Für Immer an deiner Seite - Uwe Goeritz - E-Book

Für Immer an deiner Seite E-Book

Uwe Goeritz

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Beschreibung

Eine junge Frau schaut sich um und blickt zurück auf ihr Leben. "Wann ist die Liebe eigentlich erloschen?" fragt sich Maria, die Heldin dieser Geschichte. Im täglichen Kleinklein des Lebens hat sie sich viel zu weit von ihrem Mann entfernt. Oder er sich von ihr? Gibt es noch eine Chance? Ist noch etwas Glut unter der Asche ihrer Liebe und kann der Wind der Veränderung die Flamme ihrer Liebe neu entflammen? Oder verweht der letzte Funken für immer, und es beginnt ein neues Leben? Mit einem Anderen?

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Inhaltsverzeichnis

Für Immer an deiner Seite

Ein ganz normaler Tag

Ein gebrochenes Versprechen

Der alte Freund

Eine verhängnisvolle Nacht

Wochen der Liebe

Bleiben oder gehen?

Der Unfall

Eine Erkenntnis

Auf Leben und Tod

Hin und her gerissen

Ist es Liebe?

Ein Wandel der Gefühle

Eine Entscheidung

Chaos im Herzen

Der Rückfall in alte Gedanken

Noch eine Entscheidung

Zerstreute Zweifel

Ein Neuanfang

Für Immer an deiner Seite

E

ine junge Frau schaut sich um und blickt zurück auf ihr Leben. „Wann ist die Liebe eigentlich erloschen?“ fragt sich Maria, die Heldin dieser Geschichte. Im täglichen Kleinklein des Lebens hat sie sich viel zu weit von ihrem Mann entfernt. Oder er sich von ihr? Gibt es noch eine Chance?

Ist noch etwas Glut unter der Asche ihrer Liebe und kann der Wind der Veränderung die Flamen ihrer Liebe neu entflammen? Oder verweht der letzte Funken für immer und es beginnt ein neues Leben? Mit einem anderen Mann?

Sämtliche Figuren, Firmen und Ereignisse dieser Erzählung sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit echten Personen, ob lebend oder tot, ist rein zufällig und vom Autor nicht beabsichtigt.

1. Kapitel

Ein ganz normaler Tag

L

eise ging die Frau die Treppe hinunter. Sie trocknete sich mit dem Handtuch im Gehen die langen Haare ab und horchte in die Stille des Hauses. Kein Laut war zu hören, nicht mal das Brummen des Kühlschrankes. Sie hing das feuchte Handtuch auf das Geländer der Treppe und breitete es zum Trocknen aus. Wie zur Begrüßung begann der Kühlschrank mit seiner Tätigkeit zu beginnen, so als wollte er sich wieder ins Gespräch bringen. Die Frau füllte Wasser in die Kaffeemaschine und schaltete sie ein. Das blubbern der Maschine mischte sich mit dem Brummen des Kühlschrankes und wurde zu einem zweistimmigen Lied des Morgens.

Maria setzte sich an den Küchentisch und schaute auf die kleine Wanduhr, die über dem Herd hing. Es ging auf sieben Uhr morgens. Sie stützte ihren Kopf in die Hände und genoss die Ruhe. In ein paar Minuten würde sie ihre Tochter wecken und für den Kindergarten fertig machen. Sie liebte diese halbe Stunde der Ruhe hier im Haus, bevor der Trubel wieder über ihr zusammenbrechen würde. Nicht dass es ihr nicht gefiel, so viel zu tun zu haben, aber die Stille war einfach zu schön.

Maria hob ihren Blick und sah auf das kleine Kreuz in der Ecke. Ihr Vater hatte es ihr beim Einzug geschenkt. Er war streng katholisch und hatte darauf bestanden sie, nach der Mutter Jesu, Maria zu taufen. Vor ein paar Jahren war der Vater gestorben und ihre Mutter in die Nähe gezogen, so hatte sie immer mal einen Babysitter für die Tochter. Die erste Tasse Kaffee war gerade fertig geworden, die brauchte sie, um wirklich wach zu werden. Sie stand auf und holte die Tasse, goss viel Milch hinein und ging zu dem großen Fenster, von dem aus sie auf den Garten schauen konnte.

