Es war ein Haus wie jedes andere - scheinbar. Es war gut
erhalten und es wirkte bewohnt. Am äußersten Ende von Monte Sacro
gelegen, einem kleinen Vorort im Nordostzipfel Roms, nahm kaum
jemand davon Notiz. Es erhob sich etwas abseits der Via Nomentana,
der Durchgangsstraße, die aus Rom her führte. Ein schier
undurchdringlicher Wall aus hohen Laubbäumen und dichtem Buschwerk
schirmte das Haus von der Straße ab; nur eine schmale Zufahrt
verriet, daß der Ort hier noch nicht ganz zu Ende war und daß
jenseits der Begrünung noch ein Haus stand.
Selbst von den Einwohnern des Vorortes wußten die wenigsten
noch, daß es dieses Haus gab. Und die es wußten, mieden es. So
mancher bekreuzigte sich, wenn er auf der Straße an dem
unscheinbaren Zufahrtstor vorbei mußte.
Nur schwer konnten sie sich daran erinnern, wie lange sie nun
schon warteten. Es mochten Jahrzehnte sein, vielleicht ein halbes
Jahrhundert? Es war eine sehr lange Zeit, aber Zeit spielte keine
Rolle für jemanden, der nicht dem Prozeß des Alterns
unterliegt.
Dennoch fieberten in ihnen die Ungeduld. Es mußte der
Augenblick kommen, in dem ihre Erlösung aus dem Bann wartete. Dann
würden sie endlich in jene andere Sphäre wechseln können, die jener
verhängnisvolle alte Fluch ihnen jetzt noch verwehrte. Dann erst
erlangten sie die Freiheit zurück.
Es war eine Freiheit, die Tod hieß. Denn um frei zu werden,
mußten sie gestorben sein.
Schon vor langer Zeit. Damals, als sie dem Fluch
anheimfielen.
Doch wenn sie sich nun davon befreien wollten, mußten auch
andere sterben. Sterben, um nicht in die Jenseitssphären
überwechseln zu können, bis wiederum andere Menschen kamen, um ihre
Stelle einzunehmen — ein ewiger Wechsel, ein ewiger Fluch.
Verlorene Seelen, die danach schrien, Erlösung zu finden — aber um
einen hohen Preis. Um den höchsten…
Sie mochten sich vom Ort ihrer Gefangenschaft lösen
können.
Doch wirkliche Erlösung würden sie niemals finden…
***
Sie hatten Caermardhin, Merlins unsichtbare Burg,
verlassen.
Während der Druide Gryf und Professor Moronthor den russischen
Parapsychologen Boris Saranow zurück in seine Heimat brachten,
hatte sich die Druidin Teri Rheken bereit erklärt, Nicandra Darrell
nach Frankreich ins Château Aranaque zu bringen und den
Geisterreporter Ted Ewigk weiter nach Rom zu befördern, wo er sich
seit längerer Zeit unter dem Namen Teodore Eternale in einem Hotel
am Stadtrand eingemietet hatte. Per zeitlosem Sprung, der
fantastischen Fähigkeit der Silbermond-Druiden, sich durch
Gedankenkraft und Magie ohne Zeitverlust von einem Ort an den
anderen zu versetzen und dabei andere Lebewesen und Gegenstände
mitzunehmen, war das eine Kleinigkeit, die kaum länger dauern
konnte als ein Fingerschnipsen.
Teri, Nicandra und Ted warteten ab, bis die drei anderen sich
verabschiedet hatten und verschwanden, um in der gleichen Sekunde
in Akademgorodok, der Stadt der Wissenschaftler bei Nowosibirsk in
Rußlands endlosen Weiten wieder aufzutauchen.
Sid Amos, der derzeitige Herr von Merlins Burg, zeigte sich
nicht. Er wußte, daß alle anderen außer Moronthor und vielleicht
auch Nicandra Darrell ihm deutliche Abneigung entgegenbrachten und
legte deshalb keinen großen Wert auf eine lange Abschiedszeremonie.
