager legte seinen Kopf in seine Hände.

„Wie kann das passieren? Das ist jetzt schon das dritte Mal!”, jammerte er. Lily bedachte ihn mit einem mitleidigen Blick, so wie sie das jedes Mal tat, wenn er wieder seine Show abzog. Das Jammern, das Klagen, das Geheul - das ganze Drama leistete sich der Hotelmanager nur dann, wenn gerade keine Gäste zugegen waren. So wie jetzt, denn das junge Paar konnte es kaum erwarten, hier raus zu kommen. Irgendetwas hatte sie in der Nacht zutiefst erschüttert. Geradezu traumatisiert waren sie heute früh zum Empfangsbereich gelaufen, um auszuchecken. Lily konnte nicht schnell genug ihre Koffer vom Zimmer runter bringen lassen. Der Page kam richtig ins Schwitzen dabei. Sie erinnerte sich, dass das junge Paar erst gestern eincheckte und sie mächtig verliebt wirkten. Sie hätten sich so lange auf ihre Flitterwochen gefreut, hatten sie ihr anvertraut. Doch Dominic, der Hotelmanager, musste sie an diesem Morgen mit enttäuschter Miene hastig wieder auschecken.

Das war nicht das Schlimmste, vermutete sie. Das Schlimmste war…

„Da war wieder dieser Geist am Werk!”, fluchte Dominic laut. Tränen waren in seinen Augen zu sehen, als er sie wimmernd anblickte. Das wirkte umso lächerlich, weil er sonst so altmodisch aussah: Sein gekräuselter Bart, sein aus den 20ern stammendes Kostüm. All das war auf dieses Hotel abgestimmt, das mit seinem Stil dieses Jahrzehnt möglichst authentisch wieder aufleben lassen sollte. Das sollte auch davon ablenken, dass das Gebäude erst in den 90ern an der Ostküste errichtet worden war. Die damaligen Besitzer hatten sich diese Gegend von Maine, südlich von Eastport, extra ausgesucht, weil es diesen eigenen Charme versprühte. Hinter dem Hotel ragten die Klippen aus dem Meer und man konnte selbst bei schlechtem Wetter gut die Bay of Fundy überblicken. Von der anderen Seite konnte man den Weg durch den dichten Wald überblicken, der vor allem für Wanderer interessant war. Das Delesmorth Hotel konnte sich einer relativ großen Klientel freuen, was erklärte, weshalb es so gut lief.

Obwohl es dort angeblich spukte.

„Wenn das an die Presse gelangt, dann können wir dicht machen, verstehst du, Lily?”

Sie seufzte. Bis jetzt hatten sie Glück gehabt, keines der Opfer der bisherigen Heimsuchungen hatte sich an die Presse gewandt oder auch nur etwas auf den sozialen Netzwerken gepostet. Doch es war nur eine Frage der Zeit, bis sich das ändern würde. Und dann würden die Probleme beginnen: Dank einiger Horror-Autoren hatte Maine, und vor allem diese Gegend, einen schaurigen Ruf. Wer dann auch noch irgendwelche Geistergeschichten anhaften hatte, der würde ein ernstes Problem haben.

Sie legte eine tröstende Hand auf seine Schulter. Die junge Frau, mit ihren glatten, schwarzen Haaren, hatte immer ein offenes Ohr für den Hotelmanager. Ihre Zuversicht beruhigte ihn.

„Was sollen wir bloß tun?”, fragte er und rang um Fassung.

„Ich glaube, wir sollten uns einen PR-Manager besorgen.”

„Und was unternehmen wir gegen den Geist?”, fragte er ungläubig.

„Es gibt keine Geister, Dominic”, antwortete sie ihm mit ernster Miene.

„Erzähl das unserer Kundschaft! Das ist jetzt bereits das dritte Flitterwochenpaar, das uns so durch die Lappen geht! Die hatten das Zimmer für eine ganze Woche gebucht!”, rief er. Die Empörung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Zum Glück war es noch früh und nur sehr wenige Gäste waren im Frühstücksbereich unweit des Empfangs zu sehen. Tatsächlich konnte sie nur ein altes Paar entdecken, das gerade gemütlich Kaffee trank und nicht den Eindruck machte, als hätten sie etwas von diesem Skandal mitbekommen.

Sie seufzte.

„Du willst nicht ernsthaft wieder vorschlagen…” Doch ein Blick in seine Augen verriet, dass genau das kommen sollte, was sie befürchtete.

„Wir rufen einen Geisterjäger!”, sagte er mit Nachdruck. Sie fasste sich entmutigt an die Stirn. „Sei nicht so, Lily! Ich weiß, dass sie nicht gerade billig sind. Aber was sollen wir sonst dagegen unternehmen?”

„Den Kunden erklären, dass es Reflexionen und Lichtspiele des Mondscheins sind? Ich meine, Flitterwochen-Paare neigen dazu…” Sie tat so, als würde sie ein Glas oder eine Flasche ansetzen. Dominic schüttelte nur den Kopf.

„Einmal ist keinmal. Zweimal? Da werde ich bereits stutzig. Aber drei Paare, die mir von genau dem gleichen Phänomen erzählen und anschließend stürmisch abreisen?”

Lily musste zugeben, dass er nicht Unrecht hatte. Zwar gab es immer wieder kleinere Spuk-Vorfälle hier, die sich mit Leichtigkeit erklären ließen, aber die hatte doch fast jedes Hotel. Dass mehrere Personen von genau dem gleichen Phänomen berichteten, das war schon etwas Anderes. Alleine deswegen, weil es immer Paare waren. Die anderen Vorkommnisse betrafen immer Gäste, die alleine reisten und von denen Lily vermutete, dass sie einfach nur Aufmerksamkeit haben wollten. Die spärliche Beleuchtung und die altmodische Einrichtung sorgten da für den Rest.

„Und wie soll ich einen Geisterjäger finden? In den gelben Seiten? Ich glaube nicht, dass es da eine Kategorie für gibt!”

„Vielleicht bei den Kammerjägern? Du könntest auch einfach im Internet suchen, Lily. So, wie jeder andere auch.”

Sie seufzte, doch trat hinter den Empfang, setzte sich hin und tippte schnell etwas in den Computer ein. Der Begriff „Geisterjäger” lieferte ihr gleich 700.000 Treffer. Unter den Toptreffern fand sie gleich bestimmte Filme, von denen sie einige sogar im Kino gesehen hatte. Sie entschloss sich, zu den Nachrichten zu wechseln und stolperte über einen Artikel:

„Geisterjägerin Amanda Fordd entblößt Fake-Geisterhaus”

Kapitel 2