Sie stellte sich den Wecker so früh ein, um hier in der Küche noch ein paar Minuten am offenen Fenster zu stehen und den Schwalben zuzusehen, die in der Morgendämmerung ihr Nest verließen, dass sie unter dem überhängenden Schuppendach gebaut hatten. Auch vom Tisch aus konnte sie die emsigen Tiere beobachten, die ohne Unterlass unterwegs waren, um ihre Jungen zu füttern. Sie blieb ein paar Minuten so stehen und hielt den heißen Kaffee in den Händen. Sie schaute auf die Bäume und das nicht weggeräumte Spielzeug der Tochter, das immer noch im Garten lag. Maria drehte sich um und ging zurück zum Tisch, wo sie sich wieder auf den Stuhl setzte.

Still saß sie so da und schaute in sich selbst hinein. An diesem Tag war ihr Mann über Nacht mal zu Hause gewesen, was in letzter Zeit immer seltener vorkam, doch statt mit ihm zu kuscheln hielt sie an ihrem Tagesablauf konsequent fest. Sie hatte das Gefühl, dass in ihrer Ehe schon seit geraumer Zeit die Luft raus war. Das lag aber nicht an ihr, wann immer es ihr möglich war versuchte sie auf ihren Mann zuzugehen, aber mit wenig Erfolg. Für ihn zählte nur die Arbeit und sonst fast nichts. Sie schaute auf das Hochzeitsbild an der Wand des Flures, das sie durch die offene Küchentür sehen konnte. Wann war sie das letzte Mal so richtig glücklich gewesen? Das musste vor der Geburt ihrer Tochter gewesen sein. Wenn sie die nicht gehabt hätte, so wäre ihr Leben wohl trist und grau.

Der große Zeiger zeigte nach oben und sie erhob sich von ihrem Platz. Mit einen Handbewegung strich sie ihre langen schwarzen Haare aus dem Gesicht nach hinten und ging die Treppe hinauf zum Kinderzimmer. „Hannah, Schatz, du musst aufstehen.“ weckte sie das Kind. „Nur noch fünf Minuten!“ erwiderte die Tochter verschlafen, wie jeden Tag. Da Maria dies aber schon wusste ging sie jeden Tag ein paar Minuten früher in das Zimmer, eigentlich konnte Hannah noch zehn Minuten schlafen, aber so vermied sie den Stress für sich selbst und natürlich auch für ihre Tochter. Sie ging an das Bett und schlug die Decke zurück. Der blonde Kinderkopf kam zwischen einem Berg von Stofftieren protestierend hervor.

Maria ließ sich davon aber nicht beirren und nahm einige der Tiere aus dem Bett und stellte sie beim Hinausgehen auf die Kommode neben der Tür. Leise zog sie die Tür ins Schloss. Sie ging in ihr Schlafzimmer und weckte ihren Mann mit einem Kuss. „Nur noch fünf Minuten.“ lautete auch die Antwort von Hans, ihrem Mann. „Raus du Faultier. Du musst auf Arbeit.“ sagte sie liebevoll zu ihm und zog die Decke weg, so wie sie es gerade bei Hannah gemacht hatte. Nachdem er aufgestanden und ins Bad gegangen war ging sie noch einmal zu Hannah zurück. Jetzt zog sie aber auch bei ihrer Tochter die Decke ganz weg, in die sie sich schon wieder eingewühlt hatte. Das Mädchen setzte sich auf und rieb sich die Augen. „Es ist noch so früh!“ protestierte Hannah, ebenfalls wie jeden Tag. Das war Maria schon gewohnt.

„Ab ins Bad und vergiss das Zähneputzen nicht!“ trieb Maria nun das Kind an. Sie ging wieder nach unten, nachdem Hannah im Bad verschwunden war, aus dem Hans gerade heraus kam. Jetzt war die Frühstücksvorbereitung dran. Alles ging mit geübten Handgriffen, wie im Schlaf. Kaffee, Kakao und Brötchen waren fast zur selben Zeit fertig und der Tisch war auch schon gedeckt. Nur die Familie fehlte noch. „Kommt ihr runter?“ rief sie die Treppe hoch und wie jeden Tag, wenn ihr Mann zuhause war, hörte sie nur ein zweistimmiges Gemurmel von oben. Wenig später hörte sie die Schritte auf der Treppe. Kleine, tapsende der Tochter und dunklerer, schwere von Hans.

Das Frühstück war wieder mal viel schneller gegessen, als es gemacht gewesen war. Hans stand auf und sagte „Ich bringe Hannah heute in den Kindergarten.“ „Danke, komm heute Abend nicht wieder so spät.“ erwiderte Maria und schon war wieder Stille im Haus. Nur kurz war ihre Ruhe gestört gewesen und nun räumte sie schnell die Küche auf. Wenig später ging sie zur Straßenbahnhaltestelle und wartete. Die Bahn hatte ein paar Minuten Verspätung, aber da sie ja diesmal keinen Umweg über den Kindergarten machen musste hatte sie ja Zeit. Nun war sie auf dem Weg zu ihrer Arbeit, die sie so sehr liebte, fast mehr als ihren Mann.