Merlin selbst hatte sich in seine Regenerierungskammer
zurückgezogen, in jene Dimensionsfalte, in der er neue Kräfte
tanken wollte und auch mußte. Niemand konnte sagen, wie lange das
währen würde, für wie lange Sid Amos noch seine ungeliebte
Tätigkeit als Herr der unsichtbaren Burg ausüben mußte.
Ted Ewigk saß noch im bequemen Ledersessel, die Beine
übereinandergeschlagen. Der vormals blonde Wikinger-Typ, der die
Haare jetzt schulterlang trug und schwarz gefärbt hatte, um in
Verbindung mit einem ebenfalls schwarzen Oberlippenbart seiner
Tarnung als ungewöhnlich hochgewachsener Italiener zu entsprechen,
grinste die beiden jungen Frauen an. Er nickte Nicandra zu.
»Sag mal… legst du unbedingt Wert darauf, noch heute nach
Château Aranaque zu kommen?« erkundigte er sich.
»Wie meinst du das?«
»Nun, ich schätze, daß Moronthor ein paar Tage in Rußland
bleiben will. Wenn Saranow ihm tatsächlich die russische
Psi-Forschung live vorführt, wird das eine Weile dauern. So einen
oder zwei Tage in Rom wirst du herausschlagen können, oder?«
Nicandra hob die Brauen. »Willst du mich in Moronthors
Abwesenheit verführen?«
Er schüttelte den Kopf.
»Eigentlich wollte ich dich als Beraterin engagieren«, sagte
er.
»Wie komme ausgerechnet ich zu dieser Ehre?« wollte die
Französin wissen. »Wobei soll ich dich überhaupt beraten? Teri kann
das doch ebensogut.«
»Sicher… nur hat sie wenig Ahnung von alten Häusern und
Bausubstanz, weißt du? Moronthor und du, ihr habt praktische
Erfahrung allein durch die Renovierungen im Château Aranaque oder
durch das Beaminster-Cottage in England. Da dachte ich mir, daß du
mir vielleicht ein paar Tips geben könntest.«
»Warum wartest du damit nicht, bis auch Moronthor wieder da
ist?«
»Es eilt«, sagte Ted. »Ich habe beschlossen, nicht mehr
Dauergast im Hotel zu bleiben, sondern mir in Rom ein Häuschen zu
kaufen. Aber da gibt’s nicht viele, die meinen Anforderungen
entsprechen, und dieses Haus, wurde mir gesagt, habe etliche
Interessenten auf der Anwärterliste. Je eher ich mich entscheide,
desto besser. Die Sache, daß ich nach Wales mußte, um Merlins Burg
zurückzuerobern, hat mich schon eine Menge Zeit gekostet, und ich
möchte nicht noch mehr verlieren.«
»Das heißt also im Klartext, ich soll mir das Haus mit
anschauen und dir ein paar fachmännische Tips geben«, erkannte
Nicandra.
Ted Ewigk nickte. »Richtig. Sieh es dir an, und dann sagst du
mir: Kaufe es, oder laß die Finger davon, weil du zuviel in die
Restaurierung stecken mußt. Es soll nämlich schon recht alt
sein.«
»Das heißt, du hast es selbst noch gar nicht gesehen?«
Wieder nickte Ted. »Ich habe einfach mal blind ’ne Option
ausgesprochen«, sagte er. »Bevor ich hierher kam, hatte ich eine
Fotoreportage gemacht — na ja, auch jemand wie ich muß
zwischendurch mal wieder was tun, um nicht aus der Übung zu kommen.
Kurzum, ich lernte dabei einen Immobilienmakler kennen, der von
diesem Haus sprach. Da habe ich ihm erst einmal klargemacht, daß er
es für mich festhalten solle.«
»Wie hoch war die Bestechungssumme?« lächelte Nicandra.