2. Kapitel

Ein gebrochenes Versprechen

M

aria schob sich die Schutzbrille nach oben auf die Stirn, um ihr Werk besser betrachten zu können. Ihre Finger glitten über den polierten Stein und sie versuchte zu fühlen, ob da noch eine Kante irgendwo überstand, aber der Stein war perfekt geschliffen. Sie schob die Brille zurück vor die Augen und schaltete die Maschine wieder ein. Mit einem Summen setzte sich die Schleifmaschine wieder in Bewegung. Die Werkstadt war nicht sehr groß, doch ihr gefiel das, was sie hier gestalten konnte. Geschickt drückte sie den Stein an die Schleifscheibe und formte das Werkstück so, wie sie es in ihrem Inneren gesehen hatte.

Die Uhr an der Wand ging schon auf 14:00 Uhr. Den ganzen bisherigen Tag hatte Maria, zusammen mit ihrer Kollegin Sigrid, an den beiden Maschinen gearbeitet und den schönen Schmuck gestaltet, den ihre Chefin entworfen hatte. Maria war sehr geschickt und manchmal durfte sie auch Schmuckstücke selbst entwerfen. Tragen konnte sie diese allerdings nicht, da sie für sie viel zu teuer waren. Gerade begann sie eine Brosche in Eidechsenform zu gestalten, die sie selbst entworfen hatte, als die Tür der Werkstadt sich öffnete, ihre Chefin hinter sie trat und ihr zusah.

„Das ist ein sehr schönes Stück.“ sagte die Frau, nachdem Maria mit dem Polieren fertig war und die Brosche auf einem Filzstück vor sich ablegte. „Danke schön.“ erwiderte sie sichtbar verlegen wegen des Lobes. „Könntest du dir vorstellen daraus eine ganze Serie zu machen? Ring, Ohrringe und Anhänger. Alles zu diesem Design passend?“ dabei drehte die Frau die Brosche in der Hand. „Ich denke schon.“ sagte Maria zuversichtlich. „Kann ich da in der nächsten Woche deine Entwürfe dazu sehen?“ „Das mache ich gern.“ antwortete Maria und die Chefin verließ den Raum wieder.

Sie sah der Frau lange nach, auch als sie schon die Tür hinter sich geschlossen hatte. Frau Göbelin, ihre Chefin, zu der sie oft als Vorbild aufsah, war nur ein paar Jahre älter als sie und sie hatte „Du“ gesagt. Das war das erste Mal gewesen und sie war dadurch ziemlich verwirrt. Aber die Chefin hatte ja gesagt, dass sie mit der Arbeit zufrieden war. Vermutlich deswegen das Du. Maria schaltete die Maschine ab und ging zu dem kleinen Schreibtisch an der hinteren Wand. Sie klappte die Zeichenplatte herunter und suchte sich die Stifte zusammen. Über sich schaltete sie die Lampe ein und zog den Stuhl heran. Maria setzte sich an das weiße Blatt und begann zu zeichnen. In ihr Werk vertieft flog die Zeit nur so dahin. Stunden wurden zu Minuten. Der Zeiger der Uhr raste nur so vor sich hin.

Sigrid schaltete ihre Maschine ab, an der sie bis jetzt weiter gearbeitet hatte, hängte ihren Kittel an den Haken, trat an den Tisch von Maria und sagte „Es wird aber schon spät. Solltest du nicht am Montag damit anfangen?“ dabei zeigte sie auf die Uhr und Maria erschrak. „So spät schon?“ schnell holte sie ihr Mobiltelefon aus der Tasche und wählte. „Hallo Mama, kannst du bitte Hannah im Kindergarten abholen? Bei mir dauert es noch ein paar Minuten. Danke dir.“ dann legte sie es auf den Tisch. Kurz danach zeichnete der Stift wieder dunkle Linien auf das weiße Papier. Ein Ring nahm langsam Gestalt an.

Sigrid löste das Haarnetz, das sie den ganzen Tag an der Maschine getragen hatte, schüttelte ihre rotblonde Mähne auf und verabschiedete sich, aber Maria war schon wieder so in die Arbeit vertieft, dass sie das gar nicht merkte. Erst