Ted grinste. »Ich habe ihm zwei Küsse versprochen — einen von
dir, einen von Teri.«
»Sklavenhändler!« fauchte die Druidin. »Ich kratze dir die
Augen aus! Ist dieser Makler wenigstens jung und
gutaussehend?«
»Eher alt und fett, aber gut betucht«, sagte Ted. »Wie ist es
nun, Nicandra? Kommst du mit?«
Sie schürzte die Lippen. »Ich muß erst mal nach Château
Aranaque und mir ein paar andere Sachen zum Anziehen besorgen. Seit
dem Silbermond laufe ich in diesem Overall herum, weil nichts
anderes da ist…«
»Na, auf dem Silbermond selbst hast du ihn ja ziemlich
geschont und bist nackt herumgelaufen«, warf Teri kopfschüttelnd
ein.
Ted seufzte. »Das Schönste bekommt man nie mit. Nicandra, du
kannst dich doch in Rom ausstaffieren. Nimm Moronthors Scheckheft
mit, und dann…«
Sie nickte. »Gut, ich komme mit«, sagte sie. »Eine
Einkaufsorgie habe ich auch schon lange nicht mehr gefeiert.«
»Ich helfe dir dann beim Aussuchen des Feigenblattes«,
versprach Teri Rheken und streckte die Hände aus. »Auf geht’s, ihr
Lieben.«
Ted und Nicandra ergriffen die Hände der Druidin, die sie mit
sich in den zeitlosen Sprung zog. In Ted Ewigks Hotel tauchten sie
wieder auf. »Am besten«, verkündete Ted übergangslos, »werden wir
dir erst einmal auch ein Zimmer besorgen, Nicandra…«
***
Sie waren am frühen Nachmittag eingetroffen. Während die
Druidin mit Nicandra in Richtung der Via Vittorio Veneto
verschwand, um die Modepaläste zu erstürmen und wenig Stoff für
viel Geld zu erstehen, hängte sich Ted in seinem Dauerhotelzimmer
in der Villa Doria Pamphili ans Telefon und rief den Häusermakler
an.
»Oh, Signor Eternale«, erkannte ihn Emilio Puzoni sofort
wieder. »Sie sind das. Ich hatte schon gar nicht mehr mit Ihnen
gerechnet. Sie haben sich ein paar Tage lang nicht gemeldet und
waren auch in Ihrem Hotel nicht erreichbar…« .
»Ich mußte geschäftlich fort«, sagte Ted. Er sprach
italienisch fehlerfrei und hatte sich einen leichten römischen
Akzent zugelegt; Teil seiner Tarnung. Seit man in den Kreisen der
SIPPE DER EWIGEN wußte, daß ihr einstiger ERHABENER noch lebte,
mußte er ständig damit rechnen, als Ted Ewigk überfallen und
ermordet zu werden. Daher hatte er sich eine Tarnexistenz zugelegt.
»Aber jetzt bin ich wieder da. Sagen Sie nur nicht, das Haus wäre
bereits anderweitig verkauft, Signore. Ich…«
Der Immobilienmakler unterbrach ihn. »Mi scusi, das Haus ist
selbstverständlich noch immer zu verkaufen. Wo denken Sie hin? Es
ist nur… die anderen Interessenten sind abgesprungen.«
Ted senkte die Augenbrauen. »Wie? Alle? Als wir kürzlich
miteinander sprachen, erzählten Sie doch, Sie hätten neun Anwärter
auf das Häuschen.«
»Aber alle neun teilten mir im Lauf der letzten drei Tage mit,
daß sie an dem Objekt nicht mehr interessiert seien. Und weil Sie
gar nichts von sich hören ließen, dachte ich schon, daß Sie auch
nicht mehr wollten…«
Ted lächelte, obgleich sein Gesprächspartner das natürlich
nicht sehen konnte. »Das vereinfacht die Sache natürlich
wesentlich«, sagte er. »Wann kann ich mir das Haus ansehen?«
»Jederzeit, Signor Eternale. Ich beschreibe Ihnen noch einmal
den Weg dorthin. Es ist nicht zu verfehlen, es sei denn, man
schließt die Augen. Gut, es ist nicht einfach zu erkennen, aber
meiner Beschreibung nach müssen Sie es finden…«
»Moment mal«, warf Ted ein. »Ich denke doch, daß Sie dabei
sein werden.«
»O nein, Signore. Es tut mir wirklich entsetzlich leid. Aber
ich habe keine Möglichkeiten, Sie dorthin zu begleiten.«
»Ach, ja?« knurrte der Reporter. »Und wer schließt mir dann
die Tür auf? Oder ist das Haus etwa noch bewohnt? Dann vergessen
Sie’s. Ich will innerhalb der nächsten vierzehn Tage einziehen
können, einschließlich der Zeit für etwaige anfallende
Renovierungsmaßnahmen .«
»Sie haben es ja wohl wirklich sehr eilig, Signor Eternale.
Seien Sie unbesorgt. Das Haus ist nicht bewohnt. Es ist auch nicht
verschlossen. Sie können es jederzeit betreten. Bitte, sehen Sie es
sich an, und wenn es Ihnen gefällt, machen wir den Vertrag.«
»Etwas ungewöhnlich, finden Sie nicht?« bemängelte Ted.
»Eigentlich sollten doch Sie oder wenigstens der Eigentümer des
Hauses mit dabei sein. Es wäre doch immerhin möglich, daß…«
»Scusi, Signore«, unterbrach ihn der Makler. »Aber ich habe
heute leider sehr wenig Zeit. Seien Sie mir bitte nicht böse, wenn
ich Sie nun bitten muß, das Gespräch zu beenden.«
»Wir könnten morgen…«
»Bitte, Signore. Sehen Sie sich das Haus erst einmal an. Dann
können wir morgen immer noch miteinander reden.«
Klick. Aufgelegt. Ted starrte den Telefonhörer in seiner Hand
an und schüttelte den Kopf. Das Verhalten dieses Maklers kam ihm
doch sehr ungewöhnlich vor. Der drängte ja förmlich, daß er, Ted,
das Haus besichtigen solle, und dann wollte er selbst nicht dabei
sein? Ted entsann sich, daß die Wegbeschreibung noch fehlte, und er
rief Emilio Puzoni erneut an. Aber die Leitung war besetzt.
»Na dann«, brummte er. Er hatte noch etwa im Kopf, was ihm
Puzoni neulich erzählt hatte, und er war sicher, daß er das Haus
auch so wiederfinden würde.
Er wählte die Rezeption an. »Würden Sie bitte meinen Wagen
Vorfahren lassen?«
***
Wir sind mit dir zufrieden, raunte die lautlose Stimme in
Puzonis Kopf. Heftig zuckte er zusammen und griff sich mit beiden
Händen an die Schläfen. »Heilige Madonna«, keuchte er. »Schon
wieder… irgendwann werde ich den Verstand verlieren! Worauf habe
ich mich da nur eingelassen?«
Der untersetzte Mann im grauen Westenanzug, mit
Wohlstandsbauch und Dreiviertelglatze, schüttelte sich, als könne
er das Unheimliche damit von sich abwerfen. Aber die Stimme war
wieder da.
Du hast keine Wahl, und das weißt du. Wir brauchen dich. Wir
sind mit dir zufrieden, du hast genauso gehandelt, wie wir es
verlangten.
»Dann laßt mich endlich in Ruhe!« schrie Puzoni.
Abermals zuckte er zusammen. Er war froh, daß niemand ihn
hörte. Er lebte allein in seinem Wohnbüro. Er besaß nicht einmal
eine Sekretärin. Dazu war er viel zu sparsam veranlagt. Was er an
Geschäften durchführte, machte er allein. Das bedeutete zwar eine
Menge Mehrarbeit für ihn, aber er hatte erstens alles selbst im
Griff, und zweitens strich er den gesamten Verdienst nur für sich
ein. Eine Familie zu ernähren hatte er nicht und konnte deshalb ein
recht luxuriöses Leben führen.
Ob die Stimme, die von sich immer nur in der Mehrzahl sprach,
ihn deshalb ausgewählt hatte? Weil es außer ihm niemanden sonst
gab, der über seine Unternehmungen Bescheid wußte?
Wir lassen dich nicht in Ruhe — noch nicht, Emilio, flüsterte
die lautlose Stimme in seinem Gehirn wieder. Denn falls es
fehlschlagen sollte, werden wir deine Dienste auch weiterhin
benötigen. Halte dich immer bereit.
»Ah«, keuchte er. »No! No! Ich will nicht! Verschwinde aus
meinem Kopf!«
Die Stimme meldete sich nicht mehr.
Aber er wußte, daß sie nicht endgültig gegangen war.
Er stand am Fenster, sah auf das hektische Treiben in den
Straßen Roms hinaus, das sich rund zwanzig Meter unter ihm
abspielte, und seufzte.
Warum mußte ausgerechnet er es sein, der Stimmen hörte, die es
nicht gab? Er begriff das alles nicht. Welcher Sinn steckte
dahinter?
Fragen über Fragen… doch eine Antwort wollte ihm niemand
gewähren…
***
Das Hotel Villa Pamphili befand sich am Westrand der Stadt. Da
Rom City für den Autoverkehr gesperrt war und es selbst die
ausgekochtesten Römer kaum noch schafften, sich mit Ausreden und
ergaunerten Sondergenehmigungen durchzumogeln - von Ted selbst ganz
zu schweigen — fuhr er einen Umweg und fand eine Parkmöglichkeit
zwischen der Villa Medici und der Galopprennbahn. Von dort aus
waren es zu Fuß längs der alten Stadtmauer nur ein paar hundert
Meter bis zum Nordende der Via Veneto. Ted hatte ursprünglich mit
den beiden jungen Frauen abgesprochen, daß er sie gegen Ladenschluß
abholen würde — entweder zur Hausbesichtigung mit anschließendem
Abendessen oder direkt zum Essen in einem der zahlreichen
Ristoranti in der Innenstadt. So waren Nicandra und Teri nur
deshalb überrascht, daß er früher als vereinbart erschien und sie
in einer Luxusboutique aufstöberte, in der Nicandra gerade fündig
geworden war. Sie behielt das fast schon verboten kurze Sommerkleid
direkt an, ließ sich ihre anderen Sachen einpacken und sich noch
mit passendem Schuhwerk ausstatten. Teri Rheken schmunzelte. Die
Druidin mit dem hüftlangen goldenen Haar zeigte sich in
durchscheinender Bluse und knallbunten, hautengen Shorts. Ted war
nicht hundertprozentig sicher, ob sie diese Modefummel tatsächlich
gekauft oder nur durch ihre Druiden-Magie hervorgerufen hatte.
Eigentlich konnte es ihm auch egal sein, solange er die sündhaft
teuren Spartextilien nicht bezahlen mußte.
»Ist seid also fertig?« erkundigte er sich.
»Fertig?« protestierte Nicandra. »Noch lange nicht. Ich
brauche beispielsweise noch ein Abendkleid. Wir haben da was
gesehen…«
Ted winkte ab.
»Verschieb’s auf morgen, das steigert die Vorfreude«, schlug
er vor. »Was haltet ihr davon, wenn wir uns das Haus einmal
ansehen, ehe es dunkel wird? Deshalb sind wir ja hier, nicht
wahr?«
»Na gut«, sagte Nicandra. »Wo ist dein alter fetter Makler,
dem du Hoffnungen auf einen Kuß gemacht hast?«
Ted Ewigk schilderte den beiden sein Telefonat.
Nicandra schüttelte den Kopf. »So was gibt’s doch gar nicht«,
sagte sie. »Spinnt der Mann denn? Paß auf, Ted. Am Ende gibt’s das
Haus überhaupt nicht, oder es steht nicht zum Verkauf, und der
Besitzer läßt den großen schwarzen Hund von der Leine, wenn wir auf
seinem Grund und Boden aufkreuzen…«
»Und was hätte Puzoni dann davon?« Ted schüttelte den
Kopf.
»Vielleicht will er sich nur mit jemandem einen dummen Scherz
machen«, überlegte Nicandra.
»Ich kann mir das alles nicht so richtig vorstellen«, sagte
Ted. »Da muß etwas anderes hinter stecken. Am ehesten kriegen wir’s
raus, wenn wir der Sache auf den Grund gehen.«
»Der Reporter ist erwacht, wie?« fragte Teri.
»Unter anderem auch«, gab Ted zu. »Kommt ihr mit